29.09.2009
Öxara – Husavik – Myvatn - Dettifoss – ÖxaraEin neues Glück eine neues Spiel. In der Nacht regnete es ständig. In der Früh war es aber einigermaßen aufgelockert. Nach den Erfahrungen von gestern war es ab heute Zeit für die langen Unterhosen. Wir fuhren wieder nach Husavik. Als wir uns der Bucht näherten verschlechterte sich das Wetter wieder. Regen und starker Wind. Die Dame am Schalter meinte vielleicht wird am Nachmittag eine Tour gefahren. Die Chancen stehen aber schlecht. Noch ein kurzer Abstecher zur Touristeninformation, der Lichtblick für morgen Früh bleibt bestehen.
Wir fuhren wieder Richtung Myvatn. Heute hielten wir in Hveravellier an. Hier soll ein Geysir sein.
Tatsächlich gibt es ein schönes Becken. Im Hintergrund die unvermeidlichen Gewächshäuser. Bevor wir nach Reykjahlid kamen, hatten wir einen schönen Ausblick auf den Hverfjall, der durch eine gigantische Gasblasenexplosion entstanden ist.
Beim Visitorcenter in Reykjahlid tankten wir. Das Wetter war bewölkt und windig bei 4-5 °C. Als nächstes fuhren wir ins Krafla Gebiet. Der Vulkan ist das letzte Mal 1978 ausgebrochen.
Hier gibt es ein großes Geothermalkraftwerk. Den Kindern und Heike ist es zu kalt deshalb gehe ich alleine vom Parkplatz den kurzen Weg entlang des Kraterrandes hinauf.
Der Kratasee Viti leuchtet blau. Der Ausblick ist auch nicht ohne.
Als ich zurückkam, hatte Heike unseren Wagenheber hergeborgt. Ein Jeep hatte einen hier allgegenwärtigen Reifenschaden. Ihr eigner Heber funktionierte nicht. Die Reifenhändler müssen sich hier eine goldene Nase verdienen.
Nachdem wir den Wagenheber wieder zurück hatten, machten wir uns auf den Weg zum Dettifoss, dem Wasserfall mit der größten Durchflussmenge in Europa. Wir beschlossen die F852 zu fahren. Heike, Spezialistin für Schotterstraßen, setzte sich ans Steuer. Am Anfang war die Straße noch einigermaßen. Es wurde nicht nur das Wetter schlechter, starker Nieselregen setzte ein, sondern auch die Straße. Teileweise ein richtiger Hohlweg.
Mit Wasserlacken deren Tiefe nicht abschätzbar war. Eine war besonders lang und tief, es war sogar der Widerstand des Wassers beim Durchfahren zu spüren. Der Keilriemen quietschte bei fast jeder Lacke. Kurz vor dem Parkplatz kamen uns zwei Linienbusse mit einem Tempo entgegen, sodas einem vorkam die Achsen brechen weg.
Für die 22 km zum Parkplatz benötigten wir 1 Stunde und 10 Minuten. Am Parkplatz angekommen hörten wir einen schreienden Mann. Hörte sich wie fluchen an. Er stürmte mit entsetztem Gesicht auf unser Auto zu. Er habe den Bus versäumt, mit seinem ganzen Gepäck und den Papieren. Er braucht Hilfe, er muss nach Myvatn. Ich sagte ihm, das Auto gegenüber scheint zu fahren er soll zuerst sie fragen, da wir gerade erst angekommen sind. Das waren Franzosen mit ihrem eigenen Auto, die aber alles voll geräumt hatten. Ein anderes Fahrzeug fuhr nicht nach Myvatn. Die Franzosen erbarmten sich seiner. Sie räumten den Kofferraum soweit frei, sodas er sich hineinlegen konnte. Die Schuhe musste er vorher ausziehen und in ein Plastiksackerl geben.
Wir zogen die volle Regenmontur an und gingen den kurzen Weg zum Wasserfall nach vor. Die Mächtigkeit ist Atem beraubend.
Es geht wieder sehr nahe heran.
Auf der anderen Seite stehen die Leute direkt am Abgrund. Wenn man lange ins fallende Wasser schaut hat das hier eine hypnotisierende Wirkung. Nach ca. einer Stunde gehen wir, nass von Regen und Gischt, zurück zum Parkplatz. Einen kleinen Abstecher machten wir, sehr zum Unmut der Kinder, noch zum Selfoss.
Schnell das nasse Gewand ausgezogen. Auf dem Rückweg über die Pfützen und die Rumpelpiste zur Ringstraße kam uns ein Kleinwagen entgegen. Wenn wir nicht schon zu weit gewesen wären, hätten wir umgedreht um zu sehen wir der durch den See im Hohlweg kommt. Am Beginn jeder Seitenstraße steht ein Schild für welche Fahrzeuge die Straße geeignet ist. Diese hier ist auf jedem Fall nicht für normale PKW geeignet. Kurz vor dem Ende der Schotterstraße kam der Krafla selbst zum Vorschein.
Zurück benötigte Heike nur mehr 50 Minuten.
Im Ferienhaus angekommen, wurde wieder das gesamte Gewand zum Trocknen ausgehängt.
Gefahrene Kilometer: 269
Unterkunft Ferienhaus Öxara von Viator