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Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 21930 mal)

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DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #45 am: 07.11.2016, 23:36 Uhr »
29.8.16

Früh klingelte der Wecker. Um 8:00h sollte die Cruise losgehen, um 7:00h war checkin.
Nach einer Dusche, die wegen der engen Dusche mit ein paar Verrenkungen verbunden war, ist mir zunächst mal aufgefallen, was ich bei meinem Einkauf vergessen hatte. Ich hatte zwar Kaffee aber nichts, um ihn drin zu machen. Eigentlich hatte ich mir so eine French Press Kanne kaufen wollen. Bei Safeway gab es aber keine und danach habe ich es vergessen. Also ohne Kaffee los!
Checkin im Büro der Cruiseline war in 2 Minuten erledigt und nur ein paar Meter entfernt gab es eine Espressobude. Gerettet! Nach einem doppelten Espresso gefolgt von einem Cappuchino mit einem Extra Shot Espresso und einem Muffin fühlte ich mich fit für die Dinge, die da kommen sollte.

Und die Augen waren jetzt auch weit genug auf, um ein Foto vom Hafen zu machen.



So langsam bin ich schon mal zum Pier runter geschlendert und habe „mein“ Schiff für heute gesucht   - die Orca Voyager, ein flotter Katamaran.



Jetzt trudelte auch die Besatzung ein und schließlich durften wir aufs Schiff. Obwohl es morgens früh noch recht kühl war, habe ich mir ein Plätzchen draußen gesucht. Der Himmel war wolkenlos und in der Sonne würde es sicher bald wärmer werden.

Pünktlich um 8:00h liefen wir aus und konnten den Blick vom Wasser aus auf den Hafen genießen, den eben die ersten Sonnenstrahlen erreichten.





Das erste „Opfer“ der versammelten Fotogier der Mitreisenden war ein verschlafener Sea-Otter, der noch nicht mal die Augen ganz auf bekommen zu haben schien.



Da bei dem Otter aber so gar keine Action aufkommen wollte, gab der Kapitän bald wieder Gas. Wir hatten schließlich ein paar Meilen zurück zu legen. So bei voller Fahrt, zog es ganz ordentlich auf dem Außendeck aber da jetzt gleichzeitig die Sonne über die Berge rechts und links des Fjords kam, war es trotzdem gut auszuhalten.



Jetzt war Zeit, ein bisschen die Landschaft zu genießen. Rechts und links zogen Gletscher vorbei (oder wir an ihnen) und interessante Felsformationen.









Aber es gab auch immer wieder Tiere zu sehen. Erst diesen Bald Eagle



und wenig später die ersten Seehunde.



Egal ob einzeln oder sogar mehrere auf einem Haufen – sie sind immer erstaunlich schwer zu entdecken. Wenn sie sich nicht rühren sind sie kaum von den Felsen zu unterscheiden.





Kurze Zeit später tauchten auf der anderen Fjordseite die größeren Cousins der Seehunde auf.  Eine größere Gruppe Seelöwen hatte es sich auf den Felsen einer Insel im Fjord gemütlich gemacht.





Wir sind eine ganze Weile immer wieder möglichst na am Ufer hin und her geschippert und hatten so die Gelegenheit, ihr Sozialleben ein wenig zu beobachten.



Die Seelöwen-Insel:



Es gab auch Zeiten, wo nichts interessantes zu sehen war. Aber man braucht ja auch Zeit für Selfies ;)



Umkehrpunkt und gletschertechnisches Highlight der Tour war der Aialik Glacier.

http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160829/content/images/large/20160829-_K2A9506.jpg

(Pano in größer durch Klick aufs Bild)

Gletscherdetails:




Interessant fand ich die völlig unterschiedliche Farbe n des klaren grünen Meerwassers und des grauen trüben Wassers des Gletscherflusses, die noch bis in einiger Entfernung vom Gletscher klar getrennt waren.





