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Autor Thema: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit  (Gelesen 51302 mal)

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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #165 am: 26.03.2009, 09:03 Uhr »
Sonntag,  30.3.2008 / Tag 9


Um 7 Uhr ist es bereits so hell, daß wir davon wach geworden sind - aber trotzdem noch leicht angezählt von der Nacht liegen bleiben.
So langsam kommt um uns herum Leben ins Lager, die Tour-Guides sind aus Rum Village hergefahren und Chefkoch Suleyman bereitet das Frühstück vor. Wir schälen uns aus unseren Decken und machen uns frisch (und sehen danach immer noch aus wie die Hauptfigur von „Ein Zombie hing am Glockenseil“  :wink: ).




Schlafplatz der "Freischläfer" also ohne Zeltdach. Unser
Plätzchen hatten wir ganz hinten (hinter dem dekorativen Müll-Säckchen) gefunden.




Das Lager am Morgen




Die Reste des abendlichen Gelages (wie üblich nur Wasserflaschen  8) )





Beim gemeinschaftlichen Frühstück bekleckern wir uns nicht mit Ruhm aber dafür die Hose mit Aprikosen-Marmelade (Misch-Misch).





Um 8.30 Uhr verlassen wir das Camp und fahren mit Suleyman nach Süden in Richtung Grenze nach Saudi Arabien.




Nach einigem Gehoppel das unsanft die Müdigkeit aus unseren Gliedern schaukelt erreichen wir das Wadi Nura und den Fuß des 1000m hoch gelegenen Jebel Hasch – zu dem es heute in einer 4 Stunden Rund-Wanderung geht. Von hier sind es nur noch 4 km bis nach Saudi Arabien – auf das man vom Gipfel des Berges blicken kann.




Der Weg ist gut zu gehen, führt allmählich nach oben und wechselt zwischen sandigen und felsigen Passagen.





Suleyman hat sich schon an meine Filmstopps gewöhnt :wink:














Unterwegs treffen wir einen betagten Verwandten Suleymans, was uns ein kleines Päuschen beschert. Ob die sich auch über ein Schnäppchen-Angebot eines TFT Monitors bei Aldi unterhalten wie das zwei deutsche Männer machen würden ?





Das letzte Stück der Wanderung führt auf ein Plateau unterhalb der Bergspitze.




Ja wer hat denn den Weg geklaut ? Da soll's nun hoch ? :shock:



Der einfach Teil des Weges ist damit Geschichte. Wie eine Gemse klettert Suleyman voran - hinauf zur Bergspitze und ich muss Stativ und Kamera einpacken um meine Hände frei zu haben und ihm folgen zu können. Petra will in der Zwischenzeit das Plateau erkunden.




Mondlandschaft auf dem Bergplateau





Nach knapp 30 Minuten zumindest für mich sehr anstrengenden Aufstiegs ist der Gipfel erreicht.




Leider ist es heute noch diesiger als gestern und der Fernblick dadurch beeinträchtigt. An klaren Tagen kann man von hier oben sogar das Rote Meer bei Aqaba sehen.




Trotzdem ist es ein tolles Gefühl auf die rotbraune Bergwelt des Wadi Rum hinabzublicken.




Suleyman erklärt mir welche Berge wir von hier oben sehen und zeigt mir die gedachte Grenzlinie die Jordanien von Saudi Arabien trennt.




Jordanier lieben ihr Handy – da macht auch Suleyman keine Ausnahme. Während ich zwischen den Felsen am Gipfel mein Stativ in Anschlag bringe – testet er hier oben den Empfang seines Handys – der sogar voll da ist – meine Begeisterung fürs Telefonieren an sich und Handys im besonderen hält sich ja sehr in Grenzen – also war ich in einem früheren Leben wahrscheinlich kein Jordanier sondern vielleicht Sitting Bull – der mochte auch keine Telefon- bzw. Telegraphenleitungen und hat die immer durchgeschnitten. :wink:

War der Aufstieg schon nicht gerade easy going – der Abstieg hat es in sich. Höchste Konzentration ist gefragt - ein falscher Schritt und man saust 200 m mit dem Geröllhang nach unten. Sogar Bergziege Suleyman lässt es hier ein wenig langsamer angehen als bergauf, .....



..... hat aber schon wieder die Ruhestellung eingenommen als ich unten ankomme.




Nach 20 Minuten bin auch wieder heil unten und ich erzähle Petra was es oben zu sehen gab.




Für den Rückweg wählt unser Guide eine andere, noch reizvollere Strecke die auch einen schöneren Blick hinunter ins Wadi Nura gewährt als beim Aufstieg.








Der Wagen schon in Sicht



200 Meter vor Erreichen des Ausgangspunktes entdecken wir von oben einen Slotcanyon.





Da können wir natürlich nicht widerstehen – der muß erkundet werden ! :D



Etwa 400 Meter weit kommen wir - zwei leichte Klettereinlagen inklusive - dann ist Ende Gelände für uns – wir stehen vor einer Wand über die man ohne Ausrüstung nicht hochkommt – der Slotcanyon war bis dahin aber äußerst sehenswert und hat uns fast besser gefallen als der Khazali Canyon – hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht !





Wieder zurück am Wagen kniet Suleyman der nicht mit im Canyon war vor dem linken Vorderreifen des Toyota  – da wird doch nicht ....... oh doch !



