Das Frühstück gibt’s wieder im Family Restaurant. Wir haben Wertgutscheine vom Hotel bekommen – sehr schön. Das Frühstück ist vergleichbar mit dem Abendessen und wir können das Hotel einigermaßen befriedigt verlassen. Auf zum Coalmine Canyon!
Diesen finden wir sogar auf Anhieb – und er gefällt uns richtig gut. Er erinnert tatsächlich ein wenig an den Bryce… gar nicht schlecht. Denn den werden wir dieses Jahr nicht sehen.
Coalmine Canyon am frühen Morgen
Coalmine Canyon mit Arch
Menschliche Statue Glücklich, dass wir uns diesen Abstecher (gemeint ist der Großraum Tuba City) doch noch gegönnt haben, steigen wir wieder ins Auto und fahren in Richtung Chinle. Daisy (wie wir das Navi getauft haben) will uns ständig auf irgendwelche Dirt Roads abbiegen lassen, was wir aber nicht machen. Das permanente „Calculating Route“ und „Make a legal U-Turn“ geht uns auf den Zeiger und wir schalten den Ton ab.
Irgendwie fühlen wir uns auf Indianer Gebiet nicht so 100%ig wohl. Keine Ahnung warum - wahrscheinlich weil ich keine Datenverbindung mit dem Smartphone habe.
Der Eindruck verstärkt sich in Chinle noch. Irgendwie ein unangenehmes Städtchen. Nachdem wir bei einem brechend vollen Burger King ein Picknick besorgt haben (der Deli im Supermarkt war nicht sehr einladend) machen wir auf den Weg zum Canyon de Chelly National Monument – wir wollen einen Picknickplatz mit schöner Aussicht. Den finden wir aber nicht… aber auf dem Weg zum Park dafür mitten im Wohngebiet einen toten Hund, der da schon eine Weile liegt. Aufgebläht und alle Viere von sich gestreckt.
Einen Picknick Platz ohne Ausblick finden wir dann in der Nähe des Campgrounds. So leicht kann
uns nichts den Appetit verderben.
Die Burger schmecken wie immer und der aufkommende Wind nervt ganz schön. Mit dem Zelt kann das noch spaßig werden…
Wir beschließen trotzdem gleich den Zeltplatz zu beziehen und stellen fest, dass der ‚Cottonwood Campground nicht mehr in der Hand des NPS ist, sondern der Navajo Nation. Also kostet es jetzt $10 statt nix. Geht ja noch.
Der Zeltplatz ist ganz OK und sogar ein wenig windgeschützt.
Nun erstmal Stempel für den National Park Passport besorgen und dann in den Park… aber wohin mitten am Tag? Wir beschließen erstmal den (so hatte ich gelesen) nicht so schönen North Rim abzufahren. Die Mädels schlafen auf dem Weg zum gesuchten Viewpoint ein und ich träume vor mich hin… bemerken tue ich das erst, als wir in Tsaile stehen.
Also wieder zurück… wir haben ja eh Zeit. Bis am South Rim gutes Licht herrscht dauert’s noch ein wenig.
Dann am ersten Viewpoint angekommen, wundern wir uns über ein Pferd, welches am Viewpoint steht. Sowas sieht man auch nicht alle Tage. Fotogen war der Gaul allerdings nicht... deswegen lieber noch ein paar Bilder vom Viewpoint und den hübscheren Pferde im Tal…
Canyon de Chelly North Rim
Canyon de Chelly North Rim - Pferde
Canyon de Chelly North Rim - Pferde in Großaufnahme
…und dann geht’s weiter.
Wir beschließen, dass wir den White House Trail doch jetzt schon machen und machen uns auf den Weg. Der Trail ist gut begangen und ganz nett. Unten angekommen erwartet uns Privatgelände, welches nicht fotografiert werden soll.
Außerdem natürlich vieeele Stände mit Indianerschmuck. Und eine Ruine.
Canyon de Chelly - unten im Tal
Canyon de Chelly - White House
Canyon de Chelly - Eidechse am Wegesrand
Der Aufstieg ist anstrengend – aber trotzdem hat sich die kleine Tour gelohnt.
Wir machen uns auf zum Spider Rock – dem Wahrzeichen des Parks.
Am Viewpoint fällt uns gleich ein Paar aus Oregon auf, welches im Auto mit laufendem Motor sitzt. Sie liest einen Roman und er döst. Wohlgemerkt bei unter 20°C Außentemperatur. Hallo?!?
Als ich nach einer halben Stunde ein Fleece für die Mädels aus dem Auto hole und deren Motor immer noch läuft, überlege ich kurz, ihnen unsere Salatgurke in den Auspuff zu stecken. Lasse es dann aber doch.
Der Spider rockt selbst ist schön – vor allem mit dem richtigen Licht und dem richtigen Schattenwurf. Der bringt Tiefe ins Bild.
Canyon de Chelly - Spider Rock mit Vordergrund
Canyon de Chelly - Spider Rock
Trotzdem sind wir ein wenig enttäuscht. Insgesamt wird uns der Canyon de Chelly sobald wohl nicht wieder sehen. Allerdings kann man ihn für Ersttäter, die in der Gegend sind, schon empfehlen. Es ist imho halt kein „Muss“.
Anmerkung: Er ist schon auch etwas Besonders, weil unten Gras und Bäume (früher allerdings viel mehr - wurde viel gerodet und anscheinend versteht keiner warum) stehen und viele frei laufende Pferde. Schon deswegen lohnt sich das runter laufen. Weit ist es auch nicht - nur ein wenig anstrenged den Berg hoch.
Der Spider Rock sieht allerdings imho gut fotografiert immer beeindruckender aus, als in natura. Und Ruinen "geben" uns einfach nix.
Wir haben nun insgesamt eine Stunde am Lookout vebracht und die Sonne ist noch nicht untergegangen – vorher ist der Canyon an der Stelle eh total im Schatten. Wir wollen also versuchen auch noch den Hope Arch vorzuziehen und machen uns auf die Suche.
Wieder stellen sich die fehlenden Waypoints als Problem heraus – wir finden den Zugang nicht und geben irgendwann entnervt auf.
Essen gibt’s wieder im Familiy Restaurant des Orts – es ist am Best Western angegliedert und heißt „Junction Restaurant“. Das gefällt uns ein wenig besser als das in Tuba City – obwohl auch hier wohl komplett ohne Salz gekocht wird.