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Autor Thema: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona  (Gelesen 18451 mal)

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Utah

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #45 am: 23.01.2009, 15:49 Uhr »
Hallo Mareike!
 
Jetzt bin ich schnell hinterhergefahren und bin wieder auf dem Laufenden, toller Bericht!


Tolle Leistung. ;-)
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

americanhero

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #46 am: 24.01.2009, 06:12 Uhr »
Mareike, die Great Gallery schaut toll aus. Aber ich wuerde und koennte niemals so weit laufen. Das war ja echt heftig.  :shock:
Und die River Querung hatte bei euch ja echt wenig Wasser im Freemont River. Irgendwann machen wir auch mal den gesamten Loop. aber da es bei uns vorher geregnet hatte, waren wir Schissbuxen und sind nur von der Caineville Wash Raod rein und wieder zurueck.
Ihr hattet echt klasse Wetter im Cathedral Valley, seufz. Die Bilder sind echt schoen :daumen:


Greetz,


Yvonne

Crimson Tide

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #47 am: 25.01.2009, 12:52 Uhr »
Hallo Mareike!

Das sind ja wirklich einige ganz atemberaubende Ausblicke gewesen!  :groove:

Und wenn die Regenwolken auch immer mit Naß von oben drohen, so sehen die später auf den Bildern immer ganz toll aus, auch wenn man eigentlich im Urlaub nicht so auf Regenwetter steht!

Mareike, die Great Gallery schaut toll aus. Aber ich wuerde und koennte niemals so weit laufen. Greetz,

Yvonne

Naja..... :lol: ....wenn Dein Rücken o.k. wäre, würde ich jetzt aber den Pinocchio- Smiliey benutzen!  :wink:

L.G. Monika

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #48 am: 27.01.2009, 19:36 Uhr »
@ Utah: Danke! Bin ich froh, dass das nicht unser Wagen war!

@crimson tide: Aufregend wars! Ich hab schon wieder fernweh! Aber wem erzähl ich das.. Ich bin mir sicher, dass es euch nicht anders geht!

weiter gehts...

18.09.2008 Escalante Petrified Forest State Park (Escalante) 16$ gefahrene Meilen: 61

Noch sehr müde vom Vortag, hätten wir beinahe die Verabredung mit Mike und Co. verschlafen!  Wir wollten zum Moqui Hill. Diesen hatten wir schon am Vortag gesucht und leider nicht gefunden. Dieses Mal hatte Mike Koordinaten und eine Wegbeschreibung. ;-) Er hatte nämlich praktischerweise seinen Laptop mit! Marco und ich kamen also ziemlich in Eile an einem Cafe in Escalante an, wo wir uns verabredet hatten. Mike fuhr vor und navigierte uns zu einem Parkplatz. Dort trafen wir doch wahrhaftig unsere anderen Österreicher, mit denen wir am Vortag noch Abendessen waren. Die fröhlichen Neune machten sich auf den sehr sandigen Weg zum Moqui Hill:


Interessant war, dass Mikes, Rudis und mein GPS alle andere Entfernungen zu den gleichen Koordinaten angaben und das um über eine halbe Meile!  Naja, man konnte jedenfalls einem richtigen Trail folgen, anscheinend sind hier schon einige andere hergelaufen. Am Moqui Hill waren wir uns alle nicht so sicher, ob wir richtig sind, da wir uns es irgendwie anders vorgestellt hatten. Alle hatten schon Fotos gesehen und erwarteten viel mehr Marbles, als wir gefunden haben!


Aber naja, die Stelle ist halt bekannt und in den umliegenden Rock Shops gab es auch Marbles zu kaufen, obwohl es strengstens untersagt ist, diese zu sammeln.

Wir haben brav nur gaaaanz viele Fotos gemacht und uns über die schönen Kugeln gefreut:


Außerdem haben wir noch Holzstücke gefunden, die ebenfalls eine Eisenoxidkruste (wie die Moqui Marbles) zu haben schienen. Ob es im Inneren wirklich noch Holz gab, konnten wir nicht sagen, wir wollten sie ja nicht kaputt machen. Ich denke aber eher, dass das Stück komplett aus Eisen bestand, es war nämlich recht schwer:


Auf dem Rückweg entdeckten wir diesen witzigen Käfer, der, immer wenn er sich bedroht fühlte, den Kopf in den Sand streckte und uns mit dem Hinterteil bedrohte.  :o


Als wir am Auto waren besprachen wir den nächsten Teil der Tagesplanung. Wir wollten zum Zebra Slot und wenn noch Zeit bliebe, zur Escalante Natural Bridge. Mike und Co. wollten erstmal Mittag essen und dann in den Devils Garden. Sie sagten uns noch, dass sie abends mit den anderen Österreichern wieder im Cowboy Blues essen wären. Wir sagten erstmal, dass wir wahrscheinlich nicht kommen, da wir noch nicht wussten, wie lange wir wandern würden und eigentlich überstieg ein weiteres Essen gehen auch unser Budget.

Marco und ich fuhren direkt über die Hole in the rock Road zum Trailhead der Zebra Canyon Wanderung. Beziehungsweise fuhren wir erstmal dran vorbei. :-) Es hieß wir sollten nach dem 3. Kuhgitter auf einen Parkplatz. Leider hatten wir das erste übersehen ;-) Nach einigem Suchen parkten wir also neben 2 weiteren Chevys. Der Trail sollte auf der anderen Seite starten. Nur wo? Wir schauten uns etwas um und sahen einen plattgetrampelten Weg. Naja, der musste es wohl sein. Nach einiger Zeit war auch ein richtiger Weg zu erkennen:


Als erstes folgten wir dem Halfway Hollow Wash. Dies war recht anstrengend, da dieser stark mäandriert. Man konnte die Mäanderbögen auch abkürzen, was wir später machten, da das Wetter begann schlechter zu werden-- Es zogen immer mehr Wolken auf. Und wir wollten doch in einen SLOT Canyon!!