Eigentlich war es inzwischen ein angenehm warmer Tag geworden, an dem man es  an windgeschützten Stellen gut im T-Shirt aushalten konnte. Aber hier direkt vor dem Gletscher fühlte man sich wie in einer Kühlkammer. Schon erstaunlich, wie sehr das Eis die Umgebung herunter kühlt.

Als wir wieder aus dem Gletscherfjord heraus kamen, sahen wir diese Ansammlung von Seevögeln, die nach Aussage des Kapitäns ein Hinweis darauf sein könnten, dass dort Buckelwale fischen (sie warten auf die Reste).



Wir haben ein paar langsame Runden um die Stelle gedreht aber ein Wal ließ sich nicht sehen.  Aber das größte, was ,ot vor die Linse kam, war dieser Horned Puffin.



Dann genießen wir halt noch ein wenig die schöne Küste.



Eine kleine Weile später wurden se zwar nicht durch Seevögel angekündigt aber da waren sie trotzdem: Buckelwale!







Das mit der Schwanzflosse geht eindrucksvoller aber immerhin !  ;)

Nachdem wir uns von den Walen losgerissen hatte, war eine kleine Insel mit den letzten Puffins der Saison unser Ziel. Nachdem der Nachwuchs flügge ist, zieht es die Puffins im Herbst wieder aufs offene Meer und sie kommen erst im nächste Frühjahr zur neuen Brutsaison wieder.





Das war das Inselchen mit den Puffins



Inzwischen war es dank der interessanten Tierbeobachtungen recht spät geworden, so dass er Kapitän ein wenig Gas geben musste, um pünktlich wieder im Hafen zu sein. Schließlich wartete dort schon der Reisebus, der einen Teil der Gäste wieder zurück nach Anchorage bringen sollte.
Auch wenn es auf dem Schiff einen Lunch gegeben hatte mit gar nicht mal so schlechtem Seafood-Chowder, hatte ich Hunger. Ich habe mir also zuerst ein Restaurant am Wasser gesucht, und es mir mit Seafood und einem kühlen Bier gut gehen lassen.  Anschließend war ich shoppen und habe eine Kaffeekanne („French Press“) erstanden. Damit war die morgendliche Koffeinzufuhr gesichert!
Den Rest des Nachmittages habe ich damit verbracht, die Sonne zu genießen und mir im Milepost und im Netz anzuschauen, was mich die nächsten Tage erwarten würde.

Abends gab es eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank (Lachs-Sandwich) und dann rief bald laut und vernehmlich das Bett.
Gruß
Dirk

Culifrog

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #46 am: 08.11.2016, 05:59 Uhr »
Selfie ist immer gut :lol: Ich freue mich immer zu sehen, wer hinter den Berichten oder tollen Fotos steckt.
Die Seelöwen sind cool. Stinken die auch so wie die Robben in Südafrika? :lol:
Freue mich auf die weitere Reise, obwohl das Highlight mit den Bären wohl bereits vorbei ist. Das war ja mal was, so nahe wie die bei Euch vorbeispaziert sind!
Liebe Grüsse
Gaby

kuschelwuschel

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #47 am: 08.11.2016, 07:50 Uhr »
Top Bericht und Bilder, die ich jetzt zumindestens sehen. Die Bilder in der ersten Hälfte bekomme ich nicht angezeigt. Hast Du denn Ablageort oder irgend etwas anderes geändert?

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #48 am: 08.11.2016, 08:25 Uhr »
Die Bilder der ersten tage leigen alle bi Photobucket und ei haben zurzeit dauernd Probleme. Daher habe ich mir jetzt endlich eigenen Webspace angeschafft damit das nicht mehr passiert.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #49 am: 08.11.2016, 12:13 Uhr »
Die Bilder der ersten tage leigen alle bi Photobucket und ei haben zurzeit dauernd Probleme. Daher habe ich mir jetzt endlich eigenen Webspace angeschafft damit das nicht mehr passiert.

