Wieder stehen wir sehr früh auf – wir wollen den Cathedral Rock besteigen und starten vor Sonnenaufgang.
Teilweise wird es dabei etwas „kraxelig“ und wir lassen Tanja auf eigenen Wunsch auf halber Strecke zurück – Ihre Höhenangst hindert sie am weiter gehen.
Wir beeilen uns und genießen die Aussicht nur kurz…
Ausblick vom Cathedral Rock am frühen Morgen
…trotzdem musste sie eine ganze Weile warten… und warten mag sie nicht.
Auf schnellstem Wege geht’s zurück zum Auto und zurück zum Motel. Wir packen zusammen und brechen nach kurzem Frühstück im Motel auf. Das „Super 8“ ist typisch für die Kette und durchaus OK. Nichts Besonderes, aber im teuren Sedona preislich sehr attraktiv und dafür durchaus OK.
Das erste Ziel heute ist der West Fork of Oak Creek Canyon Trail. Ein schöner Trail, der allerdings so ähnlich auch bei uns sein könnte. Erstaunlich grün.
Auf dem Weg fallen und die Verpuppungen auf, die an hunderten von Ästen hängen. Fast ein wenig gespenstisch.
Raupen-Heimat im Oak Creek Canyon
Es gibt einige Flussquerungen, die meiner Liebsten schwer fallen – wir wissen alle nicht so recht vor was sie eigentlich Angst hat. Nach der 5. Querung wird es auch besser.
Wir laufen ansonsten sehr zügig, und wundern uns warum wir noch nicht am Umkehrpunkt angekommen sind. Langsam fragen wir uns, ob wir nicht schon „zu weit“ sind. Glücklicherweise kommt uns just in diesem Moment das einzige Päarchen entgegen, was wohl vor uns auf dem Trail war. Sie konnten uns davon überzeugen, dass sich die letzten 5 Minuten auch noch lohnen.
Entweder stimmen die gelesenen Entfernungsangaben nicht, oder mein Garmin hat sich bei der Entfernungsmessung von Canyonwänden oder Bäumen verwirren lassen… Egal. Jetzt sind wir ja da.
Umkehrpunkt des Trails
Umkehrpunkt des Trails mit „Bänkchen“
Die ersten 15 Minuten waren wir hier glücklicherweise alleine – dann kamen nach und nach in recht hoher Frequenz andere Leute an. Leider tat das der Idylle an diesem kleinen „Platz“ gar nicht gut und wir haben uns „auf die Socken gemacht“. Wieder einmal hat sich das frühe Aufstehen gelohnt. Immerhin ist das schon unsere zweite Wanderung heute.
Gänseblümchen am Wegesrand
Nach wieder einmal rund 3 Stunden kommen wir am Auto an und freuen uns auf frisches Wasser im Gesicht
(Anmerkung: ehrlich gesagt, ich weiß nicht mehr warum, aber wir hatten alle das Bedürfnis ). Leider gibt’s am Trailhead nur „Plumpsklos“ ohne Wasser – kein Problem… nehmen wir halt den Wasserkanister im Auto.
Eigentlich sollte es von hier über den Petrified Forrest in Richtung Famington gehen… wir hatten uns für die „Bisti Badlands“ und gegen den „Blue Canyon“ entschieden. Trotzdem wagte ich es gestern dann doch noch meine „Kombi-Lösung“ zu präsentieren und zu meiner Überraschung sprachen sich die Mädels trotz der vielen Fahrerei dafür aus. Das mussten sie mir nicht zweimal sagen und ich habe sofort danach noch schnell das Hotel für Tuba City gebucht – das Quality Inn (viele Option gibt’s ja nicht).
Dort soll es also hingehen… und es stellt sich die Frage: was den Tag über machen? Den Coalmine Canyon sollte es erst am nächsten Morgen geben (besseres Licht)... und den Blue Canyon wollte ich erst zum Sunset machen.
Also verringern wir einfach unsere Pace und gehen in Flagstaff noch ein wenig shoppen, was allerdings nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt ist. Dennoch hat es Zeit „gekostet“ und das optionale „Sunset Crater National Monument“ muss ausfallen… was uns aber nicht sonderlich leid tut.
Im Endeffekt dauert die Weiterfahrt dann auch noch länger als gedacht und wir haben nicht einmal mehr Zeit zum einchecken… es geht auf direktem Wege zum Blue Canyon. Zum ersten Mal stelle ich fest, dass keine Waypoints auf meinem Garmin sichtbar sind…
Ich hatte im Vorfeld bei den „kritischen“ Zielen Waypoints und Beschreibungen bei
Fritz runtergeladen. Und die Waypoints (vermeintlich) auf mein Garmin gezogen. Allerdings scheint das nicht geklappt zu haben – ich schiebe es auf das für mich neue „Basecamp“ und ärgere mich. *grummel*
Anmerkung: anscheinend ist der Waypoint-Speicher ziemlich begrenzt und der war schon mit „allen Walmarts der USA“ gefüllt. Nur ärgerlich, dass das doofe Basecamp mir das nicht gesagt hat. Glücklicherweise habe ich die Beschreibungen zwar nicht ausgedruckt, aber mit „Readability“ gesichert und damit auch offline auf dem Smartphone und dem Pad im Zugriff. Damit kann ich dann die „Abfahrt“ und das Zielgebiet finden.
Der Weg dorthin ist eine „Waschbrettpiste“ und zwar eine ziemlich lange (afair so um die 20 Meilen). Da zeigt sich unser GMC das erste Mal so richtig von seiner allerbesten Seite – wir können hier mit 50mph fahren und haben fast nichts davon mitbekommen. Keine spitzen Schreie meiner Mitfahrerinnen – weder ängstlich/verärgerte von meiner Frau noch freudig erregte von meiner Schwägerin.
Fritz hatte mir im Vorfeld noch die Pillars of Hercules wärmstens an’s Herz gelegt und da sollte es als erstes hingehen. Leider finden wir das mit der Beschreibung alleine um’s Verrecken nicht. Allerdings später dann per Zufall mit einem in die Ferne schweifenden Blick…
Pillars of Hercules
Das eigentliche Highlight ist aber der Blue Canyon, welcher uns sofort gefällt. Die „Five Padres“ sind zwar ziemlich zerstört aber der Rest entschädigt mehr als genug.
Blue Canyon im Licht der untergehenden Sonne
Hoodoo im Blue Canyon
Blue Canyon mit aufgegangenem Mond
Beleuchtete Wand mit Mond
Der Mond bringt dann noch das gewissen Etwas... wirklich sehr schön.
Es macht einfach Spaß hier ein wenig umherzustreichen und alles auf sich wirken zu lassen…
Als das letzte Licht vergangen ist machen wir uns auf den Rückweg nach Tuba City – ins Quality Inn. An der Rezeption gibt’s Navajo Fried Bread for free, was wir natürlich gleich probieren. Fettig, schon ein wenig kalt aber ganz OK. Diese Spezialität wird uns im gesamten Navajo-Gebiet begleiten. Natürlich war das kein richtiges Essen und wir besuchen nach dem Zimmer beziehen das angegliederten „Hogan Restaurant“. Das Essen dort ist OK, aber nicht Besonderes. Es gibt einige Navajo Spezialitäten, aber ebenso mexikanische und amerikanische – und offenbar nichts so richtig gut. Salz fehlt noch mehr als sonst schon auf dieser Reise. Aber das ist ja das kleinste Problem. Trotzdem – man kann auch schlechter essen.
Müde und glücklich fallen wir ins nicht ganz billige Bett.