Im Laufe des Weges kommt man an immer schöneren Felsformationen vorbei. Sehr dünne Sandsteinlagen, die an die Umgebung der Wave erinnern:


Leicht verwirrt, dachten wir nach einer Stunde, dass wir schon im Harris Wash wären. Aber da bemerkten Marco und ich, dass wir uns getäuscht hatten und hatten noch einiges an Weg vor uns.. Endlich im Harris Wash angekommen, waren wir ganz schön kaputt, da wir recht schnell und ohne Pause durchgelaufen waren, außerdem durchwanderten wir wieder mal tiefen Sandboden. Wenn man den Harris Wash erreicht muss man sich links halten. Wir schalteten unser fast leeres GPS ein und gaben die Koordinaten vom Eingang des Zebra Slot Canyons ein. Da hörten wir es: Es donnerte und grollte. Ein Blick auf den Himmel verschlechtere unsere Laune rapide.. Hinter uns waren dicke, dunkle Gewitterwolken aufgezogen. :wut1: Es blitze und donnerte, wenn auch in einiger Entfernung. Da wir aber nun wussten, dass man bei Gewitter auf keinen Fall in einen Slot Canyon darf (wegen der Flash Flood Gefahr) wollten wir schon umdrehen! Auf dem Forentreffen in Moab hatten wir gehört, dass zwei Wanderer nur einige Tage zuvor im Egypt Canyon ums Leben gekommen waren. Das wollten wir natürlich nicht! Für heute war gutes Wetter angesagt! Wir waren doch extra am Morgen in dem neuen Visitor Center nach dem Wetter fragen! Naja, jetzt waren wir nun mal da und dachten uns, jetzt gehen wir zumindest bis zum Eingang.

Wir irrten umher, mein GPS schickte uns in die völlig falsche Richtung. Da trafen wir noch ein deutsches Pärchen. Die Beiden waren schon über 6 Stunden unterwegs und wollten auch zum Zebra Slot. Sie hatten 2 Wanderungen aus dem Buch von Peter Felix Schäfer kombiniert. Wir fragten sie, ob sie wüssten, wo der Eingang ist. Nein. Sie haben noch nicht geschaut. Wir kletterten und suchten.. Bis wir auf die glorreiche Idee kamen, doch einfach den Fußspuren im Harris Wash noch ein bisschen zu folgen. Und schwups: da standen wir vor dem Eingang:  :shock:


Naja, die Sonne kam wieder raus. Wir hörten es aber immer noch Gewittern. Soweit wir das beurteilen konnten (mein Freund ist Klimatologe), konnte das Einzugsgebiet des Canyons aber nicht vom Gewitter bzw. dem Regen betroffen sein. Das Gewitter lag viel weiter in südlicher Richtung. Ich beschloss todesmutig und völlig gegen jede Vernunft ein kleines Stück in den Canyon zu gehen. Dieser wird schnell sehr eng und man muss klettern. Also musste Marco meine Ausrüstung festhalten und ich fing an zu klettern. Ich wollte doch nur kurz reinklettern. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Mir fiel das Klettern ziemlich leicht, obwohl ich sehr kurze Hosen anhatte und ich mir die Knie aufschrabbte. Marco bewunderte meinen affenartigen und vor allem sehr schnellen Kletterstil. :-) Ich musste ja sicher sein, schnell wieder aus dem Canyon rauszukommen:


Der Zebra Slot Canyon ist wunderschön. Die abwechselnd hellen und rötlichen Lagen des Navajo-Sandsteines wechseln sich in sehr kurzen Abständen ab und in den Wänden sind Moqui Marbles eingefasst:


Zunehmend mutiger nahm ich die Kamera mit und machte ein paar Fotos. Die anderen beiden Deutschen warteten draußen und trauten sich nicht herein. Mit Kamera klettern ging schlechter, aber ich war so fasziniert, dass meine Angst ein wenig vergaß, im nicht so ganz vollen Bewusstsein, dass wir etwas sehr Riskantes machten. Nach einer engen Passage, wurden die Canyonwände immer toller farbig:


Marco wollte jetzt auch rein. Ich erklärte ihm meine auf-dem-Po-an-der-Wand-entlang-Rutschtechnik und wartete draußen, das Wetter im Auge. Es war einfach sehr wechselhaft. Zwischendurch strahlender Sonnenschein, dann wieder dicke Wolken und Donnergrollen. Dann knipste ich noch schnell ein Foto von Marco:


Wir sind wirklich nicht weit in den Canyon gegangen, vielleicht 50 Meter. Weiter haben wir uns nicht getraut und das war auch gut so. Ich wäre gern noch weiter gekraxelt, es wäre auch sicher möglich gewesen, aber das Wetter war definitiv nicht für einen längeren Aufenthalt im Zebra SLOT Canyon geeignet. Das deutsche Pärchen ging auch schnell ein paar Fotos machen, während wir vorm Canyon auf die beiden warteten. Da fing es an zu regnen... Wir riefen schnell in den Canyon hinein, dass die Beiden schnell rauskommen sollen! Es wurde richtig kalt. Leider hatte ich nur noch ein dünnes Jäckchen mit. Jaja, schlecht geplant, ich hatte nicht gedacht, dass wir für die Strecke so lange brauchen und das Wetter so umschlägt. Wir drückten uns in eine einigermaßen windgeschützte Ecke des Harris Washes und machten erstmal Pause von der Aufregung. Im sandigen Boden fanden wir immer wieder Moqui Marbles und auf dem Sandsteinplateau links über dem Canyoneingang sollte es ein großes Feld Marbles geben. Das wollten wir sehen! Wir kraxelten den Sandstein hoch, aber es wurde extrem windig, kalt und es regnete richtig.. Wir fanden so schnell nichts und der blöde Regen animierte uns nicht zum Suchen.  :koch: Wir machten kehrt. Hier ein Eindruck vom den Gehetze zurück zum Auto:


Wir wollten nicht nochmal nass und ich nicht nochmal krank werden. Der Rückweg war kalt und zog sich ziemlich. Am Auto angekommen, gab es die obligatorische eiskalte Cola und für mich einen dicken Pulli. Ziemlich k.o. machten wir uns auf dem Weg zum Visitor Center, da wir am nächsten Tag in den Coyote Gulch wollten und an mehr über Wetter und dem Weg interessiert waren. Nach dem Visitor Center gingen wir duschen und trafen uns noch mit unseren ;-) Österreichern im Cowboy Blues. Den Abend wollten wir uns nicht entgehen lassen und es war einfach wieder super!

