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Länder und Reiseziele abseits von USA und Kanada => Bunte Reisewelt => Reiseberichte abseits von USA und Kanada => Thema gestartet von: Doreen & Andreas am 01.03.2021, 09:15 Uhr

Titel: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.03.2021, 09:15 Uhr
Das vergangene Jahr war für viele urlaubsmäßig ein Desaster.
Wie so oft wurden Reisen geplant, gebucht, angezahlt und die Vorfreude war groß. Am Ende hieß es aber "außer Spesen nichts gewesen". Keine Reise, oft musste man seinem Geld noch hinterherrennen oder es gar ganz abschreiben. Und statt seeliger Urlaubserinnerung blieb nur Enttäuschung und Frust.

Wir zählten zu den Glücklichen, die ihren geplanten Urlaub exakt so verleben konnten, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ja, man muss auch mal Glück haben  :wink: 8)
Angeregt durch Anja & Danilos Reisebericht 18 Tage planlos in Schweden 2020 (https://forum.usa-reise.de/reiseberichte-abseits-von-usa-und-kanada/18-tage-planlos-in-schweden-2020/) habe ich mich mal aufgerafft und unsere Urlaubserinnerungen in Wort und Bild zusammengetragen.

Wenn es euch interessiert, wie es uns im letzten Jahr mit dem Wohnmobil in Norwegen ergangen ist, seid ihr herzlich eingeladen, unserem Bericht zu folgen.

(https://galerie.usa-reise.de/albums/userpics/11823/Troll.jpg)

Über Kommentare und Rückmeldungen freue ich mich immer, die sind sogar ausdrücklich erwünscht.

Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 01.03.2021, 09:40 Uhr
Bin dabei :)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 01.03.2021, 10:20 Uhr
Bin zwar kein WoMo-Fan, aber trotzdem gerne dabei.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: U2LS am 01.03.2021, 11:04 Uhr
Sehr schön, schon jetzt ein großes Dankeschön für einen Reisebericht in dieser trostlosen Corona Zeit!
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 01.03.2021, 11:21 Uhr
Dein Bericht wird Erinnerungen in mir auslösen auf unseren Wohnwagenurlaub durch das Land der Fjorde, herrliche Landschaften, kleine Städte und Stabskirchen vor über 30 Jahren.
Ich freue mich schon auf deine Fotos und Erläuterungen!
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 01.03.2021, 11:24 Uhr
Schön, dass schon die ersten Mitfahrer dabei sind. Dann will ich Euch mal gar nicht so lange warten lassen...

Ein Wort zuvor:

Nach unserer Reise durch die Niederlande und Belgien im vergangenen Jahr war unser Sohn anschließend erstmals allein mit seinen Kumpels auf Tour. Zu dritt reisten sie nach bestandenem Abitur per Interrail-Ticket kreuz und quer durch Europa.
Auf unsere Frage, ob er künftig überhaupt noch einmal gemeinsam mit uns Urlaub machen möchte, war seine prompte Antwort „ja“. Und er hatte auch schon eine Vorstellung, wohin es gehen könnte: Norwegen sollte es noch einmal sein.
Bereits im Jahr 2008 waren wir mit dem Wohnmobil durch Norwegen (https://forum.usa-reise.de/reiseberichte-abseits-von-usa-und-kanada/norge-2008-trolle-fjorde-wasserfalle/) gefahren, doch daran hatte unser Sohn leider nicht sehr viele Erinnerungen. Damals war er gerade sechs Jahre alt.
Nun gut, die Idee fiel bei uns auf fruchtbaren Boden. Und da in Norwegen ja eigentlich der Weg das Ziel ist, stand auch die Art des Reisens schnell fest: Es sollte erneut das Wohnmobil sein.
Die Reiseplanung machten Vater und Sohn gemeinsam. Es wurden Reiseführer besorgt, gelesen und weiterführende Informationen dazu recherchiert. Anfangs stand eine sehr interessante Tour über Schweden und Finnland zum Nordkap und durch Norwegen zurück im Raum.

(http://neef-online.de/nor/2020/0-01.jpg)

Mit täglichen Fahrstrecken zwischen 130km und 425km schien dies durchaus realisierbar. Beim Blick auf Fahrzeiten von bis zu 5:30 Stunden verwarfen wir diesen Plan jedoch wieder, denn wir wollten ja nicht nur im Wohnmobil sitzen und Straße sehen, nur um auf Gedeih und Verderb einmal am Nordkap zu stehen. Wir planten daher um, setzten uns Trondheim als nördlichstes Ziel, hielten uns aber die Option offen, noch bis zum Polarkreis zu fahren, wenn wir zwischendurch geplante Ruhe- und Reservetage nicht benötigen würden.

(http://neef-online.de/nor/2020/0-02.jpg)

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Dabei wollten wir so wenig wie möglich bereits 2008 gefahrene Strecken berühren. Und wir legten die Vogelinsel Runde sowie der Orte Ålesund und Trondheim als Fixpunkte der Reise fest, bei allem anderen wollten wir flexibel bleiben.
Im Dezember 2019, zwischen Weihnachten und Neujahr, schauten wir uns nach einem passenden Gefährt um. Doch die zahlreichen, in den letzten Jahren neu empor gewachsenen Anbieter hatten nichts im Angebot, was unseren Vorstellungen entsprach. Und bei unserem Stamm-Vermieter, bei dem wir schon 2004, 2008, 2010 und 2014 gebucht hatten, war für die Sommerferien 2020 bereits alles ausgebucht, was uns von Größe und Ausstattung her gefallen hätte. Immerhin, sie hatten noch einen privaten Anbieter in ihrem Adressbuch stehen, der genau ein Wohnmobil, wie es uns zusagen würde, im betreffenden Zeitraum frei hatte.
Kurz darauf standen wie bei diesem auf dem Hof, schauten uns das Gefährt persönlich an und wurden uns daraufhin auch schnell einig.
Was für ein Riesenglück wir damals hatten, wurde uns erst später bewusst. Denn durch die Corona-Krise begann nur wenige Tage später der Run auf alles, womit man einen Campingurlaub machen könnte, und die Nachfrage nach Wohnmobilen und Wohnwagen stieg sprungartig an. Mit der Buchung der Fähren nach Norwegen und zurück warteten wir allerdings noch, weil zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar war, ob der Fährverkehr weiterhin aufrechterhalten werden würde.
Die folgenden Monate bangten wir, ob wir die Tour in den Sommerferien überhaupt wie geplant fahren könnten. Internationale Reisen waren aufgrund der Pandemie lange Zeit gar nicht möglich und erst wenige Tage vor unserer geplanten Abfahrt öffnete Norwegen seine Grenzen für Reisende aus dem Schengen-Raum. Die ursprünglich ins Auge gefasste Anreise über die Øresundbrücke und durch Schweden planten wir sicherheitshalber noch einmal um und verlegten die Route so, dass wir quer durch Dänemark nach Hirtshals fahren und dann mit der Fähre nach Larvik übersetzen würden. Auch diese Änderung sollte uns noch einmal einige Turbulenzen ersparen…
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 01.03.2021, 19:19 Uhr
Glück gehabt (....“wenige Tage vor unserer geplanten Abfahrt öffnete Norwegen seine Grenzen für Reisende aus dem Schengen-Raum.“) !
In 3 Wochen gut 5000 km gemäß Plan (wohl zuzüglich Fahrten vor Ort - wir rechnen in den USA mit 17%), ist schon stramm, wäre aber auch für uns möglich. Bin gespannt, was am Ende auf dem Tachometer steht.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.03.2021, 07:46 Uhr
Glück gehabt (....“wenige Tage vor unserer geplanten Abfahrt öffnete Norwegen seine Grenzen für Reisende aus dem Schengen-Raum.“) !
Ja, Glück gehabt. Wobei wir schon fast täglich die Entwicklung beobachtet haben. Ich war bereits Ostern der Meinung, dass wir mit dem gebuchten Wohnmobil wohl andere Ziele im Inland, statt Norwegen, bereisen werden. Unser Sohn war aber stets optimistisch, meinte immer, dass es ja durchaus noch klappen könnte und Norwegen ja Ende Juli entscheinden wollte, ob Einreisen aus anderen Ländern zugelassen werden. Und er sollte am Ende Recht behalten...
In 3 Wochen gut 5000 km gemäß Plan (wohl zuzüglich Fahrten vor Ort - wir rechnen in den USA mit 17%), ist schon stramm, wäre aber auch für uns möglich. Bin gespannt, was am Ende auf dem Tachometer steht.
Naja, bei Norwegen muss man aber auch je 2-3 Tage An- und Abreise rechnen, wo man einfach nur Kilometer macht. Wenn Du mal auf die Kartendarstellung schaust, ist das fast schon die Hälfte der Strecke. In die USA reist Du halt mit dem Flugzeug an und bist dann mittendrin.
Wir haben ja gegenüber der ursprünglichen Tour schon zusammengestrichen und, wenn ich ein wenig vorgreifen darf, auch dabei ist es letztlich nicht geblieben  :wink:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 02.03.2021, 07:53 Uhr
10. August 2020: Taucha – Rendsburg

Das lange Warten war vorbei. Die Fährverbindungen hatten wir vor drei Wochen, gleich nach der offiziellen Öffnung Norwegens für den Schengen-Raum, fest gebucht. Dabei konnten wir sogar ein kostenloses Upgrade für die Rückfahrt vom nicht stornierbaren Standard- auf ein jederzeit umbuchbares Flex-Ticket nutzen. Gestern Vormittag waren wir das Wohnmobil bei unserem Vermieter abholen und im Laufe des Tages wurde es allmählich beladen.

(http://neef-online.de/nor/2020/IMG01-01.jpg)

Heute Morgen waren nur noch einige Restarbeiten zu erledigen, die sich aber erwartungsgemäß noch einmal ziemlich hinzogen.
Gegen 11:30 Uhr kamen wir endlich los und starteten in Taucha auf die A14 in Richtung Nordwesten. Über Magdeburg kamen wir der A2 näher, wo aber bereits die ersten Staus gemeldet wurden. Kurz entschlossen wählten wir die Autobahnroute über Hannover ab und fuhren stattdessen über Landstraßen in Richtung Lüneburg. Das stellte sich als recht gute Entscheidung heraus, doch kurz vor Hamburg mussten wir uns dann doch noch auf der A7 vor dem Elbtunnel anstellen. Irgendwann war aber auch das überstanden und wir kamen gegen 19:30 Uhr im Raum Rendsburg an, wo wir eine Zwischenübernachtung geplant hatten. Auf unserem anvisierten Campingplatz gab es leider keine freien Stellplätze mehr, aber im nahegelegenen Schacht-Audorf wurden wir fündig und konnten einen ganz passablen Platz am Nord-Ostsee-Kanal für ganze 12,50€ ergattern. Sogar Strom konnten wir noch gratis aus dem nicht verbrauchten Kontingent der Vormieter nutzen, perfekt!

(http://neef-online.de/nor/2020/IMG01-02.jpg)

Bei einem kleinen Abendspaziergang am Nord-Ostsee-Kanal fanden Andreas und Vincent noch einen Geocache.

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Anschließend gab es Abendbrot und nach ein paar Spielrunden „Agent undercover“ verkrochen wir uns in die Betten…

Gefahrene Strecke: 468 km
Übernachtung: Wohnmobilpark Schacht-Audorf (12,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Culifrog am 02.03.2021, 09:19 Uhr
Hallo
Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, in einem Wohnwagen zu reisen, nehme ich gemütlich platz und freue mich auf den Bericht und die Bilder. Norwegen steht auf meiner Bucket List ziemlich weit oben.
Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 03.03.2021, 08:16 Uhr
11. August 2020: Rendsburg – Hirtshals

Gegen 9:00 Uhr krochen wir aus den Betten, frühstückten zum ersten Mal draußen vor unserem Wohnmobil und packten anschließend alles zusammen. Wir spazierten dann noch einmal am Kanal entlang, um einen Blick auf die Eisenbahn-Hochbrücke Rendsburg zu werfen.

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Um 11:30 Uhr verließen wir unseren Stellplatz, tankten noch einmal voll und besorgten einige Kleinigkeiten im nahegelegenen Einkaufscenter. Dann ging es auf der A7 in Richtung Dänemark. An der Grenze gab es keinerlei Probleme, kein Stau, keine genaueren Kontrollen; wir wurden einfach durchgewunken. Da waren uns im Vorfeld bereits ganz andere Geschichten erzählt worden…
Entlang der E45 ging es nun über Kolding und Randers bis nach Aalborg, wo wir auf die E39 nach Hirtshals abzweigten. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir den Campingplatz an der Küste, wo wir für 455DKK einen Stellplatz in zweiter Reihe zum Meer inklusive Stromanschluss und vier Duschmarken bekamen. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber neben der Ausstattung bezahlt man hier vor allem die großartige Lage  und natürlich die direkte Nähe zum Fähranleger.

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Nachdem wir uns entsprechend eingerichtet hatten, machten wir noch einen Spaziergang hinauf zum Leuchtturm und den darunter liegenden Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg.

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Anschließend bummelten wir getrennt noch etwas am Strand entlang und trafen uns zum Abendbrot wieder am Wohnmobil.

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Den phantastischen Sonnenuntergang genossen wir oben an der Steilküste und Lisa und Andreas gingen auch nochmal hinunter zum Strand.

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Danach wurde noch rasch geduscht und gegen 22:00 Uhr ging es für alle in die Betten…

Gefahrene Strecke: 427 km
Übernachtung: Hirtshals Camping (455DKK / ≈61€)

Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.03.2021, 08:52 Uhr
12. August 2020: Hirtshals – Sandefjord

Andreas war als erstes wach und während die Familie noch schlief, ging er noch einmal hinauf zum Leuchtturm, um einen Geocache zu suchen. Damit war nun auch Dänemark in seiner Fundstatistik vertreten.
Zurück am Wohnmobil wurde die Familie geweckt, gemeinsam gefrühstückt und gegen 10:30 Uhr waren wir abfahrbereit. Wir fuhren zum Fähranleger und nach kurzem Ticket- und Dokumentencheck durften wir unser Wohnmobil in die Reihen der Wartenden einfügen.

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Dort tat sich lange Zeit gar nichts, bis etwa eine halbe Stunde vor unserer Abfahrtszeit die Fähre ankam. Innerhalb von fünfzehn Minuten war sie tatsächlich komplett entladen, um 12:30 Uhr begann das Boarding und pünktlich 12:45 Uhr hieß es „Leinen los“! Eine logistische Meisterleistung!

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An Bord bestand die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, nur zum Essen und Trinken durfte dieser kurzzeitig abgenommen werden. Wir beobachteten zunächst vom Oberdeck aus das Ablegen und hielten dann eine Weile die Nase in den Wind. Im Gegensatz zu unserer Überfahrt im Jahr 2008, wo ein kräftiger Wind meterhohe Wellen aufpeitschte, war das Meer heute spiegelglatt bei blauem Himmel und Sonnenschein.

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Wir bummelten ein wenig über alle Decks, suchten uns irgendwann einen freien Tisch und spielten einige Runden Stirnraten. Dabei wechselten wir uns im Uhrzeigersinn ab, tauschten dafür reihum die Plätze und erregten dadurch die Aufmerksamkeit einiger anderer Passagiere, die sich später nach diesem, offensichtlich sehr heiteren Spiel erkundigten…
Anschließend schauten wir uns noch ein wenig in den Duty Free Shops um und bald darauf kam auch schon die norwegische Küste in Sicht.
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir Larvik, fuhren von der Fähre und konnten ohne weitere Kontrolle nach Norwegen einreisen. Wir folgten der Fv303 nach Sandefjord und checkten um 17 Uhr auf dem Granholmen Camping Platz ein. Dieser liegt malerisch auf einer kleinen Halbinsel und wir bekamen einen wunderschönen Stellplatz mit Strom- und Wasseranschluß sowie Blick auf den Fjord mit seinen vielen Schären und Inselchen.

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Während wir uns einrichteten, entdeckten wir schräg gegenüber einen Wohnanhänger aus Bad Düben, der Platz war also bereits fest in sächsischer Hand.
Wir spazierten noch einmal vor zur Hauptstraße, denn da hatten wir einen kleinen Supermarkt gesehen, wo wir noch paar Lebensmittel kaufen wollten. Dabei stießen wir eher zufällig auf eine norwegische Spezialität: Lomper. Das sind Teigfladen aus Kartoffeln und Weizenmehl, die als dünnes Brot gebacken oder auch zu einem Wrap verarbeitet werden können. Aus lauter Neugier kauften wir probehalber eine Packung. Im Verlauf der Reise sollten sich Lomper zum ultimativen Snack zwischendurch entwickeln…
Zurück auf dem Campingplatz schauten sich Lisa und Andreas mal etwas genauer auf dem Gelände um. Neben dem kleinen Kiosk, an dem wir unseren Stellplatz bezahlt haben, gab es noch ein nettes Restaurant mit Freisitz, welches ganz leckere Burger und andere Kleinigkeiten anbot. Der naheliegende Strand war offensichtlich auch ein öffentliches Strandbad, dazu gab es Picknicktische und einen großen Grillplatz. Daher gab es neben den Campingästen noch eine ganze Reihe Tages-Besucher, die sich aber ganz gut verteilten.

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Beim Bummel über den Platz entdeckten wir ein Volleyballfeld, auf dem unsere Bad Dübener Nachbarn gerade spielten. Wir fragten kurzerhand, ob wir mitspielen dürfen und als Vincent auch noch dazu kam, wurde daraus ein richtges, kleines Familienturnier.
Als es allmählich zu dämmern begann, verabschiedeten wir uns. Unsere Nachbarn wollten noch ein wenig angeln, während wir uns zum Abendbrot vor unser Wohnmobil setzten.
Für die anschließende Spielerunde zogen wir uns dann aber nach drinnen zurück, da mit der Dunkelheit auch die Mücken in großer Zahl erschienen.
Nach ein paar Runden „Lügen“ und „Agent undercover“ waren wir alle ziemlich platt und verkrochen uns rasch in den Betten.
Übrigens: Während Andreas mit den Kindern Volleyball spielte, bekam Doreen eine Nachricht aufs Handy, dass die Einreise nach Norwegen über Dänemark ab dem Wochenende etwas komplizierter werden würde: Ab dem kommenden Wochenende war für die Einreise nach einem Aufenthalt in Süd-Dänemark, welches inzwischen als Risikogebiet betrachtet wurde, ein negativer Corona-Test oder eine zehntägige Quarantäne erforderlich. Da hatten wir offensichtlich wieder mal ein optimales Timing. Auch, wenn wir keinen Zwischenstop in Süd-Dänemark gemacht hatten, ersparte  uns unser heutiger Einreisetermin doch einige unangenehme Fragen und ggfs. Formalitäten...

