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Autor Thema: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben  (Gelesen 30160 mal)

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ilnyc

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #90 am: 09.02.2011, 14:08 Uhr »
Ich brauche bald eine Sonnenbrille  8) zum Lesen der Berichte. Die Laubfärbung wird immer greller! Irre!

Elsupremo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #91 am: 09.02.2011, 14:46 Uhr »
Ganz toller Bericht    :groove:   aber bekommt man da nicht einen Tempelkoller?
Mir ging es so, dass ich nach den vielen Schlössern in Bayern und der Wieskirche keine Goldverzierung mehr sehen wollte

Die Gefahr besteht, keine Frage. Vor allem das lästige Schuhe ausziehen macht einen irgendwann mürbe und man fragt sich, soll man muß man jetzt wirklich den Tempel auch noch sehen. Aber alle sind doch irgendwie unterschiedlich und es könnte ja der nächste ultimative Herbstbaum im Tempelgarten lauern. Deshalb hielt sich das mit dem Koller in Grenzen und spätestens nach einem Tag in Tokyo hat man dann die kleinen schönen Tempel schon wieder vermißt.

Ich brauche bald eine Sonnenbrille  8) zum Lesen der Berichte. Die Laubfärbung wird immer greller! Irre!

Mittlerweile hat die Peakseason ja auch Kyoto City erreicht, jetzt strahlt es überall.

usa2008

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #92 am: 09.02.2011, 16:59 Uhr »
Zitat
Mittlerweile hat die Peakseason ja auch Kyoto City erreicht, jetzt strahlt es überall.

Hätte ich auch nicht erwartet, dass die Farben bei dem Wetter so strahlen,
aber sogar dann sind es wunderschöne Bilder.

Gaby

Angie

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #93 am: 09.02.2011, 21:41 Uhr »

Hallo Frank,


wie ist es dir gelungen, Infos über den Toji-in zu bekommen? War das reines Glück bei der Internet-Recherche?

Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Dein Bericht und die Bilder sind der pure Wahnsinn!! :D :D :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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funny1a

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #94 am: 09.02.2011, 21:56 Uhr »
Hallo Frank,

wirklich ein Super Bericht mit sagenhaft schönen Fotos.

Mir fällt da nur eines ein:

 :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:
Lg
Markus

2008 Florida
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Elsupremo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #95 am: 10.02.2011, 08:53 Uhr »
Hallo Gaby, Angie und Markus,

Zitat
Mittlerweile hat die Peakseason ja auch Kyoto City erreicht, jetzt strahlt es überall.

Hätte ich auch nicht erwartet, dass die Farben bei dem Wetter so strahlen,
aber sogar dann sind es wunderschöne Bilder.

Bei Sonne und blauem Himmel wirkt das Laub natürlich brillianter, aber bei bewölktem Himmel oder Nässe sind die Farben fast noch intensiver. Beides wirkt auf seine Art gut, deshalb sind jetzt bewölkte Tage in Kyoto kein Problem. Regen ist natürlich lästig, weil dann alles mit Schirm rumläuft aber hatten wir zum Glück bis auf den einen Nachmittag gar nicht.

wie ist es dir gelungen, Infos über den Toji-in zu bekommen? War das reines Glück bei der Internet-Recherche?
Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Dein Bericht und die Bilder sind der pure Wahnsinn!! :D :D :D


Den Toji-in habe ich im Internet gefunden, allerdings war dort nur ein Bild des vorderen Gartenteils zu sehen. Das gefiel mir so gut das ich den Tempel auf die Liste gesetzt habe, der wunderbare hintere Teil mit den Seen und Ahornbäumen kam dann überraschend. Aber das macht auch den Reiz eines Kyotobesuch aus, auch wenn man sich vorher informiert weiß man nie so genau was einen dann letztlich in den Tempeln erwartet. Darum habe ich ja auch lieber einen mehr gemacht als zuwenig  :)

Hallo Frank,

wirklich ein Super Bericht mit sagenhaft schönen Fotos.

