Ist ja klasse das so viele bei einer Tour nach Japan mitkommen wollen, da ist erstmal eine freundliche Verbeugung fällig -
verbeug. In Japan wird sich immer und überall verbeugt und die Japaner machen das mit einer so perfekten Mischung aus Freundlichkeit, Höflichkeit und Respekt, da verbeugt man sich immer gleich mit und kann sich glatt dran gewöhnen.
Reisen bildet -also "Mitreisen" auch.
Zumindest die Japaner kenne ich schon vom Grand Canyon.
Hallo Horst, bei einer Reise nach Japan kann man wirklich was für die Bildung tun, das Land trieft geradezu vor Geschichte. Und den Japanern kann man es dann mal heimzahlen, keine Ahnung wie oft ich im Bild stand und die fotobegeisterten Japaner warten mußten, bis ich endlich abzog.
Die ersten Bilder sehen schon mal Super aus.
Hallo Markus, da mußten auch ein paar sehr schöne als Eyecatcher her, aber an Fotomotiven mangelt es im Herbst in Kyoto wirklich nicht.
Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass du auch zwischendurch ein wenig über das japanische Volk und ihre Gepflogenheiten erzählst
Hallo Angie, sowas kommt bei mir leicht zu kurz, sofort melden wenn es dir zu wenig ist. Für dich kommt später ein extra Bild, da war wohl ein Mönch ähnlich lavabegeistert wie du.
Freue mich darauf, auch wenn ich nur ein Vielleser und wenigschreiber bin.
Hallo Markus, genau wie ich.
Ich bin dabei und gespannt wie Ihr mit den Öffentlichen vorankommt
Hallo Dashy, man kommt in Japan mit Bus und Bahn bestens zurecht, aber ich schreib da später mehr dazu.
Rechne also damit, dass ich dich mit Detailfragen ab und an ein bisschen nerve.
Hallo Gaby, frag soviel du willst, ich freu mich drauf.
Der erste (und bisher einzige) Japan-Bericht hier im Forum ist ja leider in einer Sackgasse stecken geblieben...
Hallo Doreen&Andreas, der Reisebericht war auch für mich der Auslöser jetzt mal endlich Japan zu versuchen, allerdings nach dem Lesen des Reisberichts nur individuell und das klappte auch tadellos.
Auch Hallo an Chrissie, Marterpfahl, worldtrav und boehm22, super das ihr dabei seid.
Mit so vielen hatte ich gar nicht gerechnet, deshalb kurz der Hinweis wie man in Japan in einen Zug oder Ubahn einsteigt: Auf dem Bahnsteig sind Markierungen, die die Position der Türen anzeigen, rechts und links davon stellt man sich nun in einer Schlange hintereinander auf, die Mitte bleibt frei. Dadurch können die Fahrgäste problemlos aussteigen, und danach bewegen sich die beiden Warteschlangen in den Zug. Ist wesentlich effektiver als die "ein Pulk versucht auszusteigen während ein anderer Pulk gleichzeitig versucht einzusteigen" Methode hierzulande.
So jetzt kann es los gehen, ein Hinweis zu den Bildern noch. Ich hab die Größe ausgewählt wie sie mir an meinem Monitor am besten gefiel, Horst meinte das könnte für einige zu groß sein. Deshalb sofort melden wenn die Bilder zu groß sein sollten, dann mach ich die nächsten Bilder kleiner - ist kein Problem.
Mittwoch 10.11.2011Osaka ist natürlich der ideale Ausgangspunkt für Kyoto, in nicht einmal einer halben Stunde ist man mit einem normalen Zug da. Aber als größte Metropole Kansais mit 2,5 Mio Einwohnern ist die Stadt natürlich viel zu schade um nur durch zu rauschen, mindestens einen Tag sollte man hier schon einplanen. Auch wenn die großen Attraktionen fehlen ist Osaka der Inbegriff moderner japanischer Stadtkultur, keine Schönheit aber sehr lebendig.
Einen Überblick bekommt man am besten vom Umeda Sky Building, da fahren wir gleich am Ankunftstag abends noch hoch. Ganz oben im Floating Garden Observatory gibt es zwar keinen Garten, aber dafür einen fantastischen 360 Grad Rundblick über die Stadt. Die Sonne geht unter, die Lichter gehen an, der Blick lohnt sich, Japan macht schon am ersten Tag Eindruck.
Auch das Gebäude selbst ist ein architektonischer Hingucker, man sollte zwar oben jetzt nicht gerade über die Erdbebengefahr nachdenken und sich ausmalen, wie so ein merkwürdiges Gebäude danach aussehen könnte - besser man genießt einfach den Ausblick.
Noch ein Wort zum Thema Erdbeben, in Japan gibt es mittlerweile ein Frühwarnsystem, das 10 bis 30 Sekunden vor einem Beben aktiv wird, alle Japaner werden dann mittels Handy per Notruf informiert. Wir haben natürlich kein Handy, die funktionieren hier nicht, also warnt uns auch niemand. Aber wir haben unser eigenes Frühwarnsystem, wenn alle Japaner um uns herum entsetzt auf ihr Handy starren und in Panik geraten bleiben uns 10 bis 30 Sekunden zu tun was man dann so tut: Regenschirm aufspannen gegen herabfallende Trümmer oder anfangen zu beten. Übrigens haben wir tatsächlich ein Erdbeben in Japan erlebt, und nur weil es in Frankfurt geschneit hat, später mehr.