Gefahrene Strecke: 18 km
Übernachtung: Granholmen Camping (300NOK / ≈28,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.03.2021, 07:52 Uhr
13. August 2020: Sandefjord – Fagernes

Andreas war gegen 8 Uhr als erstes wieder munter, machte einen kleinen Morgenspaziergang um die Halbinsel und fand dabei einen Geocache. Als dann die Familie aufwachte, frühstückten wir in aller Ruhe vor dem Wohnmobil und begannen dann allmählich, zusammenzupacken. Anschließend wurde noch  Frischwasser aufgefüllt und der Abwassertank geleert und gegen 11:30 Uhr verließen wir den Platz.
Wir fuhren in Richtung des Ortszentrums von Sandefjord, welches uns schon beim ersten Blick recht gut gefiel.

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An der Waterfront gab es einen Wohnmobilstellplatz, auf dem es noch freie Plätze gab. Allerdings stellten wir schnell fest, dass man dort nur Tagestickets inklusive Strom- und Wasseranschluss erwerben konnte und sich die meisten der dort stehenden Camper auf dem Betomplatz häuslich eingerichtet hatten. Na, da hatten wir aber einen weitaus schöneren Platz gehabt, wenngleich wir dadurch jetzt ein Exta-Parkticket benötigten. Die Tagesmiete war dann doch mehr, als wir ausgeben wollten und so suchten wir weiter, bis wir einen großen, öffentlichen Parkplatz fanden. Da unser Wohnmobil zwei Plätze hintereinander belegte, lösten wir auch zwei Tickets am Automaten und platzierten diese gut sichtbar hinter der Frontscheibe. Dann begannen wir unseren Stadtrundgang und schauten uns zunächst das nahegelegene Whalers Monument an.

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Anschließend bummelten wir am Hafen entlang, wo die Restaurants gut besucht waren, auch wenn überall natürlich auf ausreichend Abstand geachtet wurde. Uns selbst stand der Sinn noch nicht auf Nahrungsaufnahme, denn wir hatten ja recht spät gefrühstückt.

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Auf dem weiteren Weg ins Zentrum fielen uns einige sehr schöne Murals auf.

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Die Innenstadt selbst gefiel uns gut, wirkte jedoch aufgrund der aktuellen Gegebenheiten recht verlassen.

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Doreen und Lisa gönnten sich ein großes Softeis und dabei kamen wir auf den Gedanken, dass es sicher nicht schaden kann, sich für die nächsten Tage mit etwas Bargeld einzudecken. Also zogen wir am nächsten Automaten ein paar Scheine und beeilten uns dann, um vor Ablauf unserer Parkzeit zurück am Wohnmobil zu sein. Doch schon von Weitem leuchtete uns ein gelber Zettel unter dem Scheibenwischer entgegen, da hatten wir offensichtlich trotz zweier Tickets einen Strafzettel bekommen. Nach einer etwas holprigen Übersetzung wussten wir, dass die Politesse wohl der Auffassung war, wir hätten die Markierung der Parklücke überschritten. Man könne sich aber unter der angegebenen Telefonnummer bezüglich der Details erkundigen und gegebenenfalls Einspruch erheben. Da wir der Meinung waren, die beiden Parklücken durch die beiden Tickets auch ausreichend bezahlt zu haben, machten wir von dem Angebot Gebrauch und Andreas rief auf dem Amt an. Die Verständigung in einem Mix aus Norwegisch und Englisch ging erstaunlich gut und es wurde uns erklärt, dass wir über einer durchgezogenen Linie gestanden hätten. Auch wenn wir für beide Parklücken bezahlt hätten, sei dies eine Ordnungswidrigkeit und der Strafzettel über 600 NOK gerechtfertigt. Der Parkplatz sei, auch wenn dies nirgends explizit stünde, nicht für Wohnmobile und andere derart große Fahrzeuge gedacht.
Weitere Diskussionen hatten offensichtlich wenig Sinn, also beließen wir es dabei, überlegten aber immerhin noch, ob wir den Betrag für die beiden per Kreditkarte bezahlten Parktickets einfach zurück buchen lassen. Letztlich verzichteten wir auch darauf, denn dann hätten wir uns ja durch Parken ohne Parkschein eines anderen Vergehens schuldig gemacht; wer weiß, was das gekostet hätte.
Die Stimmung sackte jedenfalls ein wenig ab und auch, wenn sich nun doch allmählich der Hunger meldete, entschieden wir, in Sandefjord keinen weiteren Umsatz zu machen und weiter zu fahren. So gab es nur einen kleinen Snack aus unseren Vorräten. Dann schauten wir auf die Karte, ob es auf unserer Route ein lohnendes Ziel gäbe, welches sich mit einem kleinen Picknick verbinden ließe. Dabei stießen wir auf Drammen; an sich kein wirklich sehenswerter Ort. Zu offensichtlich ist ihre Bedeutung als Bergbau- und Metallurgiezentrum; von ihrer ruhmreicheren Vergangenheit hat ein Stadtbrand im 19. Jahrhundert leider nicht viel übrig gelassen. Der etwa 200m hohe Hausberg des Ortes bietet jedoch eine interessante Besonderheit. Die Straße zum Aussichtspunkt führt im Inneren des Berges in Form eines 1650m langen Spiraltunnels nach oben. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und dann auf dem Gipfel bei einem Picknick die Aussicht genießen.
Wir folgten also der E18 nach Norden, erreichten Drammen nach einer guten Stunde Fahrt und nachdem wir uns in der rush hour durch das Zentrum gekämpft hatten, standen wir vor der Einfahrt in den Tunnel. Dort wies ein Schild auf eine maximale Fahrzeughöhe von 3,50m hin, unser Wohnmobil hatte laut einem Aufkleber an der Frontscheibe eine Gesamthöhe von 3,66m. Etwas ungläubig sahen wir uns an, hatten wir doch in einem Reisebericht ein Video von einer Fahrt mit einem Wohnmobil gefunden. Allerdings hatte dieses keinen so hohen Alkoven und letztlich war unser Gefährt auch nur 16cm zu hoch. Wie wir es auch drehten, die Fahrt nach oben würde uns wohl oder übel verwehrt bleiben; irgendwie schien das heute ein komplett gebrauchter Tag zu sein…
Dennoch war es an der Zeit, etwas gegen unseren Hunger zu tun und auch das Wohnmobil musste nach 2 ½ Tagen mal wieder an eine Tränke. Also steuerten wir ein nahegelegenes Einkaufszentrum an, wo wir zunächst die sehr sauberen Toiletten nutzten, anschließend ein paar heiße Snacks besorgten und dann an eine Tankstelle ranrollten.
Frisch gestärkt waren wir gleich wieder besser gelaunt und setzten unsere Fahrt fort. Über die E18 und die E16 ging es weiter nach Norden, ab Hønefoss durch ein landschaftlich sehr schönes Tal, zunächst am Fluss Ådalselva und dann am Ufer des Sees Sperillen entlang.

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Allmählich verfinstert sich der Himmel und über den Bergen tobt ein mächtiges Gewitter. Unten im Tal regnet es zum Glück nur etwas und irgendwann haben wir die Wetterfront hinter uns gelassen. Im kleinen Ort Nes halten wir einmal kurz an, um einen Blick auf die schöne Stabkirche zu werfen.

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Auch an den Kirchen Begndal und Aurdal machen wir noch jeweils einen kleinen Fotostop.

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Gegen 20 Uhr erreichen wir schließlich unser heutiges Tagesziel Fagernes. Der Ort an sich ist recht klein, durch seine Lage am Schnittpunkt der E16 und der Fv51 jedoch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Durch seine Lage am Strondalfjord und viele Ausflugs- und Wandermöglichkeiten in der Umgebung ist Fagernes auch ein beliebter Ferien- und Übernachtungsort. Für 350NOK bekamen wir auf dem Campingplatz einen wunderschönen Stellplatz direkt am Wasser, mit Strom- und Wasseranschluß und einem kleinen Steg direkt vor der Wohnmobiltür.

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Wir richteten uns ein, bummelten anschließend noch ein wenig über den Platz und genossen beim Blick zum gegenüberliegenden Ufer, welches von den letzten Sonnenstrahlen in ein wunderbar warmes Licht getaucht wurden.

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Danach richteten wir unser Abendbrot im Camper, denn es wurde allmählich empfindlich kalt und gingen dann der Reihe nach Duschen. Andreas setzte sich warm eingepackt noch mit einem Bier vor den Camper, sicherte die Fotos auf dem Notebook und verfolgte nebenbei den Championsleague-Ticker (RB Leipzig gewann an diesem Abend mit 2:1 gegen Athletico Madrid und zog damit ins Halbfinale ein).

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Doreen und die Kinder gingen schließlich gegen 0 Uhr ins Bett, Andreas schrieb noch bis fast 1 Uhr Reisebericht und legte sich dann endlich auch zur Ruhe.

Gefahrene Strecke: 285 km
Übernachtung: Fagernes Camping (355NOK / ≈33,70€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 05.03.2021, 09:01 Uhr
schöne Bilder, fahre gerne weiter mit

... der Strafzettel über 600 NOK ...
Auch hier sieht man wieder einmal, daß Falschparken in D ein absolutes Schnäppchen ist.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Culifrog am 05.03.2021, 09:25 Uhr
Wirklich sehr schöne Fotos und der Bericht ist auch interessant geschrieben. Ich bleibe auch dabei 😊.
Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.03.2021, 09:31 Uhr
Vielen Dank für das nette Feedback.

... der Strafzettel über 600 NOK ...
Auch hier sieht man wieder einmal, daß Falschparken in D ein absolutes Schnäppchen ist.

Mag sein, aber verglichen mit den regulären Parkgebühren für ein Wohnmobil war es gar nicht so extrem.
Mich hat vor allem die Sturheit und Paragraphenreiterei geärgert, weil wir je ganz bewußt extra zwei Tickets für zwei Parkplätze, die wir belegten, gelöst hatten.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 05.03.2021, 10:36 Uhr
Feine Stabkirchen und eine kleinkarierte Politesse
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 05.03.2021, 11:14 Uhr
Mich hat vor allem die Sturheit und Paragraphenreiterei geärgert, weil wir je ganz bewußt extra zwei Tickets für zwei Parkplätze, die wir belegten, gelöst hatten.
entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil können halt nicht nur die Deutschen Bürokratie.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 05.03.2021, 11:28 Uhr
Feine Stabkirchen und eine kleinkarierte Politesse
Wäre eine schöne Tagesüberschrift gewesen  :daumen:

Mich hat vor allem die Sturheit und Paragraphenreiterei geärgert, weil wir je ganz bewußt extra zwei Tickets für zwei Parkplätze, die wir belegten, gelöst hatten.
entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil können halt nicht nur die Deutschen Bürokratie.
:P
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.03.2021, 08:02 Uhr
14. August 2020: Fagernes – Lom

Die Nacht war recht frisch, wir haben aber gut geschlafen und saßen gegen 9: 30 Uhr gemeinsam beim Frühstück. Der Blick auf den Steg war sehr verlockend und so zog es Andreas und Lisa anschließend doch noch zu einem Bad ins eisige Wasser.

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Viel mehr als 15°C werden es sicher nicht gewesen sein, aber wenn man sich einmal dran gewöhnt und die Schnappatmung sich wieder beruhigt hatte, war es ganz gut auszuhalten. Wir waren auch nicht die einzigen Wagemutigen; zwei halbstarke Jungs hatten eine verankerte, gelbe Schwimm-Insel für sich eingenommen, planschten dort ausgiebig herum und waren dabei sogar deutlich ausdauernder als wir.
Herrlich erfrischt begannen wir dann, abzubauen, den Abwassertank zu leeren und Frischwasser aufzufüllen. Dabei hätte unser Timing kaum besser sein können, denn kaum hatten wir die Dump-Station des Platzes erreicht, reihte sich hinter uns eine Anzahl weiterer Campingmobile ein. Während Andreas sich um Wasser und Abwasser kümmerte, ging Doreen ins Büro und bezahlte die Rechnung. Gegen 12 Uhr konnte es dann schließlich auf die Piste gehen.
Das Tagesziel sollte heute eigentlich Geiranger sein, aber das wäre wieder ein langer Fahrtag geworden. Da wir gestern schon so lange unterwegs waren, wollten wir einfach schauen, wie weit wir heute kommen und gegebenenfalls schon etwas eher stoppen. Da wir nirgends vorgebucht hatten, waren wir ja flexibel.
Zunächst ging es auf der Fv51 nach Norden, wobei wir immer wieder tolle Ausblicke auf die im Tal liegenden Seen hatten.

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Bereits nach einer halben Stunde machten wir den ersten Stopp. Im kleinen Ort Hegge zweigten wir kurz von der Hauptstraße auf einen schmalen, unbefestigten Weg ab, um zur Hegge Stavkyrkje zu gelangen. Die Kirche wird in schriftlichen Quellen erstmals 1327 erwähnt, die Jahresringdatierung des im Inneren der Stabkirche verwendeten Holzes deutet aber darauf hin, dass die Kirche bereits im Jahr 1216 erbaut wurde.

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Im weiteren Verlauf schraubt sich die Fv51 aus dem Tal empor auf den Fjell des Jotunheimen. Dies ist das höchste Gebirge Skandinaviens und bedeutet übersetzt „Heim der Riesen“.

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Dieser Bezeichnung wird die Landschaft auch absolut gerecht; wir waren sprichwörtlich geplättet von der Größe und Weite. Alle hundert Meter hielten wir an, staunten und machten Fotos.

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Auf der Hochebene Valdresflye passierten wir zunächst den „Rock on top of another rock“ und hatten kurz darauf einen phantastischen Blick auf den Gipfel des 2368m hohen Surtningssue, Norwegens siebthöchstem Berg, mit seinem Gletscher.

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Bei dem aktuellen Tempo wurde uns schnell klar, dass wir Geiranger heute ganz sicher nicht erreichen würden. Bei einer Brücke über den Sjoa, Norwegens bekanntestem Wildwasser-Fluß, machten wir einen Fotostopp und wollten einen Blick auf die Karte werfen.

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Dabei entdeckten wir eher zufällig, dass wir uns gerade am Abzweig nach Gjendesheim befanden, einen Abstecher dorthin hatten wir bei der Reiseplanung ursprünglich beabsichtigt. Es handelt sich dabei um einen malerischen Ort am Gjendesee, der Ausgangspunkt für die Bootsfahrt oder auch die Wanderung nach Memurubu und/oder Gjendebu ist. Zwar hatten wir weder für das eine noch für das andere genügend Zeit, doch zumindest einen kurzen Blick auf den See wollten wir werfen. Es waren zwar eine ganze Menge Wanderer unterwegs, aber der Andrang hielt sich in Grenzen, so dass wir ganz entspannt ein paar schöne Fotos machen und das Panorama genießen konnten.

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Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen Kaffee aus der Souvenir- und Imbissbude und snackten einige Lomper im Wohnmobil. Dann setzten wir die Fahrt über die Hochebene fort, bis die Fv51 allmählich wieder in tiefer gelegene Regionen führte. Entsprechend seltener wurden die schönen Ausblicke, dennoch kamen wir nicht schneller voran, was zum Teil an der kurvigen Straße, zum Teil auch am Gegenverkehr und einigen freilaufenden Schafen lag. Am Vågåvatn-See trifft die Fv51 auf die E15, der wir immer am Ufer entlang nach Westen folgten. Hier gab es die erste und einzige Überschneidung unserer Route mit unserer Reise im Jahr 2008. Kurz darauf erreichten wir Lom, wo wir einen kurzen Einkauf im KIWI-Markt machten, um unsere Vorräte aufzufrischen. Der gleich danebengelegene Nordal Turistsenter Campingplatz gefiel uns nicht so sehr, da er zu nah an der Straße lag und die Stellflächen ziemlich winzig aussahen. Also fuhren wir weiter, jedoch nicht ohne noch einmal an der berühmten Stabkirche von Lom zu halten. Auch die kannten wir schon von unserem früheren Besuch her, insofern genügte uns hier ein kurzer Fotostopp.

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Am Ortsausgang entdeckten wir dann die Hinweistafel zum Gjeilo Camping, einem heimeligen Campingplatz am Flußufer, der viel Raum auf einem großen, nicht parzellierten Gelände bot. Für 270NOK konnten wir uns selbst einen schönen Platz aussuchen. Bis zum nächsten Stromanschluß war es zwar ein ganzes Stück, aber die Kabeltrommel reichte gerade so von unserem Wohnmobil bis dorthin.

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Vor und nach dem Abendbrot spielten wir alle noch gemeinsam ein paar Runden Boccia. Gegen 21:30 Uhr wurde es zwar noch lange nicht dunkel, aber doch allmählich kühl. Daher verzogen wir uns nach drinnen und spielten noch eine Weile „Agent undercover“. Gegen 0 Uhr waren wir dann allesamt müde und gingen ins Bett.

Gefahrene Strecke: 166 km
Übernachtung: Gjeilo Camping (270NOK / ≈25,65€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 08.03.2021, 08:15 Uhr
wow - tolle Gebirgslandschaften :hand:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.03.2021, 08:29 Uhr
wow - tolle Gebirgslandschaften :hand:

Das mag jetzt zwar abgedroschen klingen, aber die Fotos können nicht annähernd die Weite und Größe vermitteln, die sich uns da auftat.
Vor allem dieses "Bäääm"-Erlebnis, als wir von der Stabkirche her aus dem schmalen, engen Tal hinaufkamen und sich diese gigantische Hochebene mit ihren riesigen, majestätischen Felsmassiven vor uns auftat. Da waren wir wirklich sprachlos!
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 08.03.2021, 10:47 Uhr
Schöne bekannte Ziele :)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.03.2021, 11:19 Uhr
Schöne bekannte Ziele :)
Das Bilderrätsel  (https://forum.usa-reise.de/ratselecke/bilderratsel-516/)wiedererkannt?  :wink:
Oder auch noch anderes aus eigenem Erleben?
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 08.03.2021, 11:38 Uhr
Stabkirche, Gebirge, Seen
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 08.03.2021, 13:28 Uhr
Schöne bekannte Ziele :)
Das Bilderrätsel  (https://forum.usa-reise.de/ratselecke/bilderratsel-516/)wiedererkannt?  :wink:
Oder auch noch anderes aus eigenem Erleben?
Wir sind ja hier fast gleich gefahren - nur sind wir zwei Nächte im Jotunheimen geblieben, da wir am Gjendesee eine Tages-Wanderung gemacht haben.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 08.03.2021, 13:36 Uhr
Wir sind ja hier fast gleich gefahren - nur sind wir zwei Nächte im Jotunheimen geblieben, da wir am Gjendesee eine Tages-Wanderung gemacht haben.
Ah, ja. Gjendesheim bietet aber auch tolle Wandermöglichkeiten. Gipfelbesteigungen der umliegenden Berge bis hin zur dreitägigen Wanderung entlang des Grats über dem See.
Dort könnten wir uns auch einen mehrtägigen Aufenthalt noch mal vorstellen...
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 09.03.2021, 07:53 Uhr
Jetzt habe ich  mir erst einmal Euern Reisebericht von 2016 reingezogen, Danilo. Darin erkenne ich tatsächlich auch eine Menge wieder, nicht nur von unserer letztjährigen Tour, sondern auch von unserer Reies von 2008  8) :wink:
Jetzt geht´s aber gleich weiter im aktuellen Bericht....
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 09.03.2021, 08:12 Uhr
15. August 2020: Lom – Geiranger

Am heutigen Tage standen nun die restlichen, etwa 100 Kilometer bis Geiranger auf dem Plan. Keine lange Fahrstrecke, daher ließen wir es gemütlich angehen, frühstückten in aller Ruhe und brachen gegen 11:30 Uhr auf.