Mir fällt da nur eines ein:

 :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:  :clap: :verneig:

Tausend Dank Markus  :D :D :D
 


Elsupremo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #96 am: 10.02.2011, 08:55 Uhr »
Dienstag 23.11.2010

Heute werden wir einen berühmten Weg in Kyoto ablaufen, und zwar den Philosophenweg. Dieser schlängelt sich durch das nördliche Higashiyama, immer entlang eines kleinen Kanals. Seinen großen Auftritt hat der Philosophenweg zwar zur Kirschblüte, wenn er sich wie ein weißes Band aus Kirschblüten durch die Stadt zieht. Aber im Herbst ist er auch sehenswert, vor allem liegen an ihm wieder einige der bedeutendsten Tempel in Kyoto (wo liegen die eigentlich mal nicht)
Wir fangen an ganz im Norden mit dem Ginkaku-ji, dem silbernen Pavillon:



Der Ginkaku-ji ist ein sehr beliebter Tempel Kyotos und heute ist auch noch Feiertag, also stehen wir gleich zur Öffnung um 8:30 vor seinem Eingangstor, der Bus Nummer 5 hat uns vom Bahnhof hierher gebracht. Gleich nach dem Betreten der Anlage steht er auch schon vor einem, der frisch renovierte Pavillon, der nie silbern war aber trotzdem so heißt.



Gebaut im Jahr 1482 vom Shogun Ashikaga Yoshimasa in Anlehnung an den Goldenen Pavillon, den sein Großvater hatte errichten lassen. Das Untergeschoss ist im Shindenstil der Aristokratie erbaut, das Obergeschoss im Stil eines chinesischen Zen Tempels, ein perfektes kleines Gebäude. Im Vordergrund ragt aus dem „Meer des silbernen Sandes“ ein massiver Kieskegel heraus, der den Berg Fuji repräsentieren soll. Wie der Kegel jetzt so seine perfekte Form behält, nur aus Kies ist mir schleierhaft. Eine sehr schöne Gartenanlage mit Moosen und Teichen umgibt den Pavillon, angelegt nach dem Vorbild des Saiho-ji Moosgartens.




Der Rundweg durch den Garten führt auch ein gutes Stück den Berg hoch, von oben bietet sich ein wunderbarer Blick über die ganze Tempelanlage und den nördlichen Teil von Kyoto (erstes Bild).
Wir verlassen den Ginkaku-ji und laufen durch ein malerisches altes Viertel immer ganz nah am Berg entlang nach Süden, vorbei an kleineren Tempeln. Erster ist der Honen-in, der 1680 zu Ehren des Mönches Honen gegründet wurde und mal keinen Eintritt kostet.



Man betritt den kleinen Tempel durch ein völlig bemoostes Tempeltor, und genauso präsentiert sich auch der Rest, äußerst stimmungsvoll im Schatten großer Bäume.



Auffälligstes Detail sind zwei große Kiesflächen, die mit herbstlichen Motiven verziert sind und jeden Morgen neu von den Mönchen angelegt werden.
Ein paar Schritte südlich des Honen-in kommt auch schon der Anraku-ji. Der ist nur im Frühjahr/Herbst an Wochenenden und Feiertags geöffnet – also heute geöffnet, was für ein Zufall (nicht wirklich). Der Anraku-ji ist ein netter kleiner Tempel den man gerne mal mitnimmt wenn man eh schon daran vorbei läuft.



Hier sieht man wieder mal viele Leute fegen, fegen und nochmal fegen. Der Herbst muss für die Japaner schon ein anstrengender Zeitraum sein, so schön sie die bunten Blätter an den Bäumen ja finden, fällt ein Blatt auf den Boden muss es sofort entfernt werden. Manchmal beobachtet man die Feger auch, wie sie kleine, unschuldige Ahornbäumchen durchschütteln, damit denen bloß nicht einfällt nach der Säuberung gleich wieder ein Blatt zu Boden zu werfen.




Aber zurück zum Philosophenweg, den laufen wir jetzt ein Stück weiter nach Süden. Es ist wirklich ein angenehmer Weg immer am Wasser entlang, ein sehr schöner Teil Kyotos.



