Hallo,
vorab ein Hinweis zur Sicherheit: da wir heute früh gelernt haben, daß es in DC vier Kreuzungen O - 10th gibt: wir (also unser Guesthouse und Logan Tavern) befinden uns in NW
11. Tag Mittwoch 16.05.2007 Washington DC
Frühstück gibt es um 7 oder um 8 Uhr. Da wir in Urlaub sind, haben wir uns für 8 Uhr entschieden, wo uns gerade noch für ein paar Minuten ein Palästinenser Gesellschaft leistet, der in offizieller Mission hier unterwegs ist. Das Frühstück selbt ist kein besonderes Lob wert. Es gibt eine Quiche mit nicht näher definierbaren Fleischfetzen drin, schwarzverbrannte Kartoffelscheiben, ein paar Melonenschnitze und einen mäßig starken Kaffee.
Es gibt drei Buslinien mit dem schönen Namen "Circulator", die die wichtigsten Bereiche abdecken. Fahren kann man am besten mit einem Tagesticket für 3 USD, das auf allen anderen Buslinien auch gilt, aber nur an bestimmten Automaten gezogen werden kann.
Mit so einem Bus fahren wir und steigen kurz vor der Mall aus. Bei der Ticketvergabe vor dem Capitol erhalten wir Zugangskarten für 2.45 Uhr. Also beschließen wir, gemütlich die Mall entlangzumarschieren, um zum Lincoln Memorial zu kommen. Die Mall selbst macht eher den Eindruck einer Event-Region mit ziemlich schütterem Grün und viel Staub - eher etwas enttäuschend.
Der Skulpturengarten beim Hirshhorn Musem und der kleine Garten beim Castle der Smithsonian sind einen kurzen Aufenthalt wert.
Beim Lincoln Monument fallen uns zunächst am Aufgang die Symbole des italienischen Faschismus auf. Lincoln selbst ist schon sehr monumental - dafür hat man von dort oben aber eine wirklich schöne Aussicht in alle Richtungen (bemerkenswerterweise sind wir bei dem ganzen Rummel so ziemlich die einzigen, die das Monument ganz umrunden und den Blick in alle Richtungen wahrnehmen).
Die ganzen Kriegsmemorials schauen wir uns eigentlich nur aus der Ferne oder im Vorübergehen an; das WW II-Memorial liegt allerdings so mittig in der Achse, daß man es kaum umgehen kann.
Das Weiße Haus beäugen wir von der Süd- genauso intensiv wie von der Nordseite, das Treasury daneben sowieso (da war ich beruflich vor ziemlich genau 20 Jahren schon mal drinnen).
Beim Old Post Office sollte man unbedingt einen Stop einlegen. Hinein kommt man nur nach einem Security Screen. Innen kann man zum Tower hochfahren, zunächst mit einem stickigen Lift mit Blick auf den Innenraum, ganz hinauf mit einem zweiten Lift. Der Blick von oben ist absolut lohnend.
Bei der Capitol-Führung gibt es dann trotz der jeweils auf fünf Minuten genau definierten Startzeiten mehrfache Wartezeiten: erst geht es etwas verspätet am Startpunkt los, dann wartet man nochmals mindestens fünf Minuten bei einem Zelt, dann wartet man vor der Security, wo man wiederum gescreent wird (immer fünf Personen werden auf einmal zugelassen). Nach weiterer kurzer Wartezeit wird man dann in Richtung Eingang geschickt, wo die Gruppe davor wartet, bis von innen eine Angestellte schreit, daß man doch weitergehen soll.
Eine junge Führerin nimmt sich unserer an. Sie kann immerhin so laut reden, daß einige Wortfetzen durch den enormen Lautstärkepegel (aufgrund der vielen gleichzeitig geführten Gruppen) zu uns durchdringen. Verstehen tun wir trotzdem allenfalls die Hälfte. Zu sehen gibt es die Rotunde, das anschließenden Old Senate Chamber und einen erklärenden musealen Raum darunter - das wars; angesichts des nervigen Lärms verlassen wir fluchtartig die weniger ehrfurchtgebietende als monumentale Stätte und suchen nach der nächsten Bushaltestelle für den Circulator. Dagewesen sollte man aber auf jeden Fall, wenn man schon mal in DC ist. Andererseits muß ich zugeben, daß ich von meinem Besuch von vor 20 Jahren, wo ich auch im Capitol war, so gut wie keine Erinnerung mehr hatte.
Mit etwas Verspätung gehen wir nach einer ausgiebigen Erholungspause für die rauchenden Füße wieder zur Logan Tavern, wo schon einige Leute auf Tischzuteilung warten. Während wir noch recht zügig Plätze direkt an der Bar erhalten, stauen sich alsbald die Leute in Dreierreihen hinter der Bar - was sich bis zu unserem Verlassen des Lokals nicht ändert.
Wir nehmen wieder Allagash Whites und werden nach einiger Zeit zu unserem Tisch geleitet. Diesmal nehmen wir in Bourbon mariniertes Steak und einen Cabernet dazu - einfach köstlich (obwohl der Laden so voll ist, daß die Lautstärke fast unerträglich ist).