Hallo, willkommen an Bord ihr drei... geht schon los...
1. Tag, Samstag, 14.05. und 2. Tag, Sonntag, 15.05.2011
Frankfurt - Hong KongDer Tag, auf den ich schon mindestens seit Dezember sehnlichst warte, ist endlich gekommen. Nach frühem Aufstehen und den letzten Erledigungen geht's zunächst zu meinen Eltern und dann kutschiert uns meine Mutter an den Flughafen Frankfurt. Wir sind rund 3,5 Stunden vor Abflug da, aber man weiß ja nie. Wir sitzen schon am Gate als auch unser Flugzeug, eine Boeing 747-400 von Cathay Pacific, eintrudelt. Fast pünktlich gegen 13:55 Uhr heben wir Richtung Osten ab.
Unser Flugzeug
Kurz nach dem Start
Der Flug verläuft recht ereignislos. Wir fliegen der Nacht entgegen und so ist auch bei einem gelegentlichen Blick aus dem Fenster nicht viel Interessantes zu sehen. Ich beschäftige mich mehr oder weniger sinnvoll mit dem Entertainmentsystem und muss sagen, dass ich schon unangenehmere Langstreckenflüge hinter mich gebracht habe. Obwohl ich froh bin als wir landen, sind die rund 11 Stunden insgesamt vergleichsweise zügig herumgegangen. Cathay Pacific würde ich nach meinem ersten Flug mit dieser Airline als gut durchschnittlich bewerten.
In Hong Kong ist es schon gegen 6 Uhr am nächsten Tag. Am Flughafen marschieren wir nach einer problemlosen und visafreien Einreise als erstes zu dem Schalter unseres Hotels, wo wir uns für das nächste kostenlose Shuttle zum Hotel anmelden. Beim Verlassen des Flughafens kriegen wir einen kleinen Klimaschock; es sind über 30°C und es herrscht eine unfassbar hohe Luftfeuchtigkeit. Da unser Hotel nicht direkt in der City sondern im Stadtteil Kowloon liegt, sind wir eine ganze Weile unterwegs und kriegen einen ersten Eindruck von der Stadt. In Hong Kong herrscht im Gegensatz zum "Hauptland" China wie in Australien Linksverkehr, sodass wir uns auf der Fahrt schon mal daran gewöhnen können.
Im Regal Oriental Hotel angekommen müssen wir leider noch eine ganze Weile warten bis unser Zimmer fertig ist. Wir kundschaften schon mal die Gegend etwas aus und als wir endlich in das Zimmer können, legen wir uns erstmal eine Weile hin, da wir nun doch recht k.o. sind. Unser Zimmer befindet sich im 8. Stock, allerdings ist die Aussicht heute nicht die beste, da es ziemlich diesig ist. Die Ausstattung des Zimmer ist sehr gut, obwohl es das günstigste Hotel im Katalog war.
Da wir für morgen einen organisierten Ausflug gebucht haben, hatte uns der Veranstalter an der Rezeption eine Nachricht hinterlegt. Wir werden allerdings nicht ganz schlau aus dieser Nachricht, da unser geplanter und noch ein weiterer Ausflug auf dem Zettel aufgelistet ist mit dem Hinweis, dass man sich telefonisch melden soll, wenn man Interesse an einem dieser Ausflüge hätte, dabei haben wir den einen bereits fest gebucht. Außerdem steht als Treffpunkt nur "Hotel Lobby", nicht aber in welchem Hotel, denn laut Voucher findet keine Abholung in unserem Hotel statt. Beim Concierge lasse ich mich mit dem Veranstalter verbinden und er sagt, der Ausflug sei "confirmed" und wir werden wie im Voucher angegeben im Regal Kowloon Hotel abgeholt. Da praktischerweise alle Regal Hotels mit einem Shuttle verbunden sind, kaufen wir uns direkt für preiswerte 25 HKD das Ticket für das Shuttle morgen früh.
Nachdem das geklärt ist, pilgern wir erneut los, um die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden.
Häuser gegenüber unseres Hotels Wenige Schritte später komme ich mir doch etwas wie in einer anderen Welt vor. Es macht alles einen recht heruntergekommenen und im Gegensatz zu Deutschland unaufgeräumten Eindruck; es kommt meiner Vorstellung von Hong Kong aber ziemlich nahe. Ganz in der Nähe des Hotels entdecken wir einen typisch chinesischen Vogelhändler, wie ich sie bisher nur mal im Fernsehen gesehen hatte. Die Käfige sind winzig klein und ich tröste mich mit dem Gedanken, dass wir einige Verwandte dieser Ziervögel vielleicht bald in freier Wildbahn in Australien sehen werden.