Wir laufen aber noch nicht zum Ende des Weges und zu den großen beiden Tempeln die sich dort befinden. Erst machen wir noch einen Schlenker nach Westen, dort liegen auf einem Hügel mitten in der Stadt zwei weitere, im Herbst sehenswerte Tempel. Eine lange Treppe den Berg rauf und man erreicht den Shinnyo-do.



Dieser Tempel prunkt wieder mit leuchtenden orangeroten Ahornbäumen, hier ist schon ganz schön was los, aber es lohnt sich auch, die Bäume sind klasse. Die Innenräume von Hondo und Shoin Gebäude sollen auch schön sein, aber da waren wir nicht drin (womöglich erste Anzeichen von Tempelermüdung aber wir haben ja heute noch ein paar vor uns)



Gleich daneben liegt der Konkaikomyo-ji, der soll auch einen schönen Garten haben aber irgendwie sieht dieser Garten so aus als ob hier mal der Lehrling ran gedurft hätte. Hier fehlt die ganze Klasse,  Steinlaternen, Steine alles wirkt so wie hingestellt. Aber das Bild vom Teich sieht trotzdem nicht schlecht aus, also kommt es hier auch rein.




Zurück auf dem Philosophenweg laufen wir den bis zu seinem Endpunkt, dem Eingang des Eikando Tempels – Haupttempel der Jodo Schule, ein Topziel unter den Herbsttempeln und dementsprechend auch gut besucht.





Den Tempel hab ich komplett falsch eingeschätzt, ich hatte mir nach den Bildern einen wesentlich kleineren Tempel vorgestellt aber das hier ist gigantisch. Alleine der Weg durch die prächtigen Gebäude und Hallen, die mit Wandelgängen verbunden am Berghang liegen ist schon schwer beeindruckend. Hier kommt Angies Spezialbild, das musste ich kurz mal fotografieren.



Dieses Lavagemälde kommt einer Lavatour mit Chris doch schon verdammt nah, man spürt quasi die Hitze, gefällt mir ausgezeichnet. Draußen auf dem großen Gartengelände überbieten sich derweil die Ahornbäume wieder mit den Herbstfarben, einen großen Teich gibt es auch noch, alles wunderbar.




Leider verpasst haben wir den Aufstieg, zur Taho-to Pagode, da hätte sich noch ein schöner Blick über Kyoto geboten.
Gleich neben dem Eikando liegt die andere gewaltige Tempelanlage, der Nanzen-ji – Haupttempel der zen-buddhistischen Rinzai Schule. Bemerkenswertesten Objekt ist hier das eigentlich gar nicht reinpassende Aquädukt.




Ein kleiner bekannter Untertempel mit schönem Garten soll der Nanzen-in sein, den finde ich aber weniger beeindruckend.



Ganz anders der Untertempel Tenju-an, der war den Eintritt wieder mal wert. Interessante Gebäude und schöne Details wie die bemooste Quelle und schöne Kieslandschaften bestimmen den Garten.





Aus dem Garten kann man auch einen Blick auf das große San-mon des Nanzen-ji werfen, von dort oben soll man ein schönes Panorama über die Stadt haben. Die Schlange vor dem Eingang ist allerdings weniger schön, das lassen wir lieber.



Damit haben wir alle Tempel entlang des Philosophenweges gesehen, diese Gegend Kyotos ist ebenfalls ein sehr lohnenswertes Tagesprogramm, gerade im Herbst.
Etwas Zeit haben wir noch, etwa 20 min Fußweg von hier liegt noch ein großer Schrein, den können wir noch mitnehmen. Es ist der Heian Schrein, ein im Maßstab 5/8 verkleinerter Nachbau des ersten Kaiserpalastes aus dem Jahr 768. 1985 zur 1100 Jahrfeier der Stadt Heian-kyo (Kyoto) errichtet.



Ein schöner Landschaftsgarten im chinesischen Stil gehört zur Anlage, den schaffen wir aber leider nicht mehr. Mit dem Bus geht es zurück zum Hotel.


