Tag 6 - 26.09.2023:Am nächsten Morgen war ich schon um 6 Uhr wach. Wirklich gut geschlafen hab ich leider nicht - den Verkehr auf der Avenida Rio Churubusco direkt vor dem Hotel hat man die ganze Nacht über gehört. Da kam es mir ganz gut gelegen, dass dieser Tag für mich aufgrund der leichten Zeitverschiebung zwischen CDMX und NYC nur 22 Stunden dauern würde.
Ich hatte auch nen ziemlichen Brummschädel. Aber wahrscheinlich lag das auch daran, dass ich seit dem Burger vom Nachmittag davor praktisch nichts mehr gegessen hatte, ich hatte auf dem Hotelzimmer nur noch ein paar Snacks, und sonst nichts. Dementsprechend hungrig war ich dann auch, als ich um 7 Uhr beim Hotel-Frühstück aufgekreuzt bin. Es gab kein Buffet, sondern à la Carte, aber mit ordentlichem Angebot. Ich hab mir ein Omelette und einen Erdbeer-Joghurt bestellt, dazu Kakao. Danach ging's mir wieder richtig gut 😁
Um 9 Uhr ging’s dann schließlich mit dem kostenlosen Shuttlebus vom Hotel direkt zum Flughafen. Ich musste zum Terminal 1 des Flughafens MEX - und wo fährt das Shuttle hin? Natürlich zu Terminal 2 🙂😁 Von dort starten alle Inlandsflüge. Ich war aber der einzige „Gringo“ hier im Shuttle und somit auch der einzige, der keinen Inlandsflug vor sich hatte, und somit Terminal 1 gebraucht hätte. Doch der Fahrer des Shuttles war tatsächlich so nett, extra für mich noch zum Terminal 1 rüberzufahren. Als Dank bekam er ein großzügiges Trinkgeld von mir.
Klein, aber oho:
Auch diesmal war ich so früh dran, dass ich mir in der Abflughalle noch die Zeit totschlagen musste. Denn durch die Siko war ich rasch durch, auch wenn mein Handgepäck ganz genau inspiziert wurde. 😵 Solche Momente finde ich ja auch immer unangenehm, wenn die meinen Koffer aufmachen und sich alles anschauen, was ich da drin hab... Hatte sowas bisher auf keinem meiner Flüge zuvor. Auch Sprengstofftests wurden gemacht. Aber ich hab vorher schon gelesen, dass das vor USA-Flügen durchaus normal ist. Trotzdem hat die Siko jetzt im Vergleich nur zwei oder drei Minuten länger gedauert, als ich es gewohnt war.
Abflugtafel in der Abflughalle:
Flugzeug war eine Boeing 737. Leider gab es keine Möglichkeit, Fotos davon zu machen. Die Abflughalle, in der ich war (Terminal 1, Gates 30-35) lud leider echt nicht zum Verweilen ein. Sie ist zwar sehr modern, aber potthässlich, und Plane Spotting ist nicht möglich, da sich zwischen den Gates nur Läden und Imbissbuden befinden, also gab es da praktisch keinen Blick nach draußen. Dementsprechend hab ich mich dort auch ziemlich gelangweilt.
Ich hab mir derweil noch meine übrigen mexikanischen Pesos in US-Dollar wechseln lassen und beim Subway holte ich mir noch was zu futtern, damit ich in der Luft nicht großen Hunger leiden muss. Ansonsten war ich startklar.
Pünktlich war dann irgendwann um 12:00 Uhr Boarding. Ganz normal meinen Boarding Pass eingescannt, es wurde grün - doch plötzlich wurde ich rausgezogen, und durfte noch nicht das Flugzeug betreten. Neben mir standen noch vier weitere herausgezogene Personen. Und was stand auf deren (ausgedruckten) Bordkarten drauf? Tatsächlich - SSSS. Also hatte es mich doch erwischt, trotz dass der Online Check-In funktionierte und auf meinem digitalen Boarding Pass keine vier Buchstaben drauf waren. Also hat all das scheinbar auch nichts mehr zu sagen, wenn es um SSSS geht.
Also vor dem Boarden direkt am Gate nochmal Koffer aufmachen, Jacke aus, Schuhe aus, abtasten lassen - in zwei Minuten war‘s vorbei, und ich konnte an Bord gehen. Als Letzter von allen. Keine Ahnung was das jetzt noch gebracht haben soll, bzw. was bei der SSSS-Kontrolle gefunden werden soll, was nicht schon bei der standardmäßigen Siko gefunden wird (die DEUTLICH penibler war als dieses SSSS-Kontröllchen da am Gate). Und die Immigration beim US-Officer am Zielflughafen stand ja noch an, darüber hört man ja auch immer wieder Horrorgeschichten, und mittlerweile war ich da auf alles gefasst… aber mal schauen.
Die zusätzliche Kontrolle hatte mich aber nicht wirklich überrascht, ich war geradezu prädestiniert für SSSS, das wusste ich. Alleinreisend, zum ersten Mal in den USA, als Deutscher von Mexiko aus einreisend statt aus Deutschland, und ohne Rückflugticket bei der Airline, mit der ich hinfliege - und nein, ich glaube bei SSSS NICHT an eine Auswahl nach Zufallsprinzip.