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Bereits nach wenigen Kilometern machten wir den ersten Halt bei der Nordberg kyrkje in Skjåk.

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Anschließend ging es weiter auf landschaftlich schöner Strecke, immer am Flußufer entlang. Doch bereits nach einer weiteren Viertelstunde bewegte uns das Hinweisschild auf den Dønfossen erneut zum Halten. Der Wasserfall entpuppte sich zwar nur als bessere Stromschnelle im Otta-Fluß, dafür zog der angrenzende Campingplatz mit seinem faszinierenden Naturbad direkt neben dem Wasserfall das Interesse auf sich.

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So ein bisschen bedauerten wir jetzt, daß wir gestern Abend nicht noch eine halbe Stunde länger gefahren sind. Aber letztlich kamen wir zur Erkenntnis, dass es hier doch recht eng zugeht und der große, ruhige Platz auf dem Gjeilo Campingplatz auch seine Vorteile hatte. Weiter ging es auf der E15, bis wir nach weiteren 15 Minuten den Aussichtspunkt Billingen erreichten. Hier zwängt sich der Torda durch eine enge Schlucht, bevor er kurz darauf in den Otta mündet. Unweit der Straße befindet sich ein kleines Hüttendorf, von wo aus man auf dem »Diktarstigen« (Dichtersteig) die Berglandschaft des Reinheimen Nasjonalpark erkunden kann. Von der Straßenbrücke aus hat man einen guten Blick auf die tosenden Wassermassen.

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Beim genaueren Hinschauen entdeckten wir darin einen ertrunkenen Elch, der ganz offensichtlich am Steilufer abgerutscht und im Wasser verendet war.

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Am Langvatnet-See zweigt die Fv63 in Richtung Westen ab, der wir von jetzt an folgten. Die kurvenreiche Straße führt durch eine spektakuläre Bergwelt. War es bei unserer Abfahrt am Morgen noch angenehm mild bei blauem Himmel und Sonnenschein, so zog sich der Himmel nun allmählich zu. Die Temperatur sank rapide und schon bald kamen schneebedeckte Berghänge in Sicht und in den kristallklaren Seen trieben große Eisstücke.

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Gegen 14:00 Uhr kamen wir am Abzweig zur Dalsnibba an. Ab hier schlängelt sich eine Mautpflichtige Straße in vielen Kurven hinauf auf eine Höhe von 1466m. Von dort oben bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den 7km entfernten Geiranger Fjord. Wir zahlten am Kassenhäuschen 200NOK und nahmen die Straße mit unserem 8m langen Gefährt in Angriff. Zu normalen Zeiten wäre dies sicher aufgrund des Urlauberverkehrs eine langwierige, vielleicht sogar nervenaufreibende Sache gewesen. Aufgrund des koronabedingt geringen Touristenaufkommens gab es praktisch kaum Verkehr, so daß wir die Fahrt sogar richtig genießen konnten. Oben war es zum Glück nahezu windstill, aber dennoch ausgesprochen frisch. Wir genossen das Panorama in allen Richtungen, leider hing über den Berggipfeln in Richtung Geiranger hartnäckig eine graue Wolkendecke.

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Nach einem kurzen Blick in den Souvenirshop suchten und fanden Lisa und Andreas noch einen Geocache. Anschließend machten wir noch ein paar Fotos im Schnee und fuhren dann wieder nach unten. Dabei riss allmählich die Wolkendecke auf, was uns noch einige schöne Ausblicke auf die schöne Berglandschaft bescherte.

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Die Straße blieb kurvig und führte immer weiter abwärts in Richtung Fjord. Es folgten zwei weitere Aussichtspunkte auf den Geiranger-Fjord, an denen sich der Touristenrummel aber ebenfalls in Grenzen hielt. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie es hier in normalen Reisezeiten aussieht, wenn im Hafen ein oder zwei Kreuzfahrtschiffe liegen und sich scharenweise Busse durch die Serpentinen quälen.

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Am Parkplatz des letzten Aussichtspunkts machten wir noch mal ein Lomper-Picknick, bevor es ganz hinunter nach Geiranger ging. Bereits kurz nach dem Ortseingang fiel uns rechterhand ein schöner, kleiner Campingplatz direkt an einem Wasserfall auf.

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Im Vorbeifahren sahen wir, daß es noch einige freie Plätze gab und wir überlegten kurz, ob wir hier kurzerhand gleich einchecken sollten. Die Einfahrt hatten wir aber gerade verpasst und ein Umlenken auf der schmalen Straße wäre mit unserem Dickschiff nicht so ohne weiteres machbar gewesen. Also fuhren wir erst einmal bis ganz hinunter an den Fjord und schauten uns dabei ein wenig um. Der Ort ist eigentlich gar nicht groß; ein paar Hotels und Restaurants, ein kleiner Lebensmittelladen, eine handvoll Souvenirshops an der Straße und natürlich der Hafen, wo die Fähre nach Hellesylt und im Normalfall auch Kreuzfahrtschiffe anlegen. Letztere fehlen in diesem Jahr natürlich und so wirkt alles eher ein wenig verschlafen. Der große Campingplatz neben dem Hafen gefiel uns nicht so gut und der Platz am Geiranger Feriesenter, unterhalb der spektakulären Serpentinenstraße zum Ørnesvingen Aussichtspunkt, war bereits voll belegt. Also drehten wir dort wieder um und fuhren zurück zu dem vorhin schon für gut befundenen Vinje Camping, wo wir einen schönen Stellplatz mit Blick auf den Fjord bekamen.

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Wir liefen noch einmal die Straße hinunter in den Ort, kauften ein paar Lebensmittel in dem überraschend gut sortierten, kleinen Laden und gingen dann zum Fährterminal.

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Für morgen hatten wir die Fährpassage durch den Geirangerfjord geplant und wir wollten uns nach den Abfahrtszeiten erkundigen. Die Fähren verkehren vier Mal täglich im Drei-Stunden-Takt und normalerweise sollte man sich in der Ferienzeit mit genügend Zeitreserve anstellen, um einen der begehrten Plätze zu bekommen. Die Abfahrt um 11 Uhr würde uns ganz gut passen und wir beschlossen, uns morgen früh etwas mehr zu beeilen als sonst, um gegen 10 Uhr am Anleger zu sein. Sollte das nicht ausreichen, hätten wir noch Zeit zum Bummeln, kämen aber um 14 Uhr mit ziemlicher Sicherheit mit an Bord.
Für den Rückweg zum Campingplatz entdeckten wir einen Wanderweg entlang eines Wasserfalls, der zwar über unzählige Stufen führte, uns aber immerhin die Serpentinen entlang der Straße ersparte.

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Zum Abendbrot gab es heute Nudeln mit Bolognese, die wir ganz mutig noch draußen vor dem Camper verspeisten. Es wurde dann aber rasch kühl, so dass wir uns sehr bald ins Innere zurückzogen. Während Vincent für seine nach dem Urlaub angesetzten Semesterprüfungen lernte, testete der Rest der Familie den Fernseher. Solchen Luxus hatten wir bisher noch nie in einem Wohnmobil und haben ihn ehrlich gesagt auch noch nicht vermisst. Aber wenn die Technik nun schon mal an Bord war, dann wollten wir sich auch einmal nutzen. Nach dem Einschalten klappte der auf dem Dach befindliche Satellitenspielgel aus, begann, nach einem Astra-Satelliten zu suchen und klappte nach einigen erfolglosen Runden wieder ein. Die Felswände ringsherum waren offensichtlich so hoch, dass kein freier Blick auf den nur wenig über dem Horizont stehenden Satelliten möglich war. Ein großer Verlust war das nicht für uns, aber da wir uns nun mal auf einen Fernsehabend eingestellt hatte, schauten wir eben einen Film von DVD. Die Wahl fiel auf „Kundschafter des Friedens“, wobei wir uns ganz gut amüsierten.
Da wir am nächsten Morgen aber pünktlich aufstehen und aufbrechen wollten, ging es anschließend ganz schnell die die Betten.

Gefahrene Strecke: 105 km
Übernachtung: Vinje Camping (395NOK / ≈37,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 09.03.2021, 12:32 Uhr
Super-super-toller Blick auf den Geirangerfjord - Danke, da werden vergrabene Erinnerungen wach!
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 09.03.2021, 13:42 Uhr
Gegen 14:00 Uhr kamen wir am Abzweig zur Dalsnibba an. Ab hier schlängelt sich eine Mautpflichtige Straße in vielen Kurven hinauf auf eine Höhe von 1466m. Von dort oben bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den 7km entfernten Geiranger Fjord. Wir zahlten am Kassenhäuschen 200NOK und nahmen die Straße mit unserem 8m langen Gefährt in Angriff.
Maut? Bei uns war da 2016 noch nix mit Maut. ;)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 09.03.2021, 14:55 Uhr
Gegen 14:00 Uhr kamen wir am Abzweig zur Dalsnibba an. Ab hier schlängelt sich eine Mautpflichtige Straße in vielen Kurven hinauf auf eine Höhe von 1466m. Von dort oben bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den 7km entfernten Geiranger Fjord. Wir zahlten am Kassenhäuschen 200NOK und nahmen die Straße mit unserem 8m langen Gefährt in Angriff.
Maut? Bei uns war da 2016 noch nix mit Maut. ;)
Doch, da unten am Abzweig von der Fv63 steht jetzt eine Schranke mit Kassenhäuschen.
Die Norweger wollen eben auch sehen, wo sie bleiben  :wink:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.03.2021, 08:07 Uhr
16. August 2020: Geiranger – Runde

An diesem Morgen war gegen 8 Uhr für alle die Nacht zu Ende. Die Wetteraussichten waren an sich nicht schlecht, im Moment hing aber noch eine dicke Wolke über dem Fjord.

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Während der Rest der Familie allmählich aufstand, füllte Andreas schon mal Frischwasser auf. Nach dem Frühstück wurde rasch zusammengepackt und der Abwassertank geleert, dann fuhren wir pünktlich um 10 Uhr hinunter zum Fährterminal. Zwar standen in zwei der drei Fahrspuren zur Fähre bereits einige Fahrzeuge, wir hatten jedoch mit deutlich mehr Andrang gerechnet.

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Auch hier machte sich die Corona-Krise deutlich bemerkbar. Glück für uns, so war es kein Problem, einen Platz zu unserer Wunsch-Abfahrtszeit zu bekommen. Beim Ticket hatten wir gleich noch einmal Glück, wir konnten ein car package für 1235NOK nutzen, was gegenüber der Einzelbuchung für 4 Personen und ein 8m-Wohnmobil ca. 30% günstiger war. Dennoch entschuldigte sich die nette Dame am Tresen vielmals für den hohen Betrag, aber diese Linie würde von einem privaten Betreiber bedient, der nicht an die Preise der staatlichen Fähren gebunden sei. Wir waren mit dem Preis ganz zufrieden, eine 90-minütige Sightseeing-Cruise hätte für uns vier auch 1575NOK gekostet, so war diese quasi auf dem Weg nach Hellesylt inklusive.

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Die Fährpassage war kurz gesagt ein unvergessliches Erlebnis. Die Dimensionen des Fjords sind schon beeindruckend, so breit, dass Kreuzfahrtschiffe problemlos nebeneinander hindurch manövrieren können.

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Und doch wirkt alles zwischen den steil aufragenden Felswänden einfach nur winzig. Immer wieder passiert man mächtige Wasserfälle, die über hunderte von Metern von den Klippen in die Tiefe stürzen.

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Hier und da entdecken wir einsame, abgelegene Höfe, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nach alter Tradition betrieben wurden. Auch heute sind diese noch in privatem Besitz, werden aber von einem staatlich geförderten Verein erhalten.

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Um 12:15 Uhr erreichten wir Hellesylt, welches eigentlich nur aus einer Tankstelle, zwei Lebensmittelläden und einem Souvenirshop sowie ein paar kleinen Pensionen besteht. Wir nahmen zunächst einen Picknickplatz am Ufer in Beschlag und nahmen eine leckere Obstmahlzeit zu uns.

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Anschließend schauten wir uns kurz in den beiden Läden um, füllten unsere Vorräte auf und nutzten die öffentliche Toilette in einem ehemaligen Club- oder Kantinengebäude, für das es heute aber keine weitere Verwendung mehr zu geben scheint.
Der weitere Weg führte uns entlang der Fv60 auf kurvenreicher Strecke über die Berge. Anschließend ging es durch zahlreiche Tunnel entlang des Voldafjords nach Norden. Besonders beeindruckend war dabei die Fahrt durch den Eiksundtunnel, der mit 7765m Länge und einer Tiefe von 287m unter NN der derzeit tiefste Straßentunnel der Welt ist. Über eine Vielzahl kleinerer und größerer Inseln, die mit zum Teil schwindelerregenden, einspurigen Brücken miteinander verbunden waren, näherten wir uns unserem heutigen Tagesziel Runde.

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Doch vor dem Sæviktunnel wurde unsere Fahrt jäh gestoppt. Hier war eine Höhe von 3,40m angegeben, wir hatten aber bereits am 3,50m hohen Spiraltunnel in Drammen kapitulieren müssen. Völlig perplex drehten wir um, parkten an einem Feldweg und hielten erst einmal Krisensitzung. Was nun? Die Insel Runde mit seinen Vogelkolonien war von Anfang an einer der Eckpunkte bei unserer Reiseplanung gewesen. Nirgends hatten wir einen Hinweis auf eingeschränkte Zufahrtmöglichkeit für Wohnmobile gefunden und jetzt auf einmal sollte hier Schluss sein? Niemals! Eine andere Zufahrt zur Insel gab es aber nicht und so wahnsinnig niedrig sah der Tunnel eigentlich gar nicht aus. Sollten wir uns langsam in der Straßenmitte vorantasten? Viel Verkehr war im Moment ohnehin nicht. Aber was, wenn der Tunnel erst zum Ende hin niedriger werden würde? Dann müssten wir im Rückwärtsgang immer schön mittig zurücksetzen… Das trauten wir uns dann doch nicht. Die Alternative wäre, einen Campingplatz in der Nähe zu suchen und dann zu schauen, ob es Bootstouren zu den Vogelkolonien gäbe. Aber eigentlich wollten wir doch hier einen Tag lang ausspannen und wandern. Wir wälzten Straßenkarten, Tourangebote und Wohnmobilunterlagen, um zeitnah zu irgendeiner Entscheidung zu kommen. Da kam auf einmal ein Wohnmobil aus dem Tunnel gefahren, das rein optisch kaum niedriger als unseres sein konnte. Wie hatte der das geschafft und vor allem, wie konnte der bei der Höhe so selbstbewusst mit vollem Tempo da durchbrettern? Da half nur eins – fragen! Also nahmen wir die Verfolgung auf, vielleicht war ein Einholen ja an einer der einspurigen Brücken möglich. Doch die Hoffnung verflog an einer T-Kreuzung, vor der wir das Fahrzeug aus den Augen verloren hatten…
Die Stimmung war so ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt, als Doreen auf einmal einen Geistesblitz hatte. Ihr war der von Hand beschriftete Aufkleber in unserer Frontscheibe schon in Drammen suspekt und so suchte sie, als sie in den Unterlagen zu unserem Wohnmobil nichts fand, im Internet nach diesem Typ Ahorn-Camper. Dort fand sie tatsächlich eine Höhenangabe von 3,06m und mit ein bisschen Phantasie konnten wir erahnen, dass die „0“ auf dem Scheibensticker wohl nur etwas zu schwungvoll geschrieben wurde und daher wie eine "6" aussah. Damit war der Tag gerettet. Die Laune wurde schlagartig besser, wir drehten um und passierten problemlos den Tunnel. Der Rest der Strecke war schnell geschafft und gegen 17 Uhr standen wir vor dem Goksøyr Camping Platz.

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Dort mussten wir uns aber noch einen Moment gedulden, da sich eine Menge Inselbewohner dort zu einer Protest-Kundgebung gegen den geplanten Bau eines Offshore-Windparks vor der Insel zusammengefunden hatten. Als diese beendet war, checkten wir für zwei Nächte ein und bekamen einen Platz in erster Reihe am Wasser.

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Wie gut unser Timing gewesen war, wurde uns kurz darauf bewusst, als sich binnen 10 Minuten quasi der gesamte Platz füllte. Da hatten wir nach dem Schreckmoment am Tunnel am Ende doch noch richtig Glück gehabt.
Für einen Tag hatten wir genug Aufregung, deshalb verbrachten wir den Rest des Nachmittags ganz gemütlich. Abendbrot gab es heute im Wohnmobil, anschließend spielten wir eine Runde Imhotep und gingen danach ins Bett.

Gefahrene Strecke: 138 km
Übernachtung: Goksøyr Camping (295NOK / ≈28,00€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.03.2021, 08:05 Uhr
17. August 2020: Runde

Heute war ein Ruhetag geplant. Wobei sich die Ruhe nur auf das Fahren bezog. Wir wollten zu den Vogelkolonien wandern, für die die Insel Runde bekannt ist. In den steilen Felsen brüten jährlich ca. 170.000 Seevögel-Paare und von Mai bis Juli kann man hier früh morgens oder spät abends auch Papageientaucher beobachten. Mitte August standen die Chancen dafür aber denkbar schlecht, daher schliefen wir in aller Ruhe aus. Beim Frühstück präsentierte sich der Himmel bewölkt, die Wetterprognose versprach jedoch Besserung ab Mittag. Bis 12 Uhr blieb es leider bedeckt und so brachen wir gegen 12:45 Uhr auf und hofften einfach das Beste. Vom Campingplatz aus liefen wir ein Stück die Straße entlang, bis ein steiler Pfad den Berg hinauf führte.

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Nach zwei Gattern ging es teilweise auf Holzplanken durch ein Hochmoor. Wir passierten eine Herde Heidschnucken und ab diesem Punkt war der Pfad überall gesäumt von deren Kötteln.

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Bis zum Rautelinden-Aussichtspunkt brauchten wir etwa eine Stunde. Von dort aus ging es sehr steil und unwegsam weiter bergauf. Unterwegs kamen wir recht nah am Nest eines Raubmöwen-Paars vorbei, die sich von unserer Anwesenheit aber nicht stören ließen.

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Am Abzweig zum Runde fyr trennten wir uns kurz: Andreas und die Kinder wollten zumindest einen Blick aus der Nähe auf das alte Leuchtfeuer werfen. Doreen, die etwas Probleme mit dem Knie hatte, ging den direkten Weg weiter in Richtung Raudenipa, der größten Brutkolonie der Insel.