Palo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #97 am: 10.02.2011, 17:54 Uhr »
Diese Massen von Leuten findet man wohl überall.

Stupsen die so wie in D. oder nehmen die Rücksicht und stupsen nicht?

Gruß

Palo

Elsupremo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #98 am: 11.02.2011, 09:18 Uhr »
Hallo Palo,

Diese Massen von Leuten findet man wohl überall.
Stupsen die so wie in D. oder nehmen die Rücksicht und stupsen nicht?

In Japan wird nicht gestupst, geschubst oder gedrängelt - weder in der vollen Ubahn, auf vollen Bahnhöfen oder in vollen Tempeln. Alles läuft sehr harmonisch ab, ich fand das sehr angenehm. Obwohl die Leute durchaus hektisch sind wenn sie zur Arbeit eilen oder zurück bleibt es doch immer rücksichtsvoll um den Nebenmann nicht zu belästigen.
In den Tempeln war trotz der Massen auch immer eine sehr entspannte Atmosphäre, regelrechte Urlaubsstimmung bei den Japanern. Denen sah man an wie sie die Kombination Herbstfärbung und schönes Wetter richtig genossen haben.

Viele Grüße,

Frank


Mittwoch 24.11.2010


Heute ist unser letzter Tag in Kyoto, da wollen wir uns das landschaftlich schönste Stadtviertel der Stadt anschauen, liegt ganz im Westen und nennt sich Arashiyama und Sagano. Mehrere Zuglinien fahren dieses Viertel an, wir nehmen die JR San-in Line ab Kyoto Station, allerdings keinen Expresszug nehmen, die halten nicht in Arashiyama. Die Fahrt dauert nur 10 min, dann steigen wir am Bahnhof aus und laufen ein paar Minuten zum Flussufer des Hozu, der sich malerisch durch die Arashiyamaberge schlängelt.



Hier steht auch die Togetsukyo Brücke, die Brücke über den Mond, eine Nachbildung aus der Haian Zeit. Die Brücke ist der Endpunkt einer zweistündigen Bootsfahrt durch die engen Flußtäler und Stromschnellen der Arashiyamaberge, bestimmt sehr schön aber kommt aus Zeitgründen leider nicht in Frage.



Wir laufen am Flussufer entlang ein kleines Stück nach Norden bis zum Kameyama-koen, einem kleinen Park mit vielen bunten Ahornbäumen. Der Weg führt über Treppen den Berg hoch, immer wieder hat man schöne Ausblicke auf den Fluss.




Jetzt wird es langsam Zeit zum Eingang des ersten Tempels zu laufen, der liegt hier gleich nebenan und öffnet um 8:30. Es ist der Tenryu-ji, wiederum einer der 5 großen Zentempel Kyotos und Haupttempel eines Zweiges der Rinzaischule.



Der Tenryu-ji bietet einen sehenswerten Landschaftsgarten, es ist das älteste Beispiel des Shakkai, der geborgten Landschaft. Als Palast-Teichgarten einer noch älteren kaiserlichen Villa angelegt, wurde er 1339 in einen Tempel umgewandelt und bezieht das Panorama der Berge mit in die Gartenlandschaft ein.



Die mit Wandelgängen verbundenen Gebäude bieten immer wieder schöne Blicke in den Garten, den man anschließend auch noch betreten darf und die weitläufige Anlage genauer in Augenschein nehmen kann. Gerade der hintere Teil des Gartens am Berghang ist eindrucksvoll, dort treffen die orangefarbenen Ahornbäume auf den grünen Bambus und bieten tolles Bild.



Man kann den Tenryu-ji hier auch durch seinen nördlichen Ausgang verlassen und steht dann direkt in Arashiyamas größter Attraktion, dem berühmten Bambuswald. Hier ist es zum Glück noch schön leer, am Wochenende schieben sich hier die Massen durch.



