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Autor Thema: Neuseeland 2018/2019  (Gelesen 16560 mal)

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mrh400

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Neuseeland 2018/2019
« am: 13.01.2020, 09:46 Uhr »
Hallo zusammen,

schon wieder hat es ein Jahr gebraucht, bis sich mein Reisebericht der Fertigstellung nähert. Erstmals haben wir zum Jahreswechsel 2018/2019 die Südhalbkugel aufgesucht, und zwar für eine Rundreise durch die beiden Hauptinseln von Neuseeland. Vor allem die Ortung und Aufbereitung der Bilder hat wieder einmal viel Zeit in Anspruch genommen, so daß ich mich erst jetzt mit einem Bericht melden kann.

Bilder habe ich natürlich wieder viel zu viele :roll:, aber aussortieren fällt schwer  :lol:. Ich beabsichtige deshalb, dem Beispiel von Southwest in seinem jüngsten Bericht folgend einige Reisetage in zwei Etappen aufzuteilen. Dafür fallen zum Ausgleich die Texte wie bei mir üblich eher etwas karg aus :P.

Wer mag, ist herzlich zur Mitfahrt eingeladen. Um die Spannung noch etwas zu steigern - Start ist morgen  :wink:

Gruß
mrh400

lonewolf81

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #1 am: 13.01.2020, 10:47 Uhr »
Ach schön, da bin ich gerne dabei.

Doreen & Andreas

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #2 am: 13.01.2020, 12:31 Uhr »
Super, bei einem Bericht von Dir bin ich ohnehin gern dabei.
Und Neuseeland hatten wir im kommenden Jahr sogar schon auf dem Schirm, haben es aber vorerst noch ein Stück nach hinten geschoben.
Mit einem Erfahrungsbericht zur Hand plant es sich dann beim nächsten Versuch gleich viel besser  :zwinker: :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #3 am: 14.01.2020, 09:00 Uhr »
Ein herzliches Willkommen an alle, die schon mal hereingeschaut haben. Dann können wir ja heute mal mit den Vorbereitungen beginnen.

Prolog

Nachdem 2017 ein Jahr ohne USA war – 2016 waren wir absolut gesättigt und konnten eigentlich keine Steigerung mehr erwarten, 2017 trieben wir uns nur in Europa herum –, gingen wir zunächst etwas planlos in das Jahr 2018 hinein. Neuseeland stand zwar schon länger auf unserer to-do-Liste für die Zukunft, aber eigentlich erst für die Zeit unseres beiderseitigen Ruhestandes. Viele euphorische Erzählungen von Verwandten und Bekannten veranlaßten uns dann aber, uns schon jetzt mit dem Gedanken näher zu beschäftigen. Der Jahreswechsel 2018/19 schien urlaubsarithmetisch für Marianne, die noch zur werktätigen Klasse gehört, außerordentlich günstig. Außerdem könnten wir auf diese Weise im Januar bei unseren beiden runden Geburtstagen allen Nachstellungen entkommen. Um diese Eckdaten voll auszureizen und natürlich um genügend Zeit für die Tour zu haben, wollen wir am 22.12.2018 starten und am 25.01.2019 wieder in München ankommen. Damit haben wir noch ein Wochenende zur Erholung vom Rückflug.

Also begebe ich mich im Februar auf die Suche nach einem geeigneten Reisebüro, weil ich mich zum einen da unten noch gar nicht auskenne und zum anderen mir nicht zuletzt deshalb die Zeit für intensiven Recherchen zur Vorbereitung eigener Planungen zu knapp erscheint, zumindest wenn ich an den Vorlauf denke, den wir normalerweise für die USA benötigen.

Ich werde fündig beim Pacific Travel House in München (soviel Werbung darf sein), wo mich eine freundliche und kompetent erscheinende Dame in einem ersten Gespräch mit etlichen Grundinformationen versorgt. Wir einigen uns auf die Essentials: Business-Flug; Hinflug mit Stopover in Singapur (reizt mich mehr als Dubai und der Weg andersherum über Los Angeles brächte insoweit ja gar nichts neues); Rundreise über beide Inseln mit Miet-SUV; Hotels oder B&Bs der gehobenen Mittelklasse.