Ich bin dann wie gesagt als allerletzter Passagier geboardet. Es kam dann direkt ein Flugbegleiter zu mir und sagte, ich könnte mich jetzt hinter dem Vorhang (also hinter der Business-Class) auf jedweden noch freien Platz setzen wenn ich will, und müsse nicht zwingend den Platz nehmen, der auf meinem Boarding Pass steht. Geändert hatte sich für mich dadurch aber nicht wirklich viel, weil ich für diesen Flug ohnehin keinen Sitzplatz reserviert hatte, und mir daher ursprünglich sowieso nur einen Gangplatz für diesen Flug zugewiesen wurde. Ich hab mir dann einfach den vordersten freien Gangplatz hinter dem Vorhang gekrallt, in Reihe 10. Da war der Mittelplatz zu meiner Rechten frei, also konnte ich da auch die Arme etwas ausbreiten - perfekt! Ich schau beim Fliegen zwar immer gerne aus dem Fenster, und bei RICHTIG langen Flügen ist mir das auch wichtig. Hier konnte ich aber drüber hinweg sehen.
Ich wusste außerdem, dass mir dieser Platz in einer der vorderen Reihen später nach der Landung bei der Immigration helfen wird, weil ich dann als einer der ersten aus dem Flieger komme. Das wird für mich die Wartezeit in der Immigrations-Schlange verkürzen.
Kurz vor dem Pushback:
Aus Ermangelung eines Fensterplatzes blieb mir während des Fluges nur der digitale Blick nach unten:
Der Flug verlief ereignislos, nach etwa 4:20 angenehmen Stunden landeten wir (bereits bei Dunkelheit) um ca. 19:00 Uhr Ortszeit in EWR. Ich wollte nach dem Flug einfach nur die Immigration schnell hinter mich bringen, ich hatte da schon ziemlichen Respekt davor.
An der CBP angekommen erstmal die große Überraschung: Da war überhaupt niemand vor mir. Komplett tote Hose. Als wäre seit über ner Stunde kein Non-domestic Flight mehr auf dem EWR gelandet. Auch aus meinem Flieger (der voller Mexikaner war, die ja in dieselbe Schlange müssen wie ich) war ich augenscheinlich der Allererste. Es waren vier Schalter besetzt, und ich konnte ihn mir im Prinzip aussuchen. Einer der Officers hat mich dann zu sich gewunken, nachdem ich mich nicht entscheiden konnte. Kurze Frage, wo ich gerade herkomme (Mexico City), was ich dort gemacht habe (concert), ob ich was beim Zoll anzumelden habe (no) und wie lange ich bleiben möchte (four days). Nach etwa 3 Minuten war ich tatsächlich schon durch.
Schon interessant, dass der Officer interessierter daran, was ich in Mexiko gemacht habe, als daran, was ich denn in den USA vorhabe. Denn die Frage nach dem Grund der Reise ist ja normalerweise absolut standard, aber das hat den Typen nicht interessiert. Auch das Rückflugticket wollte er nicht sehen. Es wurden dann nur noch das Foto sowie die Fingerabdrücke gemacht, und dann hieß es auch schon „Enjoy your stay“. Etwa 7 Minuten, nachdem ich erst aus dem Flieger ausgestiegen bin. Das dürfte für eine Immigration in den USA rekordverdächtig sein 😅
Am Zoll war auch absolut niemand, also ich bin dann mit meinem Handgepäckkoffer einfach schnurstracks Richtung Flughafenausgang gestiefelt, wo ich nur 10 Minuten nach Verlassen des Fliegers angekommen war. Ebenfalls rekordverdächtig.
Ich bin dann allerdings noch nicht sofort raus, sondern wollte mir irgendwo noch was zu Futtern besorgen, denn seit der Warterei in MEX hatte ich nichts mehr gegessen, und auch später im Hotel gibt's natürlich nichts mehr. Nachdem ich was gefunden und verspeist hatte, ging’s aber ohne weitere Zeit zu verlieren schon zu den Taxiständen, von wo aus ich dann mit dem Flughafentaxi ins Hotel gefahren wurde. Die Fahrt an sich hat 66$ gekostet, ich hab noch 20$ getipt (vielleicht ein wenig übertrieben...), also insgesamt 86$ dafür geblecht. Aber das war's mir dann doch auch wert, um schnell und unkompliziert ins Hotel zu kommen.
Als Unterkunft hatte ich mir für hier das
Super 8 by Wyndham in
North Bergen, NJ herausgesucht. Die mit Abstand günstigste Möglichkeit der Übernachtung in NYC und Umgebung, die ich für mich finden konnte - und vom EWR auch nicht allzu weit, und super zu erreichen. Und da dass Hotel mittels eines Shuttlebuses im 10-Minuten-Takt mit Manhattan verbunden ist, war das für mich auch ideal, weil ich dadurch nicht in NYC direkt buchen musste, wo ich deutlich mehr für ne Unterkunft gezahlt hätte. Somit war ich zwar ein wenig außerhalb, aber kam trotzdem immer mit dem Shuttle-Transfer vom Hotel nach Manhattan, wann immer mir danach war.
Da ich erst abends ankam, verschob sich der Beginn des Sightseeings aber natürlich auf den folgenden Vormittag. Ich bin direkt nach meiner Ankunft ins Bett und schlief sogar zur Abwechslung mal relativ schnell ein.
Mein Zimmer in der Unterkunft: