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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Sandra33 am 22.04.2013, 20:54 Uhr

Titel: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 22.04.2013, 20:54 Uhr
Langsam wird es Zeit. Auch wenn ich mit den Fotos noch nicht ganz fertig bin, soll es nun losgehen mit der Reise in den Süden...


Reise ans Ende der Welt

In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast,
als über die Dinge, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen.
Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume.

Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn´t do, than by the things you did.
So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails.
Explore. Dream.
Mark Twain

Dies ist die Geschichte einer Reise durch eine der landschaftlich schönsten und einsamsten Regionen der Welt, Patagonien und noch ein kleines Stück darüber hinaus, bis ans Ende der Welt.
Der Reisebericht unserer ersten Reise nach Patagonien (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=54827.0) endete mit dem Satz:

Er (der Torres del Paine National Park) kommt nun auf die Liste unserer Wunschreiseziele… vielleicht einmal in Kombination mit der Antarktis??? Wer weiß…
Und manche Wünsche gehen schneller in Erfüllung als man denkt  :D

Vor zehn Jahren war es der lange Flug, dann viele Jahre lang die hohen Preise und Angst vor Seekrankheit in der Drake Passage, die uns von einer Reise in die Antarktis ab hielten. Vor zwei Jahren wollten wir dann und durften nicht, da der Reiseveranstalter Insolvenz anmeldete. Doch das Ziel Antarktis scheint es wert zu sein, trotz aller dieser Dinge noch einmal in Angriff genommen zu werden und so starten wir nun einen neuen Versuch.

Auf der MS Delphin haben wir eine Reise zu den Falkland Inseln und in die Antarktis gebucht. Diese kombinieren wir mit ein paar Tagen vorab im Torres del Paine National Park im Süden von Chile. Diesen konnten wir vor zwei Jahren aufgrund eines Streiks nicht besuchen und so soll sich nun der Kreis schließen. Bis kurz vor der Abfahrt hält sich die Spannung: Wird die Reise wirklich stattfinden? Doch als das Schiff dann planmäßig Mitte Dezember von Europa in Richtung Südamerika startet, beginnt die erste vorsichtige Vorfreude und die letzten Vorbereitungen. Vieles haben wir bereits von unseren vorherigen Reisen in die Kälte, nur dieses Mal müssen wir Skihosen mit dem kleinen Schwarzen an Bord und Gummistiefeln für die Anlandungen kombinieren, was uns gepäcktechnisch vor einige Herausforderungen stellt. Wieder einmal nicht beeinflussen können wir natürlich das Wetter, welches uns dort vor Ort erwarten wird. Von strahlendem Sonnenschein und spiegelglatter See bis zu Nebel, Sturm, Regen und Schnee mit 20 Meter hohen Wellen ist alles möglich. Wir hoffen, wenigstens ein kleines Stück vom Schönwetterkuchen abzubekommen bei unserer Reise in den Süden.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 22.04.2013, 22:31 Uhr
Sandra, großartig! Bin sehr sehr gerne bei der Fortsetzung/Ergänzung/Wiederholung eures Abenteuers dabei!

LG Andrea
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 22.04.2013, 23:20 Uhr
Hallo Sandra,


ich habe schon so auf deinen Reisebericht gewartet! Eine Reise in die Antarktis ist nach wie vor ein großer Wunsch von mir, wenngleich ich weiß, dass ich dafür ein 2. Mal auf die Welt kommen muss :wink: Der Südpol wäre mir ja am liebsten, aber die Flüge dorthin sind für uns unbezahlbar :nono:

Ich habe deinen Reisebericht in unsere Rubrik Karibik/Mittel- und Südamerika/Antarktis (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36312.msg471098#msg471098) eingetragen.


LG, Angie
 
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 23.04.2013, 09:07 Uhr
Da komme ich natürlich auch mit!!  

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Easy Going am 23.04.2013, 10:38 Uhr
In der Hoffnung nicht von der Scheibe zu fallen reise ich auch mal ans Ende der Welt mit.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Heike & Heimo am 23.04.2013, 19:42 Uhr
Einmal Ende der Welt und retour - da bin ich dabei! Die warmen Sachen sind eingepackt, es kann los gehen.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.04.2013, 21:08 Uhr
Das ist schön, dass Ihr alle mitkommt  :D Platz genug ist vorhanden, ich habe extra einen PickUp gemietet. In allen anderen (wechselnden) Verkehrsmitteln finden wir bestimmt auch ein Plätzchen für Euch!

Ich habe gerade gemerkt, dass mein Reisebericht unbeabsichtigt fast den gleichen Titel hat wie der von Dirk...sorry! Aber "Helden der Meere" oder "Drake Survivor" klangen dann doch zu dramatisch  :wink:

Gleich geht's weiter...

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 23.04.2013, 21:12 Uhr
Ich habe gerade gemerkt, dass mein Reisebericht unbeabsichtigt fast den gleichen Titel hat wie der von Dirk...sorry! Aber "Helden der Meere" oder "Drake Survivor" klangen dann doch zu dramatisch  :wink:

Sandra, wenn du den Threadtitel geändert haben möchtest, kein Problem. Schreibe mir bitte eine PN mit dem neuen Titel und ich ändere ihn um, ok?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.04.2013, 21:25 Uhr

Mittwoch, der 9. Januar 2013 / Donnerstag, der 10. Januar 2013

Die Vagabunden sind das Salz der Erde.

Und wir haben immer geglaubt, uns passiert sowas NIE. Jetzt ist es doch passiert…

Doch der Reihe nach: Nun ist er also gekommen, der Tag der Abreise. So wirklich daran geglaubt haben wir bisher wohl doch nicht aber die MS Delphin hat Südamerika bereits erreicht und wir werden ihr jetzt folgen und sie hoffentlich im Hafen von Ushuaia am Ende der Welt am 21. Januar 2013 treffen. Bis dahin steht uns ab heute eine lange Anreise bevor, die durch ein Meeting von Sandra in Hamburg noch einmal zusätzlich spannend wird. Wir müssen getrennt zum Flughafen anreisen. Sandra nimmt um 6.30 Uhr das Auto mit allem Gepäck und fährt damit in die Hamburger Hafencity. Sigrid folgt mittags mit dem Zug. Zum Glück klappt das alles hervorragend und so treffen wir uns 16.30 Uhr am Flughafen Hamburg.

Mit unserem großen Gepäck gehen wir zum Check In und erleben eine unangenehme Überraschung. Während Sigrids Tasche (kleiner) nur 18,6 kg wiegt, bringt Sandras neue Riesentasche 25,1kg auf die Waage. Kein Problem, denken wir, denn pro Person sind ja 23kg erlaubt und mit zusammen 43,7kg liegen wir gut im Limit. Aber nein, die Dame am Check In besteht darauf, dass jedes Gepäckstück maximal 23kg wiegen dürfe und so dürfen wir gleich mal 49 Euro bezahlen. Ganz so schlimm ist das nicht, da wir ursprünglich sowieso vorhatten, mit drei Gepäckstücken zu reisen. Da wäre eine Gebühr in ähnlicher Höhe ebenfalls angefallen. Es vermiest uns aber trotzdem kurzfristig etwas die Stimmung, denn sowas ist uns ja noch NIE passiert. Nach einem Kaffee ist die Zeit dann auch schon ran. Die Maschine von British Airways steht bereit und überpünktlich kommen wir los. Das Wetter unterwegs ist gut und als dann im Tower von Heathrow alle Computer ausfallen, dürfen wir eine halbe Stunde über dem nächtlich erleuchteten London kreisen. Zum Glück ist die Verspätung nicht so groß und der Londoner Flughafen erstaunlich leer, so dass wir mit unseren 2 Stunden Umsteigezeit immer noch gut ausreichen.

Auch an der Sicherheitskontrolle ist es leer und so bleibt Zeit für einen Schwatz, denn natürlich müssen wir mal wieder auspacken. Der Beamte stellt fest, dass der Kaffee, den wir bei uns haben sehr gut duftet und bei den Gummistiefeln fragt er, wo wir denn hinwollen. Als wir mit Reiseziel Antarktis antworten, will er alles ganz genau wissen, aber wir haben ja auch Zeit und erzählen es ihm.

Beim Prüfen der Boardingpässe für den Flug nach Sao Paulo werden uns unsere plötzlich weggenommen und wir erhalten neue mit den Worten, dass wir jetzt bessere Sitze haben. Die ersten Sekunden erfassen wir nicht so wirklich, was der gute Mann von uns will, denn schließlich haben wir mit viel Mühe eine der begehrten Zweierreihen ganz hinten ergattert und jetzt will man uns die Plätze wieder wegnehmen? Aber dann begreift Sandra doch und ein Blick auf die neuen Bordkarten bestätigt dies. Es handelt sich um ein Upgrade und wir dürfen den langen Flug mit etwas mehr Beinfreiheit in der World Traveller Plus Klasse verbringen. Und gerade noch am Vormittag hat Sandra zu einem Kollegen gesagt, dass uns sowas NIE passiert. Wir freuen uns sehr, denn so wird der lange Flug für uns viel erträglicher werden.

Stolz belegen wir unsere Plätze in Reihe 31 und vergessen dabei prompt, auf die Platznummerierung zu achten, hatten wir doch vorher die Plätze am Fenster. Also machen wir es uns am Fenster der Reihe 31 gemütlich, probieren die Sitzfunktionen aus, richten uns ein auf einen langen Aufenthalt. Kommt da nicht dieser Mann und sagt: Entschuldigen Sie, ich glaube, hier sitze ich. Wie peinlich. Wir haben jetzt leider keine Fensterplätze mehr sondern die in der Mitte. Schnell ziehen wir um und entschuldigen uns. Sowas ist uns ja noch NIE passiert.

Der Flug selbst verläuft dann sehr ruhig. Das Essen erscheint uns besser als in der Holzklasse. Es gibt die Wahl zwischen Lachs und Rinderfilet. Alles schmeckt sehr gut. Die Zeit im Flieger dauert aber trotz der besseren Sitze ewig.

Kurz nach Sonnenaufgang landen wir dann im strömenden Regen in Sao Paulo. Brasilien hatten wir uns anders vorgestellt… Nach zwei Stunden startet unser Anschlussflug mit TAM Airlines, der brasilianischen Fluggesellschaft nach Santiago de Chile. Noch einmal vier Stunden im Flugzeug stehen uns bevor. Mit uns scheint halb Deutschland in der Maschine zu sitzen. In Sao Paulo regnet es auch beim Abflug noch Katzen und Hunde, bloß weg hier.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_1.jpg)

Nachdem das Schlechtwettergebiet hinter uns liegt, fliegen wir einmal quer über den südamerikanischen Kontinent. Zuerst ist viel Landwirtschaft zu sehen mit Farmen und sich rot durch das Land schlängelnden breiten Flüssen. Dann wird die Landschaft trockener und die Viehzucht scheint hier eher zu Hause zu sein. Weiter geht es mit ein paar Salzseen und den Ausläufern der Anden. Als wir diese überqueren, finden wir, dass dort dieses Jahr wenig Schnee liegt. Gleich darauf beginnt der Landeanflug auf Santiago und bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad erreichen wir unser heutiges Ziel. Uns reicht es auch. Die Einreise und Gepäckabholung dauert wegen der Menschenmassen etwas länger aber dann endlich bringt uns ein Shuttle in unser gebuchtes Hotel. Im Hilton Garden Inn, wo noch der große geschmückte Tannenbaum steht, dürfen wir unser Zimmer gleich beziehen, es ist ja mittlerweile auch schon 14.30 Uhr Ortszeit, in Deutschland bereits 18:30 Uhr am Donnerstag.

Wir packen etwas, um auf unseren Weiterflug morgen früh das Gewicht besser verteilt zu haben und nehmen noch ein Sonnenbad auf der Terrasse. Das ist ja schon fast wie Urlaub jetzt. Die Wärme tut uns sehr gut. Sehr früh geht es ins Bett, denn morgen um 3 Uhr klingelt bereits wieder der Wecker für unseren Weiterflug nach Patagonien.

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.04.2013, 21:39 Uhr
Ich habe gerade gemerkt, dass mein Reisebericht unbeabsichtigt fast den gleichen Titel hat wie der von Dirk...sorry! Aber "Helden der Meere" oder "Drake Survivor" klangen dann doch zu dramatisch  :wink:

Sandra, wenn du den Threadtitel geändert haben möchtest, kein Problem. Schreibe mir bitte eine PN mit dem neuen Titel und ich ändere ihn um, ok?

Das ging ja superschnell. Danke, Angie!  :dankeschoen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: DocHoliday am 23.04.2013, 21:41 Uhr
Oh schön! Die ideale "Vorbereitung" auf meine Antarktis-Tour im November. Da bin ich ja sehr gespannt!

Und die Reise gleich mit einem kostenlosen Uograde zu beginnen ist natürlich nicht übel!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 23.04.2013, 21:42 Uhr
Hattet ihr keine Zeit mehr zum Umpacken eurer Reisetaschen? Aber das Upgrade hat mit Sicherheit alles wieder gut gemacht :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 23.04.2013, 21:42 Uhr
Das ging ja superschnell. Danke, Angie!  :dankeschoen:

Nichts zu danken, gerne geschehen :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.04.2013, 22:06 Uhr
Hattet ihr keine Zeit mehr zum Umpacken eurer Reisetaschen? Aber das Upgrade hat mit Sicherheit alles wieder gut gemacht :D

Zeit schon, aber nichts, was man hätte Umpacken können ohne wieder gegen andere Regeln zu verstoßen. Beide Taschen waren bis zum Anschlag gefüllt und unser Handgepäck war auch schon grenzwertig  :roll:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.04.2013, 22:08 Uhr
Oh schön! Die ideale "Vorbereitung" auf meine Antarktis-Tour im November. Da bin ich ja sehr gespannt!

Und die Reise gleich mit einem kostenlosen Uograde zu beginnen ist natürlich nicht übel!

Bis November habe ich den Bericht bestimmt fertig   :)
Und zwischendurch kannst Du ja schon mal über den Fast-Titel "Drake Survivor" nachdenken... aber die Geschichte kennst Du ja wahrscheinlich schon :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 23.04.2013, 22:08 Uhr
Zeit schon, aber nichts, was man hätte Umpacken können ohne wieder gegen andere Regeln zu verstoßen. Beide Taschen waren bis zum Anschlag gefüllt und unser Handgepäck war auch schon grenzwertig  :roll:

Gut, dann wärt ihr nur vom Regen in die Traufe gekommen.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: DocHoliday am 23.04.2013, 23:18 Uhr
Und zwischendurch kannst Du ja schon mal über den Fast-Titel "Drake Survivor" nachdenken...

Da will ich nicht drüber nachdenken. :shock:

Da muss man halt durch. ;)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 24.04.2013, 19:43 Uhr
Und zwischendurch kannst Du ja schon mal über den Fast-Titel "Drake Survivor" nachdenken...

Da will ich nicht drüber nachdenken. :shock:

Da muss man halt durch. ;)

Ja... das habe ich mir vorher auch immer gesagt  :roll:

... aber trotz allem hat sich diese Einstellung bei mir auch nicht verändert. Ich wäre bereit, es wieder "durchzustehen"  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 24.04.2013, 19:49 Uhr

Freitag, der 11. Januar 2013

Wenn es uns gelingt,
den Weg so wichtig zu nehmen
wie das Ziel,
dann wird uns die gesamte Reise erfüllen,
nicht nur das Ankommen


Als um 3 Uhr der Wecker klingelt, fühlen wir uns frisch und bereit für den nächsten Teil der Anreise. Schnell alles zusammengepackt und ausgecheckt, noch einen Kaffee und zwei kleine Muffins und dann geht es mit dem Hotel Shuttle zurück zum Flughafen. Da wir nur einen Inlandflug haben, geht das Einchecken schnell voran. Auch die Taschen passen nun vom Gewicht her, alles Überflüssige ist im Handgepäck gelandet, auch die Sonnen- und Kältecreme. Da die Flüssigkeitsbestimmungen in Südamerika nicht gelten, ist das kein Problem.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_2.JPG)

Leicht verspätet startet unser Flieger von LAN Airlines. Draußen ist es noch dunkel aber bald können wir im Osten die Sonne aufgehen sehen, die alle Wolken um uns herum rot färbt. Leider haben wir keine Fensterplätze und so können wir weder diesen Sonnenaufgang noch die Berge und Gletscher auf der anderen Seite betrachten. Ein freundlicher Passagier der gegenüberliegenden Seite macht ein Foto für uns von dem schönen Sonnenaufgang. Der Flug ist sehr ruhig und die 3,5 Stunden vergehen recht schnell. Bei der Landung heißt uns dann jedoch, genau wie befürchtet, der patagonische Wind sehr herzlich willkommen. Das Flugzeug tanzt Tango aber wir erreichen die Landebahn zum Glück schon beim ersten Versuch. Zurück in Patagonien…

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_3.JPG)

Als wir unser Gepäck haben, machen wir uns auf den Weg zum Shuttle, welches wir vom letzten Mal noch kennen. Auf dem Weg dorthin werden wir von einem Taxifahrer angesprochen und für nur 1,50 Euro mehr als das Shuttle werden wir nun direkt und ohne Umwege zu unserem Hotel gefahren. Dabei entdecken wir viel Bekanntes und die Lupinen sind mal wieder eine Schau. Der Taxifahrer spricht etwas englisch und will wissen, ob wir zum ersten Mal da sind. Im Best Western Finis Terrae ist man um 10.30 Uhr leider noch auf keine neuankommenden Gäste eingerichtet aber wir dürfen unser Gepäck abstellen. Prima, mehr wollen wir ja gar nicht. Noch schnell die dünnen Jacken aus den Taschen gefischt und dann geht es los. Die Orientierung fällt uns natürlich leicht und irgendwie fangen wir an, genau die gleiche Route zu gehen wie vor zwei Jahren an unserem letzten Tag. Der große Unterschied ist, dass heute die Sonne scheint und es selbst mit der dünnen Jacke manchmal recht warm wird. Schnell erreichen wir den Aussichtspunkt über die Stadt, wo wir die ersten Fotos machen.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_4.JPG)
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_5.JPG)

Dann haben wir Hunger und mit zwei Mini Muffins seit 4 Uhr ist das nicht verwunderlich. Wir stürmen das Lomito’s, immer noch auf unserer Route von vor zwei Jahren, und bestellen für jeden einen Lomito, so ähnlich wie ein Riesenburger. Ganz ist es nicht das, was wir wollten, da sich statt des Gehackten richtiges Schweinefleisch zwischen den Brötchenhälften befindet, zusammen mit Salat, Tomate, Sauerkraut und Mayo. Aber es schmeckt sehr gut und wir merken nun, wie hungrig wir wirklich waren. Danach laufen wir rund fünfzehn Minuten und erreichen den Friedhof der Stadt, der uns damals so gut gefallen hatte. Und auch heute verbringen wir viel Zeit hier. Die Namen erzählen so einiges über die Geschichte der Stadt, es blühen viele Blumen und die weißen Grabsteine leuchten in der Sonne. Nicht wenige Deutsche sind hier begraben. Wir finden eines dieser Gräber mit einem schwarzen Kreuz und der Aufschrift „ Grab der Deutschen Krankenkasse“. Die Inschrift lautet: „Zum Gedanken der Deutschen, die ihre Arbeit aus Liebe zu diesem Land geleistet haben und hier in Frieden ruhen“. Das ist schon sehr interessant. Nach einem kleinen Regenschauer kommt die Sonne wieder raus und wir gehen zurück zum Hotel, um endlich unser Zimmer zu beziehen. Leider ist das nicht so einfach, denn es ist immer noch kein Zimmer fertig und auch der Zimmerpreis entspricht nicht unserer Reservierung. Nach rund 45 Minuten ist dann alles geklärt und wir beziehen unser schönes Zimmer im dritten Stock. Viel Aus- bzw. Umpacken, wie wir es sonst am Urlaubsbeginn machen, können wir hier gar nicht, da die Reise alle paar Tage zusammengepacktes Gepäck erfordert. Bis wir am Schiff ankommen, muss es so gehen.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_6.JPG)

Nach einer kleinen Pause machen wir uns um 15 Uhr wieder auf, dieses Mal in die andere Richtung zum Dreams Hotel. Viele schöne Erinnerungen sind mit diesem Hotel verknüpft und wir wollen mal unten an der Magellanstraße nach dem Rechten sehen. Da der Wind inzwischen noch viel stärker geworden ist, sind unsere Augen bald voller Sand. Trotzdem werfen wir einen Blick hinüber nach Feuerland und stemmen uns dann den Naturgewalten entgegen in Richtung Hotel. Danach wird es dann Ernst. Wir wollen den gebuchten Mietwagen abholen und Sandra hat in den letzten Tagen vor der Abreise viele schlechte Dinge über die Verleihfirma ALAMO in Chile gelesen. Zum Glück hat sie auch gelesen, dass sich das Büro versteckt hinter einer Tankstelle befindet, denn sonst hätten wir es wohl nie gefunden. Um fair zu sein, hätten wir die schlechten Beurteilungen vorher nicht gelesen, wäre es genau so gewesen, wie erwartet. Natürlich nicht zu vergleichen mit den USA aber für südamerikanische Verhältnisse ganz ok. Man spricht etwas Englisch und wir erhalten einen großen roten Mitsubishi Pick Up, der schon einige Dellen und Kratzer hat. Mit 108.999 Kilometern auf dem Zähler hat er bestimmt schon Einiges erlebt. Die Reifen haben noch Profil, nur das Reserverad ist komplett abgefahren. Wir reklamieren das und es wird angeboten, das Rad zu wechseln. Also warten wir 50 Minuten und haben nun ein anderes Reserverad montiert. Ob es zu diesem Auto passt? Wir wissen es nicht und hoffen, es nicht zu brauchen. Dann tuckern wir los. Das große rote Auto bewegt sich schwerfällig auf die Straße. Da wir uns ja etwas auskennen, fahren wir gleich zum großen Supermarkt der Stadt. Abu Gosch befindet sich in der Zona Franca, der Freihandelszone der Stadt. Da es Freitagabend ist, scheinen alle Chilenen heute einkaufen zu wollen. Wir versuchen unsere Shoppingliste abzuarbeiten aber so richtig begeistert sind wir vom Angebot dieses Mal nicht. Irgendwann geben wir es auf und nachdem wir nebenan noch die Kartusche für unseren Gaskocher bekommen haben, fahren wir zurück in die Stadt. Hier im Supermarkt bekommen wir alle restlichen Sachen und mittlerweile ist es auch schon nach 21 Uhr. Der Wind tobt und die ganze Magellanstraße ist ein einziges Meer aus Gischt, in das die Sonne scheint. Ein beeindruckendes Schauspiel. Doch wir sind müde und fahren zum Hotel. Hier gibt es wenige Parkplätze und wir suchen uns eine Stelle in einer Nebenstraße. Da es schon so spät ist, wird wohl keiner mehr abkassieren.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_7.JPG)

Gegen 22 Uhr sind wir im Hotel und wollen noch das Nationalgetränk der Chilenen ausprobieren. Beim Check In erhielten wir Gutscheine für zwei Pisco Sour, einen Cocktail mit Zitrone und Eiweiß. Ihgitt sagt Sandra aber zum Glück schmeckt es trotzdem ganz gut. Dann geht es schnell ins Zimmer, wo wir nach einer kurzen Rundmail an Deutschland müde ins Bett fallen.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 24.04.2013, 22:35 Uhr
Ach macht es Spaß, Deinen Reisebericht zu lesen. Freue mich schon sehr auf mehr  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sedona am 24.04.2013, 22:52 Uhr
Ein Reisebericht über die Pinguine! Da pack ich schnell die Anti-Schlechtwerd-Tabletten ein und komme auch noch mit!  :winke:

LG,
Isa
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 24.04.2013, 22:56 Uhr
Ein Reisebericht über die Pinguine! Da pack ich schnell die Anti-Schlechtwerd-Tabletten ein und komme auch noch mit!  :winke:

LG,
Isa


Der Anti will aber nicht schlecht werden!  :wink: :lol:

LG Anti (Andrea)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 24.04.2013, 23:49 Uhr
Habe ich es trotz genauen Lesens überlesen oder hast du den Namen der Unterkunft nicht genannt? Wenn nein, verrätst du ihn, bitte?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 00:01 Uhr
Habe ich es trotz genauen Lesens überlesen oder hast du den Namen der Unterkunft nicht genannt? Wenn nein, verrätst du ihn, bitte?

Trotz genauem Lesens...  :wink:

Im Best Western Finis Terrae ist man um 10.30 Uhr ...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 25.04.2013, 00:06 Uhr
Habe ich es trotz genauen Lesens überlesen oder hast du den Namen der Unterkunft nicht genannt? Wenn nein, verrätst du ihn, bitte?

Trotz genauem Lesens...  :wink:

Im Best Western Finis Terrae ist man um 10.30 Uhr ...

Autsch! Das schmerzt :oops: :wink: Danke dir.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 00:07 Uhr
@Antie und Isa

Ich schmeiß 'ne Runde Bonine und versuche, das Schaukeln in Grenzen zu halten  :wink:

@Jürgen

Da sind wohl Déjà-vues vorprogrammiert  8)

Danke für Eure Begleitung. Morgen fahren wir dann los...
LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 00:09 Uhr

Autsch! Das schmerzt :oops: :wink: Danke dir.

Hast ja bald Urlaub!  :palme:  8)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 25.04.2013, 00:12 Uhr
Hast ja bald Urlaub!  :palme:  8)

Genau :hippie: Und ich hoffe insgeheim, dass ich noch zuvor deinen Reisebericht fertig lesen kann, ansonsten lese ich ihn nach meinem Urlaub weiter, aber das ist dann schon fast August :cool:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 00:24 Uhr
Also für den Patagonien-Teil sollte das klappen, die Antarktis wird wahrscheinlich erst im Juni folgen  :oops:

...aber mal schauen!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 25.04.2013, 00:27 Uhr
Falls der Antarktis-Teil erst im Juni folgt, ist das auch kein Problem. Wenn wir Ende Juli zurück sind, hat es draußen erfahrungsgemäß zwischen 42 und 47° C im Schatten, da brauche ich ohnehin etwas Kühlendes zum Lesen :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sedona am 25.04.2013, 09:15 Uhr
Ein Reisebericht über die Pinguine! Da pack ich schnell die Anti-Schlechtwerd-Tabletten ein und komme auch noch mit!  :winke:

LG,
Isa


Der Anti will aber nicht schlecht werden!  :wink: :lol:

LG Anti (Andrea)


:lol:

Bei Dir müsste man Sandras Wunderpillen fast umtaufen in "Anti-Anti-Schlechtwerd-Tabletten" oder so...  :lol: :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 20:52 Uhr

:lol:

Bei Dir müsste man Sandras Wunderpillen fast umtaufen in "Anti-Anti-Schlechtwerd-Tabletten" oder so...  :lol: :wink:


Das hört sich an wie doppelte Verneinung... ich glaube nicht, dass Andrea das möchte  :engel2:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 25.04.2013, 21:12 Uhr

Samstag, der 12. Januar 2013

Die Welt gehört dem, der sie genießt. (Giacomo Leopardi)

Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Heute wollen wir recht früh los. Beim Frühstück im Panoramarestaurant des Hotels auf dem Dach haben wir noch einmal einen schönen Blick über Punta Arenas. Die Sonne scheint.

Mit allem Gepäck wandern wir zum Auto, wo wir alles einpacken. Es ist wirklich noch ruhig und schnell erreichen wir die Tankstelle am Stadtausgang. Hier wird das Auto bis zum Rand mit Diesel gefüllt. Leider gibt es hier keine Benzinkanister, also müssen wir zurück in die Stadt, wo wir gestern am Alamo-Büro welche gesehen haben. Neben unserem Plan, Reservesprit für den Torres del Paine mitzunehmen, hat uns nämlich gestern auch noch ein Hilferuf von Jürgen erreicht, der schon im Torres del Paine Nationalpark ist und vergeblich die nicht vorhandene Tankstelle dort suchte.  :hilfe: Also kaufen wir drei 20-Liter Kanister und verlassen dann die Stadt. Es ist wenig Verkehr und wir fahren die gut ausgebaute Straße in Richtung Puerto Natales. Sonne und Wolken wechseln sich ab und immer mal wieder stehen große Lupinenfelder am Straßenrand. An „unserem“ Lupinenfeld halten wir an für eine kleine Pause. Das ist nun schon fast Tradition. Die Blumen sind wieder sehr schön und als dann noch für wenige Sekunden die Sonne hervorkommt, werden auch die Fotos ganz nett.

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_10.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_9.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_8.jpg)

40 Kilometer weiter erreichen wir Puerto Natales am Fjord der letzten Hoffnung. Auch hier kennen wir uns ja schon aus und so stellen wir das Auto, welches mittlerweile den Namen Don Pedro erhalten hat, an der Promenade ab. Erstmal übers Wasser schauen, auf die Berge der Darwin Kordillere, Sonne, Wind und Wolken. Der Einzug in die Casa Cecilia ist auch schon Routine und bald sind wir wieder unterwegs. Bei einem Gang durch die Stadt schauen wir in ein paar Geschäfte und finden eine kleine Bäckerei mit Kuchen und Empanadas, die wir für morgen mitnehmen. Den Kuchen mit einem Kaffee gibt es unten am Wasser, doch als die Sonne hinter den Wolken verschwindet, wird es frisch. Die nächsten zwei Stunden verbringen wir im Zimmer, nun doch mit (Aus-)Packen beschäftigt und dem Reisebericht der letzten zwei Tage. Schon wieder erscheint es uns wie eine lange Zeit seit unserer Ankunft und eigentlich war es doch erst gestern.

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_11.jpg)

Nach 18 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Restaurant Rustika, doch dort ist alles geschlossen. Sind wir eventuell zu früh dran? Also schlendern wir noch ein wenig durch die Straßen und stehen plötzlich vor dem Casino von Puerto Natales. Hier wird gebaut aber wir werfen trotzdem mal einen Blick hinein. Um die Zeit totzuschlagen werfen wir ein bisschen Kleingeld in einen Automaten und gleich mit dem ersten Zug gewinnt Sandra umgerechnet 12 Euro. Um dieses Geld wieder zu verspielen, brauchen wir eine Stunde. So richtig gut gefällt es uns nicht aber nun waren wir mal hier.

Beim nächsten Versuch finden wir das Rustika geöffnet und bestellen Pizza zum Abendessen. Diese wird vor unseren Augen zubereitet und schmeckt sehr gut.

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_12.jpg)

Zum Sonnenuntergang gehen wir dann hinunter an den Fjord der letzten Hoffnung, warm angezogen und ohne große Erwartungen, denn mittlerweile ist der Himmel grau und große Linsenwolken hängen über den Bergen. Doch irgendwie schafft es die Sonne durch diese vielen Wolkenschichten und wir erleben einen dramatischen Sonnenuntergang. Gegen 22.45 Uhr sind wir zurück in der Casa Cecilia und da der Sonnenuntergang so schön war, beschließen wir, morgen früh länger zu schlafen und den Sonnenaufgang ausfallen zu lassen. Welch ein Luxus  :lol:

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_13.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_14.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_15.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_16.jpg)


Fortsetzung folgt nächste Woche. Schönes Wochenende!  :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 25.04.2013, 21:32 Uhr
Großartige Bilder! Und Du kannst uns unmöglich bis nächste Woche warten lassen!

Und übrigens... noch mal danke für den Sprit  8)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 25.04.2013, 21:56 Uhr
Da schließe ich mich direkt an! Auf weitere tolle Bilder und unterhaltsamen Bericht will ich eigentlich nicht bis nächste Woche warten... Aber ich fürchte, wir müssen uns fügen. :roll: :wink:

LG Andrea
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 25.04.2013, 23:57 Uhr

Mein persönliches Foto des Tages, es reißt mich echt vom  Hocker!

(http://www.sk-photoart.com/jpeg/PAT_8.jpg)

Das möchte man am liebsten an der Wand hängen haben, es ist wunderschön! :D

Bis nächste Woche lässt du uns jetzt warten? Ein bisschen lange, findest du nicht? :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 27.04.2013, 10:49 Uhr

*SEUFZ* ich liebe Sonnenuntergänge, vor allem solche!!!    :applaus: Traumhaft!

ansonsten muß ich Angie in diesen beiden Punkten zustimmen!

Das möchte man am liebsten an der Wand hängen haben, es ist wunderschön! :D
Bis nächste Woche lässt du uns jetzt warten? Ein bisschen lange, findest du nicht? :wink:

...wobei ich mich nicht für ein Lieblingsbild entscheiden könnte   :zuck:    ... die vom Sonnenuntergang sind ja auch nicht ohne

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: KarinaNYC am 27.04.2013, 11:11 Uhr
Da lese ich doch auch mal mit.... Schöne Aufnahmen bisher!  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 29.04.2013, 20:25 Uhr

Bis nächste Woche lässt du uns jetzt warten? Ein bisschen lange, findest du nicht? :wink:

Ist doch schon vorbei... gleich geht's weiter  :sun:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 29.04.2013, 20:42 Uhr

Sonntag, der 13. Januar 2013

Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie dir an.
(Kurt Tucholsky)


Erst um 7 Uhr klingelt der Wecker, doch wir sind beide schon wach. Gemütlich machen wir uns fertig, lesen Mails und gehen dann hinunter zum Frühstückessen. Hier gibt es wieder leckeres frisch gebackenes Brot und alles, was dazu gehört. Dann verstauen wir unsere Sachen im Auto und fahren zur Tankstelle. Der Tankwart hat sichtlich Spaß daran, die Benzinkanister zu füllen und putzt sie danach sogar noch sauber. Nun fühlen wir uns bestens gerüstet für die nächsten Tage und fahren los.

Bis Cerro Castillo, einem kleinen Ort am Ostrand des Parks kennen wir die Strecke ja noch von vor zwei Jahren. Dort machen wir einen kleinen Stopp und schauen in den einzigen Laden, wo sich alle Reisenden treffen. Dann betreten wir Neuland und unsere Spannung steigt, endlich können wir das nachholen, was uns vor zwei Jahren nicht vergönnt war. Die Straße in Richtung Torres del Paine ist die ersten Kilometer sogar noch asphaltiert und als der Belag in Schotter übergeht, dauert es gar nicht mehr lange und wir erreichen den Abzweig zu unserem heutigen Ziel. Die Mirador del Payne Lodge liegt ziemlich abgelegen südlich des Nationalparks und soll traumhafte Ausblicke auf das Bergmassiv bieten. Der Kontakt im Vorfeld war recht mühsam, da man dort anscheinend nur Spanisch spricht. Doch wir haben eine Reservierungsnummer und hoffen, dass alles so richtig ist. Die Straße zur Lodge windet sich 30 Kilometer am Südufer des Lago Sarmiento entlang. Schon nach wenigen Metern sehen wir die ersten Guanakos und bald liegt ein Traum in blau, grau und weiß vor uns.

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Es soll viele Reisende geben, denen es während ihres gesamten Aufenthaltes nicht vergönnt ist, die Spitzen des Bergmassivs überhaupt einmal zu sehen und uns gelingt das gleich im ersten Augenblick. Es ist wunderschön, im Sonnenschein auf diese Berge zu zufahren und als die Straße dem See einmal sehr nahe ist, halten wir an und gehen ans Ufer. Es ist völlig windstill und die Berge spiegeln sich im Wasser. Unglaublich, denn der Wind hier ist eigentlich legendär. Sandra befindet das Wasser für warm genug für ein Fußbad. Nach wenigen Sekunden im Wasser ändert sie ihre Meinung jedoch, oh was ist das kalt.

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Hier lassen wir uns Zeit. Am Ufer liegen ziemlich sonderbare Steine und die müssen wir uns genau ansehen. Die letzten 15 Kilometer bis zur Lodge fahren wir dann langsam, immer wieder die Ausblicke bewundernd. Die Lodge selbst scheint eher eine Estancia zu sein, die ein paar Zimmer vermietet aber uns ist es egal. Hier blühen überall Lupinen und als wir uns dem Haus nähern, kommt eine ältere Dame heraus, die sogar etwas Englisch spricht. Sie hat unsere Reservierung vorliegen und zeigt uns unser Zimmer im Nebenhaus. Während das Zimmer selbst recht einfach ist, ist der Blick aus dem Fenster unbezahlbar. Eigentlich bräuchten wir gar nicht mehr raus, denn das Paine Massiv liegt zum Greifen nahe direkt vor unserem Bett. Dann kommt noch eine jüngere Frau, die sehr gut Englisch spricht und von ihr erfahren wir, dass dies heute der erste windstille Tag des Sommers ist.

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Wir entleeren unser Auto und schütten noch etwas Diesel in den Tank. Der Tankwart hat es zu gut gemeint und die Kanister zu voll gemacht. Nun laufen diese über und die Ladefläche des PickUps stinkt wie eine Tankstelle. Zum Glück haben wir es rechtzeitig in Cerro Castillo gemerkt und versuchen nun so gut es geht, den Schaden zu begrenzen. Nicht, das „unser kleines Schwarzes“ zum Kapitänsempfang nach Diesel stinkt…
Dann setzen wir uns einfach auf die Bank vor dem Haus, essen die mitgebrachten Empanadas und genießen den Blick. Allzu lange halten wir es leider nicht aus, da die Sonne so sehr brennt. Morgen müssen wir wohl gleich Sonnencreme auftragen.

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Nach einer weiteren Fotosession mit Blumen und Bergen verziehen wir uns für eine Stunde ins Zimmer. Unsere Gesichter und Arme brennen, doch ein kleiner Gang hinunter zur Laguna Verde muss trotzdem sein. Es ist schade, trotz des schönen Wetters müssen wir Jacken anziehen, nur um unsere Arme vor noch mehr Sonne zu schützen. Nun hat man hier schon mal T-Shirt-Wetter und dann kann man es noch nicht einmal nutzen… aber wir sind ja selbst Schuld. Am Ufer des Sees liegen Knochen in Massen. Ein komplettes Ersatzteillager findet man hier, von Hüften bis zu Zähnen und Kieferknochen. Zum Glück ist all dies nicht menschlichen Ursprungs, denn sonst würde uns wohl Angst und Bange. Von welchen Tieren die Knochen stammen, wissen wir nicht, tippen aber auf Guanakos. Die Wasseroberfläche dieses Sees ist nicht mehr so schön glatt und kleine Wellen kommen ans Ufer.

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Nach 400 Metern ist der weitere Weg durch Bäume versperrt und wir kehren um. Zurück im Zimmer bleibt uns nur der tolle Blick aus dem Fenster, aus dem Schatten heraus. Erst 19 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zum Lago Sarmiento, um dort den Sonnenuntergang zu fotografieren. Unterwegs stehen mal wieder Guanakos an der Straße.

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Die Oberfläche des Lago Sarmiento ist nun leider auch nicht mehr glatt und das macht einen Riesenunterschied zu der Stimmung heute Mittag. Trotzdem finden wir einen netten Platz mit Blick über den See und genießen diesen wunderbaren Ausblick. Der Sonnenuntergang selbst wird dann recht unspektakulär, da die dramatischen Wolken von gestern fehlen. Aber man kann ja nicht alles haben und für das heutige Traumwetter können wir auch mal auf etwas anderes verzichten.

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Im letzten Dämmerlicht fahren wir die 15 Kilometer zurück zur Estancia und kriechen in unsere warmen Betten. Gute Nacht! Wir sind im Torres del Paine angekommen.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 29.04.2013, 23:39 Uhr
Unglaublich, dass man sich dort einen Sonnenbrand holen könnte. Was mich völlig sprachlos macht (ich tippe ja nur und muss nicht reden :wink:), ist der Blick von eurer Unterkunft aus. Noch traumhafter geht es wohl kaum, einfach spitze! :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 29.04.2013, 23:40 Uhr
Toller Start im Torres del Paine!

Die Fotos sind grandios...  :D :D :D

LG Anti
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 29.04.2013, 23:45 Uhr
Unglaublich, dass man sich dort einen Sonnenbrand holen könnte. Was mich völlig sprachlos macht (ich tippe ja nur und muss nicht reden :wink:), ist der Blick von eurer Unterkunft aus. Noch traumhafter geht es wohl kaum, einfach spitze! :D

Doch, es geht beides ... Sonnenbrand und ein noch traumhafterererer Blick vom Zimmer.  :whistle:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 29.04.2013, 23:51 Uhr
Doch, es geht beides ... Sonnenbrand und ein noch traumhafterererer Blick vom Zimmer.  :whistle:

Noch traum... noch was? :lol: Wieviele "er" sind das bei traumhaftererererer? Nein, das war jetzt ein "er" zuviel :lol: (ich wollte ja nicht einfach nur kopieren :wink:). Also nochmal zum Mitzählen: traumhafterererer - jetzt hab' ich's! :lol:

Ok, wann sehen wir den noch traumhafterereren Blick vom Zimmer?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 30.04.2013, 00:01 Uhr

Noch traum... noch was? :lol: Wieviele "er" sind das bei traumhaftererererer? Nein, das war jetzt ein "er" zuviel :lol: (ich wollte ja nicht einfach nur kopieren :wink:). Also nochmal zum Mitzählen: traumhafterererer - jetzt hab' ich's! :lol:

Ok, wann sehen wir den noch traumhafterereren Blick vom Zimmer?

Es dauert nicht mehr lange bis zum traumhaftestestesten Zimmerausblick der Welt  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 30.04.2013, 00:05 Uhr
Es dauert nicht mehr lange bis zum traumhaftestestesten Zimmerausblick der Welt  :wink:

Ah ja :lol: Nach den "erererer" kommen nun die "estestestest" dran :lol: Ich darf anscheinend die Hoffnung schöpfen, dass ich das noch vor unserem Abflug zu Gesicht bekomme :hippie:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 30.04.2013, 20:31 Uhr

Montag, der 14. Januar 2013

Für die Abenteuerlust moderner Reisenden kommt es darauf an, dass viel passiert, aber nichts passieren kann. (Hans-Armin Weirich)

Schon um 5.20 klingelt der Wecker. Ein Blick aus dem Fenster verrät, dass es wieder windstill und die Laguna Verde spiegelglatt ist. Deswegen steht Sandra schnell auf und läuft hinunter zum Ufer. Ein paar rötliche Wolken und das erste Licht auf den Bergspitzen, dazu die Spiegelung im Wasser. Ein sehr ruhiger Tagesbeginn.

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Der Blick aus unserem Fenster
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Zurück im Zimmer wird dann etwas gepackt bevor wir zum Frühstück in das Haupthaus gehen. Hier sitzt bereits eine kleine Gruppe von Engländern, die ebenfalls gestern angekommen sind und heute wohl wandern wollen. Wir können zwischen Pfannkuchen und Rührei wählen, dazu gibt es Toast, Marmelade, Wurst und Käse. Alles sehr lecker.

Bevor wir uns auf den langen Weg zurück zur Hauptstraße machen, müssen noch unsere Pässe kopiert werden und wir bezahlen die Rechnung. Dann holpern wir den Weg südlich des Lago Sarmiento zurück. Mittlerweile ist es das vierte Mal, dass wir hier langfahren und wir kennen bereits jedes Schlagloch. Da auch der Lago Sarmiento mal wieder spiegelglatt ist, wollen wir dort noch einmal anhalten.

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Kurz vor diesem Stopp springen plötzlich Guanakos über die Straße und als Sigrid diese filmen will, merkt sie, dass ihre Brille fehlt. Auch das gründlichste Suchen hilft nichts, sie liegt wohl doch noch im Bad auf der Estancia. Nur gut, dass wir es nicht eilig haben, dass wir noch keine 100 Kilometer weg sind und dass wir genügend Diesel im Kofferraum haben. Also begrüßen wir jedes Schlagloch zwei weitere Male bis wir dann samt Brille an der Hauptstraße ankommen. Hier ist viel Verkehr, alle 10 Minuten kommt uns ein Auto entgegen ;-)

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Auch diese Strecke ist nur Schotter und durch die vielen Autos haben sich viele Wellblechabschnitte gebildet. Mittlerweile hat sich der Himmel zugezogen, so dass es keine Sonne mehr gibt. Die Berge sind aber trotzdem noch sehr gut zu sehen. Wir folgen dem Wegweiser zur Laguna Azul und auf dem Weg dorthin landen wir inmitten einer Guanakoherde, die sich durch uns überhaupt nicht stören lässt. Es wird gefressen, gespielt, gerannt und gerammelt. Wir bleiben eine Weile und sehen dem Treiben zu.

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An der Laguna Azul sind wir etwas enttäuscht aber das liegt wahrscheinlich am grauen Wetter. Wir gehen ein kleines Stück und fahren dann schnell weiter. Nun steuern wir die Laguna Amarga an, ein potentielles Ziel für Sonnenauf- und -untergänge. Am Strand versorgen wir erst einmal wieder unsere Benzinkanister bevor wir am Rand der Lagune entlanggehen, da in der Ferne Flamingos zu sehen sind.

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Bei der Weiterfahrt stoßen wir auf eine Eingangsstation des Nationalparks und dürfen unseren Eintritt bezahlen, natürlich wieder mal mit Passnummern und allen Angaben. Hier auf dieser Reise würde es sich wirklich lohnen, die Passdaten auswendig zu lernen. Nachdem wir unsere 30 Euro pro Person gezahlt haben, folgen wir der Straße zu unserer heutigen Unterkunft. Sandra hat am Fuße der Las Torres eine Übernachtung im Iglu gebucht und Sigrid ist sehr gespannt. Außer einem eigenen Bad sollen die Zeltunterkünfte alles Notwendige haben, z.B. richtige Betten.

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Die Straße dorthin ist jedoch sehr schlecht. Riesige Schlaglöcher und große Steine behindern alle hier fahrenden Autos. Uns vergeht jede Lust, diese Straße freiwillig noch einmal zu fahren, um den Sonnenauf- oder -untergang zu fotografieren. Zum Glück haben wir ein großes Auto, so dass wir einigermaßen gut die 7,5 Kilometer bewältigen. Hier suchen wir nun das Ecocamp und können keinen Wegweiser finden. Also fährt Sandra einfach mal gerade aus zum Hotel Las Torres und wir sprechen gerade über Jürgen und Andrea, mit denen wir uns heute Abend hier treffen wollen, als wir auf dem Parkplatz einen kleinen roten Fiat sehen mit einem Mann davor. Bei näherem Hinsehen ist dies Jürgen. Welch ein Zufall. Wir begrüßen uns erst einmal und werden dann einen der Benzinkanister los, den wir als Tankwagen für ihn mitgebracht haben.

Dann suchen wir weiter unsere Unterkunft, doch erst nach drei Versuchen und Nachfragen finden wir die halbrunden Zelte auf einem kleinen Bergplateau. Der Check In geht schnell, auf die Frage nach dem Schlüssel teilt man uns mit, dass es keine gibt. Alles bleibt offen. Die Iglus sind ziemlich klein, man kommt nur gebückt durch die Tür. Drinnen ist es, bedingt durch die sommerlichen Temperaturen, ganz schön warm. Wir sind nicht begeistert, richten uns aber für eine Nacht so gut es geht ein.

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Nach einem kleinen Imbiss in der offenen Zelttür, laufen wir den Weg zurück zum Hotel Las Torres, wo wir uns mit Jürgen und Andrea verabredet haben. Mit den beiden werden wir auch die Kreuzfahrt zusammen machen und wir haben viel zu erzählen.

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Mittlerweile ist die Sonne wieder hervor gekommen und es ist brütend heiß. Bei gefühlten 28 Grad warten wir gegen 17.30 Uhr vor dem Hotel, als sich plötzlich ein Pferdewagen, der gerade vor dem Hotel gehalten hat, selbständig macht. Das Pferd geht durch und rast mit der Kutsche über den Parkplatz. Nachdem mehrere Autos ramponiert sind und der Fahrer fast noch unter die Kutschenräder gekommen wäre, kann das Pferd endlich gestoppt werden. Außer ein paar Blechschäden und leichten Blessuren beim Kutschenfahrer ist zum Glück nichts passiert, das hätte auch schlimmer enden können.

Dann sehen wir Jürgen wieder. Andrea hat bereits einen Picknicktisch reserviert und bei reichlich Rotwein vergehen die nächsten Stunden wie im Fluge. Es gibt ja soviel zu erzählen. Anreise, Torres del Paine, Ushuaia, Kreuzfahrt, Grönland und so weiter und so fort. Auch ein paar Regenschauer zwischendurch stören uns nicht.

Es ist schon fast 21 Uhr als wir aufbrechen zu unserem Camp. Untergehakt gehen wir die zwei Kilometer… da merkt man das Schwanken nicht so  8)

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Der Sonnenuntergang findet heute mal wieder nicht statt und so sind wir schon kurz nach 22 Uhr in den Betten. Diese sind mollig warm und durch die Fenster kann man vom Bett aus die Felsspitzen von Las Torres sehen. Gute Nacht!


Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 30.04.2013, 23:41 Uhr
Deine Bilder begeistern mich. Das kann nicht nur am Motiv liegen...  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 01.05.2013, 00:06 Uhr
Ach, mit Jürgen und Andrea seid ihr dann auch auf der Kreuzfahrt? :cool: Die Iglus sehen gemütlich aus, aber wie ich lesen kann, ist hier wieder mal ein großer Unterschied zwischen Foto angucken und deinem Text dazu lesen - kleine Iglus, sehr warm, nicht abzuschließen. Hmmm, schon gewöhnungbedürftig. Der Blick ist allerdings wieder mal klasse :D

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 01.05.2013, 09:28 Uhr

Der windstille Tag war ja wirklich toll.. und eine herrliche Bergwelt ... und spiegelglatte Seen  ...   :applaus:

... aber ich finde die Iglus toll   :daumen:   ... außer das so viele in einer Reihe stehen ....   und Zelte kann man ja auch nicht abschließen  :zuck: 

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 01.05.2013, 20:44 Uhr

Noch mal zu den Iglus... die Betten waren wirklich bequem und warm, nur die Iglus selbst hätte ich etwas größer erwartet. Bei über 200 USD pro Nacht für ein "Minizelt mit Außenklo" kann man das vielleicht verstehen  :roll:

Danke für's Mitreisen :-)
Gleich geht's weiter...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 01.05.2013, 21:00 Uhr

Dienstag, der 15. Januar 2013

Ein Leben ohne Schokolade ist wie Urlaub ohne Sonne.

Als um 5.30 Uhr der Wecker klingelt, bestätigt der erste Blick aus dem Fenster die Wetterprognose für heute. Es soll regnen und draußen ist es recht grau. Da man hier aber nie genau wissen kann, was die nächsten Minuten bringen, läuft Sandra trotzdem raus um für das große Leuchten auf den Bergen bereit zu sein.

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Heute findet es leider nicht statt und wir machen uns fertig so gut es geht im Gemeinschaftsbad und dem kleinen Iglu. Als wir um 7 Uhr frühstücken wollen, ist niemand da und es riecht verbrannt. Im Nebenzelt wabern bereits die Rauchschwaden in der oberen Hälfte der Kuppel. Irgendetwas stimmt hier nicht. Sandra geht hoch zur Rezeption, um jemand zu verständigen, doch auch dort ist alles abgeschlossen. Es vergehen einige Minuten, bis zwei Mädchen vorbei gehen und auf Sandra Rufe mitkommen. Als sie in das Zelt kommen, braucht es keiner Spanischkenntnisse mehr und sie verstehen, warum wir gerufen haben. Sigrid hat inzwischen alle Türen weit aufgemacht, denn auch das zweite Zelt steht schon voller Rauch. Nun kommt auch der junge Mann, der wohl für das Frühstück verantwortlich ist und das Brot im Toaster vergessen hat. Gäste sind weit und breit nicht zu sehen und wir müssen ihm alles einzeln abverlangen. Erst das Brot, dann Käse, dann ist der Kaffee alle. Resignierend holen wir uns nun einfach von den Nebentischen die Butter, die wohl noch von anderen Gästen da steht. Toller Service!

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Kopfschüttelnd machen wir uns auf den Weg, rütteln mit Don Pedro die Straße den Berg hinunter und dann die katastrophale Schlaglochpiste zurück zur Administration. Dazu noch der graue Himmel… na ja was soll’s. Bei so viel Regen wie es hier normalerweise gibt, dürfen wir nicht unzufrieden sein. Wir wollen heute Morgen noch die letzten Sehenswürdigkeiten auf dieser Seite des Parks ansehen. Als erstes folgt noch einmal ein kleiner Abstecher zur Laguna Amarga und nach ein paar Minuten Warten guckt doch tatsächlich die Sonne durch die Wolken. Es reicht für interessante Lichtspiele auf den Hügeln vor den Bergen. So schlecht ist das Wetter doch gar nicht.

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Dann fahren wir zur Cascada Paine, einem größeren Wasserfall. Auf dem Weg dorthin laufen uns ein paar Graufüchse über den Weg doch bevor wir sie fotografieren können, sind sie verschwunden. Am Wasserfall sind wir dann ganz allein und die Sonne kommt hervor wie für uns bestellt. Es ist herrlich, dem rauschenden türkisblauen Wasser zuzusehen. Sogar ein Regenbogen zeigt sich über dem Wasserfall. Wieder einmal genießen wir es, mit dem Auto unabhängig zu sein. Auf dem Weg zurück kreuzt plötzlich eine große Schafherde unseren Weg und wird sogleich als Fotomotiv erkannt. Mittlerweile ist es schon wieder so warm, dass man im T-Shirt draußen sein kann.

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Dann beginnen wir unseren weiteren Weg durch den Park und kommen nun in den westlichen Teil. Von hier sieht man die Torres überhaupt nicht mehr, dafür jedoch eine andere Formation, die man die Hörner nennt, Los Cuernos. Von verschiedenen Aussichtspunkten liegen sie zum Greifen nahe vor uns und ab und zu zeigt sich auch die Sonne.

An einem weiteren Wasserfall, dem Salto Grande wollen wir uns schon einmal umsehen, denn hier möchte Sandra morgen zum Sonnenaufgang fotografieren. Da das Wetter ja heute doch ganz gut ist, gehen wir den halben Kilometer zu den Fällen sogar ohne Jacke. Hier sind bedeutend mehr Menschen unterwegs und auch wir schauen uns alles an.

Man kann von hier aus sogar schon unser Hotel sehen und wir sind sehr gespannt, wie es denn wohl sein wird. Hier hatten wir vor zwei Jahren unsere Reservierung stornieren müssen wegen des Streiks und nun sind wir endlich doch da. Die Sonne scheint und der Lago Pehoe liegt strahlend türkisblau vor uns. Über eine lange rote Holzbrücke müssen wir gehen, um auf einer Insel das Hotel zu erreichen.

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Wir erhalten das Zimmer mit der schönsten Aussicht und sind überglücklich. Hier wollen wir nicht mehr weg. Noch während wir uns einrichten und die Toilette ausprobieren, die nur mit einer artistischen Einlage benutzt werden kann, sind draußen die Los Cuernos plötzlich verschwunden und große dicke Tropfen fallen. Zehn Minuten später ist alles vorbei, die Berge sind wieder im Sonnenschein und wir machen uns auf, um über die Brücke unser restliches Gepäck zu holen. Dabei können wir uns an diesem Anblick gar nicht sattsehen.

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Da das Wetter jetzt wieder gut ist, gehen wir gleich noch einmal los, setzten uns auf die Brücke und genießen schweigend den Ausblick. Immer wieder muss der Auslöser gedrückt werden. Dann sehen wir hoch über dem Hotel an der Straße viele Leute stehen. Von dort muss der Ausblick auch toll sein und so gehen wir mal die Straße hinauf. Auch von hier oben ist es traumhaft. Nun liegt unsere Insel im türkisfarbenen See und dahinter die Berge mit riesigen Wolkentürmen darüber. So etwas Kitschiges muss unbedingt fotografisch festgehalten werden. Wir sitzen noch ein Weilchen hier oben und schauen den Wolken zu wie sie Licht und Schatten über den See schicken, dann kommt eine ziemlich große graue Wolke und vorsichtshalber machen wir uns auf den Rückweg. Nicht zu Unrecht, denn gerade als unser Kaffeewasser kocht, geht draußen der nächste Schauer nieder. Eine halbe Stunde später scheint wieder die Sonne. Also wenn Regentage hier im Torres del Paine N.P. immer so aussehen würden, würde sich wohl keiner beschweren.

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Da das Wetter noch wieder so gut ist und wir das nutzen wollen, machen wir uns am späten Nachmittag noch einmal auf zu einem weiteren Wasserfall. Der Salto Chico liegt nahe dem Explora Hotel, wo die Gäste mit 1000 USD pro Nacht wohnen dürfen. Wir nutzen nur den Wanderweg zum Wasserfall und auch hier ist das Panorama wieder mal atemberaubend.

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Nun haben wir auch diesen Wasserfall schon besichtigt und es sind immer noch vier Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang. Soviel Zeit im Urlaub haben wir selten. Doch Sandra hat einiges an Schlechtwetterpuffer eingeplant, die wir bisher nicht gebraucht haben. Dazu kommen noch die langen Sommertage, es ist von 6 – 22 Uhr hell. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, haben wir noch viel freie Zeit.

Zum Sonnenuntergang gehen wir noch einmal hinauf zum Aussichtspunkt an der Straße, doch es ist sehr windig geworden und die Sonne ist bereits hinter den Wolken am Horizont verschwunden. Nach einem kleinen Schluck Wein treten wir bald den Rückweg an, das wird heute nichts mehr. Mit einem letzten Blick aus dem Fenster schlafen wir schnell ein.

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 01.05.2013, 21:36 Uhr
Der Tag mit dem unzumutbaren Service beim Frühstück begann alles andere als erfreulich. Umso schöner zu lesen, wie toll sich der Tag dann entwickelt hat. Schon verständlich, dass man sich im Urlaub lieber blauen Himmel wünscht, aber deine Fotos mit dem fast dunkelschwarzen Himmel, richtig bedrohlich, die haben etwas.

Die Lage des Hotels mit der Aussicht rundherum ist so was von fantastisch, allein schon, wenn ich die Bilder betrachte. Wie muss das erst vor Ort sein, wenn man, wie ihr, dann auch ein Stück hochgelaufen ist. Und das bisschen Regen zwischendurch, da kann man sich wirklich nicht beklagen, wie du auch schreibst.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 01.05.2013, 22:01 Uhr

Angie, wir haben noch nie so viel aus dem Fenster gesehen wie dort. Es war einfach fantastisch... eben der traumhaftesteste Blick  :D

Und das mit dem Wetter... wir haben unser Schönwetterkonto echt belastet in diesen Tagen, doch irgendwann war dann leider Schluss mit sonnig :sun: :heulend:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 01.05.2013, 22:05 Uhr
Autsch! Kommt etwa demnächst schon Regen? Nicht doch :nono:

Ich versuche im Moment, mein persönliches Foto des Tages von deinem heutigen Reiseberichttag herauszufinden, aber es gelingt beim besten Willen nicht. Es stehen nahezu alle Fotos auf Platz 1, selten eines auf Platz 1,5 (nein, nicht Platz 2 :wink:).
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 01.05.2013, 22:14 Uhr

Autsch! Kommt etwa demnächst schon Regen? Nicht doch :nono:


Bitte auch weiterhin schön eincremen, liebe Mitreisende. Es wird noch einiges an Sonnencreme gebraucht bevor...  :sun:




Ich versuche im Moment, mein persönliches Foto des Tages von deinem heutigen Reiseberichttag herauszufinden, aber es gelingt beim besten Willen nicht. Es stehen nahezu alle Fotos auf Platz 1, selten eines auf Platz 1,5 (nein, nicht Platz 2 :wink:).

Danke! Soll ich dann für die nächsten Tage weniger bzw. schlechtere Fotos zeigen, um Dir die Wahl zu erleichtern  :lachen35:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 01.05.2013, 22:20 Uhr
Bitte auch weiterhin schön eincremen, liebe Mitreisende. Es wird noch einiges an Sonnencreme gebraucht bevor...  :sun:

Das kommt mich vielleicht teuer :wink: :lol: :nixwieweg:

Danke! Soll ich dann für die nächsten Tage weniger bzw. schlechtere Fotos zeigen, um Dir die Wahl zu erleichtern  :lachen35:

Hmmm, lass' mich überlegen :think: :kratzen:

Weniger Fotos - keine gute Idee :nono:
Schlechtere Fotos - bringst du ja gar nicht zusammen, also biete nicht etwas an, wenn du die Leistung nicht erbringen kannst :wink: :lol:

Aber ich habe eine Idee :idea:

Du stellst mehr Fotos ein, dann habe ich mehr Auswahl und mehr Auswahl könnte bedeuten, dass ich eventuell doch mein persönliches Fotos des Tages wählen kann :cool:

Was hältst du von diesem Vorschlag? :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 01.05.2013, 22:40 Uhr

Suuuper Idee  :daumen:

Wobei ich jetzt schon befürchtet hatte, dass es zu viele sind. Es ist eben nicht so einfach, aus 5000 Aufnahmen die richtigen auszuwählen.   :zuck:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 01.05.2013, 22:42 Uhr
Suuuper Idee  :daumen:

Ist das schön, dass meine Idee gut ankommt :abklatsch:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 01.05.2013, 23:12 Uhr
Also ich kann mich an den Fotos auch nicht sattsehen. Stell doch einfach nur die 4999 guten Bilder von den 5000 ein!  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 02.05.2013, 08:51 Uhr

Also ich kann mich an den Fotos auch nicht sattsehen. Stell doch einfach nur die 4999 guten Bilder von den 5000 ein!  :D

.. dem schließe ich mich an   :groove:


.. aber *hüstel*  ...  200,- $ für das Iglu??  ... okay ich revidiere meine Meinung, vor allem wenn dann auch noch das Frühstück so daneben geht!

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sedona am 02.05.2013, 09:31 Uhr
Superschöne Wolken und Lichtstimmungen!
Da kannst Du von mir aus gerne alle 5000 Fotos hier einstellen (wenn Du nicht noch mehr gemacht hast auf der ganzen Reise  :lol: ).

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 02.05.2013, 17:27 Uhr
Ohhhhh toll, den Reisebericht sehe ich ja jetzt erst! Werde die nächsten Tage schnell hinterherfahren. :D

Ich freue mich schon auf den Antarktisteil, da ich im Januar auch eine Schiffsreise in die Antarktis mache. Ich kenne nämlich niemanden, der so eine Reise schon gemacht hat, daher werde ich Dich wohl mit Fragen löchern müssen :P.

Übrigens habe ich genau die Kreuzfahrt, die ihr gemacht habt, auch im Katalog gesehen, aber wir haben uns dann doch entschieden, erst 2014 zu fahren.

Lieben Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 19:18 Uhr
Also ich kann mich an den Fotos auch nicht sattsehen. Stell doch einfach nur die 4999 guten Bilder von den 5000 ein!  :D

Lauter gute Ideen hier...ok, bis Weihnachten 201? bin ich dann fertig  :shock:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 19:19 Uhr

.. aber *hüstel*  ...  200,- $ für das Iglu??  ... okay ich revidiere meine Meinung, vor allem wenn dann auch noch das Frühstück so daneben geht!


Und das war die günstigste Übernachtungsmöglichkeit an den Torres...außer  :zeltfeuer:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 19:22 Uhr
Ohhhhh toll, den Reisebericht sehe ich ja jetzt erst! Werde die nächsten Tage schnell hinterherfahren. :D

Ich freue mich schon auf den Antarktisteil, da ich im Januar auch eine Schiffsreise in die Antarktis mache. Ich kenne nämlich niemanden, der so eine Reise schon gemacht hat, daher werde ich Dich wohl mit Fragen löchern müssen :P.

Übrigens habe ich genau die Kreuzfahrt, die ihr gemacht habt, auch im Katalog gesehen, aber wir haben uns dann doch entschieden, erst 2014 zu fahren.

Lieben Gruß
Rattus

Die gleiche Fahrt wird ja 2014 nicht mehr angeboten. Was habt ihr stattdessen gebucht? Bin bereit für löchernde Fragen  :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 19:32 Uhr

Mittwoch, der 16. Januar 2013

Die Landschaft erobert man mit den Schuhsolen
Nicht mit den Autoreifen

Georges Duhamel


Schon um 4.30 Uhr klingelt heute der Wecker. Schnell machen wir uns fertig und fahren die sechs Kilometer zum Parkplatz des Salto Grande. Hier sind wir ganz allein unterwegs. Sandra sucht sich einen Platz unten an den rauschenden Stromstellen und Sigrid beobachtet das Leuchten der Berge rund herum. So richtig perfekt ist der Sonnenaufgang nicht, das Licht wird wohl durch Wolken im Osten blockiert und das große Leuchten auf den Hörnern bleibt mal wieder aus. Trotzdem entstehen einige stimmungsvolle Aufnahmen vom Wasserfall im frühen Morgenlicht.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_61.JPG)

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Dann geht es erst einmal zurück zum Hotel, das Frühstück wartet. Man hat uns einen Tisch direkt am Fenster mit Blick auf den See reserviert. Perfekt. Wir sind gerade die einzigen Gäste und langen kräftig zu.

Nach einer kleinen Packpause im Hotel machen wir uns dann auf. Wir wollen zum Mirador Los Cuernos wandern. Das sind vier Kilometer bis zum Lago Nordenskjöld vorbei an Seen und Wiesen mit Wildblumen. Wir scheinen die einzigen Wanderer heute zu sein, dabei ist es schon 10 Uhr. Der Weg führt an vielen abgebrannten Baumskeletten vorbei und die Sonne brennt schon wieder vom Himmel. Ist das wirklich das windgepeitschte, feuchte Patagonien, von dem immer erzählt wird?

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_67.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_68.JPG)

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Hier hat im Januar 2012 ein großes Feuer gewütet, wegen dem der ganze Park geschlossen wurde. Wir kennen zwar die Landschaft von vorher nicht, merken aber in den nächsten Tagen beim Vergleich mit anderen Parkgebieten, welcher Schaden hier entstanden ist. Da die Bäume fehlen, gibt es auch keine Vögel mehr. Dafür haben sich viele Wildblumen durchgesetzt und auch kleine Sträucher sind schon wieder zu sehen, Die Natur hilft sich selbst. Als wir am Mirador ankommen, suchen wir uns ein paar schöne Sitzsteine und genießen die Stille und die Sonne um uns herum. Bis plötzlich ein lautes Donnern unsere Ruhe stört. Suchend schauen wir uns um und entdecken bald den Auslöser des Lärms. Oben am Gipfel des schneebedeckten Admirante Nieto Gipfels gehen Lawinen ab. Diese fallen im freien Fall auf eine tieferliegende Felsbank und dieser Knall hallt kilometerweit. Alle paar Minuten ist dieses Schauspiel nun zu beobachten.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_70.JPG)

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Als nach ca. 40 Minuten die nächsten Wanderer eintreffen, machen wir uns auf den Rückweg. Nun wird es voller und ständig kommen uns neue Wanderer entgegen. Wir laufen schon wieder nur im T-Shirt, da der Wind schlafen gegangen ist. Zwischendurch müssen immer mal wieder Blümchen geknipst werden. Zurück am Auto reicht es dann auch erst einmal. Nach dem frühen Start heute haben wir uns eine kleine Pause im Hotel verdient. Und immer noch bestaunen wir den Ausblick. Wie viele Bilder wir wohl schon aus dem Fenster gemacht haben?

Nach dem Kaffee fahren wir noch einmal los in Richtung Norden. Bisher haben wir keine Guanakos im Sonnenschein fotografiert und das soll sich nun ändern. Leider sind die Guanakos anderer Meinung, denn außer einem Tier in großer Entfernung ist der ganze Park plötzlich tierfrei. Das gibt es doch nicht. Bisher standen sie überall und plötzlich sind sie verschwunden? Wir wundern uns, doch ändern können wir es nicht. Nach einer halben Stunde warten und zwei Kondoren in großer Höhe geben wir es auf und fahren zurück in Richtung Lago Pehoe. Hier schauen wir uns noch das Gelände des Campingplatzes an auf der Suche nach Fotostandorten und dann gehen wir zurück auf unsere Insel. Hier gibt es heute einen recht schönen Sonnenuntergang vom Hügel hinter dem Hotel. Wieder ist es fast 23 Uhr, bis wir im Bett sind.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_73.JPG)

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Schmihei am 02.05.2013, 21:26 Uhr
Hallo Sandra,

Dein Reisebericht kommt gerade zur rechten Zeit - ihr hattet ja bisher traumhaftes Wetter. Zu meinem 50.Geburtstag will ich mir auch eine Reise nach Patagonien gönnen und bin gerade in der Planung. Mich würde Deine Beurteilung zur Hosteria Pehoe interessieren. Die Lage ist ja absolut traumhaft - aber die Kriterien z.B. bei Tripadvisor sind nicht immer so toll. Da gibt's alles von toll bis schmutzig, abgewohnt, schlechtes Essen, das Geld nicht wert. Deshalb würde mich doch interessieren, wie Du diese Unterkunft beurteilst? Ihr habt ja anscheinend ein sehr ordentliches Zimmer mit wunderbarer Aussicht bekommen und habt Euch wie ich Deinem Reisebericht entnehme, dort wohl gefühlt. Würdest Du diese Unterkunft nochmal wählen?

LG Heidi
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 02.05.2013, 21:48 Uhr
Sandra, wo hast Du denn die Aufnahme mit dem Fluß im Vordergrund gemacht? Die Location kenne ich noch nicht!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 21:52 Uhr
Sandra, wo hast Du denn die Aufnahme mit dem Fluß im Vordergrund gemacht? Die Location kenne ich noch nicht!

Na klar kennst Du die Location :lol:
Und es steht auch im 2.Satz des aktuellen Tagesberichts... :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 02.05.2013, 22:04 Uhr
Ach ne, Sandra, klar kenne ich die. Hatte ich aber nicht als Morning-location erkannt. Beim nächsten Mal  :wink: Danke für die schönen Bilder!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 22:07 Uhr
Hallo Heidi,

wir würden jederzeit wieder die Hosteria Pehoe buchen, obwohl bei uns die Gefahr jetzt groß ist, enttäuscht zu werden. Das geht beim Zimmer los und beim Wetter weiter  :roll:
Es gibt in der Hosteria Standardzimmer und Superiorzimmer. Wir hatten bereits bei Buchung ein kostenloses Upgrade auf Superior bekommen (evtl. wegen unserer Story 2011??). Ein Zimmer ohne Ausblick wäre ziemlich normal gewesen und wie alles im TdP überteuert. Andererseits war es sauber, das Personal freundlich, die Lage samt Ausblick grandios. Man spart sich jeden Tag viele Kilometer Fahren im Vergleich zu weiter abgelegenen Unterkünften. Erwarte keine Riesenzimmer wie in den USA, das Bad ist ziemlich klein, das Zimmer ca. 20qm(?)

LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 22:08 Uhr

Beim nächsten Mal  :wink:


Na klar ;-)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 02.05.2013, 22:22 Uhr
Und wieder bin ich "hin und weg"... *schwärm*

LG Anti
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 02.05.2013, 23:25 Uhr
Da kannst Du von mir aus gerne alle 5000 Fotos hier einstellen (wenn Du nicht noch mehr gemacht hast auf der ganzen Reise  :lol: ).

Isa, die Obergrenze an Bildern pro Reisebericht würde ich gerne bei 5000 lassen :wink: :lol: :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 02.05.2013, 23:35 Uhr
Zwischendurch müssen immer mal wieder Blümchen geknipst werden.

Und du wagst es wirklich, uns das/die Beweisfoto(s) vorzuenthalten? :nono: Nein, Sandra, das kann ich dir nicht durchgehen lassen :nono: Solche Unarten muss ich gleich zu Beginn einbremsen, wo würde das denn sonst hinführen? :nono: :wink:

Vom heutigen Reiseberichttag stehen 16 Fotos auf Platz 1, die paar anderen auf Platz 1,5 :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 02.05.2013, 23:46 Uhr
Jawohl Frau Moderatorin, die Beweisfotos folgen sofort!  :sorry:

Dann musst Du jedoch die erlaubte Anzahl auf 5002 erhöhen  :lol:

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_108.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_109.jpg)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 02.05.2013, 23:54 Uhr
Jawohl Frau Moderatorin, die Beweisfotos folgen sofort!  :sorry:

Na also, geht doch :abklatsch: Dass man immer erst Druck machen muss :cool:

Dann musst Du jedoch die erlaubte Anzahl auf 5002 erhöhen  :lol:

Selbstvernatürlich :wink: Pflanzenfotos jeglicher Art sind in den 5000 erlaubten Fotos nicht enthalten :vertrag:

Weißt du, welche Blümchen auf Foto 1 zu sehen sind? Ok, ich gebe zu, dass ich den Namen der Blümchen auf Foto 2 auch nicht weiß, aber die von Foto 1 faszinieren mich mehr :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 03.05.2013, 00:09 Uhr

Selbstvernatürlich :wink: Pflanzenfotos jeglicher Art sind in den 5000 erlaubten Fotos nicht enthalten :vertrag:

Weißt du, welche Blümchen auf Foto 1 zu sehen sind? Ok, ich gebe zu, dass ich den Namen der Blümchen auf Foto 2 auch nicht weiß, aber die von Foto 1 faszinieren mich mehr :D

Meinst Du nicht, dass Tierbilder so ähnlich zu handhaben sind wie Pflanzenbilder?  :zwinker:

Dein Blümchenauge ist auf jeden Fall geschult. Die erste Pflanze soll recht selten sein und wird Lady’s slipper (Capachito) genannt. Als wir die Blümchen freigegeben hatten, wurden sie gleich von anderen als Fotomotiv weiterbenutzt  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 03.05.2013, 00:20 Uhr
Meinst Du nicht, dass Tierbilder so ähnlich zu handhaben sind wie Pflanzenbilder?  :zwinker:

Aber klar doch, Tierbilder werden genauso gehandhabt wie Pflanzenbilder und fallen nicht in die 5000er-Begrenzung. Ebenfalls nicht in der 5000er-Begrenzung sind Fotos, auf denen Gebäude oder das Innere von Gebäuden zu sehen ist.

Nein, andersherum, sonst wird die Liste zu lang :wink: In die 5000er-Begrenzung fallen ausnahmslos Landschaftsfotos. Ist nur ein Teil eines Autos drauf (geschweigedenn ein ganzes Auto, nicht auszudenken! :wink:), ist es nicht in der Begrenzung. Also wirklich nur Landschaft ohne störende andere Elemente, die nichts mit der Natur zu tun haben. Das ist alles per :vertrag: geregelt :wink:

Dein Blümchenauge ist auf jeden Fall geschult. Die erste Pflanze soll recht selten sein und wird Lady’s slipper (Capachito) genannt.

Lady's slipper? Das habe ich tatsächlich noch nie gehört, danke, wieder etwas gelernt.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 03.05.2013, 15:47 Uhr
Boah, die Fotos sind toll, besonders das erste! Das mit der Lawine ist bestimmt ein tolles Erlebnis gewesen...

Die gleiche Fahrt wird ja 2014 nicht mehr angeboten. Was habt ihr stattdessen gebucht? Bin bereit für löchernde Fragen  :lol:

Wir haben die Fahrt ohne die Falklandinseln aber dafür mit den chilenischen Fjorden genommen. Der Antarktisteil ist aber identisch zu Deiner Reise, jedenfalls laut Plan.

Ok, die wichtigste Frage ist, welche Pillen ihr gegen Seekrankheit dabei hattet? :lol:

Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 03.05.2013, 16:24 Uhr
Boah, die Fotos sind toll, besonders das erste! Das mit der Lawine ist bestimmt ein tolles Erlebnis gewesen...

Die gleiche Fahrt wird ja 2014 nicht mehr angeboten. Was habt ihr stattdessen gebucht? Bin bereit für löchernde Fragen  :lol:

Wir haben die Fahrt ohne die Falklandinseln aber dafür mit den chilenischen Fjorden genommen. Der Antarktisteil ist aber identisch zu Deiner Reise, jedenfalls laut Plan.

Ok, die wichtigste Frage ist, welche Pillen ihr gegen Seekrankheit dabei hattet? :lol:

Gruß
Rattus

Danke  :)

Die Pillen heißen Bonine und sind leider nur in USA erhältlich. In jedem Walmart etc. Der Wirkstoff soll den Vorteil haben, dass er nicht so müde macht und auch nicht ganz so viele Nebenwirkungen hat wie z.B. die Ohrpflaster. Vielleicht hast Du ja Beziehungen oder noch einen Trip geplant vorher...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 03.05.2013, 19:48 Uhr

Wir haben die Fahrt ohne die Falklandinseln aber dafür mit den chilenischen Fjorden genommen. Der Antarktisteil ist aber identisch zu Deiner Reise, jedenfalls laut Plan.

Gruß
Rattus

Die ist bestimmt auch schön  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 03.05.2013, 20:00 Uhr

Donnerstag, der 17. Januar 2013

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)

Und schon wieder ist um 5 Uhr die Nacht zu Ende. Wir wollen heute Vormittag eine Bootsfahrt auf dem Lago Grey machen und dafür müssen wir bereits um 7 Uhr an der Grey Lodge sein. Bis dorthin fährt man jedoch mindestens 45 Minuten und so machen wir uns um 6 Uhr auf den Weg. Gerade, als wir das Haus verlassen, beginnt draußen die Sonnenaufgangsshow. Sozusagen im Vorbeigehen, ohne Stativ und Vorbereitung, bekommen wir heute das große Leuchten geboten. Um die Bergspitzen gibt es jede Menge Wolken und diese werden von der gerade aufgegangenen Sonne angestrahlt. Toll. Die Zeit für dieses Schauspiel nehmen wir uns und nach wenigen Minuten ist auch schon alles vorbei. Es gab anscheinend nur eine kleine Wolkenlücke am Horizont, denn jetzt ist alles wieder grau. Hoffentlich haben wir uns mit unserer Tagesplanung nicht verkalkuliert, denn ohne Sonne ist der Gletscher bestimmt nur halb so schön.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_79.JPG)

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Pünktlich kommen wir am Lago Grey an, bezahlen unsere Tour und warten darauf, dass es los geht. Mit uns warten noch ein paar andere Leute, u.a. eine allein reisende junge Frau aus Deutschland, die schon ein paar Wochen in Chile unterwegs ist. Mit einem Shuttle werden wir zum Parkplatz gebracht und nun müssen wir erst einmal wandern. Über eine wackelige Hängebrücke, die nur sechs Personen gleichzeitig trägt, über einen Hügel voll mit grünen Bäumen, der uns erst einmal bewusst macht, was das Feuer weiter nördlich angerichtet hat und über einen langen Kiesstrand. Dann kommen wir zu einem Bootsanleger, wo schon mehrere Menschen warten, die alle Schwimmwesten tragen. Unser Boot liegt nicht am Steg, sondern weiter draußen und die Passagiere werden wohl mit Zodiacs an Bord gebracht. Na dass ist ja lustig, eine schöne Einstimmung auf die Antarktis. Nachdem es auch Sandra geschafft hat, die Schwimmweste richtig herum anzuziehen, steigen wir alle in das schwankende Boot. Bei der Fahrt zum Schiff wird uns klar, warum man bei den Zodiac Fahrten wasserfeste Kleidung tragen soll. Das Spritzwasser macht nämlich nass…

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Währenddessen hat die junge Frau aus Deutschland einen unserer Mitreisenden als Dirk Steffens aus dem Fernsehen identifiziert. Wir kennen ihn nicht. Erst als er am Gletscher mit einer kompletten Filmcrew, drei Kajaks und zwei Tonnen Kamera-Ausrüstung an Land gebracht wird, schauen wir mal etwas genauer hin. Mit den Kajaks durch die Eisberge im Sonnenschein zu fahren, würde auch uns gefallen. Aber noch scheint die Sonne nicht und die Fahrt bis hierher war recht ereignislos. Draußen war es zu nass durch das Spritzwasser und die einzelnen Eisberge, an denen wir vorbei fahren, sind zu weit weg. Aber nun nähern wir uns dem Gletscher und auf der Eisfläche sind bereits vereinzelte Sonnenlichter zu sehen. Alle sind gespannt und als wir still an der ersten Abbruchkante des Gletschers vorbei gleiten, tut uns die Sonne den Gefallen und beleuchtet die Szene für uns. So geht es nun weiter. Zwischendurch wird uns ein Pisco Sour oder Whiskey auf Gletschereis serviert und vor der zweiten Gletscherfront machen wir halt vor einem riesigen Eisberg.

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Spätestens hier sind alle fasziniert von den Farben und Formen des Eises. Insgesamt drei Gletscherfronten sehen wir uns aus der Nähe an und immer wieder kommt zwischendurch die Sonne hervor, die das Eis zum Leuchten bringt. Auch die Rückfahrt erfolgt nun im Sonnenschein und über dem See hat sich eine ganze Armada von Linsenwolken gebildet. Wie große Raumschiffe hängen sie riesig groß am Himmel über dem türkisfarbenen See.

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Das Übersetzen mit dem kleinen Boot zurück zum Ufer geht dann schon besser und als wir zurück an der Lodge sind, findet Sandra sogar noch einen Schwarm grüner Papageien, die hier wohl zu Hause sind. Sie sind nicht sehr scheu und so können wir sie eine Weile beobachten. Kaum zu glauben, dass diese lustigen Gesellen so weit südlich wohnen.


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Nach einem Imbiss im Auto fahren wir langsam wieder in Richtung Hotel. Dieses hier ist wohl die zweitschlechteste Straße des ganzen Parks und so quälen wir uns von Schlagloch zu Schlagloch. Unser armes Auto. Es wäre kein Wunder, wenn es vor Altersschwäche und Überanstrengung zusammenbrechen würde, doch bisher schlägt sich Don Pedro sehr gut. Kein Quietschen, Knarren oder Stöhnen. Regelmäßig bekommt er von uns ein paar Liter Diesel spendiert, damit die Kanister auf der Ladefläche endlich alle werden. Mittlerweile wissen wir, dass ein Kanister durchaus gereicht hätte aber zumindest hatten wir so überhaupt keine Tanksorgen.

Als wir gegen 14 Uhr zurück am Hotel sind, brauchen wir beide einen Mittagschlaf. Irgendwann reichen fünf Stunden Schlaf pro Nacht nicht mehr aus. Das Aufstehen um 16 Uhr fällt schwer, doch draußen scheint immer noch die Sonne und so schön der Ausblick aus dem Zimmer auch ist, wollen wir doch nicht den ganzen Nachmittag drinnen verbringen. Also was tun? Angesehen haben wir alles, so geht Sandra mit einer Flasche Wein ins Restaurant und bittet darum, sie zu öffnen. Mit zwei Gläsern setzen wir uns auf die Brücke, tanken Sonne, schauen auf den See und die Berge, trinken ein Schlückchen Wein und genießen diesen schönen Tag.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_94.JPG)

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Gegen 19 Uhr macht sich Sandra noch einmal auf zum Aussichtspunkt an der Straße, während Sigrid früh ins Bett geht, um ihre wieder aufkeimende Erkältung auszukurieren. Der Sonnenuntergang kann leider mit dem Aufgang von heute Morgen überhaupt nicht konkurrieren und so herrscht um 22.30 Uhr Ruhe im Zimmer 37.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Schmihei am 03.05.2013, 20:53 Uhr
Hallo Sandra,

Deine Fotos sind wunderschön, großes Kompliment! - Du steigerst meine Reiselust ins Unendliche!!!

LG Heidi  :rotor:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 03.05.2013, 22:35 Uhr
Zu den Fotos schreibe ich mal nichts. Mir ist eh der Atem stehen geblieben beim betrachten...

Aber mit Dirk Steffens kann ich etwas anfangen. Toll, da kann ich mich ja auf eine Gletscher Doku von ihm freuen! Die letzte Doku von ihm, die ich gesehen habe, war aus Afrika - mein übernächstes Reiseziel  :D Vielleicht fliege ich dann nach einem weiteren USA-Besuch (mein Schatz hat ja auch Wünsche und Bedürfnisse  :wink: ) endlich auch mal nach Südamerika? Schmackhaft machst du es auf jeden Fall schon mal (wieder).

LG Andrea
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 03.05.2013, 23:41 Uhr
Auf den Tag, an dem du die blau schimmernden Eisberge zeigst, habe ich mich schon gefreut - jetzt ist er gekommen :D Und genau das wäre es, was ich ein einziges Mal so gerne mit eigenen Augen sehen würde. Da das nicht sein wird, erfreue ich mich umso mehr an deinen Bildern und natürlich dem Bericht. Ich weiß nicht, ob ich an diesem Tag einen Mittagsschlaf hätte halten können, ich denke, ich wäre zu aufgedreht gewesen :D

Ein wunderwunderschöner Tag, bitte mehr davon :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 04.05.2013, 20:23 Uhr
Zu den Fotos schreibe ich mal nichts. Mir ist eh der Atem stehen geblieben beim betrachten...

Aber mit Dirk Steffens kann ich etwas anfangen. Toll, da kann ich mich ja auf eine Gletscher Doku von ihm freuen! Die letzte Doku von ihm, die ich gesehen habe, war aus Afrika - mein übernächstes Reiseziel  :D Vielleicht fliege ich dann nach einem weiteren USA-Besuch (mein Schatz hat ja auch Wünsche und Bedürfnisse  :wink: ) endlich auch mal nach Südamerika? Schmackhaft machst du es auf jeden Fall schon mal (wieder).

LG Andrea

Hallo Andrea,
die Ausstrahlung war schon, allerdings hast Du nichts verpasst (meine Meinung...). Vom Lago Grey gab es ca. 1 Minute, für den ganzen Aufwand waren wir wirklich enttäuscht  :(
Afrika ist bei uns übrigens im September dran  :wink:
LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 04.05.2013, 20:29 Uhr
Auf den Tag, an dem du die blau schimmernden Eisberge zeigst, habe ich mich schon gefreut - jetzt ist er gekommen :D Und genau das wäre es, was ich ein einziges Mal so gerne mit eigenen Augen sehen würde. Da das nicht sein wird, erfreue ich mich umso mehr an deinen Bildern und natürlich dem Bericht. Ich weiß nicht, ob ich an diesem Tag einen Mittagsschlaf hätte halten können, ich denke, ich wäre zu aufgedreht gewesen :D

Ein wunderwunderschöner Tag, bitte mehr davon :D

Hallo Angie,
ich weiß zwar nicht, was Dich davon abhält (Flugzeiten schließe ich aus bei Hawaii-Reisenden) aber mittlerweile liebe ich Reiseziele mit Eisbergen mindestens so sehr wie Reiseziele mit roten Felsen  :wink:
Das mit dem Mittagsschlaf ist so eine Sache, ich hasse es, aber da ich berufsbedingt leider nicht ausgeruht zu so einer Reise starten kann und die Nächte im Südsommer verdammt kurz sind muss das manchmal sein  :schlafen:
LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 04.05.2013, 20:30 Uhr

Und hier eine kleine Wochenendüberbrückung...

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 04.05.2013, 20:51 Uhr
Hallo Sandra,


Hallo Angie,
ich weiß zwar nicht, was Dich davon abhält (Flugzeiten schließe ich aus bei Hawaii-Reisenden) aber mittlerweile liebe ich Reiseziele mit Eisbergen mindestens so sehr wie Reiseziele mit roten Felsen  :wink:
Das mit dem Mittagsschlaf ist so eine Sache, ich hasse es, aber da ich berufsbedingt leider nicht ausgeruht zu so einer Reise starten kann und die Nächte im Südsommer verdammt kurz sind muss das manchmal sein  :schlafen:

mich würde nichts davon abhalten, aber meine bessere Hälfte. Er kann Eis und Schnee nicht mehr sehen. Mittlerweile wäre es zwar bereit, solch eine Reise zu unternehmen, aber ich weiß, dass er es nur mir zuliebe tun würde, er aber die Reise nicht genießen könnte, das will ich dann halt auch nicht.

Jetzt muss ich dein Video gucken :D


LG, Angie
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 04.05.2013, 21:04 Uhr
Wunderschön, deine Fotoshow mit Videoeinlage :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: KarinaNYC am 06.05.2013, 15:32 Uhr
Traumhaft!!! :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 06.05.2013, 21:30 Uhr
Hallo Sandra,

mich würde nichts davon abhalten, aber meine bessere Hälfte. Er kann Eis und Schnee nicht mehr sehen. Mittlerweile wäre es zwar bereit, solch eine Reise zu unternehmen, aber ich weiß, dass er es nur mir zuliebe tun würde, er aber die Reise nicht genießen könnte, das will ich dann halt auch nicht.

Jetzt muss ich dein Video gucken :D

LG, Angie

Letzter Ausweg: Auf einem Kreuzfahrtschiff gibt es gut geheizte Bars und Bibliotheken mit Ausblick, in denen man nichteisbergverrückte Mitreisende zwischenparken kann  :sorry:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 06.05.2013, 21:36 Uhr

Freitag, der 18. Januar 2013

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können.
Jean Paul


Für Sandra ist diese Nacht wieder um 5.30 Uhr zu Ende, denn es könnte ja der schönste Sonnenaufgang der Reise bevorstehen. Sigrid bleibt liegen und verpasst nicht allzu viel im Vergleich zu gestern. Vor dem Frühstück fangen wir noch an zu packen, denn wenn wir heute Nachmittag in Punta Arenas unser Auto abgeben, wollen wir nicht mit 20 Taschen ins Taxi steigen. Gegen 8 Uhr wollen wir starten aber irgendwie wird es doch 8.45 Uhr bis wir loskommen, denn der Herr an der Rezeption ist neu und kann nur Gäste einchecken. Den Check Out beherrscht er noch nicht und so muss jemand anders aus dem Bett geholt werden…  :bahnhof:

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_96.JPG)

Während des Wartens werden wir noch Zeugen, wie eine Frau ein Bad im Lago Pehoe nimmt. Brrrh, muss das kalt sein. Noch einmal nehmen wir alle Aussichtspunkte mit und saugen den Anblick der sonnigen Berge mit den türkisblauen Seen davor in uns ein. Die Zeit hier im Torres del Paine National Park war wunderschön und wir sind froh, dieses nun doch noch gesehen zu haben.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_98.JPG)

Nach einhundert Kilometern erreichen wir dann wieder die Teerstraße und das Gerumpel hat nach insgesamt über 500 Kilometern ein Ende. Nun rauschen wir mit 100 Kilometern pro Stunde in Richtung Punta Arenas, noch einmal vorbei an den Lupinenfeldern, die nicht mehr ganz so frisch aussehen. An einem Parkplatz inmitten vom Nirgendwo machen wir einen Stopp. Leider sind wir hier in den Lebensraum der einheimischen Insektenwelt eingedrungen. Eine Mischung aus Biene und Fliege wird uns sehr lästig. Sie schwirren überall und bald haben wir mindestens 20 Exemplare im Auto. Es wird mühsam, diese wieder hinaus zu bekommen aber mit ihnen möchten wir auch nicht fahren. Noch einmal halten wir an einem kleinen Coffeeshop rund 100 Kilometer vor unserem Ziel. Hier sieht es recht bunt aus mit vielen Schildern, Blumen und Aufklebern aus aller Welt. Auch der Kaffee ist sehr gut. Nachdem wir unseren letzten Diesel in den Tank geschüttet haben und die letzten Abfälle entsorgt sind, rollen wir den nun schon bekannten Weg in Richtung Punta Arenas. Um 15 Uhr erreichen wir das Büro der Autovermietung und zehn Minuten später ist alles erledigt. Wir sind erleichtert, dass trotz der schlechten Internetstimmen alles so gut geklappt hat mit Alamo und das gerufene Taxi bringt uns schnell ins Hotel, wo wir auch schon wiedererkannt werden.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_97.JPG)

Zum Glück ist es noch früh und so haben wir genug Zeit, alle Punkte auf unserer Liste abzuarbeiten. Zuerst holen wir die Bustickets für morgen und kaufen Proviant für die lange Busfahrt, die vor uns liegt. Dann haben wir auch schon großen Hunger und steuern der Einfachheit halber wieder das Lomito’s an. Nach fünf Tagen mal wieder ein richtiges Essen. Auch wenn es nur ein riesiger Hamburger ist, erscheint es uns wie der Beste der Welt.

Da heute Freitag ist, ist viel los in den Straßen. Alle Einwohner scheinen das gute windstille Wetter zu genießen und sind unten an der Promenade der Magellanstraße unterwegs. Dies ist auch unser Ziel, denn heute wollen wir das Casino des Dreams ausprobieren, doch irgendwie mag es uns heute mal wieder nicht. Nun gut, dann eben nicht. Langsam schlendern wir draußen am Wasser entlang und nachdem wir im Hotel noch etwas gepackt haben, ist dieser Abend schnell zu Ende.

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 06.05.2013, 22:31 Uhr
Letzter Ausweg: Auf einem Kreuzfahrtschiff gibt es gut geheizte Bars und Bibliotheken mit Ausblick, in denen man nichteisbergverrückte Mitreisende zwischenparken kann  :sorry:

Ich kann ihm ja mal diesen Vorschlag unterbreiten :lachroll:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 06.05.2013, 22:35 Uhr
Eine lange Busfahrt? Nach wohin? Achja, ich weiß, ich muss (mindestens :wink:) bis morgen warten, ehe ich das erfahre.

Foto Nr. 1 ist mein heutiges Foto des Tages :daumen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 06.05.2013, 22:43 Uhr
Eine lange Busfahrt? Nach wohin? Achja, ich weiß, ich muss (mindestens :wink:) bis morgen warten, ehe ich das erfahre.

Foto Nr. 1 ist mein heutiges Foto des Tages :daumen:

Bei der begrenzten Fotoauswahl war das doch recht einfach, oder  :lol:

Die nächsten Tage sehen bei mir recht knapp aus aber: I'll do my very best  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 06.05.2013, 22:49 Uhr
Bei der begrenzten Fotoauswahl war das doch recht einfach, oder  :lol:

 :zwinker: :wink:

Die nächsten Tage sehen bei mir recht knapp aus aber: I'll do my very best  :wink:

Lass' dich nicht von meiner Neugier stressen :nono:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 06.05.2013, 22:55 Uhr

Lass' dich nicht von meiner Neugier stressen :nono:

Ok :groove:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 07.05.2013, 08:11 Uhr
Foto Nr. 1 ist mein heutiges Foto des Tages :daumen:
Bei der begrenzten Fotoauswahl war das doch recht einfach, oder  :lol:

Das sagst du so leicht... ich schwanke zwischen 1 und 3

*seufz* das Wetter war ja wirklich traumhaft
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 07.05.2013, 18:02 Uhr
Die Pillen heißen Bonine und sind leider nur in USA erhältlich. In jedem Walmart etc. Der Wirkstoff soll den Vorteil haben, dass er nicht so müde macht und auch nicht ganz so viele Nebenwirkungen hat wie z.B. die Ohrpflaster. Vielleicht hast Du ja Beziehungen oder noch einen Trip geplant vorher...

Hm, könnte schwierig werden. Mal gucken, was der deutsche Markt so anzubieten hat...

Schön, dass ihr doch Sonne hattet bei dem Bootstrip; Gletscher sind einfach unendlich viel schöner bei Sonne :). Jetzt geht's bestimmt nach Ushuaia  :wink:.

Wie lange vor der Reise musstet ihr den medizinischen Fragebogen für die Antarktis an den Veranstalter schicken?

Lieben Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 07.05.2013, 22:55 Uhr

Schön, dass ihr doch Sonne hattet bei dem Bootstrip; Gletscher sind einfach unendlich viel schöner bei Sonne :). Jetzt geht's bestimmt nach Ushuaia  :wink:.

Wie lange vor der Reise musstet ihr den medizinischen Fragebogen für die Antarktis an den Veranstalter schicken?

Lieben Gruß
Rattus

Ja genau, Sonne auf den Gletschern muss sein :-)

Der Fragebogen kam glaube ich im September...

LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 07.05.2013, 22:56 Uhr

*seufz* das Wetter war ja wirklich traumhaft


Ja, einfach unglaublich  :sun: :sun: :sun:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 07.05.2013, 23:09 Uhr

Samstag, der 19. Januar 2013

Der Weg ist das Ziel

Kurz nach 6 Uhr klingelt der Wecker und wir setzen gleich unser Packen fort, denn heute wollen wir mit dem Bus von Punta Arenas nach Ushuaia in Argentinien auf Feuerland fahren. Zwölf Stunden soll die Fahrt dauern. Nach einem kleinen Frühstück fahren wir mit dem Taxi und unserem Gepäck zum Büro von Buses Barria, wo um 8 Uhr der Treffpunkt sein soll. Hier warten schon einige Mitreisende. Es sind Amerikaner, Kanadier, Israelis, Franzosen, Italiener, Chilenen, eine Dänin und wir zwei Deutschen an Bord. Sie alle haben eines gemeinsam… viel Gepäck. Doch obwohl offiziell nur 20 Kilo pro Person erlaubt sind, interessiert das eigentlich niemand. Es werden Rucksäcke, Reisetaschen und Fernseher im Bus verstaut und dann geht es los. Die ersten Kilometer kennen wir ja schon, hinaus aus der Stadt, am Flughafen vorbei und dann nach einer Stunde rechts halten. So folgen wir dem Verlauf der Magellanstraße. Draußen sind Guanakos, Schafe und die flache Landschaft im Sonnenlicht zu sehen. Nach vielen Kilometern passieren wir die alte Estancia San Gregorio, wo wir vor zwei Jahren schon einmal waren. So weit hatten wir es gar nicht in Erinnerung. Die Schiffswracks liegen heute hoch am Strand, ist so wenig Wasser in der Magellanstraße???

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Eine Stunde später erreichen wir die Fähre nach Feuerland. Hier müssen alle aussteigen und nach einiger Wartezeit dürfen wir zu Fuß auf das Schiff. Die Sonne scheint mit aller Macht, es ist windstill. Als alle Autos und Busse verladen sind beginnt die nur zwanzig Minuten dauernde Überfahrt. Wir werden begleitet von Delfinen, die neben der Fähre schwimmen.

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Zusammen hopsen wir von der Fähre auf den Boden von Feuerland. Obwohl dieser Name etwas Magisches hat, zeigt doch die weitere Fahrt, dass es sich zumindest im Norden von Feuerland um eine öde, ziemlich ebene Weidefläche für Schafe handelt. Während unserer noch vor uns liegenden neun Stunden Fahrt sehen wir wohl hunderttausend Schafe, ein paar Rinder und Guanakos, jedoch nur zwei Gauchos und drei kleinere Städte. Die ersten hundert Kilometer auf Feuerland müssen wir mit dem Bus leider auf einer Schotterpiste zurücklegen. Das ist ziemlich ermüdend, da es über 30 Grad im Bus sind. Als wir gegen 14 Uhr endlich den Grenzort San Sebastian erreichen, stürmen alle die dortige Imbiss-Station. Man bestellt Sandwiches, Pommes oder wie wir nur einen Kaffee, da wir ja gestern bereits Empanadas für die Fahrt gekauft haben. Nach einer halben Stunde fahren wir dann die restlichen 500 Meter bis zur Grenze, wo wir aus Chile ausreisen.

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Viele Kilometer weiter steht dann in der Pampa eine Grenzstation für die Einreise nach Argentinien und hier dauert es etwas länger, da es sehr voll ist. Insgesamt brauchen wir für alle Grenzformalitäten zwei Stunden und als wir all dies geschafft haben und der halbe Bus den kleinen Laden gestürmt hat, da es dort Eis gibt, liegen noch weitere 300 Kilometer vor uns. Trotz einer guten Straße brauchen wir inklusive einer weiteren Pause noch einmal vier Stunden, bis wir im letzten Licht der tiefstehenden Sonne in die staubigen Straßen von Ushuaia einrollen. Die südlichste Stadt der Welt empfängt uns mit Bilderbuchwetter und einem Empfangskomitee. Jürgen und Andrea stehen schon bereit und haben auf uns gewartet. In Windeseile ist das Gepäck ins Auto verladen und schon zehn Minuten später stehen wir in unserem Hotel. Vielen Dank!  :dankeschoen: Nun reicht es aber auch mit dem Busfahren. Nach 650 sehr interessanten Kilometern freuen wir uns, dass wir angekommen sind.

Mittlerweile ist es 22 Uhr und wir fallen nach einem kleinen Imbiss sehr bald ins Bett in unserem Zimmer mit Blick auf den Beagle Kanal im Hotel Costa Ushuaia.

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 08.05.2013, 00:49 Uhr
Hallo liebe Sandra,

damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, heute (ja, ich bin spät dran) einen weiteren Reiseberichttag von dir zu lesen, umso größer ist meine Freude :dankeschoen:

In Ushuaia angekommen :rollen: Jetzt wird es langsam Ernst, die Antarktis ist zum Greifen nahe :rollen: :rollen: :rollen: :rollen: :rollen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 08.05.2013, 16:47 Uhr
Hey, toll, dass ihr Delfine gesehen habt! Bin schon gespannt, wie ihr den Tag morgen in Ushuaia verbringt. :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 08.05.2013, 21:35 Uhr
Gern geschehen! Wir haben uns so gefreut, Euch heil und gesund in Ushuaia begrüssen zu dürfen!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 08.05.2013, 22:22 Uhr

Sonntag, der 20. Januar 2013

"Die Menschen zieht es aus verschiedenen Gründen zu den unentdeckten Plätzen der Welt. Einige werden
einfach von Abenteuerlust getrieben, andere haben einen unstillbaren Durst nach wissenschaftlichen
Erkenntnissen, und wieder andere werden durch verlockende Versprechungen flüsternder Stimmen, der
geheimnisvollen Faszination des Ungewissen, von den ausgetretenen Pfaden weggezogen." (Roald Amundsen)


Und wieder klingelt um 5 Uhr der Wecker. Während Sigrid liegen bleibt, überlegt Sandra noch, ob sie wirklich aufstehen soll. Doch plötzlich sind aus dem Fenster ein paar rote Wolken zu sehen. Also schnell die Jeans an und den Fleecepullover und dann ab an das Ufer des Beagle Kanals. Es ist ziemlich windstill und das gestern Abend ausgesuchte Motiv gibt es nicht mehr. Anscheinend ist der Einfluss von Ebbe und Flut so groß, dass der Stein im Wasser jetzt 10 Meter den Strand hinauf liegt. Aber die Wolkenfarben und die Spiegelung im stillen Wasser sind auch so sehr schön.

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Gegen 6 Uhr ist alles vorbei und es geht zurück ins Bett, bis um 7 Uhr dann das offizielle Aufstehen beginnt. Draußen ist mittlerweile die Sonne durch die Wolken gebrochen und nach dem Frühstück müssen wir als erstes die Lupinen vor dem Haus mit Blick auf den Beagle Kanal fotografieren.

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Ein Taxi bringt uns dann zum Flughafen, wo wir unseren Mietwagen bei Avis übernehmen. Wir bekommen einen Opel Meriva mit nur 3600 Kilometern auf dem Zähler. Sandra meint beim Losfahren, dass dieses Auto ganz von alleine fährt, sie ist noch auf unseren roten Pick Up eingestellt.

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Blick vom Flughafen auf Ushuaia
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Die ersten Orientierungsversuche in Ushuaia scheitern ohne Karte kläglich. Zum Glück ist es am Sonntagmorgen recht leer aber wir finden nicht den Weg zum Supermarkt. Stattdessen erwischen wir die Straße zum Tierra del Fuego Nationalpark, wo wir sowieso danach hinwollten. Also hoffen wir, dort auch etwas zu Trinken zu bekommen und folgen der Straße zur Eintrittsstation. Hier ist es schon recht voll und wir müssen rund fünfzehn Minuten warten, bis wir unser Eintrittsgeld bezahlen können und im Park sind. An diesem sonnigen Tag erleben wir wohl einen der recht seltenen echten Sommertage hier am Ende der Welt. Überall haben es sich bereits Einheimische gemütlich gemacht, große Feuer brennen und viele Autos sind auf den staubigen Straßen unterwegs. Zuerst fahren wir zum Lago Roca, wo wir auf dem Campingplatz Wasser kaufen können. Der See selbst liegt tiefblau vor uns zwischen den Bergen und dient als Fotomotiv für viele Busladungen von Touristen. Hatten wir uns Feuerland immer eher trist und grau und nass vorgestellt, könnte dieser Anblick heute auch in Kanada sein.

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Danach fahren wir weiter zur Laguna Lapataia, wo wir eine kleine Wanderung machen. Mit uns unterwegs sind viele Kreuzfahrttouristen eines deutschen Schiffes und wir belauschen sie ein wenig, ohne uns selbst als Deutsche zu outen.

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Nachdem wir dann in einem Shop noch ein bisschen bei den Souvenirs gekramt haben, wollen wir noch einen letzten Punkt im Park anfahren. Die Bahia Ensenada entpuppt sich als kleiner netter Strand mit einem Steg in einer Bucht. Das Wasser leuchtet blau und türkis und Sandra kann es mal wieder nicht lassen und muss ein Fußbad nehmen. Damit ist sie jedoch nicht allein. Wir lassen uns am Ufer nieder und kochen den letzten Schokoladenpudding. So schön kann Feuerland sein.
Auf dem Steg entdecken wir einen kleinen Shop und hier gibt es Stempel vom Ende der Welt. Diesen müssen wir in unserem Pass haben als Souvenir.

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Dann wird es immer voller im Park und wir beschließen weiter zu fahren. Am Ausgang des Parks sehen wir, dass sich mittlerweile ein Stau von rund zwei Kilometern gebildet hat, alle diese Autos wollen noch in den Park und das gute Wetter nutzen. Zum Glück waren wir früher dran. Auch uns verlockt das Superwetter zu weiteren Aktivitäten. Direkt an unserem Hotel tummeln sich jede Menge Einheimische am Ufer und da gerade Ebbe ist, kann man auf kleinen Sandbänken ein Stück in den Beagle Kanal hineinlaufen. Wir können es noch immer kaum glauben, dass es hier solch ein Wetter geben kann.

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Bei der darauf folgenden Kaffeepause im Hotel finden wir eine E-Mail von Jürgen vor, der leider unsere heutige Verabredung zum Abendessen absagen muss, da es Andrea nicht gut geht. Wie schade! Also planen wir kurz um und fahren in die Stadt. Direkt im Zentrum am Hafen gibt es viele kostenfreie Parkplätze und so sind wir bald zu Fuß unterwegs, schauen in ein paar Läden und werfen einen ersten Blick auf „unser“ Schiff. Daneben liegen noch einige weitere Kreuzfahrer im Hafen, wie wir ja heute im Nationalpark schon gemerkt haben. Die Amadea, die Fram von Hurtigrouten, die L’Austral und die Silver Explorer, der vor ein paar Tagen in einem Sturm eine Welle die Fensterscheibe der Brücke zertrümmert hat. Deswegen musste das Schiff vorfristig nach Ushuaia zurückkehren und die nächste Reise absagen. Hoffentlich passiert uns so etwas nicht!

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Das von uns zum Abendessen ausgesuchte Restaurant Tia Elvira hat heute am Sonntag leider geschlossen und so improvisieren wir ein wenig und finden per Auto zu dem Restaurant, welches wir für heute Abend mit Andrea und Jürgen sowieso ins Auge gefasst hatten. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein und um es vorweg zu nehmen, wir bleiben auch die einzigen Gäste. Dafür, dass es das am besten bewertete Restaurant bei Tripadvisor ist, ist hier im „Küar“ recht wenig los. Wir bekommen einen tollen Tisch direkt am Fenster mit Blick auf das Wasser und können beobachten, wie ein Kreuzfahrtschiff nach dem anderen den Hafen verlässt. Unser gewähltes Essen ist sehr lecker und reichlich. Sigrid schmeckt der Lachs und Sandra genießt die Königskrabben in Parmesansauce. Danach fahren wir schnell nach Hause und nach einem kurzen Abstecher an den Strand zum Sonnenuntergang kehrt schnell Ruhe ein.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 08.05.2013, 23:36 Uhr
Allein die Sonnenaufgänge sind schon unglaublich, man meint, der Himmel würde brennen (dabei brennt es doch angeblich nur in der Hölle :wink:). Dass man am Ende der Welt um diese Jahreszeit in kurzer Hose und T-Shirt herumaufen kann, hätte ich nicht vermutet. Ich vermute viel eher, ihr habt das absolute Schönwetter mit der Reise mitgebucht :)

Danke, Sandra, dass du trotz eigentlich mangelnder Zeit doch irgendwo dazwischen Zeit zum Weiterschreiben findest :D Ich genieße deinen Reisebericht voll und ganz :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: wuender am 09.05.2013, 17:21 Uhr
Jetzt habe ich auch noch nachgelesen...

Allgemein freut es mich, wie gutes Wetter Ihr in Patagonien hattest. Sonnencreme und kurze Klamotten hatten wir gar nicht erst dabei - aber wir waren ja auch ziemlich im dortigen Frühling unterwegs.

Ich habe gerade gemerkt, dass mein Reisebericht unbeabsichtigt fast den gleichen Titel hat wie der von Dirk...sorry! Aber "Helden der Meere" oder "Drake Survivor" klangen dann doch zu dramatisch  :wink:

Schade, dass ich diesen Beitrag erst jetzt, lange nach der Änderung des Titels gelesen habe - denn ein wenig neugierig bin ich schon :wink: Wobei ich betonen muss, dass mich wahrscheinlich auch der ursprüngliche Titel nicht gestört hätte - denn irgendwie sind bei einer Reise nach Patagonien solche Assoziationen logisch: Dieser Reisebericht war (nach der "Einmal-quer-durch-Reise") unser zweiter, dessen Titel schon vor der Reise feststand, da einfach naheliegend.

Mich würde Deine Beurteilung zur Hosteria Pehoe interessieren. Die Lage ist ja absolut traumhaft - aber die Kriterien z.B. bei Tripadvisor sind nicht immer so toll. [...] Würdest Du diese Unterkunft nochmal wählen?

Rein vom Preis/Leistungsverhältnis ist die Hosteria Pehoe die beste Unterkunft, in der wir im Parque Nacional Torres del Paine abgestiegen sind: Das Hotel las Torres war deutlich teurer und über die Qualität der "relativ" preisgünstigen Paine Grande Lodge habe ich damals hier im Forum - glaube ich - genug geschimpft :lol:

Schön, den Glaciar Grey mal von der Seeseite aus zu sehen. Wir sind damals ja eine Tagesetappe des W-Wanderwegs gelaufen, um den Gletscher von oben zu sehen.

Dass die Etappe von Punta Arenas nach Ushuaia (auf der gewählten Strecke, also bei der Fährfahrt von Punta Delgada aus) an einem Tag zurückgelegt wird, ist schon heftig. Haben sich eigentlich mehrere Busfahrer abgewechselt oder ist einer am Stück gefahren? Ich - als Fahrer unseres PickUps - war damals sehr froh, in Tolhuin pausieren zu können. Jetzt weiß ich immerhin, was für Leute in den Bussen sitzen, aufgrund deren Passagiere wir an den Grenzstationen fast immer so lange warten mussten...  :wink: :lachen07:

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 20:47 Uhr
Allein die Sonnenaufgänge sind schon unglaublich, man meint, der Himmel würde brennen (dabei brennt es doch angeblich nur in der Hölle :wink:). Dass man am Ende der Welt um diese Jahreszeit in kurzer Hose und T-Shirt herumaufen kann, hätte ich nicht vermutet. Ich vermute viel eher, ihr habt das absolute Schönwetter mit der Reise mitgebucht :)

Danke, Sandra, dass du trotz eigentlich mangelnder Zeit doch irgendwo dazwischen Zeit zum Weiterschreiben findest :D Ich genieße deinen Reisebericht voll und ganz :D

Das freut mich Angie, ein paar Tage dauert es aber noch bis zu den ersten Eisbergen  8)
Der Reisebericht ist ja zu m Glück schon live vor Ort entstanden, so dass ich jetzt nur noch copy&paste brauche ;-)

Normalerweise hat man in Ushuaia wohl um die 10 Grad...  :sun:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 20:59 Uhr
Jetzt habe ich auch noch nachgelesen...

Allgemein freut es mich, wie gutes Wetter Ihr in Patagonien hattest. Sonnencreme und kurze Klamotten hatten wir gar nicht erst dabei - aber wir waren ja auch ziemlich im dortigen Frühling unterwegs.


Herzlich Willkommen Dirk! Sonnencreme brauchten wir ja für die Antarktis sowieso aber sommerliche Klamotten hatten wir auch nicht... lieber so als anders herum ;-)


Schade, dass ich diesen Beitrag erst jetzt, lange nach der Änderung des Titels gelesen habe - denn ein wenig neugierig bin ich schon :wink: Wobei ich betonen muss, dass mich wahrscheinlich auch der ursprüngliche Titel nicht gestört hätte - denn irgendwie sind bei einer Reise nach Patagonien solche Assoziationen logisch: Dieser Reisebericht war (nach der "Einmal-quer-durch-Reise") unser zweiter, dessen Titel schon vor der Reise feststand, da einfach naheliegend.

"Reise ans Ende der Welt" - ganz schlicht und einfach, wobei es ja genau genommen sogar mehrere Weltenden waren  :lol:



Rein vom Preis/Leistungsverhältnis ist die Hosteria Pehoe die beste Unterkunft, in der wir im Parque Nacional Torres del Paine abgestiegen sind: Das Hotel las Torres war deutlich teurer und über die Qualität der "relativ" preisgünstigen Paine Grande Lodge habe ich damals hier im Forum - glaube ich - genug geschimpft :lol:


*Unterschreib*


Dass die Etappe von Punta Arenas nach Ushuaia (auf der gewählten Strecke, also bei der Fährfahrt von Punta Delgada aus) an einem Tag zurückgelegt wird, ist schon heftig. Haben sich eigentlich mehrere Busfahrer abgewechselt oder ist einer am Stück gefahren? Ich - als Fahrer unseres PickUps - war damals sehr froh, in Tolhuin pausieren zu können. Jetzt weiß ich immerhin, was für Leute in den Bussen sitzen, aufgrund deren Passagiere wir an den Grenzstationen fast immer so lange warten mussten...  :wink: :lachen07:

Schöne Grüße,
Dirk

Genau...solche Leute wie wir ;-)
Es waren zwei Busfahrer, wobei der erste bis zur Grenze durchfuhr. Der zweite hatte Mühe, den Bus auf der Straße zu halten und mir wurde echt Angst. Da half nur noch die Augen zu schließen. Erst dachte ich ja, es liegt am Wind aber als dann in Tolhuin der erste Fahrer wieder übernahm, konnte der Bus plötzlich auch wieder geradeaus fahren  :zuberge: :zuberge: :zuberge:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 21:05 Uhr
Das freut mich Angie, ein paar Tage dauert es aber noch bis zu den ersten Eisbergen  8)

Kein Problem, ich bin ja noch ein paar Tage zu Hause :hippie:

Normalerweise hat man in Ushuaia wohl um die 10 Grad...  :sun:

Im Plus, nehme ich an :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 21:09 Uhr

Montag, der 21. Januar 2013

„Schwierigkeiten sind letztlich nur Dinge, die überwunden werden müssen.“
Ernest Shackleton


Heute lassen wir den Sonnenaufgang ganz allein und der Wecker klingelt erst um 7 Uhr. Nachdem Sigrid ja schon mehrere Tage wie ein Weltmeister hustet, fühlt sich leider nun auch Sandra sehr unwohl und wir beschließen, unsere Pläne leicht zu ändern. Gestern haben wir bereits so viel von Ushuaia und Umgebung gesehen durch das gute Wetter, dass wir unser Auto bereits heute zurückgeben werden, denn wer weiß, wie es uns morgen geht…

Doch zuerst packen wir wieder einmal und nach dem Frühstück fahren wir mit dem Auto hinauf zum Glaciar Martial. Von hier soll man einen sehr schönen Überblick über die Stadt haben, doch leider fängt es gerade an zu regnen. So stehen wir etwas unmotiviert und lahm am Berg, Sandra fröstelt, Sigrid hustet.

Erst ab 16 Uhr dürfen wir an Bord der MS Delphin und die Zeit bis dahin ist noch lang. Da wir noch etwas Gesichtscreme brauchen, fahren wir zum großen Einkaufszentrum der Stadt, Paseo del Fuego. Dieses ist eine Mall mit einigen Geschäften und im oberen Bereich sitzt plötzlich Andrea bei einem Kaffee vor uns. Welch ein Zufall. Auch Jürgen kommt gerade um die Ecke und so tauschen wir uns etwas aus. Auch Andrea ist noch angeschlagen und so kämpft jeder mit sich und seinem Unwohlsein. Gegen 13 Uhr trennen wir uns dann für die letzten Erledigungen. Wir gehen zuerst in den Supermarkt La Anonima. Dieser ist ziemlich groß und hat ein gutes Angebot. Zurück beim Auto meint Sandra, sie könnte ja für zehn Minuten die Augen zu machen. Daraus wird dann knapp eine Stunde und etwas erfrischt kommt nun der Endspurt. Wir fahren zum Flughafen, wo wir das Auto bei Avis abgeben wollen. Leider ist der Avis Schalter gerade nicht besetzt und wir warten. Unser Handy funktioniert leider nicht und so sind wir etwas hilflos.  Als nichts passiert, fragt Sandra im Duty Free Shop nach Hilfe. Eine Mitarbeiterin ruft die Avis Handynummer an und auch ohne Spanischkenntnisse versteht Sandra, dass der Avis-Mensch jetzt da ist. Die Rückgabe erfolgt dann ohne Komplikationen, sogar der Mietpreis wird nur für die tatsächlich genutzte Zeit berechnet.

Mit einem Taxi möchten wir nun zum Hafen, doch der Fahrer hat ein Verständigungsproblem mit Sandra. Sie einigen sich zum Schluss auf Puerto? Si! Centro? Si! Cruicero? Si! Pre-embarque? Si!

Mit dieser Beschreibung werden wir sicher zur Kreuzfahrtpier gebracht und dürfen dort ohne jede Kontrolle passieren. Es gibt auch kein Empfangskommando von der MS Delphin. Ganz allein wandern wir mit unserem Gepäck die lange Pier entlang. Vorbei an der kaputten Silver Explorer, einem Fischtrawler, der gerade palettenweise Merluza Negra (Schwarzer Seehecht) entlädt und einem Containerschiff erreichen wir endlich unser Zuhause für die nächsten knapp zwei Wochen.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_139.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_140.JPG)

Auch hier interessiert sich niemand wirklich für uns und wir sind etwas enttäuscht. Nach etwas Hin und Her dürfen wir dann endlich unsere großen Taschen unten am Schiff abgeben und über die Gangway das Schiff betreten. Hier werden uns zügig unsere Bordkarten in die Hand gedrückt und die Pässe abgenommen und dann können wir gehen. Es wirkt auf uns alles etwas lieblos. Zum Glück wissen wir, wo unsere Kabine liegt und als wir sie erreichen, kommt unser Gepäck auch schon an. Die Größe der Kabine ist ausreichend und wir sind zufrieden.
Nun sind wir also endlich Passagiere der „Delphin“.  :smiledance:

Vor dem Auspacken machen wir einen kleinen Rundgang an Bord, denn es ist noch Kaffeezeit und wir haben Hunger. Danach suchen wir uns ein paar Bücher in der Bibliothek aus und treffen im Grand Salon auf Jürgen und Andrea, die ihren ersten Wein genießen und sich scheinbar schon gut zurechtgefunden haben.

Die geplante Willkommensansprache wird kurzfristig auf 21 Uhr verlegt, da der Flieger aus Deutschland zu spät angekommen ist und nun die Ausflügler noch unterwegs sind.
Uns ist es recht, so können wir die Zeit nun zum Auspacken nutzen und bald hat alles seinen Platz.
Zum Abendessen um 19 Uhr treffen wir uns dann schon wieder, da wir im Vorfeld einen gemeinsamen Tisch reserviert hatten. Nach dem Abendessen ist für uns der Abend zu Ende, denn richtig gut fühlen wir uns beide nicht. Bereits um 21.30 Uhr liegen wir im Bett in unserer Kabine auf Deck 4. Dreizehn Nächte ohne Ein- und Auspacken liegen vor uns. Gute Nacht!


Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 09.05.2013, 21:30 Uhr
Das klingt ja alles sooo toll und aufregend! Wenn da nicht die Sache mit der Erkältung wäre... Hoffentlich ist das schnell vorbei und die Fahrt wird ein voller Erfolg!

LG Anti
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 21:32 Uhr

Normalerweise hat man in Ushuaia wohl um die 10 Grad...  :sun:

Im Plus, nehme ich an :wink:

Meistens... im Sommer  8)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 22:22 Uhr
Au weia! Werdet ihr etwa richtig krank? Hoffentlich nicht :nono:

Nicht zu übersehen ist jedoch, dass du uns schon wieder Bilder unterschlägst - das geht mal gar nicht :nono: :wink:
Ich rede schreibe von Bildern von eurem neuen Zuhause für die nächsten 13 Nächte :fluester:


Normalerweise hat man in Ushuaia wohl um die 10 Grad...  :sun:

Im Plus, nehme ich an :wink:

Meistens... im Sommer  8)

:lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 22:38 Uhr

Nicht zu übersehen ist jedoch, dass du uns schon wieder Bilder unterschlägst - das geht mal gar nicht :nono: :wink:
Ich rede schreibe von Bildern von eurem neuen Zuhause für die nächsten 13 Nächte :fluester:


Wir haben keine gemacht...haben wir gerade festgestellt  :oops: :platsch: :oops:

Ist doch ein Grund, noch einmal zu fahren...oder???

Aber bestimmt hat Jürgen etwas von seiner Kabine zu zeigen  :hilfe:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 22:52 Uhr
Wir haben keine gemacht...haben wir gerade festgestellt  :oops: :platsch: :oops:

Nicht doch :( Das ist wahrscheinlich eurer nicht vorhandenen Gesundheit geschuldet gewesen, es sei euch vergeben :verneig:

Ist doch ein Grund, noch einmal zu fahren...oder???

Auf jeden Fall, egal, welcher Grund es ist :wink: :lol:

Aber bestimmt hat Jürgen etwas von seiner Kabine zu zeigen  :hilfe:

Das wäre toll - Jürgen, hättest du bitte Fotos von der Kabine?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 23:21 Uhr
Wir haben aber die ganzen 13 Tage keine gemacht  :?

Obwohl uns die patagonische Grippe auch fast so lange begleitet hat, gibt es dafür keine Entschuldigung  :kratz:

Stattdessen hier ein Bild von der Passatkreuzfahrtenseite und ein Video.

(http://www.passatkreuzfahrten.de/media/MSDelphin/Kat.-A-C.jpg)

[ Invalid YouTube link ]
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 23:27 Uhr
Obwohl uns die patagonische Grippe auch fast so lange begleitet hat, gibt es dafür keine Entschuldigung  :kratz:

Du und 13 Tage kein Foto  machen? Unvorstellbar :nono:

Stattdessen hier ein Bild von der Passatkreuzfahrtenseite und ein Video.

Hmmm, ich sehe kein Video :kratzen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 23:31 Uhr
Das Einbetten mit unserem YouTube-Button scheint auf einmal nicht mehr zu funktionieren :? Daher der Link alleine :?

[ Invalid YouTube link ]

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 09.05.2013, 23:36 Uhr
Obwohl uns die patagonische Grippe auch fast so lange begleitet hat, gibt es dafür keine Entschuldigung  :kratz:

Du und 13 Tage kein Foto  machen? Unvorstellbar :nono:


Ähmm, natürlich nur von der Kabine nicht  :lol:

Danke für das Video!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 23:43 Uhr
Ähmm, natürlich nur von der Kabine nicht  :lol:

Ich bin erleichtert, ich dachte, an den ganzen 13 Tagen kein einziges Foto :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: EDVM96 am 09.05.2013, 23:55 Uhr
Das Einbetten mit unserem YouTube-Button scheint auf einmal nicht mehr zu funktionieren :? Daher der Link alleine :?
Doch der funktioniert. Nur nicht mit https davor.

[ Invalid YouTube link ]
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 09.05.2013, 23:56 Uhr

Das "s" bei http weglassen habe ich eben probiert, hat funktioniert, nur warst du schneller, danke.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 10.05.2013, 08:20 Uhr
Ähmm, natürlich nur von der Kabine nicht  :lol:
Ich bin erleichtert, ich dachte, an den ganzen 13 Tagen kein einziges Foto :lol:

Uff, ich auch - bin schon süchtig geworden bei den tollen Sonnenaufgangsbildern.    Und da ich nicht glaube, das ich jemals so eine Kreuzfahrt mache freue ich mich schon auf die nächsten Tage  :dance:

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 10.05.2013, 15:15 Uhr
Huhu,
wir werden auch auf Deck 4 wohnen. Notfalls reiche ich die Bilder nach; ich mache jedenfalls garantiert welche von der Kabine. :)

Wundert mich ja, dass man Euch auf dem Schiff nicht ordentlich empfangen hat. Auf der MS Alexander-von-Humboldt hatte man uns gleich mit Sekt und so versorgt. Das war für mich schon fast zu viel des Guten... :roll:

Hoffentlich bessert sich Eure Erkältung bald!!

Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 10.05.2013, 18:05 Uhr
Hallo Sandra,

so, jetzt ist es doch passiert. Ich habe mich hier angemeldet  :D

Wir haben wirklich die ähnlichen Reiseziele ...

Deine Bilder sind einfach nur klasse und weil ich - wie du weißt - großer Chile & Argentinien Fan bin und schon mehrere Reisen dorthin unternommen habe, verfolge ich gespannt deinen Bericht.
Aber auch, weil ich sehr an eurer Tour in die Antarktis interessiert bin. Das weckt in mir noch mehr die Vorfreude auf unsere Tour.
Allerdings hoffe ich, dass wir einen etwas netteren Empfang erhalten als ihr.

Ach ja, zu den Unterkünften im Torres del Paine. Die Hosteria las Torres fanden wir auch nicht so toll, hat aber eine sehr gute Lage für die Wanderung zu den Torres. Uns hat es sehr gut in der Hosteria Grey gefallen.

Ich freue mich auf deine Fortsetzung.

Liebe Grüße
Sabine

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 10.05.2013, 21:10 Uhr

Danke für's youtube-reparieren, Angie und EDVM96  :kuss:

Ich bin erleichtert, ich dachte, an den ganzen 13 Tagen kein einziges Foto :lol:

Uff, ich auch - bin schon süchtig geworden bei den tollen Sonnenaufgangsbildern.    Und da ich nicht glaube, das ich jemals so eine Kreuzfahrt mache freue ich mich schon auf die nächsten Tage  :dance:

Dazu hätte dann schon mehr gehört als eine patagonische Grippe. Der blöde Husten blieb uns leider bis nach Deutschland erhalten aber bis auf das Schwächeln in Ushuaia haben wir nichts versäumt ;-)

Für die beiden Delphinfahrer der nächsten Saison:
Wir denken, dass der Empfang für die Gäste, die mit dem Charterflieger ankamen bestimmt besser war als für uns Individualreisende... vielleicht sind wir auch einfach nur verwöhnt von anderen Schiffen. Das war aber eigentlich dann auch der einzige negative Eindruck. Vom Kabinenpersonal bis zur Bedienung im Restaurant waren alle supernett und bemüht  :applaus: :applaus: :applaus:

Hallo Sabine, willkommen hier im Forum!  :welcome:

Gleich geht's weiter... ;-)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 10.05.2013, 21:33 Uhr
Hallo Sandra,

danke für die netten Willkommensgrüße ...

Ich mache mich dann auch mal auf eine Begrüßung "jeglicher Art" gefasst, denn wir reisen auch nicht mit dem Charterflug an, sondern individuell.

Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 10.05.2013, 21:37 Uhr
Hallo Sabine,


auch von mir ein herzliches willkommen bei uns im Forum :winke:

Du planst eine Antarktis-Reise? Wie schön für dich :D


LG, Angie
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 10.05.2013, 21:45 Uhr

Dienstag, den 22 . Januar 2013

„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, Humor und daß man sich durch kleine
widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse.“
Adolph von Knigge


Nun haben wir es endlich geschafft. Wir sind auf der MS „Delphin“ und haben sogar schon eine Nacht hier geschlafen. Nun muss es nur noch los gehen – unsere langgeplante Tour in die Antarktis.

Sandra ist heute Morgen schon um 5 Uhr trotz Regen zum Fotografieren auf dem obersten Deck. Der erhoffte spektakuläre Sonnenaufgang bleibt aus.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_134.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_135.JPG)

Nach einem schönen Frühstück vom Buffet sieht nun alles schon viel besser aus. Der Regen hat aufgehört und die Sonne scheint. Uns macht immer noch die starke Erkältung zu schaffen. Sandra kämpft mit Fieber und Mattigkeit und Sigrid bellt seit Tagen wie ein Hund. Es hört sich schrecklich an. Die Husten-Bonbons reichen nicht und allmählich mag sie auch keiner mehr. Gegen 10 Uhr machen wir uns fertig für einen letzten Gang durch Ushuaia. Es sind viele Leute unterwegs. Wir gehen zuerst zu „Tante Sara“ – ein uriges Kaffeehaus mit Internet. Hier checkt Sandra noch einmal die letzten Mails und wir trinken dabei einen Espresso. Eigentlich war ja eine Bootstour geplant oder eine Fahrt hinaus zur Estancia Harberton, doch dafür fehlt uns zur Zeit der Antrieb.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_136.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_138.JPG)

Zurück auf dem Schiff gehen wir zum Mittagessen, welches wir heute mal in der Lido-Bar einnehmen. Es gibt von allem etwas in Buffetform und es schmeckt uns. Seit 13.30 Uhr sitzen wir nun an der Pool-Bar, lassen uns von der Sonne bescheinen und genießen dabei einen Kaffee. Eben kommt Jürgen vorbei und berichtet uns von den Erlebnissen ihres Rundfluges heute Morgen über Ushuaia. Muss ja bei diesem Wetter ganz toll gewesen sein. Nun machen wir beide ein kleines Mittagsschläfchen. Sandra liegt in unserer Kabine und Sigrid im Liegestuhl auf Deck in der Sonne.

16.15 Uhr – es ist Kaffeezeit. Ein vielseitiges Angebot an Kuchen erwartet uns. Anschließend erfolgt noch ein Besuch im Reisebüro des Schiffes. Hier geht es laut und bunt zu. Die einen fragen nach dem Ausflug auf Westpoint Island, die anderen wollen einen Sonderstempel für die Postkarten haben. Leider begegnen uns hier doch einige Exemplare der Art „Deutscher Nörgler“. Da wir nach unseren Tagen im TdP bereits tiefenentspannt sind, rollen wir nur mit den Augen und bemitleiden die Dame am Counter.

18 Uhr – Seenotrettungsübung mit alten Rettungswesten, die ganz lange Schnüre haben. Alle Passagiere treffen sich im Grand Salon, hier erfolgt die Erklärung, warum, weshalb und weswegen. Danach wird geübt, wie man die Schwimmweste anlegt, was bei diesen Modellen dringend notwendig ist und so manch einen Passagier vor größere Probleme stellt, für die bereits erfolgreich angekleideten jedoch sehr lustig ist. Dann gehen wir gemeinsam zu den Rettungsbooten. Wir haben das Rettungsboot Nummer 5, wollen nur hoffen, dass wir es nicht benötigen.

Im Anschluss an diese Übung soll die MS „Delphin“ auslaufen was wir mit einem Gin Tonic feiern wollen. Doch auf Grund des starken Windes kommen wir nicht von der Pier weg und das Auslaufen verzögert sich. Wir verlassen das Pool-Deck und machen uns für das Abendessen startklar. Jürgen und Andrea sind schon da. Das Essen ist wieder lecker, nicht zu viel aber genug, um satt zu werden. Da es immer  vier oder fünf Gänge gibt, muss keiner hungern.

Um 20.40 Uhr bewegt sich unser Schiff. Mit einigen informativen Durchsagen fahren wir durch den Beagle Kanal. Hier verläuft auch die Grenze zwischen Chile und Argentinien. In zwei Stunden sollen wir an einem Schiffswrack vorbeikommen, welches 1988 gesunken ist. Da wir unsere Erkältung immer noch nicht los sind, gehen wir jedoch ins Bett.


PS: Wie ihr seht, sind wir schon voll im Kreuzfahrttrott...viel Essen, nicht viel Tun. :urlaub:  Und Fotos von Standardsituationen wie Seenotrettungsübung und dem Auslaufen haben wir auch nicht. Das ist wahrscheinlich wohl so, wenn man schon ein paar Mal mit Schiffen unterwegs war. In den nächsten Tagen gibt es aber sehr wohl ein paar Bilder vom Schiff... es war nämlich immer im Weg, wenn ich Landschaft fotografieren wollte  :lol:


Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 10.05.2013, 21:49 Uhr

Ich mache mich dann auch mal auf eine Begrüßung "jeglicher Art" gefasst, denn wir reisen auch nicht mit dem Charterflug an, sondern individuell.


Kein Problem, macht Euch einfach Eure eigene Empfangszeremonie. Wenn das Wetter mitspielt, stelle ich mir so ein Glas Sekt vor dem Schiff als echtes Highlight vor  :bier:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 11.05.2013, 20:17 Uhr
Hey,
ich finde ja die Kulisse von Ushuaia mit den schneebedeckten Bergen einfach traumhaft schön...

Ohje, genau wegen diesen deutschen Nörglern zögere ich immer, wenn es um solche organisierten Reisen geht... Ich muss da meist sehr aufpassen, dass ich mich nicht über die aufrege. :|

Wie ist denn so der Altersdurchschnitt an Bord?

@Sabine
Welche Reise wirst Du machen?

LG
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 11.05.2013, 20:46 Uhr

Nicht zu übersehen ist jedoch, dass du uns schon wieder Bilder unterschlägst - das geht mal gar nicht :nono: :wink:
Ich rede schreibe von Bildern von eurem neuen Zuhause für die nächsten 13 Nächte :fluester:


Wir haben keine gemacht...haben wir gerade festgestellt  :oops: :platsch: :oops:

Ist doch ein Grund, noch einmal zu fahren...oder???

Aber bestimmt hat Jürgen etwas von seiner Kabine zu zeigen  :hilfe:

Äh, wir haben auch keine Bilder gemacht....  :oops: :oops: :oops:

Hier ein Video auf Youtube

http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q (http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 11.05.2013, 20:51 Uhr
Äh, wir haben auch keine Bilder gemacht....  :oops: :oops: :oops:

Ihr auch nicht? :lol:

Hier ein Video auf Youtube

http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q (http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q)

Öhm, ja, danke, sehr schön, dieses Video hat Sandra schon eingestellt :wink: :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 11.05.2013, 20:52 Uhr
Oh ich sehe, Sandra hat schon ein Video verlinkt. Das passiert, wenn man nicht zu Ende liest...

Bzgl. Alterdurchschnitt: ich würde mal 50-55 schätzen. Was meinst Du Sandra?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 11.05.2013, 20:53 Uhr
Hallo Angie,

vielen Dank für deine Begrüßung.
Ich habe schon viel über dich in einem anderen (netten) Forum gelesen, wo bei Hawaii-Fragen oft an dich verwiesen wird  :D


Hallo Sandra,

Sekt --- da weiß ich dann wahrscheinlich nicht, ob ich davon schwanke oder ob es doch die Seekrankheit ist; da hab' ich echt höllischen Respekt. Ich bin nicht so für Seereisen gemacht und außer einer mehrtägigen Hausbootfahrt auf dem Chobe auch keine Erfahrung diesbezüglich. Ich werde dann sicherlich viele Bilder von Seenotrettungsübungen u. ä. machen  :roll:
Aber was nimmt man nicht alles in Kauf fürs Traumziel.
Ich freue mich schon sehr auf deine Fortsetzung.


Hallo Rattus,

nicht eure ... mein Traum ist Süd-Georgien.
Schaust du dir noch vorher und hinterher was an in Chile/Argentinien? Wenn du Tipps brauchen solltest, vielleicht kann ich helfen (gerne per PN). War schon mehrmals als Selbstfahrer für einige Wochen in den unterschiedlichsten Regionen unterwegs.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 11.05.2013, 20:56 Uhr
Hallo Sabine,


Ich habe schon viel über dich in einem anderen (netten) Forum gelesen, wo bei Hawaii-Fragen oft an dich verwiesen wird  :D

das freut mich :D Dankeschön! :D


LG, Angie
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 11.05.2013, 21:22 Uhr

Ohje, genau wegen diesen deutschen Nörglern zögere ich immer, wenn es um solche organisierten Reisen geht... Ich muss da meist sehr aufpassen, dass ich mich nicht über die aufrege. :|

Wie ist denn so der Altersdurchschnitt an Bord?


Ich denke ja immer, dass die Anzahl der Nörgler auf teureren Schiffen geringer sein müsste...auch wenn ich es nie ausprobieren werden kann 8-)

Da gefühlt mindestens die Hälfte der Passagiere über 'Berge und Meer' gebucht hatte, war es ein bunt gemischtes Publikum aus alten Stammgästen der Delphin, "Ansonstenpauschalspanienurlaubern" (ist nicht abwertend gemeint und soll nur die Reiseerfahrung beschreiben), "Ansonstenindividualreisenden" und Last-Minute Backpackern, die erst vor Ort in Ushuaia gebucht hatten.

Dadurch war dann auch alle Altersgruppen von Ende 20 bis 80 vertreten. Ich Durchschnitt aber wohl zwischen 50 und 55... wie Jürgen auch geschätzt hat :-)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 11.05.2013, 21:26 Uhr

Äh, wir haben auch keine Bilder gemacht....  :oops: :oops: :oops:

Hier ein Video auf Youtube

http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q (http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q)

Wie, Ihr auch nicht? Wenn man zum ersten Mal eine Kreuzfahrt macht, muss man sowas doch dokumentieren!  :lolsign:

Hübsches Video!  :lachen07:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 11.05.2013, 21:29 Uhr

Sekt --- da weiß ich dann wahrscheinlich nicht, ob ich davon schwanke oder ob es doch die Seekrankheit ist; da hab' ich echt höllischen Respekt. Ich bin nicht so für Seereisen gemacht und außer einer mehrtägigen Hausbootfahrt auf dem Chobe auch keine Erfahrung diesbezüglich. Ich werde dann sicherlich viele Bilder von Seenotrettungsübungen u. ä. machen  :roll:
Aber was nimmt man nicht alles in Kauf fürs Traumziel.
Ich freue mich schon sehr auf deine Fortsetzung.


Ich glaube, über dieses Thema könnte man in Uri einen ganzen Abend quatschen ;-)
Auch ich werde normalerweise sehr leicht seekrank, deswegen trifft es Dein vorletzter Satz ziemlich genau!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 11.05.2013, 21:36 Uhr

Äh, wir haben auch keine Bilder gemacht....  :oops: :oops: :oops:

Hier ein Video auf Youtube

http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q (http://www.youtube.com/watch?v=uIEv5tcqP3Q)

Wie, Ihr auch nicht? Wenn man zum ersten Mal eine Kreuzfahrt macht, muss man sowas doch dokumentieren!  :lolsign:

Hübsches Video!  :lachen07:

Nö, die Landschaft war interessanter  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 11.05.2013, 21:57 Uhr

Mittwoch, den 23. Januar 2013

„Jetzt gehöre ich zu einem höheren Kult der Sterblichen, habe ich doch den Albatros gesehen!“
1912, Robert Cushman Murphy


Nach einer ruhigen Nacht ohne Seegang gehen wir gegen 8.00 Uhr zum Frühstück. Das Angebot ist vielfältig mit vielen Marmeladensorten, Wurst, Käse, Fisch, Müsli und Obst. Am Tisch werden wir dann noch einmal befragt, ob wir wohl Rühreier oder ein Spiegelei wollen.

Gestärkt verlassen wir das Restaurant „Pazifik“. Um 9.45 Uhr sollen wir dann im Grand Salon sein. Heute werden wir in die offiziellen Regeln der IAATO (International Association of Antarctica Tour Operators) für Antarktisbesuche eingewiesen. Für alle, die in der Antarktis an Land gehen wollen, ist diese Veranstaltung Pflicht.

Wir werden in Gruppen eingeteilt und können uns zwischen den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün entscheiden. Wir nehmen Blau und haben nun auf der Bordkarte einen blauen Punkt. Es sollen etwas über 300 Passagiere an Bord sein. Somit entfallen auf jede Farbe ca. 75 Passagiere. Zuerst stellt sich das Lektorenteam vor, dann wird uns gezeigt, wie wir in die Zodiacs (die großen schwarzen Gummiboote) ein- und aussteigen müssen. In jedem Zodiac fahren 15 Personen mit (immer mit der gleichen Farbe).

Eine Anlandung in der Antarktis dauert je Gruppe ca. eine Stunde. Es dürfen immer nur 100 Personen gleichzeitig an Land sein. Wir bekommen gesagt,

•   Wie wir uns verhalten sollen,
•   Was erlaubt ist und was verboten
•   Wie wir uns richtig anziehen
•   Welche Temperaturen dort herrschen
•   Wie dicht wir an die Tiere herangehen dürfen
•   Wie die Säuberung der Sachen nach der Anlandung erfolgt

Es werden auch einige schöne Fotos gezeigt und die Spannung steigt, hoffentlich ist es bald soweit. Großen Spaß bereitet das Anlegen der Schwimmwesten für die Zodiacfahrt. Es ist erstaunlich, wie viel Möglichkeiten es gibt, diese Rettungswesten verkehrt anzuziehen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und nach der Veranstaltung gehen wir erst einmal an die frische Luft. Hinten an der Lido-Bar kann man es aushalten, da der Wind nicht so stark weht. Unser Mittagessen nehmen wir heute wieder hier am Heck ein. Während des Essens kommt ein kleiner Regenschauer herunter doch dann scheint die Sonne wieder. Sandra bestellt uns einen Glühwein, der uns durchwärmt und den wir so richtig genießen. Wir halten unser Gesicht in die Sonne, schauen zwischendurch mal nach Vögeln, die unser Schiff begleiten, Delfinen und Walen und machen nebenbei einen Plausch mit Andrea und Jürgen.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_141.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_142.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_143.JPG)

Auch beim Nichtstun vergeht die Zeit und noch wird es uns nicht langweilig. Sandra nutzt das gute Wetter für eine kleine Fototour über das Schiff.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_144.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_145.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_146.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_147.JPG)

Um 16.45 Uhr gehen wir in den Grand Salon zum Vortrag „Die Tierwelt der Falklandinseln“. Es ist sehr interessant. Außer Pinguinen und Robben gibt es eine große Artenvielfalt bei Vögeln, die sich auf den Falklandinseln gut ernähren und verbreiten können.
Ja so eine Kreuzfahrt kann auch in Stress ausarten, denn nach dem Vortrag geht es schnell in die Kabine, wir müssen uns „fein“ machen für den Kapitänsempfang.
Ab 18.15 Uhr begrüßt uns und alle anderen Gäste der „Delphin“ der Kapitän Vorobyov. Wir stoßen mit einem Willkommenscocktail an. Der Bekleidungsvorschlag für den heutigen Abend ist festlich aber das ist auf einer Antarktisreise nicht ganz so streng. Jeder kommt, wie er es für angemessen hält.

Es gibt ein Gala – Abendessen, welches aus ….zig Gängen besteht, sehr gut schmeckt und natürlich dementsprechend lange dauert. Im Anschluss gehen wir noch einmal mit dem Fotoapparat über Deck und dann ist auch dieser Tag schon wieder zu Ende.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_148.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_149.JPG)

Morgen sollen wir die Falklandinseln erreichen und wir sind sehr gespannt. Wird das Wetter mitspielen? Wird Patrick wie vereinbart in Port Stanley auf uns warten? To be continued…
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 11.05.2013, 22:06 Uhr
Oh ja, das Essen war so lecker - v.a. an diesem Abend!

Danke, dass Du uns hier so viele tolle Fotos zeigst - und danke, dass Du unsere gemeinsame Reise wieder aufleben lässt.  :kuss:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 11.05.2013, 22:26 Uhr
Also irgendwie kommt mir das alles bekannt vor... Aber ich war gar nicht dabei! Vermutlich habe ich doch den Antarktisteil von "Steffens entdeckt" gesehen, denn auch der Name des Kapitäns kommt mir nun bekannt vor. Oder es war eine andere Doku über die Antarktis. Ich war damals fasziniert und ich erinnerte mich auch an deinen letzten Bericht, wo du erzählt hast, dass es mit der Fahrt eben nicht geklappt hatte...

LG Anti
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 11.05.2013, 23:04 Uhr
Jetzt geht es in Richtung der Falklandinseln  :smiledance:

Toll, dass du so genau beschreibst, wie das ganze Prozedere an Board ist :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 12.05.2013, 00:24 Uhr
Hallo Sandra,

finde ich auch total klasse, dass du Bilder vom Schiff zeigst und beschreibst, wie alles so abläuft; besonders für mich sehr interessant, da das doch alles recht neu ist.

Wie festlich sollte man sich denn beim Gala Dinner kleiden? Reicht ein Hosenanzug aus oder sollte es ein "Kleidchen" sein? Puh, da friere ich jetzt schon ...
Ich habe schon Bedenken, wie ich das ganze Gepäck unterbekommen soll. Alleine die Gummistiefel sind schon so schwer und füllen die Hälfte des Koffers.

Interessant, was du schreibst zur Zusammensetzung der Passagiere. Die Reise konnte man über "Berge & Meer" buchen?

Was die Verhaltensweisen der Passagiere auf einem "teureren" Schiff betrifft, habe ich gerade neulich einen Bericht gelesen, da gab es auch die eine oder andere Anekdote. Ich denke, solche und solche gibt es (leider) überall.

In Uri werde ich dich dann sicher noch weiter löchern.

Jetzt freue ich mich erst einmal auf die Falklandinseln. Dort gibt es ja auch Königspinguine wie auf Süd-Georgien, soweit ich weiß, richtig?

Liebe Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 14:38 Uhr

Wie festlich sollte man sich denn beim Gala Dinner kleiden? Reicht ein Hosenanzug aus oder sollte es ein "Kleidchen" sein? Puh, da friere ich jetzt schon ...
Ich habe schon Bedenken, wie ich das ganze Gepäck unterbekommen soll. Alleine die Gummistiefel sind schon so schwer und füllen die Hälfte des Koffers.


Die gleichen Bedenken hatten wir auch, zumal ja noch unsere 12 Tage Vorprogramm dazu kamen. Dabei war die feine Garderobe sehr übersichtlich, da man sie sowieso nur 2x brauchte. Insgesamt hatte ich aber auch zu viele warme Sachen mit, da ich dachte, wir werden öfter nass...ist zum Glück nicht passiert ;-) 

Die Kleidung beim Galadinner reichte von "Ballkleid" bis Outdoorklamotten, also bist du mit allem, was dazwischen liegt gut angezogen  :D  Hose mit Oberteil reicht auf jeden Fall...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 14:45 Uhr

Hier ein paar mühsam zusammen gesuchte Schiffsfotos  :roll:

Blick aufs Heck
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_400.JPG)

Auf dem Weg vom Restaurant zum Grand Salon mit Blick auf die Bibliothek und den Shop
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_401.JPG)

Grand Salon
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_402.JPG)

Deck 4
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_412.JPG)

Höheres Deck
(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_414.JPG)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 15:11 Uhr

Donnerstag, der 24. Januar 2013

"Die Natur, stark und wild, ist wie eine alte, in Schnee gemeißelte Sage, die manchmal in so feiner und zarter Stimmung ist wie ein Gedicht. Aber die Natur ist auch wie kalter Stahl, in dem sich das Licht der Farben im Licht der Sonne spiegelt."
Fridtjof Nansen


Um 6 Uhr klingelt der Wecker und die MS Delphin stürmt noch immer mit 16 Knoten über die Wellen. Von Land ist über die Bordkamera noch nichts zu sehen. Erst kurz vor sieben dreht sie bei und nun können wir neben dem Land der Falklandinseln auch noch dicke Regentropfen auf der Kamera sehen.

Wie das wohl heute weitergeht? Beim Frühstück schmieden wir einen Plan, denn wir wollen früh an Land sein. Bereits im März letzten Jahres haben wir bei Patrick Watts eine Tour mit dem Jeep zum Volunteer Point gebucht. Dort gibt es die einzige Königs-Pinguin-Kolonie, die wir auf dieser Reise überhaupt erreichen können und da die Anzahl der Fahrzeuge auf der Insel bei nur 2.000 Einwohnern in Stanley begrenzt ist, haben wir uns unseren Platz frühzeitig gesichert.

Leider hieß es im Katalog, dass die Delphin an einer Pier festmacht, doch diese gibt es in Port Stanley gar nicht, so dass jedes Kreuzfahrtschiff tendern muss. Das bedeutet für uns, dass erst einmal die an Bord gebuchten Touren an Land gebracht werden und erst danach, um 9.30 Uhr, der Landgang für die individuellen Entdecker beginnt. Das passt uns überhaupt nicht, haben wir doch Anweisung bekommen, so früh wie möglich an Land zu sein. Also tricksen wir etwas und reihen uns im Treppenaufgang mit unschuldigen Mienen in die Reihe der zu tendernden Ausflugspassagiere ein. Und es klappt. Zwar kommt nur noch Sandra in das erste Boot, da dieses dann voll ist aber die anderen drei folgen eine Viertelstunde später.

In der Zwischenzeit hat Sandra schon unseren Fahrer Owen gefunden, der brav einen großen Zettel mit unseren Namen hochhält und sie stellt auch fest, dass mindestens ein Drittel der im ersten Tender gefahrenen Passagiere genauso unberechtigt an Bord waren wie sie. Sie alle haben bei Patrick die Tour gebucht und als wir nun vollzählig sind, geht es los. Den ersten Kilometer über eine Teerstraße, dann folgen gute Landwege, alles noch nichts Außergewöhnliches. Nach einem kurzen Stopp an einer Farm geht es dann jedoch richtig los. Im Fernsehen würde es heißen „Die Falklands, unendliche Weiten. Wir fuhren dort, wo noch nie ein Auto vor uns gefahren ist“. Nun, so ganz richtig ist dies nicht, denn hier sind überall schon Autos gefahren. Es ist Weideland mit ziemlich morastigen Abschnitten, durchzogen von unzähligen Tracks und tiefen Rinnen. Für die letzten zwanzig Kilometer brauchen wir noch einmal 90 Minuten Fahrzeit und wir alle bewundern, dass man in diesem Terrain überhaupt ein Auto bewegen kann.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_406.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_403.JPG)

Gegen 11.30 Uhr haben wir unser Ziel erreicht. Es ist mittlerweile warm geworden und die Sonne scheint. Wir werden von einem durchdringenden Geruch begrüßt. Zwei Stunden Aufenthalt haben wir und so stürmen wir los. Vorbei an der Kolonie der Esels-Pinguine (Gentoos) und den vielen Magellan-Pinguinen geht es direkt zu den bereits aus großer Entfernung gelb leuchtenden Königs-Pinguinen. Wir sind begeistert. Welch eine Farbenpracht. Es sind mehrere hundert Tiere, die hier werben, lieben, brüten und auch schon ihre Jungen aufziehen. Es gibt so viel zu entdecken und die Zeit vergeht wie im Fluge. Zuerst widmen wir uns der Kolonie und entdecken sogar frisch geschlüpfte Junge.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_150.JPG)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_151.JPG)

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Dann gehen wir hinunter an den Strand, der ebenso gut in der Karibik sein könnte. Feinster weißer Sand in einer weitgeschwungenen Bucht mit blauem und türkisfarbenem Wasser. Die Pinguine, die hier unterwegs sind, wirken irgendwie deplatziert, genau wie Pinguine in der Südsee eben. Nichts desto trotz können wir sehr gut beobachten, wie sie ins Wasser gehen oder heraus kommen. Manche stehen auch nur am Strand und bieten sich als sonnenbeschienenes Fotomotiv mit Spiegelung an.

Voller Einsatz...
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Die Zeit vergeht viel zu schnell und schon bald müssen wir zurück zu den Autos. Hier gibt es noch schnell einen Kaffee und ein paar Sandwiches und dann schaukeln wir uns auf genau den gleichen nicht vorhandenen Wegen wieder zurück nach Port Stanley. Unterwegs beginnt es zu regnen, doch auch diese Wolken lassen immer wieder mal die Sonne hindurch. Die Landschaft ist karg und steinig. Zurück in Port Stanley schauen wir noch in die Souvenirshops und bummeln etwas durch die kleinen sehr englisch wirkenden Strassen.

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Mit dem Tenderboot um 17 Uhr fahren wir zurück an Bord, sehen noch einen kleinen Regenbogen und freuen uns über diesen schönen Tag. Wie es wohl weitergeht?

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Es soll windig werden. Und richtig, nach dem Abendessen wird bekannt gegeben, dass unsere morgige Anlandung auf Westpoint Island sehr früh stattfinden soll, da sich ein Sturmtief nähert. Ob wir überhaupt an Land können, weiß man noch nicht. Das ist schade, denn wir hatten uns sehr auf die Albatrosskolonie gefreut, doch viel mehr macht uns der angekündigte Sturm Sorgen. Und so machen wir unsere Kabine seefest, werfen noch eine Tablette gegen Seekrankheit ein und können nur hoffen, dass es nicht allzu schlimm wird.

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 12.05.2013, 15:17 Uhr
Hach, wie schön - da kommen so viele Erinnerungen hoch!  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: EDVM96 am 12.05.2013, 15:28 Uhr
Es ist Weideland mit ziemlich morastigen Abschnitten, durchzogen von unzähligen Tracks und tiefen Rinnen. Für die letzten zwanzig Kilometer brauchen wir noch einmal 90 Minuten Fahrzeit und wir alle bewundern, dass man in diesem Terrain überhaupt ein Auto bewegen kann.
Mutig, denn auf den Falklandinseln sollen ja immer noch 20.000 Landminen liegen.  :shock:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: KarinaNYC am 12.05.2013, 16:00 Uhr
Oh die Pinguine....wie toll  :herz:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 16:15 Uhr
Es ist Weideland mit ziemlich morastigen Abschnitten, durchzogen von unzähligen Tracks und tiefen Rinnen. Für die letzten zwanzig Kilometer brauchen wir noch einmal 90 Minuten Fahrzeit und wir alle bewundern, dass man in diesem Terrain überhaupt ein Auto bewegen kann.
Mutig, denn auf den Falklandinseln sollen ja immer noch 20.000 Landminen liegen.  :shock:

Keiner von uns ist lebensmüde... es gibt (wetterabhängig) fast täglich Touren dorthin und auch vom Schiff wurden sie offiziell angeboten  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 12.05.2013, 16:16 Uhr
Hallo Sandra,

ich habe zwar schon viele Pinguine (und -arten) in unterschiedlichsten Ländern gesehen und auch bin auch schon durch die riesige Kolonie von Punta Tombo "gestolpert", aber hab' leider halt noch keine Königspinguine in freier Wildbahn gesehen.

... und wow, ich bin gerade sprachlos. Nicht nur, weil ihr die Königspinguine so hautnah habt erleben können (und ich hoffe, dass wir sie dann auch in Süd-Georgien gaaaannnzz nah sehen können), sondern über diese wahnsinnig gigantisch guten Aufnahmen! Wenn meine nur halb so gut werden, bin ich schon zufrieden.
Deine Aufnahmen sind ganz großes Kino. Ich bin schwer begeistert.

Danke fürs Aufklären zur Garderobe.

Liebe Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 12.05.2013, 18:49 Uhr
nicht eure ... mein Traum ist Süd-Georgien.
Schaust du dir noch vorher und hinterher was an in Chile/Argentinien? Wenn du Tipps brauchen solltest, vielleicht kann ich helfen (gerne per PN). War schon mehrmals als Selbstfahrer für einige Wochen in den unterschiedlichsten Regionen unterwegs.

@Sabine,
das ist ja dann die Reise vor unserer. Wir gehen aus verschiedenen Gründen direkt auf's Schiff und fliegen auch direkt danach wieder nach Hause. Aber danke für das Angebot. :)

@Sanda
Suuuuper Bilder von den Königspinguinen :shock:! Ich find's auch immer wieder erstaunlich, wie oft man Pinguine an nach landläufiger Meinung untypischen Orten wie Sandstränden sieht. Im TV kriegt man die Tiere immer nur in Schnee und Eis gezeigt und selbst geht man dann im T-Shirt zum Pinguingucken. :lol:

Vielen Dank auch für die Aufklärung bezüglich der Kleidungsfrage - das wäre auch meine nächste Frage gewesen :P. Das beruhigt mich ziemlich, dass nicht jeder im Ballkleid aufläuft. :lol:

Lieben Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 12.05.2013, 20:10 Uhr
Einfach nur traumhaft! Dankeschön!

LG Anti
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 21:30 Uhr
Hach, wie schön - da kommen so viele Erinnerungen hoch!  :)

Ich habe Dir doch déjà-vus versprochen ;-)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 21:38 Uhr

... und wow, ich bin gerade sprachlos. Nicht nur, weil ihr die Königspinguine so hautnah habt erleben können (und ich hoffe, dass wir sie dann auch in Süd-Georgien gaaaannnzz nah sehen können), sondern über diese wahnsinnig gigantisch guten Aufnahmen! Wenn meine nur halb so gut werden, bin ich schon zufrieden.
Deine Aufnahmen sind ganz großes Kino. Ich bin schwer begeistert.


Dankeschön  :)
Ihr werdet in Südgeorgien garantiert viel mehr Kings sehen!!!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 21:40 Uhr
Einfach nur traumhaft! Dankeschön!

LG Anti

 :) :dankeschoen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 12.05.2013, 21:44 Uhr
@Sabine und Rattus

Wie schön, da können wir uns ja gleich auf Reiseberichte von beiden Delphin-Antarktisfahrten der nächsten Saison freuen!  :daumen:

LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 12.05.2013, 22:48 Uhr
Das mit dem Tendern habt ihr ja geschickt angestellt :lol: Ehrlich gesagt - ich hätte es an eurer Stelle auch versucht.

Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt jedes einzelne Pinguin-Foto angeguckt habe, eines besser als das andere und die Tiere sind soooo süß! Ein tolles Fotos vom Pinguin mit dem Ei :D Aber auch das mit dem jungen Pinguin ist klasse :D Nein, ALLE sind klasse und jedes für sich einzigartig :D

Lass' mich raten - du hast ungefähr 500 Pinguinfotos :wink:

Das mit dem aufkommenden Sturmtief gefällt mir auch nicht, hoffentlich werden eure Pläne nicht beeinträchtigt :kratzen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 13.05.2013, 20:32 Uhr
Lass' mich raten - du hast ungefähr 500 Pinguinfotos :wink:

Das mit dem aufkommenden Sturmtief gefällt mir auch nicht, hoffentlich werden eure Pläne nicht beeinträchtigt :kratzen:

Nur rund 350 Fotos  8)

Und das mit dem Wetter... den Schönwetterteil habt ihr gerade verlassen  :(
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 13.05.2013, 20:46 Uhr

Freitag, den 25. Januar 2013

Ich bin der Albatros, der am Ende der Welt auf dich wartet.
Ich bin die vergessene Seele der toten Seeleute,
die Kap Hoorn ansteuerten von allen Meeren der Erde.
Aber sie sind nicht gestorben im Toben der Wellen.
Denn heute fliegen sie auf meinen Flügeln in die Ewigkeit
mit dem letzten Aufbrausen der antarktischen Winde.

Sara Vial


Laut Plan sollen wir heute Morgen um 5.30 Uhr West Point Island erreichen und unsere erste Zodiac Anlandung durchführen.

Wir haben bereits gestern Abend dafür die entsprechende Kleidung und die Gummistiefel bereit gestellt. Der Wecker wurde auf 5 Uhr gestellt und gleich nach dem Klingeln kommt die Durchsage, dass auf Grund des Sturms West Point Island nicht angelaufen werden kann. Windstärke 8 und Böen bis 10 machen eine Anlandung unmöglich.
Der Durchsage folgt die Aufforderung: „Drehen Sie sich um und schlafen noch eine Runde.“ Das tun wir dann auch.

Um 8.30 Uhr werden wir das zweite Mal wach. Das Schiff stampft und knarrt mächtig. Wir stehen nun auf und nehmen unser Frühstück in der Lido-Bar ein. Danach bleiben wir gleich an der frischen Luft. Wir machen einige Fotos von den mit uns fliegenden Seevögeln. Auch verschiedene Arten von Albatrossen sind dabei und wir können Schwarzbrauenalbatrosse, Rußalbatrosse und die riesigen Wanderalbatrosse sehen. Wenn sie so über die Wellen gleiten, fällt es schwer sich vorzustellen, dass diese Vögel eine Flügelspannweite von bis zu 3,5 Meter haben. Es fehlt einfach der Maßstab für das Auge.

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Ab und zu gibt es große Brecher und das Schiff knallt mit dem Bug so richtig auf die Wellen. Sigrid verlässt um 11 Uhr das Lido Deck und geht in den Grand Salon hört sich einen Vortrag über „Wale im Südpolarmeer“ an. Das ist sehr interessant und auch etwas schaukelig, da sich der Grand Salon ziemlich weit vorn am Bug befindet. Zur Mittagszeit nehmen die Wellenbrecher zu. Unser Kapitän versucht das Sturmtief zu umfahren und fährt seit West Point Island wieder direkt auf den südamerikanischen Kontinent zu um von dort aus in die Antarktis abzudrehen. So entgehen wir dem wirklich schlechten Wetter und kommen mit Wellenhöhen von 4-5 Metern davon, die wir nun erst einmal ausgiebig fotografieren. Wir ziehen uns wasserdicht an und begeben uns auf das höchste für uns als Passagiere erreichbare vordere Deck.

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Nachdem wir so richtig durchgepustet sind, setzen wir uns in die Sonne am Lido Deck und dösen vor uns hin. So vergeht die Zeit bis zum Kaffeetrinken mit „Nichtstun“, welches wir noch genießen. Ob es an der Erkältung liegt, den langen Tagen im Torres del Paine N.P. oder unseren sehr gut wirkenden amerikanischen Seekrankheitspillen, wir sind ständig müde.
Um 17 Uhr besuchen wir wieder den Grand Salon zum Recap und lassen uns von unserem Expeditionsleiter  die Erlebnisse des Tages und die Vorschau für die nächsten Tage sagen. Danach können die Passagiere Fragen stellen. Jetzt wird es lustig!
Fragen wie:

•   Kann man denn nicht Eisbären zum Südpol bringen?
•   Beeinträchtigt der Mond die Stärke des Windes?
•   Und ginge das nicht vielleicht doch mit den Eisbären?

werden gestellt und auch beantwortet… so gut es geht.  :lol:

Die gesamte Fragestunde dauert fast  60 Minuten. Wir gehen danach in unsere Kabine und schreiben etwas am Reisebericht bevor wir um 19 Uhr zum Abendessen gehen. Danach machen wir noch einen kurzen Gang über das Deck. Irgendwo schauen noch einige Strahlen der Sonne heraus. Ein richtiger Sonnenuntergang, wie wir ihn uns wünschen, wird es wieder nicht, dafür gibt es noch einen Regenbogen.

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 13.05.2013, 22:20 Uhr
Puhhh!! Da hat der Captain dem Schlechtwetter ein Schnippchen geschlagen und fuhr dort, wo das Wetter besser war - klasse!

Zu einem Teil seid ihr sicher von den Antiseekrankheittabletten müde gewesen, ich kenne das aus eigener Erfahrung :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 14.05.2013, 17:02 Uhr
Die Bilder mit dem Schiff und den hochspritzenden Wellen sind toll!

Herrje... Windstärke 8... das ist schon eine Stärke, wo ich auf jeden Fall was einwerfen müsste :roll:.

Habt ihr eigentlich pauschal jeden Tag was gegen Seekrankheit genommen oder immer die Vorhersagen abgewartet? Soweit ich weiß, soll man die Tabletten ja schon nehmen, wenn einem noch gar nicht schlecht ist.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 14.05.2013, 19:57 Uhr
Die Bilder mit dem Schiff und den hochspritzenden Wellen sind toll!

Herrje... Windstärke 8... das ist schon eine Stärke, wo ich auf jeden Fall was einwerfen müsste :roll:.

Habt ihr eigentlich pauschal jeden Tag was gegen Seekrankheit genommen oder immer die Vorhersagen abgewartet? Soweit ich weiß, soll man die Tabletten ja schon nehmen, wenn einem noch gar nicht schlecht ist.

Ich doch auch  8)  Ohne Mittelchen würde bei mir gar nichts gehen. Wobei dieses hier wirklich die ersten tabletten waren, die ganz toll geholfen haben. Alle Versuche vorher waren eher ein Krampf :-(

Wir haben für die Überfahrten pauschal vorgesorgt, d.h. jeden Abend eine Tablette. Als wir dann merkten, dass der Seegang direkt in den antarktischen Gewässern sehr gering war, haben wir sie weggelassen bis... aber das ist eine Geschichte für die Folgetage  :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 14.05.2013, 20:36 Uhr

Samstag, den 26. Januar 2013


Wo der Wind wohnt...

Gegen 4 Uhr knallt es und diverse Dinge folgen der Schwerkraft vom Nachttisch in Richtung Boden. Schnell wird alles gesichert und dann weiter geschlafen. Um 7.45 Uhr stehen wir dann auf, d.h. wir versuchen es, denn das Schiff rollt ganz schön.
Am Frühstückstisch sind wir allein. Jürgen und Andrea haben wohl schon gefrühstückt, wie die Brötchenkrümel auf dem Tischtuch zeigen. ;-)

Anschließend erledigen wir dann endlich die Postkarten, die an der ersten Antarktisstation abgegeben werden sollen. Unsere 36 !! Postkarten bekommen je nach Platz erst einmal von uns einige Stempel mit der Delphin und einigen Pinguinen der Antarktis aufgedrückt. Die Dame am Postschalter erzählt uns von den unterschiedlichen Antarktisstationen. Es steht noch nicht fest, wo wir zuerst anlaufen. Da wir zwei Mitarbeiter der polnischen Station „Arctowski“ an Bord haben, kann man davon ausgehen, dass wir hier auf alle Fälle anlegen. Na mal sehen wie es weiter geht. Auf alle Fälle schippern wir nun mit 15,9 Knoteen, Kurs 151 ° SSOst in Richtung der Süd Shetland-Inseln … oder auf einen Eisberg meint Sandra. Übrigens läuft hier auf dem Schiff der Wettbewerb um eine Flasche Sekt, wer zuerst einen großen Eisberg sieht.

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Den weiteren Tag verbringen wir mit Faulenzen, Essen, Fotografieren und einem Vortrag über „Schnee, Eis und Gletscher in der Antarktis“. Nun wird es aber wirklich Zeit, dass wir ankommen im Land der Eisberge. Zudem das Wetter heute sehr grau ist, dafür aber die Wellen im Laufe des Tages abnehmen und sich die Drake Passage von einer relativ milden Seite zeigt.
Zur Kaffeezeit locken uns Waffel mit heißen Kirschen in das Restaurant. Da hat sich die Küche viel Mühe gemacht.

Im abendlichen Recap wird bekannt gegeben, dass wir wohl morgen Nachmittag unsere erste Anlandung haben werden. Das Ziel heißt, wie schon vermutet, Arctowski. Doch bis dahin müssen wir noch über 20 Stunden totschlagen. Ohne Sonne macht das keinen Spaß und nach dem Abendessen ist der Abend früh zu Ende. Vorschlafen für die Antarktis in der Hoffnung auf traumhafte helle Nächte bei tollem Wetter ;-/
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 14.05.2013, 22:13 Uhr
Nur mehr 20 Stunden :D :D :D Jetzt wird es noch spannender, als es ohnehin schon war :D :D :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 14.05.2013, 22:14 Uhr

Wir haben für die Überfahrten pauschal vorgesorgt, d.h. jeden Abend eine Tablette. Als wir dann merkten, dass der Seegang direkt in den antarktischen Gewässern sehr gering war, haben wir sie weggelassen bis... aber das ist eine Geschichte für die Folgetage  :lol:

 :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 15.05.2013, 16:57 Uhr

Ich doch auch  8)  Ohne Mittelchen würde bei mir gar nichts gehen. Wobei dieses hier wirklich die ersten tabletten waren, die ganz toll geholfen haben. Alle Versuche vorher waren eher ein Krampf :-(

Wir haben für die Überfahrten pauschal vorgesorgt, d.h. jeden Abend eine Tablette. Als wir dann merkten, dass der Seegang direkt in den antarktischen Gewässern sehr gering war, haben wir sie weggelassen bis... aber das ist eine Geschichte für die Folgetage  :lol:

Mir wurde mal ein Mittel namens Reisegold empfohlen. Hattet Ihr das auch mal getestet?

Das mit dem Sekt und dem ersten Eisberg hatten wir in der Arktis auch. Scheint so üblich zu sein. :D

Bin schon gespannt auf den nächsten Tag!!! :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 15.05.2013, 20:36 Uhr

Mir wurde mal ein Mittel namens Reisegold empfohlen. Hattet Ihr das auch mal getestet?


Nein, noch nicht. Ich hatte Superpep Forte, Seebänder und Pflaster hinter dem Ohr. Außer dem Pflaster (lange Nebenwirkungen bei mir) hat alles irgendwie gewirkt aber nie 100%ig.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 15.05.2013, 20:49 Uhr

Sonntag, der 27. Januar 2013

Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen. (Georg Christoph Lichtenberg)

Als wir um 7.30 Uhr erwachen ist es still. Es schaukelt nicht mehr. Schnell springen wir auf und ein erster Blick auf den Fernseher zeigt, dass wir gute Fahrt in stiller See machen und, dass es draußen ziemlich grau ist. Beim Frühstück erfahren wir von Andrea und Jürgen, dass wir heute früh einen tollen Sonnenaufgang verpasst haben und dass bereits die ersten Eisberge gesichtet wurden. Auch wir können beim Blick aus dem Fenster eisbedeckte Berge erkennen. Dies ist bereits King George Island, wo wir heute anlanden wollen. Wir haben zwei polnische Wissenschaftler für die Arctowski Station „geladen“, die wir dort abgeben wollen und so soll dies gleichzeitig unsere erste Anlandung werden.

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Nach einem Recap (eine andere Reisende fragte uns, ob wir auch zum Repair gehen… :lol:) um 11.00 Uhr, wo wir noch einige Details über die Station erfahren und dass man dort Seeelefanten und Adelie-Pinguine entdecken kann, gibt es noch ein schnelles Mittag und dann laufen wir bereits in die Admirality Bay ein, in der sich die polnische Station befindet. Wir sehen einige Eisberge, gelbe Containerunterkünfte und entlang des dunklen Strandes jede Menge gestrandeter Eisberge. Das sieht interessant aus.

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Unsere Vorfreude hält jedoch nicht lange, denn als das erste Zodiac zurückkehrt, wird der Landgang kurzerhand abgesagt. Zu windig, zu viel Schwell im Wasser. Dazu fängt es auch noch an zu schneien. Die Enttäuschung ist groß. Als Alternativprogramm will man jetzt zum Antarctic Sound fahren und dort „Eisberge gucken“. An sich eine wunderbare Idee, denn der Antarctic Sound ist berühmt für seine Allee der Tafeleisberge. Nur leider frischt der Wind immer mehr auf und nachdem man uns vier einfache Eisberge präsentiert hat, ist vom Antarctic Sound keine Rede mehr. Wir kommen uns ziemlich veräppelt vor und die Stimmung ist schlecht.

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Zum nächsten kurzfristig angesetzten Recap geht Sandra aus Protest nicht mehr und stellt sich stattdessen lieber an die Reeling bei Null Grad und Windstärke 10.

Als neue Richtung wird nun bekannt gegeben, dass wir zurück nach King George Island fahren und dort in eine andere Bucht einfahren, wo es mehrere Forschungsstationen geben soll. Anlanden können wir dort zwar nicht aber mal aus der Ferne gucken. Große Erwartungen haben wir nicht mehr doch das Wetter kommt der Crew bei der Massenunterhaltung zur Hilfe. Je mehr wir uns der Maxwell Bay nähern, umso stärker pustet der Wind. Dabei haben sich große Linsenwolken und Wolkenwalzen am Himmel gebildet.

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Das Ganze ist sehr wild und die Delphin liegt ziemlich schräg im Wasser durch den Winddruck. Eine Durchsage bestätigt dann Sandras Vermutung, dass es sich hier um lokale katabatische Winde handelt und wir derzeit Windstärke 12 hätten.

Von katabatischen Winden spricht man, wenn eine Luftströmung eine abwärts gerichtete Strömungskomponente aufweist. Es handelt sich dabei - im Gegensatz zum warmen Föhnfallwind - um kalte Fallwinde, die in verschiedenen Gebieten der Erde vorkommen. Bekannte katabatische Winde sind die eisigen, häufig Sturm- oder gar Orkanstärke erreichenden Fallwinde, die aus den hochgelegenen, ausgedehnten Inlandseisflächen der zentralen Antarktis in Richtung der umliegenden Küsten ausströmen. Diese können Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h erreichen.

 Dieses Naturschauspiel dauert fast eine Stunde an und tapfer kämpft sich die Delphin durch den Sturm und die Gischt. Währenddessen sehen wir die Forschungsstationen von Süd Korea, Uruguay, Russland und Chile und dazu Gletscher und irre Wolkenformationen. Ein wahrhaft dramatisches Schauspiel und wenn wir schon keine Sonne mit Windstille haben können, ist dies wohl die zweitbeste Option.

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Beim Abendessen sind wir dann wieder etwas versöhnt, auch wenn das Wetter wohl auch morgen nicht viel besser sein soll. Ob es uns wohl überhaupt vergönnt sein wird, irgendwann mal in ein Zodiac zu steigen? So ein bisschen haben wir unsere Zweifel…
Draußen ist es nun wieder grau und das Warten auf den Wetterumschwung verlegen wir in unsere Kabine.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 15.05.2013, 23:22 Uhr
Nein!!!!!!!! Genau das, was ich am meisten fürchten würde, ist eingetreten: Keine Anlandung möglich :heulend: Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie eure Stimmung war, nämlich weit unter dem Nullpunkt.

Die Wolkenformationen sind wirklich beeindruckend, aber ein Ausgleich für die fehlende Anlandung können sie nicht sein. Wie geht das wohl weiter? :think: :kratzen: Ob ihr morgen Glück haben werdet? Gönnen würde ich es euch natürlich, gar keine Frage (nicht ganz uneigennützig: Ich will ja entsprechende Bilder sehen :wink:), aber ich weiß nicht recht... Das wird vielleicht spannend! Besser gesagt: Es ist schon spannend :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: unterwegsontour am 16.05.2013, 08:20 Uhr

 :zuberge:   und mir wird beim Lesen schon übel    :doh:  ... eine Antarktis-Schiffstour ist grad ziemlich weit nach hinten in meiner Wunschliste gerückt.... trotzdem harre ich der Dinge und hoffe auf besseres Wetter  :schau:



Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 16.05.2013, 17:44 Uhr
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie eure Stimmung war, nämlich weit unter dem Nullpunkt.

Ja, Angie, genau so war es. Natürlich ist man sich vorher des Wetterrisikos bewusst aber irgendwie hofft doch jeder, dass es einen selbst nicht erwischt und man 10 Tage Postkartenwetter hat  :sun:

... so wie die Tour vor uns  :bang:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 16.05.2013, 17:51 Uhr

 :zuberge:   und mir wird beim Lesen schon übel    :doh:  ... eine Antarktis-Schiffstour ist grad ziemlich weit nach hinten in meiner Wunschliste gerückt.... trotzdem harre ich der Dinge und hoffe auf besseres Wetter  :schau:


Kann ich verstehen... sorry  :oops:

Aber wenn Du in den nächsten Tagen weiterliest, wirst Du sehen, dass es auch sehr schöne Momente gab  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 16.05.2013, 17:54 Uhr
Urghs... Windstärke 12. Das kann ja heiter werden :?.

Sind das Pinguine auf dem Eisberg oder irgendwelche anderen Vögel?

Die Wolkenbilder sind faszinierend. Ich drücke ganz doooooll die Daumen, dass es doch noch klappt!! Nicht auszudenken, wenn man für so viel Geld in die Antarktis fährt und dann gar nicht an Land gehen kann...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 16.05.2013, 20:57 Uhr
Urghs... Windstärke 12. Das kann ja heiter werden :?.

Es hat zum Glück nicht wirklich geschaukelt, da es nur lokale Winde sind... der richtige Wind komt später  :pfeifen:

Sind das Pinguine auf dem Eisberg oder irgendwelche anderen Vögel?

Ja, das sind Pinguine  :D

Die Wolkenbilder sind faszinierend. Ich drücke ganz doooooll die Daumen, dass es doch noch klappt!! Nicht auszudenken, wenn man für so viel Geld in die Antarktis fährt und dann gar nicht an Land gehen kann...

Genau Dein letzter Satz ist einer der Gründe, der mich Jahre lang abgehalten hat. Komischerweise liest man im Internet eher immer über Reisen mit Superwetter...

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 16.05.2013, 21:37 Uhr

Montag, der 28. Januar 2013

Unsäglich langsam nur vermochte das menschliche Auge die Nebel des
Eismeeres zu durchdringen; hinter der Nebelwand lag das Land des Mythos.
Aus: 'In Nacht und Eis' (1898)
Fridtjof Nansen


Um 3 Uhr klingelt der Wecker. Auf der Außenkamera ist ein heller Streifen vor dunklem Himmel zu sehen und Sandra will es nun wissen. Oben an Deck angekommen, erweist sich die Kamera als sehr lichtempfindlich, denn eigentlich ist es draußen fast dunkel mit einem leicht helleren Horizont und es gießt in Strömen. Also schnell wieder ins Bett und beim zweiten Versuch um 6 Uhr ist es zwar heller aber sonst nicht viel besser. Wieder ein Tag ohne Anlandungen? Verzweiflung macht sich breit. Bereits um 7 Uhr wollen wir vor Half Moon Island liegen und die dortige Kolonie der Zügelpinguine besuchen, doch draußen ist es nass und grau.

Die Wolken reichen fast hinunter bis zur Wasseroberfläche, die jedoch sehr glatt ist. Als tatsächlich der Startschuss für die Anlandung gegeben wird, machen wir uns auf eine Regenschlacht gefasst. Zum Glück sind wir erst als dritte Gruppe an der Reihe und haben so die Gelegenheit, uns alles genau anzusehen. Der Nebel wird immer dichter, es ist grau und ungemütlich. Wir packen alles wie geplant und dann geht es los. Im Grand Salon werden noch einmal unsere Jacken abgesaugt und dann steigen wir ins Zodiac. Das war einfach. Auch die Fahrt und die Anlandung sind sehr sanft. An Land werden wir bereits vom Expeditionsteam und den ersten Zügel-Pinguinen begrüßt.

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Uns wird gesagt, wo wir hindürfen und wohin nicht und dass wir ca. eine Stunde Zeit haben. Nach einigen Minuten wird es trockener von oben und wir können uns die Pinguine, ihre Jungen, Robben und einen Seebären in der Entfernung in aller Ruhe ansehen. Der Nebel lichtet sich etwas und wir können einige rote Hütten in der Entfernung erkennen. Ansonsten konzentrieren wir uns vollkommen auf die kleinen Gesellen, die mutig zwischen uns hindurch laufen. Ihre Jungen sind schon recht groß, werden jedoch immer noch gefüttert.

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Die Stunde vergeht wie im Fluge und zurück an der Anlandestelle müssen auch hier noch ein paar Pinguine geknipst werden. Zwischen all den Zügel-Pinguinen steht ein einzelner Esels-Pinguin. Ob er ein Identitätsproblem hat???

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Nach der Rückkehr zum Schiff und der damit verbundenen Reinigungsprozedur der Gummistiefel können wir beobachten, wie sich die Szenerie vollkommen verändert hat. Der Nebel hat sich gehoben und vor uns liegt nun eine grandiose Kulisse aus Gletschern und Bergen. Davor recht klein Half Moon Bay, wo immer noch die Passagiere umher spazieren. Die Gletscher reichen, soweit das Auge sehen kann, heute Morgen war uns dieser Anblick verwehrt.

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Als alle vier Landegruppen durch sind, gibt es für uns ein Mittag und die MS Delphin nimmt Kurs auf unser nächstes Ziel. Dabei macht sie Platz für die Sea Adventurer, die wohl heute Nachmittag in Half Moon Bay landen möchte.

Unser nächstes Ziel heißt Deception Island und liegt nur 40 Seemeilen weiter südlich. Draußen ist es nun wieder sehr windig geworden, regnerisch und kalt. Wir wollen in der Kabine noch etwas packen, für den Fall, dass wir wirklich in die Caldera von Deception Island einfahren, die durch die Spitze eines aktiven Vulkans gebildet wird. Der bislang letzte Ausbruch fand im Jahre 1970 statt. Bei dem Wind glauben wir noch nicht so richtig daran. Dabei werden wir so müde, dass ein kurzer Mittagsschlaf eingelegt wird.

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Gegen 14.30 Uhr ertönt dann die Durchsage, das die Insel vor uns liegt und der Kapitän nun versuchen werde, durch die enge Öffnung in die mit Wasser gefüllte Caldera des Vulkans einzufahren. Draußen ist es immer noch sehr windig aber der Kapitän scheint sich hier auszukennen. Sicher steuert er die Delphin durch eine im Südosten der Insel gelegene, weniger als 400 m breite Meerenge, auch Neptuns Blasebalg genannt. Hier können Schiffe in den vom Meer überfluteten Kratersee gelangen. Gleich danach wird es ruhiger.  In der Caldera befindet sich eine alte verlassene Walfangstation, Whalers Bay genannt und hier wollen wir heute Nachmittag anlanden. Geschützt von den Winden außerhalb der Caldera scheint dies möglich zu sein. Wir sind heute die zweite Gruppe und genehmigen uns noch einen Glühwein beim Warten. Das Wetter wird immer besser und sogar die Sonne kommt zeitweise zum Vorschein.

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16.30 Uhr sind wir an der Reihe und gleich mit dem ersten Zodiac dürfen wir hinüber. Die Überfahrt ist wieder sehr ruhig und beim Aussteigen behalten wir trockene Füße in den nassen Gummistiefeln. Die erste Aktivität bei Sandra heißt dann auch Füße baden. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und der dunkle Sandstrand kann stellenweise Temperaturen von bis zu 70 Grad aufweisen. Schnell sind die Gummistiefel ausgezogen und wirklich, das Wasser ist badewannenwarm. Viel wärmer als die Fußbäder im Lago Sarmiento und im Beagle Kanal. Nach ein paar Bemerkungen vom Expeditionsteam sind die Socken und Stiefel dann wieder angezogen und wir besichtigen die Überreste der alten Siedlung. Es gibt Tanks, alte Häuser, Gräber und einen Hangar zu sehen. Alles ist sehr verfallen und inmitten dieser lebensfeindlichen Umwelt ist es wirklich das Ende der Welt. Aber die Sonne scheint und wir haben wieder einmal eine Stunde Zeit, diesen Ort aus einer längst vergangenen Zeit zu erkunden.

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Zurück an Bord lassen wir bei einem Rotwein den Tag Revue passieren und warten dann hungrig auf das Abendessen, welches heute erst 19.45 Uhr serviert wird. Danach gibt es noch einen Recap, bei dem Fragen zu heute und morgen beantwortet werden.

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 16.05.2013, 22:04 Uhr
Jetzt dachte ich schon, es wird wieder nichts mit dem Anlanden, aber ihr hattet Glück. DAS sind Bilder :D :D :D Gletscher, Pinguine - das volle Programm :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 16.05.2013, 23:37 Uhr
Wow! Das ist ja soooo was Besonderes! Ich bekomme Gänsehaut nur beim Lesen und Bilder schauen. Und das nicht wegen der Temperaturen. Mit einem Schiff in eine Vulkankrater - Hammerg--l! (Sorry)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 17.05.2013, 16:01 Uhr
Klasse, hat es also doch geklappt mit dem Anlanden!! Bild Nr. 4 ist genial; nur weiß und ein bisschen Pinguin :).

Auf dem Schiff stehen die Leute ja ziemlich gedrängt. Gab es da Probleme, einen Platz an der Reling zu kriegen?

Zitat
Im Grand Salon werden noch einmal unsere Jacken abgesaugt...

Macht man das, damit man nicht versehentlich irgendetwas mit an Land bringt und dort verliert?

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 19:46 Uhr
Klasse, hat es also doch geklappt mit dem Anlanden!! Bild Nr. 4 ist genial; nur weiß und ein bisschen Pinguin :).

Auf dem Schiff stehen die Leute ja ziemlich gedrängt. Gab es da Probleme, einen Platz an der Reling zu kriegen?

Zitat
Im Grand Salon werden noch einmal unsere Jacken abgesaugt...

Macht man das, damit man nicht versehentlich irgendetwas mit an Land bringt und dort verliert?


Hallo Rattus,

das macht man, damit keine Fremdkörper, Samen etc. von einer Insel zur nächsten geschleppt werden bzw. überhaupt auf das antarktische Land gelangen.

Mit dem Platz an der Reeling gab es normalerweise keine Probleme. Nur bei angekündigten Sehenswürdigkeiten, z.B. Lemaire Kanal ohne Regen wurde es dann mal eng und es soll wohl auch einige böse Worte zwischen den Passagieren gegeben haben  :roll:
Also immer rechtzeitig da sein ;-)

LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 17.05.2013, 19:51 Uhr
Ich mag' Deine Zitate!  :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 20:12 Uhr
Diesen Tag teile ich mal  :wink:

Dienstag, der 29. Januar 2013

Eis ist der Beginn der Antarktis und ihr Ende… Die Landschaft, verwandelt in Formen aus Eis. Hier ist eine Welt, geprägt von Eis. Eis ist es, was den Kontinent zusammenhält. Eis in einer solchen Dimension, dass es sich selbst formt und definiert. Eis welches gleichzeitig Material und Gestaltung, Landschaft und Sinnbild ist.

“Ice is the beginning of Antarctica and ice is its end…This is earthscape transfigured into icescape. Here is a world informed by ice: Ice that welds together a continent: ice on such a scale that it shapes and defines itself: ice that is both substance and style; ice that is both landscape and allegory.”
Stephen Pyne
The Ice: A Journey to Antarctica


„Wenn Sie einen Pinguin beim Fliegen beobachtet haben, dann war es ein Kormoran“ (Lektorenspruch)


Die Stimmung ist nicht gut, da wir immer noch auf unser Postkartenwetter warten und seit gestern Abend noch einmal gesunken. Im Tagesprogramm für heute steht über das Wetter „windig, starker Regen und abends Schneefall“. Schlimmer geht’s wirklich nicht und als wir morgens um 6 Uhr auf Deck stehen, sieht es auch genau so aus. Wolken und Nebel fast bis zur Wasseroberfläche und leicht feucht ist es auch. Nach ein paar Verzweiflungsbildern wollen wir frühstücken, denn wir sind heute die erste Gruppe bei der Anlandung in Port Lockroy. Doch die Frühstückscrew ist wohl noch nicht so weit und da es noch nichts gibt, gehen wir wieder hinaus.

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Hier hat sich mittlerweile ein kleines helles Loch über der einen Seite der Berge gebildet und glücklich fotografieren wir dieses kleine Stück blauen Himmel. Wie gering sind doch unsere Ansprüche geworden.

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Das Schiff nimmt Kurs auf den hellen Fleck am Himmel und je näher wir kommen, desto heller wird es. Sogar eine Bergspitze im Sonnenschein ist zu sehen. In wenigen Minuten liegt eine unwirkliche gewaltige Kulisse von Bergen und Gletschern im Sonnenlicht vor uns. All dies haben wir bisher noch überhaupt nicht gesehen, da die Wolken immer so tief hingen. Die Kameras klicken und wir staunen.

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Das kleine Sonnenloch scheint genau über dem Ziel unseres heutigen Vormittags zu hängen und macht uns zu glücklichen Menschen. An Bord gibt es wohl nur noch strahlende und knipsende Menschen, zu schön ist der Anblick des Sonnenlichts auf den Gletschern und Bergen. Ein kurzes Stück fahren wir hinein in den Neumayer Kanal und dann haben wir schon Port Lockroy erreicht.

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Auf einer kleinen Insel, umgeben von einer imposanten Kulisse befindet sich Base A, eine der britischen Stationen, die während des zweiten Weltkriegs hier unten entstanden sind und bis 1962 besetzt war. Heute ist Port Lockroy als Historic Site des British Antarctic Heritage Trust eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Antarktis und beherbergt neben einem Postamt auch ein Museum sowie einen Souvenirladen. Hier werden alle Postkarten der Passagiere abgegeben, die auf dem Schiff gesammelt wurden. Rund um die Station brüten tausende von Esels-Pinguinen und die Regel, mindestens fünf Meter Abstand zu ihnen zu halten, kann hier einfach nicht eingehalten werden, da sie zum Beispiel direkt neben dem Eingang des Hauses brüten.

Unsere heutige Anlandung besteht aus zwei Teilen und damit jeder genügend Zeit hat, wurde unsere Ankunft heute Morgen um eine Stunde vorverlegt. Die Besatzung von Port Lockroy, vier junge Leute, wussten davon jedoch nichts und wurden von uns aus den Betten geholt.  :lol:

Heute sind wir die erste Gruppe bei der Anlandung und wir landen sogar im ersten Zodiac. Zuerst werden wir nach Jougla Point gefahren, wo es viele Esels-Pinguine gibt. Auch ein Walskelett gibt es dort und viele kleine Eisstücke in der Bucht. Es ist wunderschön und an der Anlandestelle werden wir bereits vom Empfangskomitee, bestehend aus drei Esels-Pinguinen empfangen. Überall sind auch Jungtiere zu sehen, die gerade im kuscheligen Alter sind und sehr nette Fotomotive abgeben. Pinguine mit Jungen, Pinguine mit Eisberg, Pinguine mit Touristen und Pinguine mit MS Delphin. Die Speicherkarten sind mal wieder viel zu klein für alle Motive.

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Nach 45 Minuten setzen wir dann über nach Port Lockroy, wo wir endlich mal wieder shoppen können  8) Draußen fotografieren wir noch ein paar Pinguine und müssen ihnen immer wieder Platz machen, wenn sie mit ihren Steinen im Schnabel auf dem Weg zum Nest sind. Pinguine haben hier immer Vorfahrt.

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Viel zu schnell ist die Zeit vorbei und wir müssen zurück zum Schiff. Nachdem wir dort die Desinfektionsprozedur für die Gummistiefel beendet haben und auf Deck zur Feier des Tages ein Gläschen Wein trinken, sehen wir, dass sich die Sonne schon wieder verabschiedet hat. Es wird immer windiger und später erfahren wir, dass die letzte Gruppe aufgrund des starken Windes nicht mehr auf Jougla Point landen konnte und recht durchnässt wieder an Bord kam.

Pünktlich zum Mittagessen verlässt die MS Delphin Port Lockroy und schon wenige Minuten später befinden wir uns in einem Inferno aus Sturm und Schnee.

...Fortsetzung folgt...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 17.05.2013, 20:24 Uhr
Unser schönster Tag....
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 20:29 Uhr
Unser schönster Tag....

Bis auf mittags  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 17.05.2013, 20:33 Uhr
Unser schönster Tag....

Bis auf mittags  :wink:

Das war aber spannend  :hand:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 17.05.2013, 21:53 Uhr
Hallo Sandra,

trotz dieser widrigen Wetterumstände wieder diese wundervollen Bilder! Die Pinguine könnte ich ständig knuddeln.
Übrigens, gefällt mir der Lektorenspruch  :D

Ehrlich gesagt, ein bisschen Bammel habe ich schon, wenn ich von Sturm lese.

Ich kenne jemanden, der hat die Tour vor euch gemacht, ob die, die dort mitgefahren sind, wissen, was sie für ein Glück mit dem Wetter hatten? Ich habe Bilder von deren Durchfahrt des Neumayer Kanals gesehen - einfach unglaublich.

@Rattus:
Ja, wir fahren vor euch; wird dann quasi ein Wechsel in Ushuaia. Eure Route ist auch nett und ihr habt dann noch ein paar Punkte in Chile (eines meiner beiden Lieblingsreiseländer). Vielleicht macht dir das Lust, noch einmal ausgiebiger das Land zu erkunden.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 17.05.2013, 22:06 Uhr
Ich bin selten sprachlos, aber jetzt ist es endgültig so weit - ich bin hin und weg. Deine Erzählungen vom Tagesverlauf Halbtagsverlauf :wink: (was war denn zu Mittag los? :lol:), diese Bilder, warum hocke ich eigentlich hier zu Hause? :lol:

Und diese beiden

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_263.jpg)

gehören ab sofort mir, jawollllll :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 22:17 Uhr
Ich bin selten sprachlos, aber jetzt ist es endgültig so weit - ich bin hin und weg. Deine Erzählungen vom Tagesverlauf Halbtagsverlauf :wink: (was war denn zu Mittag los? :lol:), diese Bilder, warum hocke ich eigentlich hier zu Hause? :lol:

Und diese beiden

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_263.jpg)

gehören ab sofort mir, jawollllll :D

Nix da, das sind meine. Hol Dir Deine eigenen  :engel2:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 22:19 Uhr
Unser schönster Tag....

Bis auf mittags  :wink:

Das war aber spannend  :hand:

Na wenn Du meinst...ich hätte es lieber anders gehabt ;-(
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 17.05.2013, 22:20 Uhr
Nix da, das sind meine. Hol Dir Deine eigenen  :engel2:

:heulend: :heulend: :heulend: Ich hatte mich schon so gefreut :heulend: :heulend: :heulend:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 22:26 Uhr
Hallo Sandra,

trotz dieser widrigen Wetterumstände wieder diese wundervollen Bilder! Die Pinguine könnte ich ständig knuddeln.
Übrigens, gefällt mir der Lektorenspruch  :D

Mir auch, wurde unser Lieblingsspruch der ganzen Reise :-)


Ehrlich gesagt, ein bisschen Bammel habe ich schon, wenn ich von Sturm lese.

Ich kenne jemanden, der hat die Tour vor euch gemacht, ob die, die dort mitgefahren sind, wissen, was sie für ein Glück mit dem Wetter hatten? Ich habe Bilder von deren Durchfahrt des Neumayer Kanals gesehen - einfach unglaublich.

Warte ab, bis Du unsere Bilder vom Neumayer Kanal siehst  :sauer:

Wir hatten auch einen Passagier an Bord, der schon fünf Mal in der Antarktis war. Der meinte, so schlechtes Wetter hätte er noch nie gehabt... vielleicht ist ja Sonne normalerweise doch nicht sooo selten da.

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 22:32 Uhr
Nix da, das sind meine. Hol Dir Deine eigenen  :engel2:

:heulend: :heulend: :heulend: Ich hatte mich schon so gefreut :heulend: :heulend: :heulend:

*Taschentuchreich*
Pinguine auf den Kanaren  :nono:

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 17.05.2013, 22:40 Uhr
Haut mich jetzt nicht, aber wurde es denn überhaupt dunkel?

Egal, es sind wieder Wahnsinnsbilder! Und über die Pingu-Family reden wir noch...  :lol: :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 17.05.2013, 22:43 Uhr
*Taschentuchreich*

:heulend: D :heulend: a :heulend: n :heulend: k :heulend: e :heulend:


Pinguine auf den Kanaren  :nono:

Doch :heulend: Einen habe ich doch schon, richtig mit Schal und Mütze, wie es sich für die Antarktis gehört und den anderen beiden hätte ich auch Schal und Mütze maßschneidern lassen :heulend:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 23:09 Uhr
Haut mich jetzt nicht, aber wurde es denn überhaupt dunkel?

Egal, es sind wieder Wahnsinnsbilder! Und über die Pingu-Family reden wir noch...  :lol: :wink:

Möchtest Du etwa auch Pinguine ?  :lol:

Ich glaube, bei klarem Wetter wird es auch Ende Januar noch nicht wirklich dunkel, eher hellblau. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir die Frage leider nicht beantworten mangels Wetter  :heulend:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 17.05.2013, 23:15 Uhr
*Taschentuchreich*

:heulend: D :heulend: a :heulend: n :heulend: k :heulend: e :heulend:


Pinguine auf den Kanaren  :nono:

Doch :heulend: Einen habe ich doch schon, richtig mit Schal und Mütze, wie es sich für die Antarktis gehört und den anderen beiden hätte ich auch Schal und Mütze maßschneidern lassen :heulend:


Mein Kopfkino arbeitet gerade auf Hochtouren... Eselspinguine mit blauem Schal im Lago Martianez, Eselspinguine mit rotem Schal auf dem Teide, Eselspinguine mit lila Schal am Dedo de Dios... aber leider endet jede bisher erlebte Version mit dem Hitzschlag der armen Pinguine  :dagegen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 17.05.2013, 23:20 Uhr
Eselspinguine mit blauem Schal im Lago Martianez, Eselspinguine mit rotem Schal auf dem Teide

Meiner hat einen rot-weiß-rot gestreiften Schal und eine rot-weiße Mütze und dem geht's gut. Kein Wunder, draußen hat es 15° C, wir heizen im Haus!

Eselspinguine mit lila Schal am Dedo de Dios...

Den Dedo de Dios gibt es doch schon Jahre nicht mehr :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Jürgen aus Monschau am 18.05.2013, 07:07 Uhr
Unser schönster Tag....

Bis auf mittags  :wink:

Das war aber spannend  :hand:

Na wenn Du meinst...ich hätte es lieber anders gehabt ;-(

Hm irgendwie scheine ich da etwas vollkommen verdrängt zu haben....
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sedona am 18.05.2013, 12:21 Uhr
Das mit den katabastischen Winden hört sich ja schrecklich an, da wird mir schon vom Lesen schlecht! (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/muede/o030.gif) (http://www.cheesebuerger.de/smilie.php)  :wink:
Aber dafür sind die ersten Pinguis echt süß!
Freue mich auf weitere Fotos!  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 18.05.2013, 19:41 Uhr
Wooooow, die Landschaftsfotos mit dem blauen Himmel, den Bergen und dem Eis sind wunderschön!!! Und die Pinguine sind sowas von niedlich!!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 18.05.2013, 21:58 Uhr
Eselspinguine mit blauem Schal im Lago Martianez, Eselspinguine mit rotem Schal auf dem Teide

Meiner hat einen rot-weiß-rot gestreiften Schal und eine rot-weiße Mütze und dem geht's gut. Kein Wunder, draußen hat es 15° C, wir heizen im Haus!

Na denn, wir hatten gestern 27 Grad ... und das an der Ostsee  :shock:
Heute nur noch 13 Grad  :x


Eselspinguine mit lila Schal am Dedo de Dios...

Den Dedo de Dios gibt es doch schon Jahre nicht mehr :lol:

Autsch, das kommt davon, wenn man sich in den USA und Antarctica herumtreibt und seit 20 Jahren nicht mehr auf Gran Canaria war  :sorry:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 18.05.2013, 21:59 Uhr
Unser schönster Tag....

Bis auf mittags  :wink:

Das war aber spannend  :hand:

Na wenn Du meinst...ich hätte es lieber anders gehabt ;-(

Hm irgendwie scheine ich da etwas vollkommen verdrängt zu haben....

Könnte sein... vielleicht hast Du es auch einfach anders empfunden  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: captsamson am 18.05.2013, 22:21 Uhr
Weiss gar nicht ob ich schon was dazugeschrieben hatte..aber ich wiederhole mich da gerne ... Wunderschöne Bilder und eine tolle abwechslungsreiche Reise!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 18.05.2013, 22:22 Uhr

So, nachdem nun mein erster Versuch eines Cheesecake-Factory Käsekuchens aus dem Ofen ist, kann ich mich wieder diesem Reisebericht widmen...

Dienstag, der 29. Januar 2013 (Fortsetzung)

Eigentlich steht nun die komplette Passage des Neumayer Kanals bevor, einem der szenischen Highlights, doch unsere Sichtweite beträgt nur 30 Meter, bei Windstärke 12 schneit es waagerecht. Mit verkniffenen Gesichtern stehen wir in der Kälte…

Der Neumayer Kanal besitzt eine Länge von 26 km in NOsw-Richtung und ist etwas 2,4 km breit. Er hat majestätische Klippen, eine Attraktion für Touristen, die in diese Region kommen. Es wird gesagt, er sei wie ein Labyrinth mit nicht sichtbaren Ausgängen wegen seines S-förmigen Verlaufs.

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Da diese Starkwinde hier unten sehr lokal auftreten, stellen wir wahrscheinlich einen neuen Rekord bei der Durchfahrt des Neumayer Kanals auf, denn hier gibt es für uns leider nichts zu sehen. Erst als sich der Kanal zur Gerlache Strait weitet, einem eigentlich auch sehr schönen Plätzchen, lichtet sich der Nebel soweit, dass man zumindest ein paar hundert Meter weit sehen kann. Da auch der Wind hier verschwunden ist, stoppt das Schiff, um nach Walen Ausschau zu halten, doch nicht einmal diese lassen sich jetzt sehen. So schön das sonnige Zwischenspiel heute Morgen auch war, wir wollen mehr davon und die Stimmung ist schon wieder am Boden.

Bei mieser Sicht laufen wir pünktlich zum Abendessen unser nächstes Ziel für heute an. Paradise Bay. Eine Bucht, umgeben von über 2000 Meter hohen schneebedeckten Bergen und gewaltige Gletscherzungen mit Walen und Eisbergen.

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Beim Abendessen springen Jürgen und Sandra auf, als neben dem Schiff ein Eisberg mit Pinguinen vorbeischwimmt. Gleichzeitig werden Wale gesichtet und ein wenig bereuen wir es, heute das formale Abendessen im Restaurant gewählt zu haben. Aber was sollen wir bei dem Wetter schon verpassen? An schönen Tagen kann man hier mit spiegelglattem Wasser und von der Sonne beschienen Bergen rechnen, doch heute hat das Paradies geschlossen und dort, wo sich die Wolken ein wenig heben, können wir bei einem Blick durch das Schaufenster ahnen, wie schön es sein könnte.

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Da wir heute Morgen die erste Gruppe bei der Zodiac-Tour waren, sind wir nun die letzten. Unser Termin ist 22.30 Uhr, also nach Sonnenuntergang und wir sind nicht begeistert. Nun liegen wir also hier in der Paradiesbucht, sehen blauweiße Eisberge und Wale in der Entfernung und warten auf die Dinge, die da kommen könnten. Und sie kommen… in Form kleiner heller Flecken am Himmel, die immer größer werden und sich zu blauen Himmelslöchern zwischen den dichten grauen Wolken entwickeln. Auf einmal sind die Zodiacs gar nicht mehr so wichtig, denn von Bord haben wir den besten Blick auf die sich bildende tolle Lichtstimmung.

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Und trotzdem es nicht für ein direktes Sonnenlicht auf den Gletschern reicht, scheint es doch so, als hätte man das Paradies extra für uns doch noch geöffnet. Nur Sigrid möchte noch die Zodiac-Tour machen, Sandra, Andrea und Jürgen wollen lieber an Bord bleiben und die Lichtstimmung genießen. Doch plötzlich kommt Unruhe an Bord auf. Einer der Wale in der Bucht ist dicht neben einem der Zodiacs aufgetaucht und taucht direkt darunter hindurch. Danach nähern sie sich dem Schiff und tauchen daneben ab.

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Da zur gleichen Zeit das Licht nun verschwindet und unsere Zodiac-Gruppe aufgerufen wird, entscheidet sich Sandra blitzschnell um, rennt in die Kabine um sich Gummistiefel anzuziehen und begibt sich zur Zodiac-Pforte in der Annahme, schon recht spät zu sein. Dort rutscht sie einfach in eines der Zodiacs hinein und später stellen wir fest, dass sie wohl noch in die Vorgruppe geraten ist. Aber was macht das schon. So sitzen wir also dieses Mal in getrennten Zodiacs, betreten zum ersten und einzigen Mal das Festland der antarktischen Halbinsel und cruisen vor dem Gletscher, wo es gerade vor einigen Minuten kleinere Abbrüche gab.

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Auch wenn es schon etwas schummerig wird, ist die Stimmung am Gletscher toll. Das Wasser ist spiegelglatt und darin schwimmen kleine Eisstücke. Nun müsste nur noch der Wal kommen. Als plötzlich etwas neben dem Zodiac auftaucht, gibt es ein bisschen Verwirrung, bis wir feststellen, dass es „nur“ ein Pinguin ist.
Glücklich zurück an Bord, gibt es mit Jürgen und Andrea in der Lido Bar noch viel zu erzählen, keiner will nach diesen Eindrücken ins Bett.

Kurz vor Mitternacht lichtet die MS Delphin die Anker im Paradies und manövriert sich vorsichtig durch die Eisberge, die sich in den letzten Stunden in der Ausfahrt festgesetzt haben. Draußen ist es immer noch recht hell und wie es scheint, möchten alle Passagiere heute gar nicht ins Bett. Bis 0.30 Uhr steht Sandra vorne am Bug, winkt Walen und Eisbergen zu, bevor auch sie dann in die Kabine geht. Kann es so viel Wetter an einem Tag geben?

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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 18.05.2013, 23:14 Uhr
Ich hatte schon damit gerechnet, dass die zweite Hälfte des Tages so undurchsichtig bleibt, wie sie begonnen hat. Wie auch vermutlich ihr, hatte ich keinerlei Hoffnung, dass sich das Wetter noch bessert. Wie man sich täuschen kann! :D Das wurde ja noch richtig schön, aber ehrlich gesagt, hätte es das die ganze Zeit  schon sein können.

Die Bilder, nachdem man etwas sieht :wink:, sind wie üblich der Hammer! :D :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 18.05.2013, 23:45 Uhr
Ich hatte schon damit gerechnet, dass die zweite Hälfte des Tages so undurchsichtig bleibt, wie sie begonnen hat. Wie auch vermutlich ihr, hatte ich keinerlei Hoffnung, dass sich das Wetter noch bessert. Wie man sich täuschen kann! :D Das wurde ja noch richtig schön, aber ehrlich gesagt, hätte es das die ganze Zeit  schon sein können.

Die Bilder, nachdem man etwas sieht :wink:, sind wie üblich der Hammer! :D :D

Danke, Angie  :)
Für Deine andere Einschätzung kriegst Du 100 Punkte...
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 19.05.2013, 00:17 Uhr
Jetzt könnte sich das Wetter aber wirklich zum Guten wenden, hoffentlich wird es so.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: captsamson am 19.05.2013, 09:14 Uhr
Eine Frage drängt sich mir nach dem letzten Beitrag auf:
Wie ist der Käsekuchen gelungen? Schmeckt er wie in der Cheesecake Factory? Gibt es Bilder? Ein Rezept?

 :lol:  :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 19.05.2013, 21:21 Uhr
Eine Frage drängt sich mir nach dem letzten Beitrag auf:
Wie ist der Käsekuchen gelungen? Schmeckt er wie in der Cheesecake Factory? Gibt es Bilder? Ein Rezept?

 :lol:  :nixwieweg:

Also Bilder gibt's nicht, das Rezept gibt es hier:

http://www.chefkoch.de/forum/2,35,399870/Original-Cheesecake-wie-in-der-Cheesecake-Factory.html (http://www.chefkoch.de/forum/2,35,399870/Original-Cheesecake-wie-in-der-Cheesecake-Factory.html)

Es haben zwar alle gesagt, dass er toll schmeckt aber ich glaube, er hat noch Potential nach oben  8)
Irgendwie etwas künstlich durch das Vanille-Aroma. So habe ich den Original Cheesecake nicht in Erinnerung.  :roll:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 19.05.2013, 21:47 Uhr

Mittwoch, der 30. Januar 2013

Jeder, den es in die Antarktis zieht, spürt eine gewaltige
Anziehungskraft, eine unvergleichliche Mischung aus Erhabenheit,
Schönheit, Weite, Einsamkeit und Feindlichkeit – Begriffe, die jeder für
sich schrecklich melodramatisch klingen – die aber das tatsächliche Gefühl
für die Antarktis wirklichkeitsgetreu wiedergeben. Wo sonst in der Welt
treffen alle diese Beschreibungen wirklich zu?
Kapitän T. L. M. Sunter in „The Antarctic Century Newsletter"


Um 3 Uhr klingelt der Wecker und Sandra quält sich wieder aus dem Bett. Draußen ist es tatsächlich ziemlich hell und das Schiff liegt still zwischen den Bergen und Gletschern. Beim Warten auf das Morgenrot und den Sonnenaufgang wird es ganz schön kalt. Nur zwei Buckelwale und ein weiterer Reisender genießen diese frühe Stunde. Als dann gegen 4.20 Uhr das erste Licht auf die Berge in der Entfernung fällt, es rund um das Schiff aber dunkel bleibt, nimmt die Delphin Fahrt auf zu ihrem nächsten Ziel. Da der Kurs wegführt von den Bergen im ersten Sonnenlicht, geht Sandra zurück in die Kabine, um sich aufzuwärmen.

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Der Wecker wird auf 5 Uhr gestellt, denn bereits um 7 Uhr soll die Delphin in den Lemaire Kanal einfahren. Doch irgendwie klingelt der Wecker nicht und wir wachen erst um 6 Uhr auf. Also schnell anziehen und nach oben an Deck. Dort erwartet uns das altbekannte Bild, denn es ist grau und feucht. Trotzdem haben sich bereits viele Passagiere versammelt, um die Durchfahrt durch diesen engen Kanal mitzuerleben.

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Der Lemaire Kanal ist eine Meerenge zwischen der antarktischen Halbinsel und der vorgelagerten, acht Kilometer langen Booth-Insel. Diese wurde im Jahr 1873 vom deutschen Kapitän Eduard Dallmann entdeckt. Der Kanal wurde 1873 erstmals entdeckt. Er ist etwa sechs km lang und an der schmalsten Stelle rund 720 m breit. Die umgebenden Berge erheben sich bis 1.000 Meter Höhe. Am nördlichen Eingang des Kanals befindet sich der Doppelgipfel von Kap Renard. Der Berg führt seit 2008 auch offiziell den Namen „Una Peaks“ nachdem er schon seit etwa 1955 die inoffizielle Bezeichnung „Una's Tits (Unas Titten)“ in Erinnerung an Una Spivey, eine Betreuerin des Personals des Falkland Islands Dependencies Survey (FIDS), des späteren British Antarctic Survey, in den 1940er Jahren auf den Falklandinseln trägt.

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Die Schiffspassage durch den Kanal zur oder von der Petermann-Insel gilt als einer der Höhepunkte einer Antarktisreise mit einem Kreuzfahrtschiff. Der Lemaire-Kanal wird wegen der Vielfalt an Fotomotiven auch als „Kodak Gap“ bezeichnet. Die geschützten Gewässer des Kanals bilden einen großen Kontrast zum stürmischen Südpolarmeer. Die Gletscher und Klippen spiegeln sich in den stillen Wasserflächen am südlichen Ende des Kanals. Wenn Eisberge die Weiterfahrt nach Süden blockieren, sind die Kreuzfahrtschiffe gezwungen umzukehren und die Booth-Insel zu umrunden um die Petermann-Insel zu erreichen.

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Auch wir stehen vorne am Bug, sehen viele Eisberge und überlegen, wie der Kapitän das Schiff da wohl durchbringen will. Gerade an der engsten Stelle des Kanals liegen zwei große Eisberge und wir haben so unsere Zweifel, ob das große Schiff da noch durch passt.  Was uns jedoch freut ist, dass die Wolkendecke vor uns aufgerissen ist und wir auf ein großes blaues Loch zusteuern.

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Langsam schiebt sich MS Delphin vorbei an den beiden Eisbergen und hinein in ein Eisskulpturenwunderland. Hier gibt es viele bizarre Eisberge, viel schönere als wir bisher in der Antarktis gesehen haben. Dazu ist der Himmel jetzt überzogen von hübschen kleinen Wölkchen und wir sind wieder einmal überglücklich.

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Nach den ersten hundert Aufnahmen von den Eisbergen begeben wir uns kurz in die Kabine, denn heute sind wir erst die dritte Gruppe bei der Zodiac Anlandung und haben Zeit. An Deck vergeht die Zeit sehr schnell, denn immer wieder schwimmen Wale vorbei und die Eisberge im Sonnenlicht sind auch viel zu verlockend für unsere Kameras. Doch wie schon gestern verschwindet die Sonne bald wieder hinter den Wolken. Wir können nur hoffen, dass es heute windstill bleibt, so dass wir unsere Anlandung noch absolvieren können.

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Das heutige Ziel heißt Petermann-Island.
Die Insel wurde 1873 vom deutschen Walfänger Eduard Dallmann entdeckt und nach dem deutschen Geographen August Petermann benannt. Die höchste Erhebung der etwa 1 km langen Insel beträgt 150 m. Die Insel ist relativ eisfrei. Sie ist der südlichste Punkt vieler Antarktis-Kreuzfahrten. Das gilt auch für uns.

Auf der Insel befinden sich Kolonien brütender Esels-Pinguine und Adelie-Pinguine. Prima, denn diese fehlen uns bisher noch. An Land angekommen, werden wir jedoch erst einmal von Esels-Pinguinen mit ihren Jungen begrüßt. Sie laufen überall und wir bahnen uns mühsam unseren Weg über Steine und durch grün gefärbten Schnee. Je länger der Sommer in der Antarktis dauert, desto mehr verwandeln sich die Pinguinkolonien von schneebedeckten idyllischen Inseln in braune Kot- und Schlammhaufen. Doch noch geht es und wir können die Pinguine über den Schnee laufen sehen.

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Leider finden wir nur wenige Adelie-Pinguine, die bereits große dicke Jungtiere haben. Stattdessen sind die Esels-Pinguine mal wieder die Stars der Insel. Jungtiere liegen faul auf den Steinen, Eltern kommen und gehen zum Füttern. Auch eine Robbe und ein paar Königskormorane können wir sehen.

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Auf der Rückfahrt zum Schiff umkreist unser Zodiac-Fahrer noch den großen tollen Eisberg und alle Fotografen an Bord sind ihm dankbar. Dann genießen wir die letzten Minuten unserer letzten Zodiac-Fahrt schweigend. Die MS Delphin kommt immer näher und beim Aussteigen brauchen wir schon etwas Geschick, um im richtigen Moment den Absprung zu schaffen. Es geht ganz schön hoch und runter.

An Bord schauen wir weiter nach Walen und winken einem Buckelwalpaar zu, welches ruhig zwischen unserem Schiff und Petermann-Island seine Bahn zieht. Das letzte Zodiac kommt gerade zurück zum Schiff und das Mittagessen wird angekündigt. Wie friedlich es doch alles wirkt.

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Als wir beim Mittagessen Platz nehmen, wird bereits der Anker gelichtet und die MS Delphin nimmt Fahrt auf. Bald erfahren wir den unschönen Grund dafür, den man uns bisher verheimlicht hat. In der Drake Passage braut sich ein neuer Sturm zusammen und um das Schlimmste zu vermeiden, will man versuchen, mit Volldampf noch vor dem Sturmzentrum Ushuaia zu erreichen.

Unsere plötzliche überstürzte Abfahrt wirkt ein bisschen wie eine Flucht aus dem Paradies. Die MS Delphin pflügt mit 17 Knoten durch die Dünung, die wie aus dem Nichts Höhen von zwei bis drei Metern erreicht. Draußen scheint noch die Sonne und die schönsten Eisberge sausen an uns vorbei. Noch einmal unterbrechen wir das Essen, um draußen einen letzten Blick auf die weißen Riesen im Sonnenlicht zu werfen. Dann machen wir unsere Kabine sturmfest und werfen Antiseekrankheitsdrogen ein. Hoffentlich ist es dafür nicht schon zu spät und hoffentlich wird es nicht allzu schlimm.

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Den Nachmittag verbringen wir dann, indem wir dreimal das stark schwankende Schiff umrunden, um Platz für ein bisschen Kuchen zu schaffen, lesen und Reisebericht schreiben. Die Seekrankheitstabletten oder auch der Schlafmangel der letzten Tage sorgen für eine bleierne Müdigkeit, so dass wir viel Zeit mit Schlummern im Bett herumbekommen. Die Wellenhöhe bleibt bei knapp vier Metern und es ist ganz gut auszuhalten. Doch das Sturmtief kommt ja erst noch und allein der Name Drake Passage sorgt für Respekt.

Zum Abendessen ist heute das Shackleton Dinner angesetzt und wir alle entscheiden uns für Forschersockensuppe mit arktischen Wollflusen und andere Delikatessen wie Pinguinbrust usw.
Der Abend endet früh und wir rollen ins Bett.


Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 19.05.2013, 22:38 Uhr
Wie kann solch ein wunderschöner Tag mit einer überstürzten Flucht enden? Das passt doch gar nicht zusammen und damit hatte ich - wie auch ihr - nicht gerechnet. Hoffentlich entkommt ihr dem Sturm wenigstens.

Sandra, was ist denn eine Forschersockensuppe? Ich könnte mir vielleicht schon etwas darunter vorstellen, aber ich weigere mich :lol:

Und noch eine Frage: Weißt du, wofür dieses rote Gebäude gedacht war oder immer noch gedacht ist? Falls es zum Verkauf steht... :pfeifen: :wink: :lol:


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Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 19.05.2013, 23:03 Uhr
Wie kann solch ein wunderschöner Tag mit einer überstürzten Flucht enden? Das passt doch gar nicht zusammen und damit hatte ich - wie auch ihr - nicht gerechnet. Hoffentlich entkommt ihr dem Sturm wenigstens.

Sandra, was ist denn eine Forschersockensuppe? Ich könnte mir vielleicht schon etwas darunter vorstellen, aber ich weigere mich :lol:

Und noch eine Frage: Weißt du, wofür dieses rote Gebäude gedacht war oder immer noch gedacht ist? Falls es zum Verkauf steht... :pfeifen: :wink: :lol:


Aus Wikipedia:
"Auf der Petermann-Insel gibt es eine argentinische Schutzhütte aus den 1950er Jahren, die von der Besatzung der ukrainischen Antarktis Station Wernadski auf der Galindez-Insel instand gehalten wird."

Da musst Du wohl mal Deine diplomatischen Kontakte bemühen ;-)


Das ganze Dinner an diesem Abend bestand aus ausgesuchten verbalen Scheusslichkeiten... ähmm oder so ähnlich  :lol: Keine Angst, der Geschmack der Speisen war ausgezeichnet. Leider können wir uns nur noch an den Namen der Suppe erinnern aber nicht mehr an den Inhalt.


Tja, die Flucht aus der Antarktis. Ich glaube, man wollte uns diese letzte Anlandung nicht vermiesen, was ja auch sehr ok war. Vielleicht wäre man ansonsten eher in Richtung Ushuaia aufgebrochen (...wenn wir vorher schon vier Tage Traumwetter gehabt hätten)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 19.05.2013, 23:15 Uhr
Aus Wikipedia:
"Auf der Petermann-Insel gibt es eine argentinische Schutzhütte aus den 1950er Jahren, die von der Besatzung der ukrainischen Antarktis Station Wernadski auf der Galindez-Insel instand gehalten wird."

Das ist ein Service, danke schön! :D

Da musst Du wohl mal Deine diplomatischen Kontakte bemühen ;-)

Du meinst sicher die Insel-Kontakte, richtig? :wink: :lol:

Das ganze Dinner an diesem Abend bestand aus ausgesuchten verbalen Scheusslichkeiten... ähmm oder so ähnlich  :lol: Keine Angst, der Geschmack der Speisen war ausgezeichnet. Leider können wir uns nur noch an den Namen der Suppe erinnern aber nicht mehr an den Inhalt.

Im Inet ist kein einziger Hinweis zur Forschersockensuppe, das stimmte mich nachdenklich, deswegen fragte ich nach. Und ihr wisst auch nur, dass sie gut geschmeckt hat, aber nicht, ob sie aus Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst (ok, kann man bei einer Suppe ev. weglassen :wink:) oder Brot bestanden hat :lol: Wie soll man da jemals an das Rezept kommen? :wink:

Tja, die Flucht aus der Antarktis. Ich glaube, man wollte uns diese letzte Anlandung nicht vermiesen, was ja auch sehr ok war. Vielleicht wäre man ansonsten eher in Richtung Ushuaia aufgebrochen (...wenn wir vorher schon vier Tage Traumwetter gehabt hätten)

Erst jetzt wird mir dein (geänderter) Threadtitel richtig bewusst: Wetterküche, passender könnte das Wort nicht sein. Hattet ihr Bedenken oder ev. sogar unterschwelige Angst wegen des Sturmes? Ich weiß nicht mehr, wann es war, entweder 1 oder 2 Jahre vor euch, aber ein Schiff musste die Reise unterbrechen und umdrehen, Stürme waren die Ursache.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 20.05.2013, 14:37 Uhr

Im Inet ist kein einziger Hinweis zur Forschersockensuppe, das stimmte mich nachdenklich, deswegen fragte ich nach. Und ihr wisst auch nur, dass sie gut geschmeckt hat, aber nicht, ob sie aus Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst (ok, kann man bei einer Suppe ev. weglassen :wink:) oder Brot bestanden hat :lol: Wie soll man da jemals an das Rezept kommen? :wink:


Also wenn nicht Jürgen evtl. die Karte abfotografiert hat, wirst Du wohl Deine Fantasie für das Rezept bemühen müssen  :lol: ... und wenn Dir nichts einfällt, musst Du wohl tatsächlich Wollsocken kochen  8)



Erst jetzt wird mir dein (geänderter) Threadtitel richtig bewusst: Wetterküche, passender könnte das Wort nicht sein. Hattet ihr Bedenken oder ev. sogar unterschwelige Angst wegen des Sturmes? Ich weiß nicht mehr, wann es war, entweder 1 oder 2 Jahre vor euch, aber ein Schiff musste die Reise unterbrechen und umdrehen, Stürme waren die Ursache.


Soweit ich weiß, gab es in jedem der vergangenen Jahre irgendwelche Zwischenfälle. Vom Sinken, über Maschinenschaden, Sturmschäden... Klar hat man das irgendwo im Hinterkopf aber in dem Moment, wo ich die Reise gebucht habe, wusst ich, worauf ich mich einlasse.
Auf der Delphin fühlten wir uns schon sicher... soweit das eben geht bei einem richtigen Sturm  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 20.05.2013, 14:56 Uhr

Donnerstag, der 31. Januar 2013

Für die Abenteuerlust moderner Reisenden kommt es darauf an, dass viel passiert, aber nichts passieren kann. (Hans-Armin Weirich)

Nach unserer „Flucht“ von Petermann Island, um rechtzeitig dem zu erwartenden Sturm zu entgehen, einer sehr unruhigen und schaukeligen Nacht klingelt heute Morgen um 8 Uhr der Wecker. Wir stehen auf, machen uns für das Frühstück fertig. Das ist eine schwierige Aufgabe, denn unser Körper will immer anders als das Schiff. Mal fallen wir nach hinten, dann geht es im Laufschritt voran. Das Frühstück schmeckt und Sandra sieht am Himmel ein Stück Sonne. Bewaffnet mit Laptop, Lesebuch und dem Buch für den Reisebericht machen wir uns auf den Weg zum Lido-Deck. Hier setzen wir uns an einer windgeschützten Stelle in die Sonne. Ca. zwei Stunden genießen wir diese noch, dann zieht es sich zu. Nun geht es wohl richtig los. Das Personal entwickelt eine gewisse Betriebsamkeit und sichert alle Gegenstände, was  auf die Nähe des Sturms schließen lässt. Wir werfen auf dem Weg zu unserer Kabine einen Blick auf die Wetterkarte an der Rezeption.

Das Sturmtief hängt nun dicht vor Kap Hoorn. Der Kapitän kann noch so viel Haken schlagen, irgendwie, irgendwo und irgendwann erreicht uns der Sturm doch. Wir legen uns bis zum Mittagessen noch etwas aufs Bett und lesen aber bald fallen uns bei der Schaukelei die Augen zu.

Trotz Sturm und hohen Wellen schmeckt uns das Mittagessen. Schaukelnd bewegen wir uns wieder in unsere Kabine und schauen im Bordfernsehen einen Bericht über die Geschichte der Forschungsstation von Port Lockroy. Danach wird noch ein Film über Eisbären in der Arktis gesendet, den wir uns dann auch noch ansehen. Draußen kann man eh nichts machen.

Die MS Delphin stampft durch das Wasser der Drake Passage. Unten in unserer Kabine ächzt und knarrt es. Es hört sich schlimm an. So verbringen wir die Zeit bis zum Abendessen im Bett. Ausgerechnet heute Abend soll es ein Gala Dinner mit festlicher Garderobe geben. Die armen Stewards haben ihre liebe Not, das Essen ohne „Unfall“ heil und sauber an den Tisch zu bringen. Unsere Gläser und die Bestecke rutschen immer von einer Tischseite zur anderen, so dass wir immer eine Hand zum Festhalten brauchen. Sieben Gänge stehen heute auf der Speisekarte. Trotz nun schon acht Meter hoher Wellen schmeckt es uns aber sehr gut... wie auch den meisten anderen Passagieren. Die hohen Wellen spritzen bis an die Fenster des Restaurants und trotzdem schafft es die Crew, die Eisbomben mit Wunderkerzen hinein zu tragen.

Nach dem Verzehr dieses letzten Ganges lösen wir die Tischrunde schnell auf und begeben uns in unsere Kabinen und fallen im wahrsten Sinne des Wortes ins Bett.
 
Es schaukelt, stampft und knarrt, die Wellen schlagen an die Breitseite des Schiffes.
Wir mag wohl die Nacht werden?



PS: Irgendwie gibt es von diesem Tag keine Bilder. Im Nachhinein habe ich mich darüber etwas geärgert  :( :oops: :(
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 20.05.2013, 15:47 Uhr
Ne, ich habe das Menü leider auch nicht abfotografiert.... und Bilder vom 31.01. hab' ich auch nicht  :(. Aber die Bilder vom 30. waren wie immer toll! Ganz besonders nett fand ich den Pinguinbiss in den Pinguinzeh - das habe ich gar nicht gesehen  8)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 20.05.2013, 22:31 Uhr
Also wenn nicht Jürgen evtl. die Karte abfotografiert hat, wirst Du wohl Deine Fantasie für das Rezept bemühen müssen  :lol: ... und wenn Dir nichts einfällt, musst Du wohl tatsächlich Wollsocken kochen  8)

Da Jürgen, wie ich las, die Karte nicht abfotografiert hat, ziehe ich es vor, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen, aber nur deswegen, weil ich keine Wollsocken habe :lol:

Soweit ich weiß, gab es in jedem der vergangenen Jahre irgendwelche Zwischenfälle. Vom Sinken, über Maschinenschaden, Sturmschäden... Klar hat man das irgendwo im Hinterkopf aber in dem Moment, wo ich die Reise gebucht habe, wusst ich, worauf ich mich einlasse.
Auf der Delphin fühlten wir uns schon sicher... soweit das eben geht bei einem richtigen Sturm  :wink:

Großartig Bedenken hätte ich nicht, auch wenn mir etliche Zwischenfälle bekannt wären. Passieren kann immer und überall etwas, so gesehen ist man nicht mal in einem Glashaus sicher :wink:

Ob mir bei 8 m hohen Wellen das Essen noch geschmeckt hätte, wage ich zu bezweifeln, aber mit der dreifachen Dosis mit Antiseekrankheittabletten wäre es vielleicht möglich.
Gab es eigentlich während des Sturms bei anderen Leuten Verletzungen durch Stürze o. ä.?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 20.05.2013, 23:26 Uhr
Ne, ich habe das Menü leider auch nicht abfotografiert.... und Bilder vom 31.01. hab' ich auch nicht  :(. Aber die Bilder vom 30. waren wie immer toll! Ganz besonders nett fand ich den Pinguinbiss in den Pinguinzeh - das habe ich gar nicht gesehen  8)

Und dabei standet Ihr sogar dicht bei uns. Aber bei den vielen Pinguinen gab es bestimmt auch in andere Richtungen viel zu sehen  :rotierend2:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 20.05.2013, 23:34 Uhr

Da Jürgen, wie ich las, die Karte nicht abfotografiert hat, ziehe ich es vor, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen, aber nur deswegen, weil ich keine Wollsocken habe :lol:


 :rotor: :rotor: :rotor:

Großartig Bedenken hätte ich nicht, auch wenn mir etliche Zwischenfälle bekannt wären. Passieren kann immer und überall etwas, so gesehen ist man nicht mal in einem Glashaus sicher :wink:

Ob mir bei 8 m hohen Wellen das Essen noch geschmeckt hätte, wage ich zu bezweifeln, aber mit der dreifachen Dosis mit Antiseekrankheittabletten wäre es vielleicht möglich.
Gab es eigentlich während des Sturms bei anderen Leuten Verletzungen durch Stürze o. ä.?

Bei der dreifachen Dosis wärst Du wahrscheinlich aus dem Schlafen gar nicht mehr raus gekommen  :schlafen: :schlafen: :schlafen:

Gegen Abend wurde es bei mir dann auch schon recht knapp. Der Magen machte keine Probleme aber mein Kopf mochte das ständige Auf und Ab nicht mehr. Von Verletzungen haben wir nichts gehört, allerdings wird sowas ja auch nicht per öffentlicher Durchsage kommuniziert ;-)  Was wir mitbekommen haben, steht dann im nächsten Teil des Berichts  :pfeifen: :pfeifen: :pfeifen:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 20.05.2013, 23:51 Uhr
Bei der dreifachen Dosis wärst Du wahrscheinlich aus dem Schlafen gar nicht mehr raus gekommen  :schlafen: :schlafen: :schlafen:

Mit der zweifachen Dosis habe ich schon Erfahrung, dreifach noch nicht, aber ich gebe freiwillig zu, dass mich die zweite Tablette schon leicht müde machte. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, wäre ich vermutlich eingeschlafen. Wahrscheinlich sind diese Tabletten gar nicht dafür gemacht, vor der Seekrankheit zu schützen, sondern die Leute in den Schlaf zu wiegen (= Schlaftabletten :wink:), sodass sie gar nicht merken, dass sie eigentlich seekrank sind :lol:

Gegen Abend wurde es bei mir dann auch schon recht knapp. Der Magen machte keine Probleme aber mein Kopf mochte das ständige Auf und Ab nicht mehr.

Bei mir wäre es vermutlich zuerst der Magen, auch wenn er sehr geduldig ist.

Von Verletzungen haben wir nichts gehört, allerdings wird sowas ja auch nicht per öffentlicher Durchsage kommuniziert ;-)

Nun ja, nicht gerade per öffentlicher Durchsage :lol: Aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand, der den Speisesaal betritt, wegen des Schwankens des Schiffes das Gleichgewicht verliert, sich nicht mehr rechtzeit irgendwo anklammern kann und daher stürzt, das wäre dann sozusagen die Live-Aufführung :wink:

Was wir mitbekommen haben, steht dann im nächsten Teil des Berichts  :pfeifen: :pfeifen: :pfeifen:

Wenn du meinst, du machst mich neugierig, darf ich dir versichern, dass dem nicht so ist :wink: Neugier kenne ich nicht, nur Interesse :wink: :lol: :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 00:04 Uhr

Wenn du meinst, du machst mich neugierig, darf ich dir versichern, dass dem nicht so ist :wink: Neugier kenne ich nicht, nur Interesse :wink: :lol: :nixwieweg:


Das war nicht meine Absicht Angie, ich möchte nur nichts doppelt schreiben  :lol:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 21.05.2013, 00:06 Uhr
Das war nicht meine Absicht Angie, ich möchte nur nichts doppelt schreiben  :lol:

Du bist um keine Ausrede verlegen :lachroll:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 21.05.2013, 17:02 Uhr
Die Fotos sind mal wieder einfach nur klasse!!! Schade, dass es keine Bilder von den hohen Wellen gibt.

Was den Seegang angeht, können wir uns ja schon mal auf 'was gefasst machen... ich weiß nicht, ob ich da noch essen könnte *urghs*.
Aber gut zu wissen, dass andere Leute an solchen Tagen auch die meiste Zeit nur im Bett rumliegen. Ich hab' da immer ein schlechten Gewissen gehabt. :)

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 18:42 Uhr
Die Fotos sind mal wieder einfach nur klasse!!! Schade, dass es keine Bilder von den hohen Wellen gibt.

Danke :-) Das mit den Fotos finde ich auch schade... aber deswegen noch einmal so'n Sturm?  :verquer: :zuberge: :verquer:

Aber gut zu wissen, dass andere Leute an solchen Tagen auch die meiste Zeit nur im Bett rumliegen. Ich hab' da immer ein schlechten Gewissen gehabt. :)

Warum? Ich habe endlich meine Reiselektüre geschafft, es ging mir gut und draußen habe ich absolut nichts versäumt... ist wie faulenzen zu hause ;-)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 19:00 Uhr

Freitag, der 1. Februar 2013


„Das Beste, was man von Reisen nach Hause bringt, ist die heile Haut.“

0.00 Uhr
Das Schiff stampft und stöhnt. An Schlaf ist nicht zu denken.

01.00 Uhr
Das Schiff stampft, rollt und stöhnt. Irgendwo hören wir, wie etwas zu Bruch geht und gehämmert wird. Ist das der Klabautermann? Sigrid nutzt die Zeit zwischen zwei Wellen für einen Sprung zur Toilette.

03.00 Uhr
Das Schiff bewegt sich nun in alle nur möglichen Richtungen, knarrt, ächzt und stöhnt. Hoffentlich hält es das aus, denn Rettungsboote wären bei diesem Sturm wohl auch keine gute Alternative. Einen Blick nach draußen über die Bordkamera sparen wir uns, denn zum Glück ist es zu dunkel, um das ganze Ausmaß des Sturms zu sehen. Unsere Kabine scheint den letzten Schutz vor den tobenden Naturgewalten zu bieten. Halte durch liebe MS Delphin, bald ist der schützende Beagle Kanal erreicht. Halte durch.

08.00 Uhr
Der Wecker klingelt und das Schiff bewegt sich nicht mehr. Es ist geschafft. Die MS Delphin gleitet ruhig durch den Beagle Kanal und kurze Zeit später ertönt der Guten Morgen Gruß des Kreuzfahrtdirektors, der von „Überleben“ spricht. Aua, das scheint wirklich schlimm gewesen zu sein. Bei einem Rundgang durch das Schiff sehen wir dann umgefallene Kleiderständer, fehlende Paneele in der Decke und auch sonst ist einiges in Unordnung. Es war laut Aussage vieler langjähriger Besatzungsmitglieder der schlimmste Sturm, den sie je erlebt haben. Musste das nun ausgerechnet auf unserer Reise passieren? Ein Sturm in der Drake Passage war das Letzte, was wir je erleben wollten und so richtig können wir das alles noch nicht begreifen. Mit bis zu 12 Meter hohen Wellen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h (ein Orkan mit Windstärke 12 beginnt bei 120 km/h) war das schon ziemlich gewaltig und dementsprechend gedämpft ist die Stimmung an Bord. Wir genießen schweigend die Fahrt im Beagle Kanal und in der Ferne ist bereits der Flugplatz von Ushuaia zu sehen.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_341.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_342.jpg)

Die Besatzung lädt uns beim Einlaufen alle auf ein Glas Sekt ein, was Gelegenheit gibt, das Erlebte zu besprechen. Dabei haben wir nun echtes Ushuaia Wetter mit Sonne, Regen, Wind und Regenbogen. Es ist kaum zu glauben, dass 100 Kilometer weiter ein großer Sturm toben soll.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_343.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_344.jpg)

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_345.jpg)

Gegen 11.30 Uhr machen wir an der Pier von Ushuaia fest, wo bereits die Fram und die Sea Diamond von Quark Expeditions liegen. Nach dem Mittagessen nutzen wir die freie Zeit, um in Ushuaia ein bisschen in die Zivilisation zurückzukehren. Mails lesen und schreiben, Souvenirs angucken und ein Besuch im Casino sollen helfen, wieder in der normalen Welt zu landen, doch der Sturm beherrscht immer noch die Gedanken und ist das Gesprächsthema Nummer Eins. Was wäre wenn…

Zurück auf dem Schiff sollten wir eigentlich packen, denn morgen früh um 9.40 Uhr geht unser Flieger nach Buenos Aires. Doch zuerst gibt es Kaffee und nach den ersten Packversuchen von Sigrid landen wir in der Delphin Bar zu einer Pina Colada.

Danach beim Abendessen, versuchen wir, zusammen mit Andrea und Jürgen ein Fazit für diese Reise zu ziehen. Ein bisschen bedauern wir, nicht das gewünschte Postkartenwetter gehabt zu haben aber andererseits hatten wir auch viel Glück mit den Anlandungen und die Wörter Mikroklima und katabatische Winde entwickeln sich zu unseren Lieblingswörtern an diesem Abend. Es wird spät und zum ersten Mal sind wir fast die letzten, die das Restaurant verlassen. Nun folgt jedoch das unvermeidliche Packen, welches gar nicht so schlimm ist und noch einmal von einem Sonnenuntergang unterbrochen wird.

(http://www.sk-photoart.com/JPEG/PAT_346.jpg)

Gegen 22.30 Uhr fallen wir dann ins Bett und freuen uns auf eine ruhige Nacht. Doch in unseren Köpfen schwankt es immer noch…
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 21.05.2013, 20:46 Uhr
Gerade noch hat mein Schatz eine Sendung über Fischer in der Beringsee gesehen. Da ist eines der Boote gekentert und nicht viele haben das übelebt... Eure Erlebnisse erinnern mich nun ein wenig daran und eine solche Reise rückt für mich in noch weitere Ferne. Aber wenn ich dann wieder die tollen Pinguinbilder sehe oder die blau leuchtenden Eisberge... Wow! Das will ich dann auch  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 21.05.2013, 21:45 Uhr
Du hast die Nacht wirklich gut beschrieben.... am schlimmsten fand ich die Zeit zwischen 3 und 5 Uhr morgens... der Sturm war unbeschreiblich. Keiner, der das nicht selbst erlebt hat, weiß, wovon wir reden. Umso schöner war der Schlaf, als wir den Beagle Kanal erreicht haben.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 21:57 Uhr
Gerade noch hat mein Schatz eine Sendung über Fischer in der Beringsee gesehen. Da ist eines der Boote gekentert und nicht viele haben das übelebt... Eure Erlebnisse erinnern mich nun ein wenig daran und eine solche Reise rückt für mich in noch weitere Ferne. Aber wenn ich dann wieder die tollen Pinguinbilder sehe oder die blau leuchtenden Eisberge... Wow! Das will ich dann auch  :wink:

Ich möchte hier eigentlich keine Ängste wecken... aber ich kann doch unsere Erlebnisse auch nicht beschönigen.  :zuck: :zuck: :zuck:

Wenn ihr Glück habt, macht ihr fünf Reisen in die Antarktis ohne Stürme... aber uns hat es nun mal erwischt. Ok, nun weiß ich, dass es erträglich ist und mich nicht von weiteren Reisen abhalten kann  :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 21:59 Uhr
Du hast die Nacht wirklich gut beschrieben.... am schlimmsten fand ich die Zeit zwischen 3 und 5 Uhr morgens... der Sturm war unbeschreiblich. Keiner, der das nicht selbst erlebt hat, weiß, wovon wir reden. Umso schöner war der Schlaf, als wir den Beagle Kanal erreicht haben.

Ja genau, obwohl ich gar nicht weiß, wann ich bewusstlos wurde... ähhm eingeschlafen bin  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 21.05.2013, 22:00 Uhr
Genau, so ein Stürmchen hält uns nicht ab  :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 21.05.2013, 22:00 Uhr
Zitat
Ok, nun weiß ich, dass es erträglich ist und mich nicht von weiteren Reisen abhalten kann  :Nix wie weg:

Das hast du jetzt aber schön gesagt!  :D :D :D
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 21.05.2013, 22:02 Uhr
Es hat eine Weile gedauert bis zu dieser Sichtweise...  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 22.05.2013, 14:26 Uhr
12 Meter hohe Wellen... puh :(. Wenn es dieses Jahr schon so einen schlimmen Sturm gab, gibt es vielleicht nächstes Jahr keinen :roll:.
Haben denn die Tabletten wirklich so gut geholfen, dass euch nicht übel wurde? Ich glaube, ich hätte pausenlos gekübelt. :?

Zitat
Warum? Ich habe endlich meine Reiselektüre geschafft, es ging mir gut und draußen habe ich absolut nichts versäumt... ist wie faulenzen zu hause ;-)

Weiß auch nicht; ich habe dann immer das Gefühl, dass ich den Urlaub sinnlos verschwende. :)

Sag mal, Du schreibst ja, dass es nachts dort dunkel war, haben die irgendetwas davon gesagt, ob man da theoretisch die Möglichkeit hat, Südlichter zu sehen?
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 22.05.2013, 18:14 Uhr
12 Meter hohe Wellen... puh :(. Wenn es dieses Jahr schon so einen schlimmen Sturm gab, gibt es vielleicht nächstes Jahr keinen :roll:.

Bestimmt! Solche Stürme gibt es nur alle zwei Jahre.  :rollen:

Haben denn die Tabletten wirklich so gut geholfen, dass euch nicht übel wurde? Ich glaube, ich hätte pausenlos gekübelt. :?

Scheint so, denn normalerweise hätte ich wohl ziemlich gelitten  :)

Sag mal, Du schreibst ja, dass es nachts dort dunkel war, haben die irgendetwas davon gesagt, ob man da theoretisch die Möglichkeit hat, Südlichter zu sehen?

Ich schrieb, dass wir so viele Wolken hatten, dass es dunkel war. Ansonsten, also ohne Wolken, wäre es mit Sicherheit zu hell für Polarlichter.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 22.05.2013, 21:36 Uhr

Samstag, der 02. Februar 2013

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise.
Höchste Zeit ist´s: Reise, reise!
Wilhelm Busch


Um 5 Uhr klingelt der Wecker, denn auch den letzten Sonnenaufgang wollen wir nicht verpassen. Und das ist auch gut so, denn am Horizont ist bereits das erste Licht zu sehen. Während es an Bord noch ruhig ist, ist die Crew damit beschäftigt, das Schiff komplett abzuspritzen und vom Salzwasser zu befreien. Der Sonnenaufgang wird dann richtig spektakulär mit vielen leuchtenden Wolken und bald stehen wir alle vier am Bug und genießen die letzten Stunden am Ende der Welt, immer noch sehr unentschlossen über unsere Erlebnisse der letzten Woche.

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Nach dem letzten Frühstück heißt es dann Abschied nehmen vom Schiff. Mit unseren Taschen, die bereits vor dem Schiff auf uns warten gehen wir zu Fuß zum Ende der Pier und mit einem Taxi geht es zum Flughafen. Ja, diese Straßen kennen wir alle schon, die Lupinen sind schon etwas verblüht und die Sonne scheint.

Am Flughafen angekommen warten wir auf den Check In und dann auf den Abflug. Kurz nach 10 Uhr heben wir dann ab. LAN 4443 startet in östliche Richtung, erlaubt uns einen letzten Blick auf die MS Delphin und folgt dann dem Beagle Kanal in südlicher Richtung. Drei Stunden später landen wir auf dem Stadtflughafen von Buenos Aires. Mit 30 Grad ist es schwül, stickig, laut und dreckig… aber das haben wir ja vorher gewusst. Während Sigrid schon auf das Gepäck wartet, chartern wir anderen drei eine Remise bei Manuel Tienda Leon und zu viert können wir dann wenig später zusammen in einem Auto zum Puerto Madero fahren, wo wir das Hotel Madero gebucht haben.

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Für uns zwei ist es wie nach Hause kommen, denn wir haben uns hier vor zwei Jahren sehr wohl gefühlt. Nach etwas Warten bekommen wir ein schönes Zimmer im siebten Stock und dort bleiben wir erst einmal, denn die Klimaanlage hat das Zimmer auf angenehme 21 Grad herab gekühlt.

Doch allzu lange hält es uns nicht. Es ist bereits 15.30 Uhr und wir haben Hunger. Beim Schlendern am Hafen entdecken wir einen Starbucks und dort gibt es neben dem Kaffee auch noch Muffins für den kleinen Hunger zwischendurch.

Zurück am Hotel ist dort alles mit Polizeikräften abgesperrt. Auf Nachfrage erfahren wir, dass heute eine argentinische Fußballmannschaft im Hotel absteigt und dass bis zu 1000 Fans erwartet werden. Och nö, hätten die das nicht übermorgen machen können? Wir sehen unseren abendlichen Bummel bereits in Gefahr.

Doch noch ist es nicht so weit und die nächsten Stunden verbringen wir auf der Dachterrasse des Hotels bei einem Sonnenbad. Zum Glück ist der Himmel ziemlich bewölkt, denn sonst hätten wir es in der Hitze mit unseren ungeeigneten Klamotten wohl nicht allzu lange ausgehalten. Um uns herum tief unten auf der Straße hallt es von Fangesängen, Trommeln und Feuerwerkskörpern.

Um 19.15 Uhr treffen wir uns in der Lobby mit Jürgen und Andrea und zusammen schlendern wir hinaus. Von den Fans ist zum Glück nichts mehr zu sehen und wir genießen die entspannte Atmosphäre in diesem neuen Stadtteil von Buenos Aires. Zum Sonnenuntergang wird es dann richtig schön und der Himmel um uns herum erstrahlt in allen möglichen dramatischen Rottönen. Zum Glück haben wir alle notwendigen Kameras mit und so können wir unserem Hobby noch einmal so richtig nachgehen.

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Nach den letzten Aufnahmen bei fortschreitender Dunkelheit entern wir dann das Cabana Las Villegas. Hier haben wir schon vor zwei Jahren gut gegessen und für heute Abend einen Tisch reserviert. Wir werden nicht enttäuscht. Für Sigrid ein riesiges Stück Lachs, für Sandra ein Steak von 500 Gramm mit Kürbismus und für Jürgen und Andrea jeweils ein Rindercarpaccio gefolgt von Filetsteak. Allen schmeckt es köstlich und während Andrea und Jürgen schon beschließen, das Gleiche Morgen noch einmal zu essen, müssen Sigrid und Sandra nun leider der Wahrheit und dem Ende des Urlaubs ins Auge blicken.

Wieder wird es spät und nachdem alle Weinflaschen geleert sind, folgt die letzte Nacht in Südamerika in den bequemen Betten des Hotel Madero.




Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 22.05.2013, 21:41 Uhr
Wie schön der letzte Abend war!
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 22.05.2013, 21:55 Uhr
Das sind aber auch wieder tolle Bilder! Ich mag gar nicht wahrhaben, dass damit nun fast Schluss ist! Schade...

Wie lange hielt denn das Schwanken noch an, als ihr am Festland wart? Ich kann mir vorstellen, dass ihr da nicht sofort das Gefühl des festen Bodens unter den Füßen hattet. Aber ein Gläschen Wein lässt ja alles wieder "normal" werden...  :wink:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 22.05.2013, 21:57 Uhr
Das sind aber auch wieder tolle Bilder! Ich mag gar nicht wahrhaben, dass damit nun fast Schluss ist! Schade...

Wie lange hielt denn das Schwanken noch an, als ihr am Festland wart? Ich kann mir vorstellen, dass ihr da nicht sofort das Gefühl des festen Bodens unter den Füßen hattet. Aber ein Gläschen Wein lässt ja alles wieder "normal" werden...  :wink:

Also das Schwanken ist mir noch ca. eine Woche treu geblieben. Das ging soweit, dass ich zuhause, also mindestens fünf Tage nach dem Sturm nachts aufgewacht bin, weil es so schwankte  :shock:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.05.2013, 20:30 Uhr

Finale

Sonntag, der 03. Februar 2013

Das Fortreisen ist eine gute Sache, wenn nur das Wiederkommen nicht wäre. (Goethe)

Um 7.30 Uhr klingelt der Wecker und weckt uns aus unseren schwankenden Träumen. Noch einmal lang machen, die letzten Sachen packen und dann noch ein schönes Frühstück. Die folgende Stunde verbringen wir mit dem letzten Sonnenbad des vor uns liegenden deutschen Winters und schweren Herzens verlassen wir das sommerliche Buenos Aires zum internationalen Flughafen Ezeiza um 11 Uhr. Da es Wochenende ist, erreichen wir unser Ziel recht schnell und können schon um 12 Uhr unser Gepäck abgeben. Hier gibt es keine Beanstandungen wegen des Gewichts aber auf das ersehnte Upgrade warten wir leider auch vergeblich. Nun ja, das wäre ja auch zu schön gewesen, da werden wir wohl wie gewohnt die 13 Stunden Flugzeit in der Sardinenbüchse zubringen müssen.

Bis zum Abflug bleibt nur Warten und pünktlich um 14.40 Uhr starten wir mit einer großen schwer beladenen Boeing 777 in den Himmel über Argentinien. Adios Amigos, der Alltag wartet auf uns.

Im Flieger folgen dann auf den Gin Tonic und Pasta mit Lachs noch zehn Stunden des Wartens auf die erfolgreiche Landung in London. Auch diese vergehen überraschend schnell und so erreichen wir nach einem vierstündigen Zwischenstopp in London pünktlich unser Ziel. Eine Ewigkeit erscheint es uns her zu sein, dass wir hier unsere Reise begannen. Gegen 16 Uhr am 4. Februar erreichen wir Rostock. Das Schwanken im Kopf wird uns noch für viele Tage begleiten.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.05.2013, 20:34 Uhr

Nachwort

Der eigentliche und ungeschmälerte Genuß einer Reise beginnt erst in dem Augenblick, in dem wir uns ihrer als etwas Vergangenem erinnern. (Schiller)

Nicht immer bekommt man das, was man sich erhofft und manchmal das, was man befürchtet. Nach vielen Jahren des „Sich nicht Trauens, denn es könnte ja schlechtes Wetter sein“ haben wir den Schritt gewagt und genau dieses schlechte Wetter erlebt. Ja, es hätte wesentlich besser sein können aber trotzdem haben wir die Magie des siebten Kontinents erlebt. Die wenigen Stunden Sonnenschein, dramatische Wolkenformationen und eine majestätische Kulisse von Gletschern, Eisbergen und schneebedeckten Bergen haben ausgereicht, die nicht ganz so schönen Dinge wie Nebel, Sturm und Seegang nach einigen Tagen in unseren Köpfen zu besiegen. Würden wir es wieder tun? Ja… denn schlimmer wird es hoffentlich beim nächsten Mal auch nicht werden ;-)  Würden wir wieder mit der MS Delphin reisen? Ja… wenn die Route und der Preis stimmt. Die nicht so schönen Eindrücke der Reise wurden nicht durch das Schiff verursacht. Das Preis-/Leistungsverhältnis war unschlagbar.
Auf unserer Wunschliste stehen nun Südgeorgien und mehr als drei Tage in der Antarktis … falls es sich irgendwann ergibt.


Und hiermit bedanke ich mich bei allen Mitlesern. Hat Spaß gemacht!  :dankeschoen:

Doch nun verabschiede ich mich auf zu neuen Abenteuern... morgen geht's los  :smiledance:  :urlaub: :nixwieweg:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 23.05.2013, 20:42 Uhr
Liebe Sandra!

Vielen vielen lieben Dank für diesen tollen Reisebericht mit ungewöhnlichem Ziel. Wie es scheint, sind nach dir ja auch andere auf die Idee gekommen eine ähnliche Reise zu unternehmen, aber die müssen erst mal so tolle Bilder liefern wie du.  :wink:

Ich wünsche dir eine tolle Reise (wohin geht es denn?) und hoffe, dass es wieder einen Bericht von dir geben wird. Fast egal von wo, denn du schreibst sehr lebendig und unterhaltsam.

Gute Reise!

Andrea
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 23.05.2013, 20:56 Uhr
Danke Sandra.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 23.05.2013, 21:36 Uhr
Liebe Andrea, lieber Jürgen,

gern  :dankeschoen:

Wohin es jetzt geht? Dahin, wo man den Schwänen beim Schlüpfen zusehen kann  :D

(http://www.sk-photoart.com/galerie/galerie_data-Dateien/galerie/Miscellaneous/Animals/slides/animals6.jpg)

...manche nennen es auch Rosamunde-Pilcher-Land  :wink:

LG Sandra
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Katja am 23.05.2013, 22:53 Uhr
Auch von mir gute Reise!
Ich habe den Bericht auch mitverfolgt. Die Bilder waren toll! Der Sturm und die hohen Wellen weniger. Ob's mir das Risiko des schlechten Wetters wert wäre?
Aber klasse Eindrücke hattet ihr sicherlich.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Angie am 24.05.2013, 00:00 Uhr
Liebe Sandra,


Doch nun verabschiede ich mich auf zu neuen Abenteuern... morgen geht's los  :smiledance:  :urlaub: :nixwieweg:

ich wünsche dir einen schönen Urlaub. Du wirst schon bemerkt haben, dass ich nicht mehr so viel schreibe, liegt daran, dass wir übermorgen dran sind, in den Urlaub zu fliegen. Ich darf dir aber versichern, deinen Reisebericht lese ich entweder vorher noch fertig und wenn nicht, dann garantiert danach :D


LG, Angie
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Heike & Heimo am 24.05.2013, 07:26 Uhr
Vielen Dank für deinen interessanten Reisebericht mit den wunderbaren Bildern. Vor allem deine Zitate haben es mir angetan und das eine oder andere hat mir ein zustimmendes Nicken entlockt. Dieser Teil der Welt ist für uns derzeit noch in weiter Ferne, aber wer weiß was das Leben bringt, eines Tages sehen wir die Motive für deine tollen Fotos vielleicht einmal in Natura.

Danke, Heike
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sedona am 24.05.2013, 07:43 Uhr
Sandra, danke für den tollen Bericht und eine schöne, fotoreiche Reise!  :winke:
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 25.05.2013, 17:22 Uhr
Vielen Dank für den interessanten Bericht und die tollen Fotos!! :D

Wenn Du wieder da bist, wäre es toll, wenn Du noch ein paar Tipps zur Kleidung geben könntest. Hattet ihr spezielle Jacken, Gummistiefel und Hosen mit oder reichen da normale Winterklamotten und Regenhosen?

Lieben Gruß
Rattus
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 27.05.2013, 20:50 Uhr
Hallo Sandra,

vielen Dank für den Bericht und die klasse Fotos.

Bei dem Sturm ist mir allerdings ein wenig anders geworden, als ich das gelesen habe. Du hattest mir zwar schon kurz davon berichtet, aber soooo schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Ich glaube, ich nehme auf jeden Fall mal eine Trillerpfeife mit  :roll:, auch wenn Rattus und ich nächstes Jahr dann ja eine Saison ohne Sturm erwischt haben  :D

Ich wünsche dir eine schöne Zeit im Rosamunde-Pilcher-Land und ich freue mich auf Uri!

Ansonsten bin ich selbstverständlich auch an Rattus Fragen interessiert, wobei ich bereits schon stolze Eigentümerin besonders formschöner Gummistiefel bin  :lol:



Hallo Andrea,

so schöne Fotos werde ich definitiv nicht toppen bzw. gar erreichen können; aber diese Reise mit Süd-Georgien (das war für mich ein Muss) steht schon seit einigen Jahren ganz oben auf meiner Reiseliste und jetzt haben einfach verschiedenste Faktoren gepasst, dass wir sie in Angriff genommen haben.

Viele Grüße
Sabine

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 27.05.2013, 21:23 Uhr
Hallo Sabine!

Ich guck mir auch schlechtere Fotos an.  :lol: Hauptsache es gibt wieder einen neuen Reisebericht  8) Ich freue mich schon auf deine Traumreise!

LG Andrea
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 27.05.2013, 21:28 Uhr
Hallo Andrea,

ich werde mich bemühen  :wink: ... aber erst geht es noch einmal im Herbst wieder ins südliche Afrika.

LG
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Anti am 27.05.2013, 21:33 Uhr
Uih, da gibt´s dann auch einen Bericht??? *hechel* *sabber*
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 28.05.2013, 21:29 Uhr
Die Trillerpfeife kannst Du Dir sparen. Das Wasser hat zwischen 0 und 4°, da bist Du eh in ein paar Minuten tot  8)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 28.05.2013, 21:37 Uhr
Hallo Jürgen,

na ja, wenn man ein Brett (oder war es eine Tür?) hat, auf dem man liegt  :wink: ... okay, wird bei 12 Meter hohen Wellen auch eher unwahrscheinlich.

Im Grunde will ich eigentlich gar nicht so genau darüber nachdenken und hoffe mal, dass dieser Sturm, den Sandra hatte, eher die Ausnahme ist.


Hallo Anti,

ich weiß noch nicht, ob ich einen RB schreibe ...

Viele Grüße
Sabine

Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: lor-mon am 28.05.2013, 21:41 Uhr
Hallo Sabine,

ich war im selben Sturm und kann nur sagen: ich hoffe auch, dass Du nicht in so einen Sturm gerätst...  :wink: Aber ja, diese Höhe ist wirklich unwahrscheinlich.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: S@bine am 28.05.2013, 21:46 Uhr
Stimmt, du bist ja "der Jürgen", der in Sandra Bericht vorkommt  :D. Sorry, hab' ich eben irgendwie nicht im Sinn gehabt.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 04.06.2013, 21:29 Uhr
Vielen Dank für den interessanten Bericht und die tollen Fotos!! :D

Wenn Du wieder da bist, wäre es toll, wenn Du noch ein paar Tipps zur Kleidung geben könntest. Hattet ihr spezielle Jacken, Gummistiefel und Hosen mit oder reichen da normale Winterklamotten und Regenhosen?

Lieben Gruß
Rattus

So, zurück aus dem Rosamunde-Pilcher-Land, welches wir bei strahlender Sonne erleben durften, jetzt noch einmal Dankeschön für eure Kommentare!

Zur Kleidung... könnte man wahrscheinlich einen Roman schreiben. Ich versuche, mich kurz zu halten  :D

1. Ich hatte viel zu viel mit. Man vergisst, dass die Zeit in der Antarktis eigentlich recht kurz ist und man soooviel gar nicht schmutzig und nass machen kann. Aber vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück bei den Anlandungen.

2. Gummistiefel: Würde ich auf jeden Fall aus Deutschland mitbringen und nicht erst in Ushuaia auf die Suche gehen. Wir hatten diese (http://www.gummistiefelprofi.de/Preiswerter_schwarzer_Gummistiefel_-_Winter_1871_-_ein_mit_Webpelz_gefuetterter_Gummistiefel.html) hier und waren sehr zufrieden. Durch den Felleinsatz brauchte ich nicht einmal dicke Socken. Auch ungefütterte Gummistiefel gehen natürlich... dann aber wohl mit dicken Socken  :wink:

3. Hosen: Je nach Kälte und Wind (auch auf den Decks an Bord) fand ich Skihosen bzw. Thermohosen sehr praktisch. Bei den Anlandungen hatte ich eine Kombi aus Thermohose und Regenhose an. Thermounterwäsche war unnötig... allerdings empfindet das wohl jeder anders  :wink:

4. Jacke: Je nach Kälte und Wind entweder eine winddichte dünne Jacke mit Fleece (gern auch 2 Fleece) drunter, oder die Winterjacke. Gerade bei den Sturmfahrten fand ich die angenehm warm.

Wahrscheinlich tut es bei gutem Wetter auch nur die Kombi aus Thermohose, Regenhose und Regenjacke. Aber wer weiß schon, welches Wetter einen dort erwartet und mit taten die Leute mit ihren Jeans bei schneidendem Wind und 0 Grad manchmal wirklich leid.

Handschuhe hatte ich nur dünne mit, Mütze hatten die meisten auf, alternativ geht auch Balaklava (Sturmhaube), Stirnband oder Kapuze.
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Rattus am 07.06.2013, 14:46 Uhr
Vielen Dank für die Infos. :)
Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: DocHoliday am 03.08.2013, 16:57 Uhr
So jetzt habe ich es endlich geschafft, Deinen Bericht in Ruhe zu genießen. Den hatte ich mir für eine ruhige Stunde aufgehoben damit ich Deine tollen Fotos auch richtig würdigen kann.

Hat sich auf jeden Fall gelohnt oder auch nur kurz:


Wwwwoooooooowwwww!

Die Sonnenauf- und -untergänge in den Anden sind der Hammer! Wunderschön!
Schade, dass es in der Antarktis mit dem Wetter nicht ganz so schön weiter ging aber auch dort sind Dir ja einige wunderbare Bilder gelungen.

Die letzte Nacht auf der Delphin hätte sicher nicht unbedingt sein müssen. Ausgerechnet beim schlimmsten Sturm der l7etzten 10 Jahre (oder so) durch die Drake Passage zu fahren, ist wirklich schlechtes Timing! ;)

Vielen Dank für einen tollen Bericht und super Bilder von faszinierenden Landschaften!

Jetzt kann ich es kaum noch abwarten, dass es endlich November wird.

Der letzte Satz ist irgend wie pervers wenn man bedenkt, dass ich den Bericht in schönster Sonne bei 28° in Shorts und T.Shirt auf meiner Terrasse gelesen habe ;)


Titel: Re: Kurs Süd – Die Wetterküche am Ende der Welt
Beitrag von: Sandra33 am 15.08.2013, 21:16 Uhr
Hat sich auf jeden Fall gelohnt oder auch nur kurz:

Wwwwoooooooowwwww!

Sooo kurz war das aber gar nicht :-)  Dankeschön.


Jetzt kann ich es kaum noch abwarten, dass es endlich November wird.

Der letzte Satz ist irgend wie pervers wenn man bedenkt, dass ich den Bericht in schönster Sonne bei 28° in Shorts und T.Shirt auf meiner Terrasse gelesen habe Wink

Ja, ein bißchen  8) Aber Du kannst ja schon mal die Thermounterwäsche, Handschuhe und Wattejacke anprobieren  :lol:

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spaß und tolle Erlebnisse!