Versehen mit einem Link zu einer Seite des Neuseeländischen Automobilclubs marschiere ich nach hause und mache mich bald an die Bewältigung des online-Tests für den Linksverkehr. Mit einiger Konzentration habe ich den tatsächlich bestanden. Dafür gibt es ein schönes Zertifikat, das man bei der Autovermietung vorweisen kann.


Schon nach gut einer Woche bekomme ich ein ausgearbeitetes Tourprogramm. Dabei handelt es sich nicht nur um eine schriftliche Darstellung der einzelnen Reisetage in einer pdf-Datei, sondern um den Link zu einer umfangreichen eigenen Internetseite mit tageweiser Darstellung der Route in Google-Maps-Karten, der Unterkünfte und Reiseziele mit Fotos sowie jede Menge weiterer Infos - eine phänomenale Aufbereitung.

Ein paar Feinjustierungen sind noch vorzunehmen (ein paar Tage erscheinen mir zu stressig, ein paar Quartiere sind nicht verfügbar, die Flugzeiten werden nochmal geändert). Dabei wird "meine" Internetseite bei jedem Schritt neu angepasst). Im Sommer steht dann steht die Reise endgültig fest. Auf Google Maps schaut die Route in etwa so aus (aus Copyrightgründen nicht die Darstellung des Reisebüros, sondern "nachgezeichnet"):


Route Nordinsel


Route Südinsel

Morgen geht's dann richtig los - bitte einsteigen, noch ist ja Platz!
Gruß
mrh400

lonewolf81

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #4 am: 14.01.2020, 09:06 Uhr »
Wie lange geht/ging Euer Trip?

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #5 am: 14.01.2020, 09:31 Uhr »
Gute Frage; habe ich oben ergänzt (22.12.2018 - 25.01.2019).
Gruß
mrh400

Raigro

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #6 am: 14.01.2020, 10:45 Uhr »
Da hänge ich mich auch mal dran. Neuseeland stand bei mir auch schon mal ganz oben auf der Liste, aber wegen der notwendigen umfangreichen Vorbereitung ist es dann doch wieder nach unten gerutscht. Auch die Reisezeit interessiert mich, weil ich es ähnlich geplant hatte, dann aber gelesen hatte, dass zu der Zeit ganz Neuseeland unterwegs sein soll. Ich bin mal gespannt.
Gruß aus München

Rainer

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147VNN

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #7 am: 14.01.2020, 13:42 Uhr »
Oh, ich bin begeistert! Während wir demnächst zum 5. Mal zur Nachbarinsel aufbrechen, fehlt mir Neuseeland noch gänzlich. Ich bin sehr gespannt und freue mich, wenn ich einiges abkupfern kann :D.

kuschelwuschel

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #8 am: 14.01.2020, 14:40 Uhr »
Bin gespannt, Neuseland ist bei mir schon 15 Jahre her - mal sehen was sich verändert hat bzw. was ich wiedererkenne ;-)

Simone_JJ

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #9 am: 14.01.2020, 20:51 Uhr »
Ich mag Deine Reiseberichte und freue mich. Gegen die Planung durch Reisebüros habe ich ja Vorbehalte und bin gespannt, ob die Reise mit Deinen Planungen mithalten kann.  :kratz: LG

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #10 am: 15.01.2020, 09:14 Uhr »
Hallo zusammen,

schön, daß noch ein paar mitfahren - dann sind wir nicht ganz so alleine :lol: , was mich gleich zur ersten Anmerkung führt:

... dann aber gelesen hatte, dass zu der Zeit ganz Neuseeland unterwegs sein soll. ...
Ganz Neuseeland? - schön wär's, die halbe Welt! Im Ernst: ja, es ist Hauptreisezeit, eben nicht nur für die Neuseeländer, sondern auch für die Touristen aus aller Welt. In den B&Bs waren durchschnittlich 2/3 der Gäste Deutsche oder Holländer (aus welchen steuerrechtlichen oder sonstigen rechtlichen Gründen auch immer - wir haben es nicht hinterfragt - hat das "Standard"-B&B drei Zimmer. Bei unseren Besuchen waren - wir eingeschlossen - regelmäßig mindestens zwei davon von Deutschen oder Holländern belegt). Dazu kommen vor allem auf der Südinsel Busladungen aus Ostasien dazu. Wir haben Staus erlebt wie wenn man am Pfingstwochenende von München über den Brenner an den Gardasee steht. Neuseeland ist zwar dünn besiedelt, aber die Verkehrsinfrastruktur ist eben auch daran orientiert. Dennoch fanden wir es an unseren Zielen selten overcrowded.

