Tag 2 - 30.09.2010: San Francisco oder Wir brauchen Cruise Control!
Etwas Gutes hat die Flugverspätung an sich: Als wir um 2 Uhr in der Nacht ins Bett fielen, waren wir so müde, dass der Jetlag überhaupt keine Chance hatte, uns in den Griff zu kriegen. Wir schlummerten bis um 7 Uhr durch, packten unseren Kram für den Umzug ins neue non-smoking-Zimmer und begaben uns auf die erste Entdeckungstour durch Fisherman's Wharf. So früh am Morgen ist natürlich noch nicht viel los, aber die Lust auf einen leckeren Starbucks-Kaffee (in New York habe ich meine zweite große Liebe, den Triple-Truffle-Latte kennen und lieben gelernt) und vor allem die "Wir wollen endlich was erleben"-Lust treibt uns nach draußen.
Die Temperaturen sind nicht mehr ganz so hoch wie in den letzten Tagen, ein kühles Lüftchen weht. Die Seelöwen am Pier 39 sind noch recht verschlafen, am Pier selbst sind wir weit und breit die einzigen Menschen und haben deshalb auch die Forrest Gump-Bank für uns ganz allein.
Zum damaligen Zeitpunkt haben wir uns noch der Illusion hingegeben, dass dies die einzige Bank in ganz Amerika sei...
Wir irrten noch eine gute halbe Stunde durch die Gegend auf der Suche nach einem Starbucks und entschlossen uns dann schließlich, erstmal zurück ins Hotel zu gehen, was Wärmeres anzuziehen, einen Starbucks zu googlen und vor allem einen Stadtplan von SF zu holen.
In der kurzen Zwischenzeit wurde unser Gepäck schon ins neue Zimmer gebracht, das für die nächsten zwei Nächte unsere Bleibe sein wird:
Nach einem Frühstück bei Denny's, das uns wieder darin bestärkte, dass Amerikanisches Frühstück nicht wirklich unser Ding ist - spätestens auf dem Rückflug entwickle ich immer einen Heißhunger auf ein knackiges Vollkornbrötchen - liefen wir zur nächsten Cablecar-Station, wo wir auch prompt den heiß ersehnten Starbucks fanden. Nun konnte der Tag starten! Die Tour haben wir uns mit Hilfe dieser tollen Seite zusammengestellt:
http://www.sanfrancisco4you.com/stadtrundfahrten/zu-fuss-durch-san-francisco.htmlErster Stopp: Lombard Street
Zweiter Stopp: Coit Tower
Die Strecke zwischen Lombard Street und Coit Tower ist ohne Probleme zu Fuß machbar - generell kann man SF sehr gut per pedes entdecken. Die Aussicht von da oben ist einfach wunderbar und heute hatten wir sogar halbwegs Glück mit dem Nebel. Nur die Goldengate-Bridge versteckte sich noch vor uns. Hinunter ging es über die malerischen Filbert Steps.
Dort steht auch eine Bank mit diesem absolut zutreffenden Zitat:
Weiter gings zum Embarcadero und den Piers.
Die Transamerica Pyramid
China Town durfte natürlich auch nicht fehlen.
Unser Lonley-Planet-Reiseführer führte uns durch die kleinsten Gässchen, manchmal wurde es sogar schon etwas mulmig, aber es gab so viel zu entdecken!
Wir schlenderten noch ein wenig über den Union Square und schließlich wurde es Zeit, unseren Mietwagen abzuholen.
Wir hatten in Deutschland bereits bei Alamo einen Compactwagen reserviert (ich hatte dabei immer die leise Hoffnung, dass es so kleine Autos bei den Vermietstationen überhaupt nicht gibt und wir deshalb automatisch ein etwas größeres Auto bekommen). Also sind wir zum Alamo-Vermietungsbüro in der O-Farrell-Street gestiefelt und haben unseren Voucher gezeigt. Man drückte uns natürlich prompt einen Schlüssel in die Hand. In den Downtown-Büros gibt es keine Choiceline, sondern man bekommt einen Auto zugewiesen. Uns schwante schon nichts Gutes, als wir sahen, dass der Schlüssel noch nicht mal eine Fernbedienung hatte. Auf dem Parkplatz angekommen, sahen wir das kleine Häufchen Elend, zu dem der Schlüssel passte: ein alter Chevy Cobalt, ohne alles, aber mit vielen Kilometern. Chris war sich sicher jedoch ziemlich sicher, dass wir beim Anmieten darauf geachtet haben, dass die gebuchte Klasse cruise control hat. Also sind wir wieder ins Büro gestiefelt, haben mit unserem deutschen Voucher rumgewedelt und um einen Wagen mit besagter Cruise Control gebeten. Neuer Schlüssel, diesmal zumindest mit Fernbedienung, neuer Versuch, wieder ein Chevy Cobalt, zwar neuer aber wieder ohne CC - Schade. Dieses Spielchen wiederholten wir noch 2mal. In der Zwischenzeit war es fünf Minuten vor Ladenschluss, es war nur noch ein ganz junger Mitarbeiter da, der in der Hoffnung, uns bald los zu sein, fragte: "Was ist denn das Wichtigste für Sie? Wir antworteten: "Cruise Control!". Darauf meinte er nur: „Dann habe ich nur einen Chevy HHR. Nehmen Sie den, der müsste Cruise Control haben“. Wir hatten keine Ahnung, was ein Chevy HHR ist, rechneten schon mit dem Schlimmstem, aber bekamen dieses Schmuckstück mit nicht mal 5000km und allem erdenklichen Schnickschnack:
Fullsize zum Preis vom Compact - Wenn das keine Entschädigung für die 10 Stunden Verspätung ist!
Top: Calbe Car, Fullsize!
Flop: lange Starbuckssuche am Morgen
Hotel: keine Änderung