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Autor Thema: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona  (Gelesen 18439 mal)

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mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #30 am: 19.01.2009, 19:52 Uhr »
@crimson tide: Freut mich, dass es dir gefällt. Wir fanden es auch spannend.  :D

weiter gehts:

11.09.2008 Slickrock Campground (Moab) 20$ gefahrene Meilen: 105

In dieser Nacht wachte ich mit starken Halsschmerzen auf. Ich hatte schon befürchtet, mich durch den Regenschauer am Vortag erkältet zu haben. Es hat ja nicht nur geregnet, sondern wurde auch sehr kalt. Was nun? Ich hatte zwar was gegen Halsschmerzen mit, aber es wirkte nicht. Ich konnte kaum schlucken. Wir hatten für heute die ziemlich lange und anstrengende Chesler Park Loop Wanderung auf dem Programm. Wir entschieden um Zeit zum Überlegen rauszuholen, erst einmal im Visitor Center nach dem Wetter zu fragen. Es sollte so werden wie am Vortag. Ok. Mir ging es immer schlechter. Ich bekam Glieder- und Kopfschmerzen.. :(

Ich wollte gerne ein Eis haben, um meinen Hals zu kühlen. Naja, wir waren im ziemlich abgelegenen Teil des Nationalparks. Bis Monticello war es recht weit.. Uns fiel ein, dass es einen privaten Campground direkt vor dem Park gibt, der auch einen kleinen Laden hatte. Wir fuhren hin und die sehr nette Frau hinterm Tresen gab mir Eis und Honig. Es wurde kurzfristig besser. Wir entschieden abzuwarten und heute nur kleine Wanderungen zu machen, eventuell, wenn es mir am nächsten Tag besser gehen sollte, morgen den Chesler Park Loop zu gehen.

Die Roadside Ruin stand als erstes auf dem Programm. Eine sehr kurze Wanderung zu einer kleinen Ruine:



Nichts besonders spektakuläres, aber ganz nett. Danach ging es zum Cave Spring:



Dort gab es auch ein altes Cowboycamp:



Auch nicht so toll und spektakulär. Ich wollte in den Chesler Park! Aber mir ging es immer schlechter..

Wir fuhren noch zu einigen Aussichtspunkten und Marco machte wenigstens vom Weiten ein paar Fotos von Needles (vom Slickrock Trail aus):



Dann noch von den wunderschönen wilden Sonnenblumen, die wir auch schon in Sedona bewundert haben:



Ich fühlte mich, als hätte ich eine dicke Grippe und wir beschlossen, dass ich richtige Medikamente brauchte. Meine Mandeln sahen gar nicht gut aus und mir tat alles weh. Mittags entschieden schweren Herzens den Needles District schon zu verlassen und Richtung Moab aufzubrechen und Medizin für mich zu kaufen. Die eine bezahlte Nacht auf dem wunderschönen Slickrock Campground ließen wir verfallen.

Wir packten unser Zelt ein und was kam da unter unserem Zelt hervorgekrochen?



Dieser fette Käfer! Er hatte sich unter unser Zelt gegraben! Wir haben uns schon immer gewundert, warum es am Morgen so am Zelt geknistert hat. Er war betsimmt 8cm lang. Genau soeinen hatten wir schonmal in unserem letzten USA Urlaub gesehen, in Morro Bay, der hatte sich ebenfalls unter Bens Zelt versteckt. Wir inspizierten und fotographierten den Käfer und fuhren dann zerknirscht erstmal in Richtung Monticello...

Und dann passierte mal wieder was Unfassbares:



Na, was ist das bloß? Richtig! Ein Steinschlag in der Frontscheibe!!!!!!!!!! ARGH!!!!!!!!!  :koch: Ein Laster kam uns entgegen und ein kleines Steinchen schlug an der Fahrerseite ein. Einen mm weiter links und es wäre nix passiert! Der Riss war 10cm lang. An sich nicht so schlimm, wenn wir nicht noch den Shafer Trail und einige andere Dirtroads im Auge gehabt hätten! NA TOLL!

Als wir in Monticello waren und wieder Empfang hatten rief ich mittlerweile mit Fieber bei ALAMO an. Wo wir den seien? In Monticello. Kannte sie nicht. In der Nähe von Moab. In welchem Staat liegt Moab? Utah. Joa, dann wäre die nächste Station Las Vegas (der Endpunkt unserer Reise...). Ich dachte das darf alles nicht wahr sein... Ich fragte, was mit Grand Junction, Colorado sei? Ob es da nicht vielleicht eine Station geben würde (mir war aufgefallen, dass es dort einen Flughafen gibt, also wahrscheinlich auch einen Alamo Schalter). Ja da gäbe es Autos. Da kam mir eine Idee. Vielleicht ist das ja nur unsere Möglichkeit das Auto zu tauschen! Yeah!  :applaus: Ich will aber dieses Mal einen 4WD, wie wir den gemietet haben!!!!!! Ok, sie würde nachfragen..

Wir machten uns auf den Weg nach Moab. Genervt, hungrig und krank gingen wir einkaufen (MEDIKAMENTE) und warteten ab. Niemand rief an. Also meldete ich mich nochmal bei Alamo. Ob es was neues geben würde. Ja, es gibt keinen 4WD in Grand Junction. Toll. Wir sagten, wir würden noch 3 Tage in Moab verbringen und sie sollte uns bitte anrufen, wenn einer zurückgebracht wird und diesen für uns reservieren. Alles klar.

Wir suchten nach einem Campground und nahmen den erstbesten: den Slickrock Campground. Dieser ist schrecklich direkt an einer Hauptstraße gelegen, hatte allerdings heiße Duschen und war zentral gelegen. Wir bezahlten erstmal für 2 Nächte:



Der Campingplkatz war leer bis auf uns. Mein Freund kochte ne Gemüsebrühe und ich schlief den Rest des Tages im Zelt.

