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Autor Thema: Namibia am Ende der Regenzeit  (Gelesen 30023 mal)

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #60 am: 18.01.2013, 21:48 Uhr »
Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart! Aber wenn man dann mit einem Leo belohnt wird, dann ist alles wieder gut.  :lol:

Ganimede

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #61 am: 19.01.2013, 11:34 Uhr »
Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart!

Uns hat es gefallen. Man lebt halt mehr mit dem Tageslicht. Dafür ist um 21-22 Uhr auf dem Campingplätzen schon Nachtruhe angesagt  :lol:

Eine schöner Tag im Etosha mit tollen Sichtungen  :dance:

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #62 am: 19.01.2013, 16:28 Uhr »

 :applaus:  ein toller Tag!! Da setzt sich dich Leopard doch extra für euch in Pose .. und ehrlich gesagt - auch wenn man ein Foto nicht so toll ist, diese Tiere einfach nur zu sehen ist doch schon ein Erlebnis für sich.


Ich würde sagen es waren 2 Rhino; Elke meint es war das das gleiche von soeben, weil es auf dem Nachhauseweg gemerkt hat, das es doch noch Durst hat.

Sind das die Fotos von den beiden unterschiedlichen Sichtungen? Wenn ja, dann war es nur ein Black Rhino - keine zwei.




Ne das war nur das Erste Rhino.

Immer dieses frühe Aufstehen... In den USA fällt mir das ja aufgrund des Jetlag leicht. Aber in Namibia? Das wird echt hart!

Uns hat es gefallen. Man lebt halt mehr mit dem Tageslicht. Dafür ist um 21-22 Uhr auf dem Campingplätzen schon Nachtruhe angesagt  :lol:

Eine schöner Tag im Etosha mit tollen Sichtungen  :dance:

Ja das Frühe Aufstehen fällt schon schwer, aber hier lohnt es sich wirklich früh aufzustehen. Zum einen sind die Sonnenaufgänge toll und die Chancen bei Tiersichtungen groß.

bye
Andy

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #63 am: 19.01.2013, 16:50 Uhr »
17. Tag
Sonntag, 22. April


Und schon wieder klingelt der Wecker, natürlich ist es immer noch dunkel und wir wollen und müssen raus. Frühstück wie üblich dann zusammenpacken. Um 6 Uhr gehen wir den Weg hoch zum Wasserloch, es sind schon ein paar weinige Leute da, aber keine Tiere. Vielleicht sind wir zu ungeduldig, aber auch die anderen halten sich nicht allzu lange und wir gehen auch nach einer halben Stunde.

Zum Goas Wasserloch soll es nochmal gehen. Auf dem Weg dorthin entdecken wir nach einer scharfen Kurve auf der Straße Tiere. Die machen sich sofort aus dem Staub und verschwinden im Busch und wir erkennen gerade noch, dass es eine Löwin mit 2 Babys war. Das Foto von hinten wird natürlich nicht besonders. Wir stellen sofort den Motor aus und lauschen; wir hören sie auch noch im Busch, jedoch lässt sie sich nicht mehr blicken und nach einiger Wartezeit fahren wir weiter.


In Goas gibt es nicht viel zu sehen, in der Ferne sind Hyänen auszumachen aber viel zu weit weg für ein Foto. Es geht auf die Hauptstrasse und nach Süden, wir fahren ein paar Wasserlöcher an, aber auch nichts zu sehen. In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.



Vor dem Gemsbokvlakte Wasserloch kommen uns nicht enden wollendene Herden von Zebras entgegen und am Wasserloch selbst ist Hochbetrieb: Zebras, Springböcke, Oryx und Schakale tummeln sich dort. Die Zebras steigen auch immer wieder direkt ins Wasserloch; ein unglaubliches Schauspiel und ein stetes Kommen und Gehen.





Am Wasserloch Olifantsbad hingegen ist gar nichts los. Wir fahren zur nahegelegenen Picknick Aerea die komplett eingezäunt ist. Ein sehr holpriger und rauher Weg führt zu den Toiletten und wenigen Picknickplätzen; das sieht zwar schon besser aus als gestern, aber wirklich einladend ist es auch hier nicht.


Von dort fahren wir direkt ins Camp Okaukuejo, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen. Das Camp sieht sehr gut aus, alles schön angelegt und schöne Gebäude. Wir bekommen hier eine Site zugewiesen und sehen uns kurz im Shop um. Die Einfahrt zum Campingplatz finden wir nicht gleich, da man das Camp erst durch ein Tor verlassen muss um dann gleich durch ein Zauntor wieder rein zu fahren. Unsere Site hat 2 Bäume, wovon einer 2 große Webervögel Nester trägt. Schatten haben wir jedenfalls und Vögel, da wir direkt in der Einflugschneise stehen und die gefiederten Freunde hier eine Wasserstelle haben, natürlich auch. Ein paar Hörnchen sausen wie verrückt über den Platz und tollen umher. Gerade als wir ankommen bekomme ich Kopfschmerzen und lege mich nochmal ins Auto, bis Elke zum Essen ruft.



Auch wenn es mittags immer wieder dasselbe gibt, der Salat mit Feta ist einfach prima und erfrischend. Nach dem Essen suchen wir das Wasserloch und werden nach etwas Umherirren hinter den luxurösen Rundhütten fündig.


