06/07.09.2009
Hafnarfördur – Hveragerdi – Keflavik – Düsseldorf – Wien
Dieser Tag, oder diese zwei Tage, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Sie haben schlecht begonnen aber gut geendet. Nach dem Aufstehen gingen wir Frühstücken. Das war etwas spartanisch. Beim Öffnen des Honigs passierte mir ein kleines Missgeschick. Ich rutschte ab und beförderte meinen Kaffee auf den Tisch und Boden. Die Rezeptionistin, die auch das Frühstück betreute, war nicht da. So ging ich zu ihr nach oben und beichtete ihr mein Versehen. Sie war sehr freundlich und wird sich der Sache annehmen. Nach dem Packen wollten wir losfahren. Nochmals zum Geysir in Geysir. Ich schob zurück und schaute wo ich am besten weiterfahre. In diesem Moment gab es ein deutliches, blechernes Geräusch. Mir war sofort klar, dass ich irgendwo angefahren sein musste.
Ein blauer Geländewagen war es der mir im Weg gestanden ist. Zurück zur Rezeption um den Besitzer zu suchen. Die Rezeptionistin bedauerte mein Missgeschick und fragte nach der Farbe des Autos. Ich sagte es wäre ein blauer Geländewagen. Sie bekam große Augen und sagte mit lauter Stimme „Not the blue one.“. Draussen bestätigte sich ihr Verdacht, wir hatten uns ihren fahrbaren Untersatz zum Rammen ausgesucht. Wir begannen mit dem Unfallbericht. Sie verständigte ihren Freund, dem das Auto gehört. Wir haben ein Auto bei Sunny Car´s gebucht mit Allin. Da es sich um einen Unfall mit einem Fremdfahrzeug handelte, ist ein Polizeibericht notwendig. Sie wurde verständigt. Der Freund war auch gleich da und wir erledigten den Papiergram. Als nach fast 2 Stunden immer noch keine Polizei da war, rief die Rezeptionistin nochmals an. Die taten so als hätten sie noch nie was gehört. Nach 10 Minuten kamen dafür gleich zwei Fahrzeuge.
Wenigstens die Kinder hatten ihre Freude. Der Beamte erklärte uns, mit dem üblichen Charme eines Polizeibeamten, dass für solche Bagatelleunfälle kein Bericht ausgestellt wird. Ich rief bei Sunny Cars an sagte dem Mitarbeiter, dass die keinen Bericht ausstellen. Nach kurzer Diskussion vermerkte er den Anruf in unserer Kundendatei. Der Polizist half uns noch beim richtigen Ausfüllen des Unfallberichtes.
Wir verabschiedeten uns noch von der, trotz der Vorfälle, sehr hilfsbereiten und freundlichen Rezeptionistin.
Es war schon fast 13 Uhr. Für Geysir war es nun zu spät. Wir fuhren nach Reykjavik zu einem Spielzeuggeschäft. Wir hatten, obwohl nur ISK für 400 € gewechselt, noch einiges an Bargeld. Die Jungs sollen sich etwas aussuchen. Florian hat sich gleich für Lego entschieden, das um mehr als die Hälfte verbilligt war. Jonas kam natürlich an einem Elektrobaukasten nicht vorbei.
Wir hatten noch genügend Zeit. So beschlossen wir nach Hveragerdi zu fahren. Vor dem Ort regnete es natürlich wieder in Strömen. Die Dampfsäulen der Geothermalkraftwerke steigen bedrohlich zum Himmel.
Bevor wir in den Ort fuhren verschlug es uns noch zufällig zu einer Warmwasserübergabestation.
Sieht alles sehr desolat aus. In Hveragerdi hatten wir bei unserem ersten Besuch die heißen Quellen übersehen. Mitten in der Stadt gibt es einige Pool´s zu sehen.
Eine lustige Geschichte hat die „Müllquelle“.
Das Imperium schlägt zurück.
Etwas außerhalb soll es einen Geysir geben.
Der war aber nur ein mit Steinen eingefasstes Loch.
Oberhalb des Ortes gab es auch noch einige Schlammtöpfe mit rotem Schlamm zu besichtigen.
Überall aus dem Berg schien es zu dampfen.
Weitere Schlammtöpfe lagen auf unserem Weg.
Bevor uns der Regen wieder zu unserem Auto trieb, kamen wir noch an einem Abschnitt der Erdbebenspalte vorbei, deren weiteren Verlauf wir im Boden des Visitorcenters schon gesehen haben.