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #31 am: 19.01.2009, 19:56 Uhr »
12.09.2008 Slickrock Campground (Moab) 20$ gefahrene Meilen: 68

Ich war immernoch krank. Wir entschieden ein bisschen in die Island in the sky Sektion des Canyonlands NP zu fahren. Da kann man viel machen ohne groß rumzulaufen. Eigentlich standen False Kiva, Upheaval Dome und Mesa Arch zum Sonnenaufgang an. Davon machten wir nichts. Wir fuhren zum Deadhorse Point State Park. Dort liefen wir den Point Trail. Wir liefen nur auf der Ebene und mir ging es so schlecht. Wir machten ein paar Fotos:



Wir waren erstaunt, dass hier Lösungsbergbau stattfinden darf! So kurz außerhalb der Nationalparkgrenzen:



Naja, Amerika halt. Wir liefen den Point Trail wieder zurück und was sahen wir? Einen Kojoten! Ich würde euch jetzt gern ein Foto von diesem zeigen... Aber leider haben wir ihn nurnoch von hinten und sehr weit weg treffen können. Der puschelige Po ist als kleiner Punkt in der Mitte des Bildes so gut wie nicht zu erkennen:



Wir waren noch im Visitor Center und ich liebäugelte mit einem Geology of Utahs NPs Bücher von der amerikanischen Geologischen Gesellschaft (für mich Geographin), aber es kostete 40 Dollar. Das lag über meinem Budget. Mir ging es so schlecht, dass wir ohne den Islands District gesehen zu haben, zum Zelt zurückkehrten! Ich schlief wieder den Mittag über.

Abends hatten wir uns schon vor dem Urlaub über das USA Forum mit einigen netten Forenmitgliedern verabredet. Aber ich musste Dank meines Fiebers absagen! Ich wollte so gerne hin! :-( Marco kochte noch was für uns und ich ging wieder schlafen..

Thinkpink

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #32 am: 19.01.2009, 21:21 Uhr »
Och menno... das klingt ja echt schlimm! Kommt mir vor wie eine Angina, die ich auch mal hatte und mich 1 Woche ins Bett zwang und am Schluss verlor ich noch kurzzeitig die Stimme! Bin ja sehr gespannt, wie Du das gemeistert hast!
2009: 3 Wochen klassischer Südwesten
2011/12: 3 Wochen Südwesten Valley of Fire, Death Valley, Joshua Tree, San Diego

carovette

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #33 am: 20.01.2009, 07:32 Uhr »
Och Mensch, das klingt ja richtig schlimm. Das tut mir echt leid für euch, dass ihr viele Dinge nicht machen konntet. Hoffentlich hat das ein wenig Linderung gebracht .

Das ist ein toller und spannender Bericht - hoffentlich gehts dir bald besser und ihr bekommt euer Wunschauto.

lg caro :D

wuender

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #34 am: 20.01.2009, 07:55 Uhr »
Das Sonnenaufgang-Bild vom Monument Valley ist ja einfach nur klasse!

Nachdem Ihr sagt, dass ein entscheidendes Problem während der Wanderung in den Grand Canyon die Steilheit des Weges war, würde mich interessieren, ob Ihr Wanderstöcke dabei hattet.

Ich hoffe mal, mit Deinem Fieber wird es bald wieder besser.

Schöne Grüße,
Dirk

AZcowboy

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #35 am: 20.01.2009, 08:47 Uhr »
Nachdem ich leider nicht viel Zeit habe, dzt hier im Forum zu stöbern, bin ich sehr froh über Eure Wanderung in den GC gestolpert zu sein.
Toll beschrieben! Und dann drauf noch ein Ritt im MV, einfach schön zu lesen! Da werden bei mir Erinnerungen wach...

Winke,
AZcowboy
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mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #36 am: 21.01.2009, 11:30 Uhr »
@ caro und thinkpink: danke für euer mitleid. im urlaub krank sein ist einfach nur mies.. aber man muss irgendwie damit umgehen..
@dirk: danke! das bild hat mein freund gemacht, wie die meisten bilder.. wir hatten wanderstöcke im grand canyon und die haben auch sehr geholfen, gerade beim abstieg. das größere problem war das viel zu schwere gepäck..
@azcowboy: dankesehr! warst du auch schon im mon valley reiten? (hihi als cowboy bestimmt).

weiter gehts:

13.09.2008 Slickrock Campground (Moab) 20$ gefahrene Meilen: 303

Mir ging es immer noch nicht besser! Ich hatte ne richtig dicke Grippe. Das Fieber war besser, aber noch nicht weg. Wir schliefen aus und machten uns auf den Weg zum Islands in the Sky District. Wir wollten erstmal nur zu den Viewpoints. Der erste war der Shafer Trail Overlook. Den Shafer Trail wollten wir unbedingt fahren. Aber nicht mit diesem Auto. Wenig Bodenfreiheit, kein 4WD und der blöde Steinschlag. Es war so verlockend, aber leider nicht machbar.. Ich beschloss, sobald ich nochmal Empfang haben würde, bei Alamo anzurufen.

Wir schauten uns zuerst den Grandview Point an und danach den Green River Overlook:



Beide sahen toll aus, aber wir vermissten das Wandern und die Landschaft dabei zu genießen. Nur aussteigen und angucken fanden wir doof. Wir fuhren wieder aus dem Park umEmpfang zu haben. Dieses Mal rief ich persönlich in Grand Junction an und fragte, ob die jetzt endlich einen verdammten Jeep hätten! Der Riss war noch 5cm länger geworden. Ich war etwas frech am Telefon, aber anscheinend hats gewirkt! Wir konnten nach Grand Junction, Colorado, fahren um unseren neuen 4WD Wagen abzuholen. Sie konnte uns aber nicht sagen, was für ein Modell. Naja ok.

Wir machten uns auf die lange Fahrt nach Grand Junction. Zum 2. Mal in diesem Urlaub sollten wir einen Tagesauflug nach Colorado unternehmen. Im Grunde war die Zeit gut genutzt, ich hab geschlafen (ich hätte ja eh nicht wandern können) und Marco ist gefahren. Nach 2 Stunden sind wir nach einiger Rumfragerei am Flughafen Grand Junction angekommen und schauten uns die Reihen von Alamo an. Wieviele 4WD SUVs standen da so rum? Ich schätze 10! Alle an diesem Tag eingetroffen? Sehr unwahrscheinlich! Da hatten die uns wahrscheinlich dreist angelogen! Wir schauten uns etwas um bevor wir reingingen, damit wir sagen konnten: wir wollen aber lieber das und das Auto. Ich sagte mir sei es egal welches Auto, Hauptsache hohe Bodenfreiheit und 4WD. Mein Freund suchte sich einen blauen Chevy Trailblazer aus. Jeeps gab es von Alamo nicht. Wir gingen zum leeren Alamo Schalter und die Frau klärte nochmal alles ab. Sie fragte wieviel Benzin im Tank sei. Wir hatten ihn leergefahren. Ja dann müssten wir nochmal eine Tankfüllung bezahlen! Ich wurde rot im Gesicht und sehr sauer! Am Telefon hatte man mir gesagt, sie könnten uns das Auto auch nach Moab bringen, wenn wir uns mit dem Riss in der Scheibe nicht mehr trauen würden weiter zu fahren. Wir sind nur selbst dorthin gefahren, damit wir das Auto schneller hatten. Das habe ich der netten Dame dann auch leicht säuerlich um die Ohren gehauen und sie sagte ok. Dann müssten wir halt kein Geld bezahlen. So gehts doch. Warum denn nicht gleich so? Sie gab uns die Schlüssel zu einem blauen Chevy Trailblazer mit Vierradantrieb! Wir waren selig. ;-)

