Achter Tag
13.April
Page, Glen Canyon Dam
Der erste Morgen in Page und ich immer noch total verschnieft und mit reichlich Fieber gesegnet... Wir beschließen spontan, den eh geplanten Ruhetag in Page gleich heute einzulegen und nicht erst am letzten Tag in Page.
Also gemütlich die immer wieder neue Duscharmatur studiert (ah, drücken und drehen.. ne, doch nur kalt.. weiterdrehen ? ah, nur heiss... okay so geht’s... siehe auch erster Tag)
Es wird Zeit für ein Frühstück und so machen wir uns auf zum Restaurant Peppers, das morgens als Frühstücksraum herhalten darf und entdecken vorher das nette Schild:
Continental Breakfast: 8,50$
Marriott Breakfast: 12,50$
Was bei uns erst mal zu Stirnrunzeln führte, zwei Arten Pappfrühstück ?
Aber nachdem wir unsere Plätze zugewiesen bekommen hatten konnte man auch sehen warum.
Stellt euch einen langen Tresen vor, der erste Meter ist das gefürchtete Continental mit Schlabberwaffeln und so, aber dann kommen, dezent getrennt mit einer kleinen Absperrung, etwa 5m Frühstücksbuffet das sich sehen lassen konnte. Zwei Sorten Rührei, Bacon, Wurst und Käse, Baked Beans und und und...
AH, das ist also das Marriotfrühstück... wir haben nie einen ausschließlich am Continental gesehen. Damit war unsere Frühstücksversorgung der nächsten vier Tage in Page also gesichert. Man, war das lecker ...
Leider ging es mir nicht wirklich prima und so haben wir den Vormittag auf dem Zimmer verbracht, etwas Ruhe genossen und dem TV Programm gefröhnt. Naja, eigentlich habe ich mich versucht mich gesund zu schlafen und meine Frau hat zu ihrer großen Freude die Münzwäscheautomaten im Gang beschäftigt. Das war auch eine der besten Laundries auf der ganzen Reise, dazu aber später mehr..
Gegen Mittag war ich zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber irgendwie wollten wir noch unbedingt was machen. Außerdem mussten wir noch irgendwo einkaufen.
Wir beschlossen, uns zuerst den sehr nahe gelegenen Glen Canyon Damm anzusehen, der vom Hotel schon (fast) zu fuß zu erreichen ist (Wird jeder , der mal da war bestätigen können). Aber nur fast.. also rein ins Auto und darunter und zum Visitor Center auf der anderen Seite. Da kann man sich schon ordentlich informieren und hat einen tollen Blick durch große Scheiben auf den Damm knapp unter einem.
Die Kamera leistete bereits Akkordarbeit und es zog uns auf die vor dem Damm gelegene Brücke. Auf den Damm selber kann man nur mit geführten Touren (also nicht so wie am Hoover Dam), was uns aber nicht so wahnsinnig reizte. Aber diese Blechbrücke... es gab ja einen Fußweg darauf und schwubs standen wir mitten auf der Brücke und bewunderten dieses Bauwerk.
Kennt ihr die Brücke ? Dann steht da mal, wenn einer dieser superschweren USA Trucks drüberheizt... die Brücke bewegt sich ! Und das reichte mir dann auch.. okay, ich bin nicht so Höhensicher... Ich werde dann zwar nicht Höhenängstlich, aber wohlfühlen ist da auch nicht drin.
Hier mal ein paar Bilder:
und für den Höhenvergleich:
Das ist schon mit Zoom. Man steht also auch enorm Hoch über den Colorado... das geht da tief runter !
Aber ich konnte auf der Flussseite vom Fluß, also Richtung Page einige Wohnmobile direkt an der (tiefen) Kante zum Fluß erkennen und meine bessere Hälfte hatte auch ein Hinweisschild gesehen, der auf einen Viewpoint hinwies. Also rein ind den Chevy und weiter.
Der Viewpoint erwies sich als Volltreffer, fast Menschenleer und man bekommt einen direkten Blick direkt frontal auf den Damm:
man muss nur etwas über den Sandstein kraxeln und man steht auf bester Position. Ein echter Tipp für alle Nachfolgenden.
