Meine Frau hat mich heute darauf hin gewiesen, dass ich Euch nicht nur ein Foto unterschlagen habe, sondern einen ganzen Tagesbericht!
Und das von einem der besten Parks, die wir besucht hatten!
Jetzt frage ich mich natürlich, weshalb hat das keiner gemerkt....?
Aber ist ja auch meine Fehler!
Also hier schnell der Bericht vom 10.09. Unser Tag im Wells Gray PP!
10.09.2008 Wells Gray Provincial Park Herrlich, als wir am Morgen aufwachen scheint wieder die Sonne. Das ist doch mal richtig schön.
In aller Ruhe bereiten wir uns auf den Tag vor, diesmal gibt es zum Frühstück Rührei, allerdings ohne Bacon, weil ich das nicht vertrage!
Nachdem wir dann auch noch unser WoMo voll getankt haben und dabei wieder voller
Schreck auf die rotierende Dollaranzeige geschaut haben, fahren wir in den Wells Gray PP.
Der Wells Gray PP gehört mit zu den bekanntesten Parks der kanad. Rocky Mountains. Er ist mit 5 400 km² größer als z.B. das Saarland.
In diesem Park gibt es spektakuläre Wasserfälle und zahlreiche Wildtiere, Grizzlys, Wölfe, Schwarzbären und a.m.
Leider bekamen wir dort keinerlei Tiere zu Gesicht! Schade.
Unser erstes Ziel war der Spahats Fall. Vom Parkplatz führt ein kleiner Trail zum Wasserfall, den wir nichts ahnend, was uns erwartet, gehen. Als der Wasserfall vor uns liegt, sehen wir uns staunend an - sind wir denn so weit hoch gefahren???
Vor uns befindet sich eine ca. 200 Meter tiefe Schlucht, durch die das Wasser des Falls abfliest. Beeindruckend!
Der Wasserfall selbst ist 75 Meter hoch!
Wir stehen hier eine ganze Weile und staunen. Wir haben hier nicht so eine Schlucht erwartet.
Dann setzen wir unsere Fahrt fort und kommen zu einem ganz anderen Wasserfall. Der Dawson Fall ist nicht so hoch (unter 20 Meter), beeindruckt aber durch seine Breite, über die das Wasser des Murtle River sich ergiesst!
Dann steuern wir eine besondere Lacation an. Unser Ziel ist Baileys Chute - an diesen Stromschnellen soll man Lachse bei ihrer Wanderung zu den Laichplätzen beobachten können - wie sie versuchen, dieses Hindernis zu überwinden.
Dazu verlassen wir jetzt auch die geteerte Strasse und fahren über eine Gravelroad, die allerdings in einem guten Zustand ist.
So kann man doch etwas zügiger fahren, ich wage aber nicht das Tempo, das einige Einheimische mit ihren Pick Ups drauf haben!!
Als wir nach einer kurzen Wanderung an den Stromschnellen ankommen, fragen wir uns natürlich, wie es hier wohl Fische schaffen drüber zu kommen!
Ein Teil der Stromschnellen
Es sieht auf dem Foto flacher aus, als es in Wirklichkeit ist. Jedenfalls finde ich das Wasser ziemlich reissend.
Da auch die Jahreszeit für Lachswanderungen schon ziemlich voran geschritten ist, machen wir uns nicht so viel Hoffnung, hier dieses Schauspiel erleben zu können.
Allerdings stehen hinter der Begrenzung einige Menschen, die genau wie wir gespannt in das Wasser schauen.
Und tatsächlich, nach einiger Zeit sehen wir, wie sich einzelne Lachse aus dem Wasser hoch schnellen, um eine weitere Stufe zu überwinden.
Damit ich das überhaupt aufs Foto bekomme, stelle ich die Kamera aufs Geländer und halte meinen Finger auf dem Auslöser.
Da "nimmt" ein Lachs "Anlauf"
Dieser hat schon eine beachtliche Höhe
rutscht aber leider auch wieder zurück!
Und der hat wohl etwas Probleme mit der Steuerung
Es ist ein tolles Naturschauspiel, wie die Fische immer wieder "Anlauf" nehmen, wie ihr Instinkt sie einfach dazu treibt, dieses Hindernis zu überwinden.
Leider schafft es in der Zeit, wo wir uns hier befinden, keines der Tiere!
Auf Grund der Jahreszeit sind es auch nur ganz wenig Lachse, die wir beobachten können. Wir haben den Eindruck, dass es sich um Nachzügler handelt, denn zur richtigen Zeit werden hier wohl einige hundert Fische versuchen, diese Stromschnellen zu überwinden. Das ist dann sicherlich ein richtiges Spektakel!
