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Autor Thema: Namibia am Ende der Regenzeit  (Gelesen 29612 mal)

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cleoxx

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #15 am: 06.01.2013, 15:05 Uhr »
Hallo Andy,

super, dass Dein Bericht losgeht - ich bin schon eingesteigen und freue mich auf Namibia nach der Regenzeit (wir waren ja in der Regenzeit...) und Deine super Photos!!! Bin schon gespannt auf den nächsten Tag! Ganz besonders interessieren mich natürlich Eure Erfahrungen und Tips mit dem Dachzelt, vielleicht machen wir das ja in (etwas fernerer) Zukunft auch mal.

Grüßle
Elke


AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #16 am: 06.01.2013, 15:25 Uhr »
Willkommen alle zugestiegenen, die Reise geht weiter und wir kommen schon zum ersten Highlight!


4. Tag
Montag, 9. April


Wir stehen bzw. wachen gegen halb sieben auf. Die Sonne erleuchtet schon die Ebene vor unserem Zelt, übrigens ist das aus dem Zelt ein erstklassiger Ausblick. Also krabbeln wir raus und tragen unsere Frühstücksutensilien auf den Hügel und beginnen den Tag mit einem Panoramafrühstück.


Das Dachzelt wird wieder eingeklappt und wir fahren zur Lodge runter. Dort empfängt uns Heidi, die Besitzerin und wir begleichen unsere Rechnung. Mit Heidi unterhalten wir uns noch ein wenig, da es uns schon interessiert, wie das Leben hier so ist und verabschieden uns bis zum nächsten Mal. Es hat uns hier und vor allem im Eagle Camp sehr gut gefallen, da wäre ein längerer Aufenthalt absolut toll.

Back on the road und der C14 erreichen wir Solitaire, was nichts weiter ist als eine Tankstelle und ein paar Häuser. Wir fahren vorbei, was ein Fehler ist, den wir später erst bemerken. Glücklicherweise gibt es noch die D1273 ein paar Kilometer hinter Solitaire, wo ein Wegweiser nach Sesriem steht. Die Strecke ist eigentlich ein Umweg; aber glücklicherweise haben wir uns nicht weit verfahren.




Die C19 führt uns nun in den Namib Naukluft Park. Von der Piste aus sehen wir eine große Herde Springböcke und Gnus. Zwischen den Bergen liegt harmonisch immer wieder eine Ebene mit grünen und gelben Gräsern. Kurz vor Mittag erreichen wir dann Sesriem und fahren zunächst zum Tankstellenshop. Dort gibt’s einen Kaffee und wir sehen uns das Angebot an. Ein Beutel mit Brennholz wird mitgenommen und weiter geht es die paar Meter zum Parkeingang. Dort können wir uns auf der Toilette mal wieder die Hände mit Seife waschen und die sind wenn auch nur für kurze Zeit sauber.


An der, na ja in USA würde man Visitor- oder Ranger Station, bezahlen wir den Parkeintritt und bekommen Anweisungen wo unsere reservierte Campsite liegt und wie es mit den Öffnungs- und Schliessungszeiten abläuft. Dann fahren wir zu unserer Site 10, die sehr schön am Rande des Camps liegt. Ein großer Kameldornbaum steht in der Mitte der Site und spendet wunderbaren Schatten. Eine ringförmige Mauer rahmt die Site ein, es gibt Wasser, Strom und eine Feuerstelle. Ein schönes Plätzchen und ich bin positiv überrascht, denn so habe prima habe ich es mir nicht vorgestellt. Elke bereitet wieder einen leckeren gemischten Salat, dazu gibt es Brot mit Käse, Wurst und Olivenpaste. Wir wollen auch hier gleich mal unser Notebook laden, doch zuerst muss der gekaufte Adapter gefunden werden, denn alle Adapter die von zu Hause mitgebracht wurden, passen nicht. Nun ist das mit dem Finden von bestimmten Gegenständen immer noch nicht so einfach. Also räumt Andy das komplette Auto aus, auf der Suche nach dem Stromadapter und findet ihn dann zum Schluss neben dem Kühlschrank. Hauptsache er ist nun da passt und das Notebook bekommt "Saft".

Wir machen gemütlich Mittag und lassen die Zeit im Schatten vergehen, eine Hängematte wäre jetzt ein nützliches Utensil, aber leider haben wir so was nicht. Um 3 wollen wir wieder aufbrechen und Andy zieht gerade nochmal den Kühlschrank aus dem Auto und will was Kühles zu trinken holen, da hauts auch schon wieder die Sicherung raus. Langsam gehen die Sicherungen aus, da wir gar nicht soviel von Hester bekommen haben. Glücklicherweise haben wir selbst ein paar dabei. Die Ursache ist auch gleich sichtbar, denn das Pluskabel hat eine nicht isolierte Stelle und es gab wohl einen Kurzen. Die ganze Elektrik vom Kühlschrank ist sowieso eine Krankheit, alles sehr improvisiert, aber nicht ordentlich gemacht, man muss bei jeder Bewegung des Kühlschranks aufpassen den 220V Stecker nicht abzureißen und der 12V Anschluss ist eben auch nicht gut gelöst. So isolieren wir das Kabel mit Tape und stecken eine andere Sicherung rein, schon brummt die Kiste wieder.


