16. Tag, Sonntag 06.01.2019: Havelock North und Umgebung
Geschlafen habe ich trotz schmerzendem Rücken ganz gut – das Wärmepflaster hat Wirkung gezeigt, auch wenn ich es gegen 05:00 entfernt habe. Der Wecker kräht, als das Handy 07:20 zeigt. Wir sind einigermaßen ausgeschlafen und machen uns fertig. Komischerweise ist draußen absolute Ruhe. Auch als Marianne unsere zu waschende Wäsche rausbringt, regt sich nichts. Der Vergleich von Uhr und Handy zeigt dann auch eine schlappe Stunde Unterschied. Das Handy hatte sich gestern aus nicht nachvollziehbaren Gründen in den Grundeinstellungen verstellt, was ich zwar repariert zu haben glaubte, aber offensichtlich nicht ganz vollständig. So waren wir eine Stunde zu früh dran und dösen in reisefertigem Zustand noch ein wenig.
Etwas vor der vereinbarten Zeit von 08:30 gehen wir dann raus und frühstücken mit Cereals, hausgemachtem Rhabarberkompott und Marmelade und bekommen dann auf unsere Frage nach einem cooked item auch noch die berühmten poached eggs von unserer Innkeeperin Diane.
Für heute ist eine Führung in einem Weingut über das Reisebüro vorgebucht. Wir fahren schon um 09:00 los in Richtung Vinery, so daß wir eine knappe halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit zugange sind. Wir werden trotzdem freundlich entgegengenommen und bekommen eine Privatführung durch die Produktionsanlagen. Gründer war ein schweizstämmiger Neuseeländer namens Steinmetz, dann wurde das Gut von einem McDonald übernommen, der zur Vermeidung von Verwechslungen mit der Burgerkette dann zum Namen Church Street Vinery wechselte. Heute gehören sie zu Pernod Ricard.
Im Keller gibt es ein kleines Museum mit Darstellung von Produktionsszenen. Die Figuren wurden nach lebenden Personen gestaltet, die im Unternehmen arbeiteten und von denen Masken abgenommen wurden.
Zum Abschluß bekommen wir noch eine Weinprobe mit einem ausgezeichneten Sekt Blanc de Noirs, einigen Weiß- und Rotweinen sowie einem Rose, von dem wir zwei Flaschen für den Verzehr auf der weiteren Reise kaufen. Ein Großeinkauf wre sinnlos, da wir ja ständig mit dem Auto unterwegs sind und Marianne nicht viel Wein verträgt.
Havelock North, Endsleigh Road - an der unser B&B liegt
Napier, Chruch Road Winery
Napier, Church Road Winery
Napier, Church Road Winery - auch Schnäpse werden hier gebrannt
Napier, Church Road Winery - Museum
Napier, Church Road Winery
Napier, Church Road Winery
Wir sind so zeitig fertig, daß wir noch den Farmers Market von Hastings besuchen können, den uns Diane ans Herz gelegt hatte. Angeblich handelt es sich um den größten lokalen Farmers Market auf der südlichen Hemisphäre.
Wir bekommen einen Parkplatz direkt am Eingang und werden von einem Straßen- (oder eher Markt-)musikanten abgefangen, der recht gut deutsch spricht und uns ein wenig vorfiedelt – angeblich eine musikalische Reise durch die Welt, die wir aber trotz der von ihm genannten Länder, denen die einzelnen Versatzstücke zuzuordnen seien, her nicht wirklich nachvollziehen können. Dennoch war es sehr unterhaltsam.
Der Markt selbst ist eine eher überschaubare Veranstaltung mit einer Reihe von Ständen rund um eine große Wiese; in der Mitte spielt eine Band, die Leute kaufen ein oder sitzen unter Bäumen im Gras oder an improvisierten Tischen. Insgesamt eine äußerst relaxte Veranstaltung.
Wir kaufen ein schönes Holzbrett, ein paar Minitomaten und auf Empfehlung der Führerin in der Vinery einen Käse.
Hastings, Farmers Market - Geigenspieler
Hastings, Farmers Market
Hastings, Farmers Market
Hastings, Farmers Market
Anschließend fahren wir zu einer weiteren Empfehlung von Diane, nämlich zur Birdwoods Gallery. Eine kuriose und idyllische Veranstaltung mit einer Galerie zimbabwischer Kunst – insbesondere ein bemerkenswerter Skulpturengarten –, einem Restaurant mit ausgedehntem Garten, einem Süßwarenshop und einem Eisstand. Wir finden gerade noch Platz an einem großen Gartentisch, bestellen hausgemachte Limonaden und einen Avocado-Feta-Toast und genießen das ganze Ambiente ausgiebig.
Havelock North, Birdwoods - Garten
Havelock North, Birdwoods - Park
Havelock North, Birdwoods - Skulpturenpark
Havelock North, Birdwoods - Frauenkopf
Havelock North, Birdwoods - Metall-/Efeuschafe
Havelock North, Birdwoods - Wasserbecken
Havelock North, Birdwoods - Blechwildschweine
Havelock North, Birdwoods - Ice Cream Shop
Havelock North, Birdwoods - Süßwarenshop
Anschließend fahren wir zurück ins B&B – gerade mal 600 Meter – und machen eine gemütliche Siesta, sammeln die aufgehängte Wäsche ein und bereiten uns auf den Abend vor.
Gegen 17:00 fahren wir in Richtung Restaurant, aber nicht ohne vorher einen Abstecher auf den Te Mata Peak zu unternehmen, auf den eine zum Schluß ziemlich enge einspurige Straße mit ein paar Ausweichen führt. Dort oben hat man einen fantastischen Ausblick auf Land und Meer, Hügel und Fluß – ein absolutes must.
Te Mata Peak, Tukituki River
Te Mata Peak, Blick nach Südwesten
Te Mata Peak, Blick zur Hawkes Bay
Im Piku schließlich essen wir Fischbällchen, rohen marinierten Kingfish, phantastisches Lamm mit Japanese Slaw und als Nachtisch noch eine Coconut-Panna-Cotta mit Sesam-Eis, dazu zwei japanische Biere.
Zurück im B&B gehen wir den Rose an, unterhalten uns mit Diane. Sie erzählt uns, daß das Haus im Winter praktisch nicht warm zu bekommen ist, weil es – wie praktisch alle Häuser in Neuseeland keine Doppelverglasungen hat – nur im Wohnzimmer sind zwei große Fenster damit ausgestattet, was aber nicht ausreicht. Deshalb fahren sie jeden Winter nach England, wo sie auch herstammt. So viel zum energetischen Vorbildland Neuseeland. Nach Beschäftigung mit dem PC fallen wir ins Bett.
78 km