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Autor Thema: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit  (Gelesen 23136 mal)

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Inspired

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Jemand Lust auf Rumänien?

Mit einem schönen Mietwagen...



und Hotels in guter Lage, manchmal direkt am Wasser...



mit guter Ausstattung...



ein Land mit herrlichen Landschaften...



und interessanten Städten...



entdecken?

Nein? Echt nicht? Ja, ja, genau dieses Bild hatte auch ich von Rumänien bis ich in Bukarest aus dem Flieger stieg… Und na klar, das ist eine Seite des Landes, das als "Armenhaus Europas” bezeichnet wird, aber das Land hat noch viele andere überraschende Seiten, die kaum jemand kennt, sodass kaum jemand auf den Gedanken kommt Rumänien zu besuchen. Und so schaute auch ich in erstaunte Gesichter, als ich meine Reisepläne kund tat. Rumänien? Was willst du denn da? Ja, was wollte ich da?

Na los, diskutieren wir das noch einmal bei einer guten Limonade, die es dort überall gibt und einem guten Essen, OK?





Und ihr werdet sehen, dass "die gute alte Zeit" in Rumänien keineswegs bedeutet sozialistische Relikte aufzuspüren, sondern dass die Zeit mancherorts dort offenbar schon viel, viel früher stehen geblieben ist. Los geht's!

Im Grunde gerade erst aus Indien zurück, habe ich noch eine Woche Urlaub zu verplanen, den ich nicht in der Hauptsaison verbringen will.

Aber wohin soll es gehen? Eine Woche Mallorca mit Mietwagen und zwei verschiedenen Unterkünften (keinen ordentlichen Flug zu vertretbarem Preis gefunden). Gibt es vielleicht ein Flugschnäppchen in irgendeine exotische Stadt (leider nicht). Oder fahre ich mit dem Auto an die oberitalienischen Seen (angesichts der Unterkunftspreise schnappe ich nach Luft) oder in die Bretagne (bestimmt noch zu kalt)? Nach vielem Überlegen wird es etwas ganz anderes - Rumänien!

Schon vor zwei Jahren berichtete eine liebe Kollegin, dass sie dort ihren Urlaub zu verbringen gedenke. Verrückte Idee, oder? Wer fährt schon dorthin??? Und sie ist heile und begeistert zurück gekommen.

Aber was weiß ich denn über Rumänien? Vor vielen Jahren flimmerten zu Weihnachten verschneite Bilder über die Mattscheibe. Sie zeigten die Hinrichtungen Ceausescus und seiner Frau.

Einige Jahre später spendete ich immer wieder abgelegte Kleidung für Rumänien an eine Organisation, die unter anderem ein armes Kinderheim ohne Fenster unterstützte. Dieses übrigens Folge von Ceausescus Ansinnen Abtreibung unter Strafe zu stellen, woraufhin die Waisenhäuser überquollen und die Anzahl der Straßenkinder stieg.

Und dann erinnere ich mich an meine erste Flugreise im Alter von 6 Jahren. Mit einer befreundeten Familie ging es an die Schwarzmeerküste zum Badeurlaub nach Mamaia, wo wir die Errungenschaften des Sozialismus bewundern und den Strand der Schwarzmeerküste genießen durften. In dem Urlaub lernte ich das Schwimmen. Immer, wenn ich in dem Hotel allein unterwegs war, blieb der Aufzug stecken und die Fahrstuhlführerin klopfte an die Tür und rief um Hilfe, damit wir befreit werden.





Und da will ich hin, trotzdem  in Erfurt fast jeder besorgt schaut und die Stirn runzelt, denn Rumänien haben gelernte DDR-Bürger normalerweise in nicht sehr guter Erinnerung.

Jedoch landet bei einem Reiseführerstöbern ein dicker Reiseführer über Rumänien in meiner Tasche und einige Tage später kann ich stolz verkünden, dass der Flug gebucht ist.

Und plötzlich treffe ich auf einige Leute, die zwar alle noch nicht dort waren, es jedoch durchaus mal ins Auge fassen würden oder die Leute kennen, die schon dort und begeistert waren.

