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Autor Thema: Namibia am Ende der Regenzeit  (Gelesen 29616 mal)

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AndyOne

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Namibia am Ende der Regenzeit
« am: 03.01.2013, 09:41 Uhr »
Hallo liebe Weltreisenden,

wer hat Lust auf einen Reisebericht nach Namibia? Wir haben letztes Jahr zum ersten mal unseren Fuß auf den afrikanischen Kontinent gestellt und sind im April 2012 mit einem Dachzelt Camper durch Namibia gefahren.


So dann fang ich gleich mal an...


1. Tag
Freitag 6. April


Es ist ein kalter und regnerischer Karfreitag, fast typisch für diesen Tag und doch ist etwas Besonderes an diesem Tag: Unsere erste Reise nach Afrika steht bevor.

Wir frühstücken gemütlich und verbringen den Vormittag damit, unsere Wohnung auf Vordermann zu bringen. Um halb zwei werden wir von unserem Chauffeur abgeholt und am Bahnhof in Augsburg gleich wieder abgesetzt. Der ICE, der uns nach Frankfurt bringen soll, fährt auch schon nach wenigen Minuten ein und wir suchen uns zwischen den zahlreich reservierten Sitzen noch zwei für uns und machen es uns gemütlich, so gut es halt geht. Eigentlich würden wir etwas schlafen wollen, aber die Geräuschkulisse und die Leute die hinter uns sitzen und ständig an unserem Sitz wackeln lassen das nicht zu.

Nach guten 3 Stunden dürfen wir den Zug verlassen und schaffen dies auch "unfallfrei". Das nächste Ziel ist die DB Lounge, wo wir noch einen Kaffee trinken. Mit einem Shuttle Bus geht es für uns erstmals zum Terminal 2 und wir sind positiv überrascht. Andy möchte hier noch was essen; die Auswahl fällt dann ungewöhnlich auf McD. Vom Eßbereich hat man einen schönen Blick auf die Landebahn.


Wir sehen uns noch im Duty Free um und werden auch gleich fachmännisch über Whiskey beraten und dürfen zwei SIngle Malts probieren. Wir erstehen einen 15 Jahre alten Dalmore Single Malt. Die Security geht flott vonstatten, es ist im übrigen in diesem Terminal alles sehr ruhig und stressfrei, genau so wir es aus München kennen. So brauchen wir auch gar nicht mehr lange warten bis zum Boarding aufgerufen wird.

Der Sitzplatzabstand in der Air Namibia ist in der Holzklasse sehr eng und wir sind gespannt, wie es uns nach 10 Stunden damit geht. Wir haben zwar Sitze am Fenster; von dort hat man jedoch einen sehr schlechten Blick auf den Monitor. Da es ein reiner Nachtflug wird, ist dies aber wohl kein Problem und das Filmangebot ist absolut nicht interessant. Gleich nach dem Start gibt es Getränke, auch alkoholische, und so teste ich gleich mal ein namibisches Bier. Zum Essen gibt es wahlweise Rind, Huhn oder Fisch, als wir jedoch an der Reihe sind, gibt es nur noch Fisch. Der Originalton der Stewardess, „What would you like to eat? There is only fish“. Auf Nachfrage eines Mitreisenden, um welchen Fisch es sich denn handelt sagt sie, sie könne den Namen nicht mal aussprechen; wie wir aber kurz darauf erfahren ist es Pangasius. Elke ist nach zwei Bissen wenig angetan von diesem Menue; man kann's essen, wenn man sehr hungrig ist.

Nach dem Essen wechselt Andy auf zwei freie Plätze ein paar Reihen weiter hinten und so hat jeder 2 Sitze, um die Nacht zu überstehen. Das gelingt auch ganz gut, natürlich kann keiner von uns den restlichen Flug durchschlafen, aber ein paar Nickerchen in Etappen sind möglich. Aus dem Fenster ist nur Dunkelheit zu sehen und über Zentralafrika ein Gewitter, sowie seltsame Lichterscheinungen am Boden. Die haben wohl etwas mit dem Vollmond zu tun, der sich auf Wasser spiegelt.
bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #1 am: 03.01.2013, 10:27 Uhr »
Da steige ich doch sehr gerne dazu! Namibia wird vermutlich mein Reiseziel 2015/2016 werden. Ich träume schon sehr lange davon, einmal dorthin zu reisen. Bin gespannt, was ihr dort erlebt!

