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Autor Thema: Kangaroolez! ... Faszination West Australien  (Gelesen 23139 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: Tag 13
« Antwort #60 am: 07.01.2009, 09:02 Uhr »
Ich muß mich hier einfach mal den Lobeshymnen anschließen:
Eure Bilder sind exzellent, besonders die Panoramas (aber nicht nur).
Der Bericht liest sich wirklich klasse und macht Lust auf immer mehr.
Den Südwesten Australiens haben wir bisher noch nicht gesehen, er steht aber schon lange auf unserer Wunschliste... und mit diesem Bericht schürt Ihr unser Fernweh schon gewaltig.

[Der Tag morgen sieht folgendes vor: Fahrt nonstop zum Wave Rock, anschließend Weiterfahrt zurück nach Perth, dann mal sehen wann wir dort so ankommen und was man noch so unternehmen kann ... lassen wir uns mal überraschen.
Hoppla, aber einen kurzen Abstecher in Kalgoorlie habt Ihr doch sicher schon gemacht, oder???
Viele Grüße,
Andreas
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HOH

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #61 am: 07.01.2009, 16:18 Uhr »
Zitat
Hoppla, aber einen kurzen Abstecher in Kalgoorlie habt Ihr doch sicher schon gemacht, oder???
Öhm ... NEIN  :lol:

Ich hab ehrlich gesagt nie richtig verstanden was man dort eigentlich soll ;-) Und der "kleine" Umweg hätte mal locker 4 oder 5 Stunden in Anspruch genommen ... das war mir persönlich der Ort nicht wert, dann lieber etwas länger am Wave Rock verweilen  :|

Angie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #62 am: 08.01.2009, 22:49 Uhr »

Seufzzzzz.....
Ich möchte soooo gerne nochmal nach Australien. Den Teil, durch den du uns jetzt fährst, kenne ich nämlich noch nicht und ich sehe, auch diese Ecke ist es wert.

Ein klasse geschriebener Bericht mit tollen Fotos !!! :daumen: :daumen:



Viele Grüße,
Angie

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Tag 14
« Antwort #63 am: 11.01.2009, 01:10 Uhr »
14.Tag (01.Oktober 2008)

Wave Rock - Perth




Das Wetter heute Morgen sah eigentlich nicht anders aus als gestern ... Bewölkung mit einzelnen kleinen Lücken wo sich mal der blaue Himmel gezeigt hat. Auf einem Fahrtag eigentlich nicht so wichtig, das kann sogar ganz angenehm sein da die Sonne mitunter ganz schön unbarmherzig sein kann wenn sie bei wolkenlosen Himmel auf das Auto knallt ... ich hab zum Beispiel nur vom Fahren die eine Hand mit der ich immer das Lenkrad gehalten habe total braun gehabt - obwohl es ja angeblich heißt das man durch eine Scheibe hindurch nicht braun wird. Ich kann also das Gegenteil bezeugen.

Welcome to Wave Rock Country
   

Bis Raventhorpe passiert erst einmal nicht wirklich viel, genauer gesagt gar nix. Den Streckenabschnitt kennen wir ja bereits, da wir ihn vor zwei Tagen in umgekehrter Richtung ebenfalls schon gefahren sind.

Raventhorpe entstand eigentlich nur, weil 1899 ganz in der Nähe Gold und später Kupfer gefunden wurde. Beide Vorkommen waren jedoch zu gering damit die Stadt an Bedeutung gewinnt. Heute ist sie eigentlich nur noch ein Durchgangsziel für Reisende auf dem Weg von Albany nach Esperance und dient zum auffüllen der Vorräte und zum tanken.

Hinter der Kleinstadt kommt schließlich der Abzweig nach Hyden, da wir gestern Abend noch vollgetankt haben sollten wir es eigentlich bis dorthin problemlos schaffen. Bereits gegen 9 Uhr ist es dann soweit, die asphaltierte Stichstraße zum Wave Rock ist erreicht. Der Parkplatz kostet 7 Au$ Gebühr, billiger bzw. umsonst parkt man am Hippos Yawn und kann von dort aus in knapp 20 Minuten zur Wave laufen.

Über 140.000 Besucher pro Jahr statten dieser Gesteinsformation aus Granit einen Besuch ab, damit zählt der Ort hier zu einem der am meisten besuchten in ganz West Australien.

Photographing Wave Rock


Hier einige kurze Fakten zu "Welle" ... 110 m lang, 15 m hoch, 2.7 Mrd.Jahre alt !!

Wave Rock


Wave Rock Surfing


Im Prinzip gibt es hier ja an diesem Motiv gar nicht wirklich viel zu fotografieren, trotzdem halten wir uns eine ganze zeitlang damit auf immer wieder andere Ansichten und Perspektiven zu suchen ... leider spielt das Wetter nicht so richtig mit. Es regnet zwar nicht, das ist aber auch das einzig positive. Verwunderlich ist, dass wir total alleine hier sind. Obwohl der Parkplatz nicht gerade leer gewesen ist und auch zu dieser recht frühen Stunde ein paar Reisebusse in der Nähe parken sehen wir fast keine Menschenseele. Ideal für die Fotos natürlich.

Mel im Wave Rock


Entgegen der allgemeinen Annahme (ich muss zugeben, uns ging es genauso) besteht der Wave Rock nicht nur aus der Welle, diese Formation ist lediglich das Ende eines größeren Felsens der aus der flachen Ebene herausragt. Die Erdoberfläche war hier vor Jahrmillionen viel höher als es aktuell der Fall ist. Durch Säuren im Boden wurde der untere Teil des Felsens nach und nach zersetzt. Und als das Erdreich irgendwann allmählich von Regen und anderen Witterungseinflüssen weggeschwemmt wurde, kam die konkave Form der heutigen Welle zum Vorschein. Die typischen Streifen im Gestein stammen von Regenwasser, was im Laufe der Jahrtausende hier nach unten gelaufen ist.

Für die meisten Leute endet der Besuch hier mit einer kurzen Wanderung die 110 m lange Welle entlang und wieder zurück. Was dabei oft übersehen wird: Am Ende führt eine Treppe nach oben AUF den Fels. Von dort aus hat man einen guten Blick auf die Umgebung und findet auch einige interessante Steinchen herumliegen.

Nicht das der noch umkippt

   

Auch hier lassen sich wieder Einflüsse von Wind und Wetter beobachten, diese Form der Felsen findet man anscheinend recht häufig hier in Australien.