Gleich am Ende des Bambuswaldes liegt am Fuße der Berge die Okochi Sanso Villa eines japanischen Schauspielers. Der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall, hier hat sich jemand ein kleines Paradies geschaffen bestehend aus Hauptgebäude, schöner Gartenanlage mit diversen Teehäusern und Aussichtspunkten.



Man sollte auf jeden Fall ganz hoch bis zu den auf dem Berg gelegenen Teehäusern gehen, die bieten eine tolle Sicht auf die Berge und den Fluss zur einen Seite, zur anderen blickt man auf ganz Kyoto. Leider ist heute die Sicht miserabel.



Zum Abschluss des Besuchs der Villa gibt es noch Tee und Gebäck, so gestärkt kann man jetzt die nächsten beiden Tempel  in Angriff nehmen. Die haben es nämlich in sich, beide liegen steil am Berg und es geht diverse Treppen hoch und runter. Der erste ist der Jojakko-ji, gegründet 1596 und im Herbst Anziehungspunkt der Massen wegen seiner Herbstfärbung.



Obwohl jetzt Mittwoch ist und erst 10 Uhr sind doch schon reichlich viel Leute unterwegs, am Wochenende muss hier die Hölle los sein. Aber es ist halt auch wirklich einmalig, was man hier geboten bekommt, ein Meer aus leuchtenden Ahornbäumen, das Licht ist durch die orangefarbenen Blätter regelrecht eingefärbt.



Unbedingt wieder bis ganz nach oben zur Tahoto Pagode, der Blick entschädigt für den mühevollen Aufstieg.



Gleich nebenan liegt der zweite Tempel, selbes Schema – immer den Berg rauf. Aber auch der Nison-in ist unbedingt anzuschauen, der ist größer und bietet auf halber Strecke den Berg hoch eine Anzahl an schönen Gebäuden, ruhigen Gärten und immer wieder  Ahornbäume.




Wieder den Berg runter und etwas nach Norden, schon steht man vor dem Eingang des Gio-ji. Dieser Tempel liegt verwunschen mitten im Wald, Mooslandschaft, abgefallene Blätter, ein kleines
Tempelgebäude liegt versteckt unter hohen Bäumen – äußerst stimmungvoll.



Im Inneren kann man den Garten durch ein sehr originelles rundes Fenster betrachten. Dazu kommt wieder der Bambuswald im Hintergrung, eine tolle Kulisse für diesen kleinen Tempel.



Je weiter man auf der Straße durch Sagano nach Norden läuft, je weniger Menschen verirren sich hier her. Wir laufen mittlerweile auf der Saga-Toriimoto Street aus der Mejizeit (1868-1912) mit ihren noch erhaltenen traditionellen Machiya (Stadt-) Häusern. Viele sind heute zu Restaurants und
kleinen Läden umgebaut worden, das Viertel hat sehr viel Charme.




Irgendwann gehen links von der Straße ein paar Treppenstufen ab, sie führen zum Adashino Nembutsu-ji Tempel.



Adashino ist ein alter japanischer Ausdruck und bedeutet „traurig/vergänglich“ und weist auf die Bedeutung des Tempels als Friedhof hin. 8000 kleine Steinbuddhas und Steinlaternen wurden an diesem Ort zusammengetragen, sie stehen für die Seelen der Verstorbenen.




Ein magischer Ort, die vielen kleinen grauen Steinfiguren zusammen mit den feuerroten und orangefarbenen Ahornen bieten ein unbeschreiblichen Anblick.   



Hier kann man wieder mal ewig fotografieren, jeder Blickwinkel bietet neue Motive. Aber einen Tempel wollen wir noch aufsuchen, man sollte jetzt auf keinen Fall umkehren. Auch wenn der nächste Tempel fast nirgendwo erwähnt wird, der ist unbedingt noch anzuschauen. Entlang der Straße tauchen jetzt strohgedeckte Häuser auf und am großen roten Torii endet das Städtchen Sagano.



Man läuft noch ein paar Meter weiter die Landstraße entlang und steht dann vor dem Eingang des Otagi Nembutsu-ji.



Dieser Tempel ist bekannt für seine kleinen, lustigen Buddhafiguren, den Rakans. Hier gibt es nicht nur ein paar davon, sondern mehr als 1200.