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Dort trafen wir uns anschließend wieder, verschnauften kurz und beobachteten eine Weile die unzähligen, lärmenden Vögel in den steil zum Meer hin abfallenden Klippen. Soweit wir das erkennen konnten, waren dies vornehmlich Basstölpel.

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Nach einem kurzen Picknick liefen wir weiter, an einem weiteren Nest einer brütenden Raubmöwe vorbei, zum Kaldekloven-Aussichtspunkt.

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Von dort aus konnten wir eine weitere große Brutkolonie in den Felsen sehen. Auf einem kleinen Vorsprung unter uns entdeckten wir ein einzelnes Vogelpaar. Mit dem Teleobjektiv konnten wir sie ganz gut erkennen, ganz offensichtlich handelte es sich um zwei Nebelkrähen.

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Wir steuerten noch einen weiteren Aussichtspunkt an. Am Lundeura-Aussichtspunkt gab es Hinweise auf Nester von Papageientauchern. Lisa und Andreas kraxelten daraufhin noch etwas zwischen den Felsen herum, doch es war einerseits die falsche Tageszeit und andererseits ohnehin bereits zu spät im Jahr. Die Lundis waren für dieses Jahr offensichtlich schon abgereist.
So vollendeten wir nun allmählich unsere Runde, sahen auf dem Rückweg zum Campingplatz noch einmal zwei Raubmöwen-Nester und kamen gegen 17 Uhr wieder am Wohnmobil an.

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Dort ließen wir den Rest des Tages gemütlich ausklingen, setzten uns mit einem Kaffee in die Sonne und spielten gemeinsam Uno. Später wurde der kleine Campingrill angeheizt und um 19 Uhr gab es Bratwurst, vegane Burger, Mais und Kartoffelsalat zum Abendessen.

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Anschließend gingen alle der Reihe nach duschen und wir beendeten den Tag mit einem DVD-Abend bei „Ziemlich beste Freunde“.

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Als wir gegen 0:15 Uhr schlafen gehen wollten, hörten wir, dass die Wasserpumpe leer lief. Daher musste Andreas noch einmal kurz hinaus in die Nacht, um rasch zwei Kannen Wasser nachzufüllen. Dann war aber endgültig Zapfenstreich für heute…

Gefahrene Strecke: 0 km
Übernachtung: Goksøyr Camping (295NOK / ≈28,00€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 11.03.2021, 10:51 Uhr
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.03.2021, 11:08 Uhr
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.
Definitiv, auch zwei. Man kann dort auch noch weiter wandern. Runter zum alten Leuchtturm, auf einen Gipfel oder zu kleinen Seen auf der Insel.
Außerdem gibt es, wenn die Windverhältnisse günstig sind, vom Hafen auch Bootstouren zu den Vogelkolonien. Danilo und Anja haben das 2016 gemacht  :wink:
Und, wenn man früher im Jahr da ist, sollte man zu Sonnenauf- oder -untergang zu den Brutplätzen wandern. Dann ist die Chance, Papageientaucher zu sehen, ungleich größer.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 11.03.2021, 11:19 Uhr
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.
Definitiv, auch zwei. Man kann dort auch noch weiter wandern. Runter zum alten Leuchtturm, auf einen Gipfel oder zu kleinen Seen auf der Insel.
Außerdem gibt es, wenn die Windverhältnisse günstig sind, vom Hafen auch Bootstouren zu den Vogelkolonien. Danilo und Anja haben das 2016 gemacht  :wink:
Und, wenn man früher im Jahr da ist, sollte man zu Sonnenauf- oder -untergang zu den Brutplätzen wandern. Dann ist die Chance, Papageientaucher zu sehen, ungleich größer.

Richtig! Wir waren vor ewiger Zeit 2 volle Tage mit 3 Übernachtungen dort - hat uns sehr gut gefallen.
 Wir fuhren allerdings in den 4 Wochen nicht so weit in den Norden, wie ihr (vorhattet).
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 11.03.2021, 12:43 Uhr
Richtig! Wir waren vor ewiger Zeit 2 volle Tage mit 3 Übernachtungen dort - hat uns sehr gut gefallen.
 Wir fuhren allerdings in den 4 Wochen nicht so weit in den Norden, wie ihr (vorhattet).
Naja, bei 4 Wochen hätten wir sicher noch mal mehr geplant. Wir hatten ja nur 20 Tage, aber es war auch schon unsere zweite Norwegen-Reise.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 12.03.2021, 07:23 Uhr
18. August 2020: Runde – Ålesund

Kurz nach 6 Uhr wurde Andreas zufällig wach, konnte dadurch einen phantastischen Sonnenaufgang beobachten, schlief anschließend aber noch einmal ein.

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Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit. Über einige imposante Brücken fuhren wir nach Hareid, wo die Fähre nach Sulesund gerade abfahrbereit war.

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Kaum hatten wir unser Gefährt an Deck geparkt, ging es auch schon los. Wir hatten weder ein Kassenhäuschen, noch eine Kamera gesehen und waren daher etwas unsicher, wann, wo und wie wir denn die Gebühr für die Überfahrt entrichten sollten. Das klärte sich nach einiger Zeit, als wir einen Mitarbeiter sahen, der durch die Reihen der Fahrzeuge lief und die Nummernschilder fotografierte. Die Fähre wird hier ganz einfach mit über das etablierte Videomaut-System abgerechnet.

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Nach einer ruhigen Überfahrt ging es weiter auf der Fv61 nach Ålesund. Unser erstes Ziel dort war der Aksla, der Hausberg der Stadt, mit seinem Aussichtspunkt. Das Navi lotste uns zunächst mitten durch die Stadt zu einem kleinen Parkplatz in einer Sackgasse unterhalb des Aksla. Das war weder das, was wir wollten, noch gab es dort eine freie Lücke für unser großes Gefährt. Mit einiger Mühe gelang es uns, umzudrehen und aus der Sackgasse herauszumanövrieren. Anschließend suchten wir die Zufahrt zum Aussichtspunkt auf Sicht und folgten einfach den Ausschilderungen. Die Auffahrt war zum Teil wieder etwas abenteuerlich, zunächst durch ein Wohngebiet und anschließend über eine schmale Straße bis zu einem winzigen Parkplatz auf dem Gipfel. Doch hier spielten uns die besonderen Umstände der Corona-Pandemie in die Karten und so fanden wir  problemlos einen Platz am Straßenrand, wo wir unser Wohnmobil abstellen konnten.
Wir genossen die Aussicht auf die Stadt, den Hafen und die in allen Richtungen vorgelagerten Inseln.

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Andreas schaute noch in einen großen, alten Bunker hinein. Dann ging es wieder hinunter in Richtung Stadt. Seit dem Morgen hatte sich die Tanknadel bedenklich dem roten Bereich genähert und auf der steilen Straße nach unten sprang die Anzeige der Reichweite auf einmal auf „- -„. Höchste Zeit also, eine Tankstelle zu finden. Zum Glück hatten wir vorhin bei der Gondelei durch die Innenstadt bereits eine entdeckt, die wir nun auf kürzestem Weg ansteuerten. Laut Aussage unseres Vermieters fasste der Tank des Fahrzeugs ca. 68 Liter Diesel, mehr hätte er bisher nie eingefüllt. Die Zapfpistole schaltete heute bei etwa 75 Litern ab…!
Wir wollten die Stadt noch ein wenig zu Fuß erkunden, daher fuhren wir zum Hafen und stellten das Wohnmobil auf dem Hjelsetgården Bobil Parkplatz ab. Wie schon in Sandefjord gab es auch hier die Möglichkeit, den Platz zum Übernachten zu nutzen, Strom- und Wasseranschlüsse waren vorhanden. Die Umgebung behagte uns aber nicht so, wir wollten am Abend lieber wieder einen Platz in schöner, natürlicher Umgebung suchen. Insofern bestand die nächste Schwierigkeit darin, eine korrekte Parklücke für Kurzparker und anschließend den richtigen Kassenautomaten für Wohnmobile zu finden. Beides gelang uns mit Hilfe anderer vor Ort anwesenden Camper, wir lösten ein Parkticket für drei Stunden und machten uns dann auf den Weg. Wir bummelten entlang der Kongens gate, wo sich Doreen ein warmes Teilchen gegen den aufkommenden Hunger gönnte.

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Anschließend schauten wir uns die Ålesund kirke an, liefen dann zum Storhaugen-Aussichtspunkt und genossen von dort noch einmal eine andere Perspektive auf die Stadt. Vorbei am Kreuzfahrtterminal ging es dann zurück in Richtung Hafen.

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Die Kinder wurden magisch von einem Imbiss angezogen der mit dem Slogan „probably the best fish&chips in the world“ warb. Das musste natürlich überprüft werden und so teilten sie sich eine mittlere Portion. Fazit: Durchaus nicht schlecht, aber in Südengland waren fish&chips noch leckerer!
Zurück am Wohnmobil nutzten wir die Gelegenheit, den Abwassertank zu leeren und Frischwasser aufzufüllen. Und pünktlich nach Ablauf unseres Parktickets verließen wir den Platz und fuhren in Richtung Skødje, um auf dem dortigen Solnøravika Fritid Campingplatz direkt am Storfjord einzuchecken. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Einkaufs-Stop bei einem Meny-Markt und weitere 20 Minuten später erreichten wir den anvisierten Campingplatz. Leider hatte dieser aber geschlossen und machte ganz allgemein auch nicht den Eindruck, als hätte er in dieser Saison schon einmal geöffnet. Zum Glück gab es nur einige hundert Meter weiter einen weiteren Platz, der geöffnet hatte. Und so kamen wir auf dem Vika Feriesenter unter, wo wir uns einen sehr schönen Stellplatz direkt am Wasser aussuchten. Hier standen wir zwar nur auf Schotter, aber zumindest war es dadurch nicht matschig und außerdem hing direkt nebenan der WLAN-Router … 😊

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Bei einem Abendgetränk nach Wunsch für jeden ließen wir den Tag noch einmal revuepassieren. Während Doreen duschen ging, schrieb Andreas etwas am Reisebericht. Anschließend setzten wir uns noch eine Weile bei einem Glas Wein nach draußen, während die Kinder im Wohnmobil Känguruh-Chroniken hörten. Mit der Zeit hatten dann alle die nötige Bettschwere und gingen der Reihe nach schlafen.

Gefahrene Strecke: 124 km
Übernachtung: Vika Feriesenter Skodje (350NOK / ≈33,25€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 12.03.2021, 09:47 Uhr
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 12.03.2021, 10:07 Uhr
Bei uns hat es ja in Alesund nur geregnet, so dass wir dort nur im Aquarium waren.

Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit.
Da sieht man mal, wie unterschiedlich man in den Tag starten kann. Um 11:30Uhr waren wir ja schon knapp 3h unterwegs. ;)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 12.03.2021, 10:54 Uhr
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher
Papageientaucher in Ålesund? Wo denn? Und zu welcher Jahreszeit wart ihr da?

Bei uns hat es ja in Alesund nur geregnet, so dass wir dort nur im Aquarium waren.

Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit.
Da sieht man mal, wie unterschiedlich man in den Tag starten kann. Um 11:30Uhr waren wir ja schon knapp 3h unterwegs. ;)
Tja, das ist mir seit Jahren ein Ärgernis. Aber ich kann die Familie nun mal nicht ändern und habe es aufgegeben, da jeden Morgen Druck zu machen und die Urlaubsstimmung damit zu vermiesen. Ich stehe halt auf, wenn ich munter bin, gehe schon mal Fotos machen und/oder suche Geocaches. Das schreibe ich aber nicht Tag für Tag in den Reisebericht, weil es quasi jeden Morgen dasselbe ist  :wink:
Hier zu Hause läuft das am Wochenende ähnlich ab. Ich bin morgens der Erste, der wach ist, gehe eine Runde laufen oder hole frische Brötchen vom Bäcker oder schaue, ob es irgendwo einen neuen Geocache gibt. Die ersten zwei bis drei Stunden morgens habe ich am Wochenende für mich  8)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.03.2021, 08:41 Uhr
19. August 2020: Skødje – Åndalsnes

Um 8 Uhr war Andreas wach und da der Rest der Familie noch fest schlief, machte er sich nach dem Gang zur Toilette noch auf die Suche nach einem Geocache. Auf dem Rückweg schaute er sich auf dem Gelände des benachbarten, geschlossenen Campingplatzes um. Eigentlich ein sehr schönes Gelände mit großen, schattigen Rasenflächen, Wirtschaftsgebäuden, einem Bootssteg und sogar einem Kanuverleih. Schon schade, daß dieser Platz nicht (mehr) bewirtschaftet wird.

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Nach einer guten Stunde war Andreas zurück am Wohnmobil, gerade rechtzeitig, als die Familie erwachte.
Wir frühstückten, packten anschließend zusammen und leerten vor der Abfahrt den Toilettenbehälter des Wohnmobils; immer wieder eine unangenehme Aufgabe, die jeder gern einem anderen zuschiebt. Zum Glück benutzen wir die Campertoilette nur selten.
Wir verließen gegen 11:30 Uhr den Platz und fuhren entlang der Fv650. Es ging bergauf, bergab und durch mehrere Tunnel hindurch bis nach Stordal. Dort hielten wir kurz an der Rosekyrkja, die aber -wie die meisten Kirchen hier- bereits wegen Saisonende geschlossen war.

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Der Picknickplatz davor war schon von einer anderen deutschen Familie belegt, so dass wir nach einem kurzen Blick von außen auf die Kirche und das interessante Nebengebäude mit dem typischen, begrünten Dach, rasch  weiterfuhren. Bei Liabygda geht der Sorfjord östlich in den Norddalsfjord und südlich in den Sunnylvsfjord über. Über letzteren würde man wieder nach Hellesylt und Geiranger gelangen. Wir genossen den tollen Blick am Aussichtspunkt und setzten dann unsere Fahrt fort.

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Bei Valldal verließen wir den Fjord und folgten der Fv63 ins Gebirge. Um 13:30 Uhr erreichten wir die Gudbrandsjuvet. Hier zwängt sich der Fluss Valldøla mit großem Getöse durch eine enge Schlucht hindurch, was man von einem spektakulären Aussichtspunkt bestaunen kann.

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Auf dem Parkplatz bot eine junge Frau frisches Obst an und wir kauften je eine Schale Erdbeeren und Himbeeren.
Die Straße schlängelte sich nun wieder hinauf in eine spektakuläre Berglandschaft mit gewaltigen Felsen, kristallklaren Seen und immer wieder einzelnen, versprengten Schafen dazwischen.

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Gegen 15:00 Uhr kamen wir am Highlight des heutigen Tages an, dem Trollstigen. Hier windet sich die Passstraße in elf Haarnadelkurven mit bis zu 12% Gefälle hinab und führt dabei über den 320m hohen Wasserfall Stigfossen. Im Normalfall löst die Straße Fluchen und Begeisterung zugleich aus. Optisch beeindruckend und eine straßenbauliche Meisterleistung, für den Autofahrer aber oft auch eine Herausforderung. Die Strecke ist teilweise sehr schmal, es gibt keine Halte- und kaum Ausweichmöglichkeiten und natürlich ist sie als touristisches Highlight sehr viel befahren. Normalerweise! Der riesige Parkplatz des Besucherzentrums ließ uns ahnen, was für Besuchermassen sich sonst hier tummeln. Aufgrund der Corona-Pandemie war es aktuell aber sehr entspannt, um nicht zu sagen gähnend leer. Wir bummelten ein wenig durch den Souvenirshop, gingen dann zu den Aussichtspunkten und bestaunten die beeindruckenden Wasserfälle und die Straße.

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Auf dem Rückweg wateten Lisa und Andreas durch das eisige Wasser der Kaskaden hinter dem Besucherzentrum. Sehr erfrischend und eine Wohltat nach all der Fahrerei.

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Anschließend gab´s für alle noch ein großes Troll-Eis und gegen den aufkommenden Hunger Lomper im Wohnmobil.
Die Fahrt ins Tal war dann aufgrund der entspannten Verkehrssituation völlig problemlos und wir konnten sie total stressfrei genießen.

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In Åndalsnes schauten wir uns im Vorbeifahren zwei Campingplätze an, einen auf halber Höhe am Berg und einen im Tal am Fluss. Zunächst fuhren wir aber einkaufen und entschieden uns dann für den Platz im Tal, weil es da auch eine Bademöglichkeit gab. Die Temperaturen waren recht angenehm und so richteten wir uns draußen mit Tisch und Stühlen unter der Markise ein.

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Vor dem Abendbrot wollten wir noch eine Runde Boccia spielen, die wir aber recht abrupt beendeten, weil es unvermittelt zu regnen begann. Der leichte Regen entwickelte sich später zum handfesten Wolkenbruch, so dass Andreas sogar mit dem Schirm losging, um Vincent von der Toilette abzuholen. Der hätte sonst dort noch länger ausharren müssen oder wäre auf dem Rückweg völlig durchgeweicht.
Den Abend verbrachten wir bei einer Runde Wizard und wir versuchten unser Glück noch einmal mit dem SAT-Spiegel. Diesmal klappte es und so schauten wir ein bisschen fern und probierten nebenbei mit den frischen Erdbeeren und Himbeeren das Mini-Schokofondue aus, welches uns unser Sohn zu Weihnachten geschenkt hatte. So wurde es ein sehr gemütlicher und langer Abend, den wir erst gegen 0:45 Uhr beendeten.

Gefahrene Strecke: 112 km
Übernachtung: Åndalsnes Camping (300NOK / ≈28,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 15.03.2021, 12:43 Uhr
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher
Papageientaucher in Ålesund? Wo denn? Und zu welcher Jahreszeit wart ihr da?