Und die Dalmore Destillerie ist mir übrigens in seehr guter Erinnerung. Total nette Leute dort. Slainté!

Wilder Löwe

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #2 am: 03.01.2013, 11:24 Uhr »
Bin dabei, Namibia steht ganz weit oben auf meiner to-do Liste.
Viele Grüße
Katrin

Easy Going

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #3 am: 03.01.2013, 13:02 Uhr »
wer hat Lust auf einen Reisebericht nach Namibia?
ich lege mich beim Hubert schon mal in Euer Dachzelt und penne noch eine Runde - also bitte immer schön sanft anfahren...  :wink:
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

DocHoliday

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #4 am: 03.01.2013, 13:05 Uhr »
Nach Namibia würde ich ja gerne noch mal mitfahren aber ich "muss ja leider" morgen für 4 Wochen in die USA ;)

Ich werde dann nachher alles anschauen. Ich kenne Namibia nur am Ende der Trockenzeit. Mal schauen, wie es da aussieht, wenn es grün ist.
Gruß
Dirk

Biggi

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #5 am: 03.01.2013, 22:41 Uhr »
Hallo Andy,

ich bin auf jeden Fall dabei!

Gruß Biggi

Angie

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #6 am: 03.01.2013, 23:37 Uhr »

Hallo Andy,


unser Board http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=36315.msg471104#msg471104 wird immer umfangreicher :D Genau dort habe ich deinen Reisebericht eingetragen.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #7 am: 04.01.2013, 10:38 Uhr »
Hallo an alle Mitfahrer, es geht weiter!

2. Tag
Samstag 7. April


Wir landen um 5:10 Uhr bei Dunkelheit auf dem Flughafen in Windhuk. Hier muss man über eine Gangway auf das Flugfeld und zum Gebäude laufen. Das Flugzeug im Vollmond wäre ein gutes Fotomotiv, nur leider ist das fotografieren verboten und dies wird auch von zahlreichem Flughafenpersonal überwacht.

Die Schlange an der Immigration ist nicht sehr lang, da wir sehr früh ausgestiegen sind, allerdings dauert es doch einige Zeit, bis wir durch sind. Unsere beiden Taschen sind nach kurzer Wartezeit alle da und so können wir in die Halle gehen und nach unserem Abholservice schauen. Bei den Abholern können wir unseren Namen nicht entdecken;  das ist jetzt nicht so schlimm, der wird schon noch kommen. Dafür sehen wir, dass vor dem einzigen Geldautomaten keiner steht und gehen sofort dorthin. Da wir den Mietwagen bar bezahlen wollen, weil es dafür nochmal einen kleinen Nachlass gibt, brauchen wir auch jede Menge Bares. Das Problem ist nur, dass es pro Abhebung nur max 2.000 N$ gibt. Man kann dafür eine Karte auch zweimal hintereinander einsetzen und jeweils 2.000 N$ ziehen, ob das auch noch öfter funktioniert haben wir nicht getestet, denn wir haben 4 Karten dabei und ziehen damit 16.000 N$. Die zahlreichen Abhebungen dauern eine Weile und mittlerweile hat sich hinter uns eine beträchtliche Schlange gebildet.

Inzwischen machen auch die beiden Wechselstuben auf und Elke erwischt den Moment für einen Platz in der vordersten Reihe. Wir tauschen auch noch die mitgebrachten Euros, die für den Fall gedacht waren, dass das mit dem Geldautomaten nicht klappt. Derweil macht sich Andy auf die Suche nach unserem Abholer, der immer noch nicht da ist und läßt ihn von der Information mal ausrufen. Nachdem niemand auf uns zukommt, rufen wir bei Hubert Hester an, dass er sich darum kümmert und eigentlich sollte schon jemand da sein sollte. Kurze Zeit später taucht auch jemand auf wir werden die 40 km nach Windhuk gebracht.

Unser erster Eindruck von Afrika - hier ist es grün. Die Regenzeit nähert sich dem Ende und das Gras und die Pflanzen stehen im "Saft". Die Ebene geht über in hügelige Landschaft und bald erreichen wir die Stadtgrenze von Windhuk, es ist sehr wenig Verkehr, aber noch befinden uns ja in einem Vorort.

