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Autor Thema: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous  (Gelesen 14931 mal)

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Anti

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #30 am: 24.03.2011, 10:46 Uhr »
Also die Fotos sind doch super! Hätten die bei Sonnenuntergang noch besser werden können?  :D

DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #31 am: 25.03.2011, 14:45 Uhr »
Irgendein Blödmann hatte meinen Wecker auf 5:00h gestellt!
Nachdem ich jetzt ohnehin wach war, konnte ich auch aufstehen. Nach einer schnellen Dusche und einem ausgedehnten Frühstück (Kaffee und Zigarette) war ich bald auf dem Interstate. Mein ZIel waren die Pinedale Hoodoos in der Nähe von Gallup. Mithilfe einer hervorragenden Wegbeschreibung (großes Dankeschön an Silke und Gerd) habe ich die Hoodoos ohne Probleme gefunden. Angefangen habe ich bei der hinteren Gruppe.











Auch der nächsten Gruppe, die men von der Straße aus sehen kann, habe ich einen Besuch abgestattet.









Einfach faszinierend diese Steinmännchen. Eigentlich hätte man den ganzen Tag hier herum klettern können aber ich hatte erstens Hunger und zweitens noch eine Verabredung. Als ich fast wieder beim AUto war, sah ich eine Gestalt dort herumlaufen und ins Auto schauen. Der wird doch nicht ...
Wie es sich heraus stellte war es ein junger Navajo, der angeblich von seiner Mutter geschickt worden war, um zu sehen, was da für ein Auto in der Gegend stand. Da er brav gewartet hat, bis ich wieder beim Auto war, wird die Geschichte wohl stimmen.

Bei der Raffinerie an der I40 habe ich bei Dennys meinen Hunger und an der Tanke den Durst meines Autochens gestillt.
Jetzt wurde es aber auch höchste Eisenbahn. Meine Verabredung wartet nicht!

Etwa 10 Minuten zu spät bin ich am Ort meiner Verabredung angekommen.



Ich war am Vortag schon mal hier vorbei gefahren und hatte nach einer "Photograhers Tour" gefragt, bei der man mit Guide auch in die Gehege hinein darf. Auf der Webseite stand zwar, dass man diese Touren 2 Wochen vorher buchen soll aber zum Glück wurde das nicht so eng gesehen.
Wild Spirit Sanctuary ist eine aus Spenden finanzierte provate Organisation, die Wölfe aufnimmt und pflegt, die größtenteils von irgend welchen Idioten als Haustier gehalten wurden, bis es ihnen zu viel wurde.

Wir sind eine Stunde lang druch insgesamt drei Gehege gelaufen. Teilweise kommt man dabei den Wölfen schon recht nahe (2 m), andere sind deutlich scheuer. Aggressiv reagiert hat keiner der Wölfe. Mein Guide war Angel, die als Psychlogie-Studentin für ein halbes Jahr als Volunteer hier her kam und jetzt schon über 6 Jahre da ist.



Der Wolf, mit dem sie hier zu sehen ist, war der neugierigste und verspielteste von allen. Er kamm auch gleich zu mir um mich ausführlich zu beschnuppern und sich seine Streicheleinheiten abzuholen.
Um die Mittagszeit war es wegen der harten Kontrase gar nicht einfach ein paar vernünftige Bilder hinzukriegen aber ein paar brauchbare sind mir glaube ich gelungen.













Ich fand es absolut faszinierend diesen tollen Tiere so nahe zu kommen. Ich wäre auch gerne in noch zwei oder drei weitere Gehege gegangen aber ich wusste schon vorher, dass Angel heute nur Zeit für eine einstündige Tour hatte. Der Tour hat übrigens 50$ gekostet (für 2 Stunden wären es 100$ gewesen) und war jeden Cent wert. Ich kann jedem, der sich für Wölfe interessiert, den Besuch dort nur empfehlen. Es gibt natürlich auch normale Touren, bei denen man außerhalb der Gehege bleibt und die auch deutlich billiger sind.

