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Autor Thema: Kängurus, Koalas & Kookaburras - Australien im Mai/Juni 2011 (mit Hong Kong)  (Gelesen 23176 mal)

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Rattus

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21. Tag, Freitag, 03.06.2011
Sydney


Heute wollen wir also Sydney unsicher machen. Das Wetter ist erfreulicherweise absolut perfekt. Es ist angenehm warm und der Himmel ist strahlend blau. Zu Fuß suchen wir uns den Weg vom Darling Harbour aus durch die Hochhäuserschluchten Richtung National Botanic Garden. Wir laufen zunächst durch den Hyde Park und vorbei an der St. Mary's Cathedral.

St. Mary's Cathedral

Schließlich erreichen wir den größten Park in Sydney, den National Botanic Garden. Der Park ist toll angelegt mit tropischen Pflanzen und Blumen. Von hier aus hat man auch einen guten Blick über die Hochhäuser von Sydney, allen voran der Sydney Tower.

Skyline vom National Botanic Garden aus


Paradiesvogelblume im National Botanic Garden

Nun steuern wir aber das Ziel an, auf das ich mich schon riesig freue, seit ich die Reise gebucht habe: die Flughunde. Ich kann mich noch erinnern, dass ich zum ersten Mal hier im Forum zufällig Fotos von den Flughunden in Sydney gesehen habe und sofort gedacht hab "Da musst Du mal hin, egal wo das ist." Wir nähern uns den Palm Grove Tree, wo sich die Tiere aufhalten sollen und dann ist es auch schon so weit und wir sehen die ersten Flughunde umherflattern. Auch die Bäume sind übersäht mit kopfüber herumhängenden kleinen Vampiren. Mitten in einer Großstadt. Genial.

Flughunde



Viele der Tiere haben ihre Flughäute um ihren Kopf gewickelt und scheinen zu schlafen, aber einige sind auch wach und schauen uns kopfüber mit ihren großen schwarzen Kulleraugen an. Ich bin hin und weg :D.


Dann plötzlich fliegt scheinbar grundlos eine ganze Meute auf. Der Himmel ist übersäht mit Flughunden.

Flughunde



Ich könnte ewig hier bleiben, aber schließlich warten auch noch allerhand andere Attraktionen auf uns. Zunächst einmal laufen wir weiter durch den Park, denn es soll hier auch Kakadus geben. Kurze Zeit später entdecken wir einen großen Baum, der von Kakadus nur so bevölkert wird, außerdem stolzieren einige Ibisse umher. Die Kakadus sind gar nicht scheu und man kann richtig nah an sie heran.

Gelbhaubenkakadus



Weiter geht es entlang der Hafenpromenade, wo sich allerhand Wasservögel tummeln.


Bald kommt die Oper in Sicht, die ich gestern schon aus dem Flugzeug und vorher bereits unzählige Male im Fernsehen oder auf Bildern gesehen hatte. Wir schauen uns die Oper ausgiebig von außen an und sind überrascht, dass es sich bei den weißen Kuppeln gar nicht um nur ein, sondern um mehrere Gebäude handelt. Vom Opernhaus aus hat man auch einen guten Blick auf den Circular Quay und die Harbour Bridge. Ich liebe Sydney jetzt schon.

Circular Quay


Harbour Bridge mit Wasserflugzeug

Wir laufen zunächst über den Circular Quay, der richtig gut besucht ist, und dann durch kleine Gässchen in Richtung Harbour Bridge. Zu Fuß wollen wir einmal über die komplette Brücke gehen und uns dann Sydney von der anderen Brückenseite ansehen.

Downtown Sydney von der Harbour Bridge aus gesehen


Oper von der Harbour Bridge aus gesehen



Im Stadtteil Kirribilli angekommen, gehen wir bis zum Ufer und setzen uns in einer kleinen Gartenanlage lange auf eine Bank und genießen einfach nur den Blick auf Sydney, die Oper und die Brücke.