Wir waren so Anfang/Mitte Juni bis Mitte Juli in Norwegen; Alesund wohl Ende Juni. Ich meinte Papageientaucher auf der Insel Runde, vielleicht waren auch welche oberhalb von Alesund. Auf der Insel selbst gab es jedenfalls sehr viele Papageientaucher.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.03.2021, 12:49 Uhr
Ja, auf Runde sind sie im Frühsommer gut zu beobachten. Die Insel ist ja die südlichste Vogelkolonie, wo Papageientaucher anzutreffen sind.
Wir waren im letzten Jahr leider etwas zu spät dran. Aber eher wäre die Reise überhaupt nicht möglich gewesen, insofern haben wir keinen Grund, irgendetwas nachzutrauern...
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: U2LS am 15.03.2021, 19:26 Uhr
Tja, das ist mir seit Jahren ein Ärgernis. Aber ich kann die Familie nun mal nicht ändern und habe es aufgegeben, da jeden Morgen Druck zu machen und die Urlaubsstimmung damit zu vermiesen. Ich stehe halt auf, wenn ich munter bin, gehe schon mal Fotos machen und/oder suche Geocaches. Das schreibe ich aber nicht Tag für Tag in den Reisebericht, weil es quasi jeden Morgen dasselbe ist  :wink:
Hier zu Hause läuft das am Wochenende ähnlich ab. Ich bin morgens der Erste, der wach ist, gehe eine Runde laufen oder hole frische Brötchen vom Bäcker oder schaue, ob es irgendwo einen neuen Geocache gibt. Die ersten zwei bis drei Stunden morgens habe ich am Wochenende für mich  8)

Ich oute mich mal als Leidensgenosse. Die Wochenenden laufen bei mir ähnlich ab und in die USA fliege ich deshalb meistens alleine; somit gehe ich allen Streitereien aus dem Wege  :wink:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.03.2021, 07:55 Uhr
Ich oute mich mal als Leidensgenosse. Die Wochenenden laufen bei mir ähnlich ab und in die USA fliege ich deshalb meistens alleine; somit gehe ich allen Streitereien aus dem Wege  :wink:
Das würde bei uns nun wieder gar nicht gehen. Mal ein Wochenende alleine mit den Kumpels oder die Mädels zum Wellness, kein Thema. Den Jahresurlaub verbringen wir aber immer gemeinsam in Familie.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.03.2021, 08:11 Uhr
20. August 2020: Åndalsnes – Driva

An diesem Morgen war es zwar recht frisch, wir entschieden uns aber dennoch für ein Frühstück draußen an der frischen Luft. Im Laufe des Vormittags setzte sich dann die Sonne durch, löste die tiefhängenden Wolken auf und es wurde angenehm warm.
Als heutiges Tagesziel hatten wir Trondheim anvisiert. Zunächst war jedoch erst mal wieder war das Leeren des Abwasserbehälters sowie Auffüllen von Frischwasser fällig. Gegen 12 Uhr kamen wir dann endlich vom Platz. Entlang der E136 fuhren wir in Richtung Süden durch das spektakuläre Romsdal.

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Wir passierten linkerhand das 1550m hohe Romsdalshorn und rechterhand die Trollveggen, Europas höchste, senkrechte Felswand. Im weiteren Verlauf gab es immer wieder beeindruckende Ausblicke auf steile Felswände, schneebedeckte Gipfel und schier endlose Kaskaden von Wasserfällen. Ziemlich schnell wurde uns klar, dass wir es in Anbetracht unserer späten Abfahrt und der vielen Fotostopps unterwegs heute nicht bis Trondheim schaffen würden. Also gingen wir es von vornherein gemütlich an, ein geeigneter Ort für einen Zwischenstopp würde sich zu gegebener Zeit schon finden.

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Wir hielten an der Stabkirche Marstein, die, wie alle anderen Kirchen bisher aber leider geschlossen war. Kurz darauf erreichten wir die Kylling bru, eine sehenswerte, alte Eisenbahnbrücke, die das Tal der Rauma überspannt.

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Am Aussichtspunkt entdeckte Lisa ganz zufällig einen Geocache, während Doreen und Vincent am Wegesrand den einen oder anderen schönen Speisepilz fanden.

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Einen weiteren Halt machten wir am Slettafossen, einer der zahlreichen Engstellen im Tal, wo sich der Fluss donnernd durch den Fels zwängt.

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Wenig später zog das Hinweisschild auf den Abzweig nach Sagelva, einer touristischen Sehenswürdigkeit, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Hier sollte es eine restaurierte, alte Sägemühle und ein Stück weiter noch einen sehenswerten Wasserfall, den Asbjørnsfossen, geben. Also bogen wir von der Hauptstraße ab, überquerten eine schmale Brücke und quetschten uns durch eine enge Eisenbahnunterführung.

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Die Straße mutierte bald zu einem steinigen, abschüssigen Weg und wurde immer schmaler. Wenden war zunächst nirgends möglich und auf der einspurigen Buckelpiste wollten wir mit dem unübersichtlichen Wohnmobil auch nicht wirklich zurücksetzen. Also fuhren wir notgedrungen weiter, bis wir an der Sagelva Sägemühle ankamen. Diese hat offensichtlich außerhalb der Saison nur an ausgewählten Tagen am Wochenende geöffnet und war heute folgerichtig geschlossen. Daher konnten wir uns nur vor dem Eingang etwas umschauen.

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Immerhin gab es hier die Möglichkeit, mit unserem 8m langen Gefährt in wenigen Zügen umzudrehen. Auf den weiteren Weg zum Wasserfall verzichteten wir und kehrten zurück zur Hauptstraße.

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Auf dieser ging es nun weiter bis nach Lesja, wo wir das Freilichtmuseum und die direkt daneben befindliche Kirche ansteuerten. Nach dem abenteuerlichen Abstecher hatten wir eine kleine Pause dringend nötig, daher ließen wir uns an den auf dem Gelände befindlichen Picknicktischen nieder und stärkten uns mit einigen Lomper. Anschließend schauten wir uns nur noch kurz die auf das Jahr 1749 zurückgehende Kirche an, das Museum hatte seine Pforten bei unserer Ankunft gerade geschlossen.

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Da es gerade begann, zu regnen, setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten Dombås gegen 16:30 Uhr. Der Ort ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Einerseits treffen sich hier mit der E6 und der E136 zwei wichtige Fernverkehrsstraßen, über die man auf kürzestem Weg nach Oslo bzw. Trondheim gelangt. Andererseits haben mit der Dovrebahn und der Raumabahnen auch zwei Bahnstrecken hier Haltepunkte. Gemessen an der verkehrstechnischen Bedeutung macht der Ort aber einen recht verschlafenen Eindruck. Eine interessante Kirche, ein Hotel, eine Handvoll Pensionen und ein Supermarkt; damit ist die Aufzählung fast komplett.

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Am meisten beeindruckt hat uns eigentlich die Anzahl der Ladestationen für Elektroautos auf dem Supermarktparkplatz: links etwa ein Dutzend Tesla-Supercharger, rechts die gleiche Anzahl Charger eines lokalen Energieunternehmens. In derartiger Konzentration hatten wir so etwas auch noch nicht gesehen…
Wir folgten nun der E6, die in Richtung Norden auf das Dovrefjell führt. Die Landschaft ändert sich wieder ein wenig: statt schroffer Felsen und wilder Gebirgsbäche dominieren hier sanfte, grüne Hügel und kristallklare Seen.

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Während der Fahrt wechselten sich Regen und Sonnenschein immer wieder ab.  Nach einer halben Stunde sehen wir rechterhand einen modernen Kirchenbau. Es ist die 1969 errichtete Eysteinkyrkja und sie ist sogar geöffnet. Endlich mal eine Kirche, die wir auch von innen betrachten konnten. Wir schauen uns ein wenig um und haben anschließend noch ein interessantes Gespräch mit einer netten, alten Dame, die uns eine Menge Details über die Kirche, deren 50-jähriges Jubiläum im letzten Jahr und die Historie des Ortes erzählte.

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Allmählich reichte es uns für heute mit der Fahrerei und wir hielten Ausschau nach einem schönen Stellplatz für die Nacht. Gegen 18 Uhr erreichten wir den malerisch am Fluss gelegenen Magalaupe Campingplatz. Dieser wäre auch ein idealer Ausgangspunkt für den morgigen Besuch der Mågålaupet Klamm. Aber leider waren hier in diesem Jahr pandemiebedingt nur längere Aufenthalte ab 4 Nächten möglich. Außerdem wäre eine Vorab-Reservierung zwingend notwendig gewesen. Wir fuhren deshalb noch ein paar Kilometer weiter und kamen schließlich auf dem Smegarden Campingplatz unter.

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Gefahrene Strecke: 188 km
Übernachtung: Smegarden Camping (270NOK / ≈25,65€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 16.03.2021, 11:24 Uhr
Ich kann bestätigen, dass das Romsdal sehr schön ist.
Vor vielen Jahren, waren die Kirchen alle geöffnet, selbst in den großen Städten, wie Oslo. Liegt aber vielleicht auch an Corona.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.03.2021, 13:05 Uhr
Ich kann bestätigen, dass das Romsdal sehr schön ist.
Vor vielen Jahren, waren die Kirchen alle geöffnet, selbst in den großen Städten, wie Oslo. Liegt aber vielleicht auch an Corona.
Die geschlossenen Kirchen hatten unterschiedliche Ursachen:
Viele der kleinen Kirchen waren wegen Saisonende geschlossen. Zumindest stand es so immer draußen angeschlagen; Anfang August, nach den Sommerferien, ist da einfach Schluß.
Bei der Stabkirche in Lom hieß es auf einem Aushang, dass man bedaure, die Kirche coronabedingt nicht öffnen zu dürfen.
Die großen Kirchen und Kathedralen in den Städten waren aber meist geöffnet.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 16.03.2021, 13:56 Uhr
Ich kann bestätigen, dass das Romsdal sehr schön ist.
Vor vielen Jahren, waren die Kirchen alle geöffnet, selbst in den großen Städten, wie Oslo. Liegt aber vielleicht auch an Corona.
Die geschlossenen Kirchen hatten unterschiedliche Ursachen:
Viele der kleinen Kirchen waren wegen Saisonende geschlossen. Zumindest stand es so immer draußen angeschlagen; Anfang August, nach den Sommerferien, ist da einfach Schluß.

So war es bei uns 2016 auch. Da waren wir in der letzten norwegischen Ferienwoche unterwegs (unsere 1. von 3) und da waren noch alle Kirchen auf, aber da hieß es schon, dass es die letzten Tage sind. Später auf der Reise hatten dann nur noch die großen Kirchen geöffnet. Bei allen anderen stand "closed for Season".
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 16.03.2021, 19:52 Uhr
Ich habe gerade mal geschaut - um den 15.08. enden dort die Ferien. Sperren die dann wirklich alles zu? Dann ist man ja auf die absolute Hochsaison angewiesen?
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 16.03.2021, 20:23 Uhr
Alles natürlich nicht, aber vieles was in kleineren Ortschaften liegt und nicht auf der Route von Reisebussen oder sonstwie an den Touri-Strömen.
So wirklich aufgefallen ist uns dies bei den Stabkirchen. Oder auch die Bootsfahrten auf der Insel Runde werden nach den Sommerferien nicht mehr täglich angeboten.
Generell sollte man vorher mal schauen, wo man Führungen benötigt, ob diese noch stattfinden.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.03.2021, 07:57 Uhr
Also in den großen Städten und den Touristenzentren geht es natürlich auch über die norwegischen Sommerferien hinaus weiter mit vielen Angeboten.
Aber auf dem Land ist dann einfach mal Saisonende. Wir haben das auch vor allem an den Stabkirchen überall gemerkt.
Natürlich war letztes Jahr auch pandemiebedingt überall viel mehr geschlossen. Viele Innenstädte wirkten quasi wie leergefegt. An touristischen Hotspots, wie Geiranger oder Trollstigen haben wir das aber auch sehr zu schätzen gewußt.
Die Bootstouren auf Runde sind vielleicht noch ein Ausnahmefall, weil die ohnehin sehr witterungsabhängig sind. Uns wurde gesagt, daß die nur bei Wind aus südlichen Richtungen stattfinden könnten. An den Tagen vor unserem Aufenthalt dort hätte es ewig lang nur NO-Wind gegeben und daher wären überhaupt keine Bootstouren möglich gewesen.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.03.2021, 08:11 Uhr
21. August 2020: Driva – Trondheim

Nach einem kurzen Frühstück am Morgen fuhren wir noch einmal 5 Kilometer zurück zur Mågålaupet Klamm. Der Himmel verhieß nichts Gutes, dunkle Wolken zogen auf und es sah aus, als wollte es jeden Moment zu regnen beginnen. Daher beeilten wir uns, um die interessante Engstelle im Fels mit ausgewaschenen Strudeltöpfen und anschließendem Wasserfall zu besuchen.

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Dabei ist Doreen offensichtlich in irgendwelche Tier-Exkremente getreten, jedenfalls verbreitete sich anschließend ein übler Geruch im Wohnmobil. Wir steuerten deshalb noch einmal den Campingplatz von letzter Nacht an, wo Doreen im Waschraum ihre Schuhe gründlich säuberte. Andreas nutzte in der Zwischenzeit das WLAN des Platzes für die weitere Routenplanung.
Der weitere Weg führte uns dann über Oppdal, welches offensichtlich ein großes Zentrum für Skisport ist. Entlang der Hauptstraße reihten sich eine Vielzahl Sportgeschäfte, Restaurants und Pensionen aneinander und in mehreren Richtungen waren Loipen und Skilifte ausgeschildert.
Allmählich führte die Straße wieder hinab ins flachere Land. Wir machten noch einen kurzen Fotostopp bei der direkt neben der E6 gelegenen Kirche von Horg und erreichten bald darauf die ersten Ausläufer von Trondheim.

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Bereits gestern hatten wir uns sicherheitshalber informiert, wo wir am günstigsten das Wohnmobil abstellen könnten. Bei zeitiger Ankunft könnte man möglicherweise einen der raren Parkplätze am Stadion erhaschen, von wo aus das Zentrum gut zu erlaufen wäre. Wir waren zwar nicht wirklich früh dran, rechneten aber nicht wirklich mit viel Touristenverkehr und sollten Recht damit behalten. Gerade mal ein weiteres, deutsches Wohnmobil fuhr zeitgleich mit uns auf das Gelände, wo ansonsten nur einige vereinzelte PKWs parkten.
Über eine Fußgängerbrücke erreichten wir die Innenstadt, wo wir zunächst in Richtung Nidarosdom gingen.

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Die mittelalterliche Kathedrale gehört zu den bedeutendsten Kirchbauten in Norwegen und gilt als Nationalheiligtum. In Anbetracht der knappen Zeit, die uns für die gesamte Stadt zur Verfügung stand, verzichteten wir aber auf eine ausgiebige Besichtigung und sparten uns die 430NOK für ein Familienticket.

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Nach einem Blick in den hinter dem Dom befindlichen Erzbischofspalast, meldete sich bei uns allmählich der Hunger; immerhin ging es inzwischen auf 16:00 Uhr zu. Im Nidaros Pilegrimsgård wurden wir fündig. Für Doreen, Lisa und Andreas gab es hausgemachte Wraps. Vincent verzichtete und wollte später in der Stadt schauen, ob er etwas seinem Geschmack Entsprechendes findet. Nach einer kurzen Pause liefen wir zur Gamle Bybro.

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Leider waren die charakteristischen roten Portale gerade eingerüstet, so dass sich uns das Bauwerk nicht in seiner vollen Schönheit präsentierte. Die schön wieder hergerichteten Lagerhäuser am Wasser waren dagegen ein lohnendes Motiv, auch wenn der Stand der Restauration auf der Rückseite zum Teil noch etwas hinterher war.

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Auf der anderen Seite des Flusses erwartete uns noch ein Kuriosum: Trondheim hat als einzige Stadt der Welt einen Fahrradlift, mit dem auf ca. 130m Länge eine Steigung von durchschnittlich 18% überwunden werden kann. Die Benutzung erfordert wohl einiges an Übung; leider war er zum Zeitpunkt unseres Besuches außer Betrieb.
Nachdem auch Vincent in einem Bistro einen Snack gefunden und seinen Hunger gestillt hatte, bummelten wir noch ein wenig durch die kleinen Gassen und liefen dann über die nächste Brücke in Richtung Markt.

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Dort kauften wir ein paar süße Teilchen für alle, setzten uns zum Verzehr auf eine Bank und schauten einem Fahrradartisten bei seinen Kunststückchen zu. Danach gingen wir durch die verkehrsberuhigte Fußgängerzone, vorbei am Science Museum weiter zum Dom und anschließend zurück zu unserem Wohnmobil.

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Nun stellte sich die Frage, wo wir die kommende Nacht unterkommen wollten. Ein stadtnaher Platz kam eigentlich nicht in Frage, wir wollten wieder in die Natur, am besten irgendwo ans Wasser. Nach kurzer Recherche einigten wir uns auf den etwa 20km außerhalb gelegenen Storsand Gård Campingplatz. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Einkauf in einem Supermarkt, dann ging es unter Vermeidung von Mautstraßen in Richtung Campingplatz. Dabei leitete uns das Navi über schmale Nebenstraßen und schließlich auf einer unbefestigten Waldpiste durch wunderschöne Landschaft, wie sie Touristen hier sicher selten zu sehen bekommen. Andreas war dabei voll in seinem Element und genoss die Offroad-Tour, als wäre er mit einem 4WD in Australien oder dem Südwesten der USA unterwegs…
Schlussendlich bekamen wir aber irgendwann wieder befestigte Straße unter die Räder, erreichten gegen 19 Uhr den Campingplatz und bekamen dort einen schönen Stellplatz mit Blick auf den Trondheimfjord.

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Abendbrot gab es heute im Wohnmobil, da es wieder zu regnen begann. Später ging Andreas noch einmal für ein paar Nachtaufnahmen zum Wasser, anschließend duschten wir der Reihe nach und schauten noch ein wenig fern. Gegen 1:00 Uhr gingen schließlich alle schlafen.