ach diesem tollen Erlebnis bin ich bester Laune zum El Malpais Visitor Center gefahren, um mich noch einal nach der Chain of Craters Road zu erkundigen. Diesmal gab es die erhoffte Auskunft, dass die Piste wieder trocken und befahrbar war.
Also los! Die Chain of Craters Road führt man südlichen Rand des El Malpias NM bzw. der El Malpais Nartional Conservation Area von der NM 53 zur NM 117. Die Piste war bis auf ein paar Stellen am Anfang, wo sie teilweise tief ausgefahren war, in ganz ordentlichem Zustand. Ich bin schön langsam die Strecke entlang gerollt und habe die Landschaft genossen. Nan kann sicher auch schneller fahren aber zwischendurch gibt es immer mal stellen, wo das blanke Lavagestein durchkommt, das nur darauf wartet, ein paar unvorsichtige Reifen zu killen.

Ziemlich am Anfang geht eine Seitenstraße zur Big Tube Area ab. Ich bin dort hin gefahren und wollte eigentlich die Wanderung zumindest bis zur ersten Lavahöhle machen. Man darf zwar nicht mehr in die Höhlen hinein (wegen einer durch Menschen übertragenen Fledermauskrankheit) aber zumindest hinein sehen wollte ich. Leider habe ich den Fehler gemacht, nicht meine Wanderschuhe anzuziehen, weil es ja nur ein oder zwei Meilen waren. Mit den normalen Schuhen bin ich dann zweimal leicht umgeknickt und spürtte außerdem jeden einzelen Stein durch die Solhe. Der Trail führt nämlich mitten durch die Lavafelder.

   

Ich habe dann beschlossen, dass ich auch ohne die Höhlen leben kann und bin zurück zum Auto. Die Straße führt eigentlich nicht an irgendwelchen besonderen landschaftlichen Highlights vorbei. Man fährt überwiegend durch weites Grasland, das mehr oder weniger dicht mit Büschen und Bäumen bestanden ist. Und zwischendurch immer wieder Lava.











Kurz vor dem Ende hatte ein undichter Tank an einer Viehtränke die Piste unter Wasser gesetzt. Man hätte ischer drun herum fahren können aber ich bin ohne nachzudenken mitten durch, um gleich festzustellen, dass das Wasser deutlich teifer war als erwartet und der Untergrund deutlich schlammiger. Mit durchdrehenden Reifen habe ich es gerade so hindurch geschafft. Das wäre es noch gewese, in der einzigen Pfütze stecken zu bleiben wegen eines soclhen Anfängerfehlers einfach blind in irgendwelches Wasser zu fahren.

Nächster Stop an der 117 waren die "Narrows" eine Felswand naben der Straße (Narrows weil die Straße zwischen Felswand und Lavaflüssen hindurch führt).



Dann hatte ich ja mit dem La Ventana Arch noch eine Rechnung offen. Diesmal war ich gerade noch rechtzeitig dort, bevor er wieder im Schatten verschwunden wäre.





Zum Sonnenuntergang war ich noch einmal bei den Sandstone Bluffs. Ich bin wieder vom Parkplatz den Rim e tlang gelaufen bis zu diesem Aussichtspunkt.



Dann habe ich mich langsam "zurück geknipst".







Kurz bevor die Sonne hinter dem Horizont verschwand war ich wieder am Parkplatz und am eigentlichen Aussichtspunkt.





Zwischendurch lohnt auch mal ein Blick in die andere Richtung.



Schließlich verschwnad die Sonne und nach einem letzten Bild habe ich mich auch auf den Weg gemacht.



Das war ein toller Tag! 14 Stunden unterwegs, viel gesehen, eine komplette Tankfüllung leer gefahren und insgesamt ca. 300 Meilen unter die Reifen genommen.
So kann es weiter gehen!
Gruß
Dirk

Canyoncrawler

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #32 am: 25.03.2011, 15:49 Uhr »
Hallo Doc,

ich bin jetzt auch schnell rein gesprungen und fahre mit.

Toller Tag mit den Wölfen. Faszinierende Bilder.

