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Autor Thema: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020  (Gelesen 13059 mal)

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freddykr

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #30 am: 09.03.2021, 13:42 Uhr »
Gegen 14:00 Uhr kamen wir am Abzweig zur Dalsnibba an. Ab hier schlängelt sich eine Mautpflichtige Straße in vielen Kurven hinauf auf eine Höhe von 1466m. Von dort oben bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den 7km entfernten Geiranger Fjord. Wir zahlten am Kassenhäuschen 200NOK und nahmen die Straße mit unserem 8m langen Gefährt in Angriff.
Maut? Bei uns war da 2016 noch nix mit Maut. ;)
Viele Grüße,
Danilo


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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #31 am: 09.03.2021, 14:55 Uhr »
Gegen 14:00 Uhr kamen wir am Abzweig zur Dalsnibba an. Ab hier schlängelt sich eine Mautpflichtige Straße in vielen Kurven hinauf auf eine Höhe von 1466m. Von dort oben bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den 7km entfernten Geiranger Fjord. Wir zahlten am Kassenhäuschen 200NOK und nahmen die Straße mit unserem 8m langen Gefährt in Angriff.
Maut? Bei uns war da 2016 noch nix mit Maut. ;)
Doch, da unten am Abzweig von der Fv63 steht jetzt eine Schranke mit Kassenhäuschen.
Die Norweger wollen eben auch sehen, wo sie bleiben  :wink:
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Andreas
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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #32 am: 10.03.2021, 08:07 Uhr »
16. August 2020: Geiranger – Runde

An diesem Morgen war gegen 8 Uhr für alle die Nacht zu Ende. Die Wetteraussichten waren an sich nicht schlecht, im Moment hing aber noch eine dicke Wolke über dem Fjord.



Während der Rest der Familie allmählich aufstand, füllte Andreas schon mal Frischwasser auf. Nach dem Frühstück wurde rasch zusammengepackt und der Abwassertank geleert, dann fuhren wir pünktlich um 10 Uhr hinunter zum Fährterminal. Zwar standen in zwei der drei Fahrspuren zur Fähre bereits einige Fahrzeuge, wir hatten jedoch mit deutlich mehr Andrang gerechnet.



Auch hier machte sich die Corona-Krise deutlich bemerkbar. Glück für uns, so war es kein Problem, einen Platz zu unserer Wunsch-Abfahrtszeit zu bekommen. Beim Ticket hatten wir gleich noch einmal Glück, wir konnten ein car package für 1235NOK nutzen, was gegenüber der Einzelbuchung für 4 Personen und ein 8m-Wohnmobil ca. 30% günstiger war. Dennoch entschuldigte sich die nette Dame am Tresen vielmals für den hohen Betrag, aber diese Linie würde von einem privaten Betreiber bedient, der nicht an die Preise der staatlichen Fähren gebunden sei. Wir waren mit dem Preis ganz zufrieden, eine 90-minütige Sightseeing-Cruise hätte für uns vier auch 1575NOK gekostet, so war diese quasi auf dem Weg nach Hellesylt inklusive.



Die Fährpassage war kurz gesagt ein unvergessliches Erlebnis. Die Dimensionen des Fjords sind schon beeindruckend, so breit, dass Kreuzfahrtschiffe problemlos nebeneinander hindurch manövrieren können.



Und doch wirkt alles zwischen den steil aufragenden Felswänden einfach nur winzig. Immer wieder passiert man mächtige Wasserfälle, die über hunderte von Metern von den Klippen in die Tiefe stürzen.





Hier und da entdecken wir einsame, abgelegene Höfe, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nach alter Tradition betrieben wurden. Auch heute sind diese noch in privatem Besitz, werden aber von einem staatlich geförderten Verein erhalten.







Um 12:15 Uhr erreichten wir Hellesylt, welches eigentlich nur aus einer Tankstelle, zwei Lebensmittelläden und einem Souvenirshop sowie ein paar kleinen Pensionen besteht. Wir nahmen zunächst einen Picknickplatz am Ufer in Beschlag und nahmen eine leckere Obstmahlzeit zu uns.





Anschließend schauten wir uns kurz in den beiden Läden um, füllten unsere Vorräte auf und nutzten die öffentliche Toilette in einem ehemaligen Club- oder Kantinengebäude, für das es heute aber keine weitere Verwendung mehr zu geben scheint.
Der weitere Weg führte uns entlang der Fv60 auf kurvenreicher Strecke über die Berge. Anschließend ging es durch zahlreiche Tunnel entlang des Voldafjords nach Norden. Besonders beeindruckend war dabei die Fahrt durch den Eiksundtunnel, der mit 7765m Länge und einer Tiefe von 287m unter NN der derzeit tiefste Straßentunnel der Welt ist. Über eine Vielzahl kleinerer und größerer Inseln, die mit zum Teil schwindelerregenden, einspurigen Brücken miteinander verbunden waren, näherten wir uns unserem heutigen Tagesziel Runde.





Doch vor dem Sæviktunnel wurde unsere Fahrt jäh gestoppt. Hier war eine Höhe von 3,40m angegeben, wir hatten aber bereits am 3,50m hohen Spiraltunnel in Drammen kapitulieren müssen. Völlig perplex drehten wir um, parkten an einem Feldweg und hielten erst einmal Krisensitzung. Was nun? Die Insel Runde mit seinen Vogelkolonien war von Anfang an einer der Eckpunkte bei unserer Reiseplanung gewesen. Nirgends hatten wir einen Hinweis auf eingeschränkte Zufahrtmöglichkeit für Wohnmobile gefunden und jetzt auf einmal sollte hier Schluss sein? Niemals! Eine andere Zufahrt zur Insel gab es aber nicht und so wahnsinnig niedrig sah der Tunnel eigentlich gar nicht aus. Sollten wir uns langsam in der Straßenmitte vorantasten? Viel Verkehr war im Moment ohnehin nicht. Aber was, wenn der Tunnel erst zum Ende hin niedriger werden würde? Dann müssten wir im Rückwärtsgang immer schön mittig zurücksetzen… Das trauten wir uns dann doch nicht. Die Alternative wäre, einen Campingplatz in der Nähe zu suchen und dann zu schauen, ob es Bootstouren zu den Vogelkolonien gäbe. Aber eigentlich wollten wir doch hier einen Tag lang ausspannen und wandern. Wir wälzten Straßenkarten, Tourangebote und Wohnmobilunterlagen, um zeitnah zu irgendeiner Entscheidung zu kommen. Da kam auf einmal ein Wohnmobil aus dem Tunnel gefahren, das rein optisch kaum niedriger als unseres sein konnte. Wie hatte der das geschafft und vor allem, wie konnte der bei der Höhe so selbstbewusst mit vollem Tempo da durchbrettern? Da half nur eins – fragen! Also nahmen wir die Verfolgung auf, vielleicht war ein Einholen ja an einer der einspurigen Brücken möglich. Doch die Hoffnung verflog an einer T-Kreuzung, vor der wir das Fahrzeug aus den Augen verloren hatten…
Die Stimmung war so ziemlich auf dem Tiefpunkt angelangt, als Doreen auf einmal einen Geistesblitz hatte. Ihr war der von Hand beschriftete Aufkleber in unserer Frontscheibe schon in Drammen suspekt und so suchte sie, als sie in den Unterlagen zu unserem Wohnmobil nichts fand, im Internet nach diesem Typ Ahorn-Camper. Dort fand sie tatsächlich eine Höhenangabe von 3,06m und mit ein bisschen Phantasie konnten wir erahnen, dass die „0“ auf dem Scheibensticker wohl nur etwas zu schwungvoll geschrieben wurde und daher wie eine "6" aussah. Damit war der Tag gerettet. Die Laune wurde schlagartig besser, wir drehten um und passierten problemlos den Tunnel. Der Rest der Strecke war schnell geschafft und gegen 17 Uhr standen wir vor dem Goksøyr Camping Platz.



Dort mussten wir uns aber noch einen Moment gedulden, da sich eine Menge Inselbewohner dort zu einer Protest-Kundgebung gegen den geplanten Bau eines Offshore-Windparks vor der Insel zusammengefunden hatten. Als diese beendet war, checkten wir für zwei Nächte ein und bekamen einen Platz in erster Reihe am Wasser.



Wie gut unser Timing gewesen war, wurde uns kurz darauf bewusst, als sich binnen 10 Minuten quasi der gesamte Platz füllte. Da hatten wir nach dem Schreckmoment am Tunnel am Ende doch noch richtig Glück gehabt.
Für einen Tag hatten wir genug Aufregung, deshalb verbrachten wir den Rest des Nachmittags ganz gemütlich. Abendbrot gab es heute im Wohnmobil, anschließend spielten wir eine Runde Imhotep und gingen danach ins Bett.