Eine Reise von mir ohne Plattfuß – das wäre ja auch ein Stilbruch. :wink:
Von meinem schlechten Reifenkarma ist nun sogar Suleyman betroffen. :shock:

Kleiner ungünstiger Umstand – sein Toyota hat keinen Wagenheber (*huppala*).  :shock: Aber wie so oft im Leben – Einfallsreichtum schlägt Technik. Mit seiner Bierruhe legt er vor den platten Reifen einen Stein und fährt den ein Stück hoch und plaziert weitere Steine unter die Achse die als eine Art Wagenheber bzw. Stütze fungieren. Dann wird unter dem platten Reifen ein Loch ausgebuddelt und die Steine unter der Achse fangen das Absenken des Wagens ab. Nun wird das Rad gewechselt wobei ich ihm als „Profi“ in solchen Dingen zur Hand gehe. Immerhin hatte ich damit nun schon „Plattfüße in 4 Erdteilen“ – kommt man damit eigentlich in irgendein Buch ? :wink:


Jedenfalls ist der Toyota schnell wieder flott und wir fahren wieder Richtung Norden. Es ist inzwischen Nachmittag und das Wetter nicht besonders ideal.



 Die Sonne scheint zwar nach wie vor und kein Wölkchen zeigt sich am Himmel – aber immer wieder peitschen Sandstürme durch die Wüste und wirbeln so viel Sand und Staub auf – daß die Sicht immer schlechter wird.



Suleyman lädt uns überraschend in sein Haus in Wadi Rum Village ein. Wir fühlen uns sehr geehrt und sagen zu. :D




Nach einer Stunde Fahrt ....




..... ein letztes Mal quer durchs Wadi Rum ....



... erreichen wir den kleinen Ort und sein selbstgebautes Haus, begrüßen seine schwangere Frau und lernen seine Kinder (2 Mädchen, 2 Jungs) im Alter von 4 bis 10 Jahren kennen. Neben Küche und kleinem nicht sonderlich anheimelnden Waschraum mit Toilette, gibt es ein Schlafzimmer, einen Raum in dem Suleyman seine Freunde empfangen kann (für die Frau gibt es so was nicht – Arabien ist eine Männerwelt oder andersrum da ist der Mann noch etwas wert !!!! ) und ein geräumiges Wohnzimmer – der zentrale Platz im Haus – in dem auch seine Kinder schlafen.
Stühle oder gar einen Tisch sucht man in Jordaniens Haushalten außerhalb der Großstädte vergebens – also sitzen wir im Wohnzimmer wie gewohnt ungewohnt auf dem Boden auf flachen Matten. Auch dieser Hauptwohnbereich ist schlicht ausgestattet - an der Wand hängt ein Auszug aus dem Koran, es gibt einen Schrank und auf einer Kommode einen Fernseher der auch an ist. 
Suleyman reicht uns etwas zu essen – wieder die schon bekannte Thunfisch-, Hummus- (Kichererbsenpüree), Tomaten-, Gurken-, Brot -  Geschichte und wir greifen dankbar zu. Die Kinder gruppieren sich um uns und blicken uns neugierig an. Ein bisschen ehrfurchteinflößend sind wir beiden großen Europäer für sie scheinbar schon. Der kleine Familienracker der sonst scheinbar kein Auge trocken lässt wie Suleyman andeutet – traut sich nicht näher und beobachtet uns von den sicheren Rockschößen seiner Mutter, was die Eltern offensichtlich leicht belustigt.
Nach eineinhalb Stunden verabschieden wir uns von Suleymans Familie und er fährt uns noch das kurze Stück zum Bait Ali – wo wir uns von ihm verabschieden – ein überaus feiner Mensch – der uns die zwei Tage richtig ans Herz gewachsen ist – und ich habe den Eindruck - wir ihm auch.

Jetzt wollen wir einmal etwas für uns völlig außergewöhnliches tun – am Pool bis zum Abendessen relaxen!
Es ist ja nach wie vor heiß und die letzten Tage hatten es in sich – da kommt so ein bis zwei Stunden am helllichten Reisetag einmal nixtun, und die Beine hochlegen sogar für uns in Betracht. Aber irgendwie scheint das mit Neckermann-Relaxen für uns einfach nicht drin. Den Pool belagert eine Monstergruppe Teenager die mit Spielchen, frühpubertärem Gekreische und vor allem lauter Musikbeschallung bei der die Beats nur so dröhnen - jegliche Idylle und Ruhe in dieser an sich  schönen Anlage zunichte machen.
Ok, also dann aufs Zimmer – Tür zu – und da für ein Stündchen lang gelegt – die kurze Nacht fordert ihren Tribut.
Mit großem Appetit absolvieren wir noch das außerordentlich leckere Buffet und gönnen uns je 3 Amstel – enthaltsam kann man ja wieder zu Hause leben (wer’s glaubt :wink: )


Mit Gedanken an unsere tolle Wüstentour und überhaupt an die unendlich vielen und intensiven Eindrücke die wir hier jeden Tag erleben, beenden wir diesen Abend und sind gespannt was uns der neue Tag in Aqaba und am Roten Meer bringen wird (oder doch nicht ? :wink: )

Ma’a salame .............
Gruß Easy


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Doreen & Andreas

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #166 am: 26.03.2009, 09:44 Uhr »
Sorry, Horst, heute habe ich keine unsichtbaren Bilder entdeckt...  :lol:
Aber die sichtbaren sind wieder mal ganz großes Kino.  :daumen:


Eine Reise von mir ohne Plattfuß – das wäre ja auch ein Stilbruch. :wink:

Naja, jeder hat so seine Vorlieben auf Reisen... davon kann Markus ja inzwischen auch ein Lied singen. Aber daß Du da jetzt auch wildfremde Menschen mit hineinziehst  :never: :nono:

Ansonsten finde ich das, was ich gestern schon über die Begegnungen mit Menschen geschrieben habe in diesem Tagesbericht wieder bestätigt. Ein Grund, warum ich wohl nie ein Pauschalurlauber werde...
Viele Grüße,
Andreas
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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #167 am: 26.03.2009, 12:12 Uhr »
Sorry, Horst, heute habe ich keine unsichtbaren Bilder entdeckt...  :lol:
War ja klar :wink: - ich hätte Dich gleich vom ersten Tag an engagieren sollen - dann hätte ich wahrscheinlich keinen Klops eingebaut  :wink:
Danke fürs Aufpassen und fürs Mitlesen sowieso  :D




Eine Reise von mir ohne Plattfuß – das wäre ja auch ein Stilbruch. :wink:
Naja, jeder hat so seine Vorlieben auf Reisen... davon kann Markus ja inzwischen auch ein Lied singen. Aber daß Du da jetzt auch wildfremde Menschen mit hineinziehst  :never: :nono:
Tja, jeder kann halt irgendwas gut .................... :wink:



Ansonsten finde ich das, was ich gestern schon über die Begegnungen mit Menschen geschrieben habe in diesem Tagesbericht wieder bestätigt. Ein Grund, warum ich wohl nie ein Pauschalurlauber werde...
Gerade in Jordanien sollte man sich diese Möglichkeit nicht nehmen lassen. Die Menschen sind praktisch auch ein "Highlight" :D
Die Wahrscheinlichkeit das man zumindest mal auf einen Tee eingeladen wird, oder Kleinigkeiten geschenkt bekommt,  ist sehr hoch.
Gruß Easy


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Katja

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #168 am: 26.03.2009, 12:20 Uhr »
Das war wieder ein interessanter Tag!

Auch wenn's diesig war, dieses Bild gefällt mir trotzdem sehr gut - was für eine Aussicht!


Das mit dem Platten musste ja nicht sein...

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Schneewie

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #169 am: 26.03.2009, 12:24 Uhr »
Wie war das Kleidungsmäßig?

Solltet Ihr auch normalerweise lange Hosen und T-Shirts mit Ärmel tragen?
Das T-Shirt der Frauen nicht zu weit augeschnitten oder zu eng anliegend?

Hättet Ihr auch 7/8 Trekkinghosen tragen dürfen?

Wie sah das an den Pools der Hotels aus? Durften dort die Frauen im Bikini baden oder war der Badeanzug die bessere Wahl?


Nochmal zu Alkohol. :oops: Im Oman bekam man in den Hotels erst ab 18.00h Bier und Co, war das bei Euch ähnlich?
Gruß Gabriele

Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #170 am: 26.03.2009, 14:04 Uhr »
Hallo Katja,
Das war wieder ein interessanter Tag!

Auch wenn's diesig war, dieses Bild gefällt mir trotzdem sehr gut - was für eine Aussicht!
Bei klarem Wetter wärs natürlich noch "geiler" gewesen :wink: - aber das war schon toll da oben mit Suleyman.  :D



Hallo Schneewie,
Wie war das Kleidungsmäßig?
Du scheinst Dir ja schon ernsthaft Gedanken zu machen  :wink:

Solltet Ihr auch normalerweise lange Hosen und T-Shirts mit Ärmel tragen?
Das T-Shirt der Frauen nicht zu weit augeschnitten oder zu eng anliegend?

Hättet Ihr auch 7/8 Trekkinghosen tragen dürfen?
Die Jordanier sehen das prinzipiell bei den Touristen locker. Eigentlich kann man anziehen was man will, ansprechen wird einen deshalb niemand.
Aber  :wink:
Für den Araber ist ein Mann mit kurzen Hosen ein Junge und eine Frau mit kurzen Hosen ..... na ja ..... kann man sich vielleicht denken  :wink:
T-Shirt sind kein Problem. Bauchfrei wiederum würde ich zu Hause lassen - wer sowas hat.
Tiefe Ausschnitte sind unangebracht.
7/8 Trekkinghosen sind kein Problem - da denkt sich bei einem Touri wirklich niemand was.

Stell Dir einfach vor Du bist zu Besuch bei Deinem 95 Jahre alten Erbonkel und willst einen guten Eindruck machen um die Chance auf die Kohle zu wahren  :lol:  :wink:


Wie sah das an den Pools der Hotels aus? Durften dort die Frauen im Bikini baden oder war der Badeanzug die bessere Wahl?
Wie die jordanischen Frauen das machen kommt im Bericht Tag 11.  :wink:
In einer Anlage die zum großen Teil von Touris bevölkert wird - kannst Du das halten wie an westlichen Orten der Welt.
Wenn Du die einzige Nichtaraberin bist (was unwahrscheinlich ist) würde ich dann eher zur "züchtigeren Varainte" greifen.



