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Autor Thema: Namibia - Reloaded  (Gelesen 11398 mal)

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DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #45 am: 18.01.2011, 21:03 Uhr »
5.11.10

Dieser Tag verlief eigentlich genau so wie der davor. Elend frühes Frühstück - Morning Game Drive – Pool – Afternoon Game Drive – Diner – Bett.

Nachdem ich gestern mit Deutschen und Amerikanern unterwegs gewesen war, waren es heute Engländer und Franzosen. Die gesichtete Tierwelt war mehr oder weniger die gleiche wie gestern.
Deshalb halte ich den Text heute kurz und zeige einfach nur einige Bilder.

Morgens sahen wir vor allem Bergzebras und Giraffen.







Bei den Giraffen war auch der Nachwuchs mit dabei, so wie 'Shorty' hier:


Dürfte so um die 2m groß gewesen sein, der Kleine.

Mein Lieblingsbild von diesem Drive ist aber dieser Oryx-Bulle. Ich mag die Viecher einfach! (egal ob auf dem Bild oder auf dem Teller ;))



Auch dieses Steinböckchen hielt lange genug still, um geknipst zu werden.



Zurück in der Lodge war 'Quality Pool Time' angesagt. Schattiges Plätzchen, gutes Buch, gute Musik aus dem iPod, ein kühles Getränk aus der Pool Bar, so lässt es sich aushalten.

Vor dem Afternoon Drive kam  wieder der Elefantenbulle zum Wasserloch, den ich eine Weile beobachtet und fotografiert habe.



Nachmittags gab es ein bisschen Variation.

Diese Kudu-Dame guckte irgendwie selten dämlich aus der Wäsche.


Da sah die Halbstarken-Gang ein paar Meter weiter schon besser aus.


Unter anderem sahen wir noch unsere erste Kuhantilope (oder Red Hartebeest), die schnellste Antilope, die es gibt, auch wenn sie hier gar nicht so aussieht.


Zebras waren natürlich auch wieder unterwegs, insbesondere dieser kräftige Hengst.


Neben dem Viehzeug habe ich immer wieder auch die wunderbare Landschaft bewundert.



Landschaft mit Viehzeug ist aber natürlich noch besser.


So langsam wurden jetzt die Schatten länger und der Durst größer.


Bald war die Sundowner-Location für heute erreicht und wir konnten frisch gestärkt den Sonnenuntergang genießen.







Die zwei Tage in Palmwag haben mir gut gefallen. Die Landschaft des Damaralands gehört alleine wegen ihrer Farben für mich zu den schönsten Wüstenlandschaften, auch wenn die ganz spektakulären Highlights fehlen.

Dass der Besuch bei den Himba nicht geklappt hat, ist auf der einen Seite schade, weil es sicher faszinierend gewesen wäre, dieses Volk, dass fast noch so lebt wie seit vielen Jahrhunderten, kennen zu lernen. Auf der anderen Seite habe ich bei solchen Besuchen immer ein etwas komisches Gefühl, weil man als Tourist einfach in ihr Leben eindringt und sie dafür bezahlt, einen in den Kochtopf schauen zu lassen.
Gruß
Dirk

RedZed

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #46 am: 19.01.2011, 08:48 Uhr »

Zebras waren natürlich auch wieder unterwegs, insvesondere dieser kräftige Hengst.




Die zwei Tage in Palmwag haben mir gut gefallen. Die Landschaft des Damaralands gehört alleine wegen ihrer Farben für mich zu den schönsten Wüstenlandschaften, auch wenn die ganz spektakulären Highlights fehlen.



Ich finde alleine dieses Bild ist ein spektakuläres Highlight!
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Brosi

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #47 am: 19.01.2011, 11:20 Uhr »
Wunderbare Aufnahmen der Tierwelt hast du da gemacht.
Mir gefallen die Hartmannzebras auch sehr gut.
Und.. .. Oryxe sind sehr schön und lecker.

LG
Stefan

DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #48 am: 20.01.2011, 00:15 Uhr »
Freut mich, dass es Euch im damaraland auch gefallen hat.