Und meine Tastatur hat eine Macke ;)
Gruß
Dirk

MisterB

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #50 am: 14.11.2016, 14:14 Uhr »
Hi.
Sag mal. Habe ich es nicht mitbekommen und die Reise ist zu Ende? Wäre schade. Hatte mich auf noch mehr Alaska Bilder gefreut, weil das ist, nach dem ich mich mit den drei Tagen rund um Anchorage schon selbst angefeixtem habe, noch mein nächstes Ziel wo ich gerne nochmal hin will.

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
http://www.berndsteinke.de


usa2008

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #51 am: 14.11.2016, 16:48 Uhr »
Ja, ich schau auch jeden Tag, ob´s weiter geht, aber nix passiert  :zuck:


DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #52 am: 18.11.2016, 17:39 Uhr »
Bin gerade beruflich in Chicago und habe daher keine Zeit Nächste Woche geht es weiter!
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #53 am: 27.11.2016, 17:24 Uhr »
Nächste Woche geht es weiter!
Puh, gerade noch geschafft! ;)

30.8.16

Heute standen 2 Gletscher und die Fahrt nach Whittier auf dem Programm. Nach dem Frühstück habe ich in aller Ruhe zusammen gepackt und bin die paar Meilen bis zum Exit Glacier gefahren, der sozusagen am Ausgang von Seward liegt. Vom Parkplatz führt eine leichte kleine Wanderung zur Kante des Gletschers.





Erschreckend waren die Schilder am Wegesrand, die zeigten, wie weit der Gletscher in den letzten Jahrzehnten zurück gewichen ist, und wie sehr sich dieser Prozess in den letzten Jahren beschleunigt hat.






iPhone-Pano (klick für großes Bild)

Auf dem Rückweg bin ich noch zum Rand der Ebene gelaufen, durch die das Wasser von Gletscher abfließt, und habe Mini-Eisberge geknipst ;)



Die Fahrt von  Seward über die Kenai Halbinsel nach Norden verlief ereignislos.
Unterwegs habe ich eine Kaffeepause am Tern Lake eingelegt.



Sehr hübsche Ecke da. Ich war fast versucht, hier meine Zelte für die Nacht aufzuschlagen und noch etwas die schöne Landschaft zu genießen. Aber erstens wäre das am nächsten Morgen etwas weit gewesen (ich musste ja in Whittier die Fähre nach Valdez erreichen) und zweitens hatte ich ja noch ein Ziel an diesem Nachmittag. Also bin ich weiter gefahren und diesmal bin ich den Wegweisern zum Portage Glacier gefolgt und war pünktlich für die letzte Bootsfahrt des Tages dort.



Portage Lake


Irgendwo dort hinter der Ecke muss der Gletscher sein.


Portage Glacier

Auch hier war wieder der Kühlschrank-Effekt des Gletschers bemerkenswert. Während man es ansonsten bei Windstille in der Sonne gut im T-Shirt aushalten konnte, war es direkt vor dem Gletscher eisekalt, obwohl wir immer noch einige 100m von der Gletscherfront entfernt waren.
Wir sind eine ganze Zeit lang vor dem Gletscher hin und her gefahren, aber er wollte sich nicht überreden lassen, zu kalben.
Immerhin hatte ich so Zeit für ein paar Fotos.







Auf dem Rückweg war Zeit einen Blick auf das gegenüberliegende Ufer zu werfen, wo einige Wasserfälle zu sehen waren.



Eigentlich hatte ich vor gehabt, noch nach Whitter zu fahren aber  die Landschaft um den Portage Lake hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschieden Habe, dort die Nacht zu verbringen. Die Fähre nach Valdez am nächsten Tag ging ja erst um 11:45h, so dass genug Zeit war für die letzten paar Meilen und den Tunnel.