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Gefahrene Strecke: 172 km
Übernachtung: Storsand Gård Camping (360NOK / ≈34,20€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 17.03.2021, 10:37 Uhr
Ich möchte mal zu den Übernachtungen nachfragen: wir haben damals - außer in Bergen und Oslo überall in der freien Natur - auf öffentlichem Grund - übernachtet, keinen CG angefahren. Es war so ganz spontan, manchmal erst um 22 Uhr - es war ja völlig hell im Juni -, direkt am Fjord usw.  Dies war zumindest damals in Norwegen erlaubt. Natürlich musste man seinen Abfall und Dump ordnungsgemäss entsorgen.
Habe ihr dies auch intensiver überlegt?
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 17.03.2021, 10:55 Uhr
Ich möchte mal zu den Übernachtungen nachfragen: wir haben damals - außer in Bergen und Oslo überall in der freien Natur - auf öffentlichem Grund - übernachtet, keinen CG angefahren. Es war so ganz spontan, manchmal erst um 22 Uhr - es war ja völlig hell im Juni -, direkt am Fjord usw.  Dies war zumindest damals in Norwegen erlaubt.
Wobei dies leider nicht so eindeutig ist.
Es gibt zwar das Gesetz bzgl. des Jedermannsrechts von 1957(?), aber leider waren Wohnmobile damals noch kein Thema und somit sind sie dort nicht erwähnt; sondern nur Zelte.
Deshalb ist es derzeit eher eine Duldung und selbst die Norweger sind sich da nicht wirklich einig.
Wir hatten das Selbe letztes Jahr in Schweden, wo es eine ähnliche Regelung gibt und dort steigen leider die Orte, wo explizit Schilder stehen, dass Camper über Nacht nicht gestattet sind. Aber auch von Norwegen habe ich diese Entwicklung bereits gelesen. I.d.R. liegt es daran, dass sich so manche Camper nicht an die "Regeln" halten und ihren Müll dann auch dort frei entsorgen.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 17.03.2021, 12:17 Uhr
Ja, mit dem Jedermannsrecht ist das so eine Sache. Offiziell darf man sich in Skandinavien für eine Nacht überall hinstellen. In der Öffentlichkeit sowieso, auf privatem Grund glaube ich, mit der Einschränkung, daß man nicht im Sichtbereich der Wohnstatt des Besitzers steht.
Wir haben das schon 2008, bei unserer ersten Tour nicht in Betracht gezogen. Damals wollten wir wegen der kleinen Kinder nicht auf den Comfort von Stromanschluß und sanitären Einrichtungen verzichten. Diesmal war es auch vorrangig der Kinder wegen, aber da spielte vor allem die abendliche Verfügbarkeit eines WLAN eine große Rolle...  :wink: :P 8)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.03.2021, 08:44 Uhr
22. August 2020: Trondheim – Røros

Gegen 8 Uhr wurden wir vom Nachbarn geweckt, der relativ laut seinen Wohnwagen abreisefertig machte. Kurz darauf begann es zu regnen und so dösten wir noch eine Weile. Der Regen hatte aber recht bald hat ein Ende, es war sogar recht warm und so entschieden wir, draußen zu frühstücken. Das schafften wir ziemlich genau, bevor es wieder zu nieseln begann, also packten wir rasch zusammen und waren gegen 11:15 Uhr abfahrbereit. Auf dem Weg zur Ausfahrt fuhren vor uns zwei andere Wohnmobile. Kurzerhand entschieden wir, über einen kleinen Seitenweg abzukürzen was uns die Pole Position an der Dump Station bescherte. Nach dem Leeren des Abwassertanks und dem Auffüllen von Frischwasser gingen die Mädels noch einmal rasch zur Toilette und gegen 11:45 Uhr verließen wir den Platz.
Bei unserer ursprünglichen Planung hatten wir nach dem Besuch von Trondheim einen Abstecher in Richtung Polarkreis vorgesehen. Durch die zusätzlichen Tage auf dem Weg nach Geiranger bzw. Trondheim und den Ruhetag auf Runde waren wir dem Plan jetzt drei Tage hinterher und der Abstecher nicht mehr zu schaffen. Damit war heute der Wendepunkt unserer Tour, ab jetzt sollte es allmählich wieder in Richtung Heimat gehen. Einige fahrlastige Strecken der Rückreise würden sich dadurch entspannen und uns mehr Zeit für Details am Wegesrand lassen.
So fiel es uns leicht, heute noch einmal nach Trondheim zu fahren, um den Kuhaugen Aussichtspunkt anzusteuern, von dem wir erst gestern Abend gelesen hatten.

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Neben dem schönen Blick auf die Stadt ergab sich für Andreas noch die Gelegenheit, einen der ältesten Geocaches Norwegens zu finden. Dann verließen wir Trondheim aber endgültig, folgten der E6 nach Süden und bogen bei Støren auf die Rv30 ab. Die Straße führte recht unspektakulär entlang eines Baches und einer Bahnlinie durch den Wald und einige Hügel. Bis auf einige Schafe hier und da gab es wenig zu entdecken. Was uns aber auffiel war, dass die Menschen hier ganz offensichtlich ein Faible für alte amerikanische Straßenkreuzer haben. Denn immer wieder begegneten uns sehr schön restaurierte oder aufgemotzte Fahrzeuge. Eine willkommene Abwechslung waren dann die Haltdalen Kirkje und die gleich daneben befindliche Stavkirkje, die wir natürlich wieder nur von außen besichtigen konnten.

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Wenig später nutzten wir einen der Picknicktische am Eafossen für eine Pause, liefen anschließend zur alten Straßenbrücke und genossen von dort den Blick auf den Wasserfall.

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Die Weiterfahrt zog sich dann etwas in die Länge und es machte sich Müdigkeit breit. Da entdeckte Doreen auf einmal einige Rentiere am Straßenrand. Wir drehten um und fuhren zurück, wobei Andreas in einiger Entfernung etwas Größeres die Straße überqueren sah. Sollte das etwa ein Elch gewesen sein? Wir fanden es leider nicht mehr heraus, die Rentiere konnten wir jedoch noch eine ganze Weile beobachten.

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Als wir weiterfuhren, sahen wir auf einmal eine weitere, kleine Herde Rentiere, die jedoch rasch die Flucht ergriff und im Wald verschwand. Ein Jungtier hatte aber offensichtlich den Anschluss verpasst, kam neugierig näher, drehte dann aber auch ab und folgte der Herde.

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Aufgrund dieser Tierbegegnung waren wir zumindest alle schlagartig wieder hellwach, ließen die Blicke aufmerksam links und rechts der Straße schweifen, konnten jedoch keine weiteren Tiere entdecken.
Das Wetter war recht wechselhaft, immer wieder gab es kurze Regenschauer, auf die aber schnell wieder Sonnenschein folgte. Die Ortschaften, die wir nun passierten, waren alle winzig klein und hatten nur selten einen Markt oder eine Tankstelle. Wo wohl die Anwohner hier die Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen? Als wir in Ålen einen Coop sahen, nutzten wir die Gelegenheit für einen Einkauf, denn es war nicht absehbar, ob und wann sich eine weitere Möglichkeit bieten würde. Als Tagesziel hatten wir einen Campingplatz in der Nähe von Røros ausgesucht. Über diese Stadt hatten wir gelesen, dass es eine historisch gewachsene Minenarbeitersiedlung sei und erwarteten daher einen ähnlich unspektakulären, von Beton und anderen Bausünden der Vergangenheit geprägten Ort, wie Drammen. Am Ortseingang fanden wir zunächst eine Tankstelle und stillten dort den Durst unseres Wohnmobils. Auch dort begegneten uns wieder einige alte amerikanische Autos und als wir einen der Fahrer danach befragten, erfuhren wir, dass an diesem Wochenende das jährliche Mitsommer-Oldtimertreffen in Røros stattfand.

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Entsprechend sahen wir im Ort noch einige weitere tolle Classic Cars.

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Røros selbst überraschte uns auch. Nur ein Straßenzug von der Hauptstraße entfernt präsentierte sich das historische Viertel mit vielen schön restaurierten Gebäuden aus der Blütezeit des Bergbaus. Wir bummelten durch die Gassen und fotografierten, bis die Auslöser glühten. Das Museum Smelthytta hatte zwar bereits geschlossen, doch auch schon der Blick von den dahinter aufgeschütteten, riesigen Abraumhalden über den Ort begeistert uns.

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Dieses wunderschöne Stück lebendige Geschichte hatten wir so gar nicht auf dem Schirm gehabt und hätten es beinahe verpasst…

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Irgendwann rissen wir uns los und fuhren die letzten Kilometer bis zu dem von uns auserkorenen Hummelfjell Campingplatz. Dieser war nirgends ausgeschrieben, aber an den Koordinaten der Einfahrt begrüßte uns ein Schild auf dem Røste Camping. Offensichtlich hatten hier wohl nur der Besitzer und der Name gewechselt, denn einen anderen Platz gab es in der Umgebung tatsächlich nicht.
Wir suchten uns einen schönen Rasenplatz aus, bauten Tisch und Stühle unter der Markise auf und machten es uns gemütlich.

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Nach dem Abendbrot frischte dann aber auf einmal der Wind auf, so dass wir die Markise lieber wieder einrollten und uns nach drinnen zurückzogen.
Zwei Spielrunden und eine Fernsehshow später war es dann auch schon wieder 0 Uhr und wir verkrümelten uns in die Betten.

Gefahrene Strecke: 186 km
Übernachtung: Røste Camping (300NOK / ≈28,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 18.03.2021, 11:21 Uhr
Noch einmal kurz zum Jedermannsrecht und Tourismus damals:
Als wir damals in Norwegen waren, übernachteten wir beim Zwischenstopp in Dänemark (dort war meine ich wildes Campen nicht erlaubt) sowie Bergen und Oslo (wir wollten dort die Stadtnähe zum Besichtigen) auf Campingplätzen.
Ansonsten fuhren wir von Ort zu Ort und übernachteten dort (meist direkt am Fjord, Fluss oder sonst einem schönem und einsamen Ort) etwas abseits der Straße , wo es uns spontan gefiel. Es war eigentlich immer unproblematisch, abseits der (Klein-)Städte war viel Natur. Dumpen und Entmüllen lief gegen eine geringe Gebühr an Tankstellen parallel zum Tanken. Natürlich hatten wir keine 240 V sondern nur 12V, aber im Juni/Juli ist es fast ausschließlich hell und wir saßen zum (Abend-)Essen immer im Freien. Handy war noch nicht erfunden; wir konnten in der Heimat niemanden benachrichtigen, war das erholsam.
Unsere größte Sorge war zu Beginn des ungewohnten  Wildcampens, dass uns niemand ausraubt. Jedoch nach ein paar Nächten ohne Störungen hatten wir uns an die Abläufe gewöhnt.

Wir waren allerdings Mitte Dreißig, hatten nicht die heutigen Bedenken und waren ohne die Tochter unterwegs.
Ich denke vor gut 30 Jahren war selbst der Wohnwagen bzw. gar ein RV die Ausnahme, Zelten war die ehr genutzte Möglichkeit. Zumindest war damals auf manchmal recht schmalen oder unübersichtlichen Straßen fast nichts los; wenn wegen Fährbetrieb geballt LKW-Gegenverkehr kam und die Straße uns zu schmal vorkam, hielten wir an den Ausweichstellen kurz rechts an, bei PkW warteten diese auf uns.
Ich befürchte heute ist zwar alles besser ausgebaut, aber deutlich mehr Verkehr und auch mehr Touristen. Aber das ist ja wohl überall so; wenn ich an die Tempelbetretung vor 40 Jahren auf der Akropolis oder das außer Wochenenden entspannte Skifahren denke: Es hat sich touristisch halt viel getan, das zeigen ja auch die Flugzahlen z.B. in Frankfurt vor Corona.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 18.03.2021, 11:38 Uhr
Auch wir fanden Røros und Trondheim sehr schön.
Immer wieder toll die norwegische Natur einschließlich der Tierwelt und natürlich die Stabkirchen - in meinem Kopf ist vieles inzwischen nicht mehr gebietsmäßig einzuordnen, aber die Bilder frischen manches (Mågålaupet Klamm) wieder auf; danke dafür.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 18.03.2021, 12:33 Uhr
danke dafür.
Gern. Ich finde es auch immer schön, eigene Reiseerinnerungen durch die Augen anderer wieder aufzufrischen. Drum lese ich hier im Forum immer gern mit, wenn jemand seinen Bericht einstellt. Und nun kann ich endlich mal wieder etwas zurückgeben.
Was das freie Campen angeht: Vielleicht müssen wir uns ja auch eingestehen, daß wir mit zunehmendem Alter bequemer werden. Vor 25 Jahren waren wir auch mit dem Zelt im Südwesten der USA unterwegs und sind im spartanisch ausgestatteten 4WD-Camper durch einsame Gegenden Australiens gefahren. Die Abende am Lagerfeuer im Hunderttausendsterne-Hotel sind unvergesslich und die würden wir noch heute jedem All-Inc-Hotelurlaub vorziehen.
Im Norwegenurlaub 2008 hatten wir über weite Strecken aber so viel Regenwetter, daß an ein Draußensitzen nicht zu denken war. Dann ist man froh über mehr Platz im Campingmobil, über die Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen, über sanitäre Anlagen jenseits der kleinen Bordtoilette. Ja und auch das WLAN auf einem Campingplatz gehört heute zum Comfort dazu; Man kann Fotos gleich sichern/hochladen, hat gegebenenfalls etwas Zerstreuung an einem Regentag und kann Kontakt zu Freunden und Familie halten.
Vor 30 Jahren war das alles noch anders, ich möchte heute nicht nachempfinden, was unsere Eltern damals gedacht haben, als wir uns sechs Wochen lang nach Australien verabschiedet haben, dort über einsame Outback-Pisten gefahren sind und es keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gab; alles was kam, war eine Postkarte nach ein paar Wochen.

Unsere größte Sorge war zu Beginn des ungewohnten  Wildcampens, dass uns niemand ausraubt. Jedoch nach ein paar Nächten ohne Störungen hatten wir uns an die Abläufe gewöhnt.
Das ist etwas, worüber wir uns in Skandinavien nie Gedanken gemacht haben. Und ehrlich gesagt, auch in Australien oder den USA nicht...
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 19.03.2021, 07:28 Uhr
23. August 2020: Røros – Elverum

Über Nacht hat es offensichtlich geregnet, denn als Andreas morgens aufstand, waren Tisch und Stühle vor dem Wohnmobil total nass. Also frühstückten wir im Wohnmobil, verstauten anschließend alles und verließen dann den Platz.
Die heutige Fahrt bot zunächst wenig Abwechslung, es gab wieder viel Wald auf bergiger Strecke und kaum sehenswerte Aussichtspunkte. Zu Beginn folgten wir der Fv30 nach Süden, bogen dann auf die Fv28 ab und machten einen kurzen Halt bei einer kleinen Kapelle in Narjodet.

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Das Wetter war ziemlich wechselhaft, immer wieder gab es einzelne Schauer.
Ab der Sømådalen führte unsere Route entlang der Fv26 in Richtung Drevjsø, über die Rv217 und die Fv653 umgingen wir aber den Ort zugunsten der landschaftlich schöneren Strecke.

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In Engerdal grüßte uns schon von weitem die weiße Holzkirche, an der wir einen kurzen Fotostopp einlegten. Direkt gegenüber fanden wir auch ein Denkmal für Gjermund Eggen, den bekanntesten Sohn des Ortes.

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Damit erschöpften sich auch schon die Sehenswürdigkeiten von Engerdal und wir setzten unsere Fahrt fort.
Nach etwa einer Stunde erreichten wir Trysil. Der Ort ist offensichtlich auch ein Zentrum für den Skisport, wie zahlreiche Sportgeschäfte und Hinweisschilder zu Skiliften an der Hauptstraße erahnen lassen. Eigentlich hatten wir geplant, auf einem der beiden Campingplätze die Nacht zu verbringen. Die Uhr zeigte aber gerade mal 14:30 Uhr und so richtig anheimelnd fanden wir die Umgebung nicht. Daher nutzten wir eine kurze Regenpause, um uns kurz die Kirche des Ortes anzuschauen und beschlossen dann, bis Elverum weiterzufahren.

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Inzwischen meldete sich auch allmählich der Hunger und so hielten wir Ausschau nach einem geeigneten Picknickplatz. Leider waren Rastplätze an der Straße in dieser Gegend Mangelware, doch irgendwann entdeckten wir ein Hinweisschild zu einer touristischen Sehenswürdigkeit ein paar hundert Meter abseits der Straße im Wald. Diese entpuppte sich als Kriegsdenkmal, welches an die Schlacht von Grøndalen am 2. Mai 1940 erinnert. Aber immerhin gab es einige Picknicktische, die wir für eine späte Mittagspause nutzten. Wir kochten Spaghetti, schnitten etwas frisches Obst zum Nachtisch auf und schafften es mit dem Essen gerade so, bis der nächste Regenschauer einsetzte.

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Das wechselhafte Wetter begleitete uns dann den gesamten Rest der Strecke bis nach Elverum. Um 18 Uhr checkten wir dort auf dem wunderschön gelegenen Campingplatz ein, wo uns noch einmal ein gewaltiger Platzregen erwischte. Danach zeigte sich Petrus aber schließlich versöhnlich mit einem tollen Doppel-Regenbogen.

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Wir spazierten noch ein wenig über den Platz und die kleine Halbinsel im Fluss. Andreas ging mit Lisa sogar noch mal ins eiskalte Wasser schwimmen. Anschließend erkundigten wir uns an der Rezeption nach den beiden Paddelbooten, die wir am Ufer liegen gesehen hatten.

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Die Kanus könnten wir für 5€ Tagesmiete pro Boot ausleihen und wir erhielten auch gleich ein paar gute Tipps für entsprechende Routen. Da wir heute deutlich weiter gefahren waren, als geplant, beschlossen wir, den morgigen Vormittag für eine kleine Paddeltour zu nutzen.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Duschen, einem kleinen Abendbrot und etwas Fernsehen im Wohnmobil. Gegen 0:30 Uhr krochen wir schließlich alle in die Betten.

Gefahrene Strecke: 244 km
Übernachtung: Elverum Camping (300NOK / ≈28,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 19.03.2021, 16:15 Uhr

Unsere größte Sorge war zu Beginn des ungewohnten  Wildcampens, dass uns niemand ausraubt. Jedoch nach ein paar Nächten ohne Störungen hatten wir uns an die Abläufe gewöhnt.
Das ist etwas, worüber wir uns in Skandinavien nie Gedanken gemacht haben. Und ehrlich gesagt, auch in Australien oder den USA nicht...
Wir standen damals direkt z.B. an den Fjorden, die nächste Ansiedlung war meist weit(er) entfernt, Handy gab es noch nicht, die Finanzen hatte man komplett dabei und wir waren die Einsamkeit gerade am Anfang der Reise noch nicht gewöhnt; vorher hatten wir Studios/Ferienwohnungen/DZ überall in Europa, aber keinen eigenen Wohnwagen in schöner, einsamer Lage.
Seit einigen Jahren ist das völlig anders, denn wir waren inzwischen gefühlt in der ganzen Welt auf eigene Faust, haben (fast) überall Handyempfang für den Notfall, finanzielle Verluste sind auch leichter abzudecken. Gegen z.B. Indien o.ä. auf eigene Faust ist inzwischen ein RV-Urlaub in den Staaten selbst abseits vom Campground aus meiner Sicht völlig entspannt.
Es ist sicherlich auch eine Sache mit der Erfahrung.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 19.03.2021, 16:21 Uhr
Ja, in Nordeuropa muss man mit Regen rechnen.
Wir hatten damals im Juni/Juli tolles Wetter - sehr oft blauer Himmel und 22 Grad. Die Ausnahme war Bergen am Ende des Urlaubs, da hat es 48 Stunden ununterbrochen stark geregnet; wir hofften immer auf Besserung, doch haben wir wohl nur im Inneren (Museen) aufgehalten.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 22.03.2021, 08:45 Uhr
24. August 2020: Elverum – Kongsvinger

Die Nacht war unglaublich kalt! Andreas wachte gegen 6:30 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. Also zog er sich an und machte einen Morgenspaziergang über den Campingplatz und ein Stück am Fluss entlang. Dichte Nebelschwaden waberten über dem Wasser und es war richtig eklig feucht-kalt bei gerade mal 4°C.

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Als die Sonne allmählich den Nebel auflöste, baute er Tisch und Stühle vor dem Wohnmobil auf und weckte den Rest der Familie. Frühstück gab es draußen in der Sonne, weil es da deutlich wärmer war als im ausgekühlten Wohnmobil. Anschließend gingen wir kurz zum Wasser und warfen einen Blick auf die Boote. Die waren leider nicht umgedreht und dadurch halb voll Wasser. Selbst wenn wir das auskippten, würde ein Rest darin verbleiben. Dazu war es im Schatten noch empfindlich kalt, so dass uns nicht nach längerem Stillsitzen im Paddelboot war. Also verzichteten wir schweren Herzens darauf und überlegten, was wir mit der gewonnenen Zeit anfangen sollten. Zur Auswahl standen ein Stadtbummel durch Elverum oder ein kleiner Abstecher zum ehemaligen Olympiastützpunkt Hamar. Wir entschieden uns für letzteres, leerten vor der Abfahrt aber rasch noch den Abwassertank und füllten Trinkwasser auf.
Als erstes steuerten wir die Vang Kirche im Vorort Ridabu an, die als mächtigste und zugleich schönste ländliche Kirche Norwegens gilt. Wie meistens bisher war uns ein Blick in das Innere leider nicht vergönnt.

