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Autor Thema: Big West Tour 2015  (Gelesen 32639 mal)

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usaletsgo

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #15 am: 05.08.2016, 08:24 Uhr »
Die ersten zwei, drei Nächte sind schlimm, dann geht es schnell besser. Blöderweise kann ich auch im Flugzeug, selbst bei Nachtflügen, exakt Null Minuten schlafen. Komme, was wolle.
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EDVM96

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #16 am: 05.08.2016, 08:31 Uhr »
Kann man beim Einbinden der Videos Parameter übergeben? Also z.B. die Breite des Players.
Nein.

U2LS

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #17 am: 05.08.2016, 09:23 Uhr »
Die ersten zwei, drei Nächte sind schlimm, dann geht es schnell besser. Blöderweise kann ich auch im Flugzeug, selbst bei Nachtflügen, exakt Null Minuten schlafen. Komme, was wolle.

Wir sind uns sehr ähnlich  :D
Gruß
Lothar

I work bloody hard at work so that I can get home early

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Kremers

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #18 am: 05.08.2016, 11:22 Uhr »
Da kenne ich ein paar Ecken noch nicht. Da reise ich doch gerne noch mit. Freue mich darauf  :D
1992 - Florida/Bahamas/New York
1994 - Westküste
2005 - Florida
2009 - Westküste (Reisebericht)
2011 - Südstaaten (RB)
2013 - Yellowstone (RB)
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captsamson

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #19 am: 05.08.2016, 11:31 Uhr »
Cool Bin gerne mit dabei! :-)
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
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2014 WY,MT,AB,BC,WA
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usaletsgo

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2. Tag: 01.07.2015
« Antwort #20 am: 05.08.2016, 12:35 Uhr »
Na, alle ausgeschlafen? Erste Nacht im Zelt überlebt? Dann kann es losgehen.

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2. Tag: 01.07.2015

Die Nacht verläuft relativ unruhig - dem Jet-Lag sei Dank sind wir ein paar Mal wach und versuchen dann ein wenig Schlaf nachzuholen. Das klappt aber eher schlecht als recht. Dementsprechend sind wir anscheinend auch die Ersten auf dem Campingplatz, die (im wahrsten Sinne des Wortes) die Zelte abbrechen.

Es startet der zweite Teil der großen Packaktion, die zu folgendem nicht wirklich befriedigenden Resultat führt:


Wieder verfluche ich unsere großen Koffer und überlege, ob man die irgendwo abgeben und in fünf Wochen wieder abholen kann. Aber es fehlt ein wenig der Ehrgeiz das wirklich konsequent anzugehen, und außerdem passt ja mit Quetschen und Stopfen alles ins Auto rein. Dennoch ist uns bei dem Gedanken uns mehrfach am Tag durch das ganze Chaos in dem Kofferraum wühlen zu müssen nicht besonders wohl.

Annalena und ich machen nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang über dem Campingplatz - so wie ich das damals, vor zehn Jahren, auch mit Lisa-Marie ganz früh morgens gemacht habe. Erinnerungen werden wach!

Die schönen Eukalyptusbäume sehen mit ihren schlanken hohen Stämmen elegant aus.


Leider ist der Blick auf den Lake Chabot in der Tiefe durch Bäume und dichte Büsche verstellt und man sieht nur wenig. Zurück beim Auto sind alle abfahrbereit und wir brechen auf.

Wir fahren zunächst nach Castro Valley und sind gleich in einer anderen Welt: hektisch, urban und kurz vorm Verkehrsinfarkt, so scheint es. Es geht auf die Interstate 580 West Richtung San Francisco und dann auf die Interstate 80, die gleichbedeutend mit der Oakland Bay Bridge ist. Der Verkehr ist morgens um ca. 8.00 Uhr zäh, aber immerhin geht es langsam aber sicher weiter.



Vor der toll station auf der Oakland Bay Bridge stehen wir dann richtig im Stau. Es ist rush hour und nichts geht mehr - ungefähr eine halbe Stunde verlieren wir hier, bevor es dann endlich vernünftig weiter geht.

Am Westende der Oakland Bay Bridge angekommen fahren wir zu den nur ca. drei Kilometer entfernten Bernal Heights in der Nähe des Mission Districts. Das ist ein echter Geheimtipp, wenn man einen schönen Blick auf das Häusermeer und die Skyline von San Francisco haben und nicht bis hoch zu den Twin Peaks fahren möchte. Die Gegend gilt zumindest tagsüber als sicher - viele Hundeliebhaber gehen hier mit ihren vierbeinigen Freunden Gassi.

Lisa-Marie und Annalena nutzen die Gelegenheit auf den steilen, mit verdörrtem Gras bewachsenen, Hügeln ein bisschen herumzukraxeln und sich auszutoben. Anja und ich genießen derweilen den schönen Ausblick.





Auf dem Rückweg mache ich weitere Bilder. Wer weiß, wann ich hier mal wieder hinkomme.


Nach diesem netten Besichtigungspunkt geht es zum China Beach. In der Höhe des Golden Gate Parks ist das Wetter schon ganz anders als etwas weiter südlich, von woher wir kommen. Patchy morning fog heißt das Phänomen auf Amerikanisch. Von Strandwetter und Sonne keine Spur.

Wir machen erst mal eine kleine Pause an einer Tankstelle, wo wir Eis kaufen für die Kühltasche. Lisa-Marie und ich genehmigen uns einen leckeren Hot Dog. Morgens um 10.00 Uhr ist das kein Problem - außerdem ist ja eigentlich abends um 19.00 Uhr und wir haben Kohldampf.

Anschließend fahren wir zum China Beach, wo uns das kühle, nebelwolkenverhangene Wetter aber nur eine gute halbe Stunde aushalten lässt. Für ein paar Fotos reicht die Zeit dennoch.



Auf dem Weg zu Fort Point, unserer nächsten Anlaufstelle, mache ich noch ein paar Bilder von der Küste. Von hier sieht man z.B. Baker Beach, der etwas nördlich von China Beach liegt. Dann kommt der berühmte view point am Südende der Golden Gate Bridge, wo wir selbstverständlich auch anhalten. Da kein Parkplatz frei ist, bleiben zunächst Anja und Annalena beim Auto, welches wir mitten auf dem Parkplatz mit laufendem Motor abstellen. Anschließend wechseln wir, sodass alle den schönen Ausblick genießen können.


Komisch: kaum Verkehr auf dem weiteren Weg zu Fort Point. Mühelos bekommen wir einen Parkplatz - wie kann das denn sein in San Francisco, wo es von Touristen aus allen Herren Ländern nur so wimmelt? Leider klärt sich das Rätsel auf unliebsame Weise, denn Fort Point ist heute (Mittwoch) geschlossen. Unverrichteter Dinge können wir wieder abziehen, aber nicht ohne wenigstens von außen ein paar Bilder gemacht zu haben.



Schade, dass Fort Point ausfallen mus. Aber Hadern hilt nicht weiter, also fahren wir zum Anchorage Shopping Center, wo wir den Wagen im Parkhaus abstellen. Hoffentlich ist das nicht so wahnsinnig teuer, denn leider vergessen wir nach dem genauen Preis zu gucken. Wird wohl schon einigermaßen im Rahmen bleiben, denken wir.

Von dort geht es zu Fuß weiter zu In-N-Out Burger ganz in der Nähe, wo es wie immer proppevoll ist. Aber voll ist es jetzt zur Mittagszeit überall und woanders außerdem viel teurer. Obwohl 30-40 Leute vor uns dran sind, geht es doch überraschend schnell, und wir haben unsere Cheeseburger.

Nach dem Mittagessen geht es zu Fuß weiter zu Fisherman´s Wharf. Von den Seehunden lässt sich nur ein Exemplar blicken - wo sind die anderen? Wir schlendern rüber zu Pier 33 (Alcatraz Landing), denn ich habe schon von Deutschland aus eine Tour gebucht um unsere fotografischen Bestände der Gefängnisinsel endlich aufzustocken (die letzten Bilder stammen aus 1991).

Es ist jetzt kurz nach drei und ich frage, ob ich eine Tour früher um 15.20 Uhr fahren kann als die geplante Tour um 15.50 Uhr, doch leider ist alles ausgebucht, sodass wir eine Weile warten müssen. Allmählich macht sich wieder der Jet Lag bemerkbar und Anja und die Kinder ruhen sich ein wenig aus, während ich schon in den Startlöchern stehe.

Um 15.15 Uhr beginnt auch schon das Boarding und die Überfahrt wenig später. Als wir landen, verlasse ich den ganz großen Pulk an Leuten, die von einem Ranger, der sich auf einer Bühne postiert hat, instruiert und zu irgendetwas animiert werden. Stattdessen gehe ich direkt hoch zum Hauptkomplex, den cell houses, wo ich quasi als Erster meiner Tour ankomme, mir ganz in Ruhe die Audio-Guide-Kopfhörer umhänge und ohne Gedrängel losschlendere.

Die preisgekrönte selbstgeführte Audio-Tour ist wirklich klasse und es macht Spaß den Erläuterungen des Erzählers zu folgen und hin und wieder ein paar Fotos zu machen.


Besonders schön finde ich den Ausblick auf die Skyline von San Francisco.


Schöne Fotomotive gibt es ohne Ende.



Obwohl mir die award winning audio tour aus der Perspektive ehemaliger Gefängnisinsassen und Wärter mit vielen Originalstimmen wirklich sehr gut gefällt, kürze ich ein wenig ab, denn ich möchte Anja und die Kinder nicht so lange warten lassen. Außerdem müssen wir heute noch in der rush hour aus San Francisco raus, was sicherlich Zeit und Nerven kosten wird.

Um 17.15 Uhr fahre ich zurück...


...und bin gegen 17.30 Uhr wieder bei der Alcatraz Landing, wo ich noch ein paar Fotos von dem mit viel Liebe zum Detail gebauten Alcatraz-Modell mache. Das ist wirklich eine gute Alternative für Leute, die den relativ hohen Preis einer Führung nicht zahlen möchte oder einfach keines der begehrten und weit im Voraus ausgebuchten Tickets bekommen konnten.

Anja holte mich wie verabredet um kurz nach 18.00 Uhr an einem Parkplatz unweit des Embarcadero Drives ab, von wo aus wir uns in dem erwartet dichten Verkehr aus der Stadt herausquälen. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis wir überhaupt erstmal auf der Oakland Bay Bridge sind, auf der Verkehr dann einigermaßen fließt. Uns tun die Pendler leid, die diesen Zirkus jeden Tag mitmachen müssen, bis sie endlich in ihren östlich gelegenenen commuter suburbs ankommen.

In Livermore kaufen wir bei Lucky ein und versorgen uns mit Baguette, Schinken und Melone fürs Abendessen. Während in San Francicso frische 64° F waren, sind es hier - nur wenige Meilen landeinwärts - gegen Abend immer noch unangenehm heiße 92° F.

Gegen 20.15 Uhr erreichen wir die Lake del Valle SRA, wo wir eine campsite reserviert haben. Ungewohnt für Amerika, dass die jugendliche Dame beim Kassenhäuschen so unfreundlich ist, als wir ihr nicht auf Anhieb die reservierte Nummer unserer site nennen können und erst danach suchen müssen: "You must be able to provide your campsite number!" schnauzt sie mich an, bekommt aber in ebenso unfreundlichen Ton eine passende Antwort.

Kurz vor dem Dunkelwerden bauen Anja und ich das Zelt auf, während Annalena und Lisa-Marie duschen. Das Abendessen müssen wir dann im Stockdunkeln einnehmen, wobei wir uns gegen ein paar Mosquitoes zur Wehr setzen müssen.

Früh zollen wir den Anstrengungen der ersten Tage unserer Reise Tribut und hauen uns aufs Ohr.

CU later.
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gecko1a

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #21 am: 05.08.2016, 12:51 Uhr »
Und? Wie teuer war jetzt das Parkhaus? :-)

Ein schöner Beginn

VincentVega

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #22 am: 05.08.2016, 13:14 Uhr »
In'n'Out Burger... Da bekomm ich direkt Hunger.
Hab ihr euch mal über das 'secret menu' informiert? Kann ich nur empfehlen. Der Animal Style Burger ist spitze.:D
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Planning:
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mrh400

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #23 am: 05.08.2016, 13:53 Uhr »
Hallo,
auch wenn das Auto offensichtlich vollgepfropft ist - ich muß auch noch mit!
Gruß
mrh400

usaletsgo

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #24 am: 05.08.2016, 14:38 Uhr »
auch wenn das Auto offensichtlich vollgepfropft ist - ich muß auch noch mit!
Komm rein, passt schon.

Und? Wie teuer war jetzt das Parkhaus? :-)
Achje, das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Wir haben wohl die validation verpennt und durften Tagessatz zahlen: 34 USD. Hmpff.

Hab ihr euch mal über das 'secret menu' informiert? Kann ich nur empfehlen. Der Animal Style Burger ist spitze.:D
Stimmt, das gibt´s ja auch noch. Aber in der ganzen Hektik, die da herrschte, haben wir nicht dran gedacht. Aber selbst die pottnormalen Cheeseburger schmecken da lecker, finde ich.
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usaletsgo

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #25 am: 06.08.2016, 10:59 Uhr »
Ich habe die Bilder jetzt mal nicht zentriert, in der Hoffnung, dass Safari unter iOS dann die Bilder nicht-scrollbar anzeigt.
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3. Tag: 02.07.2015

Nachts tröpfelt es ein bisschen, aber das Ploppen der Regentropfen hält uns nur kurz vom Schlafen ab - der Jet Lag ist da schon ein anderes Kaliber.

Die Kinder sind am nächsten Morgen hellauf begeistert, als zwei Truthahnfamilien völlig unbeeindruckt von ihren menschlichen Nachbarn quer über unsere campsite stiefeln. Das ist halt das Schöne beim Campen - man erlebt so einige Dinge, die im Motel nicht geboten werden.

Nach dem Frühstück im Freien fahren wir zum benachbarten Lake del Valle, wo am frühen Morgen absolut nichts los ist. Erschreckend ist die allgemeine Trockenheit wegen der anhaltenden extremen Dürre im Westen der USA. Wo frührer (2005) schön gewässerte Grünflächen waren, ist nun alles braun. Selbst das Wasser wirkt stellenweise morastig.





Trotz des wenig einladenden Gesamtbildes lassen es sich unsere Töchter nicht nehmen ein Morgenbad im See zu nehmen, Lisa-Marie ist regelrecht begeistert und findet, dass Lake del Valle einer der schönsten Badeseen sei, den sie jemals gesehen hätte. Naja, ich gehe lieber ein wenig auf Foto-Safari.



Wir beschließen ohne längeren Aufenthalt weiter zu fahren und verlassen die Lade del Valle SRA. Die Hügel ringsum sind knochentrocken und extrem wildfire-gefährdet. Dennoch geben sie ein schönes Fotomotiv.



In Livermore kaufen wir bei Lucky ein paar Lebensmittel ein und gönnen uns anschließend noch bei Starbucks Cappuccinos und für Lisa-Marie ein sauteures Croissant. Endlich komme ich dank des freien WLANs auch dazu meine Mails zu lesen und zu beantworten.

In dichtem Verkehr fahren wir weiter auf der Interstate 580 nach Osten Richtung Modesto und Fresno. In Manteca machen wir einen Stopp bei dem riesigen Bass Pro Outdoorladen, der uns mit seinem unglaublichen Warensortiment und der extravagant-aufwendigen Inneneinrichtung förmlich erschlägt. Zwar kaufen wir nur ein paar Campingkleinigkeiten, aber der Laden an sich ist ein Erlebnis: schon der Eingangsbereich fasziniert:





Leider verpasse ich die Abfahrt nach Süden auf den Highway #99, sodass wir einen kleinen Umweg fahren müssen. In Madera tanken wir für günstige 2,99 USD und essen bei Denny´s. Ich bestelle Fish & Chips, Lisa-Marie nimmt Spaghetti with Meatballs als Kinderportion, Annalena Mac & Cheese und Anja einen Caesar´s Salad. Alles ist gewohnt lecker und auch preislich absolut im Rahmen.

Draußen ist es unangenehm heiß: 95° F bei einem trübe-milchigem Himmel, der schon heranziehenden Regen erahnen lässt. Dazu passt die landschaftliche Langeweile des San Joaquin Valleys. Augen zu und durch scheint das Motto der Fahrt zu sein.

In der Höhe von Fresno biegen wir wieder Richtung Osten ab und nehmen Kurs auf die Sierra Nevada. Gegen den immer dunkleren Himmel vor uns zeichnen sich die foothills der Sierra ab. Spätestens jetzt ist klar: wir fahren geradewegs in heftigen Regen.

Die Straße steigt jetzt kräftig an und wir kommen vor allem in kühlere Gefilde. Bald sind wir schon richtig im Gebirge. Immer noch zeigt der Himmel eine eigenartige Mischung aus Wolken, Dunst und ein wenig Sonne zwischendurch.





Es dauert nicht mehr lange und es fängt an Bindfäden zu regnen. Die Temperaturen sinken rapide, was auch daran liegt, dass wir immer höher kommen. Als wir den Kings Canyon National Park erreichen, herrscht Weltuntergangswetter. Beim Eingangshäuschen kaufen wir für 80 USD den "America the Beautiful"-Pass, der uns ein Jahr lang kostenlosen Eintritt in alle Nationalparks und National Monuments gewährt.

Wir fahren den Generals Highway Richtung Süden, wo der Sequoia National Park liegt. Auf dem Lodgepole Campground haben wir eine campsite reserviert und werfen einen Blick in das große Visitor Center. Hier ist ganz schon was los - kein Wunder, denn viele Besucher des Parks flüchten sich ins Trockene.

Wir verzichten darauf das Zelt im Regen aufzubauen, checken also noch nicht auf dem Campingplatz ein, sondern fahren weiter zum General Sherman Tree, dem größten lebenden Baum der Erde. Das ist eine Top-Sehenswürdigkeit Amerikas und für uns natürlich Pflichtprogramm.

Aber auch die anderen Redwood Sequoias, die uns auf dem Weg zum Mammutbaum begegnen, sind nicht von schlechten Eltern.





General Sherman (s. Bild links) ist ein gewaltiger Koloss. Die ganzen Dimensionen dieser Riesenbäume erkennt man erst, wenn man ein paar kleine Menschlein davor stellt. Als Regenschutz sind die Bäume auch sehr gut zu gebrauchen.





Wir halten uns beim General nicht lange auf, denn es fängt schon wieder an zu tröpfeln, und außerdem sind die Temperaturen ganz und gar nicht hochsommerlich. Uns fröstelt und wir möchten zurück ins Auto. Auf dem Rückweg geht es einen Kilometer leicht bergauf und angesichts des komischen Wetters, der relativ langen und anstrengenden Fahrt und des immer noch vorhandenen Jet Lags sind wir ein bisschen erschöpft, als wir wieder beim Parkplatz sind.

Anschließend fahren wir zum Tunnel Log. Warum der so heißt, kann man unschwer dem Foto entnehmen:





Ob sich der Moro Rock wohl lohnt? "Eigentlich" hat man von dort aus einen hervorragenden Ausblick über den ganzen Sequoia National Park und die westliche Sierra Nevada. Wir beschließen es darauf ankommen zu lassen und nehmen den relativ kurzen, dafür aber sehr steilen Aufstieg unter die Hufe.

Alles richtig gemacht! Es klart allmählich auf, sogar die Sonne lässt sich hin und wieder blicken und die Sicht auf die Mount Whitney-Gruppe im Osten ist gar nicht mal so schlecht.









Zwar herrscht mittlerweile bestes Fotowetter, doch leider finde ich meine Handschlaufe für die Kamera nicht. Die muss ich wohl auf der Toilette im Lodgepole Visitor Center liegen gelassen haben. An dem Teil hänge ich im wahrsten Sinne des Wortes, denn es ist zwar nicht wertvoll, aber sehr praktisch. Also fahren wir zurück zum Visitor Center um zu suchen.

Ich bin mir sicher, dass ich die Handschlaufe beim Waschbecken vergessen habe - eine Hälfte übrigens nur, denn die andere ist ja an der Kamera befestigt. Bedeutet: Mit dem verlorenen Teil der Handschlaufe kann wirklich niemand etwas anfangen, aber es gibt wohl Zeitgenossen, die einfach alles mitnehmen, Hauptsache man kriegt es für lau. Leider ist die Schlaufe weg, und es wurde auch nichts im Shop abgegeben, wie ich mich vergewissere. Stocksauer gehe ich zurück zum Auto, wo Anja und die Kinder auf mich warten.

Wir checken jetzt beim Lodgepole Campground ein und bekommen eine fantastische campsite: #74 auf der Upper Loop. Die site befindet sich nur einen Steinwurf entfernt von einem rauschenden, malerischen Fluss.





Die Zeltfläche ist ganz eben - ideal zum Campen. Im Hintergrund sieht man das white water des Kaweah River. Wir verbringen den Abend mit Lesen, ein bisschen Schachspielen und gehen dann wieder mit den Hühnern ins Bett. So ist das oft beim Campen - wenn es dunkel, kühl und feucht wird, verkriecht man sich ins Zelt, wo man dann schnell in die Federn sinkt. Ein ganz anderer Rhythmus als zuhause.

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Culifrog

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #26 am: 06.08.2016, 16:57 Uhr »
Ach nein, das ist ja schade mit dem Wetter :-( Trotzdem habt Ihr das beste daraus gemacht.

Wie Du siehst, bin ich auch noch zugestiegen. Habe es mir auf dem Dach bequem gemacht, da sonst kein Platz mehr frei war. Allerdings werde ich mich in der Nacht jeweils absetzen, denn zelten ist absolut nicht meins. Mein Mann und ich starteten vor 18 Jahren mal einen Vesuch in Südfrankreich. Danach haben wir das Zelt verschenkt :lol:

Liebe Grüsse
Gaby

Yaphi

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #27 am: 06.08.2016, 17:00 Uhr »
Schöne Tour, die ihr euch da rausgesucht habt, kenne noch einiges nicht und habe mir auch schon die ersten Anregungen rausgeschrieben
Bisher scheint es auch allen mit dem Camping zu gefallen, kann man sicherlich auch nicht mit allen Kindern machen...
Schade, dass das Wetter so extrem wenig mitgespielt hat... und das war ja anscheinend erst der Anfang ?
Bin auf jeden Fall dabei :)

usa2008

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Re: Big West Tour 2015
« Antwort #28 am: 06.08.2016, 20:09 Uhr »
Zitat
   Allerdings werde ich mich in der Nacht jeweils absetzen, denn zelten ist absolut nicht meins. Mein Mann und ich starteten vor 18 Jahren mal einen Vesuch in Südfrankreich. Danach haben wir das Zelt verschenkt Laughing
Bei mir waren´s zwei Versuche, nach dem zweiten in Südfrankreich/Nordspanien haben wir das Zelt verschenkt.  :lol:
Wir hatten allerdings ein paar Jahre ein Wohnmobil, das waren tolle Urlaube mit der ganzen Familie.

Zitat
Ach was, ich (und Tinkerbell) stehen mit diesem Handicap nicht alleine da!?  Wink
 
Nein, sicher nicht, aber nach 3 Wochen hat sich mein Rhythmus meistens soweit umgestellt, dass ich wieder zu Hause die ersten
Vormittage als Schlafwandlerin verbringe  :lol:

usaletsgo

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4. Tag: 03.07.2015
« Antwort #29 am: 07.08.2016, 18:37 Uhr »
Jetzt kommt ein anstrengender Tag, der auch noch teilweise unerfreulich verläuft. Aber that´s schließlich life - man kann nicht alles einplanen.

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4. Tag: 03.07.2015

Der Jet Lag hat schon ein wenig nachgelassen und uns nicht mehr ganz so eisern im Griff wie noch ganz zu Beginn unserer Reise. Mit einer kurzen Unterbrechnung halte ich es wenigstens schon mal bis 5.15 Uhr aus - nichts um stolz zu sein, aber immerhin.

Nachts war es ganz schön schattig, mehr als zehn Grad C wird das Thermometer wohl nicht gezeigt haben, aber wir haben in unseren warmen Schlafsäcken nicht gefroren. Morgens ist es aber ziemlich kühl, und vor allem ist das Zelt von der Feuchtigkeit der Wälder durch die vorangegangenen Regenfälle klitschnass. Die Nähte scheinen aber gut imprägniert zu sein, denn wir können keinerlei Wasserflecken von innen erkennen, wenn man mal von der üblichen harmlosen Kondensationsfeuchtigkeit absieht.

Beim Frühstück auf der campsite ist es noch ziemlich frisch, sodass wir uns gerne in unsere Regenjacken mümmeln.

Anschließend fahren wir den Generals Highway weiter, wobei wir an einigen Aussichtspunkten anhalten und die schöne Landschaft und vor allem das endlich mal gute Wetter genießen.



Die Straße zieht sich in nicht enden wollenden Serpentinen nach Süden und verliert dabei mächtig an Höhe.



In den Sequoia foothills angekommen machen wir einen kurzen Abstecher zum Buckeye Flat Campground auf der Suche nach dem Hospital Rock, den wir jedoch nicht finden. Der Canyon, den der Kaweah River in die Landschaft geschnitten hat, ist jedoch ganz hübsch.



Von hier aus geht es noch weiter bergab, bis wir im richtigen Flachland ankommen. Es ist drückend heiß. Rechts der Straße erstreckt sich der eigentlich riesige Lake Kaweah, der aber angesichts der verheerenden Dürre noch noch ein trauriges Überbleibsel seiner selbst ist. Campingplätze, die einst unmittelbar am Ufer waren, stehen nun komplett verwaist mitten in der Pampa. Mitten im See erheben sich Inseln, die es früher nicht gegeben hat. Büsche scheinen direkt aus dem Wasser zu wachsen.



Hin und wieder halten wir an um ein paar Fotos von der schönen Landschaft zu machen. Im Hintergrund sieht man die hohen Gipfel der Sierra Nevada.



Die Westseite des Lake Kaweah wird vom Terminus-Staudamm begrenzt, auf den man fahren kann. Von hier oben bieten sich interessante Perspektiven, und vor allem ist es nicht ganz so heiß. Es weht ein laues Lüftchen. Unten liegen Hausboote vor Anker.





Annalena geht es leider nicht so gut. Sie klagt über Ohrenschmerzen, die sie wohl schon seit einiger Zeit hat. Zunächst gehen wir davon aus, dass das von den Höhenunterschieden und dem permanenten Druckausgleich zu tun hat und vertrösten sie. Doch die Schmerzen werden immer heftiger; unsere Jüngste ist zwar tapfer, aber die Sache nimmt einen unguten Verlauf. Da hilft kein Aussitzen, Trösten und Hoffen, sondern vermutlich muss ein Arzt her. Mit Ohrenschmerzen ist bekanntlich nicht zu spaßen, wir gehen davon aus, dass wohl ein Antibiotikum verschrieben werden muss.

In Visalia machen wir einen Stopp bei Starbucks, wo ich über Priceline das Clarion Inn in Ridgecrest - also auf der Ostseite der Sierra Nevada in der Wüste - für sehr gute 60 USD schieße. Die Übernachtungsfrage wäre somit geklärt, aber Annalenas Ohrenschmerzen bereiten uns zunehmend Sorge.

Wir suchen einen Best Buy, denn ich möchte Ersatz für die verlorene Handschlaufe haben. Es ist einfach nur blöd die Kamera immer ohne irgendeine Absicherung in der Hand zu halten. Leider stellt sich heraus, dass der vom Navi angezeigte Best Buy nicht der gesuchte Best Buy Elektronikfachmarkt ist, sondern mit vollem Namen Best Buy Market heißt und ein Großhandels-Lebensmittelmarkt ist.