Blick von Kirribilli auf die Harbour Bridge

Bevor wir uns auf den Weg zurück über die Brücke machen, benutzen wir noch die modernste öffentliche Toilettenanlage, die ich je erlebt habe. Alles passiert vollautomatisch, von der Öffnung der Tür bis zur Spülung, und die ganze Zeit wird eine Stimme eingespielt, die einem erklärt, wie alles funktioniert und welche Taste man als nächstes drücken soll. Das Ding ist schon eine Attraktion für sich. :lol:

Zurück in der City gönnen wir uns erstmal als verspätetes Mittagessen Sandwichs aus einem 7 Eleven, die wir in einem kleinen Park futtern. Wir steuern dann den Sydney Tower an. Um hineinzukommen muss man zunächst durch ein Einkaufszentrum. Die Preise für den Aussichtsturm haben es ganz schön in sich - 50 AUD für zwei Personen - aber was soll’s, wir sind schließlich nur ein Mal hier. Oben angekommen bieten sich uns wunderbare Blicke über die Stadt. Man sieht die Hafenanlage, die kleinen Inseln und die Hochhäuserschluchten. Schade finde ich nur, dass die Hochhäuser die Sicht auf die Oper und die Harbour Bridge ziemlich verdecken.

Blick vom Sydney Tower



Mittlerweile wird auch schon langsam Abend und da wir morgen früh rausmüssen, machen wir uns auf den Rückweg zum Darling Harbour, diesmal laufen wir aber eine andere Strecke. Am Darling Harbour legen wir erneut einen Stopp ein und beobachten wie die Hochhäuser von der untergehenden Sonne angestrahlt werden. Wir trollen uns am Darling Harbour herum bis es dunkel ist.

Sydney Tower in der untergehenden Sonne


Darling Harbour



Zum Abendessen begeben wir uns wieder zu der chinesischen Food-Court und essen genau wie gestern äußerst preiswert und lecker das chinesische Essen. Ein schöner Tag in einer noch schöneren Stadt neigt sich dem Ende.

Übernachtung: Novotel Rockford on Darling Harbour
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: sonnig und ca. 20°C

Ganimede

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Ein toller Sydney-Tag :winke:

Gruß
Volker

ilnyc

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Sydney ist wirklich eine tolle Stadt. Da kommen Erinnerungen hoch.

Angie

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Ich bin absolut kein Städtefan, aber bei Sydney mache ich eine ganz große Ausnahme :D

Die Fotos der Flughunde sind toll geworden :respekt:

Jetzt bin ich gespannt, ob ihr den Bridge Climb gemacht habt und im Australia's Northern Territory and Outback Centre ward.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Rattus

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22. Tag, Samstag, 04.06.2011
Sydney


Heute steht unser Tagesausflug in die Blue Mountains an. Da wir nicht für einen Tag extra ein Auto mieten wollten, haben wir einen organisierten Ausflug gebucht. Wir werden vom benachbarten Holiday Inn Hotel pünktlich abgeholt. Zunächst fahren wir in einem kleineren Bus zu einem Treffpunkt, wo alle Gäste auf die verschiedenen Ausflüge aufgeteilt werden. Es herrscht leichtes Chaos, aber wir landen am Ende doch im richtigen Bus. Der Busfahrer ist auch gleichzeitig der Reiseleiter und mittels Headset erzählt er fast die ganze Fahrt über interessante Fakten zu Australien.

Nach einer Weile Fahrt über die Autobahn halten wir am Featherdale Wildlife Park in Doonside. Schon vor der Tür steht einer der Pfleger mit einem kleinen Wallaby im umgehängten Stoffbeutel. Im Park werden sehr viele in Australien beheimatete Tiere ausgestellt. Viele Variationen an Kängurus und Wallabys, Sittichen, Papageien, Dingos, Wombats, Kookaburras, Eulen, Pinguinen etc., aber so richtig kann ich mich an dem Park nicht erfreuen. Ich bin nach Australien gekommen, um die Tiere in freier Wildbahn zu sehen - so wie es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war. Ich empfinde die Käfige leider auch als ziemlich klein und die flugunfähig gemachten Kookaburras mit den gestutzten Flügeln vor uns sitzen zu sehen, ist auch nicht so erheiternd. Obwohl wir natürlich das ein oder andere Tier sehen, was wir in freier Wildbahn nicht gesehen haben; den Stopp in diesem Park hätte ich nicht unbedingt gebraucht.