Die Rakanfiguren wurden zwischen 1981 und 1991 von Gläubigen gefertigt um der Wiederherstellung des Tempels zu gedenken. Die Rakans vermitteln alle einen Ausdruck von Fröhlichkeit und Zufriedenheit, ein toller Anblick.



Man entdeckt immer wieder neue, lustige Figuren in der Menge und es braucht schon einige Zeit bis man an allen Reihen und Grüppchen vorbeigegangen ist.



Eigentlich könnte man jetzt noch zu einem größeren Tempel laufen, aber der liegt etwas aus der Richtung und weil die Strecke so schön war laufen wir sie nochmal komplett zurück zum Fluss. Hier ist es mittlerweile richtig voll geworden, Arashiyama platzt aus allen Nähten.



Mit dem Zug geht es wieder zurück zur Kyoto Station und zum Hotel.

Fazit Kyoto: Schönste Stadt Asiens, für mich ganz bestimmt. Mir kommt da keine andere Stadt in den Sinn die auch nur annähernd so viele Attraktionen zu bieten hat wie Kyoto. Alleine die Massen und die Qualität der Tempelanlagen ist gigantisch, aber zusammen mit der Herbstfärbung wohl eine weltweit einmalige Kombination. Wenn man jetzt noch Zeit hätte könnte man noch den Yoshiminedera Tempel anschauen, ein wunderbarer Herbsttempel aber etwas abgelegen im Südwesten, den Sento Gosho Kaiserpalast, die Tempel rund um den Enjo-ji im Norden Kyotos, die Schreine Shimogamu, Kamigamo, Hirano und Kitano Tenmagu in der Nähe des Kaiserpalastes, die Tempel Shokoku-ji, Hokyo-ji usw. Alles genauso sehenswert. Dazu noch ein Botanischer Garten, diverse Museen darunter das größte Eisenbahnmuseum Japans. Also noch genug für locker eine weitere Woche.

Die haben aber leider nicht, Montag geht es weiter mit Tokyo.

funny1a

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #99 am: 11.02.2011, 10:23 Uhr »
Hallo Frank,

wieder ein wunderschöner Tag.

Besonders schön fand ich den Bambuswald und die lustigen Buddhafiguren.
Lg
Markus

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Palo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #100 am: 11.02.2011, 11:11 Uhr »
Du präsentierst wirklich einen eindrucksvollen  Bericht  mit bewundernswerten Fotos  :respekt:

Und danke auch für die Auskünfte zwischendurch. :verneig:

Gruß

Palo

Doreen & Andreas

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #101 am: 11.02.2011, 11:29 Uhr »
Wieder tolle Bilder von der Laubfärbung  :daumen:
Die zweistündige Bootsfahrt durch die Arashiyamaberge wärs aber sicher auch interessant gewesen.
Den einen oder anderen Tempel dafür wegzulassen war wohl keine Option??  :lol: :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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ilnyc

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #102 am: 11.02.2011, 13:22 Uhr »
Ich finde es echt interessant, dass die Japaner nicht drängeln, stoßen usw. Asiaten fallen mir weltweit sehr oft dadurch auf, dass sie sich noch rüder als wir Deutschen ( :?) vordrängeln, direkt vor die Kameralinse stellen, wenn man ein Foto schießt, sich einfach so verhalten als seien nur sie allein da. Möglicherweise tue ich da vielen asiatischen Nationen wie z. B. Japan unrecht, wenn ich sie so in einen Topf werfe. Leider kann ich zwischen Japanern, Chinesen, Koreanern etc. optisch praktisch nicht unterscheiden... oder benehmen sich die Japaner zuhause vorbildhaft, aber auf Reisen dann so schlimm?

Elsupremo

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #103 am: 11.02.2011, 14:07 Uhr »
Hallo Frank,

wieder ein wunderschöner Tag.

Besonders schön fand ich den Bambuswald und die lustigen Buddhafiguren.