Gefahrene Strecke: 138 km
Übernachtung: Goksøyr Camping (295NOK / ≈28,00€)
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Andreas
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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #33 am: 11.03.2021, 08:05 Uhr »
17. August 2020: Runde

Heute war ein Ruhetag geplant. Wobei sich die Ruhe nur auf das Fahren bezog. Wir wollten zu den Vogelkolonien wandern, für die die Insel Runde bekannt ist. In den steilen Felsen brüten jährlich ca. 170.000 Seevögel-Paare und von Mai bis Juli kann man hier früh morgens oder spät abends auch Papageientaucher beobachten. Mitte August standen die Chancen dafür aber denkbar schlecht, daher schliefen wir in aller Ruhe aus. Beim Frühstück präsentierte sich der Himmel bewölkt, die Wetterprognose versprach jedoch Besserung ab Mittag. Bis 12 Uhr blieb es leider bedeckt und so brachen wir gegen 12:45 Uhr auf und hofften einfach das Beste. Vom Campingplatz aus liefen wir ein Stück die Straße entlang, bis ein steiler Pfad den Berg hinauf führte.



Nach zwei Gattern ging es teilweise auf Holzplanken durch ein Hochmoor. Wir passierten eine Herde Heidschnucken und ab diesem Punkt war der Pfad überall gesäumt von deren Kötteln.



Bis zum Rautelinden-Aussichtspunkt brauchten wir etwa eine Stunde. Von dort aus ging es sehr steil und unwegsam weiter bergauf. Unterwegs kamen wir recht nah am Nest eines Raubmöwen-Paars vorbei, die sich von unserer Anwesenheit aber nicht stören ließen.



Am Abzweig zum Runde fyr trennten wir uns kurz: Andreas und die Kinder wollten zumindest einen Blick aus der Nähe auf das alte Leuchtfeuer werfen. Doreen, die etwas Probleme mit dem Knie hatte, ging den direkten Weg weiter in Richtung Raudenipa, der größten Brutkolonie der Insel.





Dort trafen wir uns anschließend wieder, verschnauften kurz und beobachteten eine Weile die unzähligen, lärmenden Vögel in den steil zum Meer hin abfallenden Klippen. Soweit wir das erkennen konnten, waren dies vornehmlich Basstölpel.





Nach einem kurzen Picknick liefen wir weiter, an einem weiteren Nest einer brütenden Raubmöwe vorbei, zum Kaldekloven-Aussichtspunkt.





Von dort aus konnten wir eine weitere große Brutkolonie in den Felsen sehen. Auf einem kleinen Vorsprung unter uns entdeckten wir ein einzelnes Vogelpaar. Mit dem Teleobjektiv konnten wir sie ganz gut erkennen, ganz offensichtlich handelte es sich um zwei Nebelkrähen.



Wir steuerten noch einen weiteren Aussichtspunkt an. Am Lundeura-Aussichtspunkt gab es Hinweise auf Nester von Papageientauchern. Lisa und Andreas kraxelten daraufhin noch etwas zwischen den Felsen herum, doch es war einerseits die falsche Tageszeit und andererseits ohnehin bereits zu spät im Jahr. Die Lundis waren für dieses Jahr offensichtlich schon abgereist.
So vollendeten wir nun allmählich unsere Runde, sahen auf dem Rückweg zum Campingplatz noch einmal zwei Raubmöwen-Nester und kamen gegen 17 Uhr wieder am Wohnmobil an.





Dort ließen wir den Rest des Tages gemütlich ausklingen, setzten uns mit einem Kaffee in die Sonne und spielten gemeinsam Uno. Später wurde der kleine Campingrill angeheizt und um 19 Uhr gab es Bratwurst, vegane Burger, Mais und Kartoffelsalat zum Abendessen.





Anschließend gingen alle der Reihe nach duschen und wir beendeten den Tag mit einem DVD-Abend bei „Ziemlich beste Freunde“.