Bei einem Gin Tonic habe ich vor meinem Camper die Nachmittagssonne genossen und den Tag ausklingen lassen.
Was das Wetter angeht, darf es von mir aus durchaus noch ein paar Tage so weiter gehen ;)
Gruß
Dirk

Culifrog

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #54 am: 27.11.2016, 18:52 Uhr »
Schön, dass es weitergeht :-)

Den Kühlschrankeffekt des Gletschers kenne ich aus meiner Jugend, als ich in einem J+S-Bergsteigerlager im Engadin war. Jeden Tag bekamen wir heissen Tee mit, was wir in Anbetracht des Sommerwetters gar nicht toll fanden. Als wir dann auf den Gletscher gingen, kühlten wir den Tee. Was hätten wir später darum gegeben, in diesem Kühlschrank einen Schluck unseres heissen Tees zu trinken ;-)

Liebe Grüsse
Gaby

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #55 am: 28.11.2016, 19:42 Uhr »
31.8.16

Nach dem Frühstück habe ich mich gleich auf den Weg gemacht, da ich nicht so recht einschätzen konnte, wie viel Zeit mich der Tunnel kosten würde. Letztlich hatte ich das optimale Timing und musste nicht mehr als 2 oder 3 Minuten vor dem Tunneleingang warten.
So hatte ich nach dem Checkin noch Zeit, mich ein wenig im Ort umzuschauen und einen Kaffee zu trinken. Allzu viel gab es allerdings nicht zu sehen.





Nachdem ich mich in die Wartespur für die Fähre eingereiht hatte, fiel mir dieser VW-Bus auf.



Er gehörte einem älteren Ehepaar (sicherlich um die 70) , die damit von Kap Horn (Ushuaia) bis zur Nordküste Alaskas unterwegs waren. 40.000km sicherlich angefüllt mir Abenteuern und tollen Erlebnissen. Zwischendurch waren sie einmal zurück in der Heimat aber ansonsten seit 1 Jahr auch Achse. Die beiden hatten vorher schon einmal eine ähnliche Tour durchs südliche Afrika gemacht.
Klasse! So könnte ich mir meinen Ruhestand auch vorstellen! ;)

Bei wiederum schönstem Wetter lief die Fähre aus dem Hafen von Whittier aus.



Ich habe mir ein windgeschütztes Plätzchen an Deck gesucht und die Sonne genossen.  Zeit dazu war genug, denn die Fahrzeit der Fähre waren satte 8 Stunden.

Unterwegs hatte man immer mal wieder einen schönen Blick auf den einen oder anderen Gletscher. Früher konnte man wohl von der Fähre aus den Columbia Glacier bewundern, heute ist der nicht mal mehr zu sehen, weil er sich so weit in die Bucht zurück gezogen hat.





Dazwischen habe ich ein wenig gelesen, Hörbuch gehört, gegessen, ein Nickerchen gemacht oder mich mit Fotospielereien auf dem Schiff beschäftigt.



Außer Gletschern waren immer mal wieder ein paar kleine vorgelagerte Inseln oder Seastacks zu sehen.







Wildlife machte sich leider rar. Bis auf einen Buckelwal weit weg am Horizont und ein paar Möwen wollte an dem Tag nichts zu unserer Unterhaltung beitragen.

Ein Grund, warum die Überfahrt so lange dauerte, war, dass wir nicht direkt nach Valdez gefahren sind sondern zuerst Cordova angelaufen haben.



Dort wollte ein einziger Passagier von Bord gehen und der hat es sich dann wieder anders überlegt und ist mir nach Valdez gefahren, weil das Auto, das ihn in Cordova abholen sollte, nicht erscheinen war.
Immerhin sind wir nicht exakt die gleiche Route wieder zurück gefahren.



Irgendwann war dann endlich die Bucht von Valdez erreicht.



Beim letzten Licht des Tagen liefen wir in den Hafen ein. Ich hatte keine Lust mehr, noch groß nach einem netter gelegenen Platz zu suchen und habe gleich den Campground mitten in Valdez genommen.