Vielleicht ist im Spätsommer auch etwas weniger Wasser im Fluss, als jetzt nach dem tagelangen Regen in den Rockys.
Als wir von hier weg gehen wollen, passiert Martina noch ein kleines Missgeschick. Beim Wechseln der Speicherkarte fällt ihr diese aus der Hand und ausgerechnet durch ein Loch im Gitterboden des Aussichtspunkts. Glücklicherweise ist unter uns kein Wasser, nur nasser Dreck, bzw. Schlamm.
So turne ich unter die Plattform und zum Glück ist die Karte auf die Rückseite gefallen, so dass alle Fotos erhalten geblieben sind! Es war immer hin die erste Karte, vom ersten Tag bis an diese Stelle! Was hätten wir uns geärgert, besonders wohl Martina, wenn die Karte ins Wasser gefallen und damit alle Fotos wortwörtlich "den Bach hin unter gegangen" wären!
Wir fahren dann weiter und halten an einem schönen Punkt an, um eine Kleinigkeit zu essen.
Unter uns fließt der Fluß, es ist eine fast unwirklich Stille. Wir geniessen die Landschaft, blicken in das klare Wasser.
"Sollte man da nicht mal seine Füsse rein halten" geht mir so durch den Kopf! Das Wasser sieht doch zu verlockend aus, auch wenn es wahrscheinlich sehr kalt sein wird.
Gedacht, zu Martina gesagt und schließlich getan! Ich rutsche langsam die Böschung hin unter und gehe schließlich hinein in das Wasser.
Es ist wunderschön klar, aber auch sch.....kalt!
Eine kleine Weile halte ich es aus, aber als die Kälte schließlich in Schmerz übergeht, begebe ich mich schleunigst, so es die nassen, glitschigen Steine zulassen, aus dem Wasser.
Aber dann habe ich mit einem Mal wunderbar warme Füsse...
Unser nächstes Ziel ist der Helmcken Fall, der mit 141 Metern fast drei Mal so hoch ist, wie der Niagara Wasserfall.
Es ist wirklich ein beachtlicher Wasserfall. Jedenfalls in der Höhe, die Wassermenge reicht natürlich nicht für einen Vergleich mit den Niagara Fällen!
Bevor wir dann aus dem Park wieder raus fahren, steuern wir noch einen hoch gelegenen Aussichtsturm an, den Gran Mt. Tower. Von hier soll man einen fantastischen Ausblick auf die umliegende Berglandschaft haben.
Leider findet sich nirgends ein Hinweis, dass dieser Weg für WoMo`s eigentlich fast unmöglich zu fahren ist.
Denn er ist sehr eng und steil, windet sich in zahlreichen Serpentinen nach oben! Durch die fehlenden Hinweise fahre ich natürlich hoch und stelle mir schon nach dem ersten Drittel die Frage, wie wir wieder ohne Schaden runter kommen.
Umdrehen geht nicht und rückwärts ist nur selbst für mich einfach zu weit!
Also hoch und dann gaaaanz langsam wieder runter. Glücklicherweise gibt es nicht noch mehr "Verrückte", die mit dem WoMo da hoch gefahren sind, denn es kommt uns außer einem PKW, nichts entgegen. Und selbst da ist es ziemlich eng!
Aber oben angekommen haben wir tatsächlich einen tollen Blick auf die Umgebung!
Eine Autobesatzung Jugendlicher reibt sich wohl innerlich die Augen, dass wir hier mit einem WoMo hoch gekommen sind!
Wir bleiben eine ganze Weile hier oben und geniessen die Ruhe. Leider besuchen uns auch hier keine wilden Tiere!
Dann heisst es schlieslich die Rückfahrt in Angriff zu nehmen.
Ganz langsam, fast im Schritt, Fuß auf der Bremse und meist im 1. Gang fahren wir den Berg hin unter. Wo es geht, lass ich die Bremse los, damit sie nicht zu heiß wird. Aber das kann ich nicht zu oft machen, denn das WoMo schiebt doch ganz schön und die Motorbremse kommt an ihre Grenzen.
Immer wieder geht der Blick nach vorn, wann sind wir endlich unten. 2 1/2 Kilometer kamen mir noch nie so lang vor!
Aber wir kommen gut unten an und es riecht nicht allzu sehr nach zu großer Belastung der Bremsen...
Wir machen eine ausgedehnte Pause, vor allem für unsere rollende Unterkunft!
Dann geht es doch Richtung Clearwater und unserem Campground.
Da wir gestern gleich noch eine weitere Nacht gebucht haben, können wir uns nun ganz gemütlich in der Sonne sitzen und am späten Abend dann wieder am Campfeuer.
Das ist hier wieder ohne Zuzahlung möglich!