Es geht natürlich nochmal auf Nachmittags-Game-Drive. Ziel ist Nebrownii, auf dem Weg dorthin kommen uns zwei große weiße Gestalten entgegen, zwar nicht an der Strasse, sondern etliche Meter im Dornbusch und wir können es kaum fassen: es sind tatsächlich Dickhäuter. Im Sichtungsbuch haben wir gelesen, dass am Wasserloch gestern zwei Elefanten gesehen wurden und jetzt kommen sie wohl gerade von dort. Fotos sind allerdings durch die Entfernung und die Büsche nicht gut möglich, deshalb fahren wir nach Nebrownii. Dort ist wieder mal Leere, also umdrehen - mal sehen wie weit die Elefanten nun sind. Die Entfernung der Elefanten zur Strasse ist immer noch gleich und so stellen wir uns an den Strassenrand und warten ab, fahren immer wieder mal ein paar Meter weiter vor, aber gut zu sehen sind sie nicht. Das geht eine ganze Stunde so, dann kommen die Strassenarbeiter mit etlichen LKWs angerauscht und stauben uns ein. Auch sie stoppen kurz und sehen sich die Elefanten an; vom erhöhten Sitzplatz des LKW's haben die natürlich einen weitaus bessern Blick. Da es den Anschein hat, die Dickhäuter wenden sich nun von uns ab, fahren wir nach Pan an den Rand der Salzpfanne. Zwar ganz "nett" hier aber auch nicht spektakulär und weit und breit nichts, was wir entdecken können und  es geht wieder zur Hauptstrasse zurück. Die beiden Elefanten sind kurz davor die Strasse zu Überqueren, was für ein Glück. Darauf haben wir ja gewartet. Es haben sich mittlerweile einige Autos eingefunden und wir erleben die Elefanten nun ganz nah, wie sie die Strasse passieren. Als sie auf der anderen Seite im Gegenlicht sind, ist für uns das Spektakel vorbei, wir haben tolle Bilder machen können und sind glücklich.





Im Camp tanken wir - vielleicht schon zum letzten Mal - und bauen das Dachzelt auf. Danach packen wir die Fotoausrüstung und gehen zum Wasserloch. Die Sonne ist gerade am Untergehen und wir setzen uns auf eine Bank. Zu sehen gibt es gerade keine Tiere, dafür genießen wir den Sonnenuntergang. Auch lange danach kommen keine Tiere, so bereiten wir erst mal das Abendessen vor.



Heute gibt es nochmal einen Rest Strauss und Oryx, als Vorspeise die letzten Rinderwürstchen und Elke kocht zum Gemüse noch Kartoffeln, ein richtig gutes Abendmahl, das wir allerdings vor den Schakalen, die hier herumstreunen, im Auge behalten und beschützen müssen. Sie versuchen immer wieder, was vom Grill zu erhaschen, was ihnen aber nicht gelingt - dafür gibts einen Steinwurf hinterher.


Nachdem unsere Nachbarn lange nicht mehr vom Wasserloch zurückkehren, muss es da jetzt was Interessantes geben und nach dem Abwasch gehen wir mal schauen. Dort ist jetzt das Hauptprogramm zu sehen. 2 Elefanten, 4 Nashörner, eine Hyäne und eine Giraffe sind da und es ist ein Schauspiel erster Klasse. Gespannt schauen alle den Tieren beim nächtlichen Umtrunk zu; es herrscht Flüstermodus. Es kommt eine Herde Zebras,  die kurz bevor sie zum trinken ansetzen, von einem Nashorn attackiert werden und ins Wasser fliehen, um zum Zuge zu kommen. Die Herde verlässt den Ort auch rasch wieder. Die ersten beiden Elefanten verschwinden lautlos in der Finsternis, als würde man sie ausblenden und prompt tauchen zwei weitere Elefanten aus der Finsternis auf.







Wir wollen wir noch duschen und sind wohl die letzten, die heute das Waschhaus benutzen, es ist schon nach 22:00 Uhr. Als wir fertig, können wir es nicht lassen ein weiteres Mal zum Wasserloch zu gehen, das von unserer Site nicht weit entfernt ist. Die Schauspieler haben gewechselt: ein Nashorn, ein Elefant und Löwenmütter mit ihren Kindern sind nun da. Wow darauf haben wir gewartet und sind happy. Wenn die Löwin zum Ruf ansetzt und ein Männchen, das etwas weiter weg außer Sichtweite ist, mit tiefem Gebrüll erwidert, dann geht das durch Mark und Bein und man bekommt eine Gänsehaut, so ergreifend sind die Geräusche. Leider ist das Wasserloch weit weg und die Beleuchtung nicht sehr hell, so dass man mit der ISO Zahl weit hoch muss, ob die Bilder was werden wird sich zeigen. Ich glaube es war schon nach 23:00 Uhr als wir endlich nach diesem ereingnisreichen Tag in unsere Schlafsäcke steigen.

bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #64 am: 19.01.2013, 22:59 Uhr »
Zitat

In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.

 :lachroll:

Das kenne ich: Im Yellowstone meinte ich überall Bären ins Gehölz verschwinden zu sehen. Nur habe ich dann wirklich jedes Mal erkennen müssen, dass da doch nur ein Baumstumpf oder so war. Keine Bären für Anti, aber Elefanten für Andy! Super!

Die Aufnahmen am Wasserloch sind demnach ohne Blitz und mit hoher Isozahl? Naja, eine Löwin oder ein Nashorn mag sicher nicht gerne geblitzt werden...

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #65 am: 20.01.2013, 15:53 Uhr »
Zitat

In der Ferne ist was auszumachen, vielleicht sind das Elefanten. Ein vermeintliches Tier richtet sich gerade auf, das muss (!) ein Elefant sein der den Rüssel hebt, aber ich bekomme statt dessen nur ein Lachen von Elke zurück die im Fernglas sieht was es ist: Ein Kipplaster. Manch anderer Elefant in der Ferne entpuppt sich nicht selten als Zebra, aber die sehen sich ja auch sehr ähnlich.

 :lachroll:

Das kenne ich: Im Yellowstone meinte ich überall Bären ins Gehölz verschwinden zu sehen. Nur habe ich dann wirklich jedes Mal erkennen müssen, dass da doch nur ein Baumstumpf oder so war. Keine Bären für Anti, aber Elefanten für Andy! Super!

Die Aufnahmen am Wasserloch sind demnach ohne Blitz und mit hoher Isozahl? Naja, eine Löwin oder ein Nashorn mag sicher nicht gerne geblitzt werden...