Bekannt wurde dieser Ort hier übrigens erst im Jahre 1963, ein Bild davon tauchte plötzlich im National Geographic auf und vom Tag an war Hyden weltbekannt - obwohl hier nur 190 Menschen leben.

Auf dem Wave Rock ... Blick auf das Umland


Ein weiterer fotogener Punkt ist Hippos Yawn, ein Fels bei dem man mit ein wenig Phantasie das geöffnete Maul eines Nilpferdes erkennen kann. Der Felsen ist höher als er auf den Fotos immer aussieht, so an die 7m schätze ich mal dürften es sein. Leider hat sich keiner von uns mal in das Maul hineingestellt zu einem Größenvergleich ...

Hippos Yawn



Gegenüber vom Parkplatz beim Hippo-Felsen führt ein Trail durch eine teilweise abgebrannte Öd - und Sumpflandschaft. Immer wieder erklären Infotafeln am Wegesrand die Vegetation und die Auswirkungen des großen Feuers damals.

Trail bei Hippos Yawn ( Wave Rock)





Mit einer kurzen Wanderung auf dem Trail hat man hier in Hyden dann aber auch so ziemlich alles Nennenswerte gesehen. Guter Dinge machen wir uns deshalb also auf den Weg nach Perth, einziges erwähnenswerte Vorkommnis auf der Weiterfahrt: Die nächste Tankstelle hatte nur Diesel, normales Benzin war gerade alle. Wieder einmal mit schwitzigen Händen und einem dauerhaften Silberblick zur Tanknadel erreichen wir aber zum Glück kurz vor der Schmerzgrenze den übernächsten Ort ... Glück gehabt. Danach verläuft alles ruhig, gegen 15 Uhr sind wir schließlich wieder zurück in unserem Hotel in Perth. Sehr gewöhnungsbedürftig waren übrigens diese Dinger an den Kreuzungen die von Zeit zu Zeit so komisch rot und grün aufleuchten ... ach soooooo, das sind ja Ampeln. Man kann sich echt dran gewöhnen lange Zeit keine zu sehen.

Wir haben uns für die letzten drei Tage wieder das gleiche Hotel ausgesucht wie schon zu Beginn der Reise, ganz einfach weil es strategisch einfach sehr gut liegt und parken hier umsonst ist.

Kurzes autofahrerisches Fazit bis hierher: 1.2 Millionen Fliegenleichen am Kühler, 1 überfahrene Schlange, 1 mit dem Außenspiegel gestriffener Sittich und 2 fast überfahrene Kängurus.

Fliegenkiller



Nachdem uns also die Zivilisation wieder hat zieht es uns als erstes zur Harbour Town Outlet Mall ... es ist die einzige weit und breit und vielleicht sogar in ganz West Australien. Wirklich was gekauft haben wir aber nicht, wer eine Mall amerikanischen Ausmaßes erwartet wird enttäuscht werden.

Harbour Town Shopping Centre in Perth


Wir fahren deshalb weiter ... und zwar dorthin, wo vermutlich jeder als erstes hinfährt wenn er in Perth ist - dem Kings Park. Dieser ist 5qkm groß und wohl am ehesten mit dem Central Park in New York zu vergleichen. Er ist gleichermaßen Treffpunkt für Touristen und Einheimische, man kann sich hier an der östlichen Parkgrenze am allerbesten einen ersten Überblick von Perth machen. Da es heute aber ziemlich bewölkt ist reiche ich ein Bild vom Aussichtspunkt hier noch nach, wir waren nämlich auch noch einmal bei schönerem Wetter hier oben. Heute haben wir auf jeden Fall dem hiesigen botanischen Garten im Park einen Besuch abgestattet. An die 200 einheimische Pflanzenarten gibt es hier, allesamt auf einer Fläche von 18 ha übersichtlich zusammengepfercht.

Orchidee & Kangaroo Pawn

   
Ein paar kleine Wasserkaskaden gibt es in einem anderen Teil des Parks mit dem Namen Water Garden auch noch, ... freihändig auf der Hüfte geknipst klappt das mit dem Wischwasser-Effekt aber nicht hundertprozentig.

Wasserkaskaden im Kings Park


Bis zum späten Nachmittag bleiben wir hier oben, anschließend sind wir noch ein wenig in die Innenstadt gegangen. Da es aber bereits wieder nach 17 Uhr gewesen ist hatten auch hier bereits wieder einmal sämtliche Geschäfte geschlossen. Schon komisch, da ist man in einer Millionenmetropole und die Fußgängerzone ist wie ausgestorben. Da nur einige Souvenierschops noch geöffnet sind ( die aber anscheinend allesamt der gleichen asiatischen Großfamilie gehören ) statten wir noch kurz dem London Court einen Besuch ab und machen uns danach wieder auf den Weg zu Fuß zurück zum Hotel.

Uhr am London Court & die eigentliche Gasse



Wäre die Gasse des London Court mit Zauberern überlaufen käme man sich fast vor wie in einem Harry Potter - Film. Sämtliche Häuser sind im Tudor-Stil gebaut, über jeder Eingangstüre baumelt ein güldenes Galerieschild mit Namen und am Ein - und Ausgang geht man durch einen altertümlichen Torbogen. Ein merkwürdiger Kontrast zum ansonsten doch eher modernen Perth. Die Uhr am Eingang des London Court ist im Übrigen eine original 1:1 Kopie der Uhr am Londoner Big Ben.

Zurück im Hotel überlegen wir was wir morgen so machen könnten, wir beschließen einfach mal zu schauen wie das Wetter so ist und entscheiden uns dann spontan.

Bis morgen ....



Gefahrene Kilometer: 734

Utah

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #64 am: 13.01.2009, 17:56 Uhr »
Toller Bericht, schöne Bilder, was will man mehr.  :groove: :groove: :groove:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

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Tag 15
« Antwort #65 am: 14.01.2009, 21:25 Uhr »
Hm, fährt ja irgendwie kaum noch jemand mit  :|

Ich schmeiss mal die letzten Tage hinterher, bin jetzt bald eh erstmal wieder im Urlaub und hab sonst keine Zeit mehr ...  :P



15.Tag (02.Oktober 2008)

Caversham Wildlife Park - Fremantle - Perth




Wow, heute herrscht strahlender Sonnenschein und anstelle des Hyundai fahren wir mit einer Corvette Cabrio durch die Gegend. Im Radio läuft "Land Down Under" von Men at work, das passt ja wie die Faust aufs Auge. Die Straßen sind absolut leer und ich kann fahren wir ich möchte ... als plötzlich ... *Möp - Möp - Möp - Möp* ...der Wecker klingelt. Ne oder? Träume können ja so fies sein !!