Wieder am Auto parkten wir unseren neuen, tollen Trailblazer neben unserem alten (naja er hatte erst 6000 Meilen runter), kaputten Saturn Outlook und stellten erstmal fest, dass der Chevy um ein Drittel kürzer,dazu viel schmaler war. Naja, dann mussten wir unser Gepäck jetzt halt etwas enger packen. Hauptsache 4WD. Wir gaben glücklich die Schlüssel zu unserem Outlook ab und bedankten uns nochmal!

Dann ging es zurück nach Moab. Wir fuhren los und stellten fest, dass wir nicht mehr diese tollen XM Radiosender haben. Naja kein Problem. Die Klimaanlage und die Innenaussstattung waren auch nicht mehr aus Leder egal. Aber was wirklich blöde war: Der CD-Player konnte keine mp3-CDs lesen. Mein Freund hatte in weiser Voraussicht seine ganze Musik auf CDs gebrannt. Ich hatte ihn vor dem Urlaub ausgelacht und gesagt, dass die CD-Player in den USA auf jeden Fall mp3s lesen können. Das hatte ich nun von meiner Klugscheißerei. :-( Aber egal. Ich mag ja auch Country und wir hörten 3/4 des restlichen Urlaubs den Radiosender Canyon Country. Hier ein Bild von unserem tollen neuen Auto:



Am Campingplatz vesuchten wir unsere neuen Chips:



Die sahen so pervers aus! So künstlich rot. Und waren so scharf, dass man sie kaum essen konnte. ;-)

Wir waren also weiterhin hungrig und fuhren in die Innenstadt von Moab um essen zu gehen. Wir hatten vorher versucht noch jemanden aus dem Discover USA Forum zu erreichen, leider meldete sich niemand. Also gingen wir im Slickrock Cafe Burger essen. Nachdem wir gerade die Burger bestellt hatten, bekam ich eine SMS von Mike, dass man sich um 19 Uhr im Eddie Mc Stiffs treffen würde. Es war halb sieben--- Wir verschlungen unsere Burger zahlten schnell und wollten noch auf was zu trinken zum Forentreffen:



Es war super! Und so praktisch! Man konnte sich mit so vielen netten Menschen austauschen und Strecken planen. Wir erzählten von den bisherigen Erlebnissen und was wir sonst noch so vor hatten. Mit Caro, Mike und Andrea verabredeten wir uns noch für ein Treffen im Capitol Reef NP. Alle hatte spannende Geschichten zu erzählen. Wir bleiben sehr lange und redeten den ganzen Abend. Sonst sind wir ja schon immer so gegen acht Uhr im Zelt gewesen, dieses Mal erst nach elf. Alle anderen gingen in ihr Hotel und wir mussten ins Zelt. Eigentlich zelte ich gerne, aber da ich immernoch nicht fit war, hätte ich auch gern ein kuschelig warmes Hotelbett gehabt.

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #37 am: 21.01.2009, 11:31 Uhr »
14.09.2008 Slickrock Campground (Moab) 20$ gefahrenene Meilen: 167



An diesem Tag wollten wir unser neues Auto ausprobieren. Zahllose Plastikschutzfolien waren noch an den Metallteilen und der Chevy hatte erst 900 Meilen runter als wir ihn bekommen haben. Wir wollten moderat mit dem Offroad fahren anfangen und zum Mineral Bottom im Canyonlands NP in der Islands in the sky Sektion fahren. Das sollte eine einfach zu befahrene Dirtroad sein, die auch für 2WD geeignet ist, Wir hatten jetzt zwar ein 4WD, aber wir wollten es langsam angehen lassen.

Habe ich erwähnt, dass ich unser Auto gar nicht fahren darf? Ich bin nämlich noch keine 25 Jahre alt. Und wenn man mit unter 25 eine Auto mieten möchte, ist es bedeutend teurer. Nun ist Marco schon 26 und deshalb ist Marco auch die ganze Zeit gefahren. Er kann auch einfach besser Autofahren als ich. Das gebe ich ganz neidlos zu. Ich bin einfach zu nervös und hektisch. Ich lese lieber die Karte und sage wo es lang geht! ;-) Ich bin ja schließlich Geographin.

Wir fuhren die altbekannte Strecke Richtung Canyonlands NP, Islands in the sky Sektion. Es sollte kurz vor dem Eingang zum Dead Horse Point State Park rechts rein gehen. Ok, wir sahen ein Schild, welches nach rechts zeigte und zum "mineral point" führen sollte. Wir haben uns gedacht Mineral Point, Mineral Botttom, das wird schon das Gleiche sein. Anfangs war die Straße noch recht in Ordnung. Nach ca. 20 Minuten gab es immer tiefer ausgepülte Washes, die die Straße teilweise weggespült hatten. Wir überlegten "naja mit nem 2WD wäre das hier schon schwierig", aber dachten uns nichts groß dabei. Die Straßenverhältnisse ändern sich ja schonmal schnell. Es wurde immer steiniger! Irgendwann standen wir auf einem riesen Steinplateau. Es gab einfach kein Weiterkommen mehr. Wir irrten noch etwas mit dem Auto rum und mussten schließlich recht umständlich drehen. Die Geographen nahmen sich ihre Straßenkarte (Utah Atlas & Gazeteer von DeLorme), auf der auch die Dirtroads eingezeichnet waren und schalteten ihr sehr altes, aber funktionstüchtiges GPS an. Na, da ging ja noch eine weiter Straße vor dem Dead Horse Point State Park nach rechts. Etwa eine halbe Meile vor dem Abzweig zum Mineral Bottom. Diese hieß Mineral Point Road. Das GPS hatte endlich genug Satelliten. Und wo waren wir? Natürlich auf der falschen Straße! Es ging ja auch einfach nicht mehr weiter! Frustriert fuhren wir nach anderthalb Stunden wieder zurück zur Hauptstraße. Hier ein Eindruck von der Umgebung der Straße:





Wieder auf der Hauptstraße fuhren wir die halbe Meile weiter und sahen das Schild "Mineral Bottom"! Wah! Nunja. Wir wollten dorthin! Also fuhren wir los. Die Straße war ohne Probleme passierbar und wir fuhren recht schnell bis zu den Serpentinen, die zum Mineral Bottom führten. Hier eine Aussicht von dem Punkt oberhalb der Serpentinen:



Die Serpentinen waren mit einem 4WD problemlos befahrbar, mit einem 2WD kann man sie sicher mit Vorsicht auch passieren. Am Mineral Bottom angekommen steckten wir unsere Füße in den Green River und ruhten uns aus. Der Ort war recht hübsch und schnell zu erreichen. Wir brauchten von der geteerten Straße bis zum Mineral Bottom (nicht Point!!) nur eine halbe Stunde, wobei wir wirklich recht schnell gefahren sind. Nach einiger Zeit kamen Kanufahrer den Green River runtergefahren, die am Mineral Bottom abgeholt wurden. Das ist bestimmt auch eine tolle Erfahrung und für den nächsten Trip vorgemerkt!



So sah unser Auto nach der bisherherigen Fahrt aus:




Der Wagen war mal dunkelblau-metallic ;-) Wir machten uns auf den Rückweg zur Hauptstraße und fuhren zum Nationalparkeingang. Dort fragten wir den Ranger, wie der Shafer Trail im Moment beschaffen ist und ob wir diesen mit unserem Auto fahren könnten. Er sagte, dass der Shafer Trail erst vor kurzem saniert worden sei und mit unserem Wagen problemlos zu befahren sei.Wir freuten uns und machten uns auf den Weg.Hier der Beginn der Strecke:




Die Abfahrt war recht aufregend, die Aussicht war toll! Es gab schon einige größere Steine im Weg, aber wir sind sehr langsam und vorsichtig gefahren, so war es kein Problem. Es kamen uns immer wieder völlig erschöpfte Fahrradfahrer entgegen. Es schien ein Rennen den Shafer Trail hoch zu sein! Als letztes kam eine Fahrradfahrerin mit einem Autobus im Rücken, welcher wahrscheinlich die Menschen mitnahm, die nicht mehr konnten. Was für eine Quälerei:



Unten angekommen, dachten wir, wir hätten den anstrengendsten Teil der Strecke hinter uns. Zurück nach Moab wollten wir über die Potash Road:




Und diese hatte es an einigen Stellen wirklich in sich und war westenlich schwieriger zu fahren! (siehe Video!) Uns folgte wahrhaftig ein PKW. Wir fuhren riesige Steinplatten hinunter, hatten Angst um unser Auto und diese Leute in ihrem "normalem" PKW fuhren uns einfach ohne Probleme hinterher. Irgendwie frustrierend. Wir kamen uns gar nicht mehr so heldenhaft vor ;-).

Auf dem Weg kamen wir an tollen roten Gesteinsformationen vorbei:





Dirket an der Potash Road lagen die Lösungsbergbaufelder, welche wir zwei Tage zuvor vom Dead Horse Point aus gesehen hatten. Nach endlosen 3 Stunden auf der teilweise sehr schlecht befahrbaren Potash Road kamen wir am Colorado River an:



Dort gab es auch endlich ein Toilettenhäuschen, auf das ich schon seit mindestens 2 Stunden wartete und mir bei jedem Schlagloch herbeisehnte. ;-) Auf dem Weg nach Moab wollten wir noch Dinosaurierfußstapfen anschauen! Wir hatten die GPS Koordinaten, sie sollten direkt an der SR 279 liegen. Auf dem Parkplatz angekommen, bekamen wir zuerst dieses Bild geboten:



Wir dachten das sei ein schlechter Scherz und es waere extra dort abgestellt worden, da an der rechten Seite mehr als genug Platz war um diese Steine völlig problemlos zu umfahren. Wir krabbelten einige Steine hoch und suchten nach dem Stein mit den Dinofußspuren. Leider war das GPS wie immer sehr ungenau! Nach einigem Gekraxle und rumsuchen fanden wir dann endlich besagten Stein:



Wir haben sie uns etwas größer und spektakulärer vorgestellt, aber ok. Zurück am Parkplatz kam uns ein weiterer SUV entgegen. Eine Frau stieg aus und lief zu dem Pickup, der auf den Steinen feststeckte und von dem Marco gerade das Foto (siehe oben) machte. Sie kicherte und lief ungläubig um ihr Auto (das auf dem Foto!!) herum! Unfassbar. Mir ist heute noch schleierhaft, wie diese Frau das geschafft hat.

Wir hielten noch an zwei weiteren Stellen direkt am Weg, um uns kleinere Piktogramme anzuschauen. Zurück in Moab entschieden wir uns noch in den Arches NP zu fahren. Es sollte unser letzter Tag in Moab werden, wir wollten unseren eigentlichen Zeitplan einhalten und am nächsten Tag zu der recht wenig besuchten Enklave des Canyonlands National Parks , dem Horseshoe Canyon, fahren.

Ursprünglich wollten wir ja unbedingt den Devils Garden Loop wandern und einen vollen Tag im Arches NP verbringen. Nunja, nun musste es im Schnelldurchgang durch den Arches gehen! Vorbei ging es an der Windows Sektion, sowie den versteinerten Sanddünen:



Wir brauchten ein Konzept. Eigentlich wollten wir nach dem langen Tag im Auto gerne noch etwas wandern. Es war aber schon recht spät. Was nun? Sonnenuntergang am Delicate Arch? Entschieden zu viele Menschen schienen auf dem Weg dorthin zu sein. Wir fuhren einige Viewpoints ab und legten einen Sprint zum Landscape Arch ein , wo ein sehr netter älterer Herr dieses sehr gelungene Foto ;-) von uns machte:



Da die Sonne noch nicht untergegangen war, fuhren wir mit fliegenden Fahnen noch zum Delicate Arch Viewpoint, von dem man einen wunderbaren Ausblick auf eben diesen, sowie auf die Massen an Fotografen auf der anderen Seite hatte:



Klar wären die Fotos von der anderen Seite schöner geworden, aber so waren wir fast alleine, hatten noch den Delicate Arch gesehen, die nette Bekanntschaft mit dem älteren Herren gemacht und seine Digicam wieder in Gang gebracht. Als die Sonne untergegangen war, konnten wir noch einen wunderschönen Vollmondaufgang sehen:



Leider haben wir keine vernünftigen Fotos machen können und wurden von Mücken attackiert. Auf der Rückfahrt folgten wir einer wahren Autokolonne aus dem Park und vielen ziemlich kaputt ins Bett.

americanhero

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #38 am: 21.01.2009, 17:11 Uhr »
der Shafer Trail ist immer wieder schoen. Den werden wir diese Jahr auch mal wieder machen. Bietet sich so an, anstelle der geteerten Strassen zurueck nach Moab
Und die Muecken auf dem Weg von und zum Delicate Arch hatten wir letzes Jahr auch. Gerade dieser Tuempel bei der Wolfe Ranch laesst die nur auf ahnungslose Touris warten  :roll: :roll:


Greetz,


Yvonne

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #39 am: 21.01.2009, 17:41 Uhr »
Zitat
Klar wären die Fotos von der anderen Seite schöner geworden, aber so waren wir fast alleine, hatten noch den Delicate Arch gesehen,

Hi,
vor allem wäre der Weg zur anderen Seite des Delicate Arch
um einiges anstrengender gewesen...  :wink:

Nee, im Ernst...Toll, wie ihr euch, trotz der blöden Umstände, nicht den
Urlaub habt vermiesen lassen. :daumen:

Also ich wäre wohl ziemlich sauer gewesen...

Schöner Reisebericht, ich lese begeistert weiter.

Gruss,
Manni






funny1a

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #40 am: 21.01.2009, 18:25 Uhr »
Hallo Mareike,

so, hatte die letzten Tage nicht so viel Zeit und konnte jetzt erst den Reisebericht nachlesen.

Sehr lebendiger und schöner Reisebericht mit wirklich schönen Fotos.

Ihr habt ja bisher wirklich viel erlebt. Bin gespannt, was jetzt noch alles kommt.

Freue mich auf die weiteren Tage.
Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
2010 LV-Death Valley-Zion-Torrey-Escalante-Moab-Page-LV
2011 LV-Lake Havasu-Joshua Tree-LA
2011 AIDA - Hamburg - New York
2012 Denver-Yellowstone-Salt Lake-Zion-LV
2014 Florida

wuender

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #41 am: 22.01.2009, 07:56 Uhr »
@dirk: danke! das bild hat mein freund gemacht, wie die meisten bilder.. wir hatten wanderstöcke im grand canyon und die haben auch sehr geholfen, gerade beim abstieg. das größere problem war das viel zu schwere gepäck..

Danke für die Auskunft. Das mit dem Gepäck kann ich mir vorstellen. Das geht mir in den Alpen auch so. Wenn man über längere Zeit nur Eintagestouren gelaufen ist und dann mal wieder der große/schwere Rucksack zum Einsatz kommt, gibt das erstmal den "uff"-Effekt  :D

Ein schöner Tag im Canyonlands NP. Als Ihr auf der Potash Road unterwegs wart, habt Ihr da mit Absicht den Corona Arch weggelassen? Oder war es einfach schon zu spät dafür?

Schöne Grüße,
Dirk

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #42 am: 23.01.2009, 11:58 Uhr »
@ manni und funny: vielen dank  :oops:

@ dirk: das stimmt mit dem rucksack. wir haben den corona arch mit absicht weggelassen. wir mussten uns entscheiden, ob wir am abend noch in den arches np fahren. sonst wären wir noch einen tag länger für den arches geblieben und wären nicht zum horseshoe canyon gefahren. und den wollten wir ungern auslassen. meine krankheit hat einige unserer pläne durchkreuzt, aber da machst du nichts. wir haben versucht das beste draus zu machen und uns entschieden noch "kurz" zum arches np zu fahren. ;-) ich hätte den corona arch trotzdem gern gesehen! :)

weiter gehts...


15.09.2008 Red Rock Campground (Hanksville) 12$ gefahrene Meilen: 149



Eigentlich wollten wir früh aufstehen und uns fix zum Horseshoe Canyon aufmachen, damit wir nicht in der Mittagshitze im Canyon sind. Wir waren aber sooo müde und faul.. Aufgestanden sind wir erst um 8, haben gemütlich am Zelt gefrühstückt:mampfb:, waren noch nen Großeinkauf machen, tanken und und und.. Losgekommen sind wir also erst um 10 Uhr. Wir fuhren von Moab nach Green River und von dort aus wollten wir der Dirtroad Richtung Süden folgen, um zum abgelegen Horseshoe Unit des Canyonlands NP zu kommen. In Green River fanden wir es gar nicht so leicht, besagte Gravelroad zu finden! Endlich gefunden, waren wir uns die ganze Zeit nicht so recht sicher, ob wir den richtigen Weg genommen haben. Es gab nie Schilder.. Aber das GPS und unsere schon oft erwähnte, sehr gute Karte von DeLorme sagte uns, dass wir auf dem rechten Weg waren. Der Weg war teilweise sehr monoton, die Straße war die meiste Zeit ganz gut und schnell zu befahren, aber irgendwie kamen wir nicht vorwärts. Für den Weg von Green River bis zum Horseshoe Canyon brauchten wir 1,5 Stunden. Auf dem Weg gab es aber auch einige hübsche Stellen, die wir gerne genauer erkundet hätten, aber wir mussten uns beeilen um noch einigermaßen rechtzeitig am Horseshoe Canyon anzukommen! Hier einige Eindrücke von der Umgebung der Dirtroad:



Die Strecke zum Trailhead der Great Gallery Wanderung war etwas spannender, weil es tieferen Sand und größere Steine auf der Straße gab. Als wir ankamen, standen 2 Autos auf dem Parkplatz und es war schon 12 Uhr! Die Wanderung zur Great Gallery ist ein 10km Rundtrip mit einem ziemlich steilen Abstieg am Anfang bzw. Aufstieg am Ende von 200 Fuß. Es war extrem warm und wir packten viel Wasser ein. Als wir gerade los wollten, kam uns ein älterer Mann entgegen, der uns erzählte, dass er eben von der Great Gallery käme und 4 Stunden gebraucht hätte. Das machte uns Mut, so dass wir dachten, wir würden es ohne Probleme bis zum Sonnenuntergang schaffen wieder auf der Hauptstraße zu sein. In einem Wanderführer hatte ich gelesen, dass man ca. 6 Stunden für die Wanderung braucht, aber das ist ja immer sehr relativ.