Es geht nun auf der Strasse in Richtung Sossusvlei, es ist eine geteerte Straße, was doch überrascht. Na ganz so überrascht bin ich doch nicht, habe ich doch gerade im Reiseführer gelesen, dass die Straße in 2000 geteert wurde, aber schon bald mit Schlaglöchern übersät war und ein kleiner Streit mit dem Strassenbauministerium darüber entbrannt ist. Seit 2005 ist die Straße in die Hand des Ministeriums übergegangen, wurde erneut geteert und es lässt sich nun prima darauf fahren.


Es geht durch ein sehr breites grünes Tal, zu beiden Seiten zeigen sich nun rote große Sanddünen, die zu Beginn noch mit Pflanzen bewachsen sind. Im weiteren Verlauf sind es dann reine Sanddünen ohne Bewuchs. Als wir nach etlichen Stops, es gab viele Springböcke und Oryx zu sehen, an der Düne 45 angekommen sind,  können wir gar nicht glauben, dass nur 2 Autos dort stehen. Wir beginnen sogleich den Aufstieg, der am Anfang doch etwas steil und anstrengend ist. Es weht auch eine starke warme Brise, die den Sand bodennah ständig verweht. Mit Crocks und "Aldiletten" lässt es sich aber ganz gut auf dem Sand laufen und wenn man die erste Etappe hinter sich hat und es flacher wird, dann lässt es sich einfacher gehen. Auf der Düne gibt es zahlreich große schwarze Käfer, die sich immer wieder erneut in den Sand eingraben und ab und an sieht man auch einen dieser weißen Geckos. Dass es von hier oben grandiose Blicke ins Tal und auf die weiteren Dünen hat sieht man an den Bildern. Wir gehen nicht die komplette Düne hoch, die zieht sich nämlich noch ganz schön in die Länge und es geht noch höher hinauf. Es sind aber immerhin 110 Höhenmeter, die wir zurückgelegt haben. Zurück am Fusse machen wir noch ein paar schöne Bilder mit der untergehenden Sonne und finden schöne runde Steine, die prima für eine Hot-Stone-Massage geeignet sind.







Die Rückfahrt ist im letzten Licht, was die Ostseite des Tales in ein buntes und fotogenes Licht  tauchen lässt. Auch eine große Herde Oryx stellt sich noch in Pose und wir halten immer wieder für Fotos.


Das Tor erreichen wir noch rechtzeitig vor der Schliessung, es ist allerdings schon dunkel. Am Camp machen wir uns sofort an den Zeltauf- und Innenausbau, was nun schon viel schneller gelingt und Elke kümmert sich schon mal ums Essen, während Andy wieder ein Feuer entzündet und dann die Duschen inspiziert. Es gibt dann wieder ein sehr gutes Abendessen, mit Bratwurst, leckeren Springbock Steaks, gebratene Zucchini und Salat. Dazu wieder ein Bier und als Abschluss den Scotch. Die Wecker werden für morgen gestellt und um halb zehn ist Zapfenstreich, denn morgen geht es früh raus.

bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #17 am: 06.01.2013, 17:01 Uhr »
Na, da hat der Gecko dir doch mal zugewunken, oder?  :lol:

Ich fand damals schon die Dune de Pyla bei Arcachon (Frankreich) schon nicht ohne und da gab es Bretter im Sand, die den Anstieg ein wenig erleichterten...  :oops: Habe also vollstes Verständnis, wenn jemand nicht die ganze Düne 45 hinaufklettert - schon gar nicht bei Wahnsinnshitze!

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #18 am: 06.01.2013, 17:33 Uhr »
Ja aber wohl unfreiwillig, denn der Sand ist für den Gecko auch zu heiß, deshalb geht der so seltsam.
Die Düne in Frankreich hat mir auch schon immer gefallen, aber die Dünen in der Namib sind schon der Hammer und viel schöner.
bye
Andy

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #19 am: 07.01.2013, 08:02 Uhr »

5. Tag
Dienstag, 10. April


Beide Wecker klingeln um 4 Uhr. Die Nacht ist um, obwohl es noch stockfinster ist, wobei stockfinster ist es gar nicht, der Mond leuchtet so hell, dass man gar keine Taschenlampe braucht. Also raus aus der Poftüte. Aus der Thermosflasche werden rasch zwei Kaffees aufgegossen und die vorbereiteten Müslis können auch sofort gegessen werden. Dann räumen wir alles zusammen, klappen das Zelt ein und ziehen die Plane drüber. Um 10 vor 5 verlassen wir den Campingplatz und stellen uns in die wartende Wagenreihe vorm zweiten Tor. Heute braucht der Wärter unsere ganzen Daten nicht mehr in sein Buch eintragen, da wir gestern ja schon im Park waren und können sofort durchstarten.