6.11.10

Bevor es los geht noch ein paar Bilder von der Lodge.

So sah meine Hütte von außen aus incl. der Spuren des hungrigen Elefanten.


Innenansicht


Das Hauptgebäude mit Lobby und Restaurant


So gegen 7:30 habe ich mich nach einem leckeren Frühstück auf den Weg Richtung Etosha gemacht. Die ersten ca. 150 km auf relativ guter Schotterpiste, dann ab Kamanjab auf Asphalt.Leider ist der westliche Teil des Etosha bisher nicht, wie eigentlich angekündigt, für Normalsterbliche geöffnet. Also bin ich über den Grootberg-Pass sozusagen parallel zur südlichen Parkgrenze nach Osten gefahren. Das erste Stück war landschaftlich interessant.

Blick zurück von der Passhöhe am Grootberg-Pass


Nach dem Pass wurde es jedoch immer gleichförmiger und ein bisschen langweilig.



In Outjo war ich noch einmal tanken und ein bisschen einkaufen und bin etwa um 12:00 h durchs Anderson Gate in den Park gefahren. Mit einem kurzen Stop am Wasserloch direkt hinter dem Eingang, wo diesmal außer diesem Straussenmännchen als Empfangskomitee nicht viel zu sehen war,



bin ich nach Okaukuejo gefahren, wo ich meinen Eintritt gelöhnt, eingecheckt und mein 'Waterhole Chalet' bezogen habe. Chalet ist sicher etwas hochtrabend aber das Zimmer war ganz nett und vor allem wie der Name schon sagt ganz in der Nähe vom Wasserloch. Bilder habe ich gar keine gemacht aber ich klaue mir mal eines von der Seite des Reisebüros, wo ich die ganze Reise gebucht habe (AST-Reisen). Nach dieser Schleichwerbung werden sie wohl nichts dagegen haben ;)



Die Außenansicht gibt es bei Ingrid (Ingrids Welt)
Die gezeigte Hütte beinhaltet allerdings zwei Zimmer, mir gehörte also nur die Hälfte.

Nach einer Dusche, einem Kühlen Getränk und einem Magnum ('Death By Chocolate' – guter Name und leckeres Eis)  als Mittagessen habe ich das Camp wieder verlassen, um mir den nördlichen und westlichen Teil des Parks anzuschauen. Zuerst war ich am Wasserloch Wolfsnes, wo eine Springbockherde Schatten suchte.





Bei Okondeka, wo ich letztes Jahr mehrfach Löwen gesehen hatte, war einiges los. Löwen waren keine zu sehen aber diverse andere Tiere und vor allem einige Geier.

Heiß war es


Hier sieht man schön, wie groß Ohrengeier sind. Beeindruckende Vögelchen.


Dieser Weißrückengeier ist deutlich kleiner


Von dort aus bin ich nach Westen gefahren, so weit man als Normalo kommt. Allzu viele Tiere habe ich auf diesem Trip allerdings nicht gesehen. Nur ein paar Zebras bei Ozonjutji m' Bari, dem westlichsten Wasserloch für Normalos.



Landschaft gibt es im Etosha im Gegensatz zum Damaraland eigentlich gar kein. Platte Savanne und die große Salzpfanne, das ist es. Da freut man sich schon über eine einzelne Akazie.



So ein Stündchen vor Sonnenuntergang war ich nach etwa 150km eigentlich recht sinnloser Fahrerei wieder in Okaukuejo bzw. gleich in der Nachbarschaft beim Wasserloch Nebrowni, wo ich eine Weile diese Elefantendame beobachtet habe.




Vom Wasserloch aus konnte man sehen, dass es ein Stück weiter an der Straße einen kleinen Stau gab. Da gerade nicht viel los war, bin ich mal hin gefahren (wie im Yellowstone sollte man hier nicht die Staus vermeiden sondern sie suchen ;)).
Stauursache war eine Löwin, die durchs Gras streifte.


Weiter „im Hintergrund“ konnte man mit bloßem Auge gerade noch den Rest des Rudels ausmachen. Mit dem 400er plus 2x Konverter konnte man sie auch erkennen.