Nochmal zu Alkohol. :oops:
Dafür habe ich größtes Verständnis  :lol:


Im Oman bekam man in den Hotels erst ab 18.00h Bier und Co, war das bei Euch ähnlich?
Na ja mal abgesehen davon daß wir nicht schon morgens zum Frühschoppen eingekehrt sind,  :wink:  muss ich ehrlich gestehen - wir haben immer erst nach 18 Uhr gebechert - reizen die Tage meistens ziemlich aus. Nur den letzten Petra Tag im Crown Hotel haben wir schon am späten Nachmittag damit das Kartenschreiben "flüssiger" geht - ein Bierchen gezischt.  :wink:
Genrell empfehle ich so wie wir es gemacht haben (zuletzt in Südafrika auch) - am Duty Free irgendwas zu diesem Thema mitnehmen.  8)
Gruß Easy


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Elsupremo

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #171 am: 26.03.2009, 14:55 Uhr »
Das war eine wirklich gelungene 2 Tagestour ins Wadi Rum. Auch die Wanderung auf den Gipfel gefällt mir sehr gut, wirklich ein schöner Blick von oben auf die grandiose Landschaft.

Schön das ihr euch so gut mit dem Fahrer verstanden habt, das ist ja nicht so unwichtig, wenn man 2 Tage zusammen ist. Aber der scheint richtig nett zu sein. Erinnert mich an unseren Beduinenfahrer, mit dem ich vor 20 Jahren mal einen Ausflug auf dem Sinai ins Wadi Habdennamenvergessen gemacht habe. Deshalb bin ich auch gespannt auf morgen wenn ihr am Golf von Aqaba seid, den kenn ich von der anderen Seite. Als ich dort war, gab es da nur ein paar Strohhütten am Strand, hab gerade mal bei google Earth gesehen, da ist ja mittlerweile auf der Sinaiseite ein Resort neben dem nächsten - schade um die damals einsame und wunderbare Küstenlandschaft.

Am besten ist aber, das ihr auch die arabische Gastfreundschaft richtig kennengelernt habt. Das ist immer schwer beeindruckend, wie freundlich die anfangs etwas distanzierten Araber sind wenn die merken, man interessiert sich für sie und respektiert ihre Lebensweise.

Schneewie

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #172 am: 26.03.2009, 14:55 Uhr »
@Horst,

ernsthaft Gedanken wäre vielleicht ein wenig übertrieben, aber näher darüber nachgedacht habe ich schon. Leider liest mein Mann hier ja nicht mit und wenn ich den Thread ausdrucke, fehlen die tollen Photos, aber trotzdem werde ich das hinterher machen - damit er sich auch ein wenig einliest.


Das schöne an Deinem Reisebericht ist, das unsere Eindrücke vom Oman im Oktober auch noch sehr frisch sind und man da den einen oder anderen Vergleich ziehen kann, bzw. sich gut hineinversetzen kann (s. auch Seiten vorher den Vergleich unserer Chalets  :wink: ). Uns hat es im Oman nämlich sehr gut gefallen und für unsere Herbsturlaube suchen wir immer wieder mal Kurzziele.

2 Wochen, wie bei Euch wären zu lang, aber das ist ein anderes Problem.  :wink:
Gruß Gabriele

Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #173 am: 26.03.2009, 15:28 Uhr »
Hallo Schneewie,
@Horst,

ernsthaft Gedanken wäre vielleicht ein wenig übertrieben, aber näher darüber nachgedacht habe ich schon. Leider liest mein Mann hier ja nicht mit und wenn ich den Thread ausdrucke, fehlen die tollen Photos, aber trotzdem werde ich das hinterher machen - damit er sich auch ein wenig einliest.
Was auch geht ist, den kompletten Bericht per Mauszeiger markieren, kopieren (Strg und C-Taste) und in eine leeres Word mit STRG und V-Taste einfügen (also Copy&Paste).
Dann hast Du auch die Bilder mit drüben.
Gruß Easy


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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #174 am: 26.03.2009, 15:35 Uhr »
Hallo Elsupremo,
Das war eine wirklich gelungene 2 Tagestour ins Wadi Rum.
Morgen wollen wir noch mal für ein Foto ......... „zu den 7 Säulen der Weisheit“ dem Bergmassiv am Eingang des Wadi Rum, bisher war es da immer dunstig  ...................


Schön das ihr euch so gut mit dem Fahrer verstanden habt, das ist ja nicht so unwichtig, wenn man 2 Tage zusammen ist. Aber der scheint richtig nett zu sein. Erinnert mich an unseren Beduinenfahrer, mit dem ich vor 20 Jahren mal einen Ausflug auf dem Sinai ins Wadi Habdennamenvergessen gemacht habe. Deshalb bin ich auch gespannt auf morgen wenn ihr am Golf von Aqaba seid, den kenn ich von der anderen Seite. Als ich dort war, gab es da nur ein paar Strohhütten am Strand, hab gerade mal bei google Earth gesehen, da ist ja mittlerweile auf der Sinaiseite ein Resort neben dem nächsten - schade um die damals einsame und wunderbare Küstenlandschaft.
Eines kann ich schon mal vorweg nehmen – Google Earth trügt nicht – die „einsame und wunderbare Küstenlandschaft ist dahin ............


Am besten ist aber, das ihr auch die arabische Gastfreundschaft richtig kennengelernt habt. Das ist immer schwer beeindruckend, wie freundlich die anfangs etwas distanzierten Araber sind wenn die merken, man interessiert sich für sie und respektiert ihre Lebensweise.
Sehe ich genauso wie Du. 
Bisher waren wir ja nur in Jordanien. Zumindest im Bezug auf dieses Land kann ich mich nur wiederholen – das sind ganz tolle und feine Menschen.