Zunächst fahren wir hinter einem PKW mit 70 hinterher, als wir aber mehrfach überholt werden, schließe ich mich dem an und überhole auch den PKW. Erlaubt sind auf der ganzen Strecke 60, aber da halten sich nur wenige dran. Der Wagen vor mir fährt sicherlich 100, ich belasse es bei 90. Die Strecke zieht sich und langsam dämmert es auch, nicht im Geiste sondern im Osten. Nach gut einer halben Stunde sind wir wieder bei Düne 45 und dann bald am 2x4 Parkplatz. Dort wird rasch der 4H Gang eingelegt und schwuppdiwupp geht es weiter durch tiefen Sand. Die Fahrspur ist stellenweise so tief, dass man nur im 1. Gang und ordentlich Drehzahl durchkommt. Wir überholen sogar das Fahrzeug wieder das uns ganz am Anfang der Straße überholt hat und lange außer Sichtweite war.

Am Deadvlei wären wir fast vorbeigeschossen hätte Elke nicht das Schild gesehen. Ich war so versessen, dem vorausfahrendem Fahrzeug zu folgen und überrascht, dass wir schon am Ziel sind. Alle nachfolgenden Fahrzeuge fahren ebenfalls weiter.  Wir bleiben hier, packen den Rucksack mit Foto, Zubehör und Stativ und marschieren los. Eine Wegmarkierung finden wir nicht, wir laufen zunächst den vielen Spuren im Sand hinterher. Das Garmin zeigt jedoch in eine andere Richtung und so verlassen wir uns lieber darauf und als wir über eine Düne steigen, sehen wir das Deadvlei vor uns liegen.



Wir sind rechtzeitig da, alles ist noch komplett im Schatten. Etwas abseits ist ein kleineres Vlei und dort wird die Sonne die Düne hinterhalb wohl als erstes beleuchten, deshalb beginne ich hier mit den Aufnahmen. Elke schicke ich derweil schon mal ins Deadvlei.



Als die Sonne sich auf der westlichen Düne abzeichnet, begebe auch ich mich ins Deadvlei und welch Wunder wir sind immer noch alleine dort und werden es auch bleiben. Schon etwas seltsam, denn wir haben hier mit vielen anderen Fotografen gerechnet. Nun durchstreifen wir das Vlei, das schon sehr an die Racetrack Playa im Death Valley erinnert. Die Steine sind hier durch 500-900 Jahre alten Kameldornbäume ausgetauscht und geben ein gutes Motiv. Wir experimentieren beide mit den Einstellungen und lassen den Verschluss glühen.



Es ziehen immer wieder Sandverwehungen durchs Tal und so bekommen wir einiges an Sand ab. Die ganze Szenerie ist einfach ein Traum und es ist unglaublich alleine hier zu sein und das zu genießen. Später kommen dann ein paar Leute, die bleiben auf der Düne stehen und gehen auch bald wieder, nur ein Paar wagt sich an den Anfang herab, aber die sind weit weg. Auf der großen Düne im Osten hingegen sehen wir etliche Leute hoch oben laufen. Von dort hat man sicherlich auch einen guten Blick, aber Details sind natürlich von da nicht mehr zu erkennen.



Als die Sonne das ganze Tal ausleuchtet, gehen wir, aber nicht auf dem Weg den wir gekommen sind, sondern dem Flusslauf entlang. Wir kommen in ein stark ausgewaschenes Gebiet, das eher an die Coyote Buttes in Utah erinnert, wenn es denn Sandstein wäre. Bizarre Formen hat hier die letzte Flut zurück gelassen und über zwei Dünen gehen wir zurück zum Parkplatz. Die ganze Dünenlandschaft ist für uns wirklich ein Highlight, es gefällt uns ausgesprochen gut hier.




Am Parkplatz gibt es erst was zu trinken, dann cremen wir uns ein und beratschlagen wie es weiter gehen soll. Ganze Massen steigen jetzt die Düne am Deadvlei hinauf und es weht ein stetiger Wind der natürlich auch Sand mit sich trägt. Wir entscheiden nicht auf die Düne zu steigen und fahren bis ans Ende der Strasse zum Sossusvlei. Der Weg, den wir dort sehen, geht auch auf eine Düne und es stürmt hier hinten noch mehr, was uns nicht behagt. Also fahren wir langsam durch den Sand zurück und wollen zunächst zum Canyon fahren.


Da wir auf der Fahrt aber beide sehr müde werden, verschieben wir das und halten dann zunächst mal am Parkeingang. Hier kann man sich die Hände und die Sonnenbrille waschen. Dann fahren wir rüber zu dem kleinen Shop an der Tankstelle, Elke wollte einen Kaffee, aber heute funktioniert der Automat dort nicht, also kein Kaffee. Andy genehmigt sich ein Stieleis und wir sitzen noch eine Weile auf der schattigen Veranda. Nächstes Ziel ist die Bar am Parkeingang, dort gibt es Kaffee für Elke den wir im Schatten vor dem Haus trinken.


Von dort fahren wir zur Campsite und ruhen uns aus, betrachten schon mal die vielen tollen Bilder und schreiben gleich auch den Bericht. Um 12 gibt es dann Mittagessen, gefolgt von einem kurzen Mittagsnickerchen. Dann wollen wir uns im Pool etwas abkühlen, was auch gut gelingt. Zwei kleine Mädchen mit ganz dunkler Hautfarbe, spitzeln über die Mauer und sind wohl ganz neidisch auf das kühle Nass. Es ist ihnen wohl verboten, den Bereich zu betreten. Überhaupt sind alle Weißen Gäste und die Farbigen die Angestellten, mir ist zumindest noch nichts anderes Aufgefallen.