Vogelhändler in Kowloon Als wir weiterlaufen kommen wir auf eine belebte Einkaufsstraße. Wir entdecken eine große Markthalle, die uns neugierig macht. Innen herrscht reges Treiben bei den Händlern. Vor allem Fisch und Obst wird angeboten. Auch wenn ich bezweifle, das alles deutschen Hygienebedingungen entspricht, so sehen die Lebensmittel, insbesondere das Obst, doch recht appetitlich aus. Bei einer Obsthändlerin entdecken wir auch Expemplare der berüchtigten Stinkfrucht, die teilweise wegen des unangenehmen Geruchs in Hotels und Flugzeugen sogar verboten ist.
Kowloon City MarketObststand mit Stinkfrucht im Vordergrund Wieder raus aus der Markthalle schauen wir uns noch ausgiebig in den Läden auf der Straße um. Die Läden sind bunt gemischt, von Lebensmitteln, Spielzeug, Schmuck über Toilettenschüsseln bis hin zum neusten Handy findet man alles. Wir entdecken sogar einen Laden, in dem man Hunde und Katzen kaufen kann.
Stand mit diversen Früchten So rege wie das Treiben auf dem Bürgersteig, ist auch das Treiben auf der Straße und die Chinesen fahren nicht gerade rücksichtsvoll. Mehr als ein Mal sehe ich Leute, auch Kinder, die gerade zur Straßenüberquerung ansetzen, um dann hastig zurückspringen, weil plötzlich ein Auto auftaucht und dieses keine Anstalten zum Halten macht. Freundlicherweise steht teilweise wenigstens auf der Straße, in welche Richtung man schauen muss. Bei den vielen Einbahnstraßen sehr hilfreich und für uns, da wir noch den Rechtsverkehr gewohnt sind, sowieso.
Autos kommen von links Was uns direkt ins Auge springt, ist die Art und Weise der Chinesen Gerüste für Häuser zu bauen. Diese bestehen lediglich aus zusammengeknoteten Bambusstangen; sowas wäre in Deutschland bestimmt niemals zugelassen...
Gerüst aus Bambus Wir steuern als nächstes einen kleinen Park an und treffen dabei auf ein riesiges Kaufhaus. Hier scheint es etwas nobler zu sein als draußen auf der Straße. Die Mall hat etliche Stockwerke und ist voll gestopft mit kleinen Läden, hauptsächlich Klamotten. Ja, hier könnte man shoppen gehen...
. Die Preise sind nicht unbedingt so günstig, wie man vielleicht von Hong Kong annehmen könnte, aber gegen Deutschland dennoch niedrig.
Kowloon City Plaza Direkt vom Shopping-Center aus gelangt man in den Carpenter Road Park. Ich hatte mir allerdings etwas mehr davon erhofft; ein Großteil ist gepflastert und auch die Grünflächen sind nur mäßig bepflanzt, irgendwelche außergewöhnlichen Tiere sind weit und breit nicht in Sicht. Was mich amüsiert sind jedoch die überall verteilten Fitnessgeräte, eine Art Spielplatz für Erwachsene, jeweils mit genauer Anleitung, wie das Gerät zu benutzen ist und wie lange man die Übungen machen sollte. An diversen Geräten stehen wirklich Leute und betätigen sich sportlich. Sowas kannte ich von China bisher auch nur aus dem Fernsehen.
Fitnessgerät im Park Wir machen noch einen Abstecher zum Kowloon Tsai Park, aber außer jeder Menge Joggern und ein paar schönen Pflanzen, die man bei uns nur als Zimmerpflanzen kennt, hat auch dieser nicht viel zu bieten. Es ist mir ein Rätsel, wie man bei diesem schwülen Wetter noch joggen kann ohne einen Hitzeschlag zu bekommen, aber vermutlich ist das reine Gewöhnungssache.
Insgesamt scheint diese Gegend überhaupt nicht touristisch zu sein; wir haben den ganzen Tag lang vielleicht drei Nicht-Chinesen gesehen und nicht einen einzigen Souvenir-Laden. Am Abend nimmt das Treiben der vielen Chinesen nicht ab, eher im Gegenteil. Als es dunkel wird, wird es durch die viele bunte Leuchtreklame eher noch lebhafter. Für das Abendessen spazieren wir nach einer Pause im Hotel zurück zu der Shopping-Mall und holen uns Burger bei McDonald's - nicht sehr einfallsreich und auch nicht sehr typisch für China, aber lecker
.
Zurück im Hotel sind wir beide von unserem langen Spaziergang, dem Flug und dem Jetlag ziemlich erschöpft und gehen früh schlafen.
Übernachtung: Regal Oriental Hotel (3 Sterne, Preis-Leistung sehr gut, allerdings etwas außerhalb gelegen, kostenloses Flughafenshuttle)
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: heiß und schwül, diesig
Gruß,
Rattus