Gegen die Planung durch Reisebüros habe ich ja Vorbehalte und bin gespannt, ob die Reise mit Deinen Planungen mithalten kann.
Die Etappenplanung war nahezu perfekt. Als größere Änderung hatte ich nur den Besuch von Stewart Island herausgenommen. Da wären mir die Schlußetappen zu stressig geraten. Auf das Gerüst des RB konnte ich dann meine Recherchen zu weiteren POIs am Weg gut aufsetzen. Ich neige dazu, es wieder so zu machen, falls wir noch einmal runterfliegen.


1. Tag Samstag 22.12.2018: München – Singapur

Nachdem die letzten Wochen für uns beide voller Hektik waren, sind wir gar nicht dazu gekommen, uns gedanklich auf die Reise vorzubereiten. Immerhin habe ich uns zwei Tage vor Abflug schon online einchecken können – bei Singapore Airlines ein etwas umständlicher Vorgang, bei dem unendlich viele Daten abgefragt werden. Außerdem habe ich über eine Internet-Agentur (BetterTaxi) einen Shuttle-Service gebucht, der uns um 09:00 an der Wohnung abholen soll. Da wir ziemlich sperrige Koffer haben, die zusammen in einen „normalen“ Kofferraum kaum reinpassen dürften, buche ich vorsichtshalber einen Van für 89 EUR – immer noch deutlich billiger als die Parkplätze am Flughafen (selbst mit Ferientarif) und kaum teurer als der normale Taxitarif.

Als der Wecker in der Früh zur allgemein üblichen Zeit um 07:00 läutet, stürmt es gewaltig, und es hat 11°. Der Van ist schon früh da, und wir ziehen um 08:45 los. Der Fahrer ist zugleich Eigentümer des Autos. Er kommt aus Mehring und ist ganz erstaunt, daß wir nur zu zweit sind. Er fährt uns auf unserer Wunschroute (nicht über den Mittleren Ring sondern über die Autobahn ab Karlsfeld) sicher und zügig zum Flughafen.

Vor den Business-Schaltern der Lufthansa finden wir eine ewig lange Schlange vor, weil nur zwei Schalter besetzt sind. Ich schaue mal vorsichtshalber ein paar Schritte weiter und siehe da, Singapore Airlines hat eigene Schalter – und zwar insgesamt fünf! – und kaum wartende Leute. Also nichts wie hin und die Koffer aufgegeben. Unsere schönen selbst ausgedruckten Bordkarten werden vernichtet und wir bekommen neue Pappkarten sowie die Einreiseformulare.

Die nächste Riesenschlange finden wir vor der Sicherheitskontrolle – es ist halt Ferienbeginn. Auch für den Business-Bereich werden 10 - 15 Minuten Wartezeit angezeigt. Daraus wird bei mir deutlich mehr, weil zwischen Marianne und mir zwei Rollstuhlfahrer nebst Begleitpersonen hineingedrängt werden, was unendlich lange dauert. Als ich endlich dran bin, erregt wie so häufig die Platte für das Navi Aufmerksamkeit.

Dafür geht die Paßkontrolle, wo wir zuvor lange Schlangen gesehen hatten, relativ schnell, da wir an den Automaten durchgehen. Ich kaufe noch ein Anti-Sodbrenn-Mittel in der Apotheke und dann geht es in die Business-Lounge. Ein kleines Frühstück mit Cappo und Rührei (Marianne) bzw. Melone und Schokokuchen (ich) muß sein. Marianne liest Zeitung, ich fülle die Immigration-Karten für Singapur aus, checke Mails und fange schon mal mit dem Reisebericht an.


