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Autor Thema: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)  (Gelesen 14735 mal)

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Anti

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #30 am: 09.06.2013, 14:29 Uhr »
In England regnet es immer? Das kann ich abändern in:

In Schottland regnet es immer? Ja, aber nie da wo ich war oder es gerade nicht gebrauchen konnte...

Flicka

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #31 am: 09.06.2013, 17:48 Uhr »

Ach ja, und Bretagne hätte ich auch gerne mal. Dummerweise sind es von mir aus eben noch einmal etliche Stunden mehr als von dir aus dorthin. Du schaffst die Strecke mit dem Auto sicher an einem Tag, oder?

Ist zwar ein langer Tag, aber ja, das klappt. Es gibt aber auch ganz nette Ziele links und rechts der Autobahn für eine Zwischenübernachtung. Wir hatten z.B. mal überlegt, auf Hin- oder Rückfahrt noch an die Loire zu fahren und in Chartres Zwischenstation zu machen.






Wow! Herrliche Ausblicke!

paula2

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #32 am: 10.06.2013, 10:54 Uhr »
so jetzt bin ich endlich auch hinterhergereist  :D ich war eine Woche ohne WLAN  :(
das ist aber alles ziemlich urig, also mir gefällt das. Ich brauche nicht nur herausgeputzten Tourikitsch. Und Fish and Chips mag ich sehr, verhungern würde ich nicht. Dass man in Pubs sein Essen mitbringen darf finde ich nett, das ist dann wie in den bayerischen Biergärten (wobei man dort auch immer was zum Futtern kaufen kann falls man keinen Freßkorb mitschleppen will).
Die Wanderwege scheinen sehr gepflegt, das gefällt mir, man kann sich nicht verlaufen oder?

SusanW

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #33 am: 10.06.2013, 11:39 Uhr »
Hach, die raue Küste mit den Blümchen finde ich schon mal sehr schön  :D Einiges sieht ja tatsächlich so aus, wie ich mir Cornwall so vorstelle.
Liebe Grüße 
Susan

Inspired

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #34 am: 10.06.2013, 22:00 Uhr »
Ja, tolle Anblicke, tolle Blümchen, aber auch der Touristenkitsch kommt nicht zu kurz.

Und, neeeeee, verlaufen kann man sich kaum. Nur bei Lyme Regis habe ich den Coast Path nicht immer sofort identifizieren können. Da war wegen Erdrutschen aber auch was gesperrt. Ansonsten immer dem Meeresrauschen nach und dann entscheiden: Willst du das Meer rechts oder links von dir haben :D

Inspired

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #35 am: 10.06.2013, 22:12 Uhr »
MI, 22.5.: Sonne und Küste satt.

Ich hatte viel vor. die ganze große Runde durch den westlichen Zipfel Cornwalls stand an.

Zunächst ging es nach St. Ives, wie gesagt, dort hätte ich gerne übernachtet. Mich dafür zu entscheiden, wäre sowohl klug als auch angenehm gewesen. Zwar war es hier in dieser Ecke tatsächlich voll, aber es war alles noch im Rahmen, obwohl der große Parkplatz etwas außerhalb der Stadt schon fast voll war, als ich am späten Vormittag wieder fuhr.

St. Ives wird dafür gelobt, dass es hier ein ganz spezielles Licht gebe. Und tatsächlich war es sehr hell trotz des noch wolkigen Himmels. Gerne hätte ich den Ort abends erlebt, wenn Ruhe eingekehrt ist und die Touribusse weg sind. Als ob der Ort mich locken wollte noch ein bisschen zu bleiben, rissen die Wolken auf, als ich gerade wieder fahren wollte, ein letztes Sonnenfoto aus der Ferne war mir vergönnt.









Superschön war dann der folgende Abschnitt von St. Ives in Richtung Land's End. Es ging durch fast baumlose Landschaft. Man konnte his dahin sehen, wo die Klippen begannen. Farmen, Kühe, alte Gemäuer prägen hier das Bild. Immer wieder hielt ich an um die Stille zu genießen und den Ausblick. Ja, es war tatsächlich still. Ob das allerdings im Juli auch noch so ist, wenn sich Wohnmobile, Busse und Mietwagen aneinander reihen, sei dahin gestellt.





Muss man Land's End gesehen haben? Vielleicht. Die Bedruthan Steps waren schöner und wilder. Nur der Gedanke, dass man von hier aus nur sehr ausdauernd schwimmen muss um in die neue Welt zu kommen, war schon nett. Für eine viertel Stunde oder mehr mit Wind um die Nase und Sonne auf derselben reichte es allemal.

Ansonsten findet hier ein ziemlicher Rummel statt mit vielen Leuten, 4D-Film und Shops und dem teuersten Pasty ever, auf das ich spätestens dann leichten Herzens verzichtete, als ich an einer Tafel an der Wand zu lesen bekam, dass es sich um die ideale hochkalorische Nahrung für die Minenarbeiter früher gehandelt habe.