Als wir gegen 0:15 Uhr schlafen gehen wollten, hörten wir, dass die Wasserpumpe leer lief. Daher musste Andreas noch einmal kurz hinaus in die Nacht, um rasch zwei Kannen Wasser nachzufüllen. Dann war aber endgültig Zapfenstreich für heute…

Gefahrene Strecke: 0 km
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« Antwort #34 am: 11.03.2021, 10:51 Uhr »
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #35 am: 11.03.2021, 11:08 Uhr »
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.
Definitiv, auch zwei. Man kann dort auch noch weiter wandern. Runter zum alten Leuchtturm, auf einen Gipfel oder zu kleinen Seen auf der Insel.
Außerdem gibt es, wenn die Windverhältnisse günstig sind, vom Hafen auch Bootstouren zu den Vogelkolonien. Danilo und Anja haben das 2016 gemacht  :wink:
Und, wenn man früher im Jahr da ist, sollte man zu Sonnenauf- oder -untergang zu den Brutplätzen wandern. Dann ist die Chance, Papageientaucher zu sehen, ungleich größer.
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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #36 am: 11.03.2021, 11:19 Uhr »
Die Insel Runde mit ihren Vogelkolonien ist einen vollen „Ruhetag“ wert.
Definitiv, auch zwei. Man kann dort auch noch weiter wandern. Runter zum alten Leuchtturm, auf einen Gipfel oder zu kleinen Seen auf der Insel.
Außerdem gibt es, wenn die Windverhältnisse günstig sind, vom Hafen auch Bootstouren zu den Vogelkolonien. Danilo und Anja haben das 2016 gemacht  :wink:
Und, wenn man früher im Jahr da ist, sollte man zu Sonnenauf- oder -untergang zu den Brutplätzen wandern. Dann ist die Chance, Papageientaucher zu sehen, ungleich größer.

Richtig! Wir waren vor ewiger Zeit 2 volle Tage mit 3 Übernachtungen dort - hat uns sehr gut gefallen.
 Wir fuhren allerdings in den 4 Wochen nicht so weit in den Norden, wie ihr (vorhattet).

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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #37 am: 11.03.2021, 12:43 Uhr »
Richtig! Wir waren vor ewiger Zeit 2 volle Tage mit 3 Übernachtungen dort - hat uns sehr gut gefallen.
 Wir fuhren allerdings in den 4 Wochen nicht so weit in den Norden, wie ihr (vorhattet).
Naja, bei 4 Wochen hätten wir sicher noch mal mehr geplant. Wir hatten ja nur 20 Tage, aber es war auch schon unsere zweite Norwegen-Reise.
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« Antwort #38 am: 12.03.2021, 07:23 Uhr »
18. August 2020: Runde – Ålesund

Kurz nach 6 Uhr wurde Andreas zufällig wach, konnte dadurch einen phantastischen Sonnenaufgang beobachten, schlief anschließend aber noch einmal ein.



Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit. Über einige imposante Brücken fuhren wir nach Hareid, wo die Fähre nach Sulesund gerade abfahrbereit war.





Kaum hatten wir unser Gefährt an Deck geparkt, ging es auch schon los. Wir hatten weder ein Kassenhäuschen, noch eine Kamera gesehen und waren daher etwas unsicher, wann, wo und wie wir denn die Gebühr für die Überfahrt entrichten sollten. Das klärte sich nach einiger Zeit, als wir einen Mitarbeiter sahen, der durch die Reihen der Fahrzeuge lief und die Nummernschilder fotografierte. Die Fähre wird hier ganz einfach mit über das etablierte Videomaut-System abgerechnet.



Nach einer ruhigen Überfahrt ging es weiter auf der Fv61 nach Ålesund. Unser erstes Ziel dort war der Aksla, der Hausberg der Stadt, mit seinem Aussichtspunkt. Das Navi lotste uns zunächst mitten durch die Stadt zu einem kleinen Parkplatz in einer Sackgasse unterhalb des Aksla. Das war weder das, was wir wollten, noch gab es dort eine freie Lücke für unser großes Gefährt. Mit einiger Mühe gelang es uns, umzudrehen und aus der Sackgasse herauszumanövrieren. Anschließend suchten wir die Zufahrt zum Aussichtspunkt auf Sicht und folgten einfach den Ausschilderungen. Die Auffahrt war zum Teil wieder etwas abenteuerlich, zunächst durch ein Wohngebiet und anschließend über eine schmale Straße bis zu einem winzigen Parkplatz auf dem Gipfel. Doch hier spielten uns die besonderen Umstände der Corona-Pandemie in die Karten und so fanden wir  problemlos einen Platz am Straßenrand, wo wir unser Wohnmobil abstellen konnten.
Wir genossen die Aussicht auf die Stadt, den Hafen und die in allen Richtungen vorgelagerten Inseln.