Wir spurteten also los. Erstmal mussten wir über Slickrock zum Canyonrand kommen. Dieser war erst gar nicht ersichtlich:




Erst ging es über steilen Slickrock, dann über einige Stufen und schließlich an Serpentinen den Canyon hinunter. Um eine Ecke gebogen, sahen wir zwei sichtlich erschöpfte Damen mittleren Alters, welche sehr spärlich bekleidet waren. Sie schienen total fertig und wir machten uns ernsthafte Sorgen. Sie waren gar nicht bis zur Great Gallery gegangen, sondern vorher umgedreht. Sie meinten, sie müssen nur ausruhen, sie seien nicht so schnell. Sie versicherten uns, dass sie sicher keine Hilfe oder Wasser bräuchten und wir setzten unseren Abstieg fort. Die letzten 100 Höhenmeter musste man eine Sanddüne hinab. Uns graute es vor dem Aufstieg.. Total tiefer Sand! :sun: :sun: :sun:
Unten angekommen erwartete uns wieder Sand. Stellenweise fest, aber meist tief und schwer zu begehen. Es war richtig warm. Meine Sonnenallergie, die sich bereits im Canyonlands Needles District zu bermerken machte, wurde schlimmer und schlimmer. Trotz Sunblocker und Hemd. Naja, es muss weiter gehen. Das Tolle an dieser Wanderung ist, dass man nicht nur die Great Gallery zu erwarten hat, sondern mehrere gut über den Weg verteilte Piktogramme bestaunen kann:



Hier noch ein paar interessante Erosionsformen in der Canyonwand:



Der Weg nahm und nahm keine Ende. Es war heiß, es war sandig und es gab so gut wie keinen Schatten. Ich war über und über voll mit Sonnenallergie-Pocken.



Nach 2 Stunden waren wir endlich an der Great Gallery angekommen:



Die Strapazen wurden doch ein wunderschönes und sehr großes Piktogramm entlohnt. Die einzelnen Figuren waren teilweise größer als 3 Meter. Es gab einen richtigen Beobachtungsposten, an welchem sogar Ferngläser bereit lagen (die allerdings sehr heiß, weil schwarz waren!). Wir machten eine Stunde Pause, genossen den schönen Canyon und das tolle Piktogramm. Meine Sonnenallergie nervte ziemlich, die Pocken brannten und juckten. Dann machten wir uns auf den langen, sandigen Rückweg:



Alles im Stechschritt. Am Aufstieg angekommen, sahen wir, neben den bereits unzählig gesehen Eidechsen, einige Hasen, die immer wieder in ihren Bauten verschwanden:



Der Rückweg war wesentlich angenehmer als der Hinweg, da es immer wieder Schatten gab. Ich würde empfehlen, die Wanderung gegen Mittag zu starten und zum Nachmittag hin den sandigen, schwierigen Aufstieg zu machen. Wenn man morgens startet, wie wir es ursprünglich vor hatten, macht man den Aufstieg zur Mittagszeit, was bestimmt kein Spaß ist. Die Sanddüne hinauf war es schon blöde.. Wir hofften ein Bighorn Sheep oder einen Berglöwen zu sehen, weil es hier so einsam und verlassen ist. Außer den Frauen trafen wir nur eine Wandergruppe von vier Leuten. Aber leider bekamen wir keine Tiere außer Insekten, Eidechsen, Hasen und Vögel zu Gesicht. Kurz vor dem Aut trafen wir noch einen Amerikaner, der direkt erkannte, dass wir Deutsche sind. Seine deutsch Frau wartete am Wagen. Sie wollten die Wanderung am nächsten Tag machen und zelteten am Trailhead. Unser Plan war in Richtung Westen zu fahren, dann auf den Highway 24 und im Goblin Valley zu zelten. Am nächsten Tag wollten wir dieses erkunden und dann noch in den Litlle Wild Horse Canyon.

Die Gravelroad zum Highway 24 war wesentlich angenehmer zu fahren. Auf dem Weg begegneten uns sehr schöne Kälbchen, die die Straße blockierten:



Nur kurze Zeit später sahen wir einen Kojoten davonlaufen, den wir leider nicht so schnell fotografieren konnten. Auf dem Highway 24 angekommen, hielten wir ziemlich müde und sandig Ausschau nach einem Schild, auf dem Goblin Valley steht. Wahrscheinlich haben wir es verpennt, auf jeden Fall waren wir irgendwann in Hanksville. Es war schon ziemlich dunkel, also nahmen wir den erstbesten Campingplatz, kochten uns was, machten 2 Maschinen Wäsche und gingen zu Bett.

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #43 am: 23.01.2009, 12:01 Uhr »
16.09.2008 Fruita CG (Capitol Reef NP) 12$ gefahrene Meilen: 154

An diesem Morgen fuhren wir zeitig los, um noch einen Platz auf dem Fruita CG im Capitol Reef Np zu bekommen. Wir ließen das Visitor Centert hinter uns und fanden noch einen freien Platz! Der Campingplatz liegt sehr schön, eine grüne Oase inmitten der roten Sandsteinladschaft. Auf dem Platz gibt es eine Obstwiese, wo man seine eigenen (und sehr leckeren) Äpfel pflücken kann. Darunter laufen meist Rehe, welche die heruntergefallenen Früchte futtern: (So manches Mal haben wir auch Touristen die Rehe füttern sehen)


Dann versuchten wir Mike und Caro :huhu: zu erreichen, da wir mit ihnen den Cathedral Valley Loop fahren wollten. Leider hat man ja so gut wie nie Empfang... :agrr: Und das blöde Telefon am Campground funktionierte nicht. Also ging es erstmal zum Visitor Center. Dort fand ich dann ein funktionierendes Telefon, aber Mike und Caro hatten kein Empfang (was ein Wunder). Wir fragten den Ranger nach dem Wasserstand des Flusses, den man durchqueren muss, wenn man ins Cathedral Valley fährt. Er sagte, er wüsste nicht so genau, aber wenn wir dorthin wollten, dann heute und nicht morgen, da für morgen Regen angesagt war. Wir kauften noch ein paar Karten und Postkarten und fuhren zu einem Aussichtspunkt, um uns alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Sollten wir alleine fahren? Es ist so eine lange, einsame Strecke. Wir wären schon viel lieber mit 2 Autos gewesen.. Aber ich wollte sooooo gerne hin. Und wir hatten schon so viel verpasst, durch irgendwelche ungeplante Ereignisse (Krankheit, schlechtes Wetter, Steinschlag). Na gut, wir wollten fahren! :S

Wenn man ins Cathedral Valley fährt, sollte man als erstes den Fluss queren, da man sonst am Ende des Loops nochmal umdrehen muss, weil das Wasser zu hoch steht. Mir war schon etwas mulmig, als wir vor dem Furt standen:



Also watschelte ich erstmal mit meinen Flip Flops vor.  :knockout: Ich maß den Wasserstand mit meinen Beinen und stellte fest, dass die rechte Seite flach war und es erst an der Stelle, wo man den Fluss kreuzen sollte, tiefer wurde. Ok, wir wollten natürlich Fotos. Also lief ich nochmal zurück, holte die Videokamera, das Stativ und die Kamera. Auf der anderen Seite gab ich Marco das Zeichen zum losfahren!