Bin schon gespannt auf mehr.

Gruss Kate
- - - - - - -
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NähkreisSteffi

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #33 am: 25.03.2011, 15:50 Uhr »
Wie immer tolle Bilder und ein super Erlebnis.

Weiter so.

Viele Grüße

Steffi

americanhero

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #34 am: 25.03.2011, 20:35 Uhr »
wie immer ganz fantastische Bilder :daumen:
Ein toller Tag mit vielen Highlights, wobei ich die Woelfe ja mit am besten fand. Einfach nur beeindruckend, bessonders deine Portraits.
Freue mich auf mehr.

Anti

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #35 am: 25.03.2011, 22:38 Uhr »
Bärenstarke Bilder wäre vielleicht heute der falsche Ausdruck. Wirklich toll! Ja, so kann es weitergehen!

bowiepit

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #36 am: 26.03.2011, 10:27 Uhr »
Die Wolfsbilder- einfach klasse!!!
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DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #37 am: 26.03.2011, 14:43 Uhr »
Da kein Sonnenaufgang auf dem Progamm stand, durfte ich heute ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Nach (ausgefallenen) Blömscher und etwas schlechtem Land standen heute die Winnetous auf dem Programm.

Nach ein paar Meilen I40 und etwa 15 Meilen Landstraße lag der Acoma Pueblo vor mir.



Die Landschaft drumherum sah schon ganz nett aus.



Das Visitor Center und Museum hat mir schon ganz gut gefallen.



Die nächste Tour begann nach etwa 20 Minuten. Im Preis von 20$ ist das Fotopermit schon mit drin. Mit einem Kleinbus ging es hoch auf das Plateau, wo uns Gary (seinen Indianer-Namen konnte ich mir nicht merken) herumführte und uns einiges über Geschichte, Sitten und Gebräuche der Acoma erzählte,   wobei er, was Unterdrückung, Versklavung und Ermordung durch die Weißen anging, durchaus kein Blatt vor den Mund nahm.

Zuerst haben wir Kirche und Friedhof besichtigt, wo Fotos leider verboten sind.





Dann ging es kreuz und quer durch den Pueblo, wobei Gary versuchte, uns das tägliche Leben dort oben nahe zu bringen. War sehr interessant und auch unterhaltsam, weil er viele lustige Anekdoten zu erzählen hatte.







Von uralten Adobe-Häusern bis eher "modernen" Ziegelbauten gab es alle Varianten.







Eins muss man den alten Acoma lassen. Sie hatten einen Blick für schöne Aussichten.



Der Acoma Pueblo ist übrigens einer der am längsten durchgehend bewohnten Orte der USA.
Der Abstieg, den man wahlweise mit dem Bus oder zu Fuß erledigen konnte, stellte sich als echtes Highlight heraus.



Am Fuße der Mesa fand ich noch dieses hübsche Kamel.



Weiter ging es über die I40 an Albuquerque vorbei und auf den Turqoise Trail (die NM 14). Die Temperaturen waren inzwischen auf über 70°F angestiegen, so dass mir nach etwas Abkühlung war. Also bin ich die geschätzt 87 Serpentinen zum Sandia Crest hochgefahren bin. In 3250 m Höhe hat man dort oben eine ziemlich beeindruckende Aussicht. Leider war es ein wenig dunstig, so dass die Fotos, den Blick nicht gut wiedergeben.





Sch***kalt und windig war es dort oben auch, so dass mein Aufenthalt nur ein paar Minuten gedauert hat. Auch zurück auf dem eigentlichen Turquoise Trail war die Landschaft durchaus interessant.



Der nächste Stopp war Madrid, eine ehemalige (Semi-) Ghoosttown, die inzwischen von Künstlern bzw. Kunsthandwerkern in Besitz genommen wurde. Ein bisschen sehr kommerziell das ganze (ein Laden neben dem nächsten) aber ganz hübsch anzuschauen.