Andreas schaute noch in einen großen, alten Bunker hinein. Dann ging es wieder hinunter in Richtung Stadt. Seit dem Morgen hatte sich die Tanknadel bedenklich dem roten Bereich genähert und auf der steilen Straße nach unten sprang die Anzeige der Reichweite auf einmal auf „- -„. Höchste Zeit also, eine Tankstelle zu finden. Zum Glück hatten wir vorhin bei der Gondelei durch die Innenstadt bereits eine entdeckt, die wir nun auf kürzestem Weg ansteuerten. Laut Aussage unseres Vermieters fasste der Tank des Fahrzeugs ca. 68 Liter Diesel, mehr hätte er bisher nie eingefüllt. Die Zapfpistole schaltete heute bei etwa 75 Litern ab…!
Wir wollten die Stadt noch ein wenig zu Fuß erkunden, daher fuhren wir zum Hafen und stellten das Wohnmobil auf dem Hjelsetgården Bobil Parkplatz ab. Wie schon in Sandefjord gab es auch hier die Möglichkeit, den Platz zum Übernachten zu nutzen, Strom- und Wasseranschlüsse waren vorhanden. Die Umgebung behagte uns aber nicht so, wir wollten am Abend lieber wieder einen Platz in schöner, natürlicher Umgebung suchen. Insofern bestand die nächste Schwierigkeit darin, eine korrekte Parklücke für Kurzparker und anschließend den richtigen Kassenautomaten für Wohnmobile zu finden. Beides gelang uns mit Hilfe anderer vor Ort anwesenden Camper, wir lösten ein Parkticket für drei Stunden und machten uns dann auf den Weg. Wir bummelten entlang der Kongens gate, wo sich Doreen ein warmes Teilchen gegen den aufkommenden Hunger gönnte.



Anschließend schauten wir uns die Ålesund kirke an, liefen dann zum Storhaugen-Aussichtspunkt und genossen von dort noch einmal eine andere Perspektive auf die Stadt. Vorbei am Kreuzfahrtterminal ging es dann zurück in Richtung Hafen.





Die Kinder wurden magisch von einem Imbiss angezogen der mit dem Slogan „probably the best fish&chips in the world“ warb. Das musste natürlich überprüft werden und so teilten sie sich eine mittlere Portion. Fazit: Durchaus nicht schlecht, aber in Südengland waren fish&chips noch leckerer!
Zurück am Wohnmobil nutzten wir die Gelegenheit, den Abwassertank zu leeren und Frischwasser aufzufüllen. Und pünktlich nach Ablauf unseres Parktickets verließen wir den Platz und fuhren in Richtung Skødje, um auf dem dortigen Solnøravika Fritid Campingplatz direkt am Storfjord einzuchecken. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Einkaufs-Stop bei einem Meny-Markt und weitere 20 Minuten später erreichten wir den anvisierten Campingplatz. Leider hatte dieser aber geschlossen und machte ganz allgemein auch nicht den Eindruck, als hätte er in dieser Saison schon einmal geöffnet. Zum Glück gab es nur einige hundert Meter weiter einen weiteren Platz, der geöffnet hatte. Und so kamen wir auf dem Vika Feriesenter unter, wo wir uns einen sehr schönen Stellplatz direkt am Wasser aussuchten. Hier standen wir zwar nur auf Schotter, aber zumindest war es dadurch nicht matschig und außerdem hing direkt nebenan der WLAN-Router … 😊





Bei einem Abendgetränk nach Wunsch für jeden ließen wir den Tag noch einmal revuepassieren. Während Doreen duschen ging, schrieb Andreas etwas am Reisebericht. Anschließend setzten wir uns noch eine Weile bei einem Glas Wein nach draußen, während die Kinder im Wohnmobil Känguruh-Chroniken hörten. Mit der Zeit hatten dann alle die nötige Bettschwere und gingen der Reihe nach schlafen.

Gefahrene Strecke: 124 km
Übernachtung: Vika Feriesenter Skodje (350NOK / ≈33,25€)
Viele Grüße,
Andreas
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« Antwort #39 am: 12.03.2021, 09:47 Uhr »
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher

freddykr

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« Antwort #40 am: 12.03.2021, 10:07 Uhr »
Bei uns hat es ja in Alesund nur geregnet, so dass wir dort nur im Aquarium waren.

Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit.
Da sieht man mal, wie unterschiedlich man in den Tag starten kann. Um 11:30Uhr waren wir ja schon knapp 3h unterwegs. ;)
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Danilo


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« Antwort #41 am: 12.03.2021, 10:54 Uhr »
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher
Papageientaucher in Ålesund? Wo denn? Und zu welcher Jahreszeit wart ihr da?

Bei uns hat es ja in Alesund nur geregnet, so dass wir dort nur im Aquarium waren.

Gegen 9:30 Uhr frühstückten wir, packten anschließend zusammen und waren um 11:30 Uhr abfahrbereit.
Da sieht man mal, wie unterschiedlich man in den Tag starten kann. Um 11:30Uhr waren wir ja schon knapp 3h unterwegs. ;)
Tja, das ist mir seit Jahren ein Ärgernis. Aber ich kann die Familie nun mal nicht ändern und habe es aufgegeben, da jeden Morgen Druck zu machen und die Urlaubsstimmung damit zu vermiesen. Ich stehe halt auf, wenn ich munter bin, gehe schon mal Fotos machen und/oder suche Geocaches. Das schreibe ich aber nicht Tag für Tag in den Reisebericht, weil es quasi jeden Morgen dasselbe ist  :wink:
Hier zu Hause läuft das am Wochenende ähnlich ab. Ich bin morgens der Erste, der wach ist, gehe eine Runde laufen oder hole frische Brötchen vom Bäcker oder schaue, ob es irgendwo einen neuen Geocache gibt. Die ersten zwei bis drei Stunden morgens habe ich am Wochenende für mich  8)
Viele Grüße,
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« Antwort #42 am: 15.03.2021, 08:41 Uhr »
19. August 2020: Skødje – Åndalsnes

Um 8 Uhr war Andreas wach und da der Rest der Familie noch fest schlief, machte er sich nach dem Gang zur Toilette noch auf die Suche nach einem Geocache. Auf dem Rückweg schaute er sich auf dem Gelände des benachbarten, geschlossenen Campingplatzes um. Eigentlich ein sehr schönes Gelände mit großen, schattigen Rasenflächen, Wirtschaftsgebäuden, einem Bootssteg und sogar einem Kanuverleih. Schon schade, daß dieser Platz nicht (mehr) bewirtschaftet wird.



Nach einer guten Stunde war Andreas zurück am Wohnmobil, gerade rechtzeitig, als die Familie erwachte.
Wir frühstückten, packten anschließend zusammen und leerten vor der Abfahrt den Toilettenbehälter des Wohnmobils; immer wieder eine unangenehme Aufgabe, die jeder gern einem anderen zuschiebt. Zum Glück benutzen wir die Campertoilette nur selten.
Wir verließen gegen 11:30 Uhr den Platz und fuhren entlang der Fv650. Es ging bergauf, bergab und durch mehrere Tunnel hindurch bis nach Stordal. Dort hielten wir kurz an der Rosekyrkja, die aber -wie die meisten Kirchen hier- bereits wegen Saisonende geschlossen war.





Der Picknickplatz davor war schon von einer anderen deutschen Familie belegt, so dass wir nach einem kurzen Blick von außen auf die Kirche und das interessante Nebengebäude mit dem typischen, begrünten Dach, rasch  weiterfuhren. Bei Liabygda geht der Sorfjord östlich in den Norddalsfjord und südlich in den Sunnylvsfjord über. Über letzteren würde man wieder nach Hellesylt und Geiranger gelangen. Wir genossen den tollen Blick am Aussichtspunkt und setzten dann unsere Fahrt fort.





Bei Valldal verließen wir den Fjord und folgten der Fv63 ins Gebirge. Um 13:30 Uhr erreichten wir die Gudbrandsjuvet. Hier zwängt sich der Fluss Valldøla mit großem Getöse durch eine enge Schlucht hindurch, was man von einem spektakulären Aussichtspunkt bestaunen kann.





Auf dem Parkplatz bot eine junge Frau frisches Obst an und wir kauften je eine Schale Erdbeeren und Himbeeren.
Die Straße schlängelte sich nun wieder hinauf in eine spektakuläre Berglandschaft mit gewaltigen Felsen, kristallklaren Seen und immer wieder einzelnen, versprengten Schafen dazwischen.