Hallo Markus,

die Buddhafiguren waren schon sehr amüsant, vor allem sind sie alle durch "Laien" angefertigt worden. Zwar unter Anleitung eines japanischen Künstlers, aber dadurch sind sie dann auch so unterschiedlich und interessant geworden.

Du präsentierst wirklich einen eindrucksvollen  Bericht  mit bewundernswerten Fotos  :respekt:

Und danke auch für die Auskünfte zwischendurch. :verneig:

Hallo Palo,

Ich freu mich riesig wenn der Bericht auch anderen Spaß macht und gefällt, mir hat diese Reise mit ihren tollen Fotomotiven so gut gefallen und wenn das im Bericht rüberkommt - wunderbar  :D

Wieder tolle Bilder von der Laubfärbung  :daumen:
Die zweistündige Bootsfahrt durch die Arashiyamaberge wärs aber sicher auch interessant gewesen.
Den einen oder anderen Tempel dafür wegzulassen war wohl keine Option??  :lol: :wink:

Hallo Andreas,

die Bootsfahrt hatte ich auch mal auf dem Programm als ich noch dachte, 11 Tage wären für Kyoto eine Menge Zeit  :nono:. Ich hätte gerne noch zwei Tage länger für Kyoto gehabt, dann hätte man an einem Tag sehr gut die Bootsfahrt plus die beiden letzten großen Tempel in Arashiyama machen können. Den anderen Tag noch den Yoshiminedera Tempel und es hätte gepaßt.

Ich finde es echt interessant, dass die Japaner nicht drängeln, stoßen usw. Asiaten fallen mir weltweit sehr oft dadurch auf, dass sie sich noch rüder als wir Deutschen ( :?) vordrängeln, direkt vor die Kameralinse stellen, wenn man ein Foto schießt, sich einfach so verhalten als seien nur sie allein da. Möglicherweise tue ich da vielen asiatischen Nationen wie z. B. Japan unrecht, wenn ich sie so in einen Topf werfe. Leider kann ich zwischen Japanern, Chinesen, Koreanern etc. optisch praktisch nicht unterscheiden... oder benehmen sich die Japaner zuhause vorbildhaft, aber auf Reisen dann so schlimm?

Hallo Ilnyc,

Wenn man sonstwo auf Asiaten trifft werden es in den meisten Fällen wohl Japaner sein, die reisen auch sehr gerne. Mir sind die Japaner jetzt aber woanders nicht unbedingt als rüde aufgefallen, eher gedankenlos wenn sie einem ins Bild laufen. Ist mir in Japan aber auch häufiger passiert, man ist dann so auf sein Motiv fixiert und merkt viel zu spät wenn da schon längst einer steht und das auch knipsen will. Außerdem treten die Japaner im Ausland ja meist als Reisegruppe auf, da spielt dann bestimmt auch noch ein Gruppendynamik mit. Und man muß bedenken, die Japaner haben extrem wenig Urlaub, da muß alles ratzfatz gehen auf deren Reisen, schnell Foto in Paris und dann ab nach Rom.
Im Lande selbst empfand ich die Japaner als sehr angenehm und deutlich unterschiedlich zu Chinesen, die können doch wesentlich rüder und ruppiger sein (natürlich nicht generell).

Viele Grüße an alle,

Frank

Angie

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Re: Japan 2010 - Tempel und Herbstfarben
« Antwort #104 am: 11.02.2011, 14:34 Uhr »

Hallo Frank,


heute hat mich besonders der Otagi Nembutsu-ji beeindruckt, die unvorstellbare Herbstfärbung sowieso.

Wie hast du es eigentlich angestellt, um die Tempel (z. B. für den Reisebericht) nicht zu verwechseln? Hast du vor jedem Tempelbesuch den Namen auf ein Blatt Papier geschrieben, fotografiert und anschließend den jeweiligen Tempel fotografiert? Zumindest mir würde auf die Schnelle keine andere Lösungsmöglichkeit einfallen, bin aber gespannt, wie du es gehandhabt hast

Dein Reisebericht ist jedenfalls ein Genuss pur :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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