Den morgigen Tag 10 möchte ich Euch allen besonders an Herz legen. :D
Für uns war das der schönste Tag der Reise...... so ein Tag wie man ihn ganz selten hat im Leben...........
Gruß Easy


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Elsupremo

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #175 am: 26.03.2009, 16:05 Uhr »
Morgen wollen wir noch mal für ein Foto ......... „zu den 7 Säulen der Weisheit“ dem Bergmassiv am Eingang des Wadi Rum, bisher war es da immer dunstig  ...................

Ich wollt schon fragen, wo das bleibt. Habe ich mich doch schlau gemacht, das eine Felsgruppe so heißt und wenn das schon der Titel der Reise ist.

Den morgigen Tag 10 möchte ich Euch allen besonders an Herz legen. :D
Für uns war das der schönste Tag der Reise...... so ein Tag wie man ihn ganz selten hat im Leben...........

Du machst es echt spannend, kaum zu glauben das es jetzt noch besser werden soll aber ich bin dabei.

Schneewie

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #176 am: 26.03.2009, 18:03 Uhr »
Hallo Schneewie,
@Horst,

ernsthaft Gedanken wäre vielleicht ein wenig übertrieben, aber näher darüber nachgedacht habe ich schon. Leider liest mein Mann hier ja nicht mit und wenn ich den Thread ausdrucke, fehlen die tollen Photos, aber trotzdem werde ich das hinterher machen - damit er sich auch ein wenig einliest.
Was auch geht ist, den kompletten Bericht per Mauszeiger markieren, kopieren (Strg und C-Taste) und in eine leeres Word mit STRG und V-Taste einfügen (also Copy&Paste).
Dann hast Du auch die Bilder mit drüben.


Nicht bei mir im Büro und da ist der Farbdrucker.....  :?
Muß das mal zu Hause ausprobieren und dann die Datei mit ins Büro nehmen....


Update: Zu Hause geht es mit Bildern, dann weiß ich ja, was ich in einer stillen Stunde zu tun habe  :?
Gruß Gabriele

Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #177 am: 26.03.2009, 18:14 Uhr »
Hallo Elsupremo,

Morgen wollen wir noch mal für ein Foto ......... „zu den 7 Säulen der Weisheit“ dem Bergmassiv am Eingang des Wadi Rum, bisher war es da immer dunstig  ...................
Ich wollt schon fragen, wo das bleibt. Habe ich mich doch schlau gemacht, das eine Felsgruppe so heißt und wenn das schon der Titel der Reise ist.
Wäre dann eine berechtigte Frage gewesen - aber morgen gibt es die 7 Säulen - und sogar ein Bild mit den 8 Säulen  :wink:


Den morgigen Tag 10 möchte ich Euch allen besonders an Herz legen. :D
Für uns war das der schönste Tag der Reise...... so ein Tag wie man ihn ganz selten hat im Leben...........

Du machst es echt spannend, kaum zu glauben das es jetzt noch besser werden soll aber ich bin dabei.
Bei so toller Leserschaft muss ich mich schon etwas anstrengen.  :D :wink:
Ob der morgige Tag auch für Euch am besten rüberkommt weiß ich nicht ..... aber für uns hat er sich auf jeden Fall am besten angefühlt. :D

 
Gruß Easy


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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #178 am: 27.03.2009, 08:51 Uhr »
Montag,  31.3.2008 / Tag 10
 


Der Morgen beginnt so wie der vor zwei Tagen – die Dusche ist eiskalt und das Frühstück erinnert an einen Horrorfilm und sollte daher erst ab 18 freigegeben werden.
Wir würgen 3 Bissen herunter, wagen noch 2 Schlucke von der grauen Soße die man hier völlig hinterhältigerweise als Kaffee anbietet und packen unsere Sachen zusammen. An der Rezeption erledige ich den unangenehmen Teil (zahlen) wobei man uns doch tatsächlich das Zimmer für den Tag an dem wir gar nicht da waren zum halben Preis berechnen will – ich hatte vorher extra gefragt ob wir die Koffer kostenfrei im Zimmer lassen können oder ins Auto nehmen sollen – und lasse mich da auf nichts ein – meine Argumente überzeugen schnell und die Sache ist vom Tisch. Mit den Jordaniern kann man immer reden. :D

Ich trage gerade den ersten Koffer Richtung Auto, da kommt mir „No Work Team“- Mario entgegen. Ich schmunzle als ich ihn sehe – was wird er mir wieder erzählen ....
Die Story ist dann auch wieder vom Feinsten :wink:
 
Er war gestern im Wadi Rum wandern und hat bei dem „Geschäft“ für das man in Jordanien die linke Hand nehmen sollte, eine Tonscherbe mit einem Auerhahn gefunden auf die er fast „draufgemacht“ hätte. :lol:
Seiner Einschätzung nach „nabatäisch und bestimmt 2000 Jahre alt“. Ich kann mich eines breiten Grinsens nicht erwehren. Das hat er dann kurzentschlossen zur Polizeistation gebracht die sich dann ein Spässchen mit ihm erlaubten und so taten als ob sie ihn dafür einsperren würden.
Petra kommt dazu (hatte sich schon gewundert wo ich bleibe) und hört den Rest der Geschichte mit. Mario will auch noch nach Aqaba – sich dort eine jordanische Flagge kaufen und dann wieder die weite Strecke mit seinem orangefarbenen VW Bus nach Limburg zurücklegen. Wir verabschieden uns von ihm. Ein herzensguter, intelligenter, leicht schräger, trotzdem einfach liebenswerter Typ –  und sicher einer wie man ihn nicht jeden Tag trifft.
Wir sehen ihn zum letzten Mal – aber denken oft an ihn und sprechen über ihn.
Hoffentlich ist er heil nach Hause gekommen ......