Ja so ist das mit der Einbildung.  :D

Die Wasserlöcher sind alle beleuchtet, ein Blitz wird nur wenig nützen und wäre wahrscheinlich auch nicht erlaubt. Wenn man gute Objektive hat, dann braucht man mit der ISO Zahl auch nicht so weit hoch. Die Bilder sind mit ISO 1600 gemacht.
bye
Andy

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #66 am: 20.01.2013, 16:01 Uhr »
18. Tag
Montag, 23. April


Die Schakale haben während der Nacht den Mülleimer, die hier nicht wie in Hallali gesichert sind, umgeworfen und geplündert. Schon wieder um 5 Uhr aufstehen, es fällt immer schwerer. Wir sind wieder die ersten auf dem Platz und essen unser Müsli. Noch bevor die Sonne aufgeht sind wir am Wasserloch. Die Lampen sind aus und es ist zum fotografieren zu dunkel. Die Löwen sind noch da.


Die Babys tollen herum, aber die Mama macht sich langsam auf den Weg und muss die Kinder immer wieder auffordern zu kommen. Bevor es einigermaßen hell ist, sind sie verschwunden und so auch wir.

Wir packen schnell zusammen, vielleicht können wir die Löwen ja von der Strasse aus noch sehen. Aber leider haben sie wohl einen anderen Weg eingeschlagen. Dafür ist der Sonnenaufgang dank der Wolken heute wieder besonders schön.






Wir warten etwas und fahren dann zum Zauberwald. Das hört sich vielversprechend an, ein anderer Begriff dafür ist Upside Down Forest, weil man sich die Sage erzählt, als Gott an den Moringabäumen vorbei ging fand er sie so häßlich, dass er sie umgekehrt in die Erde steckte. Hier gibt es eine Vielzahl dieser Bäum; sie werdne auch gerne von den Elefanten umgeschubst. Spektakulär ist diese Gegend nicht und so drehen wir auch nach etlichen Kilometern  wieder um.



In Okondeka sind jetzt noch mehr Gnus und auch Zebras da. Ein Gnu Bulle attackiert immer wieder seine Wiedersacher und jagt diese über die Fläche, er hat ganz schön zu tun, da es sehr viele sind. Strausse lassen sich im Sand nieder, streuen mit den Federn Sand und Erde über sich und reiben den Kopf in der Erde. Springböcke hüpfen durch die Gegend, jedoch sind die Tiere vom Parkplatz sehr weit weg, so dass wir keine Fotos davon machen. Es kommen auch immer mehr Zebras, wir legen uns eine halbe Stunde zurück die Müdigkeit fordert ihren Tribut. Es kommen auch immer wieder Autos und so ist an Schlaf nicht zu denken. Es gibt somit ein zweites Frühstück hier draußen. Als wir damit fertig sind und immer noch keine Löwen auftauchen, fahren wir ins Camp zurück. Auf dem Weg dorthin sehen wir noch etliche Zebra Herden.




Zurück im Camp wird erst mal ausgeruht und getrunken. Wir schauen uns die Bilder an und schreiben schon mal Bericht. Dann macht Elke wieder einen Salat und wir essen und wir machen danach kurz Siesta, bis neue Nachbarn kommen die ihr Auto immer wieder umparken und ständig den Motor laufen lassen, das nervt. Bis wir wissen was wir nun machen dauert es einige Zeit.




Im Park haben wir schon viele Strassen abgefahren und morgen soll es ja auch noch mal Programm geben. Der hintere linke Reifen hat schon wieder zu wenig Luft, was das Nachmessen beweist, also fahren wir erst mal zur Tankstelle. Die Frau Tankstellenwärterin, die uns auch gestern bedient hat, sagt sie hat zwar Luft, aber das Messgerät sei kaputt. Macht nix, hab ja selbst eins, also schaltet sie den Kompressor ein und ich fülle Luft nach, hoffentlich hält der Reifen. Erst heute habe ich nachgedacht, wann ich bzw. wir den letzten Platten hatten: es war 1999 im Frankreich Urlaub, da hatten wir gleich zwei; einen in Mimizan Plage und den nächsten in Paris. Also seit 13 Jahren keinen Platten, weder im Urlaub noch zu Hause und das bei den Pisten, die wir in USA und auf Island gefahren sind.

Wir drehen noch ne Runde und Elke navigiert mich auf eine noch nicht befahrene Strasse über die Savanne und durch den Busch. Wir entdecken aber nicht viel. An der Gemsbockvlakte sind gerade mal 4 Zebras und auf dem weiteren Weg sind wieder die 2 Elefanten von gestern zu sehen, aber weit weg und im Busch. 500 Meter weiter steht ein Bus an der Seite und wir halten natürlich, es ist aber nichts zu sehen. Der Fahrer verrät, dass hier 2 Löwen liegen, wir sehen immer noch nichts, doch dann entdeckt Elke einen Löwen, der unter einem Baum schläft. Ich brauche noch etwas Nachhilfe bis ich ihn auch sehe. Wahnsinn, gerade haben wir uns unterhalten nun eigentlich alle Tiere gesehen zu haben, nur Löwen bei Tageslicht nicht und schon liegt einer vor uns. Er ist zwar durch ein paar Büsche verdeckt aber man kann ihn gut sehen, es ist ein junges Männchen mit einer noch kleinen Mähne, trotzdem sehr schön anzusehen. Ab und zu hebt er den Kopf um nachzusehen wer ihn wohl stört. Erst später sehen wir dass direkt hinter ihm eine junge Löwin liegt, die sich kaum rührt.




Der Bus fährt zum Glück bald weiter so dass wir nun den besten Standpunkt haben. Es kommen dann noch weitere Autos die natürlich auch alle stehen bleiben. Wir warten ab, ob die beiden sich noch erheben, aber das werden sie wohl erst nach Sonnenuntergang tun und da müssen wir schon im Camp sein. 15 Minuten vor der Schließung des Gates fahren wir los, es sind nur 3 km bis Okaukuejo und wir richten schnell unser Zelt auf, schnappen die Fotoausrüstung und ziehen zum Wasserloch. Dort sind gerade noch 3 Giraffen beim Trinken und 2 Elefanten kommen gerade. Wir beobachten das Treiben, bis die Elefanten wieder von der Bühne verschwinden und gehen dann auch, da vorerst keine anderen Darsteller einen Auftritt haben.