Nachdem wir wieder trocken sind, das geht auch ohne Handtuch in Windeseile, entschließen wir uns mit dem angefangenen Tag noch was zu unternehmen und fahren zum Sesriem Canyon. Das ist nicht wirklich weit weg und viel los ist dort auch nicht. Der Tsauchab River hat dort einen Canyon in das Konglomerat gegraben und es ist sogar Wasser drin. Wir steigen ab und nach 2 Biegungen sind wir 30 m nach unten gestiegen und stehen vorm Wasser und können nicht weiter. Es ist zwar ganz schön hier unten und auch kühl, aber weiter geht es nur mit schwimmen und ob da Krokodile drin sind wissen wir nicht. Also steigen wir wieder raus und fahren zur Elim Düne. Das ist die allererste Düne und man kann auch direkt an den Fuß ran fahren und parken.


Wir sind alleine hier und beginnen langsam den Aufstieg, die Düne ist auch mit hohen Gräsern bewachsen, was ganz gute Fotomotive abgibt. Es ist anstrengend aber wir gehen doch Stück für Stück höher um dann am Ende oben anzukommen und die Aussicht zu genießen. Bis "Torschluss" haben wir noch jede Menge Zeit und warten auf den Sonnenuntergang. Es  kommen sogar noch ein paar junge Leute schanufend nach oben, aber der Sunset ist nicht wirklich berauschend.


Es hätte sogar schöne Wolken, aber eine verfärbung gibt es heute auch nicht. Also gehen wir nach Sonnenuntergang schnell runter und fahren zum Campingplatz.


Dort wird ein Feuer entzündet, ein Bier geöffnet, der iPod und der Kameraakku wollen geladen werden, allerdings funktioniert irgendwas mit dem mitgebrachten Verlängerungskabel nicht, oder der Adapter funktioniert nur auf einem Ausgang. Nach dem Essen gehen wir duschen und richten für morgen Früh wieder alles her, bzw. räumen auf.
bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #20 am: 07.01.2013, 08:31 Uhr »
Das Dead Vlei wäre für mich sicher einers der Top Highlights. Und deine Fotos sind super-spitzenmäßig! Danke, dass ihr für diese Aufnahmen so früh aus dem Zelt geklettert seid!

Wilder Löwe

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #21 am: 07.01.2013, 08:48 Uhr »
Da hat sich das frühe Aufstehen ja wirklich gelohnt, spitzenmäßige Aufnahmen. Den Sonnenuntergang finde ich übrigens durchaus sehr schön, das Bild mit den Gräsern im Vordergrund sieht aus wie eine Postkarte.
Viele Grüße
Katrin

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #22 am: 07.01.2013, 09:19 Uhr »
Danke für das Lob!

Ja das frühe Aufstehen ist schon schwer, aber man wird wirklich entlohnt mit besonderen Augenblicken. Wir werden auch weiterhin an manchen Tagen früh aufstehen, was jedes Mal eine große Überwindung ist.
bye
Andy

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #23 am: 08.01.2013, 07:56 Uhr »
6. Tag
Mittwoch, 11. April


Wieder um 4 Uhr klingelt die Uhr, es ist dunkel und gleiche Prozedur wie gestern. Wir verlassen um kurz vor 5 Uhr den Campingplatz, dieses Mal ohne was zurückzulassen. The Race is on the Run, 69 km zum Sossusvlei. Wie überholen wieder etliche Fahrzeuge und sind rechtzeitig vor Sonnenaufgang am Sossusvlei Parkplatz und packen unsere vorbereitete Ausrüstung und ziehen los in Richtung Düne. Im Vlei selber steht Wasser, was schon unglaublich ist.

Gar nicht so weit weg vom Fuß der Düne steht eine Gruppe und wartet dort auf den Sonnenaufgang. Als wir bei denen sind, werden wir gefragt, ob wir kurz warten können, damit sie ein Bild von der Windkante machen können. Na klar können wir warten, als die aber gar kein Bild machen werden wir und ein anderes deutsches Paar etwas ungehalten, denn wir wollen da jetzt hoch. Die Gruppe möchte ein Bild von der Kante bei Sonnenaufgang machen, das dauert aber noch und ich möchte den Sonnenaufgang gerne von oben sehen, also sage ich sie können jetzt ein Bild machen oder eben nicht. Also laufe ich weiter, denn ich bin nicht umsonst um 4 Uhr aufgestanden um hinter einer Gruppe Deutscher zu warten, die vor einem Motiv stehen, das für mich keines ist. Die Kante hat übrigens keine schöne natürliche Linie, da noch die Fußstapfen von gestern zu sehen sind.


