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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: Kauschthaus am 14.09.2008, 19:24 Uhr

Titel: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 14.09.2008, 19:24 Uhr
Der Sommer hat sich - zumindest hier auf der Schwäbischen Alb - verabschiedet und somit fällt das sonst übliche Wochenenddauergrillen bei uns heute aus. Zeit also, das Lagerfeuer kalt zu lassen und den Reisebericht der letzten Sommerreise zu starten.
Auch wenn ich es sicher nicht schaffe, jeden Tag was zu schreiben, so denke ich doch, dass ich jede Woche mindestens 4-5 Tage reinstellen kann.

Ihr seid herzlich eingeladen, uns zu begleiten. “Uns”, das sind auch dieses Mal wieder Petra und Lothar sowie Julian (11 J.) und Annika (9 J.).

Wir starten in Las Vegas und fahren via Grand Canyon, Petrified Forest NP, Monument Valley, Moab, Antelope Island SP, Grand Teton NP in den Yellowstone National Park, wo wir ein paar Tage bleiben. Die letzte Woche verbringen wir dann im Gold West Country von Montana, wo einige Ghosttowns auf uns warten, bevor wir von Billings aus wieder Richtung Heimat abfliegen müssen.

Bevor wir starten noch ein paar Worte zum Wetter, damit ihr gut gerüstet den Wetterunbilden trotzen könnt. Mal abgesehen von Sommersachen für heiße Tage braucht ihr unbedingt auch dicke Fleecepullis oder -jacken, Regenjacken, lange Hosen, dicke Schlafsäcke und Decken sowie eine Schwimmweste.

Alles gepackt? Dann kann es ja losgehen ...  :wink:


3.8.

Stuttgart - Frankfurt - Seattle - Las Vegas

Der Start in den Urlaub war dieses Mal was ganz Besonderes für uns. Zu der sowieso üblichen Vorfreude kam dieses Mal noch die Freude über den Flug selbst hinzu. Unsere bisher gesammelten Mileage Plus Meilen machten möglich, was für eine normale Familie sonst weit jenseits aller Vorstellungskraft ist, nämlich einen Flug in der Business Class.
Gebucht hatte ich diesen Prämienflug schon im letzten November, um sicherzustellen, dass “unsere Wunschroute” auch verfügbar ist.

Die Tage vor dem Abflug verbrachte ich größtenteils mit Packen und all den Haushaltsarbeiten, die lästigerweise nun mal nötig sind. Die Kinder, die schon seit einer Woche Ferien hatten, waren bei den örtlichen Ferienspielen untergebracht und somit “aus dem Weg”.
Diesen frei geräumten “Weg” belagerte nun das Campinggepäck, das sich trotz der immer gleichen Checkliste auf geheimnisvolle Weise vermehrt hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9574.JPG)
Zelt, Tarp, 4 Schlafsäcke, 4 Isomatten und 4 Decken

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9577.JPG)
kochen, essen, spülen, waschen, leuchten, hacken, grillen und notfalls flicken ...

Auch wenn ein paar Sachen auf dem Bild gar nicht eingepackt wurden, füllten alleine alle Campingsachen, die Sitzerhöhungen der Kinder, Schuhe, Handtücher etc. 2 Taschen und 2 Boxen. Mit den 3 Taschen für unsere Klamotten, Bücher, Ferngläser und sonstigen Kleinkram kamen wir also auf die stolze Zahl von 7 Gepäckstücken. Ein Rekord, den ich bis heute nicht so recht verstehe, da wir bisher auf dem Hinflug immer mit 1-2 Taschen weniger auskamen. :shock: Andererseits brauchen wir mittlerweile zu viert 15-17 Bücher, von denen höchstens 1-2 ungelesen zurück kommen. So gesehen ... :zuck:  :lol:

Da wir am Vorabend länger auf einem Grillfest waren, war der Start am Morgen etwas holprig und wir kamen etwas knapp in der Zeit am Stuttgarter Hauptbahnhof an.
Wir checkten am LH Schalter im Bahnhof ein und bekamen zunächst nur die Bordkarten bis Frankfurt. Anschließend verabschiedeten wir uns von Lothars Bruder und bugsierten das ganze Gepäck zum Bahnsteig, wo wir gerademal 10 min vor Abfahrt des Zuges ankamen.

Wir stapelten unser Gepäck neben der Tür und zwischen zwei Wagen, so dass man noch einigermaßen durchgehen konnte. Wie meistens beim Zugfahren waren wir zu blöd unsere reservierten Sitze zu finden. :oops: In der angegebenen Wagennummer waren die Sitze irgendwie anders nummeriert. Also gingen wir in den Nebenwagen, wo wir auch schnell ein Abteil mit annähernd passenden Nummern fanden.
Wie sich herausstellte, war das ganz verkehrt, denn weiter hinten im anderen Wagen hätte es die richtigen Nummern gegeben. Aber da nur wenig Reisende unterwegs waren, war das egal und die Zugbegleiterin fand uns trotzdem. Mit einem Lächeln und den Worten “Familie mit 2 Kindern, sie müssen die Familie N. sein?” informierte sie uns auf sehr nette Art über unseren Irrweg und fragte nach unseren Verpflegungswünschen. In der 1. Klasse AirRail bekommt man nämlich einen Gutschein für Verpflegung. Den tauschten wir nun gegen Sandwiches und Getränke ein, die uns an den Tisch im Abteil gebracht wurden.

Nach nur 1 Std. und 15 min. kamen wir am Fernbahnhof an, wo wir unser Gepäck wiederum auf Karren hievten und per Fahrstuhl zu der oberen Ebene brachten. Dort befindet sich der AirRail Schalter und hier wurden wir nicht nur unser Gepäck los sondern bekamen auch die Bordkarte für den Weiterflug.

Fazit zum AirRail: Früher wurde das Gepäck durchgecheckt und im Gepäckwagen der Bahn transportiert. Seitdem man das selbst mit in den Zug nehmen muss, ist das für uns künftig uninteressant geworden, zumindest mit Campinggepäck. Wenn man nur wenig Gepäck hat, geht es natürlich besser.

Wir hatten nun noch gut zwei Stunden Zeit und liefen Richtung Abflug Gates.  Überall war es ruhig, geradezu leer. Man sollte öfters an Sonntagen abfliegen, das ist echt entspannend.
Die Kinder bekamen in einem Buchladen noch ein Micky Maus bzw. Horseland Heftchen und den Rest der Zeit verbrachten wir in der LH Business Lounge. Dort gab es Cappuccino, Obstsalat und sogar ein Eis für die Kinder aus einer dort aufgestellten kleinen Eistruhe.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9584.JPG)

Dann wurde es Zeit zu boarden und wir freuten uns über die tollen Sitze ganz vorne in Reihe 3 und 4. Diese beiden Reihen bilden auf dem A333, der auf der Strecke FRA-SEA eingesetzt wird, ein eigenes kleines Abteil und somit waren wir auf 2 Zweierreihen am Fenster wirklich wunderbar untergebracht.

Flug LH 490 nach Seattle war pünktlich und gegen 11.20 Uhr hoben wir ab. Die knapp 10 Std. vergingen im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge mit lesen, Film schauen, Sitzpositionen ausprobieren, schlafen und essen.
Die Kinder saßen hinter uns, und dachten gar nicht daran, auch mal einzuschlafen. Sie genossen den Flug viel zu sehr, um Zeit mit Schlaf zu “verplempern”. Und erwartungsgemäß waren sie so ruhig wie immer auf Langstreckenflügen, so dass wir auch keine “Ruhestörung” für die anderen Passagiere bildeten.
O-Ton Lothar: “So sollte Fliegen immer sein.” Sprach’s und legte sich zum Schlafen hin.

Den Großteil des Fluges sahen wir nur Wolken, aber über Kanada wurde die Sicht besser. Wir flogen direkt über Vancouver hinweg und hatten auch eine herrliche Aussicht auf Vancouver Island und die kleinen Inseln drumherum sowie auf den Pudget Sund bei Seattle.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1394.JPG)
Vancouver mit Downtown und dem Stanley Park

Nach der pünktlichen Landung in Seattle war es dann nicht mehr so ruhig und gemütlich.
Wir mussten noch die Boardkarten für den Weiterflug mit US Airways nach Las Vegas besorgen und wie es sich herausstellte, auch noch das Gepäck neu einchecken. Ich hatte das nicht so beachtet, aber die Gepäck-Tags zeigten eindeutig nur bis SEA.  :roll:

An der immigration war wenig los. Innerhalb von wenigen Minuten waren wir am Schalter. Der officer wollte nichts weiter von uns wissen, aber mich hat er - wie seit einigen Reisen üblich - sofort weiter zum 2nd screening geschickt. Dies ist mir seit der ersten Einreise mit einem neuen Pass immer passiert. Da müssen aus Versehen meine beiden Zeigefinger-Abdrücke vertauscht sein, also links und rechts vertauscht. Nun muss ich immer zum “zurück tauschen” zu den 2nd Screening Schaltern.
Die Wartezeit dort richtet sich natürlich nach der Anzahl der dort ebenfalls Wartenden, aber auch nach dem Geschick der officers im Umgang mit den "hoch sensiblen" Daten. Zwischen 10 min und einer dreiviertel Stunde war schon alles dabei. Diesmal waren sie mit ca. 15 min. von der schnellen Truppe und ich durfte Richtung Gepäckband gehen. Dort wartete der Rest der Familie und kurze Zeit später kam auch das Gepäck, das wir schnell einsammelten.