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #49 am: 27.01.2009, 19:37 Uhr »
19.09.2008 Escalate Petrified Forest State Park (Escalante) 16$ gefahrene Meilen: 104


Dieser Tag hat eine längere Vorgeschichte: Wir überlegten schon vor dem Urlaub, ob wir uns diese Tagestour mit dem Aufstieg am Jacob Hamblin Arch zutrauen sollten. Ich las in einigen Reiseführern über die Tour, fragte im USA Forum nach Erfahrungen und surfte im Internet nach Bildern des Ausstiegs. In Escalante angekommen fuhren wir ins Visitor Center und erkundigten uns nach dem Weg, kauften uns USGS Karten und ließen und den Weg und einige Hinweise einzeichnen. Die Rangerin fragten wir, wie schwierig die Strecke und vor allem der Aufstieg ist. Sie sagte, dass alle Ranger diese Strecke öfter Mal als Tagestour begehen, um sie zu kontrollieren. Wenn man keine Höhenangst hätte, sei der Aufstieg zu schaffen. Es dürfte nur nicht regnen, dann sei der Aufstieg über den blanken und sehr steilen Sandstein sehr gefährlich, da man abrutschen kann. Für Donnerstag, den 18.09. und Freitag, den 19.09. war als wir in Escalante angekommen waren, das beste Wetter angesagt. Da wir aber gestern schon so ein Pech mit dem Wetter hatten sind wir an dem Abend noch ins Visitor Center gefahren. Die neueste Wettervorhersage lautete: 20% of thunderstorms and rain.  Wir berieten uns mit den Rangern und verabredeten, dass wir am Freitagmorgen nochmal vor den offiziellen Öffnungszeiten des Visitor Centers vorbeikommen können und die neueste Wettervorhersage bekommen würden. Wir sollten um 7:30 da sein. Eigentlich wollten wir schon eher los, weil es eine lange Wanderung ist und die Anfahrt über die Hole in the rock road mit mindestens 1,5 Stunden nicht zu verachten ist. Nun ja besser eine genaue Wettervorhersage..

Am Morgen schauten wir aus unserem Zelt und sahen erstmal bedeckten Himmel!! Nein!! ;( Naja, erstmal zum Visitor Center.. Dort wartete die sehr freundliche, junge Rangerin schon auf uns. Die Wettervorhersage hatte sich nicht verändert! Wir wollten doch so gerne hin.. Wir fragten, was die Rangerin machen würde. Das Wetter sollten weder Samstag noch Sonntag besser werden und länger wollten wir nicht in Escalante bleiben. Die Rangerin sagte uns, wir sollten einfach umdrehen, wenn es anfängt zu regnen und uns im Canyon nicht zu lange aufzuhalten, da es eher gegen Nachmittag anfangen würde zu regnen. Ok, wir würden es wagen und zur Not würde die Wanderung halt sehr, sehr lang werden. :P

Die Fahrt zum Fortymile Ridge Trailhead ging erst gut voran. Am Anfang war die HIRR noch sehr gut zu befahren. Wir gaben ordentlich Gas, bis die Strecke eine reine Waschbrettpiste wurde! Es war einfach anstrengend zu fahren und wir waren froh, dass wir ein Mietauto hatten und nicht unsere eigenen Stoßdämpfer versemmelten. Dann ging es links in einen Abzweig zum Trailhead. Die Strecke wurde vor allem auf den letzten Kilometern sehr sandig. Man muss einen Berg hoch und dort kann man parken. Wenn wir keinen 4WD Trailblazer gehabt hätten, wäre ich sehr ungern diese Strecke gefahren, da es wirklich recht sandig wurde (doch nichts im Vergleich zu späteren Strecken). Am Trailhead sahen wir schon einen weiteren Jeep stehen. Ein Vater mit seinen zwei Kindern. Und was erzählten uns die drei? Dass gestern ganz in der Nähe (im Escalante River), die Leichen der einige Tage zuvor im Egypt 3 Slot Canyon verunglückten Paares gefunden wurden! Wah! Man stelle sich mal vor, man hätte die 8 Tage alten Wasserleichen beim Wandern gefunden! :wow: Puh! Wir fragten, was die Familie vorhat. Sie sagten uns, sie wollen zum Stevens Arch, dort in der Nähe campen und am nächsten Tag noch etwas in den Coyote Gulch. Leider hatte sich niemand vor uns in das Trailregister eingetragen und somit waren wir wahrscheinlich alleine im Canyon. Ich hätte ja lieber noch jemand anderen getroffen..

Los ging es nachdem wir noch einmal die Ausrüstung gecheckt und das Wetter beäugt hatten. Das Wetter sah ok aus, wir starteten und es ging zuerst den sehr sandigen Berg hinunter. Dann über Sandstein, alles war gut mit Steinmännchen markiert. Der Weg über den Slickrock und das ewige auf und ab zog sich etwas. Dann standen wir endlich am Canyonrand:



Nur wo sollten wir hinunter? Wir hatten die GPS Koordinaten vom Crack in the wall, aber das konnte es doch nicht sein?


Der Abstieg war echt tief.. so exponiert.. Und die Spalte wirklich eng! Wir würden soeben durch passen. Nur nicht mit Rucksäcken! Also ging Marco vor, und ging eine Serpentine weiter, so dass ich ihm unsere beiden Rucksäcke zuwerfen konnte. Dann ging es für mich erst die Stufe hinunter (ich setzte mich hin und rutsche auf dem Po runter!) und dann seitwärts durch den Spalt. Gut, dass wir keine Platzangst haben!