Der Aufstieg ist anstrengend und meine Kehle ist nach ein paar Atemzügen ausgetrocknet, das Wasser, das sich im Rucksack befindet bleibt aber aus Zeitgründen ertst mal dort. Wir haben es nun endlich geschafft und sind ganz oben, die Aussicht ist schon grandios, aber die Fotomotive sind im Deadvlei schöner. Wir fotografen natürlich und steigen dann langsam wieder ab.




Am Auto zurück leeren wir erstmal unsere Schuhe und fahren dann zum Deadvlei Parkplatz. Auf der Düne eben konnte man ein großes Vlei neben dem Deadvlei sehen und da wollen wir nun hin. Die Ebene ist ebenfalls mit Wasser gefüllt und da der Wind uns entgegen bläst sieht es aus als würde eine Flut auf uns zu laufen.


Wir gehen am Ufer entlang bis hinter. Dort sind Fußspuren auf eine Düne die nicht sehr hoch ist. Dort oben angekommen, treffen wir auf eine französische Familie und wir machen gegenseitig Fotos von uns. Der Blick auf die andere Seite gibt eine ganz kleines Vlei frei, also muss das Dead Flei hinter der noch viel höheren Düne liegen.



Wir entschließen uns dort hinauf zu steigen, was bei der Steigung, der Länge, der Sonne und dem Wind nicht einfach ist. Aber nach etlichen Pausen haben wir die noch unbetapste Düne erklommen und haben einen schönen Blick ins Deadvlei. Dort tummeln sich einige Leute heute und wir gehen langsam  am Dünenkamm weiter und diesen dann auch schließlich hinab ins Tal. Wieder müssen die Schuhe und Socken vom Sand befreit werden und am Auto gibt es erst mal ein kühles Sprite.

Die Rückfahrt nach Sesriem ist dann ohne Zwischenhalt. Am Parkeing gehen wir wieder in die Toiletten und waschen Hände, Gesicht und Brille vom Sand. Dann genehmigen wir uns eine Cola und Kaffee. An der Tanke außerhalb tanken wir mal voll und holen uns dort noch mal eine Cola und essen einen Apfel und Chips dazu. Nachdem die Karte und das nächste Ziel einstudiert sind, verlassen wir Sesriem in Richtung Süden.


Die Strecke zieht sich und wir werden müde. Bäume gibt es hier nur selten und so nutzen wir einen für eine halbe Stunde Schlaf im Schatten. Dann fahren wir noch eine halbe Stunde und legen wiederum im Schatten eines Baumes unser Mittagspause ein. Es gibt wieder einen leckeren Salat mit Feta, der allerdings gar nicht nach Feta schmeckt. Wenn wunderts, wenn der Käse aus Kuhmilch gemacht wurde. Die weitere Strecke zieht sich wieder und die Landschaft durch die wir fahren ist abwechslungsreich mit grünen Wiesen und bunten Bergen, schon sehr fotogen. Ab und zu fahren wir an einer Farm vorbei, Verkehr ist kaum.



Nach 4 Uhr erreichen wir endlich die Zufahrt zur Koiimasis Farm, bis zum Ziel sind es aber noch gute 20 km die es auf einem schmalen Weg bergauf in die Tirasberge geht. Es müssen auch etliche Farmtore geöffnet und wieder geschlossen werden, bis wir die Farm erreichen.


Wir werden freundlich begrüßt und kaufen noch Oryx Steak aus eigener Schlachtung und fahren dann zu unserer Campsite. Diese ist wieder mit viel Liebe zum Detail angelegt und befindet sich mitten in einem Felsental. Die Sonne ist zwar hier schon hinter dem Berg, aber wir richten uns langsam unter den Blicken einiger Klippschliefer unser Lager ein, entzünden ein Feuer und gehen erst mal duschen.



Dann gibt es einen schönen Sonnenuntergang mit gefärbten Wolken zu bestaunen und wir grillen leckere Oryx Steaks, dazu macht Elke wieder einen tollen Salat. Nach dem Essen werden die Bilder geladen und Bericht geschrieben. Morgen soll es nicht ganz so früh wie die letzten Tage raus gehen, aber es gibt ein Programm, das noch nicht in Gänze geplant werden kann, genauso wie die nächste Übernachtung. Zum Schluss des Tages gibt es natürlich wieder einen Dalmore, Gute Nacht.

bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #24 am: 08.01.2013, 08:48 Uhr »
Ich weiß gar nichts zu schreiben außer vielleicht ein sehnsüchtiges "Seufz!"

Schmihei

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #25 am: 08.01.2013, 15:27 Uhr »
6. Tag
Mittwoch, 11. April



Der Aufstieg ist anstrengend und meine Kehle ist nach ein paar Atemzügen ausgetrocknet, das Wasser, das sich im Rucksack befindet bleibt aber aus Zeitgründen ertst mal dort. Wir haben es nun endlich geschafft und sind ganz oben, die Aussicht ist schon grandios, aber die Fotomotive sind im Deadvlei schöner. Wir fotografen natürlich und steigen dann langsam wieder ab.