Sah verdächtig so aus, als ob sie jagen wollten aber leider bewegten sie sich immer weiter von der Straße weg bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Die hier fanden das wohl nicht schade:


Also bin ich noch einmal zum Wasserloch gefahren, wo die Elefantendame immer noch brav posierte.


Gerade als ich nach einem Blick auf die Uhr beschlossen hatte, langsam zurück ins Camp zu fahren, um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang durchs Tor zu kommen, tauchte dieses Spitzmaulnashorn auf.



Sah toll aus im Licht des Sonnenuntergangs.


Ein zweiter Elefant war inzwischen auch noch dazu gekommen.


Apropos Sonnenuntergang – jetzt wurde es aber allerhöchste Zeit! Dank großzügiger Auslegung der Geschwindigkeitsbegrenzung (60 erlaubt, 90 gefahren) bin ich wörtlich durch das sich gerade schließende Tor noch ins Camp gekommen. Puuuh!

Auf dem Weg in mein „Chalet“ habe ich noch einen Blick aufs Wasserloch geworfen, wo außer diesem Elefanten nichts los war.


Also habe ich mich in meinem Zimmer mithilfe der Klimaanlage und eines Bierchens aus dem Kühlschrank abgekühlt, bin unter die Dusche gesprungen und zum Essen gegangen.  Das Buffet hatte ich ja letztes Jahr schon einen Abend getestet. Nichts aufregendes aber ganz o.k. Und wenn man gleich beim rein kommen ein Bier bestellt, hat man auch Chancen, es vor dem Dessert zu bekommen-.

Anschließend habe ich mich mit Kamera, Stativ und 2 Dosen Bier bewaffnet wieder ans Wasserloch begeben.
Erst waren die Giraffen die einzige Attraktion.



Dann tauchte nach und nach eine ganze Gruppe Spitzmaulnashörner mit insgesamt drei Jungtieren und 5 Erwachsenen auf. Wow!






Der/die Kleine auf dem letzten Bild dürfte gerade mal ein paar Wochen alt gewesen sein.
Sehr zufrieden mit diesem ersten halben Tag im Etosha bin ich gegen 22:30h in die Kissen gesunken.
Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #49 am: 20.01.2011, 09:01 Uhr »
Unglaubliche Fotos, Dirk!!!
Ohne die Bilder der vergangenen Tage in irgendeiner Weise herabwürdigen zu wollen, aber ich finde Du übertriffst Dich Tag für Tag auf´s Neue  :daumen: :verneig: :verneig:
Lustig finde ich die Elefantendame, die offensichtlich ihr Stück Seife zum Waschen immer dabei hat  :lol:

Apropos Sonnenuntergang – jetzt wurde es aber allerhöchste Zeit! Dank großzügiger Auslegung der Geschwindigkeitsbegrenzung (60 erlaubt, 90 gefahren) bin ich wörtlich durch das sich gerade schließende Tor noch ins Camp gekommen. Puuuh!
Jetzt bin ich mal neugierig: Das Tor schließt doch sicher nicht automatisch, oder?
Aber was wäre gewesen, wenn Du ein paar Minuten später gekommen wärst??? Camping outside - feeding wildlife  :? :shock: :kratz:
Viele Grüße,
Andreas
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DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #50 am: 20.01.2011, 09:15 Uhr »
Nein, das Tor schließt nicht automatisch. Und man kommt natürlich auch noch später ins Camp hinein. Aber dann gibt es mindestens Mecker, schlimmstenfalls kostet es wohl eine Strafe und im Extremfall wird man aus dem Park geworfen.
Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #51 am: 20.01.2011, 09:31 Uhr »
Vermeidbarer Ärger...  :wink:
Danke für die schnelle Aufklärung.
Viele Grüße,
Andreas
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DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #52 am: 20.01.2011, 23:31 Uhr »
7.11.10

