29.05.2006 Tropic- Kodachrome S.P. – Grosvenor Arch – Escalante – Hole in the Rock Road Beim Auschecken werde ich gefragt, ob wir beide Nächte bezahlt haben, was ich zuerst guten Wissens bejahe. Wir fahren zum Kodachrome State Park, laufen den Angel Palace Trail, wo wir einen schönen Ausblick von oben haben. Vielleicht sind wir die einzigen, weil es noch recht früh ist.
Anschließend geht es über eine dirt road weiter zum Shakespear Arch. Dort ist ein Flyer erhältlich, der Erläuterungen zur Flora enthält. Wir laufen nicht den Sentinel Trail-Rundweg sondern nur den kürzesten Weg zum Shakespear Arch, finden jedoch nicht, dass es sich lohnt. Über eine etwas rauere, aber von normalen Pkws gut zu befahrene, dirt road, geht es zum Grosvenor Arch, unserer Meinung auch kein „Must see“, Da kommt eher der Spruch „ der Weg ist das Ziel“ zum tragen.
Da meine Bedenken bezüglich unserer „Zeche“ sich erheblich verstärkt haben, beschließen wir, nach Tropic zurückzufahren, zumal es wirklich kein großer Umweg ist. Inzwischen steht wieder jemand anderes am Empfang und bestätigt, dass wir nur für eine Nacht bezahlt hatten. Das Zimmer war den Preis zwar nicht wert, aber wir können guten Gewissens unsere Reise fortsetzen. Wir verstehen nicht, warum nicht gleich beide Nächte berechnet wurden, aber was soll’s. Da wir schon mal in Tropic sind, kaufen wir ein, wer weiß, wie das Angebot in Escalante ist.
Ca. um 13.30 h halten wir am ersten Motel (Circle-D) in Escalante und wollen die Frau im Garten nach einem Zimmer fragen. Sie verweist uns ein paar Häuser weiter. Ich frage noch mal nach, weil schließlich kein „no vacancy“-Schild draußen hängt und so stellt sich heraus, dass sie dachte, wir wollten zu Mittag essen. Sie zeigt uns zwei Zimmer, wir entscheiden uns für das mit $ 50 preiswertere, da das teurere keine Mikrowelle hat und näher zur Straße liegt. Die Preisgestaltung verstehe, wer will. Gis stellt dann fest, dass die Betten irgendwie schräg stehen, d.h. das Fußende liegt höher als das Kopfende, aber jetzt ist es zu spät, nun haben wir es für eine Nacht gebucht (und haben trotzdem gut geschlafen). Wir essen draußen zu Mittag (wie meistens Toast etc) und für meinen Cappo ist auch gesorgt, denn als ich der Vermieterin mein Anliegen schildere, leiht sie uns drei Kaffeebecher, die wir in der Mikrowelle benutzen können. Ich bin zufrieden!
Während Gis sich ausruht, erstehen Christian und ich beim Einkaufen noch ein Glas Gurken (hat sich ja gelohnt!). Um 15.30 h machen wir uns auf dem Weg zur Hole-in-the-rock-road. Gis möchte gerne die Flaggen auf dem Friedhof filmen (Memorialday), ich vertröste ihn jedoch auf den Rückweg bzw. auf morgen, da mir die Zeit für den Devils Garden und den Peek-a-boo Slot Canyon etwas knapp erscheint. Er wendet zwar ein, dass die Flaggen morgen schon abgenommen sein könnten, gibt aber nach. Nach ca. 26 Meilen zweigt von der Hole-in-the-rock-road eine ca. 1,7 Meilen lange Piste zu dem Parkplatz für die Slotcanyons ab, den wir gegen 17.00 h erreichen. Dieses letzte Stück ist ziemlich rau, aber bei vorsichtiger Fahrweise ohne weiteres zu bewältigen. Es geht hinab zur Coyote Gulch. Der Abstieg ist natürlich recht easy, es kommen uns auch einige entgegen, so dass es nicht schwer ist, den Weg zu finden. Sicherheitshalber habe ich mir auch eine kurze Wegbeschreibung aus dem Internet ausgedruckt. Unten angekommen und dem Flussbett nach links gefolgt, trifft man auf einen Seitencanyon. Die ca. 15-20 m hohen Felswände stehen am Anfang noch relativ weit auseinander, je weiter man hineingeht, verengen sie sich auf ca. 2 Meter.
Es ist ein netter Auftakt für den Peek-a-Boo, der weiter rechts des Flussbettes liegt. Der Eingang des Peek-a-boo ist in ca. 4 m Höhe. Als Einstiegshilfe lehnt ein gespreizter Baumstamm am Felsen und teilweise sind kleine Tritte in den Fels geschlagen. Christian ist flink wie ein Wiesel und schnell oben, Gis und ich trauen uns das ganze leider nicht zu. Ich hatte aber gelesen, dass es eine Alternative gibt: Man geht die Sanddüne links am Eingang nach oben, dort angekommen wendet man sich nach rechts. Dann wieder nach halbrechts und erreicht so die Krone des Canyons. Auf dieser geht man jetzt halblinks weiter und kommt so direkt in den hinteren Teil des Peek-a-boo Canyon. Ein kurzer Sprung und man steht bereits mittendrin. Gesagt –getan. Gis ist es zu anstrengend, er macht sich langsam auf den Rückweg. Mich kann jedoch nichts davon abhalten, denn was ich bisher darüber gelesen hatte, reizt mich ungemein. Leider werden Christian und ich, trotz der Beschreibung nicht fündig. Denn wo wir sind, ist es leider nicht nur ein kleiner Sprung ins Innere. Ich gebe jedoch so schnell nicht auf und irgendwie finden wir wirklich eine Stelle, wo ich mit Christians Hilfe ins Innere gelange.
Die ersten Meter sind noch recht relaxt, aber dann verengt sich es sich so sehr, dass Christian mit seinem Rucksack Schwierigkeiten hat. Schließlich bekommen wir auch noch „Gegenverkehr“ von zwei jungen Männern, aber das meistern wir nach kurzer Verständigung problemlos. Der Canyon gehört zu den absoluten Highlights unseres Urlaubes, nur etwas mehr Zeit zum Genießen hätte ich gerne gehabt. Da Gis schon vorgegangen war und es schon gegen 18.00 h war, beeilen wir uns. Keiner kommt uns mehr entgegen. Für den Rückweg zum Parkplatz brauchen wir keine 20 Minuten, ich jedoch eine Sauerstoffmaske J. Neben unserem Pkw steht nur noch ein anderer dort, vermutlich von denen, denen wir im Peek-a-boo begegnet sind. Danach fahren zum Devils Garden mit den schönen Felsskulpturen. Auch hier lohnt sich wieder ein ausgiebiges Film- und Fotoshooting.
Der Devils Garden ist gut besucht, verwundert sind wir nur, dass keiner die Grillplätze nutzt, wir leider auch nicht. Gegen 20.30 h sind wir zurück in Escalante, das restliche Tageslicht würde Gis reichen, um die Flaggen am Friedhof aufzunehmen, aber…sie sind schon abgenommen worden. Das tut mir nun leid, aber Gis trägt es mit Fassung
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Meilen: 159