01.09.2009
Huldusteinn – Fargarafoss – Hengifoss - HuldusteinnIn der Früh war es bewölkt und es regnete leicht. Es war aber zu erkennen, dass sich die Wolkendecke anhob. Ein gutes Zeichen. In Egilsstadir fuhren wir zuerst zu einem Baumarkt um warme Stiefel für die Kinder zu kaufen. Die hatten nur etwas für Erwachsene. Im Superkamp, ein höherwertiger Supermarkt, wurden wir fündig. Gummistiefel mit Pelzfütterung, optimal.
Unser erstes Ziel war der Fargarafoss. Der Parkplatz liegt gut 2 km nach der Kreuzung nach Seydisfjördur. Erfahren hatten wir von ihm, aus überschwänglichen Erzählungen im Gästebuch des Ferienhauses. Angeblich soll sich hinter dem Wasserfall eine Höhle befinden. Vom Parkplatz aus führt ein 30 Minuten langer Fußweg hinauf zum Wasserfall. Gleich zu Beginn gibt es auch schon einen schönen Ausblick.
Der Regen hatte aufgehört. Oben angekommen musste man zuerst über einen mit einer Kette gesicherten Abstieg hinunter.
Wir überlegten ob wir das mit den Kindern wagen sollten, da es doch ziemlich steil zum Fluss hinunter geht. Heike übernahm die Initiative und ging mit Florian hinunter. Während ich mit Florian zum Wasserfall vor kletterte holte sie Jonas. Von einem kleinen Zwischenplateau aus zeigt er sich in seiner ganzen Länge.
Der Weg führt spektakulär an einem kleinen Wasserfall oder besser gesagt man muss durchgehen, vorbei.
Die Kinder sind voller Begeisterung. Der Eingang zur Höhle ist gar nicht so einfach zu sehen.
Über den Geröllhaufen stieg man in einen Hohlraum hinter dem Wasserfall. Ich wollte schon immer mal hinter einen Wasserfall. Die ein und Ausblicke waren genial und wir waren völlig allein.
Über rutschige Felsen kann direkt an das fallende Wasser herangegangen werden.
Nach einiger Zeit kletterten wir zurück. Den Kettenabschnitt, der bergauf schwieriger ist als bergab, meisterten wir, ein Kind nach dem Anderen, mit vereinten Kräften. Am Einstieg zur Kettenpassage gönnten wir uns eine kleine Rast, mit Aussicht auf Egilsstadir.
Bald waren wir wieder beim Parkplatz. Wir nahmen zur Stärkung eine kleine Jause ein.
Unser nächstes Ziel war der Hengifoss (118 m Fallhöhe). Der zweit- oder dritthöchste Wasserfall Islands, je nachdem, wer gerade die Messung vornimmt wie es scheint. Vom Parkplatz aus geht es zuerst recht steil hinauf. Die Landschaft ist einmalig.
Oben im Hintergrund ist der Hengifoss bereits zu sehen. Ab dem ersten Wasserfall dem Litlanesfoss, mit seinen sechs eckigen Basaltsäulen, wird es etwas flacher.
Dieser Wasserfall alleine lohnt schon der Aufstieg. Für 95 % der Bus- und sonstiger Touristen ist spätesten hier Endstation. Die hat der erste Anstieg geschafft. Wir gingen aber weiter. Die Strecke wurde immer spannender, vor allem für die Kinder, die nach anfänglichem Murren nun voll bei der Sache waren.
Einige Bäche sind mit Kindern gar nicht so einfach zu überqueren. Vom Weg aus gibt es immer wieder schöne Ausblicke auf das Tal des Lagarfljot.
Auch die unvermeidlichen Schafe dürfen nicht fehlen. An unzähligen kleinen Wasserfällen führt der Weg Richtung Hengifoss.
Bevor der Wasserfall erreicht wird, gibt es noch die Reste eines imposanten Felssturzes zu sehen.
Die letzte Wegstrecke führt durch ein ödes Tal.
Als wir den Wasserfall erreichten hatte auch das Wetter erbarmen.
Die Sonne kam kurz hervor und beleuchtet den Foss. Wir ließen das Ambiente auf uns wirken.
Die roten Streifen kommen von Ascheschichten, die von gewaltigen Vulkanausbrüchen abgelagert und verdichtet wurden. Die meiste Zeit waren wir allein. Runter der ganze Spaß noch einmal von vorn. Ingesamt ist die Strecke ca. 5 km lang, mit einem Höhenunterschied von 255 m.
Zurück zu unserem Ferienhaus fuhren wir auf der anderen Seite des Lagarfljot Der sieht aus wie ein See ist aber ein sehr tiefer und langsam fließender Gletscherfluss. Die Straße führt durch den Wald von Hallormsstadur. Der ist der Stolz der Isländer, da er der einzige nennenswerte Wald in Island ist. Im Ferienhaus machten wir es uns dann gemütlich.
Gefahrene Kilometer: 84
Unterkunft Ferienhaus Huldusteinn von Viator