Vom Aussterben bedrohter Helmkasuar im Featherdale Wildlife Park

Endlich geht es weiter Richtung Blue Mountains. Die Fahrt ist weiter als ich dachte und da heute Samstag ist, ist es recht voll. Als erstes stoppen wir an dem wohl bekanntesten Markenzeichen der Blue Mountains, den Three Sisters. Man kann vom Echo Point Lookout direkt in die canyonartige und dicht bewachsene Schlucht hineinsehen. Die Aussicht ist beeindruckend.

Three Sisters


Schlucht

Im Anschluss fährt der Bus die Skyway Eastern Station an. Uns ist freigestellt, hier auszusteigen und mit der Seilbahn hinüber zu fahren oder mit dem Bus zur anderen Seite zu fahren. Der Treffpunkt zur Rückfahrt nach Sydney soll später an der anderen Seilbahnstation sein. Die Seilbahnfahrt über die Schlucht wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. In der Kabine gibt es sogar einen Glasboden durch den man direkt in den Abgrund schauen kann. Noch beeindruckender finde ich allerdings den Ausblick auf die Katoomba Falls. Die Seilbahnfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt, wenn sie auch nicht ganz billig ist.

Katoomba Falls von der Seilbahn aus


Seilbahn und links die Katoomba Falls

Anschließend laufen wir schnurstracks zum Scenic Railway, um damit nach unten in den Regenwald und zum Broadwalk zu gelangen. Auch diese Fahrt ist ein Erlebnis für sich, denn fast senkrecht geht es in die kleine Bahn gequetscht die Schlucht und durch den Berg hinab.

Fast senkrechte Gleise des Scenic Railway

Unten angekommen laufen wir die große Schleife über den Broadwalk durch den Regenwald. Es geht zunächst vorbei an einer kleinen und nett gemachten Ausstellung zum Kohleabbau.

Ehemalige Kohlemine

Auch hier gibt es meterhohe Farnbäume und auch sonst fühlt man sich wie direkt im Urwald. Man hat den Eindruck, dass sich der Wald am liebsten den vom Menschen freigelegten Weg wieder zurückholen wollen würde. Teilweise sind Löcher in die Planken geschnitten, damit die Bäume durchwachsen können und über den Broadwalk schlängeln sich überall Äste entlang.

Meterhohe Farnbäume


Unterwegs auf dem Broadwalk

Mehrmals hören und sehen wir vogelartige Tiere durch das Unterholz huschen oder völlig ungestört in der Nähe des Weges herumpicken. Es handelt sich um Leierschwänze, von denen wir insgesamt vier Stück sehen. Die Tiere haben prächtige, lange Schwanzfedern.

Lyrebird

Nachdem wir den Broadwalk abgelaufen sind, fahren wir mit dem Scenic Cableway zurück nach oben. Wieder bieten sich uns perfekte Ausblicke in die bewaldete Schlucht.

Scenic Cableway

Auf dem Busparkplatz kurz vor der vereinbarten Zeit angekommen, essen wir noch unsere mitgebrachten Sandwiches zum Mittagessen und begeben uns dann zum Bus, um uns auf den Weg zurück Richtung Sydney zu machen. Wir legen unterwegs einen Stopp in dem kleinen Örtchen Leura ein. Der Busfahrer empfiehlt uns einen Besuch im Treasure Teapot Museum. Ich hätte ja viel in diesem Ort erwartet, aber ein Museum für Teekannen bestimmt nicht. Der Eintritt ist kostenlos und innen bieten sich uns in mehreren bis zur Decke mit Plunder vollgestopften Räumen Teekannen und -becher in allen Variationen. Das Museum ist ein netter Stopp, wenn man sowieso in diesem Ort vorbei kommt, aber ein Muss ist es in meinen Augen nicht.  

Im Treasure Teapot Museum

Auch sonst hat der winzige Ort allerhand Kuriositäten zu bieten. Es gibt einen Laden, der vollgestopft ist mit allen möglichen Süßigkeiten und einen Tierladen, in dem man Klamotten für Hunde kaufen kann. Ich frage mich, wie solche speziellen Läden in dieser Abgeschiedenheit überleben können...

