Mittwoch, den 23. Januar 2013„Jetzt gehöre ich zu einem höheren Kult der Sterblichen, habe ich doch den Albatros gesehen!“
1912, Robert Cushman MurphyNach einer ruhigen Nacht ohne Seegang gehen wir gegen 8.00 Uhr zum Frühstück. Das Angebot ist vielfältig mit vielen Marmeladensorten, Wurst, Käse, Fisch, Müsli und Obst. Am Tisch werden wir dann noch einmal befragt, ob wir wohl Rühreier oder ein Spiegelei wollen.
Gestärkt verlassen wir das Restaurant „Pazifik“. Um 9.45 Uhr sollen wir dann im Grand Salon sein. Heute werden wir in die offiziellen Regeln der IAATO (International Association of Antarctica Tour Operators) für Antarktisbesuche eingewiesen. Für alle, die in der Antarktis an Land gehen wollen, ist diese Veranstaltung Pflicht.
Wir werden in Gruppen eingeteilt und können uns zwischen den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün entscheiden. Wir nehmen Blau und haben nun auf der Bordkarte einen blauen Punkt. Es sollen etwas über 300 Passagiere an Bord sein. Somit entfallen auf jede Farbe ca. 75 Passagiere. Zuerst stellt sich das Lektorenteam vor, dann wird uns gezeigt, wie wir in die Zodiacs (die großen schwarzen Gummiboote) ein- und aussteigen müssen. In jedem Zodiac fahren 15 Personen mit (immer mit der gleichen Farbe).
Eine Anlandung in der Antarktis dauert je Gruppe ca. eine Stunde. Es dürfen immer nur 100 Personen gleichzeitig an Land sein. Wir bekommen gesagt,
• Wie wir uns verhalten sollen,
• Was erlaubt ist und was verboten
• Wie wir uns richtig anziehen
• Welche Temperaturen dort herrschen
• Wie dicht wir an die Tiere herangehen dürfen
• Wie die Säuberung der Sachen nach der Anlandung erfolgt
Es werden auch einige schöne Fotos gezeigt und die Spannung steigt, hoffentlich ist es bald soweit. Großen Spaß bereitet das Anlegen der Schwimmwesten für die Zodiacfahrt. Es ist erstaunlich, wie viel Möglichkeiten es gibt, diese Rettungswesten verkehrt anzuziehen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und nach der Veranstaltung gehen wir erst einmal an die frische Luft. Hinten an der Lido-Bar kann man es aushalten, da der Wind nicht so stark weht. Unser Mittagessen nehmen wir heute wieder hier am Heck ein. Während des Essens kommt ein kleiner Regenschauer herunter doch dann scheint die Sonne wieder. Sandra bestellt uns einen Glühwein, der uns durchwärmt und den wir so richtig genießen. Wir halten unser Gesicht in die Sonne, schauen zwischendurch mal nach Vögeln, die unser Schiff begleiten, Delfinen und Walen und machen nebenbei einen Plausch mit Andrea und Jürgen.
Auch beim Nichtstun vergeht die Zeit und noch wird es uns nicht langweilig. Sandra nutzt das gute Wetter für eine kleine Fototour über das Schiff.
Um 16.45 Uhr gehen wir in den Grand Salon zum Vortrag „Die Tierwelt der Falklandinseln“. Es ist sehr interessant. Außer Pinguinen und Robben gibt es eine große Artenvielfalt bei Vögeln, die sich auf den Falklandinseln gut ernähren und verbreiten können.
Ja so eine Kreuzfahrt kann auch in Stress ausarten, denn nach dem Vortrag geht es schnell in die Kabine, wir müssen uns „fein“ machen für den Kapitänsempfang.
Ab 18.15 Uhr begrüßt uns und alle anderen Gäste der „Delphin“ der Kapitän Vorobyov. Wir stoßen mit einem Willkommenscocktail an. Der Bekleidungsvorschlag für den heutigen Abend ist festlich aber das ist auf einer Antarktisreise nicht ganz so streng. Jeder kommt, wie er es für angemessen hält.
Es gibt ein Gala – Abendessen, welches aus ….zig Gängen besteht, sehr gut schmeckt und natürlich dementsprechend lange dauert. Im Anschluss gehen wir noch einmal mit dem Fotoapparat über Deck und dann ist auch dieser Tag schon wieder zu Ende.
Morgen sollen wir die Falklandinseln erreichen und wir sind sehr gespannt. Wird das Wetter mitspielen? Wird Patrick wie vereinbart in Port Stanley auf uns warten? To be continued…