Das nächste Örtchen hatte da schon etwas mehr Charme. Los Cerillos ist ein halb verfallenes Kaff, wo es natürlich auch den einen oder anderen Andenkenladen gibt, das aber weitaus mehr Ghosttown-Atmosphäre hat.





Kurz hinter dem Ort gibt es noch eine interessante kleine Badlands-Area, die aber leider auf Privatgrund liegt.


Nennt sich wohl ganz bescheiden 'Garden of the Gods'.

Danach bin ich ohne weitere Stopps nach Santa Fé durchgefahren. Ich hatte morgens noch ein Zimmer im St. Francis Hotel gebucht. Hier habe ich vor 6 Jahren schon mal übernachtet und es hat mir gut gefallen. Auch die Lage nur ein paar Schritte von der Plaza entfernt hat mir gut gefallen.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #38 am: 27.03.2011, 17:53 Uhr »
Freitag in Sante Fé.
Nach dem Frühstück habe ich ein Ründchen durch den Historic District gedreht. Ich mag die Adobe Bauten dort, egal ob alt oder neu. Die Palza war morgens noch völlig leer und verlassen.



Ein gutes Beispiel für moderne und gelungene Adobe.Architektur ist das Art Museum.



Aber auch meoderne EInkaufspassagen können ihren Reiz haben.



Ich bin einfach mehr oder weniger ziellos durch die Straßen gelaufen und habe geknipst, was mir vor die Linse kam..



Natürlich habe ich auch die Kirche  besucht, deren Front leider im Gegenlicht lag. aber dann muss man sich halt siene eigene Perspektive suchen.



Auch das Innere hat mir gut gefallen. Ich habe mich länger mit einer der Volunteers unterhalten. Sie hatte einen deutschern Vater und war früher mit einem deutschen verheiratet. Sie hatte Spaß, mit mir ihr (rudimentäres) deutsch auszuprobieren.





Zum Abschluss habe ich mich noch auf einem kleinen Künstlermarkt umgeschaut.



Dann war es Zeit, mich auf den Weg in die Berge zu machen. Der Jemez Mountain Trail (die NM4) stand auf dem Programm. Gleich in San Ysidro gab es eine nette kleine Kirche.



Die Straße windet sich danach durch eine schöne Berglandschaft mit einer Menge rotem Sandstein. Hier würde sich sicher auh die eine oder andere Wanderung lohnen.





Mein nächster Stop war Jemez Pueblo. Das Örtchen selber ist nicht unbedingt sehenswert aber das Visitor Center mit kleinem Museum ist recht interessant.



Ein Stückchen weiter leigt Jemez Springs mit dem gleichnamigen State Monument. Leider ist von dem Pueblo, das dort einmal existierte außer eine paar Hügeln und einer wieder aufgebauten Kiva nichts mehr übrig, nur die Ruinen der spanischen Mission standen noch.



Kurz hinter Jemez Springs hat der Jemez River sich selber einen kleinen Damm gebaut durch Anschwemmung von Mineralien. Soda Damm nennt sich das Teil und sieht ganz interessant aus.



Je weiter man in dier Berge hoch fährt, um si mehr ändert sich die Landschaft. Statt rotem Sandstein tritt nun mehr und mehr vulkanisches Gestein in den Vordergrund. Ein gutes Beispiel ist der Battleship Rock.



Leider zog sich der Himmel jetzt mehr und mehr zu. Der große Vulkankrater in der Höhe lag leider komplett unter einem Wolkenhimmel.



Das Caldera Valle National Preserve, dass den Vulkankrater und die umliegenden Wälder umfasst, wäre sicher eine absolut lohnendes Ziel im Sommer und Herbst mit blühenden Blumen und jeder Menge Wildlife. Bei dem Wetter in dem ich es gesehen habe, war es leider nicht so interessant. AUch den Elks und anderen Viechern war es wohl zu usselig, sich aus dem Wald hinaus zu bewegen.


Von dort ging es in diversen Serpentinen hinunter zum Bandelier NM. Schon der erste Aussichtspunkt über dem Frijoles Canyon war recht eindrucksvoll.



