Dienstag, 10. July 2012
Heute waren before-breakfast-rides angesagt.
Man trifft sich "gegen 7.00h" (meet @ seven-ish) am Sattelplatz und entscheidet, welcher der 4 Gruppen man sich anschliessen will:
a) Beaver Pond, b) looking 4 cows, c) South Hill, d) Riverside
Marlis und ich schlossen uns der kleinsten Grupppe um Kyle an: mit Greg und seinem Sohn Maddy (ca 10 jährig) waren wir also nur zu viert und somit auch am schnellsten fertig mit Satteln. Das war natürlich auch ein Problem mit so vielen Gästen, von denen die meisten keine oder wenig Pferdeerfahrung hatten: bis endlich alle bereit zum Abreiten waren, dauerte es stundenlang...
Auf dem Ritt erfuhren wir auch, dass Kyle nicht nur ein guter cowboy, sondern auch ein ebensolcher Pädagoge war:
Maddy war permanent am Kicken seines Pferdes und ritt nervös hin und her und bremste und gab wieder Gas.... Da "schiss" Kyle ihn "freundlich aber bestimmt" zusammen und sagte, er solle das Pferd nicht permanent stressen. Es wisse genau, was es machen müsse und man solle es ein bisschen "sanfter" behandeln.
Ich glaube, Maddy und sein Vater waren ein bisschen sauer darüber.
Später aber, als ein junges Kalb gefangen wurde und man ihm irgendeine Medizin (Anti-Wurm-Mittel) verabreichen musste, bat Kyle Maddy, er solle ihm assistieren:
Kyle hielt das Kalb fest und Maddy durfte ihm mit der riesengrossen Spritze das Mittel in's Maul spritzen. Da war er nachher unheimlich stolz, vor allem, da Marlis und ich wussten, wie man so etwas kommentieren "muss": "well done, Maddy, great job"
Später scheuchte Lady, Kyle's Hund, ein paar Kühe aus einem Gebüsch und darunter war ein Kalb, das noch keine Ohrmarke trug.
Lady
Nach einer kurzen und schnellen Verfolgungsjagd von 15 Minuten
gelange es Kyle endlich, das Kalb zu ropen. Er fragte mich, ob ich es fesseln und earmarken wolle.
Natürlich sagte ich zu und versuchte es wenigstens...
Obwohl so ein Kalb noch klein und jung ist, bringt es doch einige Pfunde auf die Wage und ist kräftig und wendig. Ich kniete mich auf das Tier und konnte es aber nur mit Mühe am Boden halten. Dann sollte ich noch (wie beim Rodeo) 3 Beine zusammenbinden. "Nein, das andere Vorderbein", meinte Kyle. Nur blöd, dass es dasjenige war, auf dem das Kalb lag....
Nach einer gefühlten Ewigkeit erbarmte sich Kyle meiner und half mir: das Kalb packen, umdrehen, draufknien und Beine fesseln. Sah ganz einfach aus...
Wenigstens schaffte ich es, die Marke am richtigen Ohr anzutackern (männlich = linkes Ohr).
Dann ging's auch bald zurück zur Ranch, denn um 10.30 h war Brunch angesagt.
Blick vom Speisesaal in die Bar
Blick von der Bar in den Speisesaal
Laura und Sheila am Anrichten des Brunch-Buffets:
So üppig (und manchmal noch mehr) war's jeden Tag
Nach der Mittagspause ritten rund zwei Dutzend Reiter um 12.00 h wieder los zum Willow Lake. Wer wollte, konnte da baden bzw. schwimmen gehen. Vor allem die kids machten davon Gebrauch. Marlisita und mir war es aber zu aufwändig, uns aus all den Klamotten zu schälen und vor allem das Anziehen (im Sand..) nach dem Bad machte uns keinen Spass.
Crickette beim Weiden...
Jake sucht sich ein ruhiges Plätzchen
Die Nicht-Schwimmer ritten / galoppierten im Sand dem Ufer entlang rauf und runter. Lena kontrolliert Seite an Seite mit mir und sie hatte viel Spass. Die beiden anderen weiblichen Teenager aber ritten über ihre Verhältniss und kreuzten manchmal die anderen Reiter. Meiner Meinung nach hatten sie nicht immer die Kontrolle über die Pferde beim Galopp und hielten sich auch krampfhaft an den Zügeln und am Sattelhorn fest..... Wenn das nur immer gutgeht.
Dann trat plötzlich rund 200 Meter entfernt Mr. Moose aus dem Wald an das Ufer und liess sich von uns nicht stören. Mehr als 100 m näherte ich mich dem Tier nicht, auch um den Kindern keine Flausen in den Kopf zu setzen und ihnen klarzumachen, dass es sich in der Wildnis eben um "wilde Tiere" und nicht um "Kuscheltiere" handelt.
(Leider sind beim Überspielen bzw, Abspeichern auf der Festplatte alle Fotos und Videoclips von diesem Nachmittag verschwunden. Die meisten konnten zwar mittels eines foto-rescue-programs wieder hergestellt werden, doch genau vom Elch fehlen alle... und von den andern werden die meisten nur unvollständig wiedergegeben... :wut1: )
Gegen 16.00 h waren wir wieder auf der Ranch und "regenerierten" und lasen ein wenig, bis es Zeit zum Dinner war.
Misty bereitet "chicken" vor....
In einem Western Magazin, das auflag, war auch folgender Artikel: " learn how to walk like the "Duke" John Wayne" . Darin wurde mit Wörtern und Bildern genau erklärt, wie der legendäre Johne Wayne Walk funktioniert. War für mich ähnlich wie ein "catwalk" mit Füsse voreinanderstellen, Hüftschwung etc...Wurde aber trotzdem von mir fleissig eingeübt und dann am Lagerfeuer den andern präsentiert.
Ich übertrieb das ganze natürlich "ein bisschen" und es sah ziemlich tuntig aus, was aber den Gästen gefiel und sie zum Lachen brachte. Und ich hatte meinen nick weg:
" ab sofort war ich der DUKE
"
Bis morgen