Fortsetzung:
Nach angenehmer Nacht und leckerem Frühstück sind wir dann nach
Santa Fe aufgebrochen. Mitten in der Stadt gibt es ein Visitor-Center beim
New Mexico Government. Hier haben wir uns mit Info-Material versorgt, da uns die Stadt etwas unübersichtlich schien. Rund um die Plaza gibt es irre viele Kunstgewerbeläden und Galerien, sowie etliche Restaurants. Die Gegend scheint nicht gerade billig zu sein. Es gibt hier sehr sehr schöne Weißblecharbeiten, u.a. mit religiösen Motiven. Wir haben uns ein kleines Blechkreuz mit eingelegten, dekorativen Keramikfliesen gekauft. Eine schöne Kirche haben wir auch besichtigt. Hier durfte man nicht mit Blitz fotografieren. Darum habe ich an einem Altar den Blitz abgestellt und ein Foto gemacht. Leider kam doch ein Blitz, huch.
Santa Fe ist eine schöne Stadt. Sie besteht hauptsächlich aus Adobe- Bauten. Wir haben den ganzen Tag in der Innenstadt verbracht. Leider war das Wetter auch hier nicht besser. Es war ziemlich kalt und hin und wieder fing es an zu regnen. Also haben wir die Zeit hauptsächlich mit shoppen verbracht. Das ist wie man weiß, anstrengender als jeder Trail in der Natur. Deshalb waren wir anschließend ziemlich kaputt, zumal wir später auf der Cerillos Road auch noch in einem Outlet-Center waren, um ein paar Sachen für unsere Töchter zu besorgen. Die Cerillos-Road beherbergt auch eine große Zahl von Motels. Hier hatten wir uns das Days Inn ausgeguckt. Saubere Zimmer, continentales Frühstück und im Frühstücksraum stand ein PC, mit dem man kostenlos ins Internet konnte.
Das müßte es überall geben, vor allem für Leute die kein Notebook mithaben.
Am nächsten Morgen rissen die Wolken auf und wir machten uns auf den Weg zum Turquoise Trail. Das ist ein alter Türkis-Handelsweg. Bei Cerillos gibt es alte Silber und Türkis-Minen und Madrid war früher eine Stadt mit Kohlenbergbau. Hier gibt es auch ein Coalmine-Museum. Die Landschaft am Trail gefiel uns sehr gut. Eine Gegend mit kleinen kegeligen, runden Bergen. Ich fühlte mich hier wie in Spanien.
In Madrid haben wir einen größeren Stopp eingelegt. Die alte Bergwerkssiedlung war wohl in den 50er Jahren schon verlassen, wurde aber nach und nach durch Künstler und Aussteiger (Hippies) wieder belebt.
Die alten Häuser wurden sehr schön wieder hergerichtet. Viele Leute betreiben Shops mit Kunstgewerbe. Im Haus (siehe Foto) hat sich vor 6 Jahren ein Ire niedergelassen und es lt. seiner Aussage noch keine Minute bereut. Im Sommer wäre es wegen der Höhenlage angenehm und im Winter ziemlich mild. Und tatsächlich gingen die Temperaturen jetzt zum ersten mal über 20 Grad. Herrlich.
Madrid liegt in einem Flußtal, und kam uns wie eine Oase vor.
Im weiteren Verlauf der Straße sind wir dann zu den Sandia Mountains abgebogen. Der Sandia Peek ist ein bekanntes Skigebiet, und über 3200 Meter hoch. Wir sind dann aber nicht ganz den Berg hoch, sondern über eine unpaved Road durch den Wald nach Placitas und anschließend nach Bernalillo gefahren. Diese Dirtroad hatte es wahrlich in sich. Für die 7 Meilen brauchten wir etwa 2 Std. Ich brauchte kein einziges Mal Gas geben, da es stetig bergab ging. Die Straße war übersäht mit ziemlich tiefen Schlaglöchern, hat uns aber trotzdem total gefallen. Unterwegs haben wir nur einen Schmetterlingsfänger, sowie eine Schulklasse, die mit einem kleinen Bus hier rauf gekommen war gesehen. Die Kinder haben versucht mit Tüchern, die in den Wildbach bei der Straße gelegt, und dann plötzlich von beiden Seiten hochgerissen wurden, Forellen zu fangen.
Fazit: Der Turquoise Trail hat sich für uns sehr gelohnt.
Von Bernalillo aus ging es dann auf Highway 44.
Bei San Ysidro sind wir auf den Jemez Mountain Trail abgezweigt. Wir wollten über Jemez Springs und dann über die Dirtroad 126 wieder zurück auf die 44 bei Cuba fahren um dort zu übernachten. Ziemlich am Anfang des Trails kommt man zum Jemez Pueblo. Dies ist eine relativ große Ansammlung von älteren Adobe-Bauten. Die Landschaft hat mir hier gut gefallen. Im Tal floß ein relativ wilder Bach, drumherum das frische Grün der Bäume und Sträucher und dahinter dann rote Felswände zu beiden Seiten.