Schließlich fahren wir zurück nach Sydney. Der Reiseleiter erzählt auf der Fahrt, dass zur Zeit ein Festival in Sydney stattfindet, bei dem die Oper in bunten Farben angestrahlt wird. Davon hatte ich zwar schon Bilder gesehen, aber ich wusste nicht, dass das Festival ausgerechnet jetzt stattfindet. Dann ist wohl klar, was wir heute Abend machen werden. :D

Unser Busfahrer ist so nett und macht mit uns einen kleinen Abstecher in das Olympische Dorf von der Olympiade im Jahr 2000. Man sieht noch auf der Straße überall die einzeichnete blaue Linie vom Marathon, sowie diverse Sportstätten, das Stadion und die Wohnungen, in denen die Sportler gelebt haben.

Olympisches Dorf


Olympiastadion

Nachdem wir uns durch einen größeren Stau gequält haben, fragt unser Busfahrer, ob er uns auch in Chinatown rauslassen kann und wir stimmen zu, da Chinatown eigentlich nicht weit von unserem Hotel weg ist. Es ist schon dunkel. Als wir ausgestiegen sind, stellen wir allerdings fest, dass wir so gar keine Orientierung haben und nicht mal wissen, in welche Richtung Darling Harbour liegt. Wir irren eine Weile umher und entdecken schließlich ein Hotel in dem in der Lobby allerhand Broschüren und auch Karten von Sydney ausliegen. Mit der Karte finden wir dann endlich unser Hotel wieder. Der Ausflug hat mir insgesamt sehr gut gefallen, obwohl ich gerne wesentlich mehr Zeit für die Trails in den Blue Mountains gehabt hätte.

Nach kurzer Verschnaufpause im Zimmer spazieren wir zum Abendessen in unsere mittlerweile zum Stammrestaurant gewordene Food-Court, um lecker chinesisch essen zu gehen.

Im Anschluss gehen wir auf direktem Wege zum Circular Quay. Je näher wir dem Kai kommen, desto voller wird es. Halb Sydney scheint auf den Beinen, kein Wunder, heute ist Samstag. Die Veranstaltung nennt sich Vivid Sydney Festival - Light, Music & Ideas - und wie der Name schon sagt, dreht sich alles um Licht und Farben. Schon von Weitem haben wir gesehen, dass etliche Hochhäuser bunt angestrahlt werden, auch die Straßenlaternen und teilweise sogar die Bäume sind farbig geschmuckt. Überall spielt Live Musik, größtenteils Aboriginies mit ihren Didgeridoos, aber auf eine ganz moderne Art und Weise. Es herrscht eine ganz tolle Stimmung.

Circular Quay mit beleuchteten Hochhäusern


Harbour Bridge bei Nacht


Buntes Farbenspiel an einem Haus

Hauptattraktion ist natürlich die ebenfalls bunt angestrahlte Oper. Alle möglichen Farben und Muster sind zu sehen. Das Schauspiel ist genial und wir stehen eine halbe Ewigkeit am Hafen, schauen gespannt das Farbenspiel und die scheinbar unendlich vielen Muster an.

Bunte Oper









Nach einer Weile spazieren wir durch das Getümmel auf die andere Seite des Hafens. Wir gehen bis zum National Botanic Garden, stellen aber fest, dass dieser abends geschlossen hat. Zurück an der Hafenpromenade sehen wir die angestrahlten Hochhäuser und die Oper, die immer noch neue Farbmuster hervorbringt, richtig gut.

Skyline von Sydney


Blick über den Cicular Quay


Oper

Die Zeit auf dem Festival ist wie im Flug vergangen. Es ist schon spät am Abend, für morgen haben wir zwar noch keinen genauen Plan, was unsere Aktivitäten angeht, dennoch wollen wir auch morgen den Tag noch nutzen und daher nicht die halbe Nacht aufbleiben. In der City ist immer noch einiges los und wir trudeln gegen 1 Uhr im Hotel ein. Das Festival heute Abend war ein richtiges Highlight, nicht nur in Bezug auf Sydney, sondern in Bezug auf die ganze Reise. Ich kann nur jedem weiterempfehlen, der zu dieser Zeit in Sydney ist, sich das auf gar keinen Fall entgehen zu lassen. :)