Dann ging es eine 400 Meter hohe Sanddüne hinunter und vor der aus hatte man tolle Ausblicke, unter anderem auf den Stevens Arch:


Hier waren wir schon total begeistert! Es war so wunderschön! Das können Bilder einfach nicht wiedergeben. Wir gingen direkt nach links in den Harris Wash. Von der Düne aus, konnte man außerdem diese riesigen Felsen sehen! DIe Lichtverhältnisse waren sehr schwierig und machten uns beim fotografieren Probleme:


Hier ein Blick zurück, mitten auf der Sanddüne: Ihr seht den tiefen Sand?


Unten angelangt, bogen wir direkt links in den Harris Wash ab:


Die Strecke ist unheimlich schön. Für die erste Meile brauchten wir schon mehr als eine Stunde, weil wir die Kamera gar nicht aus der Hand legten. Man geht entweder nur durchs Wasser oder man kürzt die Mäanderbögen über Land ab, was wir auch ab zu taten:


Dann trifft man auf die vier wunderschönen Wasserfälle:


Teilweise war es eine ganz schöne Kraxelei die Wasserfälle hoch:


Dafür war es wirklich wunderschön. Die Canyonwände rot, die grüne Vegetation und der mittlereweile blaue Himmel. Es war schön warm und das Wasser, was einem ab und zu an die Beine spritze kühlte. Das war wirklich der beste Hike, den wir je gemacht hatten!


Hier konnte man rechts an der Seite hochkraxeln:


An den Wasserfällen, trafen wir eine Wandertruppe, aus 5 Amerikanerinnen bestehend, die eine Mehrtageswanderung im Coyote Gulch machten. Wir fragten, ob sie schon andere Menschen im Canyon getroffen hätten. Nein.. Naja. Die Angst vor dem steilen Aufstieg saß mir im Nacken.


Hier der Cobra Arch:


Wir gingen den größten Teil des Canyons im seichten Wasser:


Es gab aber auch Probleme, den Weg zu finden. Hier kämpften wir uns durch dicke Vegetation:



Und kurz dahinter sah ich diese nette, bestimmt 2 Meter lange Schlange direkt vor meinen Füßen:


ich schrie "Kamera!" Und Marco machte diese beiden Fotos, was gar nicht so einfach war, da die Schlange echt schnell war.


Dann standen wir endlich vor der Coyote Natural Bridge:


Hier von der anderen Seite:


Langsam war es schon spät und wir hatten echt pitschenasse Wanderschuhe. Wir beeilten uns die letzten Kilometer und ich bekam immer mehr Angst vor dem Aufstieg. Endlich am gewaltigen Jacob Hamblin Arch angekommen, ruhten wir uns erstmal aus und machten ein Lunch:


Ich erinnerte mich daran, dass ich in einem Reisebericht gelesen hatte, dass zwei Wanderer, den Aufstieg an der falschen Seite genommen hatten. Das hatten wir den Rangern erzählt und die sagten uns, dass es nicht das erste Mal gewesen sei. Eine amerikanische Pfadfindergruppe sei auch schon einmal auf der falschen Seite aufgestiegen und musste gerettet werden. Wir überlegten, wo die beiden Gruppen hochgeklettert sein könnten. Es war alles so steil und exponiert! Wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie man der Seite hochkommen kann. Direkt über den Arch??

Unser Aufstieg machte uns allerdings auch Sorgen. Wir hatten beide dicke Wanderstiefel an und kein Seil. Ich hab zwar keine Höhenangst, aber die steile Sandsteinmauer jagte mir schon ordentlich Respekt ein. Meine Stiefel waren vom vielen Wasser und Sand echt schwer und ich dachte mir, naja, da müssen wir halt hoch. Wir erkundeten das genauere Gebiet und fanden den Aufstieg recht schnell. Da sollten wir hoch??? Ich bekam Angst. Es war echt steil und die Tritte, wenn man die denn so nennen mag echt weit auseinander für eine 1,69m große Frau mit wenig Klettererfahrung. Marco sah das alles etwas entspannter. Also fing er an mit der Kletterei..

Was nun folgte, war der Albtraum des Urlaubs. Wir fingen an zu klettern und es ging erstmal nach rechts. Und auf einmal war man ca. 10m über dem Grund. Ich dachte, ich könnte etwas üben, aber nun hangen wir da. Marco war eine echte Bergziege. Ihm machte der Aufstieg Spaß. Für mich war es die Hölle auf Erden. Erst ging es ja noch. Nach einigen naja "Schritten" konnte ich weder vor noch zurück. Ich hatte mich verstiegen. Ich war einfach Marco hinterher, der viel größer ist als ich und dementsprechend größere Schritte machen konnte als ich. Und da hing ich nun. :seufz: Ca. 15 Meter über dem Grund und ohne Sicherung. Ich verfiel in Panik und Marco versuchte mich zu beruhigen. Ich wollte einfach nur zurück. Aber das ging natürlich nicht! Entweder würde ich fallen und mir sonst was brechen oder ich müsste wieder ruhig werden und weiter klettern. Nur wie??? Die Tritte waren teilweise nur 2cm breit und wir hatten idiotischer Weise die dicken Wanderschuhe an! Ich war fix und alle, beschloss aber dann, dass ich ruhig werden müsste, damit ich mich nicht verletze. Marco war recht sicher im Klettern und da kam uns eine Idee. Im Nachhinein völlig idiotisch, aber wir waren verzweifelt und sahen keine andere Lösung. Ich hang ja da und konnte mich auch nicht ewig halten! Wir nahmen einen von meinen Wanderstöcken und fuhren ihn auf die größte Stufe aus. Marco ging soweit, dass er festen Halt hatte und reichte mir den Wanderstock. Ich hielt mich daran fest und er gab mir den nötigen Halt, damit ich mich traute weiterzuklettern und zog mich quasi hoch. Ich zitterte wie Espenlaub. So ging es dann weiter und weiter. Wenn ich mir heute überlege, dass der Wanderstock für sowas nicht gemacht ist und nicht auf mein Gewicht und den Zug ausgelegt ist, kriege ich heute noch weiche Knie. Es war absolut lebensmüde und riskant. Der Stock hätte auseinandergehen können und ich wäre einfach von der Felswand abgefallen und auf den Boden. Oh Mann. Selbst bei den Stellen mit größeren Tritten war ich nur jetzt unsicher, weil meine Nerven das nicht vertrugen. Endlich wurde der Aufstieg flacher. Ich nahm erstmal Marco in den Arm und dankte ihm.  :kuss: Mir liefen die Tränen der Erleichterung die Wangen runter. :heulend: Ich wollte nur noch hoch. Endlich auf dem Plateau angekommen, musste ich erstmal den Schock verarbeiten. Ich wusste in welcher Gefahr ich mich aufgrund meiner Panikattacke befunden hatte. Ich war einfach nur froh, oben angekommen zu sein und versuchte erstmal alles zu verdrängen. Wir suchten nun den Weg über den Slickrock. Er war mit Steinmännchen markiert und wir liefen ihnen blind hinterher. Bis wir merkten, dass wir den Steinen zur Straße gefolgt waren und nicht zum Parkplatz! Wir schalteten das GPS ein und folgten den Koordinaten, die wir am Auto aufgenommen hatten. Wir hatten einen riesen Umweg gemacht.  :koch: Es ging weiter durch tiefen Sand und obwohl die Sonne tief stand, brannte sie noch auf den Beinen. Meine Sonnenallergie machte sich dieses Mal an den Waden und Kniekehlen bemerkbar. Ca. 1,5 Stunden nach dem Aufstieg sahen wir unser Auto auf dem Sandberg. Wir waren total platt. Und das Auto kam einfach nicht näher. Nach 8,5 Stunden waren wir wieder am Auto. Ich konnte meine Knie kaum beugen, da die Sonnenallergie so brannte! Wir gönnten uns die obligatorische eiskalte Cola nach dem Wandern und machten uns auf den Rückweg. Dieser war aufgrund des tiefen Sandes am Anfang und der nicht enden wollenden Waschbrettpiste sehr anstrengend, vor allem für Marco, meinen Helden.
Als wir so weiterfuhren bemerkten wir dass die Hole in the rock road weiter richtung norden richtig nass war. es hatte richtig geregnet! glück gehabt..

