Samstag, 9. Oktober 2010Nun geht es endlich los mit der eigentlichen Reise entlang der Ostküste. Und so richtig gefallen hatte mir der Tag schon bei der Vorbereitung nicht. Was war eigentlich geplant?
a) gemütlich auf Landstraßen von New York bis Cape May zu fahren und an ein paar schönen Zwischenzielen anzuhalten
b) Atlantic City und in Cape May den Leuchtturm besichtigen
c) dann mit der Fähre überzusetzen nach Delaware und
d) dort in einem der Strandorte zu übernachten.
Tja, die Hotels in den Strandkäffern akzeptierten fast alle nur Buchungen für mindestens zwei Nächte. Damit war es schonmal aus mit dem Abend am Meer, und die Übernachtung musste landeinwärts zur Route 13 verschoben werden.
Die Fähre haben wir dann am Tag vorher in New York reserviert, und zwar die Abfahrt um 15:30 Uhr. Im Prinzip eine gute Zeit, um einigermaßen pünktlich im Hotel anzukommen, aber erst hinterher reflektiert man, ass dies bedeutet um 14:30 bis 15 Uhr am Anleger zu sein. Damit ist die nutzbare Zeit für New Jersey ziemlich eingeschränkt, und es machte dann auch nichts, dass ich mangels Vorbereitung keine Ahnung hatte was es an Attraktionen unterwegs gibt, zum Anhalten war sowieso keine Zeit.
Unzählige Kratzer und Beulen, nicht wirklich sauber und ein durchgesessener Fahrersitz: Hertz vergrault Kunden
Also fingen wir morgens mal mit der gemütlichen Fahrt auf der Landstraße an. Die ging nicht weit, nach etwa einer Meile fanden wir uns am Ende eines endlosen Staus wieder. Also rechtsum und doch auf den Turnpike. Da ging es schneller vorwärts, und etwa 6 Dollar später fanden wir uns am Ende der städtischen Verdichtung in South Amboy wieder und fuhren dann doch Landstraße. Der Name "Garden State" ist für New Jersey nicht so falsch, hier gibt es viel Grün, Obstplantagen und auch Naturschutzgebiete mit vielen Freizeitmöglichkeiten.
Die Straßen von New Jersey
Einzige Pause war jedoch an einem Liquor Shop um eine Packung Bier zu kaufen, Sam Adams Octoberfestbeer. Das ist allerdings kein echtes Oktoberfestbier, sondern eher den dunklen Bieren nachempfunden.
Immer mit Blick aufs Navi und dort die kalkulierte Ankunftszeit für Atlantic City fuhren wir weiter. Die Ankunftszeit blieb bei 12:30, und damit war es so schlecht jetzt nicht, dies erlaubte uns eine Stunde für einen kleinen Rundgang, mehr wollte ich in Atlantic City eigentlich sowieso nicht.
Dort angekommen, parkten wir in der "zweiten Reihe", an den Parkuhren etwa einen Block hinter den Kasinos, denn die wollen gleich 5 Dollar für ihre Parkhäuser haben. Das Ende der Stadt, das wir erwischten (Nähe Taj Mahal), sah schon etwas merkwürdig aus. Direkt am Strand eine Reihe hoch aufragender Kasinos, dann "Nichts", Riesenfreiflächen als Parkplätze genutzt oder mit Rasen eingesät, und dann Überreste des alten Atlantic City mit ein paar alten, kleinen Häusern. Näher an der eigentlichen Stadtmitte sieht es dann anders aus, da kamen wir bei der Abfahrt durch.
Leuchtturm in Atlantic City
Wir gingen durch ein Casino hindurch auf den Boardwalk und sahen uns ein bisschen um.
Es ist schwer zu beschreiben, welchen Eindruck Atlantic City auf mich gemacht hat. Casinos mag ich ja sowieso nicht. Man sieht jedenfalls, das man über den Preis versucht, Leute anzulocken.
Nach der Stunde ging es dann weiter nach Cape May, der Zeit wegen über den "Garden State Parkway", und der Leuchtturm mußte auch ohne unseren Besuch auskommen. Wir fuhren gleich zur Fähre und waren um 14:45 Uhr dort. Am Fährterminal fand gerade ein "Wine Festival" statt, alle Besucher trugen ein Weinglas am Band um den Hals und schleppten kistenweise den Wein zu ihren Autos.
Die Fähre kam jedenfalls leicht verspätet an, und nach einem späten Mittagsimbiss genossen wir an Deck die knapp zweistündige Überfahrt.
Das Fährterminal und die Stände des "Wine Festival"
Das Ziel der Fährfahrt: Lewes
Angekommen in Lewes, ging es für uns dann noch eine gute Stunde weiter nach Seaford. Dort gab es dann eine typische Unterwegsunterkunft: ein gesichtsloses Motel an einer gesichtslosen Ausfallsstraße. Nicht das das Hotel schlecht war, aber hier fällt einem besonders deutlich auf das Hotels und Straßen eigentlich immer gleich aussehen.
Abendessen ein paar Blocks "down the road" bei Applebees.
Hotel: Holiday Inn Express Seaford
gefahrene Meilen: 227
Eigentlich nicht viele Meilen, aber die Fährfahrt kostet natürlich 3 Stunden des Tages. Und im Osten kommt man häufig nicht so schnell voran wie im Westen. Es ist mehr Verkehr, und die Städte sind größer, man hat also länger mit Ampeln zu kämpfen.
Fazit also: Besser wäre der Tag in Cape May zu Ende gewesen. Bloß dann hätten die 3 Wochen Urlaub nicht gereicht. Das übliche Rundfahrten Dilemma also...
Manfred