Auf dem Weg zum Zoll fiel mir ein, dass wir die Reste der “Wegzehrung” für unsere Tochter noch nicht entsorgt hatten. Diese ernährt sich zum großen Teil von Gemüse und Obst sowie Kohlenhydraten wie Pommes, Reis oder Nudeln. Da sie mit diesen Vorgaben fast jegliches Flugzeugessen verweigert, haben wir für sie immer was zum Essen mit. Reste davon in Form von mehr oder weniger frischer Paprika und Erbsen aus der Dose hatten wir jetzt noch dabei. Nachdem wir noch nie vom Zoll aufgehalten wurden, entschieden wir uns für den Weg “Augen zu und durch”.
Allerdings hatten wir die Rechnung ohne unsere Kühlbox gemacht. Prompt durften wir in einen Seitengang abschwenken, wo der Zoll wartete. In den Boxen war nichts zu beantstanden, aber im Handgepäck den Rest der Vespers, den wir ohne Umschweife meldeten. Das war dann aber halb so wild. Die Paprika wurde entsorgt und den Rest Erbsen durften wir einführen, weil sie ja gekocht waren.

Weiter ging es zum Gepäckband. Dort stellten wir fest, dass wir unser Gepäck zwar dort rauflegen, es aber wieder am baggage claim abholen müssen, da es nicht durchgecheckt wurde. So mussten wir also mit unseren Siebensachen noch mal zum Checkin von US Airways, wo wir sie dann endlich los wurden.

Die restliche halbe Stunde bis zum Boarding nutzten wir dann zur Abfütterung der Tochter mit Pommes beim Burger King.  8)

Der Flug US 111 wurde pünktlich geboardet und wir saßen ganz fein in der First Class und warteten auf den Start. Den Durchsagen der Crew schenkten wir keine große Beachtung bis auf einmal alle Passagiere wieder an uns vorbei liefen und wieder ausstiegen. Es stellte sich heraus, dass irgendein Defekt aufgetreten war und das Flugzeug nach einem Mechaniker verlangte.
Nun ist mir das ja lieber als umgekehrt, wenn der Mechaniker zu spät kommt. Also stiegen wir auch wieder aus.  :roll:
Als wir am Cockpit vorbei liefen, streckte Julian seinen Kopf vorwitzig rein und wurde prompt vom Kapitän freundlichst begrüßt und in ein Gespräch verwickelt. Julian verstand nicht so viel vom Gespräch, also übersetzten wir ein wenig und der Pilot zeigte sich von seiner allerkommunikativsten Seite, sagte “it’s easy to be a pilot” (vielleicht nur bei US Airways? :whistle: ) und erklärte und zeigte die verschiedensten Instrumente und fuhr seinen Sitz hoch und runter. Die Kinder waren begeistert und wären wohl gerne vorne mitgeflogen, aber dann mussten wir doch irgendwann mal raus gehen.

Am Gate wurden wir immer wieder mit Mitteilungen versorgt. Der Mechaniker ist auf dem Weg ... er ist nun an Bord ... er prüft nun ... und nach ca. 30 min kam endlich die Nachricht, dass wir wieder einsteigen könnten. Der Mechaniker hat die Startfreigabe erteilt.
Der Mann hat recht behalten, denn wir hatten einen ruhigen zweistündigen Flug nach Las Vegas.

Die Aussicht auf diesem Flug war grandios. Wir flogen, so schien es mir zumindest, direkt über den Mt. Rainier hinweg, sahen die ewig lange Schlange des Columbia Rivers und die endlos scheinenden Weiten von Nevada. Der Anblick war wohl so atemberaubend, dass wir ganz vergessen haben Fotos zu machen.  :(

Mit nur einer halben Stunde Verspätung landeten wir gegen 6 pm in Las Vegas. Da wir ja die immigration bereits hinter uns hatten, holten wir unser Gepäck, luden die Boxen auf einen Karren und zogen den Rest hinter uns her, weil wir bei 3 $ pro Gepäckwagen geizig wurden.

Ein Shuttlebus brachte uns zum Mietwagen Center. Am Schalter von National war nichts los, schnell bekamen wir unseren Vertrag für einen Fullsize SUV. Als wir im Parkhaus bei den Wagen von National und Alamo ankamen, waren dort nur 2 Fullsize SUV zu sehen. Beide vom gleichem Modell (hab’s vergessen was es war und nie zuvor gehört), das uns überhaupt nichts sagte und vor allem von Größe und Alter her überhaupt nicht zusagte.

Die Kinder waren mittlerweile hundemüde und wollten nur noch ins Hotel. Verständlich. Lothar und ich waren auch müde, wollten aber nicht jeden Wagen nehmen, nur weil er dort grad als Zwilling rumstand. Also stellte ich mich ganz dumm und fragte eine Mitarbeiterin, ob sie nicht noch andere Fullsize hätten. Einen Dodge Durango zum Beispiel ...  8)
Sie war total nett und forschte etwas nach und meinte dann, dass wir in ein paar Minuten einen aus der Waschanlage bekämen. Dann warteten wir auf das Auftauchen der uns bereits bekannten ausgeprägt bulligen Kühlerschnauze.
Aus den paar Minuten wurden dann gut 10 min., die Kinder wurden etwas quengelig und legten sich fast schon aufs Gepäck zum Schlafen, aber dann bekamen wir einen schönen blaugrauen Durango mit ca. 15000 Meilen, der nach erster Durchsicht prima in Schuss war. Das von uns angebotene Trinkgeld wurde übrigens höflich aber bestimmt abgelehnt.

So langsam waren wir völlig fertig und wollten nur noch ins Hotel und ins Bett. Den Weg vom Rental Car Center bis zum Luxor fanden wir problemlos, aber es war gar nicht so einfach dort einen Parkplatz zu ergattern. Und wenn mal einer frei war, schob sich garantiert vor uns noch einer rein. Schließlich haben wir oben auf dem Parkdeck noch einen freien Platz erspäht und schnell angesteuert. Ich war mittlerweile total genervt und meinte, dass ich notfalls auch etwaige andere Parklückenanwärter mit unserer “Bullbeißer-Kühlerschnauze” wegschieben würde. Das weckte zumindest Julian aus seinem Halbschlaf, denn er jubelte plötzlich begeistert “So mag ich meine Mama!”.  :shock:

Total erledigt nahmen wir nur die Koffer mit Klamotten mit ins Hotel und hatten Glück, dass beim Einschecken kaum was los war. Es stellte sich heraus, dass wir anstelle des gebuchten Zimmers mit 2 Queens nur ein Kingbett bekommen konnten. Wenn man müde ist, ist alles egal, also sagten wir zu. Zumal uns ein Zustellbett versprochen wurde.

Wir fanden den Weg durch das Casino zum richtigen Inclinator und suchten unser Zimmer auf. Das Zustellbett ließ aber lange auf sich warten. Als ich kaum noch die Augen aufhalten konnte, fragte ich noch mal am Front Desk nach. Sie sicherten baldige Lieferung zu. Auf dem Rückweg kaufte ich noch in einem kleinen Hotelladen Wasser, Cola und für Lothar und mich je ein kaltes Anchor Steam Beer. Lecker. Aber trotzdem kam das Bett nicht. Mittlerweile wäre es auch egal gewesen, wir hätten auch zu viert Platz gefunden, aber irgendwann hätten sie ja mal geklopft und uns wieder aus dem Schlaf geholt. Also rief ich noch mal beim House Keeping an und fragte nach. Die Kinder schliefen schon längst im Kingbed als kurz nach 10 pm das Extra-Bett endlich kam und wir den ersehnten Schlaf fanden.  :schlafen:

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: mannimanta am 14.09.2008, 19:46 Uhr
Zu viert im King Bett, das war bestimmt schön kuschelig... :wink:
Bin dabei!

Gruss,
Manni
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Heiner am 14.09.2008, 20:32 Uhr
Hi Petra!

Ich hoffe du hast beim packen ordentlich Deine Checklisten abgehackt,
so das nichts fehlt. Bin schon gespannt auf Dein weiteren Bericht.

Gruß Heiner
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: et am 14.09.2008, 20:38 Uhr
Hallo Petra,

ich muss auch mit, aber für den lapi soll auch platz sein, da ich gleichzeitig auch an unserem nyc reisebericht arbeiten sollte. Multitasking nennt man das bei frauen, geht aber notfalls auch bei uns männern.

Freue mich schon

toni
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: leia am 14.09.2008, 20:50 Uhr
Hallo Petra,

ich finde das ja ganz schön praktisch, dass Du immer meine als  nächstes gepalnten Routen im Vorfeld "testest" (zumindest teilweise), da muss ich unbedingt mit! Ich hab mir extra den warmen Schlafsack eingepackt  :zeltfeuer:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Duda am 14.09.2008, 21:27 Uhr
Ich habe bis jetzt ja noch nie gezeltet  :pfeifen: ich hoffe Anfänger dürfen auch mit  :roll:
Aber ich hab mir schon einen schönen warmen Schlafsack besorgt und bin bereit  :fire: , hoffentlich   8)
Grüße
Duda
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: HeikeME am 14.09.2008, 21:44 Uhr
Hallo Petra,

ich bin auch mit dabei und freue mich schon auf spanende Berichte.