Am nächsten Morgen geht’s durch das Businessviertel Umeda, Bürogebäude, Kaufhäuser, Banken, alles da nur keine Autos, da scheint es in Japan dran zu mangeln. Aber wer seine ganzen Autos auch exportiert hat halt selber keine.
Aber die Japaner fahren auch lieber mit der Bahn, machen wir jetzt auch, schnell eine Rainbow Card gekauft mit der man in ganz Kansai Busse und Bahnen (außer JR) benutzen kann und ab in die Ubahn. Die Ubahn ist voll, aber noch zu ertragen, keine Pusher nötig.
Die Japaner schlafen im Stehen und im Sitzen, wenn sie nicht schlafen beschäftigen sie sich mit ihren Handys. Allerdings dürfen Handys in Zügen allgemein nicht klingeln, logisch, die andere Hälfte will ja schließlich schlafen. Tatsächlich hört man in Japan fast nie ein Handy klingeln.
Nach ein paar Minuten sind wir am Ziel, der großen Burganlage Osaka-jo. Die Burg ist leider nur ein Nachbau aus dem Jahre 1931, die Originalburg von 1582 wurde im Zuge der Meji Restauration 1886 zerstört. Eigentlich hätte ich auch viel lieber Himeji Castle, die Burg des weißen Reihers besucht, aber die ist pünktlich im November komplett eingerüstet und zwar bis 2013, also dann wenigstens die Burg in Osaka.
Die Burg sieht gar nicht mal so übel aus, ein gewaltiger Hauptturm mit schönen Details und auch sonst ist die ganze Anlage mitten in der Stadt sehenswert. Der Eintritt auf die Anlage ist gratis ebenso wie der Anblick zahlreicher Schulklassen.
Vom Osaka-jo laufen wir ins andere bekannte Stadtviertel Osakas, das Zentrum um die Namba Station. Hier findet man moderne Hochhäuser, kleine Straßenzüge, alles bunt gemischt.
Ein Teil wird als Amerikamura (Amerikatown) bezeichnet, hier ist alles hip, flippig und modern, nur junge Leute unterwegs – alle auffallend chic gestylt. Und man trägt wieder lang.
Selbst die Straßenlaternen sind hier höflich, mit einer eleganten Verbeugung spenden sie Licht.
So langsam nähern wir uns dem Vergnügungsbezirk Dotonbori mit seinen Shopping Arkaden, Restaurants und Kaufhäusern rund um die Namba Station.
Vergnügen in jeder Beziehung, dieses Viertel ist auch für seine unzähligen Hostessclubs bekannt. Das gehört in Japan wohl irgendwie immer dazu, allerdings trotzdem recht dezent und nicht weiter störend. Der winzige Tempel Hozen-ji wird dann auch gerne von den Angehörigen des Wasserhandels aufgesucht, den sogenannten Frühlingsverkäuferinnen.
Wir wollen aber keinen Frühling kaufen sondern sind wegen des Herbstes da, also weiter. Der Hauptanziehungspunkt in Dotonbori ist der Dotonbori Kanal mit seinen Brücken und der große Fußgängerzone Dotonbori Arkade.
Hier ist es schreiend bunt und voll, genau das was man von einer asiatischen Großstadt erwartet.
Keine Geisterbahn, einfach nur der Eingang eines Restaurants:
Ein Blick auf den Dotonbori Kanal von der Ebisu-Bashi Brücke:
Wenn so ein netter Herr vor einem steht, mit schickem Lichtschwert, bedeutet das nichts weiteres als die Ampel ist rot, bitte warten. Könnte ja einer auf die Idee kommen, mal eben bei rot … und dann möge die Macht mit dir sein.
Fazit Osaka : eine interessante Stadt mit viel Atmosphäre und japanischem Großstadtflair. Hatte ich so nicht unbedingt erwartet, Osaka hat mich positiv überrascht.
Jetzt aber ins Hotel, morgen heißt es um 4 Uhr aufstehen (nein, der Jetlag macht das in Asien nicht gerade leichter).
Zum Hotel: Wir haben uns auf der Suche nach bezahlbaren Hotels mit gutem Preis-Leistungsverhältnis für das Hotel Osaka Kinki entschieden. Die vielen guten Bewertungen bei Tripadviser kann ich nur bestätigen, sehr sauber, superfreundliches Personal und nachts ruhig. Die neue, relativ schlechte Bewertung kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht hat der die billigste, japanische Zimmerkategorie gewählt, unser Western-style room war für japanische Verhältnisse relativ groß, in gutem Zustand und Bad und Toilette supermodern. Zur Lage, ja es liegt tatsächlich (ein paar Schritte) im Rotlichtviertel, wobei das jetzt viel schlimmer klingt als es denn tatsächlich ist. Es ist ein Viertel mit kleinen Straßen, Kneipen, Restaurants, Geschäften, aber halt auch hier und da ein kleines Schild, was auf einen Club verweist. Das stört überhaupt nicht und die Lage ist ansonsten perfekt, das große Kaufhaus Hep5 liegt eine Minute zu Fuß entfernt, die Osaka Station 8 min zu Fuß.