Übernachtung: Novotel Rockford on Darling Harbour
Gefahrene Kilometer: ?
Wetter: Abwechselnd Wolken und Sonne, ca. 20°C

Katja

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In den Blue Mountains waren wir auf unserer ersten Australienreise 2004. Schöner Blick auf die Katoomba Falls von der Seilbahn!
Einen Leierschwanz haben wir damals im Tarra Bulga National Park gesehen.
Tolle Bilder von der bunten Oper!
Viele Grüße
Katja
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Katja

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Doreen & Andreas

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An die Blue Mountains können wir uns auch noch gut erinnern.
Wir sind damals auch den kleinen Walk geganen, die Giant Stairs hinunter und auf der anderen Seite wieder hinaug.
Die Seilbahn fuhr damals nur von einer Seite der Schlucht bis in die Mitte und wieder zurück...

Tolle Bilder von Sydney bei Nacht, diese farbige Beleuchtung ist wirklich faszinierend...
Viele Grüße,
Andreas
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Rattus

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Dankeschön. Gleich geht's weiter... :)

Rattus

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23. Tag, Sonntag, 05.06.2011
Sydney


Für heute haben wir noch keinen konreten Plan, was wir mit dem Tag anfangen wollen. Wir haben etwas länger geschlafen und spazieren dann Richtung Circular Quay. Von einer Kollegin wurde mir eine Schifffahrt nach Manly empfohlen und ich hatte mehrfach gelesen, dass man in Sydney unbedingt eine Hafenrundfahrt machen sollte, also begeben wir uns erstmal zum Hafen und schauen uns die Fährpläne an. Mir springt schließlich eine Whale Watching Tour ins Auge, obwohl ich sowas eigentlich gar nicht auf dem Plan hatte. Aber Wale gehen bei mir immer und da hätten wir ja auch die Hafenrundfahrt integriert. Lediglich der Preis haut mit 75 AUD pro Person zum Abschluss der Reise noch mal mächtig rein, aber das ist es uns wert. Die Fahrt geht allerdings erst mittags los, sodass wir noch Zeit haben. Leider müssen wir noch mal zurück ins Hotelzimmer laufen, da es heute morgen so warm war, dass wir unsere Jacken dort gelassen haben. Da wir nun aber unerwarteterweise auf's Meer rausfahren, wird es dort sicherlich frisch sein.

Auf dem Weg zurück an den Hafen nehmen wir dieses Mal den großen Umweg durch den Botanischen Garten. Wir haben noch genug Zeit und ich komme einfach nicht umhin, ein letztes Mal die Flughunde und Kakadus zu besuchen. Dieses Mal lassen sich auch einige der überall umherlaufenden Ibisse ablichten.

Ibis



Nach zahlreichen Flughund-Sichtungen kommen wir schließlich wieder am Kakadu-Baum an. Dieses Mal tummeln sich dort noch mehr der Papageien und es sind richtig zahme Exemplare dabei. Sie beobachten uns neugierig und lassen mich bis auf ca. 30 cm an sich heran. Ein Junge läuft mit einer Kekstüte umher und kann sich vor Kakadus gar nicht retten. Sie setzen sich ihm auf die Schultern und folgen ihm auf Schritt und Tritt. Es ist auch richtig schön anzusehen, wie die Kakadus untereinander miteinander umgehen; da wird geschmust und gekrault, dass es einfach nur niedlich ist.

Kakadus









Entlang der Promenade passieren wir wieder einmal die Oper und werfen einen Blick auf die Skyline von Sydney. Wie man sieht, spielt heute erfreulicherweise wieder das Wetter perfekt mit. Der Himmel ist strahlend blau und es sind angenehme 20°C.

Oper


Circular Quay

Wir besorgen uns noch eine Kleinigkeit zum Mittagessen und begeben uns dann auf das Schiff. Ich setze mich ganz vorne auf eine Bank. Langsam fahren wir vorbei an unzähligen kleinen Segelbooten hinaus aus der Bucht. Viele Einheimische scheinen jetzt am Wochenende das schöne Wetter für eine Segelbootfahrt zu nutzen. Als wir schon auf dem offenen Meer sind, begegnet uns ein weiterer schöner und richtig großer Segler.