Hubert Hester heißt uns Willkommen und in seinem überdachtem Hof, steht unser Toyota Pickup mit Dachzelt schon bereit für die Übernahme. Er erklärt uns gleich mal ein paar Dinge zum Auto, dann bekommen wir Zeit unser Gepäck schon mal einzuräumen. Wir bekommen noch zwei weitere Boxen für Lebensmittel und die zwei Campingaz Kartuschen die wir vorher reserviert hatten stehen auch schon bereit. Nachdem alle Details zum Auto und der Campingausstattung besprochen sind, wird der Vertrag unterschrieben und die nicht unbeträchtliche Summe abgezezählt und hingeblättert.

Dann kann es los gehen, Hubert Hester gibt uns noch ein paar Tips, u.a. wie man sich an Tankstellen verhält, denn der Tank ist leer und muss erstmal gefüllt werden. An der Tankstelle ein paar Straßen weiter werden wir gleich eingewiesen, in Namibia ist es üblich, dass es einen Tankservice gibt, den man gut im Auge behalten soll. Also schauen, ob der Meister auch die Zapfsäule auf Null stellt und dass der Tank ganz voll gemacht wird. Nach ca. 70 Litern schaltet die Säule ab, aber es muss fast doppelt soviel rein gehen, also alles nochmal von vorne. Letztendlich sollten 148 Liter im Tank gelandet sein, was komisch ist, da wohl nur 130 Liter rein gehen, aber wir können das hinterher nicht mehr nachprüfen und lassen zwar den sog. "Slip" (nein nicht Unterwäsche, sondern hier die Bezeichnung für die Quittung)  unterschreiben und fahren direkt nebenan zum Supermarkt zum Großeinkauf.

Am Parkplatz werden wir direkt von einem Wärter begrüßt, der uns seine Dienstleistung anbietet. Wir nehmen an. Nun entern wir den Supermarkt und vergnügen uns eine Stunde mit der Auswahl von Lebensmitteln, Getränken, u.a. einem Netzstecker usw., für das wir summa sumarum 1.280 N$ berappen. Am Parkplatz belagert uns ein Händler der uns die ganze Zeit zusieht, wie wir das Auto einräumen. Da wir noch kein richtiges Frühstück hatten, im Flugzeug gab es nur ein grausliches Sandwich, einen Joghurt und Kaffee, gibt es jetzt ein schnelles Käsebrot, etwas Obst und eine Cola.

Dann verlassen wir die Stadt, kurz nach der Stadtgrenze ist eine Polizeikontrolle. Die Beamtin will den Führerschein sehen, kontrolliert die Zulassung und wirft einen flüchtigen Blick ins Auto. Nachdem wir gesagt haben wo die Reise hingeht, dürfen wir weiter. Der Teerbelag endet bald uns so fahren wir auf der C26 in Richtung Walvis Bay. Es fährt sich auf der Gravelroad eigentlich ganz gut, kaum Wellblechpiste aber natürlich Staub. Wir hatten uns an den Tipp gehalten, die hinteren Fenster einen kleinen Spalt zu öffnen, das hält den Staub aus dem Inneren fern.



Wir halten ein paar mal um die ersten Fotos zu machen und werden auch ein paar mal überholt, wobei die Autos dann lange auf der rechten Spur bleiben. Das ist eine gute Praktik, so bekommt der Überholte fast keine Steinschläge ab und je nach Windrichtung auch wenig Staub. Gegen zwölf halten wir am Strassenrand unter einem Baum und machen Mittag. Im Hinteren Abteil hat sich der Staub schon überall fest gesetzt und wenn man die Klappe öffnet, hat man sofort schmutzige Hände, ich glaube das wird uns ab jetzt nicht mehr los lassen. Wir merken dass der Kühlschrank nicht mehr läuft und während Andy versucht, das zu reparieren, bereitet Elke einen Salat und Brote. Die Sicherung am Kühlschrank ist durch und so suche ich in der Tüte, die uns Hesters gegeben hat, nach einem Ersatz. Leider ist da nicht viel Auswahl und so nehme ich halt irgendeine und stecke die rein. Prompt brummt der Kühlschrank wieder.


