Jemand Lust auf Rumänien?
Mit einem schönen Mietwagen...
und Hotels in guter Lage, manchmal direkt am Wasser...
mit guter Ausstattung...
ein Land mit herrlichen Landschaften...
und interessanten Städten...
entdecken?
Nein? Echt nicht? Ja, ja, genau dieses Bild hatte auch ich von Rumänien bis ich in Bukarest aus dem Flieger stieg… Und na klar, das ist eine Seite des Landes, das als "Armenhaus Europas” bezeichnet wird, aber das Land hat noch viele andere überraschende Seiten, die kaum jemand kennt, sodass kaum jemand auf den Gedanken kommt Rumänien zu besuchen. Und so schaute auch ich in erstaunte Gesichter, als ich meine Reisepläne kund tat. Rumänien? Was willst du denn da? Ja, was wollte ich da?
Na los, diskutieren wir das noch einmal bei einer guten Limonade, die es dort überall gibt und einem guten Essen, OK?
Und ihr werdet sehen, dass "die gute alte Zeit" in Rumänien keineswegs bedeutet sozialistische Relikte aufzuspüren, sondern dass die Zeit mancherorts dort offenbar schon viel, viel früher stehen geblieben ist. Los geht's!
Im Grunde gerade erst aus Indien zurück, habe ich noch eine Woche Urlaub zu verplanen, den ich nicht in der Hauptsaison verbringen will.
Aber wohin soll es gehen? Eine Woche Mallorca mit Mietwagen und zwei verschiedenen Unterkünften (keinen ordentlichen Flug zu vertretbarem Preis gefunden). Gibt es vielleicht ein Flugschnäppchen in irgendeine exotische Stadt (leider nicht). Oder fahre ich mit dem Auto an die oberitalienischen Seen (angesichts der Unterkunftspreise schnappe ich nach Luft) oder in die Bretagne (bestimmt noch zu kalt)? Nach vielem Überlegen wird es etwas ganz anderes - Rumänien!
Schon vor zwei Jahren berichtete eine liebe Kollegin, dass sie dort ihren Urlaub zu verbringen gedenke. Verrückte Idee, oder? Wer fährt schon dorthin??? Und sie ist heile und begeistert zurück gekommen.
Aber was weiß ich denn über Rumänien? Vor vielen Jahren flimmerten zu Weihnachten verschneite Bilder über die Mattscheibe. Sie zeigten die Hinrichtungen Ceausescus und seiner Frau.
Einige Jahre später spendete ich immer wieder abgelegte Kleidung für Rumänien an eine Organisation, die unter anderem ein armes Kinderheim ohne Fenster unterstützte. Dieses übrigens Folge von Ceausescus Ansinnen Abtreibung unter Strafe zu stellen, woraufhin die Waisenhäuser überquollen und die Anzahl der Straßenkinder stieg.
Und dann erinnere ich mich an meine erste Flugreise im Alter von 6 Jahren. Mit einer befreundeten Familie ging es an die Schwarzmeerküste zum Badeurlaub nach Mamaia, wo wir die Errungenschaften des Sozialismus bewundern und den Strand der Schwarzmeerküste genießen durften. In dem Urlaub lernte ich das Schwimmen. Immer, wenn ich in dem Hotel allein unterwegs war, blieb der Aufzug stecken und die Fahrstuhlführerin klopfte an die Tür und rief um Hilfe, damit wir befreit werden.
Und da will ich hin, trotzdem in Erfurt fast jeder besorgt schaut und die Stirn runzelt, denn Rumänien haben gelernte DDR-Bürger normalerweise in nicht sehr guter Erinnerung.
Jedoch landet bei einem Reiseführerstöbern ein dicker Reiseführer über Rumänien in meiner Tasche und einige Tage später kann ich stolz verkünden, dass der Flug gebucht ist.
Und plötzlich treffe ich auf einige Leute, die zwar alle noch nicht dort waren, es jedoch durchaus mal ins Auge fassen würden oder die Leute kennen, die schon dort und begeistert waren.