Mein Gott, schon wieder mehr als eine Woche rum. Bin schon fast wieder urlaubsreif
Aber erstmal geht es weiter mit dem Reisebericht:
Auch Dienstag Morgen lachte wieder die Sonne vom Himmel. Nach Frühstück und Checkout habe ich mich relativ früh auf den Weg gemacht. Holbrook und der Pertrified Forest waren heute mein Ziel. Da mir die Strecke vom Shiprock (dem Berg, nicht dem Ort) über den Red Rock Hiighway (Indian Route 13) zum Canyon de Chelley bei meinem letzten Besuch so gut gefallen hat, habe ich den Schlenker über Chinle in meine Route für heute eingebaut.
Bis zum Shiprock bin ich durchgefahren und habe dort meine ersten Fotostops eingelegt.
An einer der Nebenstraßen, die ich zum knipsen genutzt habe, saß ein älterer Navajo in seinem Pickup, mit dem ich mich ein wenig unterhalten habe. Er hat mir ein bisschen was über die Geschichte und die Bedeutung des Berges erklärt, was sich größtenteils mit dem deckte, was ich schon mal irgendwo gelesen hatte. Nach der Überlieferung der Navajo hat einst ein großer Vogel die Vorfahren auf seinen Rücken genommen und sie hierher geflogen. Wo er zu diesem Berg wurde. Die Navajo/Anasazi wohnten auf dem Gipfel dieses Berg, der nur über einen schmalen Grat zu erreichen war. Eines Tages, als die Männer auf der Jagd und die jungen Frauen auf den Feldern im Tal waren, gab es ein Gewitter und ein Blitzschlag zerstörte den Grat. Die Alten und die Kinder, die noch auf Berg waren, konnten nicht mehr hinunter und sind schließlich dort oben verhungert. Da ihre Seelen immer noch dort leben, ist der Berg den Navajo heilig.
Soweit die Legende. Was ich bisher nicht verstanden hatte, war wie man in diesem Berg einen Vogel erkennen soll. Für mich hat er aus keiner Richtung auch nur entfernte Ähnlichkeit mit einem Vogel. Aber jetzt wurde ich endlich aufgeklärt. Der Vogel steckt sozusagen kopfüber in der Erde. Was man sieht sind seine nach oben ragenden Schwanzfedern und die Reihen kleinerer wallartiger Felsen zu beiden Seiten sind die Federn seiner Flügel.
Wäre das also auch geklärt
Auf der weiteren Fahrt nach Westen erwarten einen zunächst einige rote Felsen bevor es hoch ins Gebirge geht.
Auf der Fahrt in die Berge blickte ich nochmal in den Rückspiegel und was ich da sah, ließ mich bei der nächsten Möglichkeit anhalten und noch ein paar Bilder machen.
Weiter ging es hinauf in die Berge. Oben lag noch Schnee neben der Straße. Man hätte sicher von diversen Punkten aus eine tolle Aussicht aber erstens standen dauernd Bäume im Weg und zweitens konnte man auf der engen Serpentinenstrecke nirgends gefahrlos halten. Die Forestroads, die dort abzweigten waren leider alle noch gesperrt.
Dafür entschädigt aber die Aussicht, wenn man über den Bergkamm hinweg wieder ins Tal fährt. Rote Felsen soweit das Auge reicht.
Beim Canyon de Chelley habe ich die drei Aussichtspunkte am Nordrand angesteuert. Und natürlich auch dort fleißig geknipst. Da ich um die Mittagszeit dort war, ließ das Licht für Fotos zu wünschen übrig aber trotzdem hat mir der Canyon wieder sehr gut gefallen. Ich habe überlegt, ob ich die Wanderung zur White House Ruin machen soll aber wie schon beim letzten Besuch fehlte mir dafür die Zeit. Also habe ich den Südrand des Canyons komplett ausgelassen.
Chinle ist immer noch das selbe trostlose Kaff, dass ich in Erinnerung hatte und ich habe mich bis auf einen Tankstop dort nicht weiter aufgehalten. Natürlich war das Benzin an der ersten Tankstelle nach den Canyon de Chelley (wo ich getankt habe) 20 Cent teurer als am anderen Ende des Ortes. Toll!
