Okay, ich gebs ja zu - ich bin der absolute Versager, wenn's ums Beschränken bei Bildern geht ... ich brauche wieder zwei Teile für diesen Tag - wir haben auf der Olympic Peninsula absolut volles Programm - ich möchte keine Minute dort vergäuden!
Tag 6: Teil 1 Wasserfälle und Vögel
Wie schon die anderen Tage sind wir früh auf den Beinen. Das Frühstück im Super 8 in Port Angeles ist ... hm ... irgendwie fürchterlich!! Der Muffin bleibt mir fast im Mund stecken, so pappig ist der und von den Waffeln reden wir mal lieber gar nicht ..... gestern im Super 8 in Bremerton war das Frühstück echt lecker, mit frischen Früchten und auch die Muffins waren besser. Aber was solls - ich bin trotzdem gut gelaunt. Heute machen wir erstmal einen Wasserfalltag. Erstes Ziel ist der Madison Fall. Durch wunderschönen alten Wald geht es zum Wasserfall. Wie schon gestern auf der Hurricane Ridge wimmelt es nur so von Stechmücken.
Weiter geht es zum Lake Crescent.
Gleich beim ersten Aussichtspunkt, wo wir aussteigen, sehe ich einen großen Vogel auf einem Baum landen. War das etwa ...??? .... Tatsächlich - da sitzt mein erster wilder Weißkopfseeadler. Leider zu weit weg, um ein gutes Bild zu kriegen ... aber das ist so toll und ich freu mich so, dass dieses Bild hier unbedingt reingehört.
Wir parken an der Ranger Station und laufen den Weg zu den Merrymere Falls. Den Kindern bin ich wieder mal zu langsam und sie wollen vorlaufen. Wir sind einverstanden und so ziehen Miss15 und Miss17 los und mein Mann und ich folgen etwas langsamer, weil ich ein paar Bilder mache. Unterwegs kommen wir zu einer Brücke, unter ihr fließt ein netter kleiner Bach.
- wir schauen uns den Bach näher an, als ein Vogel angeflogen kommt. Er setzt sich auf einen Stein und fängt an zu hoch und runter zu wippen. Das sieht lustig aus.
Plötzlich stürzt er sich ins Wasser
und fängt einen Fisch.
Was für ein cooler Vogel! Ich beobachte ihn noch eine ganze Weile. Vom Ranger erfahre ich später, dass das ein American Dipper ist und er tatsächlich unter Wasser fliegt.
Schweren Herzens trenne ich mich erstmal von dem kleinen Kerl und laufen den Rest des Weges zum Wasserfall, der mir wirklich gut gefällt, genauso wie der Wald. Das Moos hängt von den Bäumen und es ist, als wollten uns die Bäume die Hände reichen. Ich fühle mich pudelwohl .... Baumschluchten finde ich im Gegensatz zu Häuserschluchten total beruhigend. Ja ja ja ... so habe ich mir das hier vorgestellt. Ich fühle mich wie zu Hause - am liebsten würde ich hier auch Wurzel schlagen und niemals mehr weggehen. Am Wasserfall treffen wir auch unsere zwei Mädels wieder.
Beim Zurückgehen fehlt plötzlich Miss17. Da der Weg am Wasserfall einen Kreis macht, weiß keiner so recht, wo sie ist ... noch hinten irgendwo auf dem Rundweg oder schon wieder in Richtung Auto. Mein Mann rennt nochmal den ganzen Weg zurück - keine Miss17 ... also schnell zurück zum Auto ... mein Mann geht mit Miss15 vor, ich darf zurückbleiben - schließlich wissen wir ja nicht so genau, ob sie nicht doch noch irgendwo hinter uns ist. Jetzt so ganz alleine, nehme ich mir die Zeit, mich am Bach nochmal hinzusetzen. Der American Dipper ist noch da und ich schaue ihm eine ganze Weile beim Fischen zu, während die Menschenmassen (und es ist wirklich viel los auf dem Trail) auf dem Weg an mir vorbeigehen und die eigentliche Attraktion auf dem Trail gar nicht mitbekommen. Irgendwann treffe ich dann auch wieder auf meinen Mann und den Rest der Familie. Miss17 istr schon ganz besorgt gewesen, weil sie uns nicht mehr gefunden hat. Wir erkären den Mädels, dass sie nur noch vorgehen dürfen, wenn sie auch zusammen bleiben.
Auf dem Rückweg gehe ich noch zum See hinunter für einen letzten Blick. Dort beobachte ich eine Gruppe Enten. So lustige Enten hab ich noch nie gesehen. .... sie schwimmen und plötzlich springen sie hoch aus dem Wasser und schnappen sich eine Mücke aus der Luft ... klasse!!!!
Wieder steigen wir ins Auto und steuern den nächsten Wasserfall an. Sol Duc Falls .... schon der Weg dortin lohnt sich wieder. Der Wald mit den Farnen und dem Moos und den majestätischen Bäumen. Ich finde das klasse, dass alles so gelassen wird, wie es ist, denn auch die toten Bäume bieten ja so vielen Tieren wieder Unterschlupf
..... wir beobachten auch wieder Vögel, klein und dunkel sind sie und hüpfen auf dem Boden herum .... sie sind so schnell, dass ich sie mit dem Fotoapparat nicht erwische. Da sie ihre Schwänzchen so hochhalten wie ein Zaunkönig, vermute ich, dass es sich um irgendeine Wren Art handelt. Die Sol Duc Wasserfälle sind dann ganz anders als die ersten beiden. Gewaltig donnern sie in die Schlucht. Ich habe Glück, dass die Sonne noch nicht den ganzen Wasserfall anstrahlt und mache schnell ein Bild.
Bald gehen wir zum Auto zurück - jetzt geht es nach Forks in unser Hotel, das Forks Motel. Das Zimmer ist ganz okay, aber ich kriege die Internetverbindung nicht richtig zum Laufen, dabei würde ich so gerne den nächsten Teil vom Reisebericht einstellen.