Mann! So ein Tag angefüllt mit nichts tun kann ganz schön anstrengend sein! ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #56 am: 06.12.2016, 20:36 Uhr »
1.9.16

Nach 2 Fahr- bzw Fährtagen war mal wieder etwas  „Programm“ angesagt.  Eine Schiffstour zum Columbia Glacier stand auf dem Programm.  Checkin 10:00h, Abfahrt 11:00h. Da bleib vorher genug Zeit für Kaffee und Frühstück.

Gebucht hatte ich am Vorabend online bei Stan Stephens Cruises (war glaube ich der einzige, der noch nicht Winterpause hatte).


Blick auf den Hafen


Office auf Stelzen und „unser“ Schiffchen.

Pünktlich um 11:00h legten wir ab und ließen Valdez hinter uns.



Auf der anderen Seite der Bucht liegt das Ende der Alaska Pipeline mit den diversen Öltanks und dem Ölhafen.



Seit dem Unfall der Exxon Valdez sind für alle Öltanker Lotsen und Schlepper Pflicht.



Noch bevor wir die Bucht von Valdez verlassen hatten, gab es das erste Highlight:
Diverse Sea-Otter ließen sich auf dem Wasser treiben und genossen die Sonne.





Es macht Spaß, diese Tierchen zu beobachten und zu knipsen. Es sieht einfach cool aus, wie sie so völlig entspannt auf dem Wasser treiben.





Kurz vor der Ausfahrt aus der Bucht, lockern einige Sea-Stacks das Bild auf.







Auch in Alaska ist man nie unbeobachtet ;)



An der gegenüberliegenden Steilküste war ein durchaus eindrucksvoller Wasserfall zu bewundern.



Nachdem wir die Bucht verlassen hatten, dauerte es nicht lange bis ein paar Seelöwen auf einer Boje ein farbenfrohes Motiv abgaben.





Die waren aber nur die ersten Vorboten einer größeren Seelöwen-Kolonie auf einigen Felsen am Fuße der Steilküste.





Die meiste Zeit lagen sie nur faul herum. Ein bisschen Action gab es immer nur dann wenn ein Neuankömmling einen Platz auf den Felsen beanspruchte.





Ein Stückchen weiter nisteten an der Küste einige Horned Puffins. Bzw. sie hatten dort genistet und ihren Nachwuchs groß gezogen. Jetzt bereiteten sie sich darauf vor, die nächsten Monate auf See zu verbringen.



Die Startversuche sind immer wieder nett anzusehen.



Die Länge der Startbahn hätte wohl auch für eine 747 gereicht ;)




Geschafft!

Aber auch ein paar etwas größere Tierchen ließen sich sehen. Erst nur in der Ferne



aber dann auch von nahe zeigten ein paar Buckewale ihre klassischen Tauchmanöver.







Dabei durften wir ihnen gleich mehrfach zuschauen.






Kurze Zeit später zeigten die ersten Eisberge a, dass wir uns dem Ziel unserer Bootstour näherten.




Eis-Fata Morgana



Die Eisberge waren nicht nur als Fotomotiv beliebt sondern auch als Fortbewegungsmittel für Sea-Otter.





Dann hatte wir aus der Ferne den ersten Blick auf den Gletscher.



Noch vor 20 Jahren hätten wir an der Stelle schon auf festem Eis gestanden. Seit 1980 hat sich der Gletscher um ca. 20 km zurückgezogen und 500m an Dicke verloren. Dabei hat er zeitweise bis zu 7 Kubikkilometer an Eisbergen pro Jahr produziert. Der Gletscher fließt mir einer Geschwindigkeit von 2m pro Tag ins Meer. Er ist immer noch ca. 800m dick, bedeckt eine Fläche von 1000 Quadratkilometern und die Gletscherfront ragt ca. 50-80 Meter über die Wasseroberfläche.
Während der Gletscher weit in die Bucht hinein ragte, sind es heute 2 Gletscherzungen am Ende der Bucht, die über 6km auseinander liegen. Man nimmt an, dass der Rückzug des Gletschers bis ca. 2020 weitergehen wird bis er  sich bis auf die darunter liegende Landzunge zurückgezogen hat und damit den Kontakt zum Wasser verliert.