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Nächster Anlaufpunkt war die Olympiahalle Vikingskipet. Diese wurde für die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer in Form eines umgedrehten Wikingerschiffes gebaut, woher sich auch der Name ableitet. Mit bis zu 20.000 Plätzen gehört sie zu den größten Eisschnelllaufhallen der Welt, ist aber auch Austragungsort für andere Sportveranstaltungen und Konzerte.

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Anschließend fuhren wir in Richtung Zentrum, was aber gar nicht ganz einfach war, weil immer wieder niedrige Brücken die Zufahrt mit unserem Wohnmobil unmöglich machten. Als wir endlich einen Weg gefunden hatten, bestand die nächste Aufgabe im Finden eines geeigneten Parkplatzes. Nach einigem Hin und Her hatten wir schließlich Glück, doch der Parkscheinautomat wollte weder Bargeld noch eine unserer Karten annehmen. Mit der Hilfe eines freundlichen Passanten, der uns geduldig beim Download und der Bedienung einer norwegischen Parking-App behilflich war, bekamen wir aber einen elektronischen Parkschein, der sich bei Bedarf jederzeit und von überall per Handy verlängern ließ. So hatten wir diesmal überhaupt keine Eile oder irgendwelche Bedenken und konnten in Ruhe zu einem Stadtbummel aufbrechen.
Das Zentrum von Hamar ist recht überschaubar. Wir sahen uns zunächst die Domkirke an, spazierten dann durch die Fußgängerzone und anschließend hinunter zum Pier.

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Als sich der Hunger meldete, schauten wir uns nach einem bezahlbaren Snack um. Das war gar nicht so einfach, selbst für Kleinigkeiten musste man hier ganz schön tief in die Tasche greifen. Nach einer Weile fanden wir einen kleinen Supermarkt mit einer Imbiss-Ecke, wo es genau noch vier Pizzastücke gab. Zwei davon genehmigten sich Doreen und Andreas, Vincent entschied sich für Wienerpølse (so eine Art norwegischer Hot Dog). Da Lisa etwas Vegetarisches wollte, gingen wir dann ein paar Straßen weiter zu einem Dönerimbiss, wo wir für sie eine Falafel-Pita bestellten. Das dauerte einige Zeit und weil der Hunger bei uns noch nicht so ganz gestillt war, holte Andreas in der Zwischenzeit noch die beiden anderen Pizzastücke aus dem ersten Imbiss. Anschließend entschieden wir uns noch für einen Kaffee, den wir wegen der langen Wartezeit sogar gratis bekamen.
Satt und zufrieden schlenderten wir zurück zum Wohnmobil und schauten dabei, was es noch Sehenswertes in der Umgebung gab. Sehr interessant sah die Ruine der ehemaligen Dominikanerkirche aus. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war lange Zeit weit sichtbares Wahrzeichen der Region. Nach der Reformation 1536/37 war Norwegen nicht länger katholisch, die Kathedrale wurde aufgegeben und 1567 von schwedischen Soldaten zerstört. Im Jahr 1987 entschied die Stadt, die denkmalgeschützte Ruine mit einem Glasbau zu konservieren, der 1998 fertiggestellt wurde. Dieser ist Museum und Veranstaltungsort zugleich und heute wiederum ein modernes Wahrzeichen von Hamar.

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Gegen 17 Uhr verließen wir die Stadt, der ungeplante Besuch hier hat uns gut gefallen.
Über die E6, die Fv24 und die E16 fuhren wir nach Kongsvinger, machten unterwegs noch einen kurzen Einkaufsstopp bei einem Kiwi-Markt und checkten um 19 Uhr auf dem Sigernessjøen Familie Camping ein. Der Platz liegt an einem wunderschönen See, wird aber leider von der Straße von diesem getrennt.

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Dennoch war es erstaunlich ruhig und während Doreen und Andreas bei Bier und Wein die letzten Sonnenstrahlen genossen, spielten Lisa und Vincent Frisbee und Fußball. Andreas schrieb noch ein wenig Reisebericht, dann gab es Abendbrot und nach zwei Runden „Saboteur“ waren wir alle reif fürs Bett.

Gefahrene Strecke: 153 km
Übernachtung: Sigernessjøen Camping (295NOK / ≈28,00€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 22.03.2021, 10:29 Uhr
Ein Supersonnenscheintag nach der kalten Nebelnacht
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.03.2021, 08:10 Uhr
25. August 2020: Kongsvinger – Halden

Heute schliefen wir alle aus. Keiner hatte so recht Lust aufzustehen, keiner trieb heute Morgen in irgendeiner Weise an. Das war auch gar nicht nötig, denn Check-out-Time war erst um 14 Uhr. Und besondere Sehenswürdigkeiten hatten wir auf der heutigen Route auch nicht auf dem Plan.
Als Andreas gegen 9 Uhr aufstand, schien bereits die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Dennoch zeigte das Thermometer lediglich 8°C.

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Frühstück gab es trotzdem wieder draußen vor dem Wohnmobil. Anschließend blieben wir noch ein Weilchen sitzen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen. Während Doreen und Andreas dann langsam zusammenpackten, nutzen Lisa und Vincent noch einmal die Gelegenheit, eine Runde Minigolf zu spielen.
Um 12:30 Uhr waren wir abfahrbereit und verließen den Campingplatz. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und wir folgten der Rv2 und später der Fv21 nach Süden. Die Straße glich streckenweise einer Achterbahn, es ging rauf, runter und in engen Kurven durch Wald und Flur. Zwischendurch ließen wir ein paar Motorradfahrer passieren, die sicher mehr Spaß an der Straße hatten als wir mit unserem 8m langen Dickschiff.
Nach etwa 90 Kilometern wies uns das Naviagtionssystem an, die Fv21 zu verlassen und rechts auf die Fv228 abzubiegen. Wir folgten artig der Aufforderung und damit ging das Lenkradkurbeln erst richtig los. Die Straße wurde immer schmaler, teils einspurig und führte durch ein Landschaftsschutz- oder Naherholungsgebiet. Die Umgebung war wirklich zauberhaft, immer wieder fuhren wir entlang malerischer Seen, über kleine Brücken und dann wieder durch den Wald. Doch so schön die Strecke auch war, so anspruchsvoll war sie auch für alle Insassen. Irgendwann meldete Vincent dringenden Bedarf an frischer Luft an, doch Parkmöglichkeiten gab es keine und ein längerer Halt war auf dieser schmalen Straße auch nicht möglich. Kurz darauf fanden wir aber wieder auf die Fv21 zurück und hielten an einem Rastplatz am Rødennessjøen-See.

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Wir machten ein kleines Picknick mit frischem Obst und beobachteten Schmetterlinge, die sich in schier unendlicher Zahl auf den Blüten der Wiese tummelten.

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Ein paar Schritte entfernt fanden wir dann ein Volleyballfeld mit Netz am Strand. Einen Ball hatten wir selbst dabei und so nutzten die Gelegenheit für ein bisschen Bewegung.
Nach einer Stunde Rast waren wir bereit zur Weiterfahrt. Kurz darauf erreichten wir bereits Ørje, wo wir uns die Schleuse am Haldenkanalen anschauten.

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Hier wird über drei Schleusenkammern ein Höhenunterschied von 10 Metern überwunden. Wir beschnupperten noch ein wenig die Touristenboote, auf denen zu besseren Zeiten Kanalfahrten angeboten werden.

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Im Moment sah hier aber alles sehr ruhig und verlassen aus.

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Anschließend kauften wir ein paar Kleinigkeiten in einem nahe gelegenen Supermarkt ein und als sich dann der kleine Hunger meldete, machten wir noch einmal eine kurze Pause an der Øymark kirke und aßen ein paar Lomper.

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Gegen 17:30 Uhr erreichten wir Halden, fuhren hinauf zur Festung und checkten auf dem dortigen Areal befindlichen Fredrikstein Camping ein.

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Als wir uns dort eingerichtet hatten, machten wir einen Spaziergang über das Festungsgelände.

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Dort erfuhren wir, dass es um 22:00 Uhr eine kostenlose Lichtshow zur Historie dieses Ortes gab. Die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so gingen wir nach dem Abendbrot noch einmal in den Festungshof. Die Show war recht aufwändig gemacht, es wurden Bilder auf die Mauern projiziert, dazu gab es akustische Effekte und einige Gimmicks in den Fenstern der Gebäude.

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Zurück im Wohnmobil schauten wir uns noch einen Film (Cool Runnings) an und legten uns um 0:30 Uhr schließlich zur Ruhe.

Gefahrene Strecke: 170 km
Übernachtung: Fredrikstein Camping (310NOK / ≈29,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 23.03.2021, 08:42 Uhr
Nach etwa 90 Kilometern wies uns das Naviagtionssystem an, die Fv21 zu verlassen und rechts auf die Fv228 abzubiegen. Wir folgten artig der Aufforderung und damit ging das Lenkradkurbeln erst richtig los. Die Straße wurde immer schmaler, teils einspurig und führte durch ein Landschaftsschutz- oder Naherholungsgebiet. Die Umgebung war wirklich zauberhaft, immer wieder fuhren wir entlang malerischer Seen, über kleine Brücken und dann wieder durch den Wald. Doch so schön die Strecke auch war, so anspruchsvoll war sie auch für alle Insassen. Irgendwann meldete Vincent dringenden Bedarf an frischer Luft an, doch Parkmöglichkeiten gab es keine und ein längerer Halt war auf dieser schmalen Straße auch nicht möglich.

Bei sowas bin ich immer froh, selbst am Steuer zu sein.
Wenn ich da immer an die Urlaube damals mit meinen Eltern zurück denke... ;) :hilfe:  (https://www.cosgan.de/images/smilie/ekelig/g025.gif)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 23.03.2021, 16:00 Uhr
Ich habe ja fast schon darauf gewartet, dass mal die Straßen schmaler wurde :shit:
Wie weiter vorne schon mal angemerkt, war es mit dem Wohnwagen vor 30 Jahren ab und an schon etwas abenteuerlich, wenn - wohl besonders nach Fährüberfahrten - mehrere Sattelschlepper entgegenkamen. Denn nicht immer war gleich eine Ausweichstelle vorhanden bzw. wir mussten zurücksetzen.
Ich hatte schon gedacht, dies hätte sich völlig verändert.

Die Ausblicke sind natürlich - auch auf den Bilder - zauberhaft.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.03.2021, 08:11 Uhr
Nein, das war natürlich nicht die erste schmale Straße, die wir gefahren sind. Gleich zu Anfang, als wir von Fagernes aus in die Berge gefahren sind, der Abstecher zu der kleinen Kirche. Da führte beispielsweise auch eine sehr schmale Straße hin und natürlich kam uns auch ein Traktor entgegen.
Aber das war halt ein einmaliger Stich, da fährt man mal ein Stück langsamer und steigt hinterher aus.
Bei der letzten Etappe zog sich die schmale, kurvige Straße ewig hin. Als Fahrer habe ich damit kein Problem, muß mich halt nur konzentrieren. Allen anderen Insassen krempelt sich da irgendwann aber der Magen um  :lol:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.03.2021, 08:18 Uhr
26. August 2020: Halden – Varberg

Heute war unser letzter Tag in Norwegen. Nach dem Frühstück schauten wir uns zunächst auf einem älteren, nicht mehr bewirtschafteten Teil der Festung um.

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Dann war mal wieder Abwassertank leeren und Frischwasser auffüllen fällig und gegen 12:00 Uhr konnten wir starten. Der erste Weg führte uns in einen Supermarkt, um die norwegischen Pfandflaschen loszuwerden und ein paar kleine Dinge einzukaufen. Dann hielten wir an einer Tankstelle, weil wir die letzten norwegischen Kronen noch sinnvoll umsetzen wollten. Aber leider gab es nur automatische Zapfsäulen, die keinerlei Bargeld akzeptierten. Das war bei allen bis zur schwedischen Grenze folgenden Tankstellen so und so behielten wir eben ein Startkapital für die nächste Reise zurück.
Das Wetter präsentierte sich heute erneut bedeckt mit gelegentlichen Schauern.

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Wir fuhren auf der E6 bis Göteborg, verpassten dort in der rush hour zwei Abfahrten und landeten beim Umkehren in einem Gewerbegebiet. Das nutzten wir gleich für eine kleine Picknickpause mit Lomper und Obst. Außerdem schauten wir, wo wir denn einen schönen Campingplatz für die heutige Nacht finden könnten. Im Moment war es uns aber noch zu früh dafür. Daher beschlossen wir, noch ein Stück zu fahren, was die morgige Strecke bis Kopenhagen ein wenig verkürzen würde. Letztlich entschieden wir uns für den Apelvikens Camping Platz bei Varberg, wo wir gegen 17:30 Uhr eintrafen.

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Hier gab es neben einer Minigolf-Anlage sogar einen beheizten Pool, der noch eine halbe Stunde geöffnet hatte. Im Handumdrehen hatten Lisa und Andreas die Badesachen an und gingen noch bis 18 Uhr schwimmen.
Bis zum Abendbrot wollten wir uns noch etwas die Beine vertreten. Wir liefen etwas durch Apelviken, vorbei an einer kleinen Kapelle und an zwei auffälligen, roten Wassertürmen in Richtung Strandpromenade.

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Da sich der Himmel zusehends verfinsterte, drehten wir dort jedoch um und gingen wieder in Richtung Campingplatz. Auf dem Rückweg zog der alte Leuchtturm auf den Felsenklippen noch einmal unsere Aufmerksamkeit auf sich. Besonders vor den dunklen Wolken gab dieser ein tolles Bild ab.

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Zurück am Wohnmobil gab es dann rasch Abendbrot und wir schauten bis zum Schlafengehen noch ein bisschen fern.

Gefahrene Strecke: 280 km
Übernachtung: Apelvikens Camping (415SEK / ≈40,50€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 24.03.2021, 09:51 Uhr
Dankeschön für den interessanten Bericht, der in mir viele Erinnerungen wachrief. Ich habe auch festgestellt, dass wir damals sehr viel Glück mit dem Wetter hatten. Ich denke euer wechselhaftes Wetter ist für den hohen Norden normal; es ist ja kein Badeurlaub. Ich habe wieder einmal gezeigt bekommen, wie schön es auch in Nordeuropa ist, daher müssen wir Norwegen, aber auch Dänemark, Schweden und Schottland noch einmal auf die Liste setzen; in Finnland waren wir noch nie.
Lieben Dank für den Bericht und die Bilder, dir dies mir vor das Auge führten.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.03.2021, 11:06 Uhr
Na, mal immer langsam mit den jungen Pferden. So ganz am Ende bin ich mit dem Bericht noch gar nicht...  :wink:
Was das Wetter betrift, so waren wir dieses Jahr eigentlich ganz zufrieden. Viel Sonne, angenehme Temperaturen und kaum Regen. Da hatten wir bei unserer ersten Reise 2008 viel mehr Pech.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 24.03.2021, 11:11 Uhr
Na, mal immer langsam mit den jungen Pferden. So ganz am Ende bin ich mit dem Bericht noch gar nicht...  :wink:
Was das Wetter betrift, so waren wir dieses Jahr eigentlich ganz zufrieden. Viel Sonne, angenehme Temperaturen und kaum Regen. Da hatten wir bei unserer ersten Reise 2008 viel mehr Pech.
Ich wollte euch bereits am letzten Tag danken.
Auch ich denke, euer Wetter war im guten Durchschnitt. Wir hatten ein Traumwetter, mit Ausnahme von Bergen, wo es 2 volle Tage geschüttet hat.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 24.03.2021, 12:37 Uhr
Auch ich denke, euer Wetter war im guten Durchschnitt. Wir hatten ein Traumwetter, mit Ausnahme von Bergen, wo es 2 volle Tage geschüttet hat.
Bergen hat -glaube ich- 300 Regentage pro Jahr im Schnitt. Insofern waren wir damals auch nicht unglücklich, als wir zumindest eine brauchbare Aussicht vom Floyen hatten  8)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.03.2021, 07:59 Uhr
27. August 2020: Varberg – Kopenhagen

Das näher rückende Urlaubsende schlug irgendwie allen auf die Laune. Andreas weckte gegen 8:30 Uhr den Rest der Familie, damit nach dem Frühstück noch Zeit blieb, um noch mal in den Pool zu gehen. Aber ausgerechnet Lisa, eigentlich die größte Wasserratte der Familie, hatte heute gar keine Lust aufzustehen und kam erst kurz vor 10 Uhr zum Frühstück. Dazu kam, dass Vincent urplötzlich einfiel, dass heute seine Frist für die Anmeldung zu einer Semester-Prüfung ablief. Damit waren die Prioritäten natürlich gesetzt und wir versuchten zunächst, über das Campingplatz-WLAN ein Formular seiner Hochschule downzuloaden, welches er im Laufe des Tages ausfüllen und zurückschicken musste. Lisa ging währenddessen wieder ins Bett und war anschließend enttäuscht, dass wir zusammenpackten, ohne noch einmal in den Pool zu gehen. Aber wir hatten auch so schon zu kämpfen, um bis zur Check-Out-Zeit von 12 Uhr vom Platz zu kommen…
Wir fuhren zunächst bis Malmö, wo wir die Autobahn kurz verließen und zum Aussichtspunkt auf die Øresundbrücke fuhren.

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Hier standen wir vor zwölf Jahren (https://forum.usa-reise.de/reiseberichte-abseits-von-usa-und-kanada/norge-2008-trolle-fjorde-wasserfalle/60/) schon einmal, damals ging es dann aber weiter bis Trelleborg und dann mit der Nachtfähre nach Rostock. Diesmal stand für uns die Fahrt über die Brücke nach Kopenhagen an.

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Das Wetter sah zwar auf dänischer Seite schon recht bedrohlich aus, aber zum Glück ging nur ein kleines Lüftchen. Bei stärkeren Böen hätte es mit dem sehr windanfälligen Wohnmobil durchaus anstrengend werden können. Kaum hatten wir dänischen Boden erreicht, begrüßte uns die rush hour in den ersten Ausläufern von Kopenhagen.  Schnell wurde uns klar, dass uns heute wohl nicht mehr viel Zeit für irgendwelche Besichtigungen bleiben würde. Zumal wir noch keine Ahnung hatten, wo wir mit unserem Gefährt einen geeigneten Parkplatz finden könnten. Wir beschlossen deshalb, zunächst einen kleinen Abstecher nach Albertslund zu machen, wo sich das aus den Olsenbanden-Filmen bekannte Staatsgefängnis befindet. Für uns als Fans von Egon, Benny, Kjeld, Yvonne und Børge war das natürlich ein Muß und so konnten wir diesen Punkt schon mal von der Bucketlist streichen.  Dafür sollten wir morgen dann mehr Zeit für das Zentrum Kopenhagens haben.