Natürlich ist das Wetter eher durchwachsen, natürlich steht in der Garage unser inzwischen lieb gewonnener Hyundai und natürlich sind wir nicht alleine unterwegs ... unterwegs zum Caversham Wildlife Park etwas nördlich von Perth. Den hatten wir uns zu Hause bereits ausgeguckt.

Caversham Wildlife Park Eingang


Der Eintritt ist mit 20 Au$ eigentlich human wenn man das mit anderen Parks vergleicht, bereits um kurz vor 9 Uhr sind wir dann auch vor Ort. Außer einer Schulklasse und den obligatorischen asiatischen Reisegruppen ist es recht leer, vermutlich hält das schlechte Wetter im Moment noch die Leute ab hierher zu kommen. An die 200 Tiere beheimatet der Park, alle mehr oder weniger typisch australischer Herkunft. Dingos, Echidnas, Tasmanische Teufel, Possums, Wombats und die obligatorischen Kängurus kann man hier ebenso sehen wie die drolligen Koalas und andere endemische Tierarten.

Fünf Bereiche gibt es im Park, alle sind kreisförmig um einen Wanderweg und die "Kangaroo feeding area"angeordnet. Alles beginnt und endet am Souvenirshop, wo man auch die Eintrittskarten bekommt.

Als erstes läuft uns ein Pfau über den Weg, jegliche Versuche von Mel, der Pfauenflüsterin ihn zu einem Rad zu überreden waren jedoch erfolglos. Ein harmloses Känguru hatte da später schon mehr Erfolg ... die beiden haben sich eine ganze zeitlang auf merkwürdige Art und Weise miteinander angelegt und angenähert. Ob da jemals Jungtiere bei rauskommen wage ich aber zu bezweifeln!

Pfau und Känguru



Zugegeben, das Känguru hatte es vermutlich eher mit einer Droh - als Balzgebärde des Pfaus zu tun ... aber auch wir haben später noch Glück gehabt und eines der Tiere hat sich bilderbuchmäßig in Pose für uns gestellt.

Besser geht's nicht


Nach diesem Augenschmaus gehen wir schließlich weiter ins Känguru-Gehege. Das Areal ist schön groß und keines der Tiere ist eigentlich gezwungen in die Nähe der Menschen zu kommen da genügend Rückzugmöglichkeiten vorhanden sind. Zwar kommen die lustigen Gesellen auch so schon zu einem hingehöppelt um sich kraulen zu lassen, es gibt aber auch einen kleinen Trog mit Futter welches man den Tieren geben darf. Kaum hat man etwas davon in der Hand, vergrößert sich die Anzahl der Känguru-Freunde innerhalb weniger Minuten um ein vielfaches.

Scheint ein Genießer zu sein



Kangaroo krauling ...


Kleiner Nasenstupser gefällig ??


Und spätestens wenn die ersten der Tiere mit ihren Pfoten die eigenen Hände umgrabschen ist es vorbei und man ist ihnen verfallen ...

Ein Albino - Känguru


Mjamm ...


Die beiden "Bilder des Tages" für uns waren dementsprechend auch wieder zwei Kängurus. Darf ich vorstellen: Zum einen auf dem linken Bild ein lustiger Geselle der von uns ganz spontan AL getauft wurde. Jeder der Al Bundy kennt kann sich vorstellen warum. Und zu anderen - auf dem rechten Bild - ein Känguru was die ganze Zeit versucht hat IN unsere Kamera hineinzukriechen. Sehr komische Angewohnheit, vielleicht wollte es auf diese Art versuchen sich aus dem Park zu schmuggeln !?

Al & Neugieriges Känguru


Nachdem wir uns hier irgendwann wieder buchstäblich "losgerissen" haben gehen wir weiter zu den Wombats und den Koalas. Beide darf man mittlerweile NICHT mehr selber auf den Schoß oder in den Arm nehmen, aber genau DESHALB haben wir uns den Park auch ausgesucht. Dieses typisch touristische "von-Besucher-zu-Besucher-reichen" der Tiere kotzt mich persönlich einfach nur an. Hier ist es so, das ein Mitarbeiter des Parks den Wombat auf dem Schoß hält und man ihn lediglich mal auf eine für ihn angenehme Art streicheln darf ... bei den Koalas geht man sogar noch ein bischen weiter und darf sie nur streicheln während sie irgendwo auf dem Baum sitzen. Außerdem darf man nur bestimmte Tiere streicheln und sie nicht in irgendeiner Art und Weise stören.

Meet the Wombat &  Koala

   
Zum Schutz der Tiere darf immer nur eine bestimmte Anzahl Leute gleichzeitig in eine der interaktiven Zonen wo man die Tiere aus nächster Nähe beobachten kann. Da eines der Koala-Weibchen gerade Nachwuchs bekommen hat ist zusätzlich immer ein Ranger mehr als üblich anwesend um die Besucher im Auge zu behalten.

Koala Baby


Eigentlich gibt es hier in West Australien gar keine wild lebenden Koalas, sämtliche Tiere die man hier irgendwo in Parks findet sind aus anderen Bereichen des Kontinents eingeflogen worden. Im Yanchep NP etwas nördlich von Perth gibt es aber einen sogenannten Koala Boardwalk in dem sie ausgewildert worden sind und sich dort gut in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten lassen. Dort wollen wir dann morgen auch noch hin, dann werde ich auch ein wenig mehr über diese Tiere zu berichten wissen.

Jetzt statten wir noch kurz dem restlichen Tierbestand einen Besuch ab, zu dem auch ein Tasmanischer Teufel gehört. Diese kleinen Kerle sehen zwar süß aus, sobald sie ihr Maul aufreißen ist aber Schluss mit lustig. Es heißt ja, die Beißkraft solch eines putzigen Kerlchens ist 9x kräftiger als die eines Hundes und die stärkste überhaupt aller Säugetiere ... na dann Prost Mahlzeit. Den abwertenden Namen hat er sich übrigens selbst zuzuschreiben. Die Tiere verhalten sich in freier Wildbahn (wo sie nur noch in Tasmanien vorkommen) aggressiv gegen fast alles was ihnen begegnet. Zudem haben seine Augen die Angewohnheit sich während eines Kampfes oder vor Erregung rot zu färben. Hinzu kommt, dass er dann einen ekligen Körpergeruch entwickelt. Das tiefschwarze Fell in Verbindung mit einem Gekreische was einem durch Mark und Bein geht, tun ihr übriges dazu.