Camp Bait Ali


Das Wetter ist heute perfekt – Sonne, strahlend blau und kein Wind.
Bevor es nach Aqaba geht wollen wir noch eine Aufnahme von den 7 Pillars machen – einem markanten Felsen direkt am Besucherzentrum in Wadi Rum.




Blick vom Visitor Center zu den 7 Pillars of Wisdom




Warten der Jeepfahrer am Visitor Center auf sandhungrige Touristen



Bisher hatten wir den Felsen nur in schlechtem Licht oder Dunst gesehen aber jetzt am noch frühen Vormittag sehen die 7 Pillars of Wisdom (linker Felsen auf dem Bild) – die „7 Säulen der Weisheit“ fotowürdig aus. Benannt wurde das Massiv von E.T. Lawrence (Lawrence von Arabien) – und genauso heißt auch sein Buch über seine Abenteuer in Arabien.





Hoppla – jetzt sind’s plötzlich 8 Säulen :wink:




Eigentlich könnten wir ja noch ein paar Schritte auf den markanten Berg zugehen – die Luft fühlt sich so gut an – das Licht ist schön – also unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang.  :D




Wir laufen los, unterhalten uns über Mario und das Visitor Center hinter uns wird immer kleiner. Linkerhand der Seven Pillars sehen wir einige Sanddünen und kleinere Felsen – die nehmen wir uns als Ziel und gehen darauf zu.




Wir erklimmen einen kleinen Hügel.





Schön ist es hier – der Blick schweift über die Landschaft – weit und breit kein Mensch zu sehen – nur rote Sanddünen und die tief zerfurchten mächtigen Berge.





Wir gehen wieder zu den 7 Pillars und am Massiv entlang.


An seinem südlichen Ende treffen wir auf eine Ziegenherde und ihre Hüterin.




das im Vordergrund ist nicht die Hüterin sondern eher einer der Böcke :wink:




Ein toller Anblick wie die Herde durch den roten Sand eines Tales stapft.



Auch wir stapfen zurück Richtung Visitor Center; immerhin sind wir nun doch fast 2 Stunden gelaufen – was wir vor lauter Begeisterung gar nicht bemerkt hatten. :D

In mir jagen sich die Gedanken.
Wie lange dauert die Fahrt nach Aqaba – wie könnte man bei den folgenden Tagen Zeit sparen wenn wir noch hier bleiben – was lassen wir weg – wenn wir jetzt hier noch wandern. Ich will noch nicht weiter – es ist so wunderschön hier und ich will das Wadi noch auf eigene Faust erleben.
Ich sehe zu Petra die nun schweigend neben mir läuft und sehe ihr an  – sie denkt genau das gleiche. Also frage ich sie, obwohl ich die Antwort schon kenne, ob wir noch den Nachmittag hier bleiben. Petra will nichts lieber als das.  Sie hat sich ins Wadi Rum, den roten Sand, die Berge, regelrecht verliebt. 
Auch wenn das unser Programm durcheinander wirbelt – wir sind erleichtert dass wir noch hierbleiben können :D und fahren ins Village und decken uns in einem kleinen Laden mit Getränken, und ein paar Kleinigkeiten zu essen für die Wanderung ein. Der Ladenbesitzer fragt woher wir sind und wir ernten das übliche „Welcome to Jordan“ und noch eine Tüte Datteln die er uns einfach schenkt.



In der Shopping Meile von Wadi Rum



Die Teerstraße führt nach Süden bis an das Ortsende des kleinen Village.





Ab hier geht es nur noch mit richtigen Jeeps weiter, selbst ein SUV wäre im Wadi Rum ausgeschieden (man käme mit dem Ausschaufeln nicht mehr hinterher).



Wir packen unsere Sachen für die Wanderung ein und laufen los. Einen Trail oder wenigstens so was ähnliches gibt es nicht. Im Faltblatt des Visitor Centers ist aber eine Runde (ohne Kilometerangabe – geschätzt 15-20 Kilometer) eingezeichnet die wir probieren wollen.



In dieser Wüste ist alles weiter weg als es von weitem den Anschein hat. So brauchen wir schon für das erste Stück, das wir höchstens auf eine halbe Stunde eingeschätzt hatten, die doppelte Zeit.


Wir lassen uns auf einem Felsen nieder und legen eine halbstündige Brotzeit ein. Unsere Laune könnte besser nicht sein. So schön die Tour mit Suleyman war - für uns beiden Freigeister gibt es nicht schöneres als Dinge selbst zu erwandern, zu erfahren und zu erleben.
Wir freuen uns an der fantastischen Landschaft, am Leben – und fühlen uns völlig frei von den Problemen und Dingen die einen sonst im Alltag manchmal beschäftigen.



Immer wieder kreuzen einsame Kamelreiter unseren Weg









Es gibt viel zu entdecken im Wadi Rum




Wir suchen das Tal mit der großen Sanddüne an der wir schon mit Suleyman waren.