Unsere Maschine nach Singapur

Das Boarding ist pünktlich, der Start allerdings erst 20 Minuten verspätet. Zum Essen gibt es die üblichen fernöstlichen dreierlei Spieße mit Erdnußsauce, dann marinierten Lachs, einen eher enttäuschenden Tafelspitz, danach Glühweineis. Der Sitzumbau zur Liegefläche gestaltet sich etwas umständlich – man kann nicht einfach flach stellen, sondern muß den Sitz erst ganz senkrecht stellen, dann kann man die Rückenlehne nach vorne umklappen, so daß eine Liegefläche entsteht. Die Sitze sind insoweit etwas enttäuschend, als für die Füße nur eine schmale Nische zur Verfügung steht, aber immerhin liegt man komplett flach. An Schlaf ist leider trotzdem nicht zu denken.


Lachs


Tafelspitz

Das Frühstück vor der Landung ist ganz ordentlich. Vor allem gibt es frisches Obst. Danach nehme ich Belgian Waffles.

Nach der Landung bei schönem Wetter kommen wir schnell durch die Immigration, auch die Koffer sind einigermaßen zügig da. Vom Inhalt will keiner was sehen. In der Empfangshalle ist noch niemand mit unserem Namen zu sehen. Nachdem wir etwas herumgesucht haben, kommt der Shuttle-Fahrer gerade erst um die Ecke. Durch lange Gänge führt er uns zu einem Wartebereich, wo wir einige Zeit warten müssen, bis er aus den Tiefen der Garage mit seinem Minivan ankommt. Unser Gepäck paßt nur mit einiger Mühe hinein, obwohl es ja noch gar nicht die „Sollgröße“ hat – gut, daß wir sowohl für München als auch für hier kein normales Auto bestellt hatten.

Die Fahrt zum Hotel vergeht recht schnell, wir bekommen vom Fahrer die ersten Infos zur Stadt und ihren Gebäuden.
Gruß
mrh400

lonewolf81

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #11 am: 15.01.2020, 10:43 Uhr »
Dennoch fanden wir es an unseren Zielen selten overcrowded.

Das ist übrigens eine Erfahrung, die wir nicht nur in Neuseeland so gemacht haben. Die meisten Busladungen konzentrieren sich auf wenige Ziele und dann ist meistens keine große Bereitschaft dabei, ein paar Schritte zu gehen. Manchmal reicht es schon fünf Minuten vom Parkplatz weg zu gehen und man ist fast alleine.

Gegen die Planung durch Reisebüros habe ich ja Vorbehalte und bin gespannt, ob die Reise mit Deinen Planungen mithalten kann.
Die Etappenplanung war nahezu perfekt. Als größere Änderung hatte ich nur den Besuch von Stewart Island herausgenommen. Da wären mir die Schlußetappen zu stressig geraten. Auf das Gerüst des RB konnte ich dann meine Recherchen zu weiteren POIs am Weg gut aufsetzen. Ich neige dazu, es wieder so zu machen, falls wir noch einmal runterfliegen.

Ich bin neugierig, wie sich das am Ende für Euch ausgegangen ist und was ihr an den einzelnen Orten gemacht habt. Stewart Island hätte ich auch rausgenommen, insgesamt sieht die Route für einen Monat doch ganz machbar aus.

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #12 am: 16.01.2020, 09:24 Uhr »
2. Tag, Sonntag 23.12.2018: Singapur

Nach dem Einchecken im Park Hotel Quarke Clay beziehen wir unser schönes Eckzimmer mit toller Aussicht. Als erstes ist eine Dusche fällig, zumal wir von München her natürlich viel zu warm angezogen sind.


Blick vom Hotelzimmer

Um uns den frühmorgendlichen Bezug des Zimmers zu ermöglichen, hat das Reisebüro eine Zusatzübernachtung gebucht. Die Nacht haben wir zwar auf diese Weise nicht genutzt, aber damit haben wir auch heute schon Anspruch auf ein Frühstück. Also gehen wir zu einem zweiten Frühstück unten im Hotel und nehmen ein paar kleine Sandwiches zu uns.

Bevor wir in die Stadt marschieren wollen, stellen wir fest, daß die Sonnenhüte in München ihren Weg in den Koffer nicht gefunden haben – also werden wir uns der Gefahr von Sonnenstichen aussetzen müssen.

Wir orientieren uns am Weg 3 in unserem Marco-Polo-Reiseführer („Romantisches Singapur“), der am Fluß entlang in Richtung Innenstadt führt. Nicht weit vom Hotel sind wir schon am Merchant’s Court am Clarke Quay. Offensichtlich handelt es sich um einen früheren Warenumschlagplatz am Ufer des Singapore River. Heute gibt es dort es bemerkenswert viele Kneipen in den ehemaligen Lagerhallen – eine schaut aus wie ein kleiner Tempel. Viele Leute sind in den Läden und Restaurants um diese Zeit nicht gerade unterwegs.