Tasmanischer Teufel


Niedliches Kerlchen, oder?

Der Park hier hat täglich von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet und ein halber Tag sollte dafür eingeplant werden. Alternativen zu diesem Park gibt es in der Umgebung von Perth zwar einige, bei der Vorab-Recherche zu Hause im Internet hat uns dieser hier aber am meisten zugesagt. Wir haben den Besuch auf jeden Fall nicht bereut.

Am frühen Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg nach Freo. Freo ist hier bei den Aussies die gängige Bezeichnung für Fremantle, einem Vorort knapp 20 km entfernt von Perth der für seine gut erhaltenen alten Gebäude aus den 1890er Jahre bekannt ist. Ein Abstecher hierher zählt zum Pflichtbesuch eines Perth-Besuchers. Die meisten Gebäude wurden restauriert als 1987 hier der America's Cup ausgetragen wurde und . Wir parken unser Auto kostenlos in der Ord Street am Fremantle Park, oberhalb des Boccia-Clubs und links vom Monument Hill, von hier aus ist man zu Fuß in 5 Minuten an der ersten sehenswerten Kirche, der Saint Patricks Church (47 Adelaide Street) ...

Saint Patricks Church Fremantle


... sowie an der Railway Station, die man erreicht wenn man die Queen Street nach rechts weiter durchgeht.

Railway Station

   

Fototechnisch ist es für die Railway Station bereits zu spät, da die Sonne ja hier über dem Meer untergeht und das Gebäude unmittelbar am Wasser gebaut wurde hat man schlechte Karte. Der Bahnhof wurde 1902 erbaut und ersetzte den ursprünglichen, 1881 an der Cliff Street errichteten. Damals wurde Gold von hier aus transportiert, heute kommen hier die Regionalzüge aus Perth an. Ein Brunnen vor dem Bahnhof erinnert an zwei junge Leute die seinerzeit verdurstet sind auf dem Weg durchs Outback. Der Vater der beiden wollte mit diesem Brunnen den beiden ein Denkmal setzen.

Den weiteren Verlauf des Rundganges werde ich im Folgenden versuchen in logischer Abfolge anhand der Fotos darzustellen. Auf der der googlemap weiter unten könnt Ihr dann step-by-step die einzelnen Sehenswürdigkeiten nachhalten und den zurückgelegten Fußweg betrachten. Angeblich sollen das an die 7 km gewesen sein, das kann ich aber nicht so recht glauben.

Die beiden nächsten Stopps nach der Railway Station sind das Maritime Museum sowie das Round House.

Das 1831 erbaute Round House ist eigentlich gar nicht rund sondern zwölfeckig und war seinerzeit das erste Zivilgefängnis der Kolonie Swan River. Gegen eine kleine Spende kann man den Innenhof und die kleinen Zellen betreten, ein Angestellter erklärt einem jede Menge Dinge die mehr oder weniger interessant sind. Geöffnet von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr.

Unter dem Round Hose verläuft der so genannte Whalers Tunnel, der 1837 von einigen Walfanggesellschaften gebaut wurde um den Transport zu beschleunigen ...
   

Round House


Kanone vorne beim Round Hose


Oben von Round Hose hat man zur einen Seite einen guten Blick auf den Hafen und auf der entgegengesetzten Seite zur High Street. Diese Straße vereint zahlreiche Shops und Cafes und wird am Ende von der Town Hall begrenzt.

Blick vom Round House zur High Street & Town Hall

   
Die Town Hall stammt aus dem Jahr 1887 und ist heutzutage Rathaus und Touristeninformation zugleich. Auf dem Weg dorthin läuft man in der High Street an vielen herausgeputzten Gebäuden vorbei die teilweise stark an die Bauten in New Orleans erinnern.

Gebäude in der High Street


Wir laufen jetzt die Market Street hinunter. Hier gibt es zum ersten Mal eigentlich einen Moment lang nichts zu sehen bzw. fotografieren ... es ist eine Art Hauptstraße in der sich Stoßstange an Stoßstange reiht im Moment. An der Kreuzung Market St./Essex St. kommen wir dann wieder an einer sehenswerten Kirche vorbei. Es handelt sich um die Presbyterian Church aus dem Jahre 1890, entworfen wurde der ungewöhnliche Gothik-Bau von Sir J.J. Talbot–Hobbs, der eigentlich ein Kriegsheld, ganz nebenbei aber auch Architekt gewesen ist.

Wir gehen die Essex Street bis zum Ende durch und stehen schließlich vorm besten Hotel im Ort, dem Esplanade. Es ist ein im Kolonialstil gebautes 5* - Hotel mit 300 Zimmern, Übernachtungspreise beginnen saisonabhängig so um die 160 Au$. Von hier aus kann man eigentlich alles fußläufig erreichen, der berühmte Cappuccino-Strip liegt nur 100 m entfernt und ist über die Parkanlage Esplanade Reserve zu erreichen.   

Presbyterian Church in der Market Street


Esplanade Hotel Fremantle


Die Parkanlage überqueren wir schließlich und befinden uns nun am oben erwähnten Strip. Eigentlich handelt es sich hierbei um den Hafen mit extra angelegtem hölzernem Boardwalk an dem sich einige Cafes, Restaurants (angeblich gibt es hier die besten Fish'n'Chips von ganz Australien) und Shops befinden.

Cappuccino Strip in Fremantle


Knapp zwei Stunden sind wir jetzt hier unterwegs in Fremantle, langsam wird es Zeit wieder zum Auto zu wandern. Auf dem Rückweg kommen wir noch am Fremantle Oval, dem örtlichen Football-Stadion, und dem 1850 von Sträflingen erbauten Fremantle Prison vorbei. Hier gibt es unter anderem Nachttouren und Besichtigungen des unterirdischen Ganglabyrinthes.

Fremantle Prison


Vom Gefängnis aus sind es nur noch wenige Minuten bis zu unserem Parkplatz und nachdem es sich nun vollends aufgeklart hat und strahlender Sonnenschein herrscht, beschließen wir nach unserer Rückkehr in Perth erst einmal der Innenstadt und dann wieder dem Kings Park einen Besuch abzustatten.