Ich fand es fürchterlich aufregend, im Nachhinein betrachtet war es ein Klacks im Gegensatz zu dem was noch kommen sollte in diesem Urlaub.

Der erste Stopp auf dem Loop waren die Betonite Hills:



Hier wollte ich nicht sein, wenn es regnet, denn die Betonite Hills bestehen größtenteils aus dem Tonmineral Smectit, welches sehr stark quillt, wenn es naß wird und die Straße dadurch zur Rutschbahn werden müsste. Dann ging es zum Lower South Desert Overlook, zu dem ein recht kurzer Wanderweg führt:



Bis hierhin war die Straße mit einem 4WD recht problemlos zu fahren. Hier und da mal ein ausgewaschenes Flussbett, aber nichts Wildes. Der nächste Aussichtspunkt, der Upper Cathedral Valley Overlook, erreicht man auch noch einfach:



Leider war es ja nunmal Mittag und die Sonne stand nicht besonders toll zum fotografieren! Nunja, schön sah es trotzdem aus! Den Overlook mussten wir auch nur mit einem Pärchen teilen. Um ins Upper Cathedral Valley zu gelangen, mussten wir eine sehr steinige, anstrengend zu fahrende Straße hinunter. Die Steine war extrem spitz und wir hatten Angst um unsere Reifen.  :help: Wenn man unten angelangt ist, kommt man am Campingplatz vorbei, wo wir wirklich gern geblieben wären. Es sah toll aus! Aber wir hatten unser Zelt ja schon auf dem Fruita CG stehen und für den nächsten Tag war schlechteres Wetter angesagt.. Ich besichtigte die Toiletten des Campingplatzes und las eine Warnung vor Berglöwen. Oh, ich wäre so gerne geblieben und hätte einen gesehen!

Die Fotos vom Upper Cathedral Valley sind leider nicht so toll geworden. Wir sind auch nicht lange geblieben, da wir ja noch die ganze Strecke zurück mussten und es schon nach 15 Uhr war. Das Gypsum sinkhole war eher unspektakulär. Schon ein recht tiefes Loch, aber mittlerweile waren wir einfach zu verwöhnt von tollen Anblicken:



Der Temple of the Moon and the Sun waren unser nächstes Ziel und der Weg dahin war sandig, teilweise sogar recht tief.



Direkt in der Nähe gibt es den Glass Mountain:



Dieser besteht aus Gipskristallen und ist sehr interessant anzuschauen:



Wieder zurück auf dem Hauptweg wurde die Strecke immer anstrengender zu fahren (bzw, mitzufahren). Ständig washes, recht schräge Straßenlage und ich denke wir waren einfach müde.

Hier noch ein Bild vom Ende des Loops:



Endlich auf der geteerten Straße angekommen, fuhren wir zum Campingplatz, ich kochte Spaghetti und Marco fotografierte noch die Rehe und andere Tiere. Danach fielen wir, wie immer, todmüde ins Bett.

Es war ein sehr anstrender Fahrttag, aber für diese tolle Gegend hat es sich gelohnt. Wenn ich nochmal hinkönnte, würde ich dort übernachten und mir mehr Zeit zum wandern und erkunden nehmen.

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #44 am: 23.01.2009, 12:08 Uhr »
17.09.2008 Escalante Petrified Forest CG (Escalante) 16$ gefahrene Meilen: 130

An diesem Tag standen wir mal wieder früh auf und packten unsere Sachen nach einem gemütlichen Frühstück am Zelt. Am Visitor Center wollten wir uns nach dem Wetter erkundigen, da wir heute über die Notom Bullfrog Road und den Burr Trail nach Escalante fahren wollten. Als wir aus dem Auto stiegen sahen wir doch wahrhaftig Caro und Mike, die wir gestern schon verzweifelt versucht hatten zu erreichen! Die waren am Tag zuvor noch im Goblin Valley gewesen und überlegten nun, ob sie den Cathedral Valley Loop wagen sollten. Wir gingen zusammen zum Ranger und fragten nach dem Wetter. Das sollte schlecht werden. Spätestens am Nachmittag. L Naja, was nun? Wir fragten, wie der Burr Trail beschaffen sei und wie lange wir wohl brauchen würden. Er sei gut in Schuss, nur die Strecke zum Strike Valley Overlook, welchen wir gerne anschauen wollten, sollte katastrophal sein. Wir hatten schon das Heftchen über den Burr Trail besorgt und fragten nun die Rangerin, ob es eine gute Idee sei den Burr Trail an diesem Tag zu fahren. Sie fragte nach unseren Autos. Zwei Chevy Trailblazer mit 4WD hatten wir. Das sei gut. Hm.. Also wenn es regnen sollte, müssten wir halt umdrehen oder warten. Sie wollte keine konkrete Meinung aussprechen. Wir dachten uns, naja, wenn sie nicht ausdrücklich nein sagt.. Vielleicht bleibt das Wetter ja stabil. Sie warnte uns aber ausdrücklich davor, über eine vom Regen überflutete Straße zu fahren, da man die Strömungsenergie oft falsch einschätzt. Wir fragten, was wir dann machen sollten und die Rangerin sagte ganz trocken: „warten“.

Wir haben noch kurz diskutiert, dann war aber schnell klar, dass das Risiko ins Cathedral Valley bei dem Wetter zu fahren zu hoch ist und wir lieber alle zusammen den Burr Trail fahren wollten. Ich finde, dass es einem eine große Sicherheit gibt, wenn man mit 2 Autos unterwegs ist. Klar, man kann auch mit zwei Wagen im Matsch stecken bleiben, aber irgendwie war es doch unwahrscheinlicher.