Floridiana

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Interessant. Ich war da im ersten Jahr, als sie die Grenze fuer westliche Individualtouristen oeffneten. Glaube 1966.
Mit dem Auto durch Jugoslawien, dann stundenlang an der Grenze warten. Ueber Bulgarien wieder ausgefahren. Danach wieder zurueck und durch Ungarn und Oesterreich nach Hause.

wuender

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Hier muss ich unbedingt mitlesen, da ich in etwas mehr als zwei Wochen beruflich einige Tage in Rumänien verbringen werde. Ich bin gespant, was ich hier nun schon vorher von diesem Land erfahren kann.

Schöne Grüße,
Dirk

Inspired

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Hallo ihr beiden,

dann hoffe ich mal, ich kann euch ein bisschen zeigen, wie das Land sich gemacht hat und wie es derzeit so ist. Und ich werde mich sputen, Dirk, dass ich es in den nächsten zwei Wochen hier noch bis zum Abschluss schaffe.

In den Sechzigern war das Land sicher noch gaaaaaanz anders, Floridiana, darüber wüsste ich auch gerne mehr, wie es damals so war als Tourist.

Arca

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Ich bin auch dabei, denn auch ich werde noch dieses Jahr 2 Tage in Bukarest sein und habe nicht den leisesten Hauch wie ich die gestalte, was lohnenswert ist anzuschauen, zu essen und vielleicht auch einzukaufen. Was ich mit Befremden gehört habe ist das man dort mit Englisch auch nicht besonders weit kommt. Daher hoffe ich auch auf einige nützliche Tipps.

Inspired

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Keine Sorge, Bille, im Donaudelta hatte ich manchmal auch im Hotel Verständigungsschwierigkeiten, aber in Bukarest kannst du im Hotel und in Lokalen schon ziemlich sicher sein, dass du zu deinem Zimmer und zu deinem Essen kommst, entweder mit Englisch oder mit Deutsch.

Und solltest du mal irgendwoe einen Wunsch haben und dein Ansprechpartner kein Englisch können, dann holt man dir schon jemanden, der dir weiter helfen kann, und wenn es ein Passant ist, der gefragt wird...

KarinaNYC

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Ach herrje, diese "Löcher im Boden" => Toilette kenne ich nur aus Tokyo & Singapur  :shock: Ich hätte das so weit "westlich" jetzt gar nicht erwartet?
Ich bin in jedem Fall dabei!  :wink:

Goon

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Re:
« Antwort #7 am: 10.07.2015, 13:10 Uhr »
Dann geh mal nach Frankreich.....
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

Inspired

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Jupp, solche Klos kenne ich aus aus Marokko, aus Mittelmeerurlauben in tunesien und damals noch Jugoslawien in den 80ern, und natürlich aus Asien. Übrigens sind diese Klos in Asien, sofern sie nicht rettungslos geflutet sind, mir inzwischen deutlich lieber als europäische Klos...

DO, 21.05.2015: Erfurt - Berlin

Und wieder droht ein Streik mir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Bahn will streiken, ausgerechnet, als ich zum ersten Mal im Leben ein Rail and Fly gebucht habe. Na gut, also flugs noch einen Parkplatz in Berlin dazugebucht und los geht’s. Rail and Fly kann mich mal, und zwar für die nächsten 46 Jahre meines Lebens wieder!

Ich arbeite bis zum Mittag und mache mich dann auf den Weg. Pustekuchen, ich bin keinesfalls schon um 18 Uhr oder so in Berlin, sondern - da die S-Bahnen noch nicht wieder fahren, obwohl die Bahn mir zu Ehren seit heute Morgen auf das Streiken verzichtet, erst nach 20 Uhr. Zu meiner Freude haben die Läden am Alex bis 21 bzw. 22 Uhr geöffnet. Das nutze ich aus und erwerbe in Rekordzeit noch einen Koffer voll Hosen, Shirts und Schuhe. Ich setze mich in die erstbeste Kneipe unter’m Funkturm, eine gnadenlose Touriabzocke und schaffe es so gerade noch ein Chili con carne (Note 4) und einen Cocktail (Note 2+) zu verzehren, bevor das Publikum (Note 5-) mich in die Flucht schlägt. Na ja, morgen geht es ja noch früh genug los, also kann ich auch ins Bett im altbewährten H2 direkt nebenan.