Wir haben im Supermarkt frische Olivenpaste gekauft, die sich sehr gut als Brotaufstrich eignet und sehr gut schmeckt. Nach dem Essen, heißt es wieder alles verstauen und es geht es weiter auf der Piste. Um aus dem sandigen Strassenrand zu kommen, brauchen wir erst mal Allrad, da wir schon fest stecken. Klappt aber tadellos und wir sind wieder on the road again. In der Ferne ist der Gamsberg, ein Tafelberg, zu sehen und nach ein paar Kilometern ist auch schon die Einfahrt zur Hakos Farm, wo wir diese Nacht bleiben wollen. Der Weg dorthin ist an den Steigungen schon recht holprig aber für unser Fahrzeug kein Problem.

Auf der Hakos Farm werden wir freundlich von Waltraut empfangen und sie zeigt uns, wo sich die Campingplätze befinden. Zumindest erklärt sie es, denn vom Haupthaus sind diese nicht zu sehen. Da sie leider kein Brennholz haben, bekommen wir den Rest eines Beutels Holzkohle, damit wir heute Abend grillen können. Leider wird es nichts mit der Sternwartenführung, die hier angeboten wird, da es Vollmond hat und viele interessante Gestirne nicht zu sehen sind.

Wir fahren auf dem Pfad zu den Campingplätzen, suchen uns einen mit herrlichem Ausblick aus und schauen auch gleich mal, wie das mit dem Dachzelt funktioniert. Ganz so einfach ist es beim ersten Mal nicht, das Zelt aufzuklappen, wir müssen die richtige Technik noch heraus finden, dennoch steht kurze Zeit später unsere Behausung. Die Hände und wir selbst sind schmutzig - ein Umstand, der uns permanent auf dieser Reise begleitet - aber wir haben an unserem Platz ja einen Wasserhahn am Platz. Jetzt muss nur noch die komplette Ausrüstung und Bekleidung aus dem Auto und wieder neu einsortiert werden, damit wir die Dinge finden, wenn wir sie brauchen. Am späten Nachmittag gehen wir zum Duschen und das von der Sonne erwärmte Wasser ist heiß und eine richtige Wohltat.


Schon bald machen wir uns daran, das Abendessen zu machen, das heißt Elke macht wieder einen Salat und Andy ein Feuer. Bei einem schönen Sonnenuntergang mit Blick auf die Hakosberge geniessen wir Kudusteaks und freuen uns in Afrika angekommen zu sein. Nach dem Essen wird der exzellente Scotch verkostet und bei Mondlicht verräumen wir alles und legen uns ins Dachzelt. Die Temperaturen waren den ganzen Abend knapp unter 20° und es wird in der Nacht wohl noch etwas kühler, so verkriechen wir uns in die Schlafsäcke und schlummern auch gleich ein.

bye
Andy

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Heike & Heimo

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #8 am: 04.01.2013, 14:17 Uhr »
Hallo Andy,

ja der Campingplatz auf Hakos hat eine tolle Aussicht. Schade, dass die Sternentour nicht stattgefunden hat. Als Laie des südlichen Sternenzeltes, habe ich den Himmel dann doch mit anderen Augen gesehen.

Wir haben die erste Nacht, zu Erholung, im Haupthaus verbracht. Von Waltraud haben wir hier einige interessante Information zum Leben auf so einer Farm erhalten.

Bin gespannt wie es weiter geht, da kommen die ganzen schön in den Erinnerungen wieder hoch. Ich hoffe ihr habt noch ein staubiges Plätzchen frei.


Heimo&Heike

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Biggi

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #9 am: 04.01.2013, 18:20 Uhr »
Hallo Andy,

das fängt ja schon mal gut an. Im September werde ich diese herrliche Landschaft hoffentlich selbst erleben können.

Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Gruß Biggi

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #10 am: 05.01.2013, 12:56 Uhr »

ja der Campingplatz auf Hakos hat eine tolle Aussicht. Schade, dass die Sternentour nicht stattgefunden hat. Als Laie des südlichen Sternenzeltes, habe ich den Himmel dann doch mit anderen Augen gesehen.


Ja wir hatten uns schon auf die Sternführung gefreut und es wäre für uns Laien bestimmt auch interessant gewesen, aber die Profis wollen halt bei Vollmond nicht - schade.


Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?


Wegen dem Staub, ist es auch auf der Ladefläche auch sinnvoll, die Seitenfenster auchzumachen, aber Staub hat man trotzdem genügend und überall. Die Boxen, die wir bekommen, waren auch nicht alle dicht und ein paar Sachen, haben wir auch in große mitgebrachte Müllsäcke eingepackt.



3. Tag
Sonntag, 8. April (Ostersonntag)


Elke musste in der Nacht zweimal raus und nachdem die Stirnlampe gestern Abend noch kaputt gegangen ist, ohne Licht. Allerdings war es durch den Vollmond so hell, dass das kein Problem war. Die erste Nacht im Zelt haben wir einigermassen überstanden, die Matrazen sind nicht so dick und schon sehr alt, so dass uns die Schultern und der Rücken etwas schmerzen. Die Geräusche und das Treiben eines Vogels wecken uns zum Sonnenaufgang; der gefiederte Freund fliegt immer wieder an den Rückspiegel und kapiert nicht, dass er sic selbst angreift und schimpft wie ein Rohrspatz. Wir klappen schließlich den Spiegel ein und dann ist Ruhe.


Es ist Zeit für Kaffee und Frühstück und das nehmen wir gemütlich in der Morgensonne ein. Andy schreibt anschließeldn den Bericht, während Elke Klar-Schiff macht und sich den Reiseführer vornimmt. Wir haben jede Menge Zeit, da nichts weiter geplant ist. Trotz Sonne lässt es sich übrigens mit dem Display sehr gut schreiben, man kann die Helligkeit ganz ausschalten und spart somit noch Akkuleistung. Ich glaube mit einem matten Display würde man hier gar nichts mehr sehen, aber das MacBook macht hier einen super Bild.

Um elf bauen wir unser Zelt ab, was gar nicht so einfach ist, wenn noch die Schlafsäcke und Kissen drin sind und verlassen dann unseren Campingplatz. In einem Ablagefach am Armaturenbrett entdecken wir an unserem Notizzettel und Stift eine klebrige Masse. Der Geruchstest lässt eindeutig auf Honig schließen, der aber eigentlich nicht von uns sein kann, denn wir haben unsere Honig Tütchen aus USA noch gar nicht ausgepackt. Am Haupthaus werden wir dann vom Chef empfangen und fragen ihn gleich nach ein paar Sternen. Elke meinte gestern einige erkannt zu haben, was Andy nicht glauben wollte, da wir ja die südliche Hemisphäre über uns haben. Aber Elke hatte doch Recht, auch das Kreuz des Südens haben wir tatsächlich richtig ausgemacht. Nachdem unsere Rechnung beglichen ist, fahren wir zurück auf die C26.


Kurze Zeit später erreichen wir den Gamsbergpass und gehen auf einen Aussichtshügel, hier könnte man auch herfahren und für eine Nacht stehen bleiben. Von jetzt an schlängelt sich die Strasse nach unten durch malerische grüne Täler. Bevor es noch ganz aus den Bergen in die Ebene geht, machen wir unter einem Baum am Wegesrand Mittag. Andy bekommt hinterher noch eine Nackenmassage, da er arg verspannt ist, was den Vorbeifahrenden wohl arg seltsam vorkommen mag.



Die Landschaft wechselt in eine grüne savannenartige Ebene mit leichten Hügeln. Nach einiger Zeit erreichen wir das Ende der C26 und biegen links auf die C14 ab. Andy sieht am Abzweig im Gras ein "hüpfendes Tier mit Ohren", Näheres war nicht auszumachen. Die Piste hat am Anfang ein arges Wellblech, was sich nach einigen Kilometern gibt. Es geht gemütlich dahin und wir sehen unseren ersten Strauss und einen Oryx.



Jetzt sieht es schon mehr aus wie Afrika, bisher hätte das auch gut woanders sein können. Die Piste zieht sich dahin, bis endlich der Abzweig auf die D1275 kommt. Jetzt sind es noch gut 21 km bis zum Camp Gecko unserem heutigem Tagesziel. Ein Einheimischer kommt uns zu Fuß entgegen und bitte uns anzuhalten. Wir überlegen erst mal, ob wir das tun sollen, halten aber doch. Er bittet um Wasser; na das ist ein Wunsch den wir gerne erfüllen und geben ihm eine Flasche und fahren weiter.