Da mein Handy bereits seit ein paar Tagen nur noch ein durchgehend schwarzes Display zeigte, was bei einem Touchscreen doch relativ unpraktisch ist, hatte ich leider keinen Wecker mehr. Ich bin aber trotzdem fast pünktlich wach geworden. Für ein Frühstück hat die Zeit zwar nicht mehr gereicht aber immerhin gab es eine Kaffeemaschine im Zimmer und mit einer Zigarette und einem Snickers aus der Kühlbox zum Kaffee war ich auch so bereit für den Vormittag und bin ein paar Minuten nach Sonnenaufgang durchs Tor gefahren.
Nach einem kurzen Stop bei Nebrowni (dem Wasserloch von gestern Abend), wo diese Springböcke die Morgensonne genossen, bin ich eine Schleife über die Wasserlöcher Gemsbokvlakte, Olifantsbad und Aus gefahren.

Leider kann ich Euch nicht alle Tierchen zeigen, die ich unterwegs gesehen habe (oder habt Ihr Lust auf etwa 100 Bilder/Tag? ;)). Aber ein paar sollen es schon sein.
Impalas und ein Kudu


Perlhuhn am Wegesrand


Ein etwas verhungertes Steinbockweibchen


Anschließend habe ich mich entlang der Salzpfanne nach Osten bewegt.
Eine wirklich gnadenlose Landschaft ist das, kaum zu glauben, dass es bei der Hitze und der Trockenheit hier so eine Fülle von Leben gibt.


Für einige Unterhaltung haben am nächsten Wasserloch die Oryxe gesorgt. Erst der Nachwuchs, der etwas orientierungslos durch die Gegend stakste,


was sogar die Zebras zum lachen fanden.


Später dann diese beiden, die gründlich ausdiskutiert haben, wer denn wohl das Recht hat, selber Nachwuchs in die Welt setzen zu dürfen.


Dabei ging es richtig zur Sache und man kann sich durchaus vorstellen, dass es bei solchenn Kämpfen mit diesen spitzen Hörnern durchaus schon mal zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen kommen kann.
Bei der Suche nach Wildlife sollte man nicht nur nach rechts und links schauen, was schon anstrengend genug ist, ab und an sollte man auch mal den Blick nach oben wenden. Unter Umständen wird man gerade selber beobachtet ;).



So schön es ist einzelne Tiere zu beobachten, der Anblick eines solchen Wasserlochs mit den verschiedensten Tierarten friedlich vereint, ist für mich einer der schönste Anblicke, den der Etosha zu bieten hat.



Gegen 11:30h war ich nach 41/2 Stunden wieder im Camp und habe einen Happen gegessen und ein bisschen die Beine hochgelegt und gedöst bis es Zeit für den Nachmittags-Drive war.
Wieder war Nebrowni mein erster Stop, wo diese Elefantenherde ihr „Unwesen“ trieb.



Dabei habe ich gelernt, dass auch Elefanten die Beine übereinander schlagen können.  Sieht nicht so richtig elegant aus aber immerhin ;)


Ein Abstecher zu den Wasserlöchern direkt an der Salzpfanne brachte nicht viele Tiersichtungen. Für die Räuber, die dieses Tier erlegt hatten, war ich deutlich zu spät aber die Schildraben ließen es sich schmecken.


Dafür war die Aussicht nicht übel.


Leider habe ich die Aussicht ein paar Minuten zu lange genossen. Als ich wieder in Nebrowni ankam, hatte ich genau verpasst, wie ein großes Löwenrudel einen unvorsichtigen Springbock erlegt und innerhalb von Minuten komplett zerrissen hatte.
Nur ein paar kleinere Scharmützel um die Reste konnte ich noch verfolgen. Hier hat offensichtlich die Dame des Hauses gewonnen. Wie man an ihrer Nase sehen kann aber nicht ohne Gegenwehr.


Das junge Männchen, dass erstaunlicherweise das einzige Männchen in diesem recht großen Löwenrudel (10-12 Tiere) gewesen zu sein schien, hatte das Nachsehen.


Wie man hier ahnen kann, ist mit der Dame auch nicht gut Kirschen essen.


Andere hielten sich aus den Kabbeleien heraus und hatten es geschafft, unbehelligt den halben Springbock abzunagen.