Hallo Andy,

schöner Bericht über die Dünen. Da werden Erinnerungen wach. Wir waren im August/September 2009 in Namibia. Ihr hattet ja Glück, dass bei den Dünen Wasser stand, tolles Fotomotiv - dafür war's bei Euch eben windig. Schade, dass Ihr nicht auf die Big Daddy Düne gehen konntet, denn da habt Ihr echt was verpasst. Von oben gibt's grandiose Ausblicke. Im Deadvlei hast Du durch die vertrockneten Kameldornbäume wirklich wunderbare Fotomotive, aber der Blick von der Düne bei Sossusvlei ist auch nicht schlecht. Schade, dass ihr morgens dort gewesen seid. Spät Nachmittags ist das Licht zum Fotographieren dort perfekt, mir hat's ebenfalls super gefallen. Schau mal hier sind meine Fotos von den Dünen, speziell auch vom Aufstieg auf den Big Daddy und die Umgebung von oben: http://www.namibia-forum.ch/community/photos/album.html?albumid=11343&userid=7380
Ihr hattet wirklich enorm viel Wasser - bei uns stand im Sesriem Canyon gerade mal so eine Pfütze, dass man da prima wandern konnte. (Wenn Du auf Fotos klickst, kannst Du auch den Ordner vom Sesriem Canyon finden). So unterschiedlich sind die Jahreszeiten. Ich beneide Euch ja um das viele Grün, bei uns war alles ausgedörrt.

LG Heidi
-

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #26 am: 09.01.2013, 08:05 Uhr »
Danke Heidi,

ja man kann nicht überall gleichzeitig sein, klar ist es am Abend auch immer schön in den Dünen.



7. Tag
Donnerstag, 12. April


Die Nacht war nicht so gut, zum einen war es sehr warm, man brauchte sich nicht zudecken, das war aber nicht das Problem. Die Windböen, die immer wieder durch das Tal zogen rüttelten so stark am Zelt, das nur auf der Fronstseite aufgespannt war, dass wir ständig aufwachten. So ging das die ganze Nacht und an einen erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Als es um kurz vor sechs hell wird, stiegen wir auch aus den Schlafsäcken, die man bis zum Morgen nicht schließen musste und beginnen den Tag.


Natürlich mit Kaffee, der sofort, quasi wörtlich Instant jeden Morgen bereit steht . Wir füllen jeden Abend die Isolierflasche mit heißem Wasser und haben am Morgen sofort Kaffee, das hilft. Dann gibt es heute auch mal wieder ein volles Frühstück, will heißen Müsli, das am Abend zuvor schon hergerichtet wurde mit Joghurt und danach Marmalde- und Honigbrote. So kann der Tag gemütlich beginnen und man vertrödelt nicht viel Zeit.


Nachdem alles wieder eingpackt ist, verlassen wir den schönen Platz und fahren in der Morgensonne von der Hochebene wieder hinab ins Tal. Elke muss dabei wieder alle Farmtore öffnen und schließen. Einmal ist eine riesengroße Herde mit Springböcken vor uns und die nehmen nun alle Reißaus über die Strasse hinweg, die meisten springen über den Weg und das nur ein paar Meter vorm Auto, was für ein Anblick.



Auf der D707 geht es weiter nach Süden und der Zustand ist anfangs so gut, dass man meint auf Teer zu fahren. Das ändert sich aber bald, da tiefe Auswaschungen die Strasse arg demoliert haben. Wie wir später erfahren hat es vor einer Woche ungewöhnlich viel geregnet, so dass etliche Straßenschäden entstanden sind und auch die Bahnlinie bei Aus hat es unterspült und weggerissen.


Bis wir allerdings nach Aus kommen sind es noch einige Kilometer, die durch eine sehr schöne Landschaft führen. Vor Aus kommen wir dann endlich wieder auf eine richtige Teerstraße, die dazu noch neu ist. Bis Lüderitz sind es noch 125 km, die aber durch eintönige Wüste führen. Der Sand hat die Farbe von rot in beige gewchselt, ansonsten gibt es nicht viel interessantes zu sehen.




Als wir die Ghosttown Kohlmannskuppe erreichen, biegen wir links ab und bezahlen den Eintritt. Um elf ist eine Führung und wir haben gerade noch Zeit, den kleinen Shop samt Ausstellung anzusehen und ungefasste aber geschliffene Diamanten gäbe es hier zu kaufen. Hier wurden und werden noch Diamanten gefunden, das hat den Ort überhaupt entstehen lassen. Die Gebäude sind, nachdem der letzte Bewohner in den 50er Jahren abgezogen ist, dem Verfall, bzw. der Wüste preisgegeben. Einige Gebäude wurden und werden noch renoviert, das Zentrum der ehemaligen Stadt bildet das Kasino mit Turnhalle.


Da außer uns nur ein weiteres deutsches Paar bei der Führung anwesend ist, haben wir quasi eine Privatführung. Es gibt immer eine Führung in englischer und deutscher Sprache sowie in afrikaans. Unser Führer ist ein junger Mann aus Südafrika, der mit starkem holländischen Akzent sehr gut deutsch spricht. Er studiert noch Musik und möchte Sänger werden. In der ehemaligen Turn- und Festhalle spielt er uns auf dem Klavier erst mal das Südwester Lied vor und singt dazu. Dann gehen wir recht schnell durch die einzelnen Gebäude wie, Krankenhaus, Kaufladen und das Haus des Kaufladenbesitzers, Bäckerei, Eisherstellung und Schlachterei.




