22.01.2013Und er ist doch noch da… der böse, böse Jetlag. Um 4 Uhr werde ich wach und wälze mich ne Stunde rum. Gerade, als ich denke „dann steh ich halt auf“, gleite ich aber wieder in einen sanften Schlaf.
Gegen 7 Uhr die übliche Morgenprozedur und anschließend ein Frühstück bei Cinnabon. Irgendjemand hier im Forum (hab vergessen wer..) hatte mir, als ausgewiesenem Zimtschnecken-Junkie, diese Kette empfohlen. Gut, die Filiale im Harvey’s hat eher die Größe eines Kamps-Steh-Café’s, aber die von mir erwählte Mini-Cinnamon-rolls sind in ihrem schlotzigen Frosting von derartiger Leckerheit, das ich bei zukünftigen Trips wohl noch öfter bei Cinnabon einkehren werde.
Aber jetzt Schluß mit diesen Zimtschnecken-Belobigungen und weiter mit der Tour. Nach dem Auschecken muss ich nochmal die Strasse runter, die wir gestern abend entlangspaziert sind. Dort hatte ich riesenhafte Pinienzapfen gesehen. Ich hab zwar noch keine Ahnung, wie ich sie heimkriege, aber ich sammele 5 – 6 dieser sehr schönen „Kerle“ ein.
Dann noch ein Abschiedslied für den See und KEIN Brot für die Enten… die armen Dinger kamen in Erwartung eines Snacks turbomäßig auf uns zugeschwommen, aber nix.
Wir machen uns auf den Weg nach Reno. Unterwegs kreuzen wir Carson City, das mir sehr langweilig vorkommt. Lt. Reiseführer bietet es außer dem Railroad Museum auch keine Highlights.
Die berühmte Einfahrt zu den Casinos:
In Reno wollen wir uns das National Automuseum anschauen. Für den Hasen als Technik-Freak und Kfz-Mechaniker natürlich ein Paradies. Neben vielen Fahrzeugen aus der Anfangszeit des Automobils, gibt es auch einige Raritäten, wie z.B. das Auto, das James Dean in „denn sie wissen nicht, was sie tun“ fuhr. Außerdem das Gewinner-Fahrzeug des legendären New York – Paris – Rennens und einen goldenen DeLorean. Besonders gut gefällt mir, dass die Wagen in passenden Kulissen präsentiert werden
10$ Eintritt, die sich lohnen!
Nach dem Besuch müssen wir natürlich auch noch ein paar Dollar verzocken. Wir parken im El Dorado Hotel und Casino und sind überrascht, wie groß und sauber der Casinobereich ist. Ich hatte bei Reno mit mehr „Abgeranztheit“ gerechnet.
Eigentlich hab‘ ich jetzt aber erstmal Hunger und so besuchen wir erstmal „Brews Brothers“. Eine Micorbrewery, wo wir ausgesprochen gut speisen. Ich gebe zu, heute ist mir nicht nach Bier und ich trinke –welch grauenhafter Faux-pas- in einer Brauerei Wein. Aber sogar der ist gut temperiert und schmackhaft. Dazu lasse ich mir Mac’n’cheese schmecken, während Patrick eine BBQ-Pizza verspeist.
Danach die angekündigte Zock-Runde am Elvis-Automaten. Lustig, aber nicht gewinnbringend.
Wir wollen eigentlich wieder Richtung Süden, allerdings verfranzen wir uns im wenig bis gar nicht beschilderten Reno dermaßen, daß wir fast ne Stunde durch die Stadt bzw. die Außenbezirke irren. Hätte ich doch jetzt bloß ein Navi.. ne detaillierte Karte von Reno haben wir natürlich auch nicht. Wer braucht denn sowas, bei dem kleinen Kaff
? Ich mutmaße einfach mal, daß es sich hier ähnlich verhält, wie in den Kasinos, aus denen man ja auch immer nur schwer wieder rausfindet..
Nun gut, 20 Minuten der Stunde gehen auch für unseren Besuch bei einem zufällig gefundenen CVS drauf. Getränke, Nüsse, Augentropfen und vieles mehr, von dem man meint, das man es für die Weiterfahrt unbedingt benötigt wandert in unseren Einkaufswagen.
Wieder im Auto, ist der mir Angetraute so verzweifelt, daß der SOS-Knopf drücken will.. aber wenig später finden wir die Interstate 80, die uns zur richtigen Strasse Richtung Süden führt.
Es ist schon Nachmittag und ich überlege den geplanten Besuch in Virginia City zu canceln, aber Patrick meint „wenn es denn schonmal auf dem Weg liegt bzw. kein großer Umweg ist..“
Also hin und ich bin.. begeistert. Eine richtig tolle, alte Westernstadt. Die durchgebogenen Gehwege und viele der Gebäude stammen sicher noch aus der Zeit des Goldrausches und ich kann förmlich die Holzräder der Planwägen auf der Strasse rumpeln hören. Jeden Moment erwarte ich, daß ein volltrunkener Claim-Besitzer aus einem Saloon geworfen wird..
Leider ist vieles vom Zerfall bedroht und wir fragen uns, ob wenigstens im Sommer hier mehr los ist.. Ein Blick in den Reiseführer bringt Aufklärung. In den Sommermonaten sind wohl so viele Touristen hier, daß es manchmal schon zuviel ist. Das beruhigt mich. Denn solch ein Ort hat es verdient, erhalten zu werden! Schade, daß der Fotograf mit den Old Fotos schon zu hat. Solche Bilder mit dem Schatz als Cowboy und mir als Saloongirl würden mir gefallen.. Kurz hinter dem eigentlich Ort kommen wir noch am ältesten Saloon vorbei.. sehr urig!
Es wird schon dunkel, als wir uns auf die Weiterfahrt machen.
Ach ja, unser erstes Tankabenteuer steht an. Mit der ausländischen KK scheint mittlerweile nirgends mehr der Sprit einfach so zu sprudeln. Bei uns ging es die letzten Urlaube nur noch im Valley of Fire – ansonsten reingehen, einen bestimmten Betrag abbuchen lassen (oder KK hinterlegen) und dann tanken.
Zurück auf die Strasse.. eigentlich wollten wir heute bis Lone Pine fahren, aber ob der späten Stunde und der Dunkelheit, beschließen wir, es zumindest bis Bishop zu versuchen. Ich beobachte Patrick dauernd aus den Augenwinkeln, ob er Anzeichen von Müdigkeit zeigt, aber er versichert mir, daß er fit ist und wir kommen gegen 20:30 Uhr in Bishop an.
Wir fragen im Best Western plus nach einem Zimmer und mieten uns dort ein. Der Rezeptionist erklärt uns wortreich, das der Frühstücksraum renoviert wird und es deshalb kein inkludiertes Frühstück gibt. Egal – ich hab gegenüber ein Denny’s entdeckt Schließlich fragt er noch, ob wir mit einem Haustier reisen. Nö, bloß mit Esel. Mit einem Augenzwinkern will er uns dafür 20$ abknöpfen .. Tse.
Da wir durch unsere Fahrt bis Bishop wohl einen Tag eher in Vegas eintreffen, checke ich die Preise und entscheide mich schlußendlich fürs Paris LV. Das kostet mit der Playerskarte 43$. Guter Preis!
Fazit: Reno ist durchaus einen Besuch wert. Und Virginia City sollte man gesehen haben. Dort habe ich an jeder Ecke eine wilde Schiesserei vor meinem geistigen Auge gehabt
Hotel: Best Western plus 89$ plus Tax (mit AAA-Rabatt)
Lunch: 40$ incl. Tip
Gefahrene Meilen: 298