Da bin ich mal wieder
ich hoffe, ihr seid nicht, beim zweiten Anlauf zum Cedar Breaks zu kommen, eingeschneit???
Wann gehts denn weiter?
Sorry, dass es ein bisschen gedauert hat mit der Fortsetzung - ich war in den letzten Tagen abends einfach zu faul, um noch was zu schreiben
Und eingeschneit sind wir zwar nicht, aber es war wirklich schweinekalt da oben!
Dann mal weiter im Text:
Dienstag, 22. Mai - Cedar Breaks, Brian Head, St. GeorgeDen Tag lassen wir wieder ganz entspannt angehen - in den Tagen hier in Springdale wollen wir uns mal absolut keinen Stress machen.
Also stehen wir auch (für unsere Verhältnisse) sehr, sehr spät auf, erst so gegen 10 Uhr. Großen Hunger haben wir beide nicht, also packen wir nur nen Pulli ein und steigen ins Auto.
Cedar Breaks Part Two. Wir sind den Weg durch Zion und durch den Tunnel jetzt ja schon so oft gefahren, aber immer noch stehen wir staunend und kopfschüttelnd vor diesen Bergen. Es ist einfach irre, was die hier für eine Landschaft zusammengebastelt haben.
Irgendwann überkommt uns dann doch noch der Kaffeedurst und ein bißchen Hunger. Als wir auf die 14 Richtung Cedar Breaks abbiegen, kommt uns die Tankstelle an der Kreuzung sehr gelegen. Vor uns strömt auch ein Trupp Mexikaner in die Tanke, da scheint es etwas Gutes zu geben!
Die Tankstelle ist dann auch nicht nur eine einfache Tanke und ein kleiner Supermarkt, sondern auch ein kleines Restaurant. Da sitzen schon ein paar Cowboys an den paar Tischen und essen u.a. Cinnamon Rolls mit ner dicken Kugel Vanilleeis drauf. Wir zapfen uns einen Cafe Latte (der richtig gut riecht) und da die verpackten Sandwiches im Kühlregal nicht sehr vertrauenerweckend aussehen, erstehen wir zu unserem Kaffee noch einen Hot Dog und etwas, das wir noch nie probiert haben: einen Corn Dog.
Die Kassiererin empfiehlt, daß wir uns noch Ketchup, Mayo und Senf besorgen soll, um den Corn Dog reinzudippen, der sei doch sonst ein bisschen trocken. Wir setzen uns an die frische Luft an einen Tisch und brunchen gemütlich vor uns hin. Eigentümliche Geschichte, so ein Corn Dog - ein Bockwürstchen mit diesem süßlichen Teig drumrum - aber irgendwie doch ganz lecker ... und der Kaffee ist ganz klasse, obwohl er mehr nach Kakao als nach Kaffee schmeckt.
Nach der Stärkung geht’s dann weiter durch den Dixie Forest Richtung Cedar Breaks ... und siehe da – die Straße ist wirklich offen. Problem: Es ist diesmal komischerweise rund 20 Grad kälter als bei unserem letzten Besuch. Hier ist wohl gerade ein Tief durchgezogen, dass die Temperatur drastisch hat sinken lassen Und je näher wir dem Ziel kommen, desto weiter fällt das Thermometer. Angesichts der Schneemassen um uns rum und der Höhe von über 10000 Fuß kommt uns dann der Gedanke, daß Shorts und Top und Flip Flops vielleicht doch nicht die passende Kleidung sind. Zum Glück haben wir wenigstens unsere Pullis und ne Jacke dabei.
An jeder Ecke liegt noch Schnee, das Visitor Center ist noch dicht, genau wie die Entrance Fee Station. Am ersten Aussichtspunkt sind es dann tatsächlich schattige 36 Grad Fahrenheit. Das ginge ja an sich noch, wenn nicht hier oben noch ein fieser Wind wehen würde. Aber macht nix, da müssen wir jetzt durch. Vor Kälte können wir uns leider kaum auf die grandiose Landschaft konzentrieren. Es sieht tatsächlich ein bißchen aus wie Bryce, zwar weniger Hoodoos, allerdings dafür mit sehr dekorativem Schnee. Ein toller Anblick, aber wir können es leider nicht lange außerhalb des Autos aufhalten. Wir bleiben an jedem Spot nur ein paar Minuten und schießen noch flott ein paar Fotos.
Die beiden Park Ranger, die hier gerade dick eingemummelt die Winterschäden inspizieren, haben sich vermutlich über uns blöde Touris schlappgelacht.
Hier hab ich übrigens auf die Schnelle noch ein Panorama-Foto gebastelt. Das ist etwas breit und würde das Format hier sprengen, also setzte ich es nicht direkt in dieses Posting, sondern nur einen Link dazu:
Hier klickenWieder zurück im Auto beschließen wir, nach St. George zu fahren, wo heißer Kaffe und schöne Sonne auf uns warten.
Über das Skigebiet Brian Head, in dem die Saison vorbei ist und das sich gerade für den Sommer "einpackt", kommen wir noch durch Paruwan – ein sehr niedliches Örtchen. Viele Häuser hier sind richtig schön, wir könnten in jedes einziehen! Überhaupt spinnen wir, wie fast jedes Mal, wenn wir in dieser Gegend sind, davon herum, wie es wäre, hier zu leben...
Die Einfahrt nach St. George ist dann wie nach Hause kommen, so oft waren wir inzwischen schon hier. Erstmal gibt’s einen Caramel Macchiato auf der Terrasse von Starbucks und die Sonne wärmt uns wunderbar auf - hier unten zeigt das Thermometer immerhin 81 Grad. Danach bummeln wir noch etwas durch die Zion Factory Stores und erstehen ein paar nette Hiking-Schuhe für Verena. In ihren Sandalen (auch wenn sie von Teva sind) ist es vermutlich keine gute Idee, morgen Angels Landing anzugehen.
Im WalMart Supercenter besorgen wir noch so eine Camelbak-Trinkblase für unseren Rucksack, weil wir die Nase voll davon haben, unsere 3-Liter-Thermo-Flasche immer mit uns rumzuschleppen. Das Ding ist relativ billig - und ein Fehlkauf, wie sich später rausstellen soll. Das Wasser aus dem Teil schmeckt so dermaßen nach Gummi und Plastik, daß man es echt nur trinken kann, wenn man kurz vorm Verdursten ist. Dabei steht extra noch groß drauf, es sei geruchs- und geschmacksneutral...
Jetzt ist auch schon Zeit für das Abendessen. Wir gehen wieder ins Texas Roadhouse, in der Hoffnung, daß diesmal die Ribs nicht aus sind. Tatsächlich gibt es noch welche - und sie sind absolut grandios. So zart, dass das Fleisch einfach von den Knochen abfällt.
Und morgen gehen wir dann endlich mal Angels Landing an.