Jedes mal wenn einer der Löwen zum Wasserloch spazierte um ein Schlückchen zu trinken, hielten alle anderen Tiere einen gehörigen Sicherheitsabstand. Warum nur? :D
Die Löwinnen schienen das förmlich zu genießen und bleiben jeweils eine Weile am Wasserloch liegen, als ob sie so ihre Macht demonstrieren wollten.


Nur den Elefanten waren die Löwen egal. Dieser hier hatte wichtigeres zu tun. Wenn man genau hinsieht könnte man meinen, dass die Verdauung bei Elefantens recht „anregend“ ist. Oder um ein bekanntes Zitat abzuwandeln: „Freust Du Dich so mich zu sehen oder ist das ein C-Rohr zwischen Deinen Beinen?“


In den Pausen zwischen den Löwenbesuchen trauten sich auch mal ein paar Springböcke ans Wasserloch.


Sehr zu meiner Freude machte das Löwenrudel überhaupt keine Anstalten, weiter zu ziehen sondern blieb da, wo es war. Allerdings leider genau im Gegenlicht. Aber immer wieder positionierte sich die eine oder andere Löwin im besten Licht. Insgesamt konnte ich sie über 11/2 Stunden beobachten.




Dieser Schakal dachte wohl, dass er noch etwas von dem Kadaver abkriegen könnte. Die Löwen haben aber nur Knochensplitter übrig gelassen.


Die Sonne begann sich inzwischen bedrohlich dem Horizont zu nähern und ich hätte eigentlich fahren sollen. Inzwischen war außer mir auch nur noch ein anderes Auto am Wasserloch. Gerade als ich los fahren wollte, sah ich aus dem Augenwinkel einen Schatten im Gegenlicht oder eigentlich sogar zwei.


Die beiden konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!




Ich wäre gerne noch viel länger bei den Nashörnern und den Löwen geblieben aber inzwischen war es noch später als gestern. Also noch ein letztes Nashornfoto, den Löwen nochmal zugewinkt und dann Vollgas.



Am Vortag hatte ich die Geschwindigkeitsbegrenzung nur um 50% überschritten, heute waren es noch einige km/h mehr aber ich war pünktlich zurück im Camp (auf den letzten Drücker aber pünktlich ;)).

Beim Essen hat es der Service heute gar nicht geschafft, mir ein Bier zu bringen, weil die Zapfanlage streikte. Nur gut, dass ich mich in Outjo noch eingedeckt hatte und mein Kühlschrank gut gefüllt war. Am Wasserloch war ich natürlich auch noch und habe mich dort lange mit einem Pärchen aus Südafrika unterhalten, während wir meine und ihre Biervorräte dezimiert haben.  Zeit dazu war reichlich, denn außer Giraffen und Zebras, die viel zu unruhig waren, um fotografiert zu werden, war nichts los.
Gruß
Dirk

RedZed

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #53 am: 21.01.2011, 10:13 Uhr »
ich bin sprachlos!
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vatikano

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #54 am: 21.01.2011, 11:53 Uhr »
wie freu ich mich auf September/Oktober und das erste Mal Namibia  :D wenn ich diese Bilder sehe :roll:

Chrissie

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #55 am: 21.01.2011, 18:56 Uhr »
2.11.10


Dann bat er uns, die Sitze in der Mitte des Boots für einen Augenblick frei zu machen, weil er an die Fächer darunter müsse. Kaum hatte er 2 Eimer mit Fischen hervorgeholt, sprang mit ordentlicher Geschwindigkeit eine große Robbe von hinten auf das Boot und landete auf den Sitzen. So lange sie bzw. er gefüttert wurde, ließ er sich in aller Ruhe aus der Nähe betrachten, fotografieren und sogar streicheln. Das Fell ist unglaublich dicht und fühlt sich überraschend weich an. Und einzeln stinken die Tierchen auch nicht ganz so schlimm ;).








Hallo Dirk,
ein sehr schöner Bericht mit klasse Bilder. Der Tagesbericht erinnert mich an unsere Bootstour in Walvis Bay



Es war schon ein tolles Erlebnis.