Schön! Hier mußten wir wegen Straßenbauarbeiten zum ersten Mal hinter einem Pilotcar herfahren.
Gegen Ende des asphaltierten Teils der Straße, gibt es einen New Mexico Statepark. Für 3 $ Eintritt konnte man hier eine alte Indianersiedlung besichtigen. Die Ruinen war gut restauriert, die Wege dazwischen sauber angelegt. Auf verschiedenen Hinweistafeln wurde die Historie dokumentiert.
Auf einem Schild stand, man solle die Klapperschlangen respektieren.
Das veranlaßte meine Frau, die Füße keinen Millimeter vom Pfad weg zu bewegen.
Beim Rausgehen fragte ich den Ranger nach dem Zustand der ungeteerten Straße 126. Leider teilte er mir mit, daß die Straße wegen Winterschäden noch gesperrt wäre. So mußten wir also den Trail durchs Tal zurückfahren um wieder auf die 44 zu gelangen. Von dort ging es dann nach Cuba.
Kein einladender Ort. Ein paar Tankstellen und wenige Motels zu beiden Seiten der 44. Haben uns dann für ein Motel am Ortsausgang entschieden, welches Zimmer auf beiden Straßenseiten hatte. Lt. Vermieterin haben wir dann ein Zimmer im besseren Teil bekommen. Wie mag dann aber der schlechtere ausgesehen haben?
Nachdem wir einer Kneipe ein Ribeye Steak gegessen und ein paar Bier getrunken haben, gings müde ins Bett.
Von Cuba ging es dann am nächsten Morgen weiter Richtung Monument Valley. Die 44 von Cuba nach Farmington ist ziemlich eintönig. Allerdings gibt es nach ca. 2 Dritteln der Strecke graue bis schwarze verwitterte
Errosionshügel. Das sind wohl Ausläufer der Bisti Badlands.
Die Orte Bloomfield und Farmington gehen fast ineinander über uns sind von der Ausdehnung ziemlich groß. Da es hier m.E. nichts besonderes zu Sehen gab, haben wir nur einen kurzen Tankstopp eingelegt.
Unweit hinter Farmington kommt der dann der imposante Shiprock ins Blickfeld. Allerdings sind wir dem Felsen nicht wirklich nahe gekommen.
Bei Teec Noc Pos einem Indian Trading Post, haben wir einen Zwischenstopp. Hier gehen auch die Indianer einkaufen. Es gibt dort auch Indian Jewlery, allerdings zu gesalzenen Preisen.
Hier sind wir von der 64 abgebogen, am 4 State Corner vorbei und auf die 262 bis Bluff. Vor Bluff wird die Gegend schon wieder viel interessanter.
Ein erstes Highlight sind die imposanten Twin Rocks, die sich gefährlich über dem darunter gebauten Trading Post nebst Restaurant auftürmen.
Da es noch relativ früh am Tag war, sind wir noch weiter bis zum Gooseneck Statepark gefahren, der zwischen Bluff und Mexican Hat vom Highway abzweigt. Hier hat der San Juan River mehrere Gänsehälse tief in den Sandstein gegraben. Der Sandstein ist hier nicht so schön rot, eher grau, aber trotzdem sehenswert. In einer Blechkiste befindet sich ein Gästebuch in dem man sich verewigen kann. Leider bekommt man den ganzen schönen Blick nich aufs Foto. Man müßte hier schon einen extremes Weitwinkelobjektiv haben. Am Horizont erahnt man schon die ersten Felsen des Monument Valley.
Nach den Goosenecks sind wir dann zurück nach Buff, weil es in Mexiccan Hat ja nicht so viele Motels geben sollte. Der Grundmann hat das Kokopelli Inn empfohlen. Das kann ich so weitergeben. Angenehmes sauberes Motel unter indianischer Leitung. Später sind wir dann ein Stück die Hautstraße rauf zum Cottonwood Steakhouse. Das Restaurant ist im Westernstil erbaut. Man kann auch sehr gut draußen sitzen. Der Grill befindet sich ebenfalls draußen. Wir hatten dort beide ein super leckeres Steak mit Westernkartoffeln und Bohnen. Die Bohnen waren meiner Meinung nach einfach göttlich. Neben allerlei Westernutensilien gibt es draußen am Grill eine goße Tafel, auf denen zahlreiche Besucher ihre Namen oder Sprüche
hinterlassen haben. Es waren wohl auch schon einige Deutsche aus verschiedenen USA-Foren hier. Daneben gibt es eine Grabstelle in der drei Cowboys begraben sind. Einer davon fand sogar hochkant seine letzte Ruhe.