28.1.15 Tölpel und HobbitsDanke Jetlag und nicht funktionierender Klima-Anlage war ich schon um 5:00h wach. Fürs Frühstück im Hotel war es viel zu früh, so dass ich mit nur im Supermarkt nebenan, der um 6:00h aufmachte, einen Kaffee und was zum knabbern geholt habe. Trotz der frühen Stunde war auf den Straßen in die Stadt hinein schon einiges los. Auckland ist halt eine Millionenstadt mit allen dazugehörigen Verkehrsproblemen. Zum Glück konnte ich den Stau von der Gegenfahrbahn bewundern und es sollte in den 5 Wochen Neuseeland auch der einzige bleiben.
Dank frühen Starts war ich auch früh bei meinem ersten Ziel - Muriwai Beach an der Waitakere Coast , der Westküste. Hier sollte es neben einem schönen Strand eine große Tölpelkolonie (Gannets) geben. Vom Parkplatz aus läuft man auf einen ausgedehnten und um diese Zeit recht menschenleeren Strand zu.
Schon mal sehr hübsch!
Laut meines Reiseführers sollte es links hoch zu den Vögeln gehen. Es führte dort auch ein Weg in die Dünen hoch, dem ich gefolgt bin. Nach ein paar Minuten kam man zu einem ersten Aussichtspunkt, von dem aus man die Brutkolonie sehen konnte. ich bin aber gleich weiter gelaufen bis ich direkt oberhalb der Kolonie war. Toller Anblick:
Alle Nester gleich weit von einander entfernt und wehe ein Vogel drang in die Privatsphäre des anderen ein, Dann wurde es laut und es setzte Schnabelhiebe.
Die weißen und grauen Knäuel sind der Nachwuchs
Anschließend habe ich eine ganze Weile die Flugkünste dieser eleganten Vögel bewundert und natürlich geknipst.
Auch die Landeanflüge fand ich sehenswert.
Dann musste ich mich aber doch mal losreißen, Ich hatte ja an dem Tag noch einiges vor. Noch ein letzter Blick zurück
Dann ging es die Dünen wieder runter mit noch ein paar Ausblicken auf den Strand.
Auf dem Hinweg war ich an einem Parkplatz vorbei gekommen, wo eine kurze Wanderung zu einem sehenswerten Wasserfall starten sollte. Ich wollte aber erst zum Strand runter und mir die Mokoroa Falls auf dem Rückweg ansehen. Entweder hat mich das Navi einen anderen Weg geführt oder ich bin schlicht an dem Parkplatz vorbei gefahren. Auf jeden Fall wurde es nichts mit den ersten Wasserfällen der Reise. Aber es sollten noch genug kommen
Dafür gab es auf dem Weg zum Piha Beach, meinem nächsten Ziel ein paar tolle Aussichtspunkte, von denen man einen Wahnsinnsblick auf Auckland und die Bucht dahinter hatte. Leider waren die Lichtverhältnisse etwas schwierig.
Zum Piha Beach hinunter fährt man eine schmale steile Straße, von der man schon einen schönen Blick auf den Strand und den Lion Rock hat.
Ich bin ein Stündchen am Strand entlang spaziert und habe die Spiegelungen und die friedliche Atmosphäre genossen.
Damit war dann mein kurzer Abstecher zur Waitakere Coast beendet. Jetzt waren erst mal meine Talente als Postbote gefragt. Die Tochter eines meiner Kollegen macht in Neuseeland ihr freiwilliges soziales Jahr (oder das internationale Äquivalent davon) in der Lakewood Lodge, einer Art internationalem Jugendcamp. Ich hatte angeboten, Ihr liebe Grüße, ein paar Briefe und - noch wichtiger - ein Geburtstagsgeschenk zuzustellen. Ich habe die Lodge am Lake Whangape problemlos gefunden, mein Päckchen abgeliefert und noch ein Quätschchen gehalten. Dann ging es weiter nach Südosten bis Matamata. Dort habe ich im
Matamata Central Motel eingecheckt. Sehr nettes Motel mit schönen großen, gut eingerichteten Zimmern. Ich habe zunächst nur mein Gepäck dort abgeworfen, denn ich hatte noch ein Date mit Frodo und Bilbo und zwar um 16:00h. Also gleich wieder ins Auto und auf nach '
Hobbiton'. Dabei handelt es sich um das Original Filmset, in dem alle Außenaufnahmen in "Hobbingen" für den Herrn der Ringe und die Hobbit-Filme gedreht wurden. Hier kann man ganz gut den Perfektionismus oder den Wahsinn Peter Jacksons bewundern. Allein der Eichenbaum, der auf Beutels End steht ist ein gutes Beispiel. Der wurde ein paar Meilen entfernt gefällt, zersägt in nummerierte Einzelteile, die dann in Hobbiton wieder aufgebaut wurde (insgesamt 26 Tonnen Holz). Dann wurde as Taiwan handgefertigte künstliche Blätter eingeflogen und einzeln per Hand an den Ästen befestigt. Und weil die Farbe Jackson zu einheitlich war, mussten sie noch mal abgenommen, einzeln handbemalt und wieder befestigt werden.
Während der Dreharbeiten gab es eine vom Militär überwachte Flugverbotszone über Hobbiton, damit nur ja niemand spionieren konnte. Wahnsinn!
Für "der Hobbit" wurde das ganze dann renoviert und reaktiviert und soll jetzt als Touristenattraktion erhalten bleiben. Es gibt 2stündige geführte Touren, die alle halbe Stunde starten. Und an bestimmten Tagen auch abendliche Dinnertouren. Die gab es sogar an diesem Tag aber es war das einzige Datum in den 2 Wochen davor und danch, anb dem die Dinnertour schon ausgebucht war als ich buchen wollte. Schade, das abendlich beleuchtete Hobbiton hätte bestimmt nette Fotos gegeben.
Aber auch so war es ganz nett. Vom Eingang wird man mit dem Bus über die Anderson Farm zum Filmset gefahren. Unser Führer hatte die eine oder andere nette Anekdote auf Lager und leitete unsere Internationale Gruppe souverän durch die Häuschen und Gärten.
Die Blumen und Pflanzen sind übrigens echt, nur das Gemüse, das dort herum liegt ist aus Plastik.
Beutels End
Links der gefakte Eichenbaum
Auch über die Festwiese kamen wir.
Zum Schluss landeten wir bei der Mühle am Teich und im Green Dragon, wo es ein kostenloses Getränk für jeden gab. Das Stout war echt lecker!
Danach ging es auf geradem Weg wieder zurück zum Bus und weiter zum Parkplatz. Einen großen Giftshop gibt es dort natürlich auch. Von Plastikhobbits und Orks bis hin zum Ring aus echtem Gold kann man dort alles kaufen was das Herz begehrt (oder auch nicht
). Mir hat es gefallen, auch wenn die Tour mit 75$ (50€) nicht gerade ein Schnäppchen war. Für Tolkien-Fans ein Muss.
Zurück in Matamata war ich so kaputt, dass ich mir nur noch ein Sandwich bei Subway geholt habe. Ich bin dann auch bald vor dem Fernseher eingeschlafen.