Einen sehr guten Blick aus der Nähe auf die Skyline hat man von der Grünfläche Ecke Barrack St/Riverside Drive.

Downtown Perth



Auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet man den Bell Tower. Seine 18 Glocken stammen teilweise aus dem 14.Jahrhundert und haben schon am Trafalgar Square in London ihren Dienst verrichtet. Sie wiegen zusammen über 9 Tonnen. Der Turm musste deshalb nachträglich mit Beton verstärkt werden damit er nicht zusammenbricht. Die auffällige Form des Tower soll an ein Segelschiff erinnern, das erkennt man allerdings NUR wenn man seitlich draufschaut ... wie unten links auf dem Foto. Das Bild rechts zeigt den Bell Tower aus einiger Entfernung und ist vom Kings Park aus aufgenommen, dorthin sind wir nämlich als nächstes gefahren ...

Bell Tower, 1x aus der Nähe und 1x vom Kings Park aus


Mittlerweile kennen wir uns im Kings Park ja aus und fühlen uns fast schon heimisch. Bei schönem Wetter sieht das auch gleich alles viel sympathischer aus hier. Der Blick auf den Verkehrsknoten vor der Skyline offenbart uns das alltägliche Gewusel zur Rush Hour.

Blick vom Kings Park auf die Skyline von Perth



Die Rush Hour hier ist irgendwie ziemlich komisch, man kann nämlich fast die Uhr danach stellen. Jeden Tag zwischen 16 und 18 Uhr geht auf dem Highway nichts mehr, danach löst sich der Stau innerhalb kürzester Zeit auf und es scheint als wäre er nie vorhanden gewesen. Das haben wir an drei Tage so beobachten können, jedes mal war es genau das gleiche.

Wir schauen uns noch einmal das State War Memorial an ...

State War Memorial im Kings Park


... statten dem botanischen Garten erneut einen Besuch ab ...

Im Botanischen Garten


... und schauen uns die örtliche Doppelhelix an, den DNA-Tower.

DNA Tower im Kings Park


Warum der Turm diesen Namen bekommen hat ist unschwer zu erkennen, die beiden sich umeinander drehenden Treppen sehen aus wie ein DNA-Strang. Der Turm ist 15 m hoch, hat 101 Stufen und wurde nach dem Vorbild einer Treppe in einem französischen Schloss gebaut. Von oben hat man einen recht guten Blick auf die Umgebung, die Skyline sieht man allerdings besser vom State War Memorial aus. Dafür soll man von hier oben an klaren Tagen bis hinaus aufs Meer nach Rottnest Island gucken können ... keine Ahnung ob das wirklich stimmt, auf alle Fälle dürfte dafür ein Fernglas nötig sein. Rottnest Island stand ursprünglich eigentlich auch auf unserer to-do-Liste, irgendwie schaffen wir das aber nun zeitlich doch gar nicht mehr. Morgen ist ja bereits unser letzter Tag hier und wir wollen auf jeden Fall noch zum Yanchep NP nördlich von Perth. Aber sollten wir irgendwann rein zufällig mal wieder vorbeikommen ... Rottnest Island ist vorgemerkt.

Die beste Karte vom Kings Park findet man übrigens hier.
   

Den Abend verbringen wir mit spazieren gehen und später Koffer bzw. Tasche packen, das muss ja dummerweise auch irgendwann noch sein. Für den Rückflug reservieren wir kurz noch in einem Internetcafe unsere Sitzplätze, ... zumindest hatten wir das vor, sie waren nämlich bereits von Singapore Airlines für uns reserviert worden. Für beide Flüge haben wir die Sitzreihe am Notausgang bekommen ... Langstrecken-Fliegerherz was willst du mehr? Zufrieden und fast schon mit einer gewissen Vorfreude auf den Flug schlummern wir schließlich ein.

Gut's Nächtle ...



Gefahrene Kilometer: 101

USAflo

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #66 am: 14.01.2009, 21:36 Uhr »
Hm, fährt ja irgendwie kaum noch jemand mit  :|


Ich war die ganze Zeit begeistert dabei, denn wie du ja bemerkt hast, habe ich einiges aus unserer Tour wieder erkannt.
Toller Bericht! hat sehr viel Spass gemacht! Vielen Dank!

Wo gehts denn jetzt hin?

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

HOH

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Tag 16
« Antwort #67 am: 14.01.2009, 21:46 Uhr »
Zitat
Wo gehts denn jetzt hin?
8 Tage Karibikkreuzfahrt und 8 Tage Südflorida ... ein bissel rumcruisen halt  :wink:



16.Tag (03.Oktober 2008)

Yanchep NP - Perth Area



Bereits frühzeitig checken wir heute aus dem Hotel aus und machen uns auf den Weg in Richtung Yanchep NP. Da wir im Vorfeld in Erfahrung bringen konnten das die Koalas hier meiste nur am ganz frühen Morgen aktiv sind trudeln wir bereits um kurz nach halb 8 Uhr vor Ort ein.

Der Name Yanchep stammt übrigens (wie so oft) aus der Sprache der Aboriginals und bedeutet Yanget was soviel wie Binsen bedeutet. Weil das überall am Loch McNess - See im Park wächst bekam der Park eben diesen Namen. Am Eingang wird wieder eine Gebühr von 10 Au$ fällig, da aber noch niemand im Kassenhäuschen sitzt und wir ja eh den National Park Pass besitzen fahren wir flugs durch zum ersten Parkplatz, der sich auch genau am Koala Boardwalk befindet. Dieser hölzerne Steg durch die Bäume ist 240 m lang und von ihm soll man angeblich Koalas in freier Natur beobachten können ... na dann wollen wir mal sehen ob das stimmt!

Yanchep Eingang & Koala Boardwalk


   
Bereits auf den ersten Metern finden unsere Adleraugen ein paar Exemplare oben in den Baumwipfeln. Manche sind zwar am dösen, ein paar sind aber auch wach und laufen für koalaverhältnisse ganz schön aktiv umher.

Dösende Koalas

   
Bewegen können sie sich auch


Koalas schlafen übrigens an die 20 Stunden am Tag, die restliche Zeit verbringen sie mit fressen ... ein recht aufregendes Leben irgendwie. Von rund 600 existierenden Eukalyptus-Sorten in Australien fressen sie gerade einmal 50, ungefähr 1 kg Blätter am Tag werden vertilgt. Das sie den für Menschen nicht genießbaren Eukalyptus problemlos vertragen liegt an Bakterien im Darm der Tiere. Diese entziehen dem im Mund zu Brei zerkauten Blättern die Giftstoffe und können somit gefahrlos verdaut werden.