Viele Grüße
Heike 8)
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: carovette am 14.09.2008, 22:02 Uhr
Hi Petra,

da lege ich mich doch gerne auch noch in das King Size mit rein und teste dann morgen mal das Zelt....... :zeltfeuer:

Bin gespannt auf euren Bericht - wann geht es los?

lg caro
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Angie am 14.09.2008, 22:21 Uhr

Hi Petra,

toll, dass du deinen Reisebericht gestartet hast :daumen: Zwar habe ich seit meiner Jugend nicht mehr gezeltet, aber gerade deswegen wird es ohnehin wieder mal Zeit :wink:

Ich bin gespannt, was uns erwartet, denn wenn du schon extra darauf aufmerksam machst, dass wir warme Klamotten einpacken sollen... Hmmm, das kann ja heiter werden :wink:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 15.09.2008, 07:26 Uhr
Hallo Petra
Ich will unbedingt auch mit - wenn ich Eure Streckenvorschau lese, wird mir ganz warm ums Herz!
Gruss
Ruedi
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: IkeaRegal am 15.09.2008, 07:48 Uhr
Super, endlich mal wieder ein Bericht von dir. Das mit dem 2nd Screening hört sich aber nicht wirklich spannend an.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Inspired am 15.09.2008, 09:31 Uhr
Meine Güte, was für eine Menge an Gepäck! Und 15 Bücher? Wow!

Hoffe, ihr habt gut ausgeschlafen und könnt mit frischen Kräften losziehen.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 15.09.2008, 09:33 Uhr
Super, Petra.
Wenn Du hier Deinen Bericht startest, will ich natürlich auch unbedingt dabei sein.
Und Business Class mit der ganzen Familie, das ist schon mal ein ganz toller Start...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: GoWest am 15.09.2008, 17:22 Uhr
Ein Zelt-Reisebericht! Da bin ich doch sofort dabei... :D

Dazu erst noch mit dem Yellowstone NP! Der hat uns dieses Jahr wirklich super gefallen. Bin gespannt!

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: HBFire am 15.09.2008, 22:16 Uhr
Hallo Petra,

da bin ich doch mit meinem Zelt und Schlafsack auch dabei. Freue mich schon auf eine tollen Bericht.

Gruß
Holger
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 15.09.2008, 23:55 Uhr
Ich freue mich über so viele Mitfahrer, das ist echt klasse!

Ich habe bis jetzt ja noch nie gezeltet  :pfeifen: ich hoffe Anfänger dürfen auch mit  :roll:
Aber ich hab mir schon einen schönen warmen Schlafsack besorgt und bin bereit  :fire: , hoffentlich   8)
Grüße
Duda

Zelten für Anfänger gibt es gar nicht, nur Weicheier und Beckenrandschwimmer oder eben keine.  8)
Na ja, im Laufe der Reise wird sich herausstellen, dass auch wir, oder eher ich, manchmal, ein klein wenig, bei entsprechenden Temperaturen, bei Regen und Wind  ... zu den Weicheiern gehören.  :oops:  :wink:

Morgen früh geht es weiter, und damit es zügig voran geht gleich mit 2 Tagen LV.

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: americanhero am 16.09.2008, 04:56 Uhr
First Class und Business ist schon was Feines  :wink: Da mag man gar nicht mehr Holzklasse fliegen.
Schoen, dass ihr gut angekommen seid. Aber ein Kingbed fuer alle - grhhh, gruselig. Bin aber trotzdem gespannt, wie es weitergeht und hoffentlich geht es fix aus Las Vegas raus


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.09.2008, 11:12 Uhr
... Fortsetzung

4.8.

Las Vegas


Der Bericht über den Anreisetag ist irgendwie recht ausführlich geworden. Wahrscheinlich handelt es sich um das gleiche unerklärliche Phänomen, das auch unser Gepäck aufgebläht hat.  :roll:
Nun geht es aber zügig weiter, denn gar so viel ist in Las Vegas nicht passiert. Wir waren nun das dritte Mal dort, und obwohl uns noch so viele mehr oder weniger interessante Besichtigungen fehlen, kommen wir nie dazu. Die Zeit reicht immer gerade mal aus, um ein paar grundlegende Besorgungen zu machen (egal ob Landkarten, Gaskartuschen oder Jeans) und allenfalls 2-3 Dinge auf der deutlich längeren want-to-see-Liste abzuhaken. 
Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Sicher ist aber, dass es nicht am Aufstehen haperte.  :wink:

An diesem Morgen bin ich gegen 4am aufgewacht und war einigermaßen ausgeschlafen. Die anderen haben ein wenig länger gebraucht, aber gegen 5 Uhr ging ich mit Annika zu einem Starbucks im Hotel, wo wir uns Kaffee und Hot Chocolate besorgt haben.

Danach kramten wir noch ein wenig rum, wanderten der Reihe nach durchs Bad, und gegen halb 8 fuhren wir zur Main Street Station, um das dortige Frühstücksbuffet auszuprobieren.
Obwohl wir das Navi noch gar nicht in Betrieb genommen hatten, fanden wir die Main Street relativ problemlos, ein Problem war nur die richtige Parkplatzeinfahrt zu finden. Nach einer kurzen Platzrunde gelang das aber auch. Das Parken muss man erst bezahlen (3$), bekommt das aber an der Casino Kasse gegen Vorlage des Parkscheines wieder zurück.

Das Buffet war mit etwa 7 $ preiswert aber ziemlich gut. Die Dame, die für unseren Tisch zuständig war, war total nett und da es nicht so voll war, kamen wir öfters ins Gespräch. Sie erzählte uns, dass Downtown Las Vegas gerade einen ziemlichen Wandel durchleben würde und einige Anstrengungen unternommen würden, um es wieder attraktiver zu machen. Auch und gerade für die, die dort leben. Beurteilen konnten wir das nicht, aber freuten uns mit ihr über diese Anstrengungen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1420.JPG)
Main Street Station Buffet

Pappsatt und zufrieden fuhren wir wieder ins Luxor zurück. Da wir heute unser Zimmer gegen eines mit 2 Queen Betten tauschen konnten, fragte ich an der Rezeption noch mal nach, wann wir wechseln können. Sie meinten, wann immer es uns passt im Laufe des Nachmittags und wir sollten keine zeitliche Rücksicht nehmen sondern unseren Tag gestalten wie wir wollen. Und das taten wir dann auch.

Zunächst liefen wir noch ein bisschen im Luxor und in der Umgebung rum.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1415.JPG)

Ich fand es etwas übertrieben, dass die Kinder andauernd stehen blieben und sämtliche Einzelheiten begutachteten. Als ich etwas von “Schneckentempo” murmelte, schaute mich Annika halb vorwurfsvoll und halb nachsichtig an und meinte nur, dass Urlaub sei, wenn man auch Zeit für die kleinen Dinge hätte. Damit hatte sie zweifellos recht und ich übte mich fortan in mehr Geduld.  :oops:

Lothar ging dann mit den Kindern an den Pool und ich spazierte ein wenig im Casino rum, verspielte ganze 2 $ an einem 5 Cent Slot und ging rüber ins Excalibur, um die bereits online gekauften Karten für das Ritterturnier abzuholen. Das klappte alles reibungslos und gegen 13 Uhr trafen wir uns alle wieder, um ins Las Vegas Outlet zu fahren.
Da Kinder die lästige Eigenschaft haben zu wachsen, kauften wir dort im Wrangler/Lee Store ein paar Sachen, hauptsächlich Hosen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9653.JPG)
Pool im Luxor (falls ihr Euch über den Himmel wundert, das Bild ist vom nächsten Tag)

Zurück im Luxor tauschten wir unser Kingbed Zimmer gegen ein Two Queens Zimmer aus, was uns einen noch etwas weiteren Weg zum richtigen Inclinator bescherte, den wir nicht nur mit 3 Koffern/Taschen sondern auch mit den inzwischen im Zimmer gewachsenen Plastiktüten gerade mal so auf einem Weg meistern konnten.

Die Show “Tournament of Kings” im Excalibur begann um 6 pm. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Dinner Show. Es gab Tomatensuppe, die sehr genießbar war und danach ein kleines Hähnchen mit Broccoli und Kartoffelsticks. Mir wäre als zweiter Gang noch mal Suppe wesentlich lieber gewesen. Am total trockenen Hähnchen zupften wir ein wenig rum, der Broccoli fand mehr Abnehmer und die Kartoffeln waren dick mit einem grausligen Gewürz bestreut und ungenießbar.
Ich konnte es aber niemandem so recht verübeln, ich wollte auch nicht 2 x pro Abend für ca. 800-900 Personen Hähnchen mit Beilage mit einwandfreiem Geschmack auftischen müssen.
Getränke gab es als Soft Drinks bis zum Abwinken und als wir sogar (gegen Bezahlung) ein Bier ordern konnten, war ich wieder vollkommen versöhnt.

Unserer Begeisterung über die Show tat das aber keinen Abbruch. Trotz des Essens kann ich sie weiter empfehlen. Es war spannend, fetzig, manchmal witzig und rundum gelungen. Wir saßen im Segment Russia und feuerten “unseren Zar” kräftig an und freuten uns als mit vereinten Kräften der böse Zauberer Mordred endlich besiegt wurde und Christopher den Thron endgültig besteigen konnte.

Anschließend durften die Kinder noch ein wenig in der Kinderetage bei den Games und Automaten rumwandern und eine Runde Tischhockey spielen. Nach einer halben Stunde hatte aber niemand mehr so recht Lust. Wir waren hundemüde und Julian war irgendwie nicht so ganz auf dem Damm. Ihm machte sein Magen zu schaffen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9606.JPG)
Das Excalibur am frühen Abend

Wir überlegten ob wir noch zum Bellagio laufen sollten, um die Wasserspiele anzuschauen, kamen aber nur bis ins New York New York. Dann entschlossen wir uns, umzukehren und in die Falle zu kriechen. Das war ein guter Alternativplan, denn die Kinder schliefen in kürzester Zeit ein. Lothar und ich genehmigten uns noch ein Anchor Steam Beer und folgten dann gegen 9.30-10 pm dem Beispiel der Kinder.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: USAflo am 16.09.2008, 11:22 Uhr
Ich freue mich über so viele Mitfahrer, das ist echt klasse!



Moin!

Dann fahre ich auch noch mit, denn der Bericht liest sich sehr spannend und ihr seit ja auch auf einer interessanten Route unterwegs.

Tschau
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Crimson Tide am 16.09.2008, 11:55 Uhr
 :D  Hallo Petra!

Bin natürlich auch dabei!  :lol:  (auch wenn ich aufgrund eines Rückenproblems zu den Weicheiern gehöre, die nicht zelten (können) ) :wink:

Aber beim Mitfahren-bzw Mitlesen wird schon nix passieren!  :lol:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: ilnyc am 16.09.2008, 12:58 Uhr
Ich bin auch dabei, muss aber nochmal schnell zu Walmart und nach der erforderlichen Schwimmweste suchen...  :shock:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: lurvig am 16.09.2008, 13:05 Uhr
na dann steig ich auch mal dazu... denn die Strecke klingt sehr interessant.
Werde aber nur noch kurz mitlesen können, denn in 3 Tagen starten wir nach Las Vegas und dann gehts... genau... zum Yellowstone.
Das passt ja wiedermal ;)

Lurvig
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: ilnyc am 16.09.2008, 14:21 Uhr
... denn in 3 Tagen starten wir nach Las Vegas und dann gehts... genau... zum Yellowstone.

Großer Neid. War gerade da und könnt schon wieder hin. Seufz.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.09.2008, 14:57 Uhr
Schöne Fortsetzung, Petra, aber ich bin gespannt, wann und wohin es hinaus in die Natur geht.

Morgen früh geht es weiter, und damit es zügig voran geht gleich mit 2 Tagen LV.
Da hast Du uns entweder zuviel versprochen oder etwas unterschlagen...  :kloppen: :zwinker:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.09.2008, 15:40 Uhr
Willkommen an Bord, freut mich wirklich, dass so viele mitreisen möchten. Ich muss halt noch ein wenig um Geduld bitten, aber nach Las Vegas kommt dann fast nur noch Natur. Größere Städte liegen gar nicht mehr auf dem Weg bzw. werden nicht angesteuert.

Schöne Fortsetzung, Petra, aber ich bin gespannt, wann und wohin es hinaus in die Natur geht.

Morgen früh geht es weiter, und damit es zügig voran geht gleich mit 2 Tagen LV.
Da hast Du uns entweder zuviel versprochen oder etwas unterschlagen...  :kloppen: :zwinker:

Der Tag stimmt schon, aber das früh war etwas voreilig. Aber heute Abend geht es mit dem letzten Tag in LV weiter.
Zu meiner Entschuldigung kann ich aber anführen, dass Annika morgen Geburtstag hat und somit einiges vorzubereiten ist.
Und am Do fahren wir dann in den Grand Canyon. Na ja, zumindest in die Richtung, denn wir kommen da nicht wie geplant an. Wegen der Sache mit dem Weichei-Zelten ...  :roll:

Ich bin auch dabei, muss aber nochmal schnell zu Walmart und nach der erforderlichen Schwimmweste suchen...  :shock:
Notfalls kannst Du die auch später besorgen, die brauchst Du erst in Cody, WY.
Aber morgen müssen wir sowieso zum Walmart und sind auch noch bei BassPro, die haben garantiert jede Menge davon. :wink:

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.09.2008, 18:26 Uhr
... Fortsetzung

5.8.

Las Vegas


Der Jetlag weckte mich pünktlich gegen 4 Uhr, aber ich konnte ihm noch mal ein Schnippchen schlagen und bis halb 6 weiter schlafen.

Beim Starbucks holten wir wieder Kaffee und Kakao sowie ein Muffin für die Kinder. Da sie sich außerdem schon über die Reste unserer Reisewegzehrung (Waffeln u.ä.) hergemacht hatten, beschlossen Lothar und ich alleine zum Frühstückbuffet zu gehen.
Ganz Rabeneltern ließen wir unseren Nachwuchs vor dem Fernseher sitzen und gingen der Einfachheit halber gleich ins Luxor Buffet. Dort zahlten wir zu zweit etwa genauso viel wie in der Main Street Station zu viert (ca. 30 $), aber es war natürlich auch dementsprechend etwas abwechslungsreicher und reichhaltiger.

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Luxor Buffet

Gegen halb 9 fuhren wir zum Bass Pro Outdoor Store. Wir nutzten den Street Atlas auf dem Laptop als Navi, das uns auch brav an die angegebene Adresse brachte.

Bass Pro ist einfach der Hammer. Schon der Eingang von Bass Pro ist klasse.

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Selbst wenn man gar nichts kaufen will, lohnt ein Besuch alleine schon wegen der tollen Dekorationen.

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Den alten Wohnwagen hätten wir am liebsten mitgenommen, aber es stand nirgends ein Preis dran.  :(

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außen ...

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9625.JPG)
... und innen

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Wir arbeiteten unsere Einkaufsliste von Gaskartuschen über Trekking Socken bis zu gefriergetrocknetem Fertigfutter ab und ein paar weitere Kleinigkeiten wanderten auch in den Einkaufskorb.
Die Kinder waren begeistert und klapperten die ganzen Dekorationen sowie die Boote ab. Die Fishing Barks gab es gerade im Angebot für nur 24,900 $, aber wir hatten gerade keinen Bedarf.  :wink:

Nach gut 2 Stunden verließen wir den Laden wieder und befragten unser Navi nach dem Weg zum nächsten Walmart. Eine Liste hatte ich mir schon zu Hause ausgedruckt. Der “nächste” Weg wurde zu einer leichten Irrfahrt, aber schließlich fanden wir endlich ein Supercenter.
Da wir auf dem Parkplatz so schön Platz hatten, luden wir kurzerhand einen Teil des Gepäcks gleich um. Die Schlafsäcke und Isomatten kamen aus der Campingbox und der Inhalt der Kühlbox mit Kochgeschirr, Lampen etc. wanderte in die Campingbox.

Somit konnten wir die nächste Einkaufsliste auch gleich abarbeiten und kauften Eis, Getränke und Vorräte. Ich besorgte mir auch ein dickes Kissen für 4,88 $, da mein Rücken sonst beim Zelten ganz gerne protestiert.
Und dann kupferten wir eine Idee ab, die ich mal in einem Reisebericht gelesen hatte, und kauften einen roof top carrier, was in dem Fall nichts anderes war als ein Dachsack. Dieser kostete 26 $ und war laut Beschreibung “water resistant”. Einen “waterproof” Sack hätte es auch gegeben, aber der war 10 $ teurer und uns reichte der andere. Dachten wir zumindest.  :roll: :lol: 

Da wir zufällig am W Charleston Blvd. in der Nähe vom AAA Office waren, fuhren wir dort auch noch hin und holten uns ein Campingbook vom Südwesten, eins vom Nordwesten und noch eine Indian Country Map.

Somit waren wir gegen 14 Uhr endlich fertig mit dem organisatorischen Teil, der Urlaub konnte beginnen. :urlaub:

Zurück im Hotel verlangten die Kinder nach einer Abkühlung im Pool und Lothar ging mit ihnen hin. Mich langweilen Pools und deshalb blieb ich im Zimmer, räumte ein wenig auf und ging dann zocken. Diesmal verspielte ich 7 $ an 2-Cent und 5-Cent Slots. Dann wurde es mir zu blöd und ich gab den Rest meines selbst gesetzten Limits von 10 $ lieber für einen Kaffee aus.

Später fuhren wir ins Ellis Island, um dort dieses leckere und günstige Steak Special zu essen. Dieses Mal hatten wir aber Pech, denn die Wartezeit hätte ca. 45 min betragen. So lange wollten unsere Mägen und vor allem die Kinder nicht warten. Und die Wartezeit mit Spielen zu vertreiben kam wegen der Kinder nicht in Frage.

Also fuhren wir zum Venetian. Das stand sowieso auf unserer Besichtigungsliste und in der Nähe sollte auch ein Panda Express sein. Nicht eingerechnet hatten wir die endlos langen Wege vom Parkhaus, bis wir überhaupt erst den “Canale Grande” und den “Markusplatz” fanden.

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Die endlosen Gänge im Venetian

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Und dann noch mal die gleiche Odyssee bis zur Straße. Die Hinweisschilder waren rar, vermutlich lassen die einen nicht gerne wieder raus. Endlich fanden wir den Panda Express und kauften uns leckeres Orange Chicken mit Reis.

Da wir auf keinen Fall mehr durch das Hotel zum Parkhaus gehen wollten, bahnten wir uns unseren Weg außen herum durch Hinterhöfe, über einen verlassenen Parkplatz, an Zäunen entlang und durch ein weiteres Parkhaus, bis wir endlich am richtigen Parkhauseingang waren und unser Auto auch bald wiederfanden.
Die Kinder waren völlig fertig und wir nicht viel weniger. Julian hatte wenig gegessen und sah ganz blass und müde aus. Sein Darm rebellierte immer noch etwas. Deshalb beschlossen wir ohne allzu großes Bedauern, auf die Wasserspiele beim Bellagio wieder zu verzichten und fuhren ins Hotel zurück.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Westernlady am 16.09.2008, 20:11 Uhr
Petra, mit Euch krabbel ich immer wieder ins Zelt  :D

Herrlich geschrieben!!! Erst das ganze Gepäck im Zug... dann der angenehme Flug, die Mietwagenübernahme und die spannende Parkplatzsuche, die kuschelige Übernachtung (zeitweise zumindest) zu viert im King Bed. Ein gutes Frühstück am Main Station Buffet und ... und ... und .... man erlebt alles richtig mit!
Ich bin kein Camping-Fan aber ich freue mich unheimlich, an Euren Erlebnissen teilhaben zu dürften  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 16.09.2008, 21:22 Uhr
Ein schöner und spannener Beginn. Wenn noch Platz ist, fahre ich auch mit.