Ich bin den Standard Trail durch die Ruinen gelaufen und hatte Glück, dass zumindest für ein paar Minuten noch mal ein wenig Sonne durch die Wolken kam.





Interessant, wie hier die Bauten direkt an die Felswand gebaut und teilweise natürliche Höhlen mit genutzt wurden.





Aber außer den Pueblo-Ruinen fand ich den Canyon auch landschaftlich sehr interessant.



Und Wildlife gibt's auch. Auf dem Rückweg liefen ein paar Maultierhirsche direkt vor mir über den Weg.



Das Filmchen im Visitor Center über die ganze Gegend hat Lust gemacht, hier einmal längere Zeit zu verbringen. Sowohl die Berge als auch die Canyonlandschaft, zu der das Bandelier NM gehört, lohnt sich mit Sicherheit, zu entdecken. Aber dafür muss ich ein anderes mal wieder kommen mit mehr Zeit und bei wärmerem Wetter.
Gruß
Dirk

Anti

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #39 am: 27.03.2011, 22:02 Uhr »
Trotz der Wolken tolle Fotos. Die Gegend ruft wirklich nach genaueren Erkundungen...

DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #40 am: 28.03.2011, 07:03 Uhr »
Ihr müsst mehr schreiben, sonst braucht die Seite irgendwann Stunden zum laden, wenn ich noch mehr Tagesberichte auf eine Seite bekommen. ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #41 am: 28.03.2011, 07:03 Uhr »
Nach Frühstück, Checkout, tanken und Einkauf der nötigsten Lebensmitteln (Zigaretten, Bier, Wein, Chocolate Chips Cookies) Startete ich wieder Richtung Bandelier NM. Diesmal bin ich aber in Espanola auf die NM 76 abgebogen, die 'High Road to Taos'. Heute standen neben Gebirgslandschaft vor allem Adobe-Kirchen auf dem Programm. Die erste gab es gleich im ersten kleinen Örtchen nach Espanola zu besichtigen. Das 'Sancturio del Chimayo'.





Der Legende nach wurde an der Stelle, wo die Kirche steht, ein altes Kruzifix gefunden. Der Sand, in dem es lag soll heilende Kräfte haben. In der Kirche gibt es einen Raum, mit einem Loch im Boden, das immer wieder mit frischem Sand aufgefüllt wird, der vorher gesegnet wurde und dieser 'Holy Dirt' vollbringt jetzt alle möglichen Wunder. Fotos in der Kirche waren leider verboten.
Rund um das Sanctuario gibt es eine Art Kreuzweg, wo den Fotos nach, die ich dort gesehen habe, die Passion Christi nachgespielt wird.



Die nächsten Meilen gab es vor allem jede Menge Gegend und hübsche Aussichten.







Hat richtig Spaß gemacht diese schöne Bergstraße bei bestem Wetter zu fahren, vor allem weil kaum Verkehr war. Nächster Stop war La Trampas mit der Kirche San José de Gracia.





Rein konnte man leider nicht.

Ein paar Meilen danach biegt man auf die NM 75 ab, sollte aber vorher noch einen kurzen Abstecher auf der NM 75 in die "falsche" Richtung machen zum Picuris Pueblo. Der Ort selbst inst nichts besonderes aber die kleine Kirche San Lorenzo ist hübsch. Eigentlich braucht man für den Besuch des Ortes ein (kostenpflichtiges) Permit. Ich war auch gewillt, zu bezahlen. Auf dem Schild am Ortseingang stand, man solle im Museum bezahlen, das aber wohl auf Dauer geschlossen ist. Dort stand ein Schild, die Permits gäbe es im Tribal Office. Nachdem dort auch niemand war, habe ich aufgegeben und meine Bilder ohne Permit gemacht.





Viel Kirchen heute und es kommen noch mehr. Da müsst Ihr durch ;)
Genau gesagt sind es noch zwei. Erst San Juan de Los Lagos in Talpa, klein aber sehr hübsch und leider ebenfalls geschlossen.