Das Feuer wird angeheizt und ich gehe gleich mal zum Duschen. Der fehlende Duschkopf wurde erneuert, aber der Ablauf um den sich heute gekümmert wurde geht immer noch nicht. Nach meiner Komplettwäsche ist Elke schon soweit mit der Küche und wir können Grillen und das Gemüse auf dem Feuer braten. Es gibt Oryx, der wieder mal sehr gut ist. Die Schakale haben den Braten auch schon gerochen und wir müssen sie immer wieder verjagen; nur dumm, dass unsere Nachbarn ihnen was zu fressen gegeben haben. Die Löwenbilder werden dann auch noch angesehen und es sind doch ganz brauchbare dabei, leider ist halt immer wieder ein Zweig im Weg.

Nach dem Essen gehen wir wieder Bushmann-TV schauen. Wir sind erst gegen 21:00 Uhr dort und die Zuschauerplätze sind alle belegt, es dauert aber nicht lange und wir bekommen eine freie Bank. 5 Rhinos sind da und eine Giraffe, zwei Elefanten sind gerade am Kommen. Also das Programm kann losgehen und es ist schon immer wieder aufs Neue beeindruckend, wie sich die Tiere verhalten.




Die Rhinos stehen lange dicht gedrängt neben oder voreinander und rühren sich nicht, dann auf einmal kommt Hektik auf, sie schnaufen heftig und es sieht so aus als würden sie raufen. Ein Rhino weicht dann immer wieder rückwärts aus.



Die Elefanten trinken immer wieder gemütlich und geben sich als Abschluss eine Munddusche. Nahezu 200 Liter können diese Tiere in sich reinschütten und teilweise gurgelt das Wasser in den Schlund wie bei einem Gully. Die Giraffe ist besonders vorsichtig, sobald es ein Geräusch gibt, sieht sie auf, verharrt in der Stellung und wartet ab. Als Löwen dann zum ersten Mal zum Gebrüll ansetzen, das aber noch aus einiger Entfernung kommt, trinkt sie nochmal weiter. Als die Löwen das zweite Mal brüllen,  klingt das schon näher und sie zieht sich langsam zurück, dabei macht sie immer wieder Pausen beim Gehen. Es kommt noch ein weiteres Rhino, sommit haben wir 6 wobei eines wohl ein Spitzmaul- und die anderen Breitmaul-Rhinos sind. Dann kommen noch mal 2 Elefanten, die anderen beiden sind in der Dunkelheit verschwunden. Die Löwen brüllen immer wieder, aber sie kommen wohl nicht näher. 2 Eulen fliegen auch heran und lassen sich auf den Bäumen nieder und beobachten die Szenerie genau wie wir. Schakale laufen die ganze Zeit durchs Bild. Einfach toll das zu beobachten, aber irgendwann werden wir müde und verziehen uns.


bye
Andy

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AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #67 am: 22.01.2013, 07:34 Uhr »
19. Tag
Dienstag, 24. April


Die Löwen haben während der Nacht immer wieder gebrüllt und liegen wohl südlich des Camps, deshalb wird der Plan umgeworfen und statt Sonnenaufgang am Wasserloch, wollen wir gleich raus und die Strasse abfahren und sie suchen. Wir sind um 10 vor 6 Uhr am Gate und haben Frühstück und Abbau schon erledigt. Das Gate ist zwar zu aber nicht verschlossen, Elke zieht es auf und als ich raus fahre, kommt schon einer daher und sagt wir dürfen nicht fahren und müssen bis 8 nach 6 warten. Etwas verärgert über diese Bürokratie beugen wir uns und warten an der Einfahrt.

Um 6 Uhr dürfen wir fahren und suchen langsam das Gelände an der Strasse  nach den Löwenab, die Augen streng auf die Umgebung gerichtet. Wenn sie jetzt nochmal brüllen würden, dann könnten wir sie gut orten, tun sie aber nicht. Zweimal fahren wir hin und wieder zuruück, aber es ist weit und breit nichts zu sehen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen zum Wasserloch zu gehen. Der Plan wird ein weiteres Mal umgeworfen, man muss ja flexibel sein, die Tiere sind es auch und wir fahren zu dem Ort, an dem wir gestern Nachmittag die Löwen gesehen haben. Auf der Fahrt erleben wir einen schönen Sonnenaufgang mit glutroter Sonne, dazu noch einen schönen Baum als Motiv, typisch afrikanisch wie wir finden. Löwen sind jetzt keine mehr da, dafür sehen wir direkt an der Strasse 2 Elefanten als Entschädigung.



Über Gemsbokflakte und Nebrownii, wo beides Mal nichts los ist fahren wir nach Homob. Ein sehr schönes Wasserloch, mit etlichen Gnus, Springböcken und Zebras und vielen Vögeln - es ist hier ein stets Kommen und Gehen.




Wir sind alleine und legen uns erst mal ab, beobachten immer wieder und dösen so vor uns hin. Dann kommen zwei Fahrzeuge und fahren auch kurz darauf wieder. Elke holt unser zweites Frühstück und wir essen erst mal Honigbrote und trinken Kaffee. Danach fahren wir wieder langsam zur Strasse zurück und beobachten die Schatten der Bäume genau, aber nichts auszumachen. An der Hauptstrasse ist eine Baustelle und ein LKW wässert den Schotter, damit es nicht so staubt wenn der Grader darüber fährt und die aufgeworfene Erde und Steine verteilt, allerdings ist das soviel Wasser, dass wir ein Stück weit im Schlamm fahren müssen.