Auf den Yellowstone freue ich mich schon ganz besonders, der war auch für uns ein absoluter Höhepunkt.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Susan26 am 17.09.2008, 10:18 Uhr
Hallo Petra,

Zelten, Las Vegas .... da muss ich doch mit dabei sein :-)
Susan
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: BudFox am 17.09.2008, 11:10 Uhr
Nicht so schnell......ich fahre auch noch mit Petra!

 :D

Jaja, dieses Bauchgrummeln hat irgendwer bei uns auch immer an den ersten Tagen.

 :(
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: GreyWolf am 17.09.2008, 11:12 Uhr
Den alten Wohnwagen hätten wir am liebsten mitgenommen, aber es stand nirgends ein Preis dran.  :(

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9624.JPG)

Seid Ihr blind ? Steht doch groß und deutlich dran, dass er für 19 Dollar im Angebot ist.....  :wink:

Aber wie bekommt man das Ding dann in den Flieger?
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: helny am 17.09.2008, 14:03 Uhr
Hallo Petra,

die Route klingt sehr interessant, vor allem, weil es in meinen Lieblingspark Yellowstone geht. :D Der Anfang ist schon richtig spannend zu lesen - den Bass Pro Shop muss ich unbedingt auch mal besuchen, der ist ja toll.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: usa-rookie am 17.09.2008, 19:18 Uhr
Hallo Petra,
bin gerade erst dazu gekommen, die ersten Tage zu "verschlingen". "Musste" letztes Wochenende in Dublin verbringen. Zelten lieb' ich (der Hase nicht  :lol:) und Vegas...? Da bin ich natürlich dabei!! Der Brass Pro Shop ist wirklich der Hammer. Ich mag eigentlich keine ausgestopften Tiere, aber in dem Shop war ich einfach nur begeistert. Den Wasserfall mitten im Laden fand ich auch klasse.
Freue mich schon auf die Weiterfahrt und Eure Abenteuer bei den roten Steinen.
LG Romani
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: boehm22 am 17.09.2008, 21:03 Uhr
So,

bin jetzt auch dabei, ich liegt kuschelig  in dem Roof-Top-Sack. Da seh ich am meisten und er ist ja "water resistent".  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 19.09.2008, 18:09 Uhr
Außer dem Dachsack haben wir jetzt noch einen Anhänger, ich freue mich über alle weiteren Mitfahrer.

Seid Ihr blind ? Steht doch groß und deutlich dran, dass er für 19 Dollar im Angebot ist.....  :wink:

:platsch: Keine Ahnung, wie wir dieses Riesenschild übersehen konnten.  :shock:

bin jetzt auch dabei, ich liegt kuschelig  in dem Roof-Top-Sack. Da seh ich am meisten und er ist ja "water resistent".  :D

Ähm, ja, irgendwie schon. Aber vielleicht solltest Du doch lieber eine Regenjacke anziehen? :whistle:  :wink:

Gleich geht's weiter, auch wenn heute schon Freitag ist.  :oops:

Liebe Grüße, Petra

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 19.09.2008, 18:35 Uhr
Fortsetzung ...

6.8.

Las Vegas - Williams

Ausgerechnet heute, wo wir früh losfahren wollten, ließ uns der Jetlag im Stich und wir schliefen bis halb sieben. Die Kinder bekamen ein kurzes Frühstück aus unseren Vorräten, dann räumten wir eine ganze Weile unseren Krempel zusammen, checkten aus und brachten alles zum Auto.
Von morgendlicher Kühle war gegen 9 Uhr nichts mehr zu bemerken, die Sonne brannte gnadenlos auf die nun folgende Packaktion nieder. Wir räumten alles Gepäck aus dem Wagen und packten so viel Campingsachen wie möglich in eine große Reisetasche ohne Rollen, und zusammen mit Zelt und Zubehör kam alles in den Dachsack, der das problemlos schluckte. Wir hoben ihn aufs Dach, befestigten die vorhandenen Gurte an der Dachreling und sicherten ihn noch zusätzlich mit Spanngurten, die wir wegen unserer Boxen sowieso dabei hatten.
Das war eine schweißtreibende Aktion in der Morgensonne, aber wir hatten nun einigermaßen Platz im Kofferraum. Schnell luden wir den Rest wieder ein, wischten zum hundersten Mal den Schweiß von der Stirn und fuhren endlich los.

Das heutige Ziel war der Grand Canyon, wo ich auf dem Mather Campground einen Platz vorreserviert hatte.
Am Hoover Dam merkten wir gleich, dass unser Dachsack noch am Platz war, denn wir mussten an der Kontrolle anhalten und ihn kurz aufmachen.
Wir machten ein paar schnelle Fotos aus dem Auto von dem Baufortschritt und dem Wasserstand des Lake Mead, hielten uns aber nicht weiter auf. Der Bau der Brücke ist ja sicherlich schwierig, aber ein bisschen verblüfft war ich schon über die relativ geringen Fortschritte nach immerhin 2 Jahren. Zumindest sah es nach wenig aus. Es wird wohl eine Menge Zeit allein für die Anbindung und Fundamente draufgegangen sein.

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Kurz vor Kingman besorgten wir uns noch Eis für die Kühlbox an einem Mini Market. An die Kutsche dort konnten wir uns sogar noch erinnern, nicht aber an das nette Schild darauf.

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In Kingman machte sich dann das ausgefallene Frühstück bemerkbar und was lag da näher als ein Stop bei Mr. D’z? Dieses Diner kannten wir noch nicht, aber es war gleich Liebe auf den ersten Blick. Das Ambiente ist toll und auch die Burger und Pommes waren lecker.

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Dann folgten wir den Rt. 66 Schildern und gelangten bald auf die Landstraße Richtung Osten. Allerdings hatten wir die Straße nicht vierspurig in Erinnerung und wurden deshalb nach einer Weile ganz unsicher, ob wir überhaupt noch richtig sind. Dies war aber der Fall, also wurde sie entweder auf diesem Teilstück ausgebaut oder unsere Erinnerung war ganz falsch.

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Hackberry General Store zwischen Kingman und Seligman

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Am Hackberry General Store machten wir nur draußen ein paar Fotos und fuhren dann weiter bis Seligman. Hier hatten wir früher nur einen recht kurzen Halt eingelegt, deshalb machte ich dieses Mal eine ausführlichere Runde. Das Wetter hatte etwas umgeschlagen, hier und da zeigten sich ein paar Gewitterwolken und etwas Wind.

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Als wir weiter Richtung I-40 und Williams fuhren, war es auch in dieser Richtung deutlich wolkiger, aber noch dachten wir uns überhaupt nichts dabei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9783.JPG)

Aber nur ein paar Meilen später wurden die zunächst harmlos wirkenden Wolken immer mehr und immer dunkler, und es dauerte gar nicht lange bis wir die ersten Regenschauer abbekamen. Wir überlegten, ob wir eine Plane um den Dachsack wickeln sollten, denn water resistant ist nun mal nicht water proofed, aber wir entschieden uns dagegen, weil wir sie vermutlich eh im Fahrtwind verloren hätten.
Noch ein paar Meilen weiter war der Himmel dann endgültig nur noch dunkelgrau und schwarz und der Regen prasselte heftig und ohne Unterbrechung auf unseren schönen Dachsack.
Dieses Szenario hatten wir überhaupt nicht einkalkuliert, als wir in der morgendlichen Glutsonne in Las Vegas losgefahren sind.  :bang:

Als wir gegen 17-18 Uhr in Williams ankamen, hatte es sich endgültig eingeregnet und weit und breit war keine Besserung in Sicht. Schweren Herzens entschieden wir uns, die Reservierung vom Zeltplatz sausen zu lassen und nach einem Motel zu suchen, denn auf Zeltaufbau im strömenden Regen hatten wir überhaupt keine Lust. Auch nicht auf schlafen auf klammen Matten und in halbnassen Schlafsäcken. Und "dort oben" wieder umkehren oder Motel suchen würde weitaus zeitraubender bzw. teurer als in Williams bleiben.
Wir umrundeten die “Innenstadt” von Williams auf der Loopstrecke und entschieden uns dann für das Motor Inn.
Das Zimmer war einfach, aber völlig okay, und vor allem konnten wir unser Auto mit dem Hinterteil direkt vor die Tür stellen und somit dem Regen die lange Nase zeigen.
Die Sachen im Dachsack hatten glücklicherweise nicht allzu viel Nässe abbekommen. Die einzelnen Beutel und vor allem die Tasche hatten doch einiges abgehalten, so dass nur einige Schlafsäcke und Matten am Rand etwas feucht waren. Wir breiteten den Krempel überall zum Trocknen aus und fuhren noch in den Safeway, um Baguette, Salat und Tomaten einzukaufen. Anstelle Lagerfeuer am Grand Canyon gab es heute abend Vesper im Zimmer, lesen und Spongebob im TV (Kinder) und lesen und hadern mit dem Wetter (Eltern).