Nun wollte ich das Minack Theatre sehen, eine Freilichtbühne direkt an der Klippe. Welch tolle Kulisse sich hier bot, konnte man schon bei der Anfahrt ahnen, aber zum wiederholten Male wurde mir zum Verhängnis, dass ich nicht genau genug hingesehen habe. Das Theater war heute nur bis Mittag zugänglich, weil am Nachmittag Veranstaltungen stattfanden. Pech gehabt und umgedreht.

Immerhin blieb so nun Zeit für Mousehole, einen winzigen Fischerort, den man gesehen haben sollte. Gnadenlos jagte mich die Navi durch eine Gasse, bei der links Blumenkübel standen und rechts eine niedrige Mauer war. Wenn das mal nicht so war, begegnete einem garantiert eine zerstreut wirkende Familie. Und irgendwann sah ich mich gleich drei Autos von vorne gegenüber, sodass ich über eine Kuppe zurücksetzen musste. Meiner Meinung nach müsste es eher Mousetrap heißen.

Puuuuh, dafür sorgte der Ort für Entspannung pur, das fanden außer mir noch eine Handvoll Menschen, die an die Mauer gelehnt im Sand sitzend oder mit Pinsel und Farbe die Kulisse festhaltend hier saßen und die Sonne genossen. Noch ein Eis und alles hat einmal ein Ende.









Oh how lovely! Übrigens musste ich mich im Vokabular doch ein bisschen umgewöhnen: Während die Amis alles "great" oder "cool" finden oder bestenfalls "cute", wenn etwas beim besten Willen zu winzig oder zu niedlich ist und "great" absolut nicht zutreffend ist, fand man hier alles "lovely": Die Wahl des Essens seitens der Kellnerin, das Essen selbst seitens des Gastes, Ausblicke, Anblicke, Verhalten anderer, als ich beispielsweise angehalten habe um einen Radfahrer durchzulassen. Statt des in den USA allgegenwärtigen "scuuuuse me", ist man hier in einem fort und immerwährend "sorry".

Nun sollte es noch zum St. Michaels Mount gehen, Gegenstück zum Kloster Mont-Saint-Michel in Frankreich, nur kein Kloster, sondern weltlich, aber zumindest auf den ersten Blick nach den Bildern, die ich kenne, fast zum Verwechseln ähnlich. Der erste Anblick aus der Ferne erwirkt einen Wow-Effekt. Auch diese Insel ist bei Ebbe zu Fuß zu erreichen. Da aber Flut war, löhnte ich 2 Pfund britischen Geldes und ließ mich fahren. Übrigens: Auch der Rückweg kostet nur 2 Pfund Geld, man muss nicht warten, bis Ebbe ist und man den Weg benutzen kann.

Die Burg ist heute noch in Familienbesitz. Und so findet man neben uralten Ölschinken mit den Antlitzen der Ahnen hochmoderne Fotos der Jugend von heute in den Ausstellungsräumen, selbstverständlich sehr gediegene Jugend!











Lizard wurde noch sehr empfohlen. Zwar war ich schon KO, aber das wollte ich mir nicht entgehen lassen, schließlich rügte der Reiseführer, dass dieses kleine Örtchen trotz seiner Schönheit vielen zu weit ab vom Schuss sei, obwohl man hier das finde, was man in Land's End vermisse, und als Weichei, dem eine halbe Stunde Fahrt zu weit ab vom Schuss ist, wollte ich nicht gelten. Und überhaupt, in Falmouth hätte ich auch wieder laufen müssen um in der sich mir eher abweisend präsentierenden Stadt etwas zu essen zu finden, sodass ich auf eine nette Kneipe in dem Ort mit Geheimtippcharakter hoffte.

Ich drehte vom Ortszentrum zunächst nach Westen, lief sozusagen mit der Kirche ums Dorf und genoss die tatsächlich sehr leere Küste der Landzunge mit tollen Ausblicken um dann von Osten wieder im Triumphmarsch in den Ort einzuziehen.













Na bitte, wer sagt's denn, 19 Uhr, Abendbrotzeit und eine ganz nett wirkende Kneipe, eher ein Café als ein Restaurant, lag direkt vor meiner Nase. Zugegeben, Steak mit Salat ist in den USA sicher besser, aber es war ein netter Abschluss des Tages, dessen Nachwirkungen mir noch als Brennen der Sonne beim Schreiben dieses Berichtes in der Lounge des Hotels und einem Gin Tonic aus der Bar des Vertrauens im Gesicht stehen.

In England regnet es immer? Heute jedenfalls keinen einzigen Tropfen!

paula2

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #36 am: 11.06.2013, 08:52 Uhr »
hey das ist ja witzig: ein englischer Mont Saint Michel  :D in Frankreich sind sie am arbeiten, dasss es wieder eine Insel wird (vielleicht sind die Arbeiten jetzt auch schon fertig, ist schon ein paar Jahre her dass ich dort war).
Wenn ich nur wüßte dass es mit dem Wetter klappt würde ich wirklich auch gern nach England fahren. Und mit Wolken sieht ein Himmel eh interessanter aus als pur blauer Himmel. Die alten Gemäuer wie das in Lizard könnten genauso gut in Frankreich stehen. Gefällt mir super, kann so weitergehen  :daumen:

Inspired

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #37 am: 11.06.2013, 09:01 Uhr »
Guten Morgen, Paula,

England ganz ohne Regen kann ich mir nur schwer vorstellen, und tatsächlich ist es wirklich so, dass er, wie mir schien, plötzlicher und heftiger kam als ich es sonst kannte.