Nach zwei vergeblichen Anläufen werden wir schließlich fündig.
Eine besonders schöne Gegend die heute bei günstigerem Licht noch reizvoller aussieht. Da legen wir erst mal ein Päuschen im Schatten ein.




Sanddiving



Wir stapfen weiter durch den tiefen Sand. Ein Feld mit kleinen runden Kugeln die wir von den USA als „Moquis“ kennen und eine weitere große Düne tauchen vor uns auf.



Tja. Wie wollen wir weitergehen ?


Zwei Stunden sind wir nun unterwegs und unter 3-4 weiteren Stunden schaffen wir es sicher nicht zum Auto und wir wollen ja noch nach Aqaba. Geradeaus und um ein riesiges Felsmassiv herum wäre sicher  - aber das würde einige zusätzliche Stunden bedeuten.
Eine kleine Wegabkürzung könnte also nicht schaden. Ich kämpfe mich die Düne hoch (kostet Körner) und sehe über den Felskamm auf die andere Seite wo sich die erhoffte Öffnung zwischen den Felsen zeigt.




Petra stapft zu mir herauf und wir gehen durch ein schönes Tal voller zerfurchter Felsen.







Allerdings kommen die herausgearbeiteten Strukturen an den Felsen  und die Sandberge nicht von ungefähr – nachdem wir uns aufgrund der Hitze schon eine kühle Brise erhofft hatten - erwischt uns eine unerwartet auftretende Sandböe unmittelbar von vorn. Da hilft nur umdrehen und den Sand auf den Rücken prallen lassen.


Schließlich verlassen wir dieses Tal und suchen uns ein geschütztes Plätzchen um noch eine Rast einzulegen und die Reste unseres Einkaufs zu vertilgen. 


Ein Bild mit Symbolcharakter - so fühlt man sich im Wadi Rum




Vergängliche Spuren



Es wird Zeit weiterzugehen – die Strecke bis zum Auto hat es noch gewaltig in sich und 4 Stunden sind wir nun schon wieder in diesem Sandkasten unterwegs. Nach wie vor gibt es keinen Trail – bestenfalls mal ein paar Jeepspuren denen man folgen oder in denen man stapfen kann.


Überhaupt heißt das ganze Gebiet zwar Wadi Rum – nach einem im Westen gelegenen Tal. Die Beduinen benennen die verschiedenen Punkte im Schutzgebiet aber nach den Bergen die man dort findet.
Apropos Beduinen. Ein Fahrzeug nähert sich aus Richtung des Villages und kommt auf uns zu. Es ist ein olivegrüner Toyota.......
Wir strahlen mit dem Fahrer um die Wette – denn am Steuer sitzt Suleyman. Wir erzählen, dass wir uns doch noch nicht vom Wadi Rum trennen konnten und er grinst breit. Er fragt uns ob wir mit zu seinem Camp wollen und lädt uns zu Essen und natürlich dem unvermeidlichem Schai (Tee) ein. Wir lehnen dankend ab – wir müssen ja zum Auto zurück und noch nach Aqaba – sonst haut mit unserer Tour ja gar nichts mehr hin. Er ist ein bisschen enttäuscht aber wir verabschieden uns noch einmal herzlich und stapfen weiter durch den Sand.



Auf einer flachen Düne halten wir noch einmal zum Fotografieren an.





Vom Lager kommt ein anderer Jeep gefahren – ein Beduine beugt sich aus dem Fenster, fragt, ob er uns mitnehmen soll, wir verneinen und da schenkt er mir ein ganzes Brot.
Irgendwie habe ich den Eindruck – inzwischen kennt jeder Beduine hier die lange Dünne und den Typ mit dem Stativ über der Schulter .... :wink:

Jedenfalls - die Jordanier und vor allem die Leute hier im Wadi Rum sind einfach klasse.  :D
Weniger klasse ist die Aussicht jetzt nach inzwischen 5 Stunden noch mindestens eine Stunde zum Auto zurück zu laufen.  :roll:
Zu sehen gibt es dabei nichts Neues denn das letzte Stück kennen wir schon vom Hinweg.




Um die Felsnase müssen wir noch herum


Von hinten kommt noch einmal Suleyman  aus dem Camp gefahren – und bietet an uns ins Village mitzunehmen – diesmal lehnen wir nicht ab. :wink:
Im Verabschieden von Suleyman haben wir ja jetzt schon Übung – diesmal sollte es aber wirklich das letzte Mal sein – schade – die Wehmut die uns beim Gedanken an das Wadi Rum befällt, gilt auch dem Menschenschlag dem wir dort begegnet sind und natürlich ganz besonders Suleyman.




Einen letzten Fotostop im Abendlicht gönnen wir uns an den 7 Pillars ....



... dann verlassen wir – nun endgültig – etwa 10 Stunden später als geplant - das Wadi Rum.

Wir sind mehr als glücklich über unsere Entscheidung und diesen Tag. Mit Worten kaum zu beschreiben wie wohl wir uns heute gefühlt haben...... :D

Auf dem Desert Highway fahren wir nach Süden und erreichen nach einer halben Stunde und zwei Polizeikontrollen (wie üblich wenn Grenzen in der Nähe sind wie hier nach Saudi Arabien, Israel und Ägypten) im letzten Abendlicht die ersten Außenbezirke von Aqaba und dem Roten Meer. Ach ja – und die Hupenden, völlig verrückt fahrenden Stadtaraber haben wir auch wieder gebündelt und gebüschelt um uns rum. Und wie !
Die fahren hier wie besoffen und kreuzen quer über die Fahrbahn, was das Verlassen eines Kreisverkehrs einem Einsatz an vorderster Front in einem Krisengebiet gleichsetzt.