Vor dem östlichen Teil trieben jede Menge Eisberge, so dass wir nicht besonders nahe heran kamen. Also sind wir nach Westen abgebogen, wo wir bis auf wenige Km an die Gletscherfront heran kamen.







Natürlich gibt es auch hier wieder ein Pano

(Klick aufs Bild für große Variante)

Auf den ersten Blick sah das alles nach einer ziemlich leeren Eiswüste aus. Aber dann entdeckte ich den ersten Seehund.



Und wenn man erstmal einen gesehen hat, fallen einem auch die vielen anderen auf ;)



Nach ca. einer halben Stunde vor der Gletscherfront drehten wir um und auch auf der Rückfahrt gab es natürlich diverse Eisberge zu bewundern.





Ein letzter Blick zurück


Die Seeotter schienen sich inzwischen vermehrt zu haben.







Die Rückfahrt verlief ansonsten mehr oder weniger ereignislos. Weitere Tiersichtungen gab es nicht mehr, wobei unsere Kapitänin auch ziemlich auf die Tube drückte, weil wir schon recht spät dran waren.



Für ein paar Landschaftsbilder hat es aber doch noch gereicht.



Fazit: Must see bzw, must-do! Hat mir insgesamt noch besser gefallen als die Kenai-Fjords Tour.
Allerdings gab es heftige Verluste zu beklagen: Meine Lieblings-Baseball–Kappe wurde ein Opfer des Windes und ruht jetzt am Grunde des Prince William Sounds. :-(
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #57 am: 06.12.2016, 22:03 Uhr »
Als kleine Illustration, wie weit der Gletscher schon zurück gewichen ist.
Ich habe so einen GPS-Empfänger für meine Kamera, mit dem dann die GPS-Daten in die EXIF-Dateien geschrieben werden. In Lightroom kan man sich dann die Fotostandorte in Google Maps anschauen.

Demnach habe ich meine Gletscherbilder an Land gemacht.



Und wie gesagt, wir waren noch ein paar km von der Gletscherfront entfernt.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #58 am: 09.12.2016, 15:04 Uhr »
2.9.16

An dem Morgen hieß es zumindest vorübergehend Abschied nehmen von der Küste.  Die Fahrt ins Landesinnere nach Tok stand auf dem Programm. Von Valdez aus folgte ich dem Richardson Highway nach Norden. Bei der Original Valdez Townsite habe ich kurz gehalten und mir die Info-Tafeln angeschaut aber keine Fotos gemacht. Hier stand Valdez bis es bei dem großen Beben von 1964 komplett zerstört wurde. Es ist nicht mehr viel zu sehen (deshalb auch keine Fotos).

Erstes landschaftliches Highlight war der Keystone Canyon, durch den der Lowe River fließt.



Hier findet man nach beieinander 2 Wasserfälle.  Zuerst   links (nördlich) der Straße die Horsetail Falls:



Nur ca. eine habe Meile weiter findet man am anderen Ufer des Lowe Rivers die Bridal Veil Falls



Wieder ein Stück weiter liegt dieser alte Railroad Tunnel.



Überbleibsel einer Bahnlinie von Valdez nach Copper Center im Inland, die wenn ich es richtig verstanden habe, nie fertig wurde, weil sich die  9 beteiligten Gesellschaften lieber gegenseitig bekriegt haben, statt Schienen zu bauen.
Am Ausgang den Keystone Canyons öffnet sich die Landschaft und man fährt durch eine weite Flussebene.