Das Ziel ist für heute Mittag Halali, da es dort ungechlortes Trinkwasser gibt und unsere Vorräte zur Neige gehen. Also haben wir uns entschlossen, von dort Wasser zu holen und da auch gleich Mittagspause u machen. Wir sind noch etwas früh dran und so fahren wir langsam die Strasse nach Goas und halten nochmal Ausschau nach Löwen, hier haben wir ja vor 2 Tagen schon welche gesehen. Leider auch hier nichts, wo es so schöne Bäume mit gutem Schatten gäbe. In Goas sind dieses Mal wenigstens ein paar Impalas zu sehen. Wir warten noch ein wenig ab, bis es nach Halali geht und wir dort eine schattige Site beziehen.



Wir haben jede Menge Zeit und da hier nichts los ist, beginnt Elke Wäsche zu waschen und ich verpasse der Gaslampe einen neuen Glühstrumpf, der alte ist gebrochen. Zum Glück habe ich 2 Erstzstrümpfe dabei, denn der erste geht gleich kaputt. Dann schreibe ich den Bericht, Elke ist fertig mit der Wäsche und bereitet schon mal den Salat zu. Bei warmem Wind und der trockenen Luft ist die Wäsche im Handumdrehen trocken . Nach der Arbeit und dem Essen wird für eine halbe Stunde eine Ruhepause eingelegt. Danach machen wir uns nochmal frisch und schauen uns am Empfang das Sichtungsbuch an, es sind aber nur Einträge von den Nachtfahrten drin. Im Shop nehmen wir noch Feuerholz und Tee mit und es geht wieder auf die Piste nach Süden. Wir fahren die Wasserlöcher an der Hauptstrasse in umgekehrter Reihenfolge ab, es ist aber nichts los dort. Die Baustelle wird auch nochmal passiert und der Matsch fliegt uns wörtlich um die Ohren. Dann werden wir von einem Idioten überholt, obwohl ich schon das Speedlimit erreicht habe, der schert direkt vor uns wieder ein und wir bekommen jede Menge Steine ab, den Staub im Etosha braucht man gar nicht erwähnen, der ist allgegenwärtig. Der irre Fahrer hält jetzt immer wieder an und wenn wir auftauchen gibt er Stoff staubt uns erneut ein.

Es wird uns zu bunt und schließlich überholen wir ihn und biegen kurz darauf nach Aus ab. Die Piste wird schlecht und ist sehr holprig zu fahren. Dazu zieht sie sich ganz schön und wir bekommen möglicherweise ein Zeitproblem, also fahre ich so schnell es geht bis Aus. Der Typ taucht irgendwann im Rückspiegel auf, kann aber hier nicht überholen. In Aus ist leider auch nicht viel zu sehen, also weiter nach Olifantsbad. Auch hier keine Tiere, dann fahren wir doch noch zu der Stelle, an der wir die Löwen gestern Abend gesehen haben, vielleicht sind sie ja jetzt wieder da. Da kommt der Typ wieder angerauscht und fährt deutlich schneller als erlaubt, die Piste ist auch sehr eng, aber es passen 2 Autos nebeneinander. Als er überholt, kommt ein Schlagloch und ich weiche etwas nach rechts aus, was dem natürlich gerade nicht gefällt, ließ sich aber nicht vermeiden. Er läßt sich kurz zurück fallen und überholt dann doch und prescht davon. Eine ärgerliche Episode des heutigen Tages. Alle übrigen Fahrer haben sich rücksichtsvoll verhalten, Ausnahmen waren nur manche Baustellen LKWs, die auch immer sehr schnell unterwegs waren.

Zusammengefasst könnte man sagen: „Wir unternahmen Fahrten durch den Park zu verschiedenen Wasserlöchern hatten jedoch keine spektakulären Sichtungen. Ausnahme waren die Elefanten am Morgen und das rege Treiben in Homob.“


Zurück im Camp haben wir wieder neue Nachbarn, die begrüßen uns auch gleich, was schon etwas ungewöhnlich ist. Es sind wohl Engländer, mir kommt es jedenfalls von der Aussprache so vor. Wir machen auch gar nicht lange rum und nehmen die Fotoausrüstung und gehen zum Wasserloch. Tiere sind zwar momentan keine da, aber der Sonnenuntergang ist schon im vollen Gange. Wir kommen sogar etwas zu spät. Eigentlich wollte ich schon gehen, aber Elke wollte noch bleiben und es hat sich gelohnt, die Wolken bekamen zwar keine Färbung mehr ab, aber der Himmel hat noch ein schönes Rot bekommen.



Nach dem Sonnenuntergang geht es zurück und ich mache auch gleich Feuer. Unser Nachbar bietet mir Feueranzünder an, aber ich habe ja selbst welche mitgebracht. Das Feuermachen ist mit dem Holz hier schon eine kleine Kuns; zu Beginn des Urlaubs musste ich mich ganz schön plagen, das Feuer in Gang zu halten. Mit einem Pagodenfeuer geht das allerdings prima und es brennt dann von alleine, sprich ich bin meist nach dem Anzünden in die Dusche und als ich fertig war, hatte ich schon eine schöne Glut. Wobei die Afrikaner das Fleisch auch gerne brennen, d.h. auf der Flamme grillen und nicht erst abwarten, bis es eine Glut gibt. Mit den Nachbarn hat sich im Laufe des Abends ein gutes Gespräch entwickelt, sie sind tatsächlich aus England, hatten aber lange Zeit in Südafrika eine Farm.

Nach den Springbocksteaks gab es noch einen Nachtisch und Leute die vom Wasserloch kamen, haben erzählt dass Löwen da sind, unser Nachbar hat sie allerdings nicht gesehen. Elke ist dann zum Duschen und ich habe abgespült und hatte mit einem südafrikanischen Paar ein nettes Gespräch. Diese Gespräche waren in der Vergangenheit kaum gegeben, man ist unter sich geblieben, was sehr schade ist. Danach sind wir ans Wasserloch vor und haben mal nach dem rechten gesehen. Heute regnet es Myriaden von Insekten vom Himmel; schon bei den Vorbereitungen fürs Essen mussten wir die Lampe ausmachen, da sonst die Tiere alle im Essen gelandet wären. Auch am Wasserloch bei den Flutlichtern regnet es diese Tierchen vom Himmel; der gesamte Boden war schon damit übersät Etliche Gäste haben sich richtig eingemumt oder sind dann auch gleich wieder gegangen, weil sie sich davor geekelt haben. Wir sind geblieben, trotz Insektenregen. Ein Elefant und ein Rhino, im Hintergrund waren Löwen zu sehen und die Eulen waren auch wieder da, schon vorher hat man sie gesehen, sogar bei der Jagd.