Voller Freude über diese glückliche Begegnung am Visitor Center fuhren wir zusammen los. Das Wetter sah schon recht uneinladend aus. Es konnte nur besser werden! ;-)


Auf der Notom- Bullfrog Road trafen wir diese netten Arbeiter, die extra für uns die Straße glätteten:


Hier unsere super Mitfahrer:


Es ging vorbei an ähnlichen Landschaftsformen, wie den Betonite Hills im Cathedral Valley, wenn auch im Kleinformat und entlang der Straße:


Die Gesteinsschichten sind hier im 45° Winkel aufgeschoben worden:

Sehr faszinierend. Das Wetter war eher zum Abgewöhnen.  :hilfe: Wir ließen uns nicht besonders viel Zeit bei den Stopps, aber das ist bei dem Wetter doch verständlich, oder? Denn die Straße ist ja schließlich eine völlig ausgetrocknete Gravelroad, die zum Teil ebenfalls aus den besonders quellfähigen Tonmineralen besteht, wie die Betonite Hills.

Die Farben wirkten vor dem dunklen Himmel einfach super, da die Berge schön angestrahlt wurden, wenn ab und zu mal die Sonne rauskam. :bravo:


Wenn man auf den Burr Trail will, muss man ein paar Switchbacks hochfahren:


Die Switchbacks an sich waren nicht das Problem, eher die waschbrettartige Verfassung der Straße. Ab und zu ist man einfach nur hochgeschlittert. Runter stelle ich es mir noch unangenehmer vor. Auf dem Weg nach oben konnte man die Gesteinsschichten direkt vom Auto aus fotografieren:


Rot – Grau – Orange, einfach toll. Die Zeit, die mittlere Gesteinsschicht zu bestimmen (die untere und obere ist Sandstein, der rote etwas mehr durch Eisen gefärbt), wollten wir uns aufgrund der immer dichter und dunkler werdenden Wolken nicht nehmen. Dann waren wir an der Stelle, wo die Abzweigung zum Strike Valley Overlook abzweigt:


Es sah wunderschön dort aus und das Wetter sah auch kurz besser aus. Von dort aus konnte man auch schon den ersten Arch sehen. Rechts neben dem roten Felsen in der Bildmitte.

Marco und ich besprachen uns mit Caro und Mike. Wir wollten natürlich gerne hin! Man sollte einen tollen Ausblick haben. Und wir hatten ja bis jetzt schon so Glück mit dem Wetter. Hm. Der Anfang der Strecke war schon echt holprig. Ungefähr so wie die schlimmen Stellen des Cathedral Valleys.. Dann kam man in einen Canyon, der teilweise recht eng war. Wir hofften die ganze Zeit, dass uns kein Auto entgegen kommt, denn dann hätte eines davon eine lange Strecke rückwärts fahren müssen. Und das über diese spitzen, teilweise riesigen Steine, Felsplatten, tiefe washes und um tausend Ecken! Nach sehr langen 3,5 Kilometern kamen wir am Trailhead an. Wir parkten unsere Autos einsam, bzw. zweisam auf dem Parkplatz. Wir waren so froh, dass Caro, Mike und Andrea mit waren. Von dem Trailhead aus führte ein kurzer, aber steiniger und mit Steinmännchen markierter Weg zum Overlook. Diese Steinmännchen sind einfach super! Ich finde, dass ist eine sehr gute Erfindung. Man findet ohne groß zu navigieren den Weg und es stört so gut wie gar nicht das Landschaftsbild. Später sollten wir noch merken, wie sehr der Anblick solcher Männchen erleichtern kann. ;-) Vom Overlook aus hat man wirklich einen grandiosen Ausblick über die Verwerfung, die sich durch den Park zieht! Die Gesteinsschichten sind teilweise senkrecht aufgestellt.

Hier einige Ausblicke:





Dieses Foto mag ich besonders gern:


Und hier unsere Wandertruppe:


Und hier Mike auf dem Rückweg zum Auto:


Wir stellten fest, dass wir den zweiten auf der Karte markierten Arch auf der Hinfahrt vor lauter Aufregung gar nicht gesehen hatten. Auf dem Rückweg haben wir ihn gefunden:


Hier noch ein fast-Arch oder doch schon ein ganzer?


Das Wetter saß uns zwar den ganzen Tag irgendwie im Nacken, aber es fielen nur ein paar Tropfen an diesem Tag über uns. Es ging weiter auf der geteerten Straße nach Escalante. Hier ein Ausblick:


Wir wollten gerne den berüchtigten Moqui Hill sehen. Wir hatten aber leider weder Koordinaten noch eine Wegbeschreibung. Auf meiner Karte schauten wir nach einem sandigen Gebiet, mit weißem Navajo-Sandstein. Wir probierten ein, zwei Dirtroads aus, fanden aber nicht die rechte. Schließlich gaben wir auf und fuhren weiter nach Escalante.

Marco und ich wussten nicht so recht, wo wir schlafen sollten. Eigentlich wollten wir in der Calf Creek Recreation campen, aber das war irgendwie so weit ab vom Schuss. Und es gab keine Duschen, die wir dringend nötig hatten. Im Visitor Center in Escalante fragten wir nach anderen Möglichkeiten und die nette Rangerin sagte uns, dass es direkt 1km außerhalb von Escalante den Petrified Forest State Park gibt, der einen Campingplatz und warme Duschen hat. Super! Gekauft! Der Platz war gut ausgestatten und lag einfach sehr praktisch. Wir wollten ja ein paar Tage in Escalante bleiben. Mike, Caro und Andrea waren ins Hotel gefahren und wir wollten eigentlich noch eine kurze Wanderung machen. Aber Marco und ich waren kaputt, wegen der ganzen Fahrerei. Wir duschten und ruhten aus. Dann fuhren wir zum Hotel unserer Freunde und trafen die Drei. Wir wollten mit ihnen und noch weiteren 4 Österreichern essen gehen. Wir gingen ins Cowboy Blues:


Es gab sehr leckeres Essen und die Atmosphäre war sehr freundlich. Es war toll, endlich mal wieder bekocht zu werden. Mike gab zwei Pitcher Bier aus und der ganze Abend war einfach nur super! Wir haben über tausend Sachen gequatscht und uns direkt für den nächsten Abend wieder verabredet. Mein Brownie Sunday (Brownie mit Eis, Sahne und Schokosauce) war einfach göttlich!

Vollgefuttert und leicht angeschickert fielen wir viel später als üblich ins Bett. Bzw. auf die Luftmatratze. In solchen Momenten hätte ich gerne im Hotel geschlafen. Aber naja, Studentenbudget halt.