Wieder in Escalante trafen wir 4 von unseren Österreicher, hielten kurz an und gaben einen Kurzbericht ab. Sie hatten sich schon sorgen gemacht, weil sie wussten, dass wir im coyote gulch waren und es bei ihnen geregnet hat. Wir hatten den strahlensten sonnenschein.. Dann ging es zum Campingplatz, schnell duschen und dann ins Escalante Outfitters eine Pizza essen. Dort schliefen wir schon halb ein und redeten kaum, weil wir so platt waren. Wir fielen hundemüde ins Bett und schliefen sehr lange..
vom Aufstieg gibt es keine Fotos, weil wir dafür keine Nerven mehr hatten... ärgerlich, aber in dem Moment nicht anders möglich.

Würde ich die Wanderung nochmal machen? Ja, aber anders. Entweder würde ich eine Mehrtageswanderung beginnend vom harris wash aus bis zum escalante river und zurück machen. Campen im Canyon ist kein Problem. Es gibt immer wieder gute Stellen zum Schlafen und sogar Toiletten!
Die selbe Strecke mit dem aufstieg am jacob hambiln arch würde ich nur nochmal machen, wenn ich Kletterschuhe, ein Seil und Sicherung hätte.
Für jemanden mit wenig Klettererfahrung, wie mich, war es einfach schrecklich und unsicher. Marco dagegen hat es Spass gemacht! (außer als ich meine Panikattacke bekommen habe und er Angst um mich bekommen hat)

Ich denke, dass muss jeder selbst wissen. Für mich war es auf diese Art nicht das richtige. nach dem Versteigen und dem schrecklichen Gefühl an dieser Wand 15 Meter über dem Boden zu hängen und nicht vor und zurück zu können, aber auch nicht besonders lange die Kraft zu haben, um mich dort zu halten.. das war nix für meine Nerven.
Vielleicht klappte es auch nur so schlecht, weil ich vorher schon Bammel hatte.
Höhenangst habe ich wirklich nicht. ich hab trotzdem Panik bekommen. und wir hätten ja nicht zurück gekonnt.
und die ganze Strecke wieder zurück zu gehen und den Aufstieg nicht zu wagen, hätte bis nach Sonnenuntergang gedauert..
ich kann nur empfehlen, etwas Kletterausrüstung mitzunehmen und zumindest einen sicheren Kletterer mitzuhaben!

die Wanderung war wunderschön, aber der Aufstieg zu viel für meine Nerven. ich stelle es mir auch schöner vor, wenn man mehr Zeit hat, den Canyon zu erkunden.
aber da muss sich jeder sein eigenes Bild machen! ;)

americanhero

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #50 am: 27.01.2009, 20:13 Uhr »
hallelulah, meine Nerven  :shock: :shock:
Was fuer eine Wanderung. ich glaube, das waere definiv nichts fuer mich, obwohl mich die Kaskaden und Wasserfaelle ja schon reizen wuerden. Wusste gar nicht, das es sowas Schoenes dort in der Ecke gibt. Ich war allerdings auch noch nie dort. Ich haette beim Aufstieg aber total Angst, dass ich da abstuerzen wurde.

Der Zebra Slot schaut auch interesant aus. Und ganz schoen eng. Koennte man da auch steckenbleiben? Ja, bloede Frage, aber ich haette da immer Probleme, zu dick dafuer zu sein  :? Ihr habt jedenfalls echt jeden Tag ganz schoen viele anstrengende Sachen, Respekt :daumen:


Greetz,


Yvonne

carovette

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #51 am: 27.01.2009, 20:57 Uhr »
Puuuhh, das war aber ganz schön aufregend. Das wird ja immer spannender bei Euch.  Für mich wäre das nix - also Kompliment, dass ihr das gewagt und geschafft habt.  :daumen: :daumen: :daumen:

lg caro :bibber:

EDVM96

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #52 am: 28.01.2009, 02:17 Uhr »
Wir waren erstaunt, dass hier Lösungsbergbau stattfinden darf! So kurz außerhalb der Nationalparkgrenzen:
Naja, Amerika halt.
Nun, die Potash Mine gibt es dort seit Anfang der 60er Jahre. Der Canyonlands Nationalpark wurde hingegen erst 1964 gegründet. :wink:

Aber auch innerhalb der Parkgrenzen wurde nach 1964 noch Uran abgebaut. Das hat aber auch seine Vorteile, denn ohne die Uranminen gäbe es heute weder den Shafer Trail noch die White Rim Road.
-> http://www.nps.gov/cany/historyculture/minersranchers.htm


ilnyc

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #53 am: 28.01.2009, 14:17 Uhr »
Mann oh Mann, da wird einem ja vom Lesen schon ganz anders. Gut, dass die Notlösung mit dem Wanderstock funktioniert hat. Alles andere mag man sich nicht vorstellen!  :shock:

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #54 am: 28.01.2009, 21:32 Uhr »
@ Yvonne: der zebra slot ging, da bleibt man im weiteren verlauf eher mit den füßen stecken. es wird nach unten sehr eng und man muss klettern (siehe foto) und kann nicht auf dem boden laufen. der crack in the wall ist extrem eng. man passt da schon durch, aber nur wenn man seitwärts geht.. (siehe fotos)

@ caro: vielen dank. es wird noch einen weiteren tag sehr spannend, dann eher ruhiger und entspannender.

@edvm96: vielen dank für den hinweis, das wusste ich gar nicht!

@ ilnyc: das stimmt. den gefährlich teil verdränge ich gern-. aber ich denke, es ist auch mal sinnvoll davon zu berichten, damit man sich einen eindruck von der wanderung machen kann. wie gesagt, mein freund, fand alles easy und toll, aber für mich war es sehr anstrengend und nervenaufreibend....

weiter gehts....

20.09.2008 Escalante Petrified Forest State Park (Escalante) 16$ gefahrene Meilen: 45

Nach dem Wahnsinn gestern :EEK: mussten wir erstmal ausschlafen und ausruhen. Nach einem ausgiebigen Frühstück gingen wir in Escalante einkaufen. Es nur einen naja nicht Supermarkt, eher Tante Emma Laden. Das war echt witzig. Die vielen deutschen Touristen in Escalante schienen alle dort einzukaufen und die Ladenbesitzer fragten schon gar nicht mehr, ob wir Deutsche sind. Wir bekamen aber soweit alles und machten uns auf dem Weg zu unserer nächsten Wanderung. Marco und ich wollten eine nicht ganz so anstrengende Wanderung machen, um uns ein bisschen zu erholen. Wir machten uns auf den Weg zu den Calf Creek Falls... Nachdem wir als wir vom Burr Trail nach Escalante gefahren sind, so gut wie keine Fotos gemacht hatten, hielten wir an ein paar Aussichtspunkten:


Am Trailhead der Calf Creek Falls angekommen, war es schon echt rummelig. Wir fanden fast keinen Parkplatz mehr und es waren schon sehr viele Menschen auf dem Weg zu den Lower Calf Creek Falls. :wut1: Ich ging mir noch schnell meinen Bikini anziehen, weil wir planten in dem Wasserbecken vor den Falls zu baden.. Auf den ersten Metern kommt man am Campground vorbei, der echt schön liegt. Allerdings finde ich, dass unser Campingplatz für uns praktischer war, weil er wesentlich näher an der Hole in the rock Road liegt und Duschen hat. Dann geht es einen teilweise sandigen Weg in einem Canyon entlang:


Der Canyon ist wirklich hübsch und da der Weg doch irgendwie um so einiges länger war als ich im Kopf hatte, traf man gar nicht so viele Menschen, wie befürchtet.


Der Weg zog sich.. Es waren 5km hin und auf dem selben Weg zurück. Also 10km durch Sand, bei einer ziemlichen Hitze.. Naja, wir schleppten uns voran, waren aber noch ziemlich lädiert von der gestrigen Wanderung (Muskelkater, aufgeschrabbte Knie etc). Wenn man um die letzte Biegung vor den Falls kommt, wird es frisch. Die Falls sind ein Kaltluftabflussgebiet. Also fegt einem ein gut kalter Wind entgegen. Ich war genau richtig gekleidet: :]]


Sehr kurze Shorts, Top und keine Jacke dabei.. Jaja, wir waren mal wieder nicht so gut gekleidet. Das Handtuch, was mich nach einem netten Plansch im Becken vor den Falls abtrocknen sollte, wurde zum Wärmhandtuch umgenutzt. :!!Die Lower Calf Creek Falls fanden wir aber entlohnend und wunderschön:


Wir haben uns zum Größenvergleich davor gestellt. Ich hatte mir die Falls viel kleiner vorgestellt! Es war wunderschön und wir machten ein paar Fotos und eine Stunde Pause. Da es so kalt war, waren wir natürlich nicht Schwimmen. :-) Das Wetter wurde immer ungemütlicher und wir machten uns auf den Rückweg. Man läuft eine Zeit lang an einem Fluss vorbei, in dem es von Regenbogenforellen (?) wimmelt:


Ab und zu brach die Wolkendecke auf und wir hatten bestes Fotowetter:


Auf einem Stein konnten wir diesem "Raubtier" und seiner Beute beim "Kampf" zuschauen:


Hier noch ein Eindruck vom Canyon und dem Wetter:


Wir schleppten uns irgendwie voran und waren einfach nur kaputt vom Vortag.. Zurück in Escalante gingen wir im Escalante Outfitters ein sehr leckeres Eis, ruhten uns am Campingplatz aus und bereiteten uns seelisch auf die morgige Fahrt über die Cottonwood Canyon Road vor.