Mittlerweile war es später Nachmittag geworden. Wir fuhren zurück nach Reykjavik. Bei einer Tankstelle wuschen wir unser Auto. Das Waschen mit der Lanze kostet in Island nichts. Mich hat schon gewundert, wie es möglich ist, dass die Autos außen immer so sauber aussehen. Noch einmal volltanken für die Rückgabe.
In Keflavik werfen wir unsere Bettwäsche in den dafür vorgesehenen Container von Viator und entmüllen unser Fahrzeug.
Am Flughafengelände packen wir unsere Koffer. Das war gar nicht so einfach. Ein alter Kindersitzpolster und blieb auf der Strecke. Die Kinder und Heike zum Flughafen und ich zur Übergabestation von Budget. Die hatten aber schon um 17 Uhr geschlossen. Rückgabewillige sollen zum Schalter im Flughafen kommen. Am Flughafen stellte ich das Fahrzeug an dem Platz bei dem ich es abgeholt habe. Im Flughafen war der Budgetschalter nicht besetzt. Rückgaben wurden über AVIS abgewickelt. Für die Versicherung von Sunny Cars benötige ich eine Bestätigung des Fahrzeugvermieters. Der AVIS Mitarbeiter fühlt sich nicht zuständig. Alles diskutieren half nichts.
Wir warten auf unser Flugzeug, das erst um 0:45 Uhr planmäßig abfliegen sollte. Am Geruch der Wartenden war sofort zu erkennen, wer Trekker war und wer Hoteltourist.
Das Einchecken ging ohne Probleme vor sich. Das Flugzeug war pünktlich da und für das Einsteigen bereit. Die Kinder waren schon längst eingeschlafen. Das Flugzeug hob um ein 1 Uhr ab. Der Pilot wollte nicht zu früh starten, da wir so und so nicht vor 6 Uhr in Düsseldorf landen können.
Auf die Sekunde genau um 6 Uhr setzten wir auf der Landebahn in Düsseldorf auf. Als Jonas aufwachte, war seine erste Frage wann wir endlich in Keflavik starten. Erst Florian konnte ihn überzeugen, dass er schon in Düsseldorf ist. Als wir in den Transferbereich kamen, fielen gleich die langen Schlangen an den Gates auf. Die erste Vermutung bestätigte sich, Streik. Ein Air Berlin Flug nach dem anderen wurde zuerst verschoben und dann gestrichen. Am Serviceschalter der mit 3 (!!!!!) Leuten besetzt war bildeten sich lange quer Schlangen quer durch die Halle. Nur der erste Wien Flug wurde immer weiter nach hinten verschoben. Wir waren übermüdet und schon etwas nervös ob wir hier heute noch weg kommen. Alles war leer gegessen, da an die Charterfluggäste Essensgutscheine ausgeteilt wurden. Die Kinder waren hungrig und es gab quasi nichts zu essen. Wo es noch Reste gab, waren unendlich lange Menschenschlangen. Mit Alkohol hätten wir uns die nächsten 1000 Leben eindecken können. Als es für unseren Flug nach 8 Uhr Zeit wurde, gingen wir zum Gate um zu sehen was passieren würde. Gerade als wir zum Gate kamen, sagte eine Frauenstimme: “Air Berlin Flug 8240 nach Wien steht zum Einsteigen bereit.“ Allen Anwesenden war die Erleichterung anzusehen. Der erste Flug von Air Berlin an diesem Tag, der abgefertigt wurde. Mit Bussen wurden wir zu einer Außenposition gebracht. Nachdem alles zum Abflug bereit war, meldete sich der Pilot. Wir können erst frühestens in einer halben Stunde starten, da wir keinen besseren Slot bekommen haben. Der Fluglotse habe mitgeteilt, dass er zur Zeit zuviel arbeit habe mit dem Flugverkehr über Düsseldorf. Alle Starts und Landungen werden gestoppt und dann nur schleppend weitergeführt. Um 9 Uhr 20, also 40 Minuten später, starteten wir endlich. Ich glaube jedem an Bord war die Verspätung egal, alle waren froh, dass der Flieger überhaupt abhob. Mit der entsprechenden Verspätung, aber noch kurz vor dem Flieger, der schon um 6:20 in Düsseldorf starten hätte sollen, landeten wir in Wien. Heikes Papa wartete schon auf uns brachte uns nachhause.
Der Schaden wurde von Sunny Car´s ohne Probleme bezahlt.
Gefahrene Kilometer: 159