Kurz bevor man Taos erreicht kommt dann kirschentechnisch das Highlight - San Francisco de Asis in Rancho de Taos.







Hier durfte man auch endlich mal wieder hinein. Zwar stand auch hier ein Schild, dass man nicht fotogrfieren dürfte. Da die Begründung aber war, dass andere Besucher beim beten oder der Andacht gestört werden könnten und ich alleine war, habe ich das Verbot missachtet.



In Taos hatte ich von Santa Fé aus das El Pueblo Inn gebucht. Eine gute Wahl!
Große hübsch eingerichtete Zimmer mit kleiner Küche, Balkon und offenem Kamin. Feuerholz und Anzünder sind im Zimmerpreis mit drin.





Gegessen habe ich ganz hervorragend in Grahams Grille an der Taos Plaza.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #42 am: 28.03.2011, 09:02 Uhr »
Und gleich noch einen hinterher. Damit sind wir dann endlich aktuell-


Einen habe ich heute noch damit wir endlich mal auf dem aktuellen Stand sind.

Der Wetterbericht hatte für heute gutes Wetter vorhergesagt, scheinbar hatte das nur niemand dem Wetter gesagt. Heute morgen waren dunkle Wolken am Himmel und es vielen sogar ein paar Schneegriesel. Trotzdem bin ich pünktlich um 8:30h zum Pueblo gefahren, nur um festzustellen, dass ich nach einer guten Woche Urlaub schon nicht mehr weiß, welches Datum ist. Der Pueblo ist nämlich bis einschließlich 27.3. geschlossen. Das hatte ich auch gelesen aber irgendwie war ich der Meinung, dass Sonntag schon der 28. ist.
Ist er aber nicht!
Also habe ich mir eine New York Times Sonntagsausgabe gekauft, bin ich zurück zum Hotel und habe mir einen gemütlichen Sonntag vormittag gemacht. Am späteren Vormittag wurde das Wetter dann zunehmend besser, so dass ich mich um 11:30h auf den Weg gemacht habe.
Nachdem es gestern zienlich kirchlich war, wurde es heute sehr 'canyonig'.
Auf der NM64 bin ich nach Norden und später nach Westen zur Rio Grande Gorge gefahren. Dort hat sich der Rio Grande eine ca, 250 m tiefe Schlucht in das Granitgestein gegraben. Überspannt wird die Schlucht an dieser Stelle von einer durchaus eindrucksvollen Brücke.

Blick von der Brücke nach Norden


Blick auf die Brücke von Süden


Mir hat der Canyon sehr gut gefallen und ich bin ein ganzes Stück auf dem West Rim Trail am Rim entlang nach Süden gelaufen. Wenn man schwindelfrei ist, kann man immer wieder senkrecht auf den Fluss hinunter schauen.





Dabei hat man auch immer wieder schöne Ausblicke auf die Sangre de Christo Mountains (wer kommt nur immer auf solche Namen – Blut Christi Berge!).



Ca. 500m vom Parkplatz entfernt kann man die Aussicht auf die Brücke ganz gemütlich genießen.



Mit den beiden, die mir hier ohne es zu merken als Fotomodelle dienten, habe ich mich eine ganze Weile unterhalten. Mike und Jane hießen sie (oder heißen sie wahrscheinlich immer noch), leben in der Nähe von Taos und hatten viele „interessante“ Geschichten von der Brücke zu erzählen. 2 von Janes Klassenkameraden sind Hand in Hand von der Brücke gesprungen, wie viele andere Selbstmörder vor und nach ihnen. Erstaunlicherweise gibt es nur ein normales Brückengeländer und keine höheren Zäune an der Brücke.
Vor diversen Jahren sind wohl 2 Air Force Jets unter der Brücke durch durch den Canyon geflogen. Ist auch alles gut gegeangen bis sie wieder aus dem Canyon hinaus wollten. Dafür hatten sie sich eine Stelle ausgesucht, wo eine Hochspannungsleitung den Canyon überspannt, die einer der beiden Jets erwischt hat, weshalb man dort noch heute Wrackteile im Canyon sehen kann. So weit war ich aber nicht.