Ich ging früh ins Zelt, um zu lesen, Marco machte am See direkt an unserem Campingplatz noch ein paar Fotos:

mareike_24

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #55 am: 28.01.2009, 21:32 Uhr »
21.09.2008 Wahweap Campground (Page) 19$ gefahrene Meilen: 122

Schweren Herzens verließen wir Escalante, wir wären gerne noch länger dort geblieben, aber am 22.09. hatten wir ein Permit für Coyote Buttes South und wir wollten am 21.09. schon in Page sein. Am heutigen Tag stand für uns die Cottonwood Canyon Road auf dem Programm. Unser erster Stopp war daher das Visitor Center des Grand Staircase Escalante NMs in Cannonville, da wir uns natürlich über die Straßenverhältnisse und Wetterlage dieses Tages informieren wollten. Wir hatten gehört, dass besonders das südliche Stück recht rau sein sollte, aber wir hatten ja nun schon etwas Off-Road Erfahrung und fühlten uns sicher. Im Visitor Center trafen wir leider einen recht genervten Ranger, der uns nur sagte, dass das Wetter ok sein sollte und die Straße vor allem im Südteil extrem rau. Aha. Und der Weg auf der Brigham Plains Road? Dort wollten wir zu einem Overlook... "So gut wie unbefahrbar" Na toll. Aber wir wollten es trotzdem gern probieren. ;) Ansonsten wollten wir zum Grosvenor Arch und dem Yellow Rock.

Unser Tag war also gut vollgepackt und da erst um 11 Uhr das Visitor Center in Cannonville, am nördlichen Ende der Cottonwood Canyon Road, verließen, fuhren wir am Kodachrome Basin State Park vorbei, den wir eigentlich auch noch gern besucht hätten. Aber wie so oft, muss man entscheiden, was man sich anschauen möchte, weil man einfach immer zu wenig Zeit hat.

Die Ausblicke auf der CCR waren atemberaubend: :clab:


Unser erster richtiger Stopp war der Grosvenor Arch:


Ein sehr kurzer, größtenteils asphaltierter Weg führt zu dem tollen, sehr ungewöhnlichen Arch. Hier ein Blick von unten:

Und hier von etwas weiter weg:


Weiter gings über die wirklich anfangs sehr gut zu befahrene Straße.. Wir wollten im "Candyland" den nächsten Fotostopp einlegen:


Und wir stoppten im wahrsten Sinne des Wortes.. Und zwar richtig. Voller Übermut wollten wir auf einen kleinen Aussichtshügel auf der linken Straßenseite fahren und dort parken. Das dachte ich zumindest. Denn ich hatte gesehen, dass es nur eine Auffahrt, aber keine Abfahrt von dem Hügel gab. :wow: Hier die Auffahrt:


Marco hatte gedacht, dass es an der selben Seite genauso leicht wieder runter geht. Ging es aber nicht.   :help:  Es gab einfach einen Abhang, ca. 1,5 Meter tief. Also fuhren wir mit noch recht gutem Schwung über die Kante. Und hangen auf einmal mit 3 Rädern in der Luft! WAH!!!!!!!!  :schau:  Die beiden Vorderräder hingen über dem Abgrund, hinten rechts der Reifen hing auch komplett in der Luft und das Auto schien zu wackeln. Ich dachte, ich träume. Ich hatte ja gesehen, dass es nicht weitergeht! Aber ich dachte Marco hätte es auch gesehen! Nun hingen wir da. Ich stieg aus und versuchte den Unglücksgrad zu bestimmen. Der Chevy Trailblazer saß komplett auf dem Unterboden auf. 3 Räder hingen in der Luft. Mir rutsche das Herz in die Hose. Wir waren allein und ich begann in eine leichte Panik zu verfallen.. Wie sollten wir bloß wieder freikommen? Wir waren beide fix und fertig. ;( Als erstes versuchte Marco einfach zurückzusetzen. Aber natürlich hatten wir keine Chance.. 3 Räder drehten in der Luft durch und das eine mit Halt konnte nichts anrichten.. Unsere Panik wuchs.. Dann versuchten wir mit einer Gartenschaufel ;-) den Unterboden freizugraben. ;-) Natürlich völlig unmöglich. Dann kam Marco die zündende Idee: Wir hatten Holzscheitel für Lagerfeuer im Kofferraum. Nochmal zur Erklärung: Mir war der kalte Schweiß ausgebrochen, weil ich totale Angst hatte, dass das Auto irgendwie vornüber kippt! Mein Freund meint, dass hätte nicht passieren können. Hätte es wahrscheinlich auch nicht, aber ich hatte totale Panik. Wir legten einen Scheitel unter das rechte, frei in der Luft hängende Hinterrad und Marco versuchte rückwärts zu fahren. Der Scheitel wurde weggeschleudert und das Rad drehte wieder durch. Na toll. Ich sah uns schon 500 Dollar für den Abschleppdienst bezahlen, nur weil wir übermütig gefahren sind. Zu schnell. Einfach gefahren zu sein ohne genau zu sehen, wie es weitergeht. Wir sind bis dahin immer sehr vorsichtig gefahren, aber irgendwann wird man manchmal übermütig.  :seufz:  Ein zweiter Versuch mit den Holzscheiteln folgte. Dieses Mal legte ich einen Fuß hinter die Scheitel, um ihm Halt zu geben. Marco legte den Rückwärtsgang ein und gab ordentlich Gas. Die Hinterreifen bekamen beide Gripp und das Auto bewegte sich. Marco fuhr mit ordentlich Gas zurück und wir waren frei! Endlich. Nach einer Viertelstunde voller Panik und Schwitzen waren wir endlich frei! Zwar zittrig, aber überglücklich. Da kam ein deutscher Mann angefahren, den wir schon zuvor am Grosvenor Arch getroffen hatten. Ihm erzählten wir diese unfassbare Story und er staunte glaub ich nicht gut über unsere Blödheit. :-) Nachher ärgerten wir uns etwas, dass wir kein Foto von dieser unfassbaren Situation gemacht hatten,  :wut1:  aber in dem Moment wollten wir einfach nur freikommen. Hier ein Bild von der Stelle, wo unsere Vorderreifen in der Luft hingen. Man sieht ja die Reifenspuren noch gut:


Nach diesem Schreck fuhren wir sehr bedächtig und ruhig weiter.. Unser nächster Stopp sollte der Yellow Rock sein. Wir parkten unser Auto und machten uns auf den Weg durch ein Flussbett, um dann den Aufstieg zu finden. Dieser war recht steil und steinig. Man musste sehr gut aufpassen, wo man hintritt, damit man nicht auf dem Geröll wegrutschte. Wanderstöcke wären hilfreich gewesen, einfach damit man mehr Halt gehabt hätte. Hier ein Bild vom Aufstieg zurück in Richtung Straße fotografiert:


Nach einiger Kraxelei sahen wir auf einmal den riesigen Yellow Rock vor uns :party:


Wir hatten uns das Sandsteinmassiv nicht SO riesig vorgestellt. Die Farben waren beeindruckend. Hier eine extrem orange Felsformation:


Da der Aufstieg recht anstrengend, es sehr heiß war und uns der Schock des "Fast-Abgeschleppt-Worden-Seins" noch in den Knochen steckte, machten wir erstmal am Fuß des Massivs Pause:


Bin ich nicht schon braun geworden??? Unfassbar, sonst bin ich immer kalkweiß. Es war total warm, aber leider hatte ich ja noch eine Sonnenallergie und die vor allem an den Kniekehlen, also hatte ich eine lange Hose an. Auf dem Massiv war es extrem windig. Wir hatten schönsten blauen Himmel, aber da wir so gegen 13 Uhr dort waren, hatten wir extrem schlechtes Licht zum fotografieren. Vor allem die Bilder von weiter weg sind leider schlecht geworden.

Die Farben waren wirklich beeindruckend. Es mischte sich roter mit orangenem und gelbem Sandstein:


Leider kommt es auf den Fotos nicht so gut rüber. Hier ein Foto vom Gipfel des Massivs:


Nachdem wir das Massiv genug erkundet hatten, brachen wir wieder auf und fanden auf dem Rückweg noch diese Steine:


Es erinnte uns stark an das Boxwork aus der Wind Cave in South Dakota, die wir zwei Jahre zuvor besucht hatten. Der Abstieg machten wir auf demselben Weg und war hinab noch schwieriger für uns zu bewältigen:


Zurück am Auto überlegten wir, ob wir noch die Brigham Plains Road bis zu dem Overlook auf den Cockscomb fahren sollten. Aber irgendwie hatten wir nach dem Steckenbleiben genug vom Offroad-Fahren. Und die Strecke sollte ja auch so schwierig sein. Dafür hatten wir irgendwie keine Nerven. Also fuhren wir die CCR weiter Richtung Süden:


Eine wirklich tolle Strecke. Hier ein Foto von dem trockengefallenen Paria River:


In Richtung Süden wurde die Straße schon etwas schwieriger, aber mit einem 4WD Jeep zu bewältigen.

Unser Weg führte uns weiter nach Page, wo wir uns erstmal einen Campingplatz auf dem sehr komfortablen Wahweap Marina Campground buchten und die Zelte aufbauten. Dort waren wir vor 2 Jahren schon mal und es hat uns gut gefallen. Es gibt saubere Waschmaschinen und Trockner, sowie sehr gute sanitäre Anlagen. Wir gingen noch in Page einkaufen, endlich in einem großen Einkaufsmarkt, wo es vegetarische Nuggets gab! Wir machten uns ein Festmahl am Zelt, ruhten uns ein wenig aus und gingen früh schlafen.

Nachtrag: Manchmal ist man halt einfach nur blöde...  :wut33: ;(

Kessy

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #56 am: 28.01.2009, 23:00 Uhr »
Wahnsinn! Ich glaube ich lese in einem Krimi!  :zuberge:
Aber :shit:, hauptsache es ging alles gut. Ich kann mir gut vorstellen, was Du da nervlich durchgemacht hast in den letzten paar Tagen! Aber rückblickend eine tolle Krimi-Urlaubsstory!  :shock: 8)
Ich harre gespannt auf die Fortsetzung des spannenden Romans !!
Lieben Gruß
Kerstin

PS: Da Eure Strecke einen Großteil unserer geplanten Reisestrecke beinhaltet, sprechen wir oft bei der Planung von "Mareike hat dies...Mareike hat das...." oder kurz: "Auf den Spuren von Mareike" (wie Micha schon so treffend unsere Planung unter ein Motto) gestellt hat ! :winke:

americanhero

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #57 am: 29.01.2009, 04:10 Uhr »
@ Yvonne: der zebra slot ging, da bleibt man im weiteren verlauf eher mit den füßen stecken. es wird nach unten sehr eng und man muss klettern (siehe foto) und kann nicht auf dem boden laufen. der crack in the wall ist extrem eng. man passt da schon durch, aber nur wenn man seitwärts geht.. (siehe fotos)

danke Mareike, da meine Slot Canyon Erfahrungen bisher nur auf den Little Wild Horse canyon beruhen, konnte ich  mir da nichts drunter vorstellen. Ansonsten kann man ja schauen, wie weit man kommt und sich durchquetschen kann. Irgendwann steht dieser Slot auch mal auf der Liste.

Zitat
[

dieses Bild finde ich einfach nur schoen, so richtig ein Suedwest Bild. Toll.


Holy Cow, was fuer ein Abenteuer mit dem Auto!!!  :shock: :shock: :shock: Ich versuche mir gerade vorszustellen, wo dieser Huegel ist, werde aber nicht fuendig. Man, was hattet ihr Glueck. Auch mit dem Yellow Rock. Ich war dort mal 2007 und als ich oben war, da war die Sonne verschwunden. Irgendwann, wenn es mal wieder in die Gegend geht und das Wetter ist schoen, muss ich da noch mal hoch.


Greetz,


Yvonne


Crimson Tide

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #58 am: 29.01.2009, 11:53 Uhr »
 :D  Donnerwetter!

Ich bin ja auch Krimifan, je härter und spannender desto besser, aber was Ihr da so erlebt habt.....das übertrifft ja wirklich jeden Thriller!  :shock: :lol:

Sehr beruhigend, daß du scheinbar guter Dinge und kerngesund diesen spannenden Reisebericht schreibst!  :lol:

L.G. Monika

otrsz

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Re: 4 Wochen Wandern in Utah und Arizona
« Antwort #59 am: 29.01.2009, 12:20 Uhr »
Wow, toller Bericht! Glückwunsch! Jeder hier weiss ja was das alles an Vorbereitungszeit verschlungen hat....und dann läuft eh immer alles anders ;-)


olli