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 19.09.2008, 20:45 Uhr
Schöne Bilder von der alten Route 66, die wehmütige Erinnerungen an unsere Tour auf dieser Straße bei mir wecken. Habt Ihr in Seligman auch Angel Delgadillo getroffen, den alten Friseur?

Der Wetterumschwung, den Ihr erlebt habt, ist ja wirklich heftig. Ich hoffe mal, dass das Regenwetter nicht lange so weiter ging (in Denver hat es noch eine Woche später heftig geregnet).

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Westernlady am 19.09.2008, 22:31 Uhr
Petra, Ihr seid auch im Mr. D'z gewesen  :D
Ich mag den Laden unheimlich gerne, sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Kingman ist.

Oh oh, ich hoffe, wir erleben bald einen positiven Wetterumschwung!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Mig am 19.09.2008, 23:25 Uhr
ich bin zwar kein Camper, aber hier fahre ich trotzdem mal mit  :D und freue mich auf Yellowstone, weil wir dort auch im kommenden Jahr sein werden
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: KarinaNYC am 20.09.2008, 22:03 Uhr
Habe fix die ersten Tage nachgelesen - SCHÖÖÖÖN!  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Sybill am 20.09.2008, 23:52 Uhr
Hallo,
klinke mich jetzt auch mal noch mit ein - bin ganz begeistert von den bisherigen Reiseschilderungen. Das weckt Lust auf mehr...zumal wir in wenigen Tagen auch an diversen Standorten Eurer Reise weilen werden! Da kann ich mir ja noch den einen oder anderen Tipp holen!  :wink:


Viele Grüße von Sybill
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 22.09.2008, 21:49 Uhr
Habt Ihr in Seligman auch Angel Delgadillo getroffen, den alten Friseur?

Der Wetterumschwung, den Ihr erlebt habt, ist ja wirklich heftig. Ich hoffe mal, dass das Regenwetter nicht lange so weiter ging (in Denver hat es noch eine Woche später heftig geregnet).

Nein, A. Delgadillo haben wir nirgends gesehen. Glaube ich zumindest.  :oops:
Das Wetter wird noch ab und zu etwas übermütig sein, aber wir besser gewappnet.  :lol:

Petra, Ihr seid auch im Mr. D'z gewesen  :D
Ich mag den Laden unheimlich gerne, sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Kingman ist.

Oh oh, ich hoffe, wir erleben bald einen positiven Wetterumschwung!

Mr. D'z ist klasse. Aber ich bin eh süchtig nach urigen Diners.
Wetter siehe oben.  :lol:

ich bin zwar kein Camper, aber hier fahre ich trotzdem mal mit  :D und freue mich auf Yellowstone, weil wir dort auch im kommenden Jahr sein werden

Im Yellowstone kneifen wir beim Zelten, es war uns zu kalt. Also keine Sorge ...  :wink:

Karina und Sybill, fein dass ihr auch mitfahrt. Wir haben noch jede Menge Platz.


Fortsetzung ...

7.8.

Williams - Grand Canyon - Holbrook

Gegen 5 Uhr ertönte ein lautes und schrilles Tröten und weckte die gesamte Familie auf. Der Santa Fe Güterverkehr spielte unseren persönlichen Wecker. Irgendwie störend fand es niemand und Annika wollte es sogar gleich nochmal hören.

Dann dösten wir aber doch wieder ein. Da die Rezeption gegen 7 Uhr noch zu war, holten wir unseren Kaffee auf der anderen Straßenseite. Er war preiswert und gut.
Die Campingsachen waren allesamt wieder trocken, also packten wir sie wieder in ihre Beutel zurück. Diesmal waren wir aber schlauer und wickelten Tasche und Zelt gut in die Tarpplane bzw. die Bodenschutzplane vom Zelt ein.
Die schwarzen Wolken waren zwar weg, es versprach ein schöner Tag zu werden, aber davon würden wir uns nicht noch mal reinlegen lassen. Ziemlich kühl war es auch und wir fragten uns, warum alle immer meinen, im August sei es zu heiß.

Nachdem das Auto wieder gepackt war, checkten wir aus und fuhren noch mal eine Runde durch Williams. In dem dunklen Wetter gestern hatten wir nicht viel gesehen. Wir kamen auch an der Station der Grand Canyon Railway vorbei und sahen der Abfahrt der Dampflok zu. 

Wir entschlossen uns, doch noch zum Grand Canyon zu fahren, versorgten uns im Safeways mit Sandwiches und düsten los. Unterwegs sahen wir in der Ferne immer mal Rauchschwaden, merkten aber bald, dass diese zur Grand Canyon Railway und nicht zu einem Waldbrand gehörten. :platsch:

Am Visitor Center kauften wir den NP Pass und auch gleich Tickets für 11.30 Uhr für den IMAX Film, den wir noch nicht kannten. Am Saaleingang ließen wir uns Übersetzer geben, was vor allem für die Kinder toll war. Der Film hat uns super gut gefallen, er ist spannend und sehr informativ.

Wir fuhren weiter bis zum Grand Canyon Village und fanden sogar recht schnell einen Parkplatz. Und dann schieden sich die Geister, welchen Weg wir einschlagen sollten. Ich wollte erst zur Station der Grand Canyon Railroad und dann am Rim zurück, Lothar wollte genau umgekehrt und die Kinder wollten gar nicht laufen.
Gar nicht laufen kam nicht in Frage und die Richtung war auch kein Problem, man konnte ja beides machen und sich am General Store wieder treffen. Die Kinder durften auswählen und wenig überraschend siegten jeweils männliche bzw. weibliche Solidarität.  8)

Annika und ich trabten also Richtung Bahnhof auf dem Rad-/Fußweg neben der Rimstraße los und nach wenigen hundert Metern fand ich es schon total langweilig. Dann fiel mir aber die Shuttlebus Haltestelle ein und wir gingen kurz zurück. Richtig, der Bus hielt auch in der Nähe vom Bahnhof. Während wir auf den Bus warteten, malten wir uns aus, wie wir den beiden anderen den mühsamen Weg zum Bahnhof schildern würden. Ein endloser Weg, den wir uns unter Aufbietung aller Kräfte langgeschleppt hätten ...  Der Bus kam und wir fuhren bis zum Bahnhof.

Dort wartete dann die Enttäuschung, es war weit und breit keine Lok in Sicht. Die Wagen waren da, aber nicht die Lok, da nützte alles Halsverrenken nichts.

Wir gingen dann etwa auf der Höhe von der Bright Angel Lodge zum Rim und wanderten langsam und genussvoll zurück. Die Aussicht war einfach wunderbar und ich war ganz versöhnt. Der Bright Angel Trail war lt. einem Schild gesperrt, also hätte es auch mit Zelten nicht geklappt, dort ganz früh morgens 2-3 Std. zu wandern.

Unterwegs trafen wir natürlich unsere beiden Männer und wir tauschten unsere Wegerlebnisse aus. Unsere Schilderungen des mühsamen Weges beeindruckten aber gar nicht, sie waren wohl nicht so glaubhaft angesichts unserer offensichtlich noch frischen Kräfte.

Irgendwann kamen wir wieder in Höhe des Grand Canyon Village an und gingen zum General Store. Wir warteten eine ganze Weile, aßen ein Eis, warteten weiter, aber anstelle der beiden anderen kam nur ein Gewitter. Es prasselte ganz heftig und wir waren froh, dass wir uns unterstellen konnten. Kurz danach trafen wir dann auch alle wieder zusammen und sprinteten zum Auto.

Das Gewitter zog vorbei und wir fuhren zum Desert View Watchtower, um die Aussicht von dort oben zu genießen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9836.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9838.JPG)

So langsam pressierte es uns, da wir ja noch bis Holbrook fahren wollten. Ich hatte dort im Super 8 Motel ein Zimmer reserviert, das aber bis 18.00 Uhr noch hätte abgesagt werden können. Aber das wollten wir ja nicht, also fuhren wir ohne größere Unterbrechungen weiter.
Bei Cameron bogen wir auf den Hw. 89 Richtung Süden ab und ein paar Meilen später standen wir im Stau, den ein Polizeiwagen am Straßenrand ankündigte. Diese Situation war ganz neu für uns und deshalb dachten wir uns nichts dabei. Stau im Südwesten außerhalb der Metropolen oder des Strips? Hahaha, kann ja nicht lange dauern. Wir warteten eine ganze Weile und irgendwann kamen ein Krankenwagen und weitere Polizeiwagen vorbei.

Wegen ein paar Lastern vor uns sahen wir nicht wie weit der Stau reichte, aber viele Leute stiegen aus und liefen ratlos auf der Straße rum. Lothar lief mit den Kindern ein Stück voraus, fand aber nur heraus, dass der Stau wohl über einige Kilometer ging.

Nach ca. einer halben Stunde kam ein Mann vorbei und meinte, wir sollten uns am besten ein Buch nehmen und eine Weile lesen. Ein 18 Wheeler sei umgekippt und bis jetzt sei noch kein Kran und nichts da, so dass die Straße noch lange gesperrt sein würde. Wir hatten zwar keine Ahnung, woher er das wusste, glaubten ihm aber unbesehen. Ein so langer Stau bildete sich hier in der Gegend nicht in kürzester Zeit, es musste ein größeres Hindernis sein. 