Wir suchen eine Bleibe für 2 Nächte. Geplant sind morgen eine Tour mit Glasbodenboot, die Besichtung des alten Forts, der Besuch der Suqs (Märkte) und vielleicht noch eine Runde schwimmen im Roten Meer. Um an Aqaba festzuhalten würden wir die ursprünglich geplanten Wüstenschlösser canceln.
Aber heute schmeißen wir unsere Pläne im Minutentakt über den Haufen. Die Stadt und vor allem der Verkehr nerven tierisch und Aqaba bietet auf den ersten Blick fürs Auge gar nichts – hier bleiben wir sicher keine 2 Nächte. :?

Petra wälzt den Reiseführer und liest die Bewertungen der Hotels. Ein erstes Ziel wird ausgegeben – und ich mühe mich nach Kräften ihren Fahranweisungen zu folgen und nicht in einem der Kreisverkehre als zusammengequetschtes Mahnmal zu enden.
Man muss mit seinem Auto als Ausländer hier in einer größeren Stadt schon wie ein Stuntman fahren, um halbwegs durchzukommen.
Irgendwie sind die Beschreibungen im Reiseführer Schrott – das wird mir schnell klar. Keine Lagebeschreibung stimmt auch nur annähernd und wir irren herum (und das obwohl ich niemanden kenne der einen besseren Orientierungssinn hat als Petra) und das erste Hotel (Moon Beach), das wir erst mit Nachfragen bei einem Tourist-Polizeihäuschen finden, ist absolut grottig, ungeschönt ausgedrückt - ein „Loch“.
Weiter geht die „lustige Fahrt“ durchs nächtliche Aqaba. Der Kontrast zum Wadi Rum könnte nicht größer sein......
Das nächste anvisierte Hotel will sich einfach nicht finden lassen. Die Kreisverkehre fahre (oder besser durchkämpfe) ich nun schon zum x-ten Mal. Auch die Nacht in  einem großen gesichtslosen Hotelbunker in dem es vor Tourimassen nur so wimmelt (grauenhaft) ist uns mit 110 JD zu teuer – wohlgefühlt hätten wir uns da sowieso nicht.

Wieder geht es durch die Kreisverkehre und inzwischen sind mir schon Augen am Hinterkopf gewachsen – die sind auch bitter notwendig.
Endlich finden wir - nachdem mir die Beschreibungen aus dem Buch nun egal sind - mit dem Aqua Marina ein vernünftiges und sauberes Zimmer für 54 JD und gehen nur noch auf die Schnelle beim Pizza Hut um die Ecke essen (heute keine Experimente mehr :wink: )

Auf dem Heimweg vom Restaurant entdecken wir einen sehr billigen Alkladen (was uns fast wieder mit Aqaba versöhnt  :lol: ) und kaufen uns einen Araq (Anisschnaps - ähnlich dem griechischen Ouzo – unser Wodka ist alle  :wink: ), eine Flasche jordanischen Wein (für einen späteren Abend - übrigens sehr gut !) und zwei Bier für gleich.  :wink:

Leider ist es auch hier - durch eine Disko die offensichtlich im Keller des Hotels beheimatet ist - nicht gerade stecknadelmäßig ruhig (das Thema verfolgt uns) – aber der Araq hilft nicht nur gegen Keime – sondern sorgt in Zusammenspiel mit dem Bier auch für eine entsprechende Bettschwere.

Eines weiß ich schon heute – trotz Aqaba - dieser Tag im Wadi Rum hat sich einfach perfekt angefühlt. Der kommt oben im Kopf in eine Vitrine und wird  immer wieder liebevoll abgestaubt werden.  :D :D :D

Morgen geht es nach einem Rundgang in Aqaba auf dem Desert Highway in den Nordosten des Landes zu den Wüstenschlössern.
Eine Möglichkeit auf der Fahrt diesen Tag, und die bisherige Reise sacken zu lassen ......



Ma’ a salame .......................

Gruß Easy


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Elsupremo

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #179 am: 27.03.2009, 10:03 Uhr »
Hallo Horst,

Da kann man wirklich nur staunen, was für Bilder und was für Farben. Dieser warme rote Sandton zusammen mit den gestochen scharfen Felsformationen, einfach nur schön. Das 2. Bild der Ziegenherde ist diesmal mein Favorit, wo kriegen die denn Wasser her?
Und da habt ihr ja genau die richtige Entscheidung getroffen, nochmal durchs Wadi Rum zu wandern. Glaube ich gerne, das ihr die Wanderung als absolutes Highlight empfunden habt. Ist schon eigenartig, das man oft die schönsten Sachen erlebt, wenn man vom Bauch heraus den Plan noch mal umstellt. Wenn man sich dann im nachhinein so überlegt, was man alles verpaßt hätte wenn man sich doch anders entschieden hätte, dann schätzt man das Erlebte noch höher ein.

Wie heiß war das denn so auf der Wanderung? Nach viel Schatten sieht das ja nicht aus und durch den Sand zu stapfen ist ja meistens auch nicht so easy.
Viele Grüße,
Frank