Andererseits kam er nicht immer, wenn ich es erwartete, sondern blieb bei bedrohlichem Himmel oft genug trotzdem aus bzw. der Himmel riss auch manchmal unerwartet auf und bescherte mir eine oder mehrere Sonnenstunden, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Auf jeden Fall steht fest, dass ich auf dem Rückweg von Frankfurt nach Erfurt in den knapp 3 Stunden Autofahrt mehr Regen hatte als in den neun Tagen zuvor.

Mai und dann nochmals im September ist es wohl relativ stabil mit dem Wetter. Wenn man nicht baden, sondern etwas sehen will und wenn man nicht totgetreten werden will, dann sind das zudem auch die richtigen Monate. Daher hatte ich um Weihnachten herum relativ unbesorgt gebucht, als es galt ein Ziel zu finden, mit dem ich die lange Durststrecke bis zum nächsten großen Urlaub überbrücken kann.

Ich würde es an deiner Stelle wagen. Ansonsten bieten Die Pubs ja auch genügend überdachtes Vergnügen. Und die Engländer nehmen es echt cool, wenn es mal gießt.

paula2

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #38 am: 11.06.2013, 16:00 Uhr »
nachdem September unser Lieblingsurlaubsmonat ist, ist das wirklich ein Argument. Oder vielleicht mal nur eine Woche im Mai zum "antesten" und dann im Herbst noch ein "richtiger" Urlaub  :D
mich reizt Schottland und England schon lange, bloß wie ich meinen Freund überreden kann weiß ich im Moment noch nicht. Da muss ich noch etwas Überzeugungsarbeit leisten  8)

Inspired

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #39 am: 11.06.2013, 17:14 Uhr »
Na ja, Argument "Probewoche". Oder was auch geht, ist mit ein bisschen Zeit ein paar Tage London gekoppelt mit ein paar Tagen Cornwall.

Oder Argument. "Schöne Wanderwege"?

Heike & Heimo

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #40 am: 11.06.2013, 19:14 Uhr »
An den häufig auftretenden Regen kann ich mich noch gut erinnern, wenn unser Aufenthalt dort auch schon gute 15 Jahre her ist. Besonders gut kann ich mich noch daran erinnern, das der Regen beinahe waagrecht daherkam, was mich als Brillenträgerin besonders nervte.

Deine Tour brachte dich zu vielen Plätzen die auch wir damals besucht haben. Es ist sehr spannend mit dir mitzureisen und bei vielen Bildern zu sagen: "Schau mal, da waren wir ja auch." Ich glaube, ich werd mal meine alten Bilder durchsehen müssen...

lg, Heike
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #41 am: 11.06.2013, 20:31 Uhr »
Nach 15 Jahren ist es wirklich wieder mal Zeit alte Fotos anzusehen und zu überlegen, ob man nicht nochmal an das alte Ziel oder in die Nähe davon fahren will...

Inspired

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #42 am: 11.06.2013, 20:47 Uhr »
Sorry, eigentlich wollte ich gerade weiter schreiben. Aber wie am Wochenende schon mal, will Picasa mir nicht alle Bilder anzeigen. Da muss ich nun wohl warten, bis das wieder möglich ist. :(

SusanW

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #43 am: 11.06.2013, 21:34 Uhr »
Wieder schöne Bilder - wie ich mir Cornwall so vorgestellt habe  :D Nur Lands End fand ich jetzt weniger spannend, oder liegts nur an der Perspektive?
Da macht Lizard  offenbar wirklich mehr her.

Das Wetter sieht ja bisher ganz ordentlich aus, hoffentlich haben wir in Schottland auch so ein Glück.

Paula, ich konnte den Gatten auch nur zu "Schottland schnuppern" überreden mit dem Versprechen, dass es dann noch ins warme Spanien geht  8)
Liebe Grüße 
Susan

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Re: Oh how lovely - unterwegs auf Pilcherpfaden (England 2013)
« Antwort #44 am: 11.06.2013, 21:56 Uhr »
In Land´s End war es ziemlich voll und auch nicht spektakulärer als auf der Lizard Halbinsel. Lizard fand ich schön wegen des strahlend weißen Leuchtturms, der abendlich friedlichen Stimmung und weil es insgesamt etwas abwechslungsreicher wirkte als Land´s Ende.

Ich kann aber nur nochmals sagen: Sofern man überhaupt eine Entscheidung treffen sollte, sollte man sich eben entscheiden, wie viel Zeit man an der raueren Nordküste verbringen will und wieviel Zeit an der ruhigeren Südküste und ob man lieber etwas größere Orte nimmt oder kleinere Orte mag.

Das Wetter hat sich wirklich fair verhalten. Sicher wäre da bestimmt noch mehr drin gewesen, aber ich konnte mich wirklich nicht beklagen, wie ich finde.