Unser Lieblingsbild


Sehr interessant übrigens wie locker flockig so ein Koala an einem Baum hochkraxelt ... und wohin der sich dann zum sonnen setzt.

Koala auf seinem "Hochsitz"


Der Name Koala stammt aus der Aborigines-Sprache und bedeutet "dieses Tier trinkt nicht", Koalas brauchen nämlich in der Tat kein Wasser. Der Tierbestand in Australien beläuft sich mittlerweile wieder auf ungefähr 50.000, nachdem sie in den 1930'er Jahren fast vollständig ausgerottet waren (das Fell des Koalas war damals heiß begehrt!) wurden zum Glück umfangreiche Schutzmaßnahmen ins Leben gerufen die den Fortbestand sichern sollten. Koalas sind Einzelgänger und in freier Wildbahn können sie bis zu 12 Jahre alt werden, Jungtiere werden nach nur 30 bis 35 Tagen Schwangerschaft geboren, sind knapp 2cm klein und bei der Geburt noch blind. und bleiben circa 30 Wochen im Beutel der Mutter bis sie ihn verlassen und danach auf dem Rücken sitzend die Mutter noch weiterhin begleiten. Erst nach zwei Jahren suchen sich die Jungtiere ein eigenes Revier.

Zwei Koalas



Trotz der Kürze des Boardwalks, die Gelegenheit hier Koalas einmal in fast völliger Freiheit zu erleben sollte sich niemand entgehen lassen der nach Perth kommt. Die meisten werden ja von dort aus eh in Richtung Pinnacles fahren ... dann liegt der Park unmittelbar auf dem Weg.

Alternativ kann man sich noch die Crystal Cave auf einer geführten Tour ansehen. Da bei unserer Ankunft dort aber gerade eine Tour begonnen hatte und wir eine Stunde auf die nächste hätten warten müssen haben wir uns das geklemmt. Im Visitor Center haben wir später dann erfahren das wir uns dafür eh vorher hier hätten anmelden müssen.

Kängurus gibt es natürlich hier im Park auch wieder ... allerdings sind die hier bei weitem nicht so zutraulich wie gestern noch im Wildlife Park und es ist ein unheimlich tolles Gefühl wenn so ein Kerlchen trotz alledem langsam auf einen zugehöppelt kommt ...

Extrem Anschleiching ...



Da wir ja irgendwie den ganzen Tag rumkriegen müssen heute (der Flug geht erst um 23.50 Uhr nachts und aus dem Hotel haben wir bereits ausgecheckt) beschließen wir auf dem Rückweg nach Perth an der Küste entlang zu fahren und den Vororten einen Besuch abzustatten.

Erster wirklich lohnenswerter Stopp ist Hillarys Boat Harbour ... eine Art Shopping, Entertainment - und Freizeitkomplex im Vorort Hillarys. Alles scheint hier noch recht neu zu sein, einige der Läden haben noch gar nicht eröffnet und überall wird noch fleißig gearbeitet. Vom großen Parkplatz (parken kostenlos) hat man einen hervorragenden Blick auf die Küstenlinie des Ortes und in Richtung Scarborough.

Blick vom Parkplatz Hillarys Boat Harbor


Wer Souvenirs und/oder Andenken von Australien oder Perth sucht ist hier genau richtig. In Perth selber haben wir auch nach längerer Suche nur Kitsch-Läden gefunden, die zudem anscheinend all der gleichen asiatischen Familie gehören. Hier in Hillarys bekommt man jedoch endlich mal etwas vernünftige Andenken, die erfreulicherweise preislich auch erschwinglich sind ...

Shopping - Passage & Eye-Skulptur

   
Eine Übersichtskarte des Komplexes findet Ihr hier. Erwähnenswert hier ist vielleicht noch das AQWA, ein Meeresaquarium wo man unter anderem auch mit Haien schnorcheln und tauchen kann. Kein ganz billiges Vergnügen und es dauert nur 30 - 45 Minuten, aber wo hat man in einem Aquarium schon mal die Gelegenheit dazu? Ferner gibt es noch einen gläsernen Tunnel unter dem Meer, aber in welchem der neueren Aquarien gibt es so etwas heutzutage nicht ?

Hillarys Boat Harbour Panorama


Ein Meeresschwimmbad und ein Fun-Bad gibt es nebenbei auch, der Yachthafen ist auch gleich nebenan und man kann hier Jet Ski's und sonstiges Zeugs mieten ... wenn man's braucht.

Zwei Stunden halten wir uns hier fast auf, viel länger als wir es eigentlich geplant hatten. Anschließend ist unser nächster Stopp in Scarborough, ein Surfort wie er im Buche steht. Jeder zweite Laden ist ein Surfshop, es gibt Surfer-Cafes ohne Ende und rein zufällig findet heute auch ein Surf-Contest statt.

Surf Shop in Scarborough & Surf Contest

   
Auch hier bleiben wir eine ganze zeitlang hängen und schauen einfach nur fasziniert zu ...

Surfer


Obwohl die Wellen heute hier nicht besonders hoch sind ist es doch ziemlich beeindruckend was manch einer mit so einem Brett veranstalten kann ... leider ist das aber nichts für mich, das Wasser ist doch viel zu kalt hier *g*

Auf dem Weg zu unserem Auto wären wir dann doch glatt fast ins falsche eingestiegen, die beiden sehen sich aber auch zu verwechseln ähnlich.

Dodge Nitro in Scarborough


Gegen 16 Uhr befinden wir uns wieder kurz vor Perth. Da wir in der Innenstadt noch nicht alles gesehen haben laufen wir erst einmal einige Zeit durch die beiden Fußgängerzonen Hay Street und Murray Street. Beide vereinigen sich zu einer riesigen, zweigeschossigen Open Air Mall die Ihresgleichen sucht.

Da wir aber auch die Skyline noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten wollen fahren wir über den Kwinana Freeway rüber nach South Perth. Hier wohnen einige besser betuchte "Perther", außerdem befinden sich der zoologische Garten und - unter anderem - der Sir James Mitchel Park hier. Dieser Park verläuft entlang des Ufers vom Swan River und man hat von hier aus einen hervorragenden Blick auf die Skyline. Mit etwas Glück sieht man auch die nur hier wild lebenden schwarzen Schwäne ... beim ersten Foto unten hab ich mal einen Infrarotfilter eingesetzt, schaut ja ganz interessant aus.

Infrarot: Perth Skyline von South Perth aus gesehen


Schwarze Schwäne


Entlang der Straße South Perth Esplanade kann man überall kostenlos parken und genießt quasi - vor allem bei Dämmerung - einen einmaligen Blick auf die Stadt mit den sich spiegelnden Lichtern der Hochhäuser im Wasser. Da wir aber nun noch Nachmittag haben kommt stattdessen ein Panorama vom Swan River, links mit Blick auf Downtown, rechts mit Blick auf South Perth.

Swan River Panorama



Wie kommt man aber nun hin zu dieser Stelle? Vom Zentrum kommend den Kwinana Fwy in südliche Richtung fahren, nach dem überqueren des Swan Rivers die erste Ausfahrt nehmen und dort links abbiegen in die Mill Point Road. Am Ende (vor der Autobahnbrücke) rechts und man ist da. Ganz easy also ...

Wir entscheiden uns aber dafür den Abend nicht hier, sondern noch einmal im Kings Park zu verbringen - mal was Neues also. Auf dem Weg dorthin halten wir kurz noch an der bekannten und recht fotogenen Holzhütte Crawley Boatshed, die so wunderschön mutterseelenallein im Wasser steht und nur über einen schmalen Steg zu erreichen ist.

Das wir diese Hütte überhaupt gefunden haben war eigentlich reiner Zufall. Ich hatte vorher auf pbase.com von Marcel de Jong bereits einige Bilder davon gesehen und wollte seitdem eigentlich unbedingt wissen wo sie sich befindet. Nur ... die genaue Location war leider nirgendwo ausfindig zu machen.

Jetzt wissen wir aber, sie liegt an der Mounts Bay Rod an der Matilda Bay. Da aber dort keine Parkmöglichkeiten sind kann man ein wenig weiter nach links in den Hackett Drive abbiegen. Dort befindet sich an der Ecke Hackett Dr./Mt Bay Road eine Boat-Club samt gebührenpflichtigem Parkplatz. Ab 17 Uhr ist hier parken aber umsonst. Von dort aus ist es ein kurzer 10-minütiger Spaziergang zur Hütte, die man vom Parkplatz aus bereits sehen kann ...

Crawley Boatshed


Weitaus schönere Bilder als unseres gibt es aber direkt bei Marcel de Jong, guck mal hier zum Beispiel.
   
Den späten Nachmittag und frühen Abend verbringen wir dann - wie gesagt - wieder im Kings Park. Es gibt vermutlich keinen besser Ort für einen ersten und auch den letzten Eindruck dieser Stadt. Eine Stadt, von der ich persönlich erst beim zweiten Blick Fan geworden bin. Zu enttäuscht war ich anfangs vom Verkehrschaos in der Innenstadt, wo alles nur Einbahnstraßen und Sackgassen sind. Hat man es aber einmal begriffen wie man fahren muss und schaut über den Tellerrand hinaus, entdeckt man eine Stadt die sicherlich zu den Top 10 - Städten dieser Welt gehört. Sie versprüht ein einmaliges Flair und Ihre Einwohner haben ein Lebensgefühl entwickelt was absolut ansteckend ist. Hektik gibt es hier nicht, selbst die tagtägliche Rush Hour kommt einem fast schon vor wie eine "Zelebration-des-nach-Hause-fahrens".

Blick auf die Skyline



Aber was will man von so einer Stadt auch anderes erwarten? Sie ist weiter entfernt von Sidney als von Singapore, es ist die einzige Millionenmetropole in West Australien überhaupt, sie hat in einem Monat mehr Sonnenstunden als jede Stadt Deutschlands im ganzen Jahr. 1962 rotteten sich alle Einwohner zusammen und haben nachts gemeinsam ihre Lichter angeschaltet um dem ersten Astronauten im All einen Gruß zu schicken, so etwas gab es seitdem nie wieder irgendwo auf der Welt.

Avenue of trees
   

Der Abschied hier fällt uns unangenehm schwer, ich hatte so etwas aber bereits einige Tage vorher befürchtet.

Blöderweise ist heute anscheinend auch noch Graduation gewesen und im Kings Park wurde eine große Parkfläche für eine Feierlichkeit abgesperrt. Alles ist schick in weiß geschmückt und der Sekt steht schon gekühlt bereit. Von einer Parkbank aus beobachten wir dann das eintreffen der Limousinen ...

Es sind Bilder wie aus einem Hollywood-Film und Stretch-Limos, wie wir sie selbst in Las Vegas bisher nur sehr selten gesehen haben. Jedes mal wenn die Türen eines der Autos aufgehen springen 4 - 10 gutgelaunte, frisch graduierte Mädels oder Jungs heraus und aus dem Radio erklingt in 9 von 10 Fällen wieder einmal Men at work mit "We're coming from a land down under" ... es ist eine Szenerie die uns klarmacht: Hier waren wir definitiv nicht zum letzten Mal! Obwohl es nur 16 Tage down under gewesen sind kam es uns WESENTLICH länger vor.

Wir haben in diesen 16 Tagen Dinge gesehen, die allesamt auf Ihre Art einzigartig gewesen sind. Ob es nun Monkey Mia mit seinen treuen Delphinen, die Wunderwelt der Pinnacles, die Abgeschiedenheit oben in Coral Bay, die faszinierende Küste bei Kalbarri, die Traumstrände von Esperance, eine steinerne Welle mitten im Nichts oder letztendlich Perth gewesen ist ... wir werden noch lange an diesen Urlaub zurückdenken und dieser Bericht soll auch eine Hommage an dieses Land sein. Ich persönlich bin begeistert und wenn ich auch nur einige wenige mit dieser Begeisterung anstecken kann würde mich das sehr freuen.

Perth Skyline bei Nacht ... vom Kings Park aus gesehen

Eigentlich viel zu früh machen wir uns dann auf den Weg zum Flughafen. Man soll ja gehen wenn es am schönsten ist.

Den Wagen tanken wir noch kurz für 20 Au$ voll, dann geht es schnurstracks ab zum Flughafen. Da der Schalter von Europcar um diese Zeit nicht mehr besetzt ist schmeißen wir den Schlüssel einfach in eine dafür vorgesehene Box. Quittung für die Abgabe? Fehlanzeige! ... Kann man also eigentlich nur hoffen das später zu Hause keine Rechnung mehr kommt und einem irgendein bekloppter Steinschlag in der Scheibe oder ähnliches angekreidet wird.