Hast du schon von der Little Dessert tour gehört? Da begegnet man den Tieren der Wüste: Chamäleon etc. Wir haben leider damals nicht davon gewusst, aber sollten wir mal wieder nach Namibia kommen, werden wir versuchen, Swakopmund mit einzubauen, um es nachzuholen.  :)
Gruß Chrissie
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Chrissie

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #56 am: 09.02.2011, 09:29 Uhr »
Hallo Doc,
warte auf meine Medizin (sprich: die Fortsetzung deines Reiseberichtes)  :D
LG Chrissie
Gruß Chrissie
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DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #57 am: 14.02.2011, 23:16 Uhr »
Zitat
Ich hoffe, es gefällt allen im Etosha, denn hier lasse ich Euch erstmal für eine gute Woche zurück

O.k., es ist etwas mehr geworden aber jetzt ist der Florida-Bericht fertig und ich habe wieder Zeit für den Etosha.

Chrissie, die Medizin ist in Arbeit ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #58 am: 16.02.2011, 00:16 Uhr »
8.11.10

Heute war mal wieder umziehen angesagt. Quer durch den Etosha ging die Fahrt zu Onguma Tented Camp, das gleich hinter dem Osteingang des Parks liegt. Dort wollte ich die nächsten 3 Nächte verbringen.

Erster Stop war natürlich wieder Nebrowni, das Wasserloch das am nächsten bei Okaukuejo liegt. Hier war nicht viel los.
Nur ein paar Springböcke und ein Schakal labten sich an der Quelle.



Also bin ich nach kurzem Stop weiter gefahren zu den Wasserlöchern Gemsbokvlakte und Olifantsbad. Dort war schon deutlich mehr los.
Vor allem ein paar Strauße und vor allem ihr Nachwuchs haben mir viel Spaß gemacht.


Darf ich vorstellen: Tick, Trick und Track



Kaum zu glauben, dass der Kleine in gar nicht langer Zeit genau so große Füße haben wird.

Außer den Straußen habe ich unter anderem noch Kudus und Kuhantilopen gesehen.





Und genau wie im letzten Jahr schauten bei Olifantsbad einige Stachelschweine vorbei. Irgendwie finde ich diese Tierchen witzig.



Auf dem Weg zurück Richtung Etoshapfanne zog sich der Himmel vorübergehend zu aber glücklicherweise kam bald wieder die Sonne raus.





Bei Salvadora habe ich ein Päuschen eigelegt, eine Zigarette geraucht, etwas getrunken und den Blick auf die Salzpfanne genossen.



Gerade als ich ein paar Bilder von der malerischen Akazie machte, sah ich in der Nähe des Baumes eine Bewegung und bald lagen zwei große Löwenmännchen unter dem Baum.



Wo ausgewachsene Löwenmännchen sind, kann eigentlich das zugehörige Rudel nicht weit sein. Also habe ich beschlossen, hier ein wenig zu warten. Zwischenzeitlich trauten sich eine größere Herde aus Springböcken und Zebras wieder an das Wasserloch.



Meine Geduld wurde belohnt. Bald konnte man auf einer kleinen Anhöhe auf der anderen Seite des Wasserlochs (und der Herden)  einige Löwinnen ausmachen.
Sollte ich das Glück haben, eine Löwenjagd beobachten zu dürfen?

Langsam kamen die Löwinnen näher, ohne dass die Zebras reagiert hätten (die Springböcke waren inzwischen weiter gezogen). Aber sie waren noch zu weit weg, um anzugreifen. Gespannt beobachtete ich das Geschehen als plötzlich neben mir das Chaos losbrach. Aus dem Augenwinkel sah ich eine Löwin, die sich offensichtlich im weiten Bogen herangeschlichen hatte, während die Zebras (und ich) ihre Kolleginnen beobachteten, auf ein flüchtendes Zebra springen und sich auf seinem Rücken festkrallen.
Schnell riss ich die Kamera herum aber bis ich so weit war, war die Löwin wieder abgerutscht und die Zebras in einer Art Stampede geflohen , so dass mir nur ein Foto einer frustrierten Löwin und einer Menge Staub blieb.