Nachdem wir uns daran sattgesehen hatten wurde es Zeit zum Einkaufen. Google verriet mir, das es hier irgendwo einen Walmart geben solle und so fütterten wir den TomTom mit der Adresse. Hmm, ab aktueller Position nur ein paar Kilometer ? Das könnte man ja fast sehen... tja, also TomTom wieder aus und zum Walmart Supercenter um die Ecke...*g*
Wir waren ja schon in Los Angeles in einem Target, aber ein Walmart Supercenter war uns noch neu und so erlebten wir den berühmten „Ohaa“ Effekt, wenn man die Dimension dieses Centers „erlebt“ Puuhh... Also Wagen schnappen und los geht’s.
Erstes Ziel: Pharmacy, irgendwas gegen meine Scheisserkältung werden die hier doch haben... haben sie auch... auf 10m Regallänge in mehreren Etagen konnte ich mir aussuchen, ob Pillen, Säfte, Pillen mit Saftfüllung, Salbe... mit diesem Zusatz, ohne jenen Zusatz....meine Herren, was soll man da nur einpacken ? Also griff ich mir eine Packung mit Tigern drauf (sah gut aus, wirkte kaum) und einen Saft mit 20% Extrainhalt, der stark an Wick Medi-Night errinerte (was es wohl im groben auch war). Weiter zu den Getränken und da angekommen.. tjaaaa. Die Auswahl ist ja bekanntlich nicht so ohne und alleine dafür könnte man einen Reiseführer schreiben. Aber Arrowhead und etwas Coke, das passt immer.
Mir war irgendwie nach Chips (lag wohl am Fieber ?) also den entsprechenden Gang aufgesucht und wieder eine Auswahl... Donnerwetter. So wanderte eine Packung gekringelter irgendwas mit dem Tigger von WinniePooh auf der Packung in den Wagen.
Dann wieder typisch Amerika: Der nette Typ neben mit Kindern und Kinderwagen nebst Gattin... was daran auffiel ? Er war der erste bewaffnete für uns in freier Wildbahn, mit schwerer Automatik und Zusatztaschen für die Ersatzmagazine am Gürtel.. für uns Deutsche schon befremdlich....
Wir erkundeten den Walmart weiter und, die Kenner kennen das, kommt man auch zum Waffenshop, heute mit Sonderangebot:
„Kauf ein Gewehr, bekomm eine Pistole gratis dazu“
Und der Shop schien mir gut bestückt, damit könnte man locker der einen oder anderen Bananenrepublik den Krieg erklären. Aber naja, das ist hier halt so üblich.
An der Kasse wurde wieder fein alles eingepackt und so hatten wir auch das erledigt.
Um nicht gleich wieder ins Hotel zu fahren haben wir uns noch etwas den Ort Page angesehen und sind an einer Waschbox vorbeigekommen, welche mich magisch anzog. Also rein da, und Geld suchen, das da reinpasst.
Wenn man in den USA an den Geldautomat geht, bekommt man immer (scheinbar) nur 20$ Scheine und die kleinen Scheine gehen immer für Trinkgelder drauf. So hat man also immer zu wenig kleine Scheine dabei...Und für 5$ (kleinster Schein den wir gerade hatten) waschen....Naja, lange Rede, der Wagen war etwas später für 5$ von mir Handgewaschen und glänzte wieder wie neu
Zurück im Hotel wollte ich dann die Chips probieren, was ich dann doch bereute. Die waren nicht nur auf der Packung orange, nein, die waren auch in echt Knallorange. Einmal abbeißen und die Viecher zerfallen augenblicklich in gewürzten Staub ohne Eigengeschmack. Naja, war ein Versuch wert...
So haben wir uns noch etwas ausgeruht, ich habe die Medikamente ausprobiert und am Abend sind wir im Peppers noch etwas essen gegangen...ein typischer Ruhetag also
Programm für Morgen: Monument Valley und Mexican Hat...aber das kommt wie gesagt erst morgen...