Segelboote in der Bucht von Sydney


Segelboot

Kaum sind wir aus der Bucht hinausgefahren, sehe ich schon in der Ferne eine Ansammlung von anderen Booten. Ein sicheres Zeichen dafür, dass genau dort die Wale sind. Auch wenn es gar nicht so sehr den Anschein macht, haben es die Wellen ganz schön in sich; das Boot schaukelt wie wild und hebt und senkt sich mächtig. Es macht riesig Spass, auch wenn sich mein Magen phasenweise ein wenig meldet. :lol:

Es dauert nicht lange und wir entdecken die Wale. Es handelt sich um zwei Buckelwale, die teilweise wirklich nah ans Boot herankommen. Die beiden tauchen in regelmäßigen Abständen auf und strecken einige Male wie im Bilderbuch beim Abtauchen ihre mächtige Schwanzflosse in die Höhe. Sie sind dabei so nah, dass man sogar die Seepocken auf ihren Flossen entdecken kann. Einmal wuchtet einer der beiden Wale seine ganze hintere Körperhälfte übermütig aus dem Wasser. Sehr beeindruckend.

Zwei Buckelwale







Ich könnte den beiden noch ewig zusehen, aber irgendwann müssen wir leider umdrehen. Ich bin mit der Bootstour rundherum zufrieden. Die anderen Passagiere begeben sich nun größtenteils unter Deck. Wir bleiben zusammen mit zwei weiteren Leuten alleine draußen, weil wir uns den Wind noch ein wenig um die Nase wehen lassen wollen und weil ich bereits bei meiner allerersten Whale Watching Tour feststellen musste, dass man viel verpassen kann, wenn man unter Deck geht, bevor die Tour endgültig zu Ende ist und ich mir damals vorgenommen habe, dass mir das nicht noch mal passiert. Bald kommen wieder die Bucht und die Hochhäuser von Sydney in Sicht.

Sydney vom Meer aus

Doch nicht nur Sydney ist in der Ferne zu sehen, auch eine Ansammlung weiterer Boote, die mir verdächtig so aussehen, als hätten sie erneut Wale im Blick. Gebannt beobachte ich die Schiffe als plötzlich unvermittelt etwas meterhoch aus dem Wasser schießt und mit einer riesigen Wasserfontaine wieder verschwindet. War das etwa ein Wal?! Schnell mache ich meine Kamera bereit und hoffe inständig, dass der Wal mir noch einmal den Gefallen tut.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des gebannten Wartens... tatsächlich - DA! - das tonnenschwere Tier springt nochmals in hohem Bogen nach oben, um sich anschließend rücklings wieder ins Wasser fallen zu lassen. Man kann dem Wal richtig in die Augen sehen. Ein atemberaubender Moment, wenn er auch nur Sekundenbuchteile angehalten hat. Alleine die wasserbombenartige Fontaine, die das Tier beim Zurückfallen in das Wasser auslöst, ist gigantisch.

Springender Buckelwal





Nach und nach haben auch die anderen Passagiere mitbekommen, dass erneut Wale in Sicht sind und kommen wieder an Deck. Die meisten ärgern sich maßlos, dass sie eben unter Deck waren und den springenden Wal nicht gesehen haben. Da schnellt wieder ein Wal aus dem Wasser und fällt mit einem großen Platscher zurück. Dieses Mal gelingt mir leider erst ein scharfes Foto, als der Wal schon fast wieder untergegangen ist. Mindestens drei Buckelwale sind in der Nähe. Alle Leute an Bord sind völlig angetan von den Tieren; beim Sprung haben einige Leute angefangen zu schreien vor Begeisterung. Auch wenn ich schon viele Wale gesehen habe, war noch nie einer dabei, der solche Sprünge gemacht hat. Das toppt bei weitem alle meine bisherigen Wal-Sichtungen. :D

Noch ein springender Wal

Als die Wale weiterziehen, fahren wir vorbei am kleinen Leuchtturm zurück in die Bucht. Unterwegs spricht mich ein junger Inder an und steckt mir einen Zettel mit seiner Emailadresse zu und der Bitte, dass ich ihm ein paar meiner Fotos zuschicke. Er war wohl unter Deck, als der Wal gesprungen ist...  