Im Camp Gecko werden wir freundlich empfangen, die Chefin schläft zwar gerade, aber wir werden vom Praktikanten kurz eingewiesen und fahren zu unserer Campsite dem Eagle Camp, was wohl die schönste Site sein soll. Eigentlich war zunächst die Übernachtung auf der Tsondab Farm geplant und auch reserviert, da es aber wegen der Anzahlung, die dort gemacht werden musste, einen Email Wechsel gab,weil ich nicht einsah, dass man mir einen Wechselkurs aufdiktierte, der nicht dem offiziellen entsprach, wurde mir die Reservierung kurzerhand wegen eines Vorwandes gekündigt. Ich fand diese Art und Weise ziemlich dreist und so habe ich kurzerhand eine nahegelegene andere Farm zum übernachten gesucht und bin im Camp Gecko bei Heidi gelandet, wo ich freundlichst empfangen wurde und auch keine Anzahlung nötig war. Im Nachhinein war das wohl eh die bessere Entscheidung und wir sind froh hier zu sein.


Das Eagle Camp ist wirklich ein Traum, auf einem Hügel gelegen hat man einen 180° Blick in die Savanne und ist weit ab von den anderen Sites. Waschbecken, Dusche und Toilette sind wunderschön in die Felsen integriert und im Freien, auf dem Hügel ist eine Bank mit Tisch und eine Feuerstelle. Etwas tiefer stellen wir das Auto ab und gleich das Zelt auf. Wir richten uns kurz ein und entzünden schon mal das Feuer und gehen dann nacheinander in die Freiluftdusche.



Danach ist es schon Zeit für den Sonnenuntergang, den wir vom Hügel aus geniessen. Elke kocht Kartoffeln, während das Feuer schon runter gebrannt ist und wir leckere Oryx Steaks grillen können. Als Vorspeise gibt es für Andy eine Bratwurst und dann das Hauptgericht Oryx mit Kartoffeln und Salat, dazu ein Tafel Bier, ein Traum.


Inzwischen ist es dunkel geworden und die Venus ist schon lange am Himmel zu sehen. Auch weitere Sterne tauchen auf, darunter das Kreuz des Südens. Andy versucht Interval Aufnahmen zu machen, während wir das Geschirr abspülen. Wir löschen dann mal komplett unser Licht und geniessen das Sternenzelt samt Milchstrasse über uns. Es ist ein Traum hier oben, aber bald schon nimmt die Fülle der Sternen ab, denn der Mond geht im Osten hinter den Bergen auf und erleuchtet schon bald die Landschaft. Bei lauen Temperaturen sitzen wir auf dem Hügel geniessen den Scotch und fühlen uns wohl.


bye
Andy

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #11 am: 05.01.2013, 13:52 Uhr »
Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Wir haben damals für unsere Namibiareise beim Ikea diese großen Trageeinkaufstaschen mit Reisverschluss gekauft. Die waren wirklich Goldes wert und kein einziges Staubkorn hat seinen Weg ins Innere gefunden. Abends Taschen raus, einmal kurz den Staub abgeklopft und das wars. Jeder hat eine für seine Kleidung bekommen, da ständiges Koffer aus- und einräumen umständlich wäre. Je eine Tasche für Lebensmittel, Waschzeugs und diverse Kleinteile, außen mit wasserfestem Stift angeschrieben und so wusste man immer auf den ersten Blick, wo was drinnen ist.
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Heike & Heimo

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #12 am: 05.01.2013, 13:53 Uhr »
Ups  :oops:, fast hätt ich´s vergessen - klasse Fotos, das Mitreisen ist wirklich ein Genuss.

lg, Heike
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Biggi

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #13 am: 06.01.2013, 12:46 Uhr »
Hi,

danke für den Tip!

Habt Ihr noch einen Geheimtip, wie man die Sache mit dem Staub im Laderaum etwas eindämmen kann?

Wir haben damals für unsere Namibiareise beim Ikea diese großen Trageeinkaufstaschen mit Reisverschluss gekauft. Die waren wirklich Goldes wert und kein einziges Staubkorn hat seinen Weg ins Innere gefunden. Abends Taschen raus, einmal kurz den Staub abgeklopft und das wars. Jeder hat eine für seine Kleidung bekommen, da ständiges Koffer aus- und einräumen umständlich wäre. Je eine Tasche für Lebensmittel, Waschzeugs und diverse Kleinteile, außen mit wasserfestem Stift angeschrieben und so wusste man immer auf den ersten Blick, wo was drinnen ist.

Ist übrigens ein schöner Bericht, bin gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß Biggi

Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #14 am: 06.01.2013, 13:28 Uhr »
Meine Namibia-Karte ist da und nun reise ich zusätzlich mit dem Finger auf der Landkarte mit!  :D