Wir schauten auf die Karte und beschlossen, die ca. 10 Meilen nach Cameron zurückzufahren, über Tuba City auf dem Hw. 264 nach Second Mesa und dann auf dem Hw. 87 nach Winslow zu fahren. Auf unserem Roadatlas sah unsere angepeilte Umleitung richtig harmlos aus. So schlau, mal das Navi anzuschmeissen und voraussichtliche Fahrtzeiten zu ermitteln, waren wir leider nicht.

Gegen 19.30 Uhr drehten wir um und fuhren zurück nach Norden. Zwischen Cameron und Tuba City kamen wir wieder in schlechteres Wetter, aber das Licht war so schön, dass es uns nichts ausmachte.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9871.JPG)

In Tuba City machten wir noch einen schnellen Versorgungsstop mit Burger und Pommes und fuhren dann zügig weiter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9876.JPG)

Kurz danach wurde es ganz dunkel und wir bekamen nichts mehr von der Landschaft mit.
Wir fuhren ... und fuhren ... und fuhren, aber die Strecke wollte einfach kein Ende nehmen. Der Tank wurde immer leerer und machte uns etwas Sorge, aber wir rechneten aus, dass er eigentlich reichen müsste. Julian schien uns das nicht ganz zu glauben, denn er schreckte immer mal wieder aus dem Schlaf auf, fragte nach dem Tankinhalt und verlangte, dass alle Geräte aus gemacht werden, die irgendwie zum Spritverbrauch beitragen. Wir weigerten uns aber, sogar das Radio auszumachen um Sprit zu sparen.  :roll:  :lol:

Endlich erreichten wir Winslow und damit auch eine Tankstelle. Es war ca. 22 Uhr und somit viel zu spät und zu dunkel, um noch ein wenig Rt. 66 Feeling mitzunehmen. Wir fuhren deshalb gleich nach Holbrook weiter, wo wir das Super 8 schnell fanden.
Ziemlich erledigt und genervt checkten wir ein und gingen auch bald schlafen.

Fortsetzung folgt ...

PS: Ratet mal, wer ein Foto von der Grand Canyon Railroad Lok gemacht hat? :bang:  :wink:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Angie am 23.09.2008, 00:05 Uhr

Erstmal muss ich - ob ich will oder nicht :wink: - sagen, dass du herzerfrischend schreibst :daumen: Es ist einfach ein Genuss! :D
Dass ich auch von den Fotos begeistert bin, erwähne ich nur ganz am Rande :wink:

PS: Ratet mal, wer ein Foto von der Grand Canyon Railroad Lok gemacht hat? :bang:  :wink:

Ok, ich rate mal: keiner :?: :wink:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 23.09.2008, 07:48 Uhr
Eure Wetter-Fotos vom Abend sind absolut der Hammer, ein Riesen-Kompliment!
Die ganze Schilderung ist witzig und ich freue mich auf die Weiterreise.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 23.09.2008, 08:31 Uhr
Ich kann Angie nur zustimmen, Petra.
Dein Bericht liest sich super  :daumen:

Und dieses Bild hier hat Kultpotenzial:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9858.JPG)
Wie aus einem Roadmovie... Die darauffolgenden sind vom Licht her aber auch einfach wunderbar, Petra. Ganz großes Kompliment, damit weckst Du das Fernweh...


PS: Ratet mal, wer ein Foto von der Grand Canyon Railroad Lok gemacht hat? :bang:  :wink:
Ich, aber das ist 13 Jahre her  :zwinker:
(http://www.neef-online.de/usa/mvc20.jpg)
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 23.09.2008, 17:22 Uhr
Fortsetzung ...

8.8.

Holbrook - Petrified Forest - Monument Valley


Der Jetlag war zwar kein Thema mehr, aber trotzdem standen wir schon gegen 7 Uhr auf. Ich nutzte die Gelegenheit und fütterte die Hotelwaschmaschine mit T-Shirts, weil saubere langsam knapp wurden.
Das Super 8 bot in der Lobby das übliche Motelfrühstück an, also Süßes in allen Variationen und dünnen Kaffee. Lothar und die Kinder waren zufrieden und ich war es gewohnt, das Frühstück einfach ausfallen zu lassen bzw. sich in der Nähe was anderes zu besorgen.
Ich kümmerte mich also um die Wäsche, packte das Gepäck zusammen und sinnierte dabei über die Frage, was das für seltsame Menschen sein müssen, die so pappsüßes Zeug am Morgen essen können.  :shock:
Nun ist es ja in USA durch eine glückliche Fügung so, dass Motels und Food Ketten fast immer gemeinsam auftreten. Und auch hier war nebenan ein Burger King, wo es Bacon Cheese Wrapper und Hash Browns gab. Von den Hash Browns futterten mir die Kinder die meisten weg,  wahrscheinlich mussten sie ihren Zuckerspiegel ausgleichen. :wink:

Wir fuhren die Straße durch Holbrook durch und wunderten uns, warum der Ort eine Rt.66 Berühmtheit sein sollte. Er erstreckte sich entlang des South Navajo Boulevards und war eher hässlich. Das Wigwam Hotel konnten wir auch nirgends entdecken, die Kegel der Tipis hätten ja eigentlich auffallen müssen. Ich hatte dort ein paar Wochen vor der Reise angerufen, aber sie hatten leider kein freies Zimmer mehr gehabt.  :(
Da wir falsch fuhren, wendeten wir wieder und versuchten es in der Gegenrichtung. Und dann merkten wir, dass wir gar nicht richtig in Holbrook gewesen waren. Der eigentliche Ort befindet sich auf der anderen Seite der I-40 und ist richtig nett anzuschauen mit einigen alten Straßen und Häusern. Und in der Ferne sahen wir dann auch das Wigwam Motel.

Wir fuhren gegen 9 Uhr auf den Hw. 180 und erreichten nach knapp 20 Meilen den Südeingang des Petrified Forest NPs. Unterwegs kamen wir etwas in Zweifel, ob der Park ein so lohnenswertes Ziel ist, denn die Umgebung sah nicht sehr vielversprechend aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9878.JPG)

Wir hielten am Rainbow Forest Museum und Visitor Center, sahen uns dort die kleine Ausstellung an und gingen den kurzen Giant Logs Interpretive Loop entlang, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Und allein dieser genügte schon, etwaige Zweifel völlig zu zerstreuen.
Der Anblick dieser teils richtig großen petrified wood Stämme war imposant. Bei einigen Stämmen konnte ich die Versteinerung erst glauben, als ich den Stein gefühlt hatte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9884.JPG)

Bei anderen sah man die Quarz Einschlüsse deutlicher.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9888.JPG)

Wir gingen und “fühlten” den Weg entlang und auch die Kinder waren mit großem Interesse dabei.

Dann fuhren wir die Parkstraße weiter bis zum Crystal Forest Loop. Dies ist ein 1,2 km langer, oder besser gesagt kurzer Rundweg, der uns vom Reiseführer als besonders lohnenswert vorgeschlagen wurde. Wir nahmen etwas Wasser mit, da es mittlerweile sehr heiß geworden war, und machten uns auf den Weg.

Viele Stämme hier haben besonders intensive Farben, die einen schönen Kontrast zum kargen Umland bilden.

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Der Weg bietet jede Menge wunderschöne Ausblicke und man sollte ihn auf keinen Fall auslassen. Sogar die Kinder waren trotz der Hitze immer noch voll dabei. Sie gossen sich ab und zu unser kostbares Trinkwasser einfach über die Haare und liefen dann unverdrossen weiter.

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Zurück am Auto kühlten wir uns mit Getränken aus der Kühlbox ab und weiter ging es zu verschiedenen Aussichtspunkten auf der Blue Mesa Loop Road. Und diese Aussichten waren einfach klasse.

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Diese Gegend ist eine echte Augenweide. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre und wir vor allem mehr Zeit gehabt hätten, wären wir sicher auch noch den Blue Mesa Trail gelaufen. So liefen wir nur an verschiedenen Viewpoints rum und fuhren dann ohne weiteren Aufenthalt zum Nordeingang des Parkes. Ebenfalls aus Zeitgründen verzichteten wir auf den Film im Painted Desert VC und düsten los Richtung Monument Valley. Wir fuhren auf der I-40 nach Westen bis Chambers und bogen dann auf den Hw. 191 nach Norden ab.

Auf etwa halbem Weg zwischen Chambers und dem Canyon de Chelly befindet sich die Hubbell Trading Post National Historic Site, wo wir einen kurzen Halt einlegten und uns ein Eis genehmigten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9959.JPG)

Als wir am Canyon de Chelly ankamen, war es wohl leider Zeit für das tägliche Nachmittagsgewitter. Die Wolken wurden immer dichter, aber wir wollten trotzdem was sehen und fuhren den South Rim Canyon Drive in Richtung Spider Rock entlang. Eine Weile ging das auch ganz gut. Wir hielten an einem Parkplatz und gingen den kurzen Weg zu einem Overlook. Die roten Steine in Verbindung mit dem vielen Grün sehen wunderschön aus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9969.JPG)

Als wir weiter fuhren, wurde es dann wieder mal so richtig schwarz am Himmel, der dann auch prompt seine Schleusen öffnete. Die Sicht war nun stark eingeschränkt, also drehten wir um, fuhren zurück nach Chinle, wo wir noch schnell einen Stop beim Burger King machten, und dann weiter nach Many Farms. Dies ist ein witziger Ortsname und viel mehr verbirgt sich auch nicht hinter dem Ort.