Vorbei am Leuchtturm zurück in die Bucht

Wir nähern uns dem Hafen und da die Sonne langsam beginnt unterzugehen, erhaschen wir ganz tolle Blicke auf Sydney, die Oper und die Harbour Bridge. Ich glaube, spätestens jetzt hat Sydney Seattle als meine neue Lieblingsstadt abgelöst. :D

Sydney bei untergehender Sonne


Stadtteil Kirribilli


Harbour Bridge

Abends besuchen wir unseren Stamm-Chinesen und lassen den Tag mit einem leckeren Essen ausklingen. Zurück im Hotel hole ich mir mal wieder Neuigkeiten was den Wasserschaden in meiner Wohnung angeht von zu Hause. Das Leck ist mittlerweile gefunden; unter dem Waschbecken im Bad waren in den Rohren zwei winzige Löcher. Leider sind zwei Wände bereits hüfthoch feucht und hinter der Tapete schimmelt es wunderbar vor sich hin, die Möbel sind aber wohl zum Glück nicht beschädigt. Da kann ich mich ja auf etwas gefasst machen, wenn wir nächste Woche heim kommen... :roll:

Wirklich trüben tut das meine Stimmung aber nicht, denn die Whale Watching Tour heute war der krönende Abschluss und ein weiteres Highlight einer wunderschönen, erlebnisreichen Australienreise. Der letzte Tag hätte nicht schöner sein können.

Übernachtung: Novotel Rockford on Darling Harbour
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Strahlender Sonnenschein, ca. 20°C, auf See kühler

Angie

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Das war wieder ein schöner Tag in Sydney :D Bei der Whale Watching Tour hattet ihr ja enormes Glück, die Fotos sind toll!

Der Wasserschaden bei dir daheim liest sich allerdings nicht so gut. Ich hoffe, dass sich das dann wirklich in Grenzen hielt.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Katja

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Die Bilder vom springenden Wal sind klasse! Das glaube ich gern, dass das ein echtes Highlight war! Ich liebe Whale Watching. :D

Auch die Kakadus sind immer wieder toll anzuschauen!

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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wuender

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Nach kurzer Auszeit bin ich hinterhergefahren. Tolle Tierfotos, von den Kakadus, Flughunden (hat Euch eigentlich die nette Beschreibung, die Dir Andreas in unseren Reisebericht gegeben hat ("immer der Nase nach") - geholfen, den Baum zu finden?) und Walen  :daumen:

Der Zustandsbericht von der Wohnung hört sich allerdings wenger toll an...

Schöne Grüße,
Dirk

Rattus

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Danke. :)

hat Euch eigentlich die nette Beschreibung, die Dir Andreas in unseren Reisebericht gegeben hat ("immer der Nase nach") - geholfen, den Baum zu finden?

Wir hatten uns zunächst anhand Deiner damals geposteten Karte und Beschreibung orientiert und sind schnurstracks auf den Palm Grove Tree zugesteuert. Noch bevor wir den erreicht oder irgendetwas gerochen hatten, sind schon die ersten Flughunde über uns geflogen. Ein paar Meter weiter waren die Bäume voll von den Tierchen. :)

SusanW

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Das waren ja tolle Tage in Sydney  :D
Liebe Grüße 
Susan

Doreen & Andreas

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die Whale Watching Tour heute war der krönende Abschluss und ein weiteres Highlight einer wunderschönen, erlebnisreichen Australienreise. Der letzte Tag hätte nicht schöner sein können.
Volle Zustimmung. Ich wußte gar nicht, daß man Whalewatching-Touren direkt von Sydney aus machen kann. Wieder was gelernt.
Sydney gehört auch eindeutig zu unseren Favoriten, was die schönsten Städt der Welt angeht. Wir waren ja schon zwei mal dort und haben in diesem Jahr auch Seattle kennengelernt. Letzteres kann in unseren Augen aber den Vergleich mit der Hauptstadt von New South Wales wohl kaum standhalten, aber das ist ja immer Ansichtssache...

hat Euch eigentlich die nette Beschreibung, die Dir Andreas in unseren Reisebericht gegeben hat ("immer der Nase nach") - geholfen, den Baum zu finden?
:wink: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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