Singapur, Clubs in früheren Lagerhallen am Clarke Quay


Singapur, überdachte Gasse im Merchants Court Clarke Quay - "Patersons Godown"


Singapur, Merchants Court Clarke Quay - Read Street


Singapur, Merchants Court Clarke Quay

Von unterwegs können wir das wohl imposanteste Gebäude Singapurs bewundern, das wir schon vom Hotel aus am Horizont entdecken konnten - das Marina Bay Sands, das aussieht wie ein auf Hochhaussäulen abgelegter Hochseedampfer. Auf dem weiteren Weg immer am Singapore River entlang kommen wir an der Elgin Bridge vorbei. Die schön hergerichtete koloniale alte Old Hill Street Police Station (heute Kultus- und Kommunikationsministerium), der Supreme Court und das Parlament liegen ebenfalls unmittelbar auch am Weg (ein paar Bilder gibt es erst später am Tag, wir kommen mehrfach dort vorbei). Anschließend kommt der Kulturbezirk. Wir drehen eine Runde um das Arts House, die Victoria Concert Hall und das Asian Civilisations Museum (ohne hineinzuschauen) und machen Rast auf einer Bank am Empress Place vor dem Museum.


Singapur, Marina Bay Sands


Singapur, Singapore River und Financial District


Singapur, Arts House in the old Parliament


Singapur, Victoria Theatre and Concert Hall

Schließlich gehen wir über den Empress Lawn neben den Museen, wo sich etliche Kunstinstallationen befinden, und die Cavenagh Bridge, um noch einen Blick ins Fullerton Hotel mit seiner kitschigen Weihnachtsdekoration zu werfen.


Singapur, Kugelinstallation am Empress Lawn


Singapur, Cavenagh Bridge und Fullerton Hotel


Singapur, Blick von der Cavenagh Bridge auf die Anderson Bridge


Singapur, Cavenagh Bridge


Singapur, Skulptur neben der Cavenagh Bridge


Singapur, Weihnachtsdekoration im Fullerton Hotel

Nachdem wir uns am Kitsch sattgesehen haben, kaufen wir Tickets für eine kleine Schiffsrundfahrt. Am Kiosk wird ausschließlich Cash akzeptiert - gut, daß wir in München bei der Reisebank ein paar Singapore Dollars bestellt hatten. Die Bootsfahrt beginnt an der Cavenagh Bridge unmittelbar neben dem Fullerton Hotel. Wir fahren mit dem Boot zunächst über den Fluß am Boat Quay und Clarke Quay entlang zurück bis in die Nähe unseres Hotels. Danach geht es dieselbe Strecke wieder Richtung Meer und danach in die Marina Bay mit ihren modernen Museums-, Theater- und Hotelbauten.


Singapur, Boat Quay mit Financial District im Hintergrund


Singapur, Clarke Quay


Singapur, Supreme Court


Singapur, Marina Bay Sands


Singapur, Esplanade - Theatres on the Bay


Singapur, ArtScience Museum


Singapur, Marina Bay Sands und ArtScience Museum


Singapur, Skyline des Financial District

Nach dem Wiederanlegen begeben wir uns auf den Rückmarsch auf der anderen Seite des Flusses dem Boat Quay entlang mit einem kurzen Schlenker "ins Hinterland", wo viele Kunstinstallationen im öffentlichen Raum zu sehen sind. Auf der Terrasse vor unserem Hotel gönnen wir uns zur erstem Erholung noch ein Bier für je knapp 20 Sin$ (ca. 13 EUR!). Das zwingt uns dann endgültig zu einer Ruhepause. Anschließend nutzen wir den Hotelpool, um ein wenig zu schwimmen. Die Temperaturen von Luft und Wasser sind recht angenehm, der Aufenthalt unter den Bäumen, auf denen viele Vögel unterwegs sind, bringt Entspannung.


