22. Tag Sonntag 27.05.2007 Macon - Atlanta
In der Frühe wird ausgiebig getrödelt und im La Quinta ein typisches Motelfrühstück mit (ordentlichen) Muffins verzehrt. Man hätte sich auch mit Teig aus offenen Bechern Waffeln selbst backen können. Der Teig war uns aber zu suspekt.
Etwa 20 mi nach Macon wird es dunstig und wir fahren in den Nebel - von wegen Nebel, das ist Rauch, der von einem der wildfires bis hierher getrieben wurde. Zwischendrin hellt es dann wieder auf, aber nach einem kurzen hellen Zwischenstück wird es dann wieder trübe bis einschließlich Atlanta.
Beim Milepost 122 gibt es ein Tanger-Outlet, wo man die letzten Dollars zum Ausreizen der Zollfreigrenzen loswerden kann. Das war übrigens auf dem sonnigen Teilstück, aber im Freien roch es doch ganz schön brenzlig.
Je mehr man sich Atlanta nähert, desto mehr nimmt der Verkehr Großstadt-Unsitten an mit Schneiden über drei Spuren hinweg zur Ausfahrt, "dicht machen" gegenüber Einfädlern usw. Dennoch ist der Flughafen problemlos zu finden, zumal Navi und Beschilderung ungewohnte Eintracht zeigen.
Die Autoabgabe bei Hertz dauerte etwas länger als bisher gewohnt. Es war auch ziemlich viel los. Dafür fährt uns einer der Mitarbeiter samt Gepäck, das wir im Auto lassen können, zum Terminal, was ihm einen 5er-Tip einbringt.
Einchecken geht schnell. Der Weg durch die Security ist ebenfalls schnell erledigt - keinerlei Nachfragen. Als wir uns beim Automaten abmelden wollen, stellen wir fest, daß sie nicht funktionieren. An einem entdecken wir dann ein Schild, daß dies ab 06.05. nicht mehr notwendig ist, weil der Pilotversuch beendet ist. Sinnigerweise stehen die Tafeln mit der Anleitung aber noch mitten am Gate herum.
Internet würde am Flughafen Atlanta 7,95 USD für 24 Stunden kosten – so lange wollen wir aber eigentlich nicht bleiben.
Das Boarding geht wirklich pünktlich um 3.40 los. Die Tante, die die Bordkarten kontolliert, wirft einen kurzen Blick in den Paß und wird erst aktiv, als ihr die Seite mit dem grünen Abschnitt deutlich unter die Nase halte. Angesichts ihres Desinteresses werde ich den Verdacht nicht los, daß sie die grünen Zettel alsbald in irgendeinem Papierkorb entsorgt hat.
Ebenso pünktlich wie das Boarden legt die Maschine vom Gate ab Der Flug verläuft weitgehend ereignislos. Nach nicht allzu langer Zeit wird die amerikanische Küste in der Gegend von Williamsburg verlassen. An Schlaf ist kaum zu denken, dazu sind die Sitze zu sehr gegliedert, wenn man nicht auf dem Rücken schlafen kann. In Europa verläuft der Flug sehr weit südlich über Troyes, Freiburg und mit einem Schlenker über Zürich.
Schon um 7.30 sind wir am Gate. Die Paßkontrolle wird freundlich bewerkstelligt (mufflig waren eigentlich nur die unausgeschlafenen Passagiere, der Grenzbeamte ließ sich dadurch in seiner Freundlichkeit nicht beirren). Das Gepäck dauert etwas, der Zoll will nichts von uns, steht aber in Mannschaftsstärke bereit, um Verdächtige herauszufischen. Nachdem das Gepäck im Auto verstaut ist (wie konnte ich nur behaupten, daß der Trailblazer einen kleinen Kofferraum hat?), werden noch Lebensmittel besorgt und dann geht es über eine kaum befahrene Autobahn zügig mit „deutschem“ Tempo aber dennoch streßfrei nach Hause (durchaus streßfreier als noch gestern in der Anfahrt auf Atlanta), so daß ich für mich den gerade in einem anderen Thread beklagten Rückkehrerschock in keiner Weise bestätigen kann.
Das wars.