Anschließend geht es über diverse Serpentinen stetig in die Höhe. Etwas unterhalb der Passhöhe findet sich ein hübscher kleiner See. (Blueberry Lake State Recreation Site).





Schließlich erreicht man die Passhöhe des Thompson Pass. Obwohl der Pass nur etwa 800m hoch ist, befindet man sich schon oberhalb der Baumgrenze und hat eine grandiose Aussicht in fast jede Richtung.







Selbst bei dem harten Licht um die Mittagszeit fand ich die Ausblicke grandios.  Wenn ich noch einmal in die Gegend komme, werde ich auf jeden Fall eine Nacht dort oben verbringen, um hier zur golden hour und bei Sonnenuntergang und –aufgang zu knipsen. Es gibt Platz genug, um dort oben wild zu campen und diverse Spuren zeigen, dass das auch regelmäßig getan wird.

Wenige Kurven weiter liegt links der Straße der Worthington Glacier, dem ich ebenfalls einen kurze Besuch abgestattet habe.



Auch hier kann man nachvollziehen, dass sich der Gletscher bereits weit zurück gezogen hat.



Den besten Blick hat man eigentlich ein Stück weiter von der Straße aus.



So langsam wurde es jetzt rundum immer herbstlicher. Und auch wen die Straße teilweise ewig schnurgerade verlief wurde es wegen der wechselnden Ausblicke nie langweilig.







Jedes Mal wenn ich mir vorgenommen hatte, jetzt aber mal Gas zu geben und ein paar Meilen zu schaffen, zwang mich der nächste Ausblick zum anhalten.



Irgendwie habe ich es aber doch geschafft, mich langsam nach Norden vor zu arbeiten. Unterwegs hatte man ab und an einen Blick auf eine Pumpstation der Erdöl-Pipeline aber nichts besonders fotogenes
Sehr fotogen war dagegen der Blick vom Willow Lake Viewpoint auf den See und die Wrangell Mountains dahinter.



Dort stand irgendwo, dass in dieser Richtung die nächste Straße in 250 Meilen kommt (der Alaska Highway). Dazwischen ist pure Wildnis – faszinierend!
Ca. 15 Meilen weiter kam der Abzweig um Copper Center Loop.  Da ich bis hierher für 100 Meilen schon gute 4 Stunden gebraucht hatte, habe ich nur einen Blick auf den Klutina River geworfen.



Dann war ich noch schnell tanken an der modernste Tanksäule, die ich seit langem gesehen habe.



Den Rest des Loops habe ich mir geschenkt. So richtig gelockt hat mich in der Beschreibung des Loops im Milepost ohnehin nichts.
Auf der weiteren Fahrt dominierten immer wieder die Wrangell Mountains die Ausblicke.





Gelegentlich gab es auch interessante Straßenschilder zu bewundern.


Hm, mir wäre ja lieber, es würde niemand auf den Roadway schießen ;)

In der Ferne immer wieder neue Aussichten auf die Wrangell Mountains.



Auch hier war es schwierig, voran zu kommen. Ich musste mich echt zusammen reißen, um nicht alle paar Minuten anzuhalten.







Zu meinem Glück wurde der Wald rechts und links des Highways (inzwischen war ich auf den Tok Cutoff abgebogen) immer dichter und die Aussichtspunkte daher weniger.
Aber ein paar gab es schon noch ;)





Irgendwie habe ich es trotz der dauernden Stops doch noch so gerade eben m hellen nach Tok geschafft. Bzw. nicht ganz,  ich bin kurz vor Tok abgebogen und habe auf dem Sourdough Campground übernachtet.
An diesem Tag gab es zwar mal keine Tiersichtungen aber dafür eine Menge toller Landschaft Und die immer intensiver werdenden Herbstfarben ließen mich für die nächsten Tage hoffen.
Gruß
Dirk

Mig

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #59 am: 09.12.2016, 16:21 Uhr »
ich fahre immer noch ganz begeistert mit 😀👍