Tinerfeño

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Re: Re:
« Antwort #9 am: 10.07.2015, 15:06 Uhr »
Dann geh mal nach Frankreich.....
Ich war jetzt schon öfter mal in Frankreich und kenne solche Toiletten nur aus Erzählungen aus den 70ern.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Drummond

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Re: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit
« Antwort #10 am: 10.07.2015, 15:52 Uhr »
"........denn Rumänien haben gelernte DDR-Bürger normalerweise in nicht sehr guter Erinnerung."

Warum?

Inspired

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Re: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit
« Antwort #11 am: 10.07.2015, 16:12 Uhr »
"........denn Rumänien haben gelernte DDR-Bürger normalerweise in nicht sehr guter Erinnerung."

Warum?


In Ungarn oder an der Küste Bulgariens konnte man es sich gut gehen lassen. Kreuzfahrten oder exotischere Reisen beispielsweise in die Mongolei konnte man, soweit ich weiß, wohl machen, wenn man entweder Beziehungen hatte oder sehr schnell war.

Rumänien war jedoch sehr, sehr arm und rückständig, sodass niemand dorthin reisen wollte.

Mir wurden Geschichten von vor der Wende erzählt, beispielsweise dass man bei der Durchfahrt die Zugabteile verrammelt habe aus lauter Angst vor Bettlern und Belästigungen. Alles sei dbeim Blick aus dem Zugfenster uster, grau, heruntergekommen und unheimlich gewesen usw.

Eine Kollegin, die wohl schon kurz nach der Wende durch das Land gefahren ist, erzählte, dass sie auf Bahnhöfen angebettelt worden sei. Es habe nichts gegeben, was keine Verwendung gefunden hätte. Ich solle bloß massenhaft Bonbons und Kugelschreiber und Zigaretten mitnehmen usw.

Bonbons, Zigaretten und Kugelschreiber kauft man mittlerweile durchaus auch dort bei Penny oder bei Rossmann, aber es ist schon so, dass das Land einen großen Anteil sehr armer Menschen hat, besonders auch unter den alten Menschen. Ich habe das eine oder andere Mal einem bettelnden Mütterchen ein paar RON (4,5 RON = 1 Euro) gegeben. Einmal habe ich einer alten Frau, die den ganzen Nachmittag bis zum späten Abend in der Fußgängerzone stand mit einem Korb voll Blumen ein Sträußchen Wiesenblumen abgekauft. Die hat sich sehr gefreut und wir haben aus Fetzen von Deutsch, Französisch und Rumänisch noch ein paar Minuten uns unterhalten.

Um Bonbons haben mich nur einmal Kinder angebettelt in einem Dorf...


KarinaNYC

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Re: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit
« Antwort #12 am: 10.07.2015, 16:44 Uhr »
Jupp, solche Klos kenne ich aus aus Marokko, aus Mittelmeerurlauben in tunesien und damals noch Jugoslawien in den 80ern...

Da war ich noch nirgends  :lol:

Drummond

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Re: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit
« Antwort #13 am: 10.07.2015, 16:59 Uhr »
Jupp, solche Klos kenne ich aus aus Marokko, aus Mittelmeerurlauben in tunesien und damals noch Jugoslawien in den 80ern...

Da war ich noch nirgends  :lol:

Im Türkischen waren wohl auch noch nicht viele?
Ist Hygiene pur. Aber etwas anstrengend eben.
VG

Canyoncrawler

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Re: Rumänien: Unbekanntes Europa - eine Reise in die gute alte Zeit
« Antwort #14 am: 10.07.2015, 17:26 Uhr »
Da steige ich doch gerne zu.

Rumänien ist auch noch so ein Land in das ich unbedingt mal reisen möchte.
Gruss Kate
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