Gegen 15:00 Uhr kamen wir am Highlight des heutigen Tages an, dem Trollstigen. Hier windet sich die Passstraße in elf Haarnadelkurven mit bis zu 12% Gefälle hinab und führt dabei über den 320m hohen Wasserfall Stigfossen. Im Normalfall löst die Straße Fluchen und Begeisterung zugleich aus. Optisch beeindruckend und eine straßenbauliche Meisterleistung, für den Autofahrer aber oft auch eine Herausforderung. Die Strecke ist teilweise sehr schmal, es gibt keine Halte- und kaum Ausweichmöglichkeiten und natürlich ist sie als touristisches Highlight sehr viel befahren. Normalerweise! Der riesige Parkplatz des Besucherzentrums ließ uns ahnen, was für Besuchermassen sich sonst hier tummeln. Aufgrund der Corona-Pandemie war es aktuell aber sehr entspannt, um nicht zu sagen gähnend leer. Wir bummelten ein wenig durch den Souvenirshop, gingen dann zu den Aussichtspunkten und bestaunten die beeindruckenden Wasserfälle und die Straße.





Auf dem Rückweg wateten Lisa und Andreas durch das eisige Wasser der Kaskaden hinter dem Besucherzentrum. Sehr erfrischend und eine Wohltat nach all der Fahrerei.



Anschließend gab´s für alle noch ein großes Troll-Eis und gegen den aufkommenden Hunger Lomper im Wohnmobil.
Die Fahrt ins Tal war dann aufgrund der entspannten Verkehrssituation völlig problemlos und wir konnten sie total stressfrei genießen.





In Åndalsnes schauten wir uns im Vorbeifahren zwei Campingplätze an, einen auf halber Höhe am Berg und einen im Tal am Fluss. Zunächst fuhren wir aber einkaufen und entschieden uns dann für den Platz im Tal, weil es da auch eine Bademöglichkeit gab. Die Temperaturen waren recht angenehm und so richteten wir uns draußen mit Tisch und Stühlen unter der Markise ein.



Vor dem Abendbrot wollten wir noch eine Runde Boccia spielen, die wir aber recht abrupt beendeten, weil es unvermittelt zu regnen begann. Der leichte Regen entwickelte sich später zum handfesten Wolkenbruch, so dass Andreas sogar mit dem Schirm losging, um Vincent von der Toilette abzuholen. Der hätte sonst dort noch länger ausharren müssen oder wäre auf dem Rückweg völlig durchgeweicht.
Den Abend verbrachten wir bei einer Runde Wizard und wir versuchten unser Glück noch einmal mit dem SAT-Spiegel. Diesmal klappte es und so schauten wir ein bisschen fern und probierten nebenbei mit den frischen Erdbeeren und Himbeeren das Mini-Schokofondue aus, welches uns unser Sohn zu Weihnachten geschenkt hatte. So wurde es ein sehr gemütlicher und langer Abend, den wir erst gegen 0:45 Uhr beendeten.

Gefahrene Strecke: 112 km
Übernachtung: Åndalsnes Camping (300NOK / ≈28,50€)
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Antw: Urlaub im Zeichen der Krone - Norwegen mit dem Wohnmobil 2020
« Antwort #43 am: 15.03.2021, 12:43 Uhr »
Bei Alesund erinnere ich mich besonders an die Vogelperspektive auf die Stadt und die süßen Papageientaucher
Papageientaucher in Ålesund? Wo denn? Und zu welcher Jahreszeit wart ihr da?

Wir waren so Anfang/Mitte Juni bis Mitte Juli in Norwegen; Alesund wohl Ende Juni. Ich meinte Papageientaucher auf der Insel Runde, vielleicht waren auch welche oberhalb von Alesund. Auf der Insel selbst gab es jedenfalls sehr viele Papageientaucher.

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« Antwort #44 am: 15.03.2021, 12:49 Uhr »
Ja, auf Runde sind sie im Frühsommer gut zu beobachten. Die Insel ist ja die südlichste Vogelkolonie, wo Papageientaucher anzutreffen sind.
Wir waren im letzten Jahr leider etwas zu spät dran. Aber eher wäre die Reise überhaupt nicht möglich gewesen, insofern haben wir keinen Grund, irgendetwas nachzutrauern...
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