Habt Ihr in Seligman auch Angel Delgadillo getroffen, den alten Friseur?
Der Wetterumschwung, den Ihr erlebt habt, ist ja wirklich heftig. Ich hoffe mal, dass das Regenwetter nicht lange so weiter ging (in Denver hat es noch eine Woche später heftig geregnet).
Nein, A. Delgadillo haben wir nirgends gesehen. Glaube ich zumindest.
Das Wetter wird noch ab und zu etwas übermütig sein, aber wir besser gewappnet.
Petra, Ihr seid auch im Mr. D'z gewesen
Ich mag den Laden unheimlich gerne, sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Kingman ist.
Oh oh, ich hoffe, wir erleben bald einen positiven Wetterumschwung!
Mr. D'z ist klasse. Aber ich bin eh süchtig nach urigen Diners.
Wetter siehe oben.
ich bin zwar kein Camper, aber hier fahre ich trotzdem mal mit und freue mich auf Yellowstone, weil wir dort auch im kommenden Jahr sein werden
Im Yellowstone kneifen wir beim Zelten, es war uns zu kalt. Also keine Sorge ...
Karina und Sybill, fein dass ihr auch mitfahrt. Wir haben noch jede Menge Platz.
Fortsetzung ...7.8.Williams - Grand Canyon - HolbrookGegen 5 Uhr ertönte ein lautes und schrilles Tröten und weckte die gesamte Familie auf. Der Santa Fe Güterverkehr spielte unseren persönlichen Wecker. Irgendwie störend fand es niemand und Annika wollte es sogar gleich nochmal hören.
Dann dösten wir aber doch wieder ein. Da die Rezeption gegen 7 Uhr noch zu war, holten wir unseren Kaffee auf der anderen Straßenseite. Er war preiswert und gut.
Die Campingsachen waren allesamt wieder trocken, also packten wir sie wieder in ihre Beutel zurück. Diesmal waren wir aber schlauer und wickelten Tasche und Zelt gut in die Tarpplane bzw. die Bodenschutzplane vom Zelt ein.
Die schwarzen Wolken waren zwar weg, es versprach ein schöner Tag zu werden, aber davon würden wir uns nicht noch mal reinlegen lassen. Ziemlich kühl war es auch und wir fragten uns, warum alle immer meinen, im August sei es zu heiß.
Nachdem das Auto wieder gepackt war, checkten wir aus und fuhren noch mal eine Runde durch Williams. In dem dunklen Wetter gestern hatten wir nicht viel gesehen. Wir kamen auch an der Station der Grand Canyon Railway vorbei und sahen der Abfahrt der Dampflok zu.
Wir entschlossen uns, doch noch zum Grand Canyon zu fahren, versorgten uns im Safeways mit Sandwiches und düsten los. Unterwegs sahen wir in der Ferne immer mal Rauchschwaden, merkten aber bald, dass diese zur Grand Canyon Railway und nicht zu einem Waldbrand gehörten.
Am Visitor Center kauften wir den NP Pass und auch gleich Tickets für 11.30 Uhr für den IMAX Film, den wir noch nicht kannten. Am Saaleingang ließen wir uns Übersetzer geben, was vor allem für die Kinder toll war. Der Film hat uns super gut gefallen, er ist spannend und sehr informativ.
Wir fuhren weiter bis zum Grand Canyon Village und fanden sogar recht schnell einen Parkplatz. Und dann schieden sich die Geister, welchen Weg wir einschlagen sollten. Ich wollte erst zur Station der Grand Canyon Railroad und dann am Rim zurück, Lothar wollte genau umgekehrt und die Kinder wollten gar nicht laufen.
Gar nicht laufen kam nicht in Frage und die Richtung war auch kein Problem, man konnte ja beides machen und sich am General Store wieder treffen. Die Kinder durften auswählen und wenig überraschend siegten jeweils männliche bzw. weibliche Solidarität.
Annika und ich trabten also Richtung Bahnhof auf dem Rad-/Fußweg neben der Rimstraße los und nach wenigen hundert Metern fand ich es schon total langweilig. Dann fiel mir aber die Shuttlebus Haltestelle ein und wir gingen kurz zurück. Richtig, der Bus hielt auch in der Nähe vom Bahnhof. Während wir auf den Bus warteten, malten wir uns aus, wie wir den beiden anderen den mühsamen Weg zum Bahnhof schildern würden. Ein endloser Weg, den wir uns unter Aufbietung aller Kräfte langgeschleppt hätten ... Der Bus kam und wir fuhren bis zum Bahnhof.
Dort wartete dann die Enttäuschung, es war weit und breit keine Lok in Sicht. Die Wagen waren da, aber nicht die Lok, da nützte alles Halsverrenken nichts.