Das ganze dauerte nur Sekunden aber obwohl ich ja nur im Auto gesessen und auf den Auslöser gedrückt hatte, war mein Puls ordentlich in die Höhe geschossen.

Anschließend wurde zwischen einem der Männchen und den inzwischen dazu gekommenen anderen Weibchen eine ausführliche Begrüßungszeremonie abgehalten.







Danach verschwanden erst die Löwinnen, dann das erste Männchen und schließlich auch der zweite Löwe, der bis dahin unbeteiligt im Schatten des Baumes gelegen hatte.



Ein tolles Erlebnis, so kurz es auch gedauert hat.

Mit einem kurzen Stop bei Rietfontein bin ich anschließend nach Halali gefahren, wo ich eigentlich etwas essen und im klimatisierten Restaurant oder am Pool der Mittagshitze entfliehen wollte.



Leider waren kurz vor mir zwei Reisebusse angekommen, die für viel 'hallo' sorgten. Außerdem sah das Buffet ehrlich gesagt nicht so richtig einladend aus. Also gab es nur ein Sandwich auf die Hand und ein Eis und gekühlte Getränke aus dem Touri-Shop und nach einer halben Stunde war ich wieder auf der Piste.
Nur ein kurzes Stück östlich von Halali stieß ich auf diese beiden Halbstarken, die unter einem Strauch vor sich hin dösten.



Unglaublich, welches Glück ich in den wenigen tagen mit Löwensichtungen gehabt habe. Von den beiden war allerdings in der Mittagshitze keine Action zu erwarten, so dass ich sie weiter dösen ließ und vorbei an den Helio Hills zum Wasserloch Noniams fuhr.



So langsam war es jetzt Zeit, etwas Meilen zu machen. Den nächsten Stop habe ich deshalb erst relativ kurz vor Namutomi und dem Osteingang am Wasserloch Kalkheuvel eingelegt, wo ich diesen Elefanten beim schmusen zuschauen konnte.



Auf dem Rückweg zur Hauptstraße lief mir auch noch dieses Spitzmaulnashorn über den Weg, so dass sich der kleine Schlenker voll und ganz gelohnt hatte.




Auch dieses malerische Bäumchen konnte meiner Kamera nicht entgehen.

Mein letztes Ziel an diesem Nachmittag war Klein Namutomi. Ich weiß nicht, ob es in der Nähe irgendwo einen frischen Kadaver gab oder warum sonst sich hier diverse Geier versammelt hatten. Die meisten saßen weit entfernt in den Bäumen aber einige kamen auch immer mal wieder zum Wasser herunter.





Nachdem ich kein Frühstück durch ein recht mickriges Mittagessen ersetzt hatte, meldete sich nun vernehmlich mein Magen und erinnerte mich, dass es langsam Zeit war, zur Lodge zu fahren.
Direkt hinter dem Von Lindequist Gate, dem Parkausgang, zweigt nach links die Piste nach Onguma ab. Nach etwa 10 km Fahrt durch ein Private Game Reserve erreicht man das Tented Camp.
Wow, hier lässt es sich aushalten!
Blick in mein Zelt:


Das bescheidene Bad:


Die Außendusche


Nett!

Mit einem kühlen Getränk habe ich es mir etwas auf meiner Terrasse gemütlich gemacht und anschließend ausgiebig den Staub des Tages abgeduscht. Dann ging es zum obligatorischen Gin-Tonic als Sundowner. Das Abendessen war ein Dreigang-Menü vom feinsten mit einem durchaus brauchbaren Weinchen dazu. So lässt es sich leben!
Gruß
Dirk

Angie

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Re: Namibia - Reloaded
« Antwort #59 am: 16.02.2011, 00:26 Uhr »

Das Löwenerlebnis wäre etwas für einen Camcorder gewesen, aber allein schon deine Erzählungen sind phänomenal. Überhaupt sagenhaft, was dir an diesem Tag Tiere über den Weg gelaufen sind, klasse! :daumen:

Viele Grüße,
Angie

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