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Kaum hatten wir unser Ziel erreicht und die gewünschten Fotos gemacht, begann es auch schon zu regnen. Wir hielten daher nur noch rasch an einem Markt für ein paar kleine Besorgungen. Dann schauten wir uns nach einem verkehrsgünstig gelegenen Campingplatz um und wurden beim Copenhagen Motor Home Camp fündig. Für 404 SEK bekamen wir einen schönen Rasenplatz, WLAN und Frischwasser waren aber nur gegen Aufpreis erhältlich, was wir dankend ablehnten. Auf unsere Frage, wo man in der Stadt denn am besten ein 8m langes Wohnmobil abstellen könnte, ernteten wir nur ein entsetztes Kopfschütteln. Das wäre definitiv aussichtslos, wir könnten aber das Fahrzeug hier kostenlos stehen lassen und dann die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Eine Haltestelle wäre in etwa 15 Minuten zu Fuß erreichbar.
Wir richteten uns erst einmal auf dem Platz ein und gaben dem Wetter Zeit, sich etwas zu beruhigen.

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In der Zwischenzeit bauten wir über eines unserer Handys einen mobilen Hotspot auf, damit unser Sohn sein Anmeldeformular an die Hochschule senden konnte. Als Wetter und Sohn ihre Aufgaben entsprechend erfüllt hatten, machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Strand und bummelten am nahegelegenen Yachthafen entlang.

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Anschließend gab es Abendbrot, danach schauten wir noch ein wenig fern und gegen 1:00 Uhr war dann schließlich Nachtruhe!

Gefahrene Strecke: 280 km
Übernachtung: Copenhagen Motor Home Camp (404DKK / ≈54,30€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 25.03.2021, 09:29 Uhr
Der Eingang von dem Gefängnis sieht schon mal einladend aus  :lolsign:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 25.03.2021, 11:38 Uhr
Der Eingang von dem Gefängnis sieht schon mal einladend aus  :lolsign:


Bei 11:46  :lol:
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 26.03.2021, 07:39 Uhr
28. August 2020: Kopenhagen – Gedser

Heute schafften wir es tatsächlich mal, etwas eher aufzustehen. Wir hatten lange überlegt, wie wir denn Kopenhagen am besten erkunden könnten. Die Variante mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefiel uns eigentlich nicht so gut. Es war uns in den vergangenen Tagen und Wochen ganz gut gelungen, größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Da wollten wir uns zum Abschluss im dänischen Corona-Hotspot Kopenhagen nicht unbedingt mit vielen anderen Personen in eine Bahn zwängen. Nach ein wenig Recherche hatten wir einen Wohnmobilstellplatz im Nordhavn gefunden, doch auch der lag etwas abseits und es hätte einer Bahnfahrt von ca. 30 Minuten bis ins Zentrum bedurft. Über GoogleMaps hatten wir einen riesigen Parkplatz am Langelinie Park, ganz in der Nähe der Festung und der Kleinen Meerjungfrau entdeckt. Da müsste man doch unter den aktuellen Bedingungen unterkommen können. Zumindest wollten wir es probieren. Wenn alle Versuche fehlschlagen sollten, könnten wir uns sogar mit einem Ticket wegen Falschparkens anfreunden. Das läge preislich in ähnlichen Dimensionen, wie eine Familien-Tageskarte für den öffentlichen Nahverkehr…
Vor der Abfahrt leerten wir den Abwassertank und wollten auch noch etwas Trinkwasser nachfüllen. Für letzteres gab es einen Münzeinwurf, der 10DKK / 25Litern Wasser haben wollte. Da wir aber keinerlei dänische Münzen hatten, behalfen wir uns mit zwei 10l-Kannen aus der Campingplatz-Küche, in der Hoffnung, dass der Host uns dies nicht verübelte. Anschließend füllten wir an der nächsten Tankstelle auch noch einmal Benzin nach und fuhren dann in Richtung Zentrum. Der Verkehr hielt sich zum Glück in Grenzen und auch die in einigen Reiseberichten erwähnten, niedrigen Brückendurchfahrten waren für uns zum Glück kein Problem. So war der von uns anvisierte Parkplatz recht schnell erreicht und es gab auch genügend freie, große Stellplätze. Leider wiesen überall Schilder unmissverständlich darauf hin, dass das Parken ausschließlich für PKW erlaubt und insbesondere für Wohnmobile verboten sei. Na toll, was für eine Verschwendung. Auf erneuten Ärger mit skandinavischen Behörden wollten wir jedoch verzichten und so suchten wir am Straßenrand nach freien Parklücken. Nach zwei Runden um die Amalienborg fanden wir tatsächlich in der Bredgate eine ausreichend große Lücke, in der Parken bis 15 Uhr mit Ticket per EasyPark-App erlaubt war. Das schränkte uns zeitlich zwar etwas ein, bot uns aber immerhin drei Stunden, um die nähere Umgebung zu erkunden.

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Wir liefen zunächst durch die Amalienborg zur Frederiks Kirke, die wir uns auch von innen betrachteten.

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Anschließend gingen wir zum Kastell von Kopenhagen, spazierten dort über die Wallanlagen der sternförmigen Festung und wollten eigentlich durch den Nordausgang in Richtung Kleiner Meerjungfrau gelangen.

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Doch leider versperrte uns hier eine große Baustelle den Weg, so daß wir zurück zum Südtor und an der St. Alban´s Church vorbei durch den Langelinie Park laufen mussten.

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Nach diesem veritablen Umweg kamen wir schließlich zu der eher unscheinbaren, aber so berühmten und selbst in diesen Zeiten von Touristen umlagerten Bronzefigur der Lille Havfrue. Hier stand tatsächlich eine Schlange von Menschen, die alle darauf warteten, ein Foto oder Selfie mit der Statue machen zu können. Insofern brauchten auch wir einiges an Geduld für ein menschenfreies Bild…

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Weiter ging es durch das Viertel Nyboder , eine historische Reihenhaussiedlung der ehemaligen Marinekaserne. Die Häuser wurden im 17.Jahrhundert für Angehörige der Dänischen Marine gebaut und haben sich nach ihrer Restaurierung in den vergangenen Jahren zu einem Kunst- und Streetfoodzentrum entwickelt. Leider war im Moment hier alles wie ausgestorben, aber zumindest liefen uns dadurch nicht ständig Touristen vor die Linse.

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Die Zeit war inzwischen auch bereits unbarmherzig vorangeschritten und so reichte es nur noch zu einem kurzen Spaziergang durch den Kongens Have mit Blick auf das Schloss Rosenborg.

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Im Eiltempo ging es dann zum Kongens Nytorv, dem wohl bekanntesten Platz der Stadt, und vorbei am touristisch überlaufenen, aber sehr sehenswerten Nyhavn zurück zu unserem Wohnmobil.

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Pünktlich 15 Uhr kamen wir dort an und entdeckten doch tatsächlich einen Gruß der Stadtverwaltung hinter unserem Scheibenwischer. Warum auch immer, wir standen mit gültigem Parkschein deutlich mehr als fünf Meter vom Kreuzungsbereich entfernt im erlaubten Zeitraum in einer ausgewiesenen Parkzone. Eine Markierung am Bordstein gab es auch nicht, also was hatten wir falsch gemacht? Das zu klären, war später noch genügend Zeit. Jetzt waren wir aber erst einmal verärgert und beeilten uns, vor der nachmittäglichen rush hour den Weg aus dem Zentrum heraus zu finden. Das Wetter machte uns den Abschied ebenfalls leicht, denn kaum waren wir gestartet, fing es auch schon an zu regnen. Über die E47 und die E55 fuhren wir nach Süden, machten unterwegs noch ein kurzes Lomper-Picknick im Wohnmobil und erreichten gegen 18 Uhr Gedser. Hier wollten wir die letzte Nacht unseres Urlaubs auf einem schönen Campingplatz in Strandnähe verbringen, bevor uns morgen Vormittag die Fähre zurück nach Deutschland bringen sollte. Wir warfen im Vorbeifahren schon mal einen Blick auf die Zufahrt zum Fährterminal, um morgen keine Zeit durch Baustellen, Umleitungen oder andere unvorhergesehene Hindernisse zu verlieren. Dann steuerten wir den Gedser Natursenter Zeltplatz an, mussten jedoch feststellen, dass dieser tatsächlich nur für Camper mit Zelt und nicht für Wohnmobile war.

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Wir erhaschten noch einen Blick auf die gerade auslaufende Fähre nach Rostock. Dann fuhren wir ca. 20km zurück und checkten auf dem Østersøparken Camping Bøtø ein.

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Wir richteten uns auf einem schönen Rasenplatz, nur gut 100 Meter vom Strand entfernt ein, füllten Trinkwasser auf und ruhten dann noch ein wenig aus. Dabei war auch Gelegenheit, den Strafzettel aus Kopenhagen genauer zu betrachten und zu übersetzen. Angeblich hätten wir zu wenig (5,60m!) Abstand zur Straßenkreuzung eingehalten und deshalb regelwidrig geparkt. Fotos und eine genaue Beschreibung konnte man per Login mit der Vorgangsnummer auf einer angegebenen Webseite einsehen und dort konnten wir unser Vergehen auch aufklären:
In Dänemark gelten nicht, wie in Deutschland, 5 Meter Abstand zur nächsten Straßenkreuzung, sondern 10 Meter! Da waren wir natürlich deutlich drunter und so erklärt sich dann auch, dass inmitten zugeparkter Straßen so eine wunderschöne, große Lücke frei geblieben war. Merke: Immer genau über die jeweiligen Verkehrsregeln des Landes informieren!!

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Am Abend spazierten wir noch ein wenig am Strand entlang und nach dem Abendbrot und ein wenig Fernsehen war heute mal etwas eher Bettruhe. Schließlich hieß es morgen für uns pünktlich aufstehen!

Gefahrene Strecke: 210 km
Übernachtung: Østersøparken Camping Bøtø (408DKK / ≈54,85€)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 26.03.2021, 15:34 Uhr
Die skandinavischen Behörden sind den RV-Fahrern offensichtlich nicht so wohlgesonnen
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.03.2021, 07:07 Uhr
Die skandinavischen Behörden sind den RV-Fahrern offensichtlich nicht so wohlgesonnen
Nun ja, im letzteren Fall hatten sie ja ausnahmsweise mal Recht...  :o
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 29.03.2021, 07:13 Uhr
29. August 2020: Gedser – Taucha

So zeitig, wie heute, waren wir im gesamten Urlaub noch nicht aufgestanden. Nach dem Frühstück wurde alles im Wohnmobil verstaut, der Abwassertank geleert und nochmals durchgespült. Dann fuhren wir zum Scandlines-Fährterminal, holten unsere Bordkarten ab und standen um 10:15 Uhr in der Reihe zum Einchecken. Dann tat sich etwa 45 Minuten lang gar nichts, bis die Fähre gegen 11:00 Uhr schließlich in Sicht kam und anlegte. Binnen 10 Minuten war das Ent- und Beladen abgeschlossen und pünktlich 11:15 Uhr legten wir tatsächlich ab. Unglaublich, wie eingespielt die Logistik da ist.

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An Bord mussten wir zum ersten Mal wieder Mund-Nasen-Masken tragen. Das holte uns irgendwie gleich wieder zurück in die alternative Realität, der wir in den letzten drei Wochen so glücklich entflohen waren. Wir verfolgten die Abfahrt vom Oberdeck aus und holten uns dann gratis Kaffee und heiße Schokolade. Die Gutscheine dafür gab es beim kostenlosen Upgrade des Standard- auf das Flex-Ticket dazu. Ein wenig Bummeln über das Schiff, Beobachten des Schiffsverkehrs und noch ein kurzes Spielchen.

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Schon waren zwei Stunden um und wir erreichten den Hafen von Rostock. Nachdem wir von der Fähre gerollt waren, steuerten wir einen kleinen Markt für ein paar Besorgungen und anschließend einen nahegelegenen Döner-Imbiss an, wo wir ein spätes Mittagessen einnahmen.
Die weitere Fahrt verlief staufrei und nahezu ereignislos. Als sich die Tanknadel etwa 100km vor dem Ziel bedenklich dem roten Bereich näherte und sogar die Anzeige der Restreichweite erlosch, steuerten wir einen Rasthof an. Neben dem Diesel füllten wir hier zum ersten und einzigen Mal auch AdBlue auf. Die Kapazität dieses Tanks war quasi ideal bemessen für unseren dreiwöchigen Urlaub.
Gegen 19 Uhr waren wir schließlich wieder zu Hause, wo uns außer ein paar kleinen Sturmschäden am Pool und dem Pavillon sowie einigen halbvertrockneten Pflanzen keine weiteren Unannehmlichkeiten erwarteten. Binnen weniger Minuten war das Wohnmobil komplett ausgeräumt und bald lief auch schon die erste Waschmaschine.

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Morgen würden wir uns um die Innenreinigung des Fahrzeugs kümmern und dann Kontakt zum Vermieter wegen der Rückgabe am darauffolgenden Tag aufnehmen…

Gefahrene Strecke: 424 km
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: freddykr am 29.03.2021, 08:58 Uhr
Danke fürs Mitnehmen. :)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: partybombe am 29.03.2021, 09:41 Uhr
Vielen Dank für die Mitfahrt, es war eine schöne Reise.
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: U2LS am 29.03.2021, 11:38 Uhr
Vielen Dank für den schönen Bericht   :D
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Culifrog am 29.03.2021, 15:44 Uhr
Von mir auch ein herzliches Dankeschön. Dieser Reisebericht hat mich im Wunsch bestärkt, mal nach Norwegen zu fahren (aber nicht mit dem Wohnmobil 😏).
Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Heiner am 29.03.2021, 17:22 Uhr
Hi!

Von mir auch ein herzliches Dankeschön. Dieser Reisebericht hat mich im Wunsch bestärkt, mal nach Norwegen zu fahren (aber nicht mit dem Wohnmobil 😏).

Dem kann ich mich nur anschließen.

Gruß Heiner
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: mrh400 am 29.03.2021, 22:09 Uhr
Hi!

Von mir auch ein herzliches Dankeschön. Dieser Reisebericht hat mich im Wunsch bestärkt, mal nach Norwegen zu fahren (aber nicht mit dem Wohnmobil 😏).

Dem kann ich mich nur anschließen.

Gruß Heiner
uneingeschränkt!
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: Doreen & Andreas am 30.03.2021, 10:39 Uhr
Na, dann bedanke ich mich bei Euch fürs Mitfahren.
Für mich war es wieder eine schöne Aufarbeitung des Erlebten, wobei ich einige schon fast vergessene Details wieder in Erinnerung rufen konnte.

Ein paar kurze Worte noch als Fazit:
Der Plan, noch einmal mit dem Wohnmobil durch Norwegen zu reisen, erwies sich letztes Jahr als absoluter Glückstreffer.
Insofern müssen wir uns quasi bei unserem Sohn für sein Wunsch-Reiseziel bedanken. Dennoch wäre es für die Buchung des Reisegefährts Anfang Januar schon fast zu spät gewesen. Daher gebührt der nächste Dank unserem Stamm-Wohnmobilvermieter, der uns hier an einen Kollegen weiterreichte, und natürlich letztlich auch diesem. Wenige Tage später ging der Run auf alles, womit Camping möglich war, los. Dann hätten wir wohl Urlaub auf Balkonien verbringen müssen...
Auch unser Timing war in diesem Jahr absolut perfekt. Bekannte, die Ähnliches im Mai/Juni vor hatten, mussten leider kurzfristig eine innerdeutsche Tour machen. Und im späten August bzw. September hätte es schon wieder Schwierigkeiten bei der Einreise über Dänemark oder Schweden gegeben. Wir haben bis wenige Tage vor der Abfahrt gebangt, gehofft und auch schon über einen Plan B nachgedacht. Letztlich hatten wir dann aber einfach Glück.
Die geplante Route haben wir -mit kleinen Änderungen vor Ort- fast genau so fahren können, wie gedacht. Und wir haben die Tour sehr genossen. Dass das Wetter in diesem Jahr auch noch super mitgespielt hat, war ein zusätzlicher Bonus. Auf den Irrtum mit der Höhe des Fahrzeugs hätten wir lieber verzichtet. Verpasst haben wir dadurch aber nur den Spiraltunnel in Drammen. Ein Highlight war für uns alle eigentlich der Tag auf Runde, auch wenn wir für die Papageientaucher zu spät dran waren. Natürlich könnte man mit mehr Zeit hier und da auch mal länger bleiben und ausgedehntere Wanderungen machen. Aber drei Wochen lassen nicht viel mehr Spielraum, dann müsste man die Route entsprechend einkürzen. Für uns hat das Verhältnis Fahren / Ruhen / Erleben jedenfalls gepasst.
Damit wäre ich bei einer noch offenen Frage angelangt:

In 3 Wochen gut 5000 km gemäß Plan (wohl zuzüglich Fahrten vor Ort - wir rechnen in den USA mit 17%), ist schon stramm, wäre aber auch für uns möglich. Bin gespannt, was am Ende auf dem Tachometer steht.
Naja, bei Norwegen muss man aber auch je 2-3 Tage An- und Abreise rechnen, wo man einfach nur Kilometer macht. Wenn Du mal auf die Kartendarstellung schaust, ist das fast schon die Hälfte der Strecke. In die USA reist Du halt mit dem Flugzeug an und bist dann mittendrin.
Wir haben ja gegenüber der ursprünglichen Tour schon zusammengestrichen und, wenn ich ein wenig vorgreifen darf, auch dabei ist es letztlich nicht geblieben  :wink:

Am Ende standen auf dem Tacho 4145km in 20 Tagen, zieht man davon die Anreise bis Larvik (Tage 1-3) und die Abreise am Halden (Tage 17 -20) ab, bleiben gut 2000km in zwei Wochen. Das klingt nicht allzu stressig, war es auch nicht. Insgesamt haben wir 475l Diesel gebraucht und ca. 640€ für 19 Übernachtungen ausgegeben. Für vier Personen in drei Wochen auch kein Vermögen.
Alles in allem war es für uns ein unvergesslicher Familienurlaub mit viel Natur und fast normalen Abläufen in einer absolut unnormalen Zeit. Würden wir jederzeit wieder so machen, werden wir sicher auch...

(https://galerie.usa-reise.de/albums/userpics/11823/Trolls.jpg)

Nochmals danke für das Interesse und Euer Feedback. Bis zum nächsten Reisebericht...  :wink: 8)
Titel: Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
Beitrag von: cleoxx am 30.03.2021, 14:07 Uhr
Danke auch noch von mir für den tollen Reisebericht!
Norwegen ist auf meiner Wunschliste da wieder weit nach vorne gerückt. Naja, mal sehen, wo es uns dieses Jahr mit dem Wohnmobil hin verschlägt.

Grüßle
Elke