Nochmal zurück nach New Orleans!
Den Reisebericht habe ich bewußt mit positiven Fotos ausgestattet, um nicht abzuschrecken, oder gar Schaulust auf die Katastrophe zu wecken, das gibt es ja alles!
Trotzdem muß man abschließend noch die Zustände erwähnen,die wir sonst so sehen konnten beim Durchfahren.
Der kleine Teil von N.O., den wir besucht haben, wird wohl keine Probleme haben, alles wieder zu renovieren, ebenso die Leute im Garden-District, die sind alle finanziell in der Lage, ihre Villen wieder in Ordnung zu bringen.
Genauso ist es mit dem "Neuen Teil", der Skyline, und den Casinos und großen Hotels.
Hallo Crimson Tide,
Da hört man ja momentan so viel unterschiedliches von "Alles prima - kann man sofort hin" bis "viele wohnen auf der Straße, alles noch verfallen, max. French Quarter anschauen". Naja, wie üblich, wird die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen...
Grüßle
cleoxx
Tja, cleoxx, und beides ist die Wahrheit!
Wir haben auch auf dem Rückweg von Oak Alley, wo man noch einmal durch New Orleans fahren mußte, um in den Norden zu gelangen, so viele komplett zerstörte Wohnviertel gesehen, in denen Leute entweder mit einem Wohnmobil auf ihren Grundstücken stehen, wir haben Leute gesehen, die sich aus Planen und Holzstücken "Buden" gebaut haben, wie wir sie früher als Kind zum Spielen gebaut haben, bloß in diesem Fall ist das leider kein Spiel, sondern bitterer Ernst, wir haben Fabriken, zig Wohnblocks, Supermärkte, Motels, Tankstellen, Restaurants gesehen, d.h., die Ruinen davon,ohne Strom, ohne Infrastruktur, den ganzen Weg über den Lake Ponchartrain.
Dann scheint auch noch der Interstate 59 nahezu genau den Weg von "Katrina" ins Landesinnere zu verfolgen, denn auf fast 1 1/2 Stunden Weg war rechts und links alles Kaputt, die Bäume, Häuser, alles platt!
Da braucht man noch Jahre für, das alles aufzuräumen!
Dann schienen wir plötzlich an die Stelle zu kommen, wo die Wind-Kraft von Katrina nachlies, und die Landschaft veränderte sich zum Positiven.
Trotzdem, oder gerade wegen der Leute, die dort herumhängen und auf irgendeine Hilfe, Veränderungen oder Jobs warten, denke ich, daß die Touristen jetzt auf keinen Fall langfristig die Gegend meiden sollten, das würde niemandem helfen! (Obwohl jeder selber für sich entscheiden muß, ob er das schon wieder sehen möchte).
Vielleicht haben schon etliche von denen wieder einen Job in einem Casino, einem Hotel oder einem Restaurant, weil die Gäste wiederkommen!
Meiner ganz persönlichen Meinung nach muß man die ganzen tiefer gelegenen Wohngebiete wirklich wieder der "Natur" überlassen, ( die nächste Hurricane Saison steht vor der Tür), und sich über ein kleineres, höher gelegenes, besser geschütztes, bezahlbares New Orleans Gedanken machen.
Am Ende der Fahrt, mit allen "Auf" und "Ab" der Gefühle, fanden wir es insgesamt gesehen richtig, daß wir hingefahren sind.
Es war eine gute Tour mit vielen Eindrücken, Einsichten und bestimmt keine Minute langweilig.
Wir kamen zurück mit noch mehr Respekt vor den Naturgewalten, die wir Menschen mit unserer Zivilisation nicht stoppen können.
New Orleans war und ist eine Reise Wert.
L.G. Monika