Gefahrene Kilometer: 184

HOH

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Tag 17
« Antwort #68 am: 14.01.2009, 21:52 Uhr »
17.Tag (04.Oktober 2008)

Rückflug nach Frankfurt


 

Der Rückflug startet pünktlich um 23.50 Uhr nach Perth-Zeit und verlief genauso gut wie erwartet, wir haben auf beiden Flügen die reservierten Plätze am Notausgang erhalten und uns die Zeit mit Filme gucken, schlafen und ins Fäustchen lachen (ob der guten Sitzplätze) vertrieben. Zum 8-stündigen Aufenthalt in Singapore hab ich einen eigenen kurzen Bericht verfasst, und zwar hier. So ganz nebenbei haben wir auf dem Rückflug dann den längsten Tag unseres bisherigen Lebens erlebt, da man ja gegen die Uhrzeit fliegt wird es zum verrecken irgendwie nicht später und auch nicht dunkler ... trotzdem ist der Jetlag ausgeblieben hinterher, genau wie auch auf dem Hinflug schon.

Falls Ihr Euch nun fragt ob wir den Zauber von Oz gefunden haben während unseres Aufenthaltes hier ... die Frage können wir beide ruhigen Gewissens mit einen deutlichen JA beantworten. Und noch mehr als das, wir sind regelrecht verzaubert worden.

An dieser Stelle endet der Bericht, mir bleibt nichts weiter übrig als mich bei allen zu bedanken die - vielleicht als Erstbesucher der Seite oder auch als Wiederholungstäter - hoffentlich wieder ein paar interessante Minuten hier beim lesen verbracht haben.

Für uns war es auf jeden Fall der bisher schönste Urlaub, und obwohl wir ja nun schon einiges gesehen und erlebt haben ist es wieder einmal ein völlig anderes Erlebnis gewesen was Lust auf mehr macht. Jetzt geht es als nächstes aber erst einmal wieder nach Florida und in die Karibik, das größte Kreuzfahrtschiff der Welt wartet auf uns.

Kangaroolez ... The End


Jetzt werden sicher einige im Nachhinein denken "für nur 16 Tage nach Australien, das lohnt sich doch gar nicht, unter 4 Wochen würde ich nicht fliegen". Zugegeben, genau SO hab ich vorher auch immer gedacht. Hauptgrund für viele: "Der lange Flug!" Komisch ist nur: Nach 17 Stunden Flug ist man bereits in Perth ... nach Hawaii fliegt man länger, dort sind 14 Tage - Urlaube die Regel. Dann hört man immer: "Ist doch viel zu teuer!". Na klar, wenn man sich die Angebote von vorgefertigten Rundreisen ansieht muss man erstmal schlucken, aber wer bucht das schon auf diese Art? Wir hatten uns vorgenommen die Reise auf die gleiche Art durchzuführen wie in den USA, sprich: Mietwagen (Kein Camper, viel zu teuer), Hotels/Motels und separat gebuchter Flug. Letztendlich sind wir bei knapp unter 2000€ rausgekommen ... nicht wirklich teuer für Australien. Ein weiterer Grund für viele: "Australien ist doch viel zu groß!" Hm, stimmt. Aber die USA zum Beispiel sind ebenfalls groß, auch dort sehe ich in 14, 21 oder 30 Tagen längst nicht alles. Im Prinzip ist das also nichts anderes. Weiterer Vorteil im Vergleich zu 4-wöchigen Reisen: Man erlebt die Dinge intensiver! Bei mehr als 3 Wochen lässt sich erfahrungsgemäß unmöglich alles Erlebte vernünftig im Kopf verarbeiten, jeder Tag ist hinterher "einer von vielen" und somit nichts Besonderes mehr. Man schaltet schlicht und ergreifend irgendwann einfach ab. Selbst bei den "nur" 16 Tagen jetzt haben wir dermaßen viel erlebt, das es einige Zeit dauern wird bis wir das innerlich so richtig registriert haben!

Das war es auf jeden Fall wieder mit unserem "kleinen Urlaubsbericht" ... Gehabt Euch wohl da draußen, es war wieder eine schöne Zeit mit Euch. Vielleicht seid Ihr ja demnächst wieder mit dabei, dann geht es genau auf die andere Seite - und zwar nach Queensland.

Wer sich "nur" irgendwann nochmal die Bilder ansehen möchte, der kann das in der Australien - Bildergalerie machen.

Danke für's Lesen ...




** The End **

Angie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #69 am: 14.01.2009, 22:07 Uhr »
Hm, fährt ja irgendwie kaum noch jemand mit  :|

Du irrst dich! :D Auch wenn ich nicht jedes Mal etwas schreibe, so lese ich aber laufend mit :D

Das, was du jetzt am Abend eingestellt hast, muss ich erst nachlesen, aber sonst bin ich up to date.



Viele Grüße,
Angie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #70 am: 14.01.2009, 22:44 Uhr »

Jetzt habe ich die letzten Tage in einem Rutsch durchgelesen.

Insgesamt ein sehr informativer Bericht und unglaublich, was ihr in den 16 Tagen alles gesehen und erlebt habt :daumen: :daumen:

Übrigens: Die reine Flugzeit von Frankfurt nach Hawai'i beträgt auch nicht mehr als nach Perth.

Für Perth und Umgebung hatten wir 2002 fast keine Zeit, ich grüble schon, wann wir das nachholen könnten :think:

Vielen Dank, dass du uns auf diese schöne Reise mitgenommen hast :D



Viele Grüße,
Angie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #71 am: 15.01.2009, 05:21 Uhr »
Übrigens: Die reine Flugzeit von Frankfurt nach Hawai'i beträgt auch nicht mehr als nach Perth.
Danke für die Info, werde ich auf der HP noch abändern ...  8)

Fistball

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #72 am: 15.01.2009, 07:25 Uhr »
Natürlich bin ich bis zum Schluss mitgefahren.

Danke für diesen tollen Bericht und die schönen Bilder.

Australien steht auch noch auf meiner Wunschliste.

Claus

USAflo

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #73 am: 15.01.2009, 11:58 Uhr »
Nochmals vielen Dank!!!

Sehr  8) Bericht!

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Schneewie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #74 am: 15.01.2009, 12:45 Uhr »
Schon vorbei......  :(


Gruß Gabriele