Vom Hubbel Trading Post hatte ich eigentlich nur noch den knarzenden Holzboden und die schönen aber unbezahlbaren Navajo-Teppiche in Erinnerung. Wie sich herausstellte, ist das auch eigentlich alles
.
Danch ging es auf die I40 und in einem Rutsch durch bis Holbrook. Dort habe ich mir ein Zmmer in einem Best Western driekt am Ortseingang gesucht und bin dann durch den Ort hindurch zum südlichen Eingang des Petrified Forest NP gefahren. Der stand schon lange auf meiner Liste aber obwohl ich schhon diverse Male in der Nähe war, hatte es bisher nie geklappt. Jetzt war er reif!
Zuerst habe ich mir am Visitor Center die namensgebenden versteinerten Baumstämme angeschaut. Mit ein bisschen Mühe (auf dem Bauch herum rutschen) und Geduld schafft man es sogar die wirklich sehr schön bunten Fossilien ohne Menschen und vor allem ohne Gebäude, Parkplätze, Autos, etc. aufs Bild zu kriegen.
Das war hübsch anzusehen aber eigentlich reizten mich die berühmten Badlands am anderen Ende des Parks viel mehr. Da der Park schon um 18:00h schließt (was nach Aussage der Ranger heißt, dass man spätestens um !8.00h im Auto sitzen und zum nächsten Auto fahren soll) habe ich mich bald auf den Weg gemacht. Auch direkt von der Parkstraße gibt es diverse schöne Aussichten aber leider so gut wie keine Möglichkeiten zum anhalten.
Mein nächster Stop war Agate Bridge, wo ein verteinerter Baustamm wie eine Brücke einen Wash überspannt. Leider ist er wohl schon länger nicht mehr so recht stabil und wird von ziemlich hässlichem Beton gestützt.
Um ihn ohne Beton zu sehen, war ich leider ein wenig spät dran - gute 100 Jahre zu spät.
Weiter ging es RIchtung Norden zur Blue Mesa. Schon die Aussichten von der Ringstraße über den Tafelbergg waren toll.
Ichhabe mich allerdings gefagt, wer dieses Schild aufgestellt hat.
Der Höhepunkt war dann die Wanderung von der Mesa in die Badlands hinein. Hier kann man auch ahnen, warum das Ding Blue Mesa heißt (wobei purple Mesa hätte es m.E. besser getroffen).
Da soll ich wieder hoch?
Auch von oben sieht die Ecke sehr nett aus.
Inzwischen war es schon recht spät geowrden, so dass ich mich beeilen musste. Ich wollte ja wenigstens noch ein paar Bilder von der Painted Desert am Nordausgang machen. Die Teepees waren mir aber noch einen Stop wert. Und auch die Umgebung fand ich recht fotogen.
Newspaper Rock und Pueblo Puerco musste ich auslassen. Ziemlich genau gegen 18:00h bin ich am ersten Viewpoint über der Painted Desert nördlich der I40 angekommen. Jetzt hie es schnell sein. Anhalten - Staiv mit aufgesetzter Kamera vom Rückstz geholt - schnell 2 oder 3 Fotos - Kamera auf Stativ wieder auf den Rücksitz - weiter zum nächsten Viewpoint.
Drei Viewpoints habe ich auf die Art noch geschafft bevor mich um etwa 18:15 der Ranger erwischt hat, der den Lumpensammler spielte. Nach strenger Ermahnung seinerseits und völliger Unschuld meinerseits "Waaaas, schon soooo spät?" bin ich dann auch brav ohne weitere Stops zum Ausgang gefahren. Ehrlich gesagt hat mir die Blue Mesa deutlich besser gefallen als die Painted Desert. Andererseits wäre es schon nett gewesen, noch eine Stündchen zu bleiben. Der Sonnenuntergang an diesem Abend war nämich recht spektakulär.
So sah es vom Hotelparkplatz aus.
Zum Schluss noch mal eine blöde Frage: War das immer schon so, dass auf manchen Straßen im Navajo Gebiet die Milemarker auch Kilometerangebane haben? Ist mir sowohl auf der IR13 als auch später auf der Straße von Chinle zum Hubbel Trading Post aufgefallen. Rechts Marker mit Meilenangeben, links neben der Straße mit KM.