Wir gingen dann etwa auf der Höhe von der Bright Angel Lodge zum Rim und wanderten langsam und genussvoll zurück. Die Aussicht war einfach wunderbar und ich war ganz versöhnt. Der Bright Angel Trail war lt. einem Schild gesperrt, also hätte es auch mit Zelten nicht geklappt, dort ganz früh morgens 2-3 Std. zu wandern.
Unterwegs trafen wir natürlich unsere beiden Männer und wir tauschten unsere Wegerlebnisse aus. Unsere Schilderungen des mühsamen Weges beeindruckten aber gar nicht, sie waren wohl nicht so glaubhaft angesichts unserer offensichtlich noch frischen Kräfte.
Irgendwann kamen wir wieder in Höhe des Grand Canyon Village an und gingen zum General Store. Wir warteten eine ganze Weile, aßen ein Eis, warteten weiter, aber anstelle der beiden anderen kam nur ein Gewitter. Es prasselte ganz heftig und wir waren froh, dass wir uns unterstellen konnten. Kurz danach trafen wir dann auch alle wieder zusammen und sprinteten zum Auto.
Das Gewitter zog vorbei und wir fuhren zum Desert View Watchtower, um die Aussicht von dort oben zu genießen.
So langsam pressierte es uns, da wir ja noch bis Holbrook fahren wollten. Ich hatte dort im Super 8 Motel ein Zimmer reserviert, das aber bis 18.00 Uhr noch hätte abgesagt werden können. Aber das wollten wir ja nicht, also fuhren wir ohne größere Unterbrechungen weiter.
Bei Cameron bogen wir auf den Hw. 89 Richtung Süden ab und ein paar Meilen später standen wir im Stau, den ein Polizeiwagen am Straßenrand ankündigte. Diese Situation war ganz neu für uns und deshalb dachten wir uns nichts dabei. Stau im Südwesten außerhalb der Metropolen oder des Strips? Hahaha, kann ja nicht lange dauern. Wir warteten eine ganze Weile und irgendwann kamen ein Krankenwagen und weitere Polizeiwagen vorbei.
Wegen ein paar Lastern vor uns sahen wir nicht wie weit der Stau reichte, aber viele Leute stiegen aus und liefen ratlos auf der Straße rum. Lothar lief mit den Kindern ein Stück voraus, fand aber nur heraus, dass der Stau wohl über einige Kilometer ging.
Nach ca. einer halben Stunde kam ein Mann vorbei und meinte, wir sollten uns am besten ein Buch nehmen und eine Weile lesen. Ein 18 Wheeler sei umgekippt und bis jetzt sei noch kein Kran und nichts da, so dass die Straße noch lange gesperrt sein würde. Wir hatten zwar keine Ahnung, woher er das wusste, glaubten ihm aber unbesehen. Ein so langer Stau bildete sich hier in der Gegend nicht in kürzester Zeit, es musste ein größeres Hindernis sein.
Wir schauten auf die Karte und beschlossen, die ca. 10 Meilen nach Cameron zurückzufahren, über Tuba City auf dem Hw. 264 nach Second Mesa und dann auf dem Hw. 87 nach Winslow zu fahren. Auf unserem Roadatlas sah unsere angepeilte Umleitung richtig harmlos aus. So schlau, mal das Navi anzuschmeissen und voraussichtliche Fahrtzeiten zu ermitteln, waren wir leider nicht.
Gegen 19.30 Uhr drehten wir um und fuhren zurück nach Norden. Zwischen Cameron und Tuba City kamen wir wieder in schlechteres Wetter, aber das Licht war so schön, dass es uns nichts ausmachte.
In Tuba City machten wir noch einen schnellen Versorgungsstop mit Burger und Pommes und fuhren dann zügig weiter.
Kurz danach wurde es ganz dunkel und wir bekamen nichts mehr von der Landschaft mit.
Wir fuhren ... und fuhren ... und fuhren, aber die Strecke wollte einfach kein Ende nehmen. Der Tank wurde immer leerer und machte uns etwas Sorge, aber wir rechneten aus, dass er eigentlich reichen müsste. Julian schien uns das nicht ganz zu glauben, denn er schreckte immer mal wieder aus dem Schlaf auf, fragte nach dem Tankinhalt und verlangte, dass alle Geräte aus gemacht werden, die irgendwie zum Spritverbrauch beitragen. Wir weigerten uns aber, sogar das Radio auszumachen um Sprit zu sparen.
Endlich erreichten wir Winslow und damit auch eine Tankstelle. Es war ca. 22 Uhr und somit viel zu spät und zu dunkel, um noch ein wenig Rt. 66 Feeling mitzunehmen. Wir fuhren deshalb gleich nach Holbrook weiter, wo wir das Super 8 schnell fanden.
Ziemlich erledigt und genervt checkten wir ein und gingen auch bald schlafen.
Fortsetzung folgt ... PS: Ratet mal, wer ein Foto von der Grand Canyon Railroad Lok gemacht hat?