Singapur, Skulptur am Boat Quay


Singapur, Skulptur am Raffles Place


Singapur, Old Hill Street Police Station

Ich hatte schon von München aus ein Restaurant in der Nähe vom Hotel gebucht, damit wir keine weiten Wege haben, wenn wir noch mit der Zeitumstellung kämpfen. Außerdem wollten wir nicht riskieren, am Wochenende vor Weihnachten vor überfüllten Lokalen zu stehen. Da wir recht früh dran sind, laufen wir noch eine kleine Runde durch die Straßen in der Umgebung vom Singapore River in der Nähe vom Hotel. Da gibt es zwischen modernen Häusern immer weider ganz hübsche ältere niedrige Wohnhäuser. Außerdem fallen uns auch hier wieder die vielen Kneipen auf, die alles andere als dicht besucht sind. Offensichtlich herrschen da ziemliche Überkapazitäten. Reservieren hätten wir jedenfalls nicht müssen.


Singapur, Kim Yan Road

Unser Restaurant heißt Shabestan, bietet persische Küche und ist bei TA sehr gut bewertet. Marianne will unbedingt drinnen sitzen, was zunächst angenehm zu sein scheint, sich auf Dauer aber als Eiskeller erweist. Eine persische Vorspeise – Muhamara – teilen wir uns, dann nimmt Marianne Beef – Tekeh Masti –, ich Ente mit Granatapfel-Walnuß-Sauce –Koresh-E-Fesenjan Ba Ordak. Dazu gibt es je ein Heineken. Insgesamt sind wir von der Qualität des Essens eher ein wenig enttäuscht; es war ganz gut, aber nichts, was einen vom Hocker reißt. Angesichts der euphorischen Bewertungen hatten wir uns mehr erwartet – erst recht zu dem Preis von umgerechnet fast 100 EUR).

Danach gehen wir noch ein paar Schritte herum bis zur beleuchteten Alkaff Bridge und dann zum Hotel. Der Versuch, bei Singapore Airlines für unseren Weiterflug einzuchecken, scheitert. Die Seite sagt, wir sollten zum Schalter gehen. Bei Air New Zealand, die den Flug durchführen, wird unsere Buchungsnummer gleich gar nicht gefunden. Danach ist es Zeit, schlafen zu gehen.


Singapur, Alkaff Bridge
Gruß
mrh400

Heiner

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #13 am: 16.01.2020, 10:58 Uhr »
Hi

Als ich endlich dran bin, erregt wie so häufig die Platte für das Navi Aufmerksamkeit.

Das kenne ich auch, dafür brauchen sie immer mehr Zeit.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #14 am: 17.01.2020, 08:23 Uhr »
3. Tag, Montag 24.12.2018: Singapur
Part I: Hotel - Orchard Street - Little India - Arab Street

Wir haben recht gut bis ca. 06:15 geschlafen und duseln noch ein wenig herum, bis wir um 07:30 aufstehen. Heute nehmen wir das Frühstück im Freien. Ich nutze eine Lücke in der Schlange und lasse für uns frische Spiegeleier (leider ziemlich schlutzig) bzw. ein Omelett braten.

Bevor wir losmarschieren, versuche ich nochmals, für den Flug einzuchecken (vielleicht war ich ja gestern zu früh dran). Das scheitert wiederum. Um am Flughafen genug Zeit zu haben, versuchen wir, den Shuttle morgen um eine Stunde vorzuverlegen und bitten bei der Reception um Unterstützung. Deren Anruf bei der entsprechenden Agentur endet in der Ankündigung, man werde zurückrufen.

Zu Fuß gehen wir durch die (ohne Sonnenhut) schon ziemlich stechende Sonne zur nahen Bushaltestelle, wo auch der Hop-on-Hop-off halten soll. Auch hier will der Fahrer nur Bares sehen. Unsere Singapur-Dollare reichen noch. Wir fahren zunächst bis zur Orchard Street, die wir entlanglaufen und die vielen Nobelgeschäfte nur von außen ansehen. Rein müssen wir nicht – da könnten wir auch in die Maximilianstraße in München gehen. Auch architektonisch hat die Ecke nach unserem Geschmack nicht allzu viel zu bieten.