Nach diesem letzten Bild von der Brücke habe ich mich wieder auf den Weg gemacht.
Ich wollte noch ein bisschen mehr vom Rio Grande sehen und bin zur 'Wild Rivers Recreation Area' etwa 25 Meilen weiter nördlich gefahren.
Dort fährt man über viele Serpentinen auf eine Plateau hinaus, das zwischen Rio Grande und Red River liegt, der hier in den Rio Grande mündet. Auch hier gibt es viele interessante Aussichtspunkte. Allerdings war ich für gutes Licht bis zum Canyongrund etwas spät dran. Auch hier sollte man zum fotografieren an den meisten Stellen wohl am besten um die Mittagszeit sein.





Wie man sieht, ist der Canyon des Rio Grande hier deutlich breiter. Wäre sicher interessant, dort hinunter zu wandern. Es gibt auch den einen oder anderen Trail hinunter aber dafür war es leider schon etwas spät.

Besonders gut hat mir der El Junta View Point gefallen, von dem man auf die Mündung des Red River in den Rio Grande hinunter schaut.





Auch von dieser Hochebene schaut man natürlich immer wieder auf die Sangre de Christos.



Nach einem letzten Viewpoint war es dann Zeit, mich wieder auf den Rückweg zu machen. Die Schatten im Canyon wurden jetzt immer dichter.





Mir hat diese Ecke sehr gut gefallen. Es gibt eine Menge interessant klingende Hiking Trails dort und außerdem ist die Area ein Geheimtip für Camper. Es gibt mehrere toll gelegene Campgrounds dort, teilweise direkt am Canyon Rim.

Auch auf dem Rückweg musste ich natürlich noch das eine oder andere Bild der blutigen Christus Berge machen.



Da noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang war, bin ich durch Taos durch gefahren und war noch mal beim heiligen Franz. Hat sich gelohnt. Kurz vor Sunset fängt die Adobe Kirche richtig an zu glühen.







Nach dem wetter- und datumstechnisch etwas holprigen Start war es doch noch ein schöner Tag.
Gegessen habe ich auf der Rückfahrt vom Franz nach Taos bei Applebees. Wie immer ganz o.k.

Ich hatte von der Rios Grande Gorge und der umliegenden Landschaft gar nicht so viel erwartet aber war positiv überrascht. Es ist zwar nicht der Grand Canyon aber allemal eindrucksvoller als viele Canyons, die Grand Canyon of xyz genannt werden. Wenn nicht ein großer Teil des Lands direkt am Fluss Pueblo-Land wären, könnte ich mir vorstellen, dass hier schon lange ein NM oder gar ein NP entstanden wäre.

Im Moment überlege ich, ob ich morgen den ganzen Tag im Pueblo verbringe oder den Besuch dort auf Dienstag vormittag verschiebe und morgen noch mal dem Rio Grande widme. Vielleicht mache ich einen Abstecher nach Colorado und besuche noch mal das Quellgebiet des Rio Grande am Silver Thread Byway. Beim letzten mal fing es ja an zu schneien als ich dort war. Der Grand Sanddunes NP läge dann auch noch auf dem Weg.
Auf jeden Fall habe ich mein Zimmer hier noch mal um einen Tag verlängert.
Gruß
Dirk

NähkreisSteffi

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #43 am: 28.03.2011, 09:10 Uhr »
Hallo Dirk,

endlich hattest Du mal Glück mit dem Wetter.

Die Kirchenbilder sind klasse.

Viele Grüße

Steffi

Anne05

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Re: Blömscher, schlechtes Land und Winnetous
« Antwort #44 am: 28.03.2011, 09:24 Uhr »
Hach - Dein Reisebericht kommt mir ja sowas von gelegen ...  :)
Du fährst große Teile der Route, die wir für Ende Mai geplant haben - die Superbilder bestätigen mich, so manches avisierte Ziel auch tatsächlich anzufahren ...

Bin gespannt, wie es weitergeht.

LG
Anne
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)