Na gut, Du darfst auch noch mit, Angie.
Dann kann es ja los gehen:
29.10.10Nach einem angenehm ruhigen Flug waren wir sogar ein paar Minuten vor der Zeit um 5:50 in Windhuk. Passkontrolle und Gepäckabholung zogen sich wie Kaugummi aber irgendwann hatten mein Gepäck und ich auch die Sicherheitskontrolle inklusive Gepäckdurchleuchtung am Ausgang (was auch immer das soll) hinter uns. In der Ankunftshalle standen eine Menge Leute mit Schildern für diverse Reisegruppen und Einzelreisende. Nur von Asco, meiner Autovermietung, die mich am Flughafen abholen sollte, war niemand da. Na gut, ist ja noch früh und so hatte ich Zeit, die erste Zigarette in Namibia zu genießen. Nachdem ich meinen Nikotinspiegel wieder auf erträgliche Höhen gebracht hatte, war aber immer noch niemand da. Also habe ich angerufen. Am Telefon wurde mir gesagt, dass die Fahrer erst ab 7:00h arbeiten und deshalb vor 8:00h niemand am Flughafen sein könnte. Na prima, hätte man mir auch sagen können.
Wie war der Spruch, den ich auf der letzten Tour öfter gehört hatte? Stay cool – TIA (
This
Is
Africa)!
Immerhin hatte ich so genug Zeit zum Geld tauschen und Kaffe trinken. Und der Fahrer war immerhin auch schon um 7:40h da. Bekommen habe ich einen Nissan Double Cabin 4x4 mit knapp 75.000 km, der offensichtlich gut gewartet war und außerdem mit vernünftigen Reifen ausgestattet, inklusive zweier Ersatzräder, Ersatzsicherungen, Ersatzkeilriemen und halbwegs vernünftig aussehendem Werkzeug (nicht das ich etwas damit hätte anfangen können aber immerhin). In Windhuk bin ich noch schnell zum nächsten Supermarkt gefahren, um eine Kühlbox, ein paar Getränke und andere Kleinigkeiten, wie Steckeradapter (die gleichen, die letztes Jahr schon mal gekauft und zuhause leigen gelassen habe) zu kaufen. Dann ging es auf direktem Weg in die Erongo Berge.
Ich hatte zwar im Flieger ein paar Stunden geschlafen aber so richtig fit fühlte ich mich trotzdem nicht. Deshalb bin ich die etwas weitere aber einfachere Strecke gefahren, bei der man komplett auf dem Asphalt bleibt. Nur die letzten 15 km zur Erongo Wilderness Lodge sind eine gut befahrbare Schotterpiste. Am Parkplatz der Lodge erwartet einen ein Land Rover, mit dem man den letzten Km zur Lodge transportiert wird, wenn man mit normalem PKW anreist. Mein Auto wurde für geländegängig genug erachtet, so dass ich selber weiter fahren durfte. Ist eigentlich auch kein Problem. Es geht lediglich ein kurzes Stück sehr steil den nackten Felsen hoch aber damit hatte der Nissan dank 4WD-low keine Probleme.
Die Lodge liegt sehr nett inmitten interessanter Granitformationen. Diverse Holz/Zelt-Konstruktionen verteilen sich entlang der Felshänge um ein zentral gelegenes Restaurant mit Pool-Area.
Besonders das halboffene Badezimmer hat mir gut gefallen.
Ich habe mir einen faulen Nachmittag gegönnt, den ich mit 2 kühlen Bierchen und einem guten Buch auf meiner Terrasse verbracht habe. Ehrlich gesagt wäre es für größere Aktivitäten auch einfach zu heiß gewesen (mind. 35°C). Zum Sonnenuntergang bin ich ein wenig in den Felsen herum gekraxelt und habe mir einen Standort für ein paar Fotos gesucht.
Unterwegs habe ich eine Warzenschweinfamlie getroffen und einige Paviane oben auf den Felsen gesehen. Leider waren die Warzenschweine zu schnell und die Paviane zu weit weg, so dass es von beiden keine Bilder gibt.
Nachdem ich ein wenig querfeldein gelaufen war und eine kleinere Klettereinlage hinter mich gebracht hatte fand ich einen ordentlichen Fotostandort. Der Sonnenuntergang war nett und und auch nachdem die Sonne weg war gab es auf dem Rückweg noch das eine oder andere Motiv.
Bei der Lodge wimmelte es bei der Rückkehr von Klippschliefern, die überhaupt keine Scheu zu haben schienen. Leider war es für Fotos schon etwas zu dunkel aber in den nächsten Tagen bekommt Ihr noch einige zu sehen.
Auch um diese Zeit noch hat das bisschen Aktivität gereicht, dass ich nass geschwitzt war und vor dem Abendessen zum zweiten Mal duschen musste.
Das Essen war gut und nebenbei gab es ein tolles Unterhaltungsprogramm. Erst konnte man beim beleuchteten Wasserloch ein paar Kudus beobachten, dann kamen zwei Stachelschweine vorbei und schließlich posierte eine wunderschöne Ginsterkatze (Small Spotted Genet) eine ganze Weile und schien sich auch an diversen Blitzlichtern nicht zu stören. Gut, dass ich meine Kamera im Zelt gelassen hatte!
Mit ein paar netten Gesprächen verging die Zeit wie nichts. Um ca. 23:00h war ich endlich im Bett. Leichtfertiger weise hatte ich mich für den nächsten Morgen zum early Walk angemeldet, der um 6:00h starten sollte. Es gibt halt kein größer Leid als man sich selber antut.