Singapur, Thailändische Botschaft an der Orchard Street

Wir haben ja auch ein anderes Ziel: Ich hatte mir die Adresse von Singapore Airlines notiert, um mir dort wegen des Check-in helfen zu lassen (ich mache das lieber von Angesicht zu Angesicht als per Telefon, wo ich dann nur die Hälfte verstehe). Das führt zunächst dazu, daß wir in einem großen Einkaufscenter etwas umher irren. Zum Glück gibt es einen Infodesk, wo man uns helfen kann: gleich an der nächsten Rolltreppe ein paar Etagen höher. Das Mädchen, das dort sitzt, kann zum Check-in auch nichts ausrichten, weil unser Weiterflug von Air New Zealand durchgeführt wird. Dafür behauptet sie, uns angeblich nebeneinander liegende Sitzplätze organisieren zu können und bucht uns unglücklicherweise (weil sie die Sitzanordnung bei Air New Zealand nicht begriffen hat) dann auch gleich um. Schon seltsam, daß der Zugriff auf die Sitzplätze möglich ist, aber kein Check-in.

Nach einem weiteren Stück entlang der Orchard Street warten wir auf den nächste Hop-on-Bus und fahren nach Little India. Dieser in den Reiseführern so hochgelobte Stadteil enttäuscht uns ziemlich. Es gibt zwar durchaus ein paar nette Ecken. Imposant und bemerkenswert für einen indischen Stadtteil ist die mittendrin liegende Moschee, in deren Nähe wir beginnen. Dann gehen wir kreuz und quer. Zwar sind viele einzelne Gebäude ganz hübsch hergerichtet - das bezieht sich aber primär auf die Etagen über dem Erdgeschoß. Die Läden sind eher kruschtelig oder geschlossen. Auch sind heute nur relativ wenige Leute unterwegs, ein paar Touristen, überwiegend leere Läden, eine private Minizeremonie in einem kleinen Tempel, der ebensogut ein Restaurant sein könnte – es fehlt einfach das Leben, was für uns das Viertel insgesamt wenig einladend macht. So machen wir uns auf die Suche nach der nächsten Bushaltestelle und kommen noch am auffälligsten Gebäude des Viertels vorbei, dem indischen Tempel mit dem schönen Namen Sri Veeramakaliamman Temple. Der Fassadenaufsatz und der krönende Turm sind ein einziges riesiges dreidimensionales Wimmelbild mit hunderten von Mensch- und Tierfiguren.


Singapur, Ecke McKenzie und Selegie Road


Singapur, Little India - Perak Road


Singapur, Little India - Abdul Gafoor Moschee


Singapur, Little India - Perak Road


Singapur, Little India - North Indian Hindu Temple in der Cuff Road


Singapur, Little India - Upper Dixon Road


Singapur, Little India - Sri Veeramakaliamman Temple


Singapur, Little India - Sri Veeramakaliamman Temple


Singapur, Little India - Sri Veeramakaliamman Temple


Singapur, Little India - Sri Veeramakaliamman Temple


Singapur, Little India - Kitchener Road


Singapur, Little India - Jln Besar

Die Weiterfahrt führt uns zur Arab Street. Dort gefällt es uns viel besser. Alles ist sehr schön hergerichtet, es gibt viele offene Läden mit anschaubarem Angebot, die Straßen sind belebt. Wir schauen in einige Läden rein und kaufen auch ein paar Kleinigkeiten. Die Masjid Sultan Moschee ist allerdings leider geschlossen. Nach einem ausgiebigen Rundgang finden wir das sehr schön und sauber aussehendes Cafe Fika, das sich "schwedisch" gibt und wieder einmal eiskalt klimatisiert ist. Aber der Hunger ist stärker. Wir stürzen uns gleich auf die Desserts und essen gut zu Mittag mit Waffel bzw. Pfannkuchen jeweils mit Eis und trinken interessante hausgemachte Limonaden (lavender, elderflower, sprite, blueberries sowie cranberry, soda, fresh orange juice).


Singapur, Arab Street - Haji Lane


Singapur, Hadji Lane


Singapur, Kneipen mit Murals und Hofbräubier an der Hadji Lane


Singapur, Kneipenscene an der Haji Lane


Singapur, Murals und Installationen an der Haji Lane


Singapur, Mural an der Haji Lane


Singapur, Bussorah Street und Masjid Sultan Moschee


Singapur, Bussorah Street


Singapur, Arab Street


Singapur, Arab Street
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mrh400