Wir fahren weiter Richtung Bakersfield während Annalenas Ohrenschmerzen immer schlimmer werden. In Bakersfield ist dann ein Punkt erreicht, wo es nicht mehr weiter geht. Wir fahren zu Walgreens um zu fragen, was es denn an frei verfügbaren Medikamenten gibt. Sieht ziemlich mau aus, außerdem helfen pflanzliche Mittel bei einer akuten Ohrenentzündung auch nur bedingt weiter und schon gar nicht gegen die Schmerzen.

Also umdisponieren und auf zum Urgent Care Medical Center. Draußen sind es ürigens 108° F, die Luft brennt, aber Annalenas Ohren leider auch. Die Kleine weint und muss jetzt dringend versorgt werden.



Wir verbringen ungefähr drei Stunden in der Notaufnahme, wo wir ausnehmend freundlich behandelt werden. Während Anja mit Annalena bei der Behandlung ist, fahre ich tanken und sitze dann im Wartezimmer rum und verfolge das Treiben. Es ist ganz schön was los heute, ein Mann wurde von einem 'freaking dog' gebissen und sitzt mit stark blutender Hand da, aber er hält sich tapfer. Er bekommt umgehend eine Erstversorgung, bevor die Wunde später genauer unter die Lupe genommen wird.

Bei Annalena wird, wie nicht anders zu erwarten war, eine ear infection diagnostiziert, mit dem Ergebnis, dass sie nach einer gründlichen Spülung ein Schmerzmittel und Antibiotika verschrieben bekommt. Bis ich eine itemized invoice in Händen halte, die ich der deutschen Versicherung präsentieren kann, ist es weit nach 16.00 Uhr. Wird höchste Zeit, dass wir uns vom Acker machen, aber natürlich hatte die Sache mit Annalena oberste Priorität.

Bevor wir den Glutofen Bakersfield verlassen können, müssen wir noch die Antibiotika bei Walgreens besorgen. Anders als in deutschen Apotheken sind diese nicht vorrätig, sondern werden auf die spezielle prescription des Kunden hin angefertigt. Das dauert weitere 20 Minuten, vom Hin- und Herfahren ganz zu schweigen.

Endlich können wir unsere Fahrt fortsetzen, die durch die südlichsten Ausläufer der Sierra Nevada führt.



Die Strecke ist relativ hügelig, und leider halten in dem allgemein schon dichten Verkehr zahlreiche LKWs den Verkehr auf, die die Steigungen nicht schaffen und jämmerlich langsam dahinschleichen. Die rechte Spur ist regelrecht blockiert. Besser wird es erst, als wir auf Highway #14 nach Norden abbiegen.

Den Red Rock Canyon State Park lassen wir rechter Hand liegen, auch die eigentlich geplante Loop zur Bonanza Gulch muss wegen der Krankenhausgeschichte in Bakersfield ausfallen. Aber die Enttäuschung darüber hält sich in Grenzen, denn wir sind vor allem froh, dass Annalenas Schmerzen deutlich besser sind und sie nun sehr gut versorgt ist. Das ist einer der Vorzüge einer USA-Reises: Wenn mal wirklich etwas passiert, ist man selbst in der abgelegensten Ecke medizinisch gesehen in besten Händen.

In Inyokern, kurz vor unserem Ziel, kaufen wir in einem kleinen Supermarkt noch ein paar Lebensmittel und fahren dann nach Ridgecrest, wo wir im Clarion Inn einchecken. Das Zimmer ist leider nicht so schön, wie wir es uns erhofft haben - 08/15, mäßiger Durchschnitt. Der Pool ist ganz nett, aber auch nichts Besonderes. Wir entscheiden keine zweite Nacht zu bleiben, was wir eventuell vorhatten um die ausgefallenen Besichtigungen in dieser Ecke nachzuholen.

Abendesseen gibt es bei Mc Donald`s, wobei wir feststellen, dass es in Ridgecrest alle möglichen Läden und Supermärkte gibt, wo wir uns morgen mit Frühstück versorgen können.

Eine Runde am Pool rundet den anstrengenden Tag ab.
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