In Kohlmannskuppe war das Wasser das kostbarste Gut, Lüderitz hat keine eigenen Wasservorkommen, so musste man Wasser von Aus herbeischaffen, was nicht reichte und zusätzlich kam einmal im Monat ein Tankschiff aus Südafrika in Lüderitz Bucht an. Jeder Einwohner hat täglich kostenfrei 20 Liter Wasser bekommen, dazu 5 Brötchen und einen Block Eis. Der Ort war sehr wohlhabend, das sieht man auch in den Häusern, es gibt keine Wand die einfach nur weiß gewesen war. Jedes Zimmer hat eine andere Farbe, die Räume sind sehr hoch und es gibt immer eine Bordüre unterhalb der Decke, in den besten Häusern gab es sogar Tapeten. Die Architektur der Häuser ist manchmal sehr ungewöhnlich, zumindest für unsere Verhältnisse. Es gab einen Architekten, der ein eigenes großes Haus bewohnte. Außergewöhnlich finde ich auch die sehr zahlreichen Elektroinstallationen, es gibt viele Steckdosen und Leitungen für Lampen, das würde ich in so alten Häusern nicht vermuten.




Solange Fensterscheiben noch intakt sind, ist auch das Haus in gutem Zustand, aber sobald eine Tür oder Fenster kaputt oder offen ist, dringt die Wüste ins Haus und es türmen sich Sandberge in den Zimmern, das ist manchmal schon sehr skuril, denn durch die hohen Räume kann man zwar in den Zimmern stehen, aber durch die Türe muss man sich bücken. Alles in allem ein lohnendes Ziel und es gäbe sicherlich noch viel hier zu entdecken und zu erfahren. Wir haben heute leider nicht die Zeit und wollen noch nach Lüderitz Bucht um einige Einkäufe zu erledigen und eine Bleibe finden.




Lüderitz ist keine große Stadt, so findet man relativ schnell die gesuchten Geschäfte. Zunächst schauen wir bei Cymot rein und kaufen Sicherungen fürs Auto und eine Kartusche Campingaz. Dann holt Elke auf der Post Briefmarken und im Spar Markt, der wohl gerade irgendwie umgebaut wird, kaufen wir Lebensmittel. Da wir dort nicht alles bekommen, fahren wir noch zum OK Markt und erhalten dort das Gesuchte. Fleisch zum Grillen nehmen wir natürlich auch wieder mit, das muss aber an der Metzgereitheke bestellt werden. Es gibt nur noch Gamsbock, also probieren wir halt das mal aus. Bis wir das allerdings bekommen dauert es etwas, da es erst noch geschnitten werden muss. Der Preis ist dafür   sehr günstig, wir zahlen für 1,5 kg nur ca. 60 N$, dazu nehmen wir noch Rinderfiltes mit die auch super günstig sind. Der Ort scheint auch nicht gefährlich zu sein, da es keine Parkplatzwächter gibt.


Nachdem alles gekauft ist, wissen wir nicht genau auf welchen Campingplatz wir fahren sollen, auf Shark Island, das am Hafen liegt oder zum Diaz Point an den Leuchtturm. Da es bis auf Shark Island nicht weit ist, schauen wir uns den Platz  an und bleiben auch da. Es soll in Lüderitz oft ein starker Wind wehen, was zum Zelten nicht so optimal ist, jetzt ist es jedoch ganz angenehm, obwohl es merklich kühler und auch feuchter ist. Vor der Küste liegt ein großes Schiff vor Anker. Es handelt sich möglicherweise um Bohrungen die da gemacht werden und dazu hört man einen Dieselmotor bis hierher, das stört ein wenig, aber Elke meint, wenn das Geräusch gleichmässig ist, dann macht das nichts. Also stellen wir auf dem Felsenhügel unser Camp auf und die üblichen Arbeiten werden dafür erledigt. Strom gibt es auch, so können wir den Kühlschrank, der jetzt mit viel Kühlgut bestückt ist und dauernd am laufen ist, an den Strom anschliesen und auch das Notebook laden.




Zum Essen gibt es heute ein kleines Stück Oryx und zwei Rinderfilets mit einer Gemüspfanne und Brot dazu. Das Fleisch schmeckt hervorragend und ist butterzart, was angesichts des Preises noch mehr gelobt werden muss. Ich glaube das werden wir in Deutschland arg vermissen. Bei Licht der Gaslampe schreiben wir noch den Bericht und schauen uns die heutigen Bilder an. Andy geht dann noch zum duschen und Elke macht später den Abwasch.

bye
Andy

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #27 am: 10.01.2013, 07:50 Uhr »
8. Tag
Freitag, 13. April


Die Nacht auf Shark Island war doch recht unruhig. Zum einen hörte man ständig Motorenlärm aus dem Hafenbereich, zum anderen gab es immer wieder Windböen, die am Zelt rüttelten. Dazu war es am Anfang etwas kühl und später musste man dann aus dem Schlafsack wieder raus, da es zu warm war. Um halb zwölf ist Andy nochmal raus, da der Wind so stark war, dass er wohl alles was noch draußen stand, mitgenommen hätte. Es blitzte auch ständig um uns herum, aber geregnet hat es nicht.

Das ist typisch Afrika. Der Chef sagt, "füll mal die Urinsteine nach" und prompt ist das Urinal auch randvoll damit. :)


Aufstehen ist heute erst um halb acht, die Sonne steht schon am Himmel und es sieht ganz ordentlich aus, kein Nebel. Wir frühstücken gemütlich in der Sonne am Meer und räumen dann zusammen. Der hintere linke Reifen hat etwas wenig Luft, das werden wir später mal checken. Wir sehen uns noch auf dem Weg das Lüderitz Denkmal an, ist aber nicht so berauschend.


Wir fahren hoch zur Felsenkirche, leider zu. Von den Straßen und Häusern machen wir noch ein paar Fotos und lassen an der Shell den Reifendruck checken. Im OK Supermarkt kauft Elke noch ein paar Kleinigkeiten ein und wir laufen die Bismarkstraße mal hoch bis zum ehemaligen Bahnhof und wieder zum Auto zurück. Das war es dann auch schon mit Lüderitz.





Auf dem Rückweg durch die Namib Wüste haben wir bei Garub gehalten, hier gibt es wilde Pferde und tatsächlich haben wir sie gesehen.


Ein gutes Stück hinter Aus haben wir an einer Rest Area Mittag gemacht. Kure Zeit später kamen drei Autos von Hester mit Rentnerpaaren und wir haben uns ein wenig über unsere Reiseverläufe unterhalten.


Die Strecke zieht sich, da die Landschaft auch sehr eintönig ist. Auch ist es ständig bewölkt und es sieht nach Regen aus, es gab auch mal ein paar wenige Tropfen. Vor Keetmanshoop könnte man meinen man fährt durch die Wüste Colorados oder Utah. Gelbes Gras, ab und zu mal ein grüner Busch und Bergzüge am Horizont und links neben der Strasse der Six Shooter Peak.

Keetmanshoop ist eine größere Stadt. Wir haben gleich am Ortsanfang an einem Supermarkt gehalten und Elke ist rein, nach Tomaten schauen. Mich hat ein Einheimischer angesprochen und wollte Geld, da er ausgeraubt worden sei und hier auch fremd.


Bis zum Köcherbaumwald, unser Tagesziel, ist es nicht mehr weit und an der Farm werden gleich die Geparden gefüttert. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und suchen uns schnell einen Stellplatz. Beim Haupthaus im Gehege sind 4 Geparden zu sehen, die einen schon mal durch den Zaun anfauchen. Als alle ein gutes Stück Zebrafleisch bekommen haben, darf man auch ins Gehege gehen. Von den übrigen Gästen trauen nur wir uns das zu und man darf die Tiere auch am Kopf streicheln. Jetzt sind sie total aufs Fressen fixiert und es interesiert die Tiere nicht, dass Menschen im Gehege sind. Als das Fleisch verputzt ist, mache ich mir dann zwar etwas Sorgen, dass sie noch mehr wollen, aber nachdem die Besitzerin keine Anstalten macht zu gehen, sind auch wir noch geblieben, eher eregte ein kleiner Hund die Begierde eines Geparden als wir.




Nachdem die Fütterung - für uns ein wirklich tolles Erlebnis und hier kostenlos - vorbei ist, gehen wir bei bereits schwindendem Tageslicht in den Köcherbaumwald. Da es immer noch stark bewölkt ist, haben wir nicht mit guten Fotos gerechnet, aber es hat zum Sonnenuntergang noch mal etwas aufgerissen und einen kleinen Regenbogen gibt es auch. Die Landschaft mit den markanten Agavenbäumen und den roten Felsen ist schon was Besonderes und sehr fotogen. Wir fotografieren jede Menge und bleiben bis Sonnenuntergang.






Hinterher geht es an den Zeltaufbau, Feuer machen, was heute etwas schwierig war, da ich zu wenig Kleinholz gemacht habe und dann geht das Feuer auch schnell wieder aus. Letztendlich gibt es aber doch noch eine gute Glut und Elke hat Kartoffeln gekocht und wieder eine leckere Gemüsepfanne zubereitet. Gegrillt wird heute nochmal Rinderfilet, das wieder ein Gaumenschmaus ist. Es blitzt ständig um uns herum, dennoch sind etliche Sterne zu sehen und ab und zu kommt auch wieder Wind auf. Wir haben das naheliegende Waschhaus ganz für uns allein, duschen noch gemütlich und zum Abschluss des Tages gibt es wie immer einen guten Schluck vom 15 jährigen Scotch.

bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #28 am: 10.01.2013, 19:35 Uhr »
Würdest du Lüderitz als sehenswert einstufen? In bisherigen Reiseberichten habe ich immer was in der Art gelesen wie: "Einen Umweg würde ich dafür nicht machen".

Auf jeden Fall finde ich die Köcherbäume sehenswert. Und deine Bilder davon sind postkartenreif!  :D

Anne05

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #29 am: 10.01.2013, 20:35 Uhr »
Wow - tolle Fotos einer tollen Landschaft!
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)