Wir entschlossen uns, den einfachen Highway 59, dessen weiße Linien in unserem Atlas kaum zu erkennen waren, Richtung Kayenta zu nehmen und nicht “oben herum” über die dick rot eingezeichneten HW 191 und 160 zu fahren. Wir schätzten so grob per Daumen die Meilenzahl und kamen zu dem Schluss, dass wir selbst bei nur halber Geschwindigkeit aufgrund der höchstens halb so langen Strecke nicht später in Kayenta ankämen. Das Navi fragten wir erst gar nicht. No risk no fun.  :wink:

Und diesmal hielt die Strecke, was wir von ihr erwarteten. Landschaftlich sehr schön zog sich die Straße durch eher wenig besiedeltes Farmland hindurch und bot wunderbare Ausblicke auf schroffe Berge und Kanten und verschiedenste Felsformationen. Außerdem war sie gut ausgebaut, so dass wir unsere errechnete worst case Geschwindigkeit (also ca. 25-30 mph) gar nicht brauchten. Wir konnten genauso schnell fahren wie vorher auf dem Hw. 191. Ab und zu überholte uns trotzdem ein Pickup, teils abenteuerlich bei hoher Geschwindigkeit mit Leuten hinten auf der Ladefläche.

Je näher wir an den Hw. 160 kamen, desto deutlicher kündigte sich das Monument Valley an. Von dieser Richtung aus hatten wir es noch nie gesehen und ich muss sagen, dass es landschaftlich durchaus lohnenswert ist. Nicht so wie von Norden her, aber doch sehr schön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9970.JPG)

Gegen halb sechs erreichten wir den Eingang zum Monument Valley Tribal Park. Wir zahlten 3 x 5 $ Eintritt für den Park (1 Kind musste nicht zahlen) und fragten nach dem einfachen Campingplatz hinter dem Visitor Center. Er sollte 10 $ kosten und es käme jemand vorbei zum Kassieren.
So viel hatte der alte Mitten View CG auch gekostet, allerdings mit überdachten Picknickbänken an jeder Site sowie Waschbecken, Toiletten und Münzduschen. Der primitive Campground hatte hingegen keinerlei Wasser, 5 aufgestellte Dixis und 3 Picknickbänke am hinteren Rand. Dafür ist der Blick aber grandios. Viel besser als auf dem alten Platz, wo nur einige der vorderen Plätze einen guten Blick hatten.
Ein Problem könnte aber manchmal der Boden sein, der rote Lehm ist bei kräftigem Regen sicher kein guter Untergrund zum Zelten und bestimmt nur schmierseifenähnlich zu befahren.

Da die Picknickbänke alle noch frei waren, schnappten wir uns gleich eine und bauten daneben unser Zelt auf. Es war sehr windig und wir kämpften eine Weile mit den ganzen Planen, aber dann stand es. Wir spannten es gut ab und gönnten uns dann einen schönen Abend mit Blick auf das Monument Valley bei bedeckem Himmel und lesen bei Gaslaternenlicht. Leider spielte das Wetter nicht so recht mit, es wurde immer windiger und der Wind war richtig kalt.
Als selbst Fleecejacke, Regenjacke und Weste nicht mehr ausreichend warm waren, wurde es Zeit schlafen zu gehen. Im Zelt kam der Wind nicht durch und da gab’s auch noch Decken. :bibber:  :wink:

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 24.09.2008, 15:58 Uhr
Ich freue mich, dass Euch die Fotos bisher gefallen haben. Aber das größte Lob gebührt der Landschaft, dem Licht, den Motiven allgemein und nicht zuletzt Canon. :wink:

Fortsetzung ...

9.8.

Monument Valley - Moab

Den eigentlichen Sonnenaufgang hatten wir leider verschlafen. Aber auch eine Viertelstunde später war die Morgenstimmung noch wunderbar. Der Wind war weg und es war wärmer als gestern abend.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9982%7E0.JPG)
Da steht man doch gerne auf!

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9983.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_9989.JPG)

Wir machten Katzenwäsche an unserem Wasserkanister und besuchten die Dixis, die absolut benutzbar waren. Ich kochte Wasser für Kaffee und dachte, dass man sich an den Ausblick dabei durchaus gewöhnen könnte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0002.JPG)

Ich ging noch auf dem Campinggelände rum und machte ein paar Fotos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0006.JPG)

Weitere Fotos habe ich schon mal hier (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=33020.msg457956#msg457956) gepostet, auch von dem neuen Motel.

Es gibt keine festen Sites, jeder stellt sich einfach irgendwo hin. Die ganzen Womos, die sich genau vor den Hang zum Valley hin stellten und allen anderen die Sicht versperrten, hatten schon einen Hauch von Landschaftsverschandelung, zumal einige sogar ihren Generator laufen ließen. Wo da die Campingromantik bleibt, wird mir immer schleierhaft bleiben. :think: :wink:
Andererseits kann ich es verstehen, denn selbst wenn man sich etwas dezenter hinstellt, kommen garantiert andere und stellen sich genau vor einen. Da steht man doch besser selbst ganz vorne.

Zum Frühstück gab es Cornflakes für die Kinder und Rohkost, weil nichts anderes mehr da war. Aber es schmeckt auch toll. In den Supermärkten findet man überall schon fertig abgepackte Rohkost Sticks (Sellerie, Brokoli, Möhren etc.), die mit Ranch Dressing als Dip bei uns auf der Urlaubshitliste landeten. Zumindest was die kulinarische Seite anbelangt.

Nach diesem gesunden Start in den Tag packten wir wieder alles zusammen und fuhren auf die Loopstrecke durchs Monument Valley. Vor 3 Jahren hatten wir hier eine geführte Sonnenuntergangstour per Jeep gemacht, diesmal fuhren wir selbst, hielten aber andauernd an und schossen jede Menge Fotos. Am John Ford Point kamen wir nicht drumherum, die Kinder auf das Pferd zu setzen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0039.JPG)

Wir fotografierten auch die Sicht auf das neue Motel und fanden, dass es wirklich dezent gebaut ist und nicht sonderlich störend wirkt.

Nach knapp zwei Stunden waren wir wieder am Visitor Center. Es hatte wegen Renovierung geschlossen, aber eine kleine Cafeteria hatte auf und dort bekamen wir Eis für die Kinder und Kaffee für uns.

Wir fuhren dann auf den Highway 163, aber nicht ohne noch mal ein letztes Bild vom Monument Valley gemacht zu haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0073.JPG)

Die weitere Gegend war ganz nett, aber ziemlich ereignislos, so dass uns hinter Mexican Hat das Hinweisschild zum Valley of the Gods gerade recht kam. Das Valley of the Gods ähnelt dem Monument Valley, ist allerdings bisher von den Touristenströmen verschont geblieben. Ein Hinweisschild am Beginn des Loops machte auf rauhe Straßenverhältnisse aufmerksam und warnte Wohnmobilfahrer, hier auf keinen Fall zu fahren.
Die ersten Meilen konnte ich die Warnung nicht so recht verstehen. Die Straße war ziemlich eben und geschottert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0084.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0091.JPG)

Später kamen allerdings einige wellenförmige Strecken, wo es in kurzem Abstand hoch und runter ging. Auf den Bildern kommt das gar nicht so gut raus.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0100.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0104.JPG)

Wir kamen uns vor wie in einer Berg- und Talbahn. Lange Wohnmobile würden vermutlich stecken bleiben bzw. aufsitzen. Da müsste die Vorderachse schon wieder hoch, wenn die Hinterachse noch gar nicht richtig unten ist.
Kaum hatten wir das überlegt, sahen wir zwei RVs in einigem Abstand vor uns. Schön langsam nahmen sie einen Buckel nach dem anderen. Wir staunten nicht schlecht. Allerdings gehörten sie nicht zu den ganz langen. Ich denke es waren 25ft Womos.

Da wir nicht so vorsichtig fahren mussten, kamen wir immer näher und schlichen irgendwann hinter ihnen her. Aber es waren nette Fahrer, die bei der nächsten Gelegenheit rechts ran fuhren und uns vorbei ließen.
Nach ca. 17 Meilen und einer dreiviertel Stunde Fahrt (incl. Fotostopps natürlich) erreichten wir wieder den Highway, und zwar ein bisschen südlicher als dort, wo wir abgebogen waren. So ein richtiger Loop ist das also nicht, aber es liegen nur wenige Meilen dazwischen.

Die Strecke durch das Valley of the Gods ist traumhaft schön, ich kann sie nur jedem empfehlen. Ich vermute aber, dass die Straße begradigt wurde. Nicht nur das Schild, auch unser Reiseführer hat sie viel schlimmer geschildert. Und trotzdem hat sie Zweifel an der Geländegängigkeit des Durangos geweckt, als er in einer völlig harmlosen Kurve bei langsamer Fahrt auf dem Split leicht ins Rutschen kam. Ich war völlig überrascht, aber mir keines Fahrfehlers bewusst. Im übrigen schien es sich auch um einen two wheel drive SUV zu handeln, denn einen Schalter oder Knopf für Allrad gab es nicht und brauchten wir auch nicht.

Der weitere Weg führte uns über Bluff, Blanding und Monticello nach Moab. Das Wetter wurde pünklich zum Nachmittag wieder schlechter.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0110.JPG)

Es tummelten sich einige Gewitterwolken am Himmel und wir fuhren immer mal durch Regenschauer. In Moab war es dagegen noch heiß und sonnig und wir setzten uns strategisch günstig draußen vor den Burger King. Hinter uns ein Car Wash, vor uns ein Campingplatz und essen konnten wir auch. Perfekt.
Wir überlegten, wo wir unser Zelt aufschlagen sollten. Auswahl an idyllisch gelegenen Campgrounds gibt es in der