Wir sind lange geblieben und ein großer Elefant kam noch, hat lange und viel getrunken, dann ist er in das Wasser gestiegen und hat sich abgeduscht. Die Löwen haben sich trotz unserer Ausdauer zu warten leider nicht mehr gezeigt und so sind wir nach einer Stunde gegangen.

bye
Andy

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Easy Going

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #68 am: 22.01.2013, 09:28 Uhr »
Hallo Andy,

Zusammengefasst könnte man sagen: „Wir unternahmen Fahrten durch den Park zu verschiedenen Wasserlöchern hatten jedoch keine spektakulären Sichtungen.
Das ist uns auch schon öfter passiert - natürlich wünscht man sich Tage mit Löwen, Leo's, Hyänen und Co. die sich vor der Fotolinse abklatschen, aber das wäre nicht Afrika.
An manchen Tagen kann es schon mal vorkommen, daß man nur rumfährt, Staub schluckt und wenig sieht - und dann unvermittelt kommt der Kloppertag, man ist elektrisiert und hinterher voller Begeisterung.
In jedem Fall habt Ihr schon viele tolle Sichtungen gehabt. Bei der ersten Afrikatour gleich ein Leo .... dafür hätten wir Vater und Mutter verkauft.  :lol: :wink:



Das wäre der Killer für die Bilderrätselprofis geworden.  :wink:
Gruß Easy


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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #69 am: 22.01.2013, 10:02 Uhr »
Ich rätsel noch!  :lol:

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #70 am: 23.01.2013, 15:51 Uhr »
Fertig gerätselt?  :D
Weiter gehts.


20. Tag
Mittwoch, 25. April


Wieder um 5 Uhr raus, man ich bin doch noch müde. Wir frühstücken und sind beim Hellwerden am Wasserloch. Zebras kommen gerade, die Eule ist noch da, aber keine Löwen. Es tut sich auch nichts weiter und nach einer Dreiviertelstunde gehen wir zurück.



Unsere Nachbarn sind nun auch wach und wir unterhalten uns weiter. Nebenzu nehmen wir unser zweites Frühstück ein und es gibt immer wieder ein neues Gespräch und bevor wir uns endgültig verabschieden, tauschen wir noch Adressen aus.

Die Fahrt zum Anderson Gate bringt nichts an Tieren, aber kurz vor dem Tor ist das Wasserloch Ombika und dort hat es Zebras, Gnus und Kuhantilopen, sowie ein Warzenschwein. Na das ist doch was zum Abschied.




Unsere Zeit im Etosha hat "stark" angefangen und zum Schluss etwas nachgelassen, trotzdem war es der Brüller, was Tiersichtungen betrifft. Gut gefallen hat uns Namutoni als Camp, Okaukuejo war ok und Halali nicht besonders. Das Wasserloch in Okaukuejo ist am Abend und Morgen stark, sowie einige Wasserlöcher im Süden und im Norden, die Mitte des Parks war zu dieser Zeit eher schwach. So mein Fazit, aber das kann sich ja immer wieder ändern.

Nach einer Stunde kommen wir nach Ojio, dort haben wir den Supermarkt angesteuert und Elke will ein paar Sachen holen. Gleich waren zwei Jungs da, die mir zunächst etwas Smalltalk über Deutschland vorgetragen haben, dann haben sie sich vorgestellt und nach meinem Namen gefragt, aber den Trick kenne ich und als ich ihnen begreiflich gemacht habe, dass ich meinen Namen nicht sage, haben sie gesagt, „oh you know it“ und sind weiter. Nach ein paar Minuten sind zwei Männer gekommen und haben wieder angefangen irgendwas zu erzählen, zunächst mit der gleichen Masche, aber dieses Mal habe ich gesagt ich sei nicht aus Deutschland, sie haben gerätselt und gerätselt und sind nicht drauf gekommen. Ich gebe mich als Österreicher aus. Ja was man nicht alles macht und auf einmal die südlichen Nachbarn als Heimat ausgibt. Die Österreicher werden es mir hoffentlich verzeihen, aber das hat auch hier geklappt, mit Austria können sie nichts anfangen und erzählen und es wird auch häufig mit Australia verwechselnt. So war das Gespräch schnell beendet und nun ging es wieder ans Geschäft, als ich meinen Namen auch diesmal nicht preis gab, haben sie es mit betteln versucht, auch ein paar Worte in Heiikom (mit Klicklauten) haben sie gesagt, aber wo soll man da anfangen mit Geben, es gibt so viele arme Menschen hier. Also sind sie auch weiter und Elke ist zum Glück gekommen.


Ein paar Kilometer weiter haben wir die Hauptstrasse verlassen und sind auf eine D Piste, die am Anfang etwas schräg bergab führte und viel losen Schotter hatte. Dort ist mir der Wagen fast außer Kontrolle geraten, ich konnte ihn aber wieder einfangen und wir sind lange im Tal des Ugab Rivers entlang gefahren.


Kurz vor der Fingerklip Lodge haben wir im Schatten eines großen Baumes Mittag gemacht und sind danach weiter zum Lodge Eingang. Eine Torwächterin hat uns geöffnet, für Tagesgäste kostet es 5$ pP zum Fingerklip Felsen zu gehen. Wir sind dort kurz hinaufgestiegen, haben ein paar Fotos gemacht und es ging auch kurz darauf weiter. Das Tal des Ugab Rivers ist landschaftlich sehr schön und gefällt uns.



Die Piste wird zusehends schlechter und führt immer wieder direkt an Farmen der Heiikom vorbei und die Lebensweise und Gebäude sind doch sehr primitiv. Einmal war an einer Farm das Tor zu und vier Kinder haben es belagert und für uns geöffnet. Sie verlangten nicht aktiv einen Zoll, haben es aber wohl erwartet. Elke hat ihnen Kaugummis gereicht, die sie etwas komisch angesehen haben, als ob sie sowas noch nie gesehen hätten, sie haben diese aber angenommen.



Es wurde dann so heiß, dass wir doch wieder mal die Klima an und die Fenster zugemacht haben. In Korixas sind wir nochmals zum Supermarkt, da das Gemüse in Ojio schon ziemlich verdorben war und Elke nichts gekauft hat. Hier ist vor dem Supermarkt starker Betrieb, viele sitzen auf den Stufen und stehen herum, aber ans Auto gekommen ist keiner, vielleicht weil da ein Schild stand „No Hawking“. Dann sind wir 115 km südlich, nach Uis gefahren. Die Landschaft hat sich von Buschland in hügeliges und bergiges Land mit roten Felsen verändert. Sehr schön; diese Art Landschaft gefällt uns am besten und weiter im Süden im Naukluft Gebirge sieht es ähnlich aus.



Nach 4 Uhr waren wir in Uis und waren schon gespannt wie der Ort aussieht. Der ist nicht groß und wir fahren erst mal daran vorbei, da die Beschilderung zum White Lady Campground etwas verwirrend ist. Wir kehren um, finden auch gleich hin und die Besitzerin empfängt uns freundlich. Wir sind die ersten Gäste und können uns einen Stellplatz aussuchen. Der Campground ist ein großer sandiger Platz, von Mauern umgeben und in der Mitte gibt es einen kleinen Pool. Es sieht alles sehr ordentlich aus und wir richten uns ein. Elke kommt mit einer Schüssel Wasser an, wischt das Auto von innen raus und befreit es von dem feinen Staub, der sich überall abgelegt hat. Es kommen noch zwei weitere Autos, aber es ist genug Platz. Das Feuermachen wird heute etwas kritisch, da das Holz zum Teil faul ist und esriesige Prügel sind, die sich nicht spalten lassen. Beim Versuch es klein zu machen bekommt der Betonuntergrund Risse und ich lasse es sein. Es gibt keinen guten Holzhackplatz hier, entweder Sand oder Beton, der nichts aushält.


Es hat dann doch noch geklappt mit dem Feuer, ohne das ich viel Arbeit bzw. Puste rein stecken musste. Die Steaks waren wieder hervorragend, heute gab es einen Salat dazu und natürlich ein Bier. Nach dem Essen hab ich mal die weiteren (letzten Tage) geplant und Elke hat sich einen frisch aufgebrühten Tee über die Hose geschüttet, was zum einen  weh tut und zum anderen ärgerlich ist. Sie ist sofort in die Dusche und hat die Hose raus gewaschen. Zum Glück gab es keine Verbrennung und es ist gut ausgegangen. Die Planung konnte ich dann soweit abschließen, dass wir morgen das Permit kaufen können und für die zweite Nacht wären wir noch flexibel. Allerdings weiß ich noch nicht, wo wir die letzte Nacht verbringen werden. In der Nähe von Windhuk wäre gut, dann ist die Anfahrt dahin nicht so zeitaufwendig, mal sehen. Heute schlafen wir mal verkehrt rum, wenn man das so sagen kann, denn das Auto steht ein klein wenig schräg und so liegen wir mit dem Kopf zum Eingang.

bye
Andy

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Anti

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #71 am: 23.01.2013, 23:18 Uhr »
Ich muss noch viel über Namibia/Afrika lesen und lernen. Aber ich fange ja erst jetzt ernsthaft damit an, mal grob eine Reise dorthin zu planen und in meinem Reiseführer habe ich erst die ersten Seiten gelesen. Daher weiß ich nicht, was es mit dem "Namenstrick" auf sich hat. Klärt mich bitte einer auf?  :D

unterwegsontour

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #72 am: 24.01.2013, 09:15 Uhr »

Daher weiß ich nicht, was es mit dem "Namenstrick" auf sich hat. Klärt mich bitte einer auf?  :D

Sie fragen nebenbei nach deinem Namen und schnitzen ihn dann in eine Nuss, die du danach abkaufen sollst. Die meisten lassen sich dann überreden, weil ja schon der Name draufsteht. Ich habe zwei dieser Nüsse zu Hause, einen mit und einen ohne Namen, sie sehen echt schön aus. Aber vorher das Motiv ansehen, die Nuss auswählen und erst DANN den Namen eingravieren lassen ... ist auch ein nettes Mitbringsel  :wink:

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #73 am: 24.01.2013, 09:23 Uhr »
So etwas habe ich mir beinahe gedacht. Okay, wenn man das weiß, kann man sich ja darauf einlasen oder eben nicht.

AndyOne

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Re: Namibia am Ende der Regenzeit
« Antwort #74 am: 24.01.2013, 13:45 Uhr »
21. Tag
Donnerstag, 26. April


Wir konnten mal wieder ausschlafen und sind erst um 6:45 Uhr aufgestanden, haben gemütlich gefrühstückt und dann alles weitere auch in Ruhe erledigt. Ich habe dann noch den Kompressor raus geholt und hinten links Luft nachgefüllt, der Reifen verliert jetzt täglich Luft. Um 8:30 Uhr fahren wir vom Hof und wieder raus in die Wüste. Es sind bis Hentiesbay ca. 100 km, die es zunächst durch einige Riviere auf und ab geht, an den Hütten der Herero vorbei, die auch immer wieder an der Strasse versuchen Dinge zu verkaufen und uns zuwinken. Ein Eselswagen kommt uns entgegen, viel mehr Verkehr ist nicht. Irgendwann geht es dann nur noch schnurgerade langsam dem Atlantik zu. Die Luft ist schon merklich kühler und es weht ein heftiger Wind.



Kurz nach Hentiesbay gibt es eine Polizeikontrolle ,die wir aber schnell pasieren können ,dann sieht man ein gestrandetes Schiff an der Skelettküste, also runter von der Salzstrasse, den 4WD eingelegt und rein in den Sand. Der ist ganz schön tief und schwer zu befahren. Wir kommen aber ganz gut hindurch und halten im weichen Sand, was keine gute Idee ist, denn möglicherweise kommen wir nicht mehr weg. Aber das soll später die Sorge sein, jetzt wird erst mal an den Strand gelaufen und fotografiert.



Wie aus dem Nichts kommen auf einmal 2 Männer auf uns zu und wollen uns Steine verkaufen. Wir sind nicht interessiert und dann fragen sie nach Wasser und Brot, da sie aus dem Damaraland sind und hier am Strand schlafen und nichts haben. Damit können wir helfen und sie sind froh etwas bekommen zu haben. Mittlerweile kommen weitere Besucher und sie stürzen sich auf die. Derweilen versuchen wir weiter zu fahren was nicht gelingt, schiiet. Also die Untersetzung rein und los, es geht mühsam aber langsam mit hoher Drehzahl kommen wir vorwärts, bleiben aber wieder stecken als ich versuche zu schalten. Vorwärts geht nun gar nichts mehr, aber rückwärts zum Glück. Dann nehme ich nochmal Anlauf und fahre vorwärts langsam raus, geschaltet wird nun nicht mehr, der Motor dreht hoch und ich wühle mich in Richtung Strasse.

Wir fahren weiter auf der Salzstrasse nach Swakopmund. Die Stadt ist doch größer als erwartet und wir müssen uns erst mal orientieren. Das Auto wollen wir am Swakopmund Hotel abstellen, dort soll man wohl parken können. Als wir an der Polizei vorbei kommen, denken wir dass wir auch hier parken könnten, allerdings ist kein Parkplatz frei und wir fahren um den Block und landen beim Hotel. Der Parkplatz davor ist groß und hat genügend freie Plätze. Wir sind uns noch unsicher, ob wir auch parken dürfen und als ein Wächter daher kommt, fragen wir. Das Parken ist kein Problem, es kostet auch nichts, was aber auch kein Problem wäre.

Wir nehmen einen Foto und die Strassenkarte mit und ziehen los in die deutscheste Stadt in Namibia. Der kalte Wind vom Atlantik zieht durch die Strassen und im Schatten kann es da schon sehr kühl werden, obwohl die Sonne scheint. Wir sehen uns die historischen Häuser an und es gibt auch viele Geschäfte, Cafes und Bäcker, viele mit deutschen Namen. Es gibt auch überhaupt keine Bettler und auf den Strassen fühlt man sich sicher.



So schlendern wir gemütlich durch die Strassen und Geschäfte und kaufen im Wörmann Haus, wo jetzt der Sitz der NWR ist, das Permit für morgen. Die Frau im Büro hat einen Schal umgebunden und eine dicke Winterjacke an, obwohl sie nicht sichtlich erkältet ist. Es ist einfach ein komplett anderes Klima hier an der Küste.



In einer deutschen Bäckerei und Metzgerei essen wir zu Mittag, ich versuche die Nürnberger Bratwürste mit Kartoffelsalat und die schmecken so gut, dass man nicht mal Senf dazu braucht. Dann sehen wir uns noch im Wörmann Brock Supermarkt um, um später die Preise vergleichen zu können. Der ist wirklich gut sortiert und bietet alles was man braucht. Es geht noch zur Jetty, wie die Landungsbrücke hier genannt wird. Jetzt ist sie zwar nicht mehr so lange, aber man kann wieder raus gehen und die Stadt vom Meer aus ansehen.



Der Südwester weht hier stark und kalt, die Wellen brechen sich an den Betonpfeilern, ein Klima, das so gar nicht nach Namibia passt. Durch die etwas abgelegenen Strassen und am Prinzessin Ruprecht Heim und der Kaserne vorbei geht es  zurück zum Auto, es ist schon spät und wir wollen noch einkaufen.



Das tun wir im Spar, der ebenfalls sehr gut sortiert ist und Wildfleisch hat;  wir legen da noch mal 650 Dollar hin. Es sind auch sehr viele Angestellte, die hier arbeiten, das ist bestimmt das 4-fache was sonst so üblich ist, jeder hat einen festen Job und wenn es nur das Polieren der Zitrusfrüchte oder das Abwiegen des Gemüses ist. Ich bin unschlüssig, ob ich nochmal etwas Diesel tanken soll, es ist schwer einzuschätzen, da wir noch nie den Tank leer gefahren haben und da es morgen in die Wildnis geht, tanke ich lieber nochmal 30 Liter. An der Shell kommen sofort 5 Arbeiter her gesprungen und fangen an mit tanken und jede Scheibe am Auto wird sauber geputzt, sogar die Scheinwerfer. Die sind wirklich mit Freude und Eifer am werkeln. Ich lasse nochmal den hinteren linken Reifen checken, aber der Druck ist ok. Auch habe ich erfahren dass gestern Bayern gegen Rom in der Champions League gewonnen hat, das interessiert mich aber nicht. Als sie dann ein Trinkgeld erhalten strahlen die Gesichter und wir fahren weiter. Wir haben uns dann etwas verfahren und die B2 nicht gefunden, da sie nicht ausgeschildert ist, dank GPS findne wir den Weg und die 12 km raus zum Sophia Dale Basecamp.


Die Sites sind schön angelegt, mit Holzzaun und teils mit Überdachung und wir haben uns eingerichtet. Das Feuer hat heute auch mehr Unterstützung gebraucht, es ist immer wieder anders und wenn man nicht genug Kleinholz hat schwierig. Der Wind hat zwar nachgelassen aber es ist hier schon ganz schön kühl und ein Fleece ist notwendig. Elke macht dann einen Salat zum Essen und irgendwann gibt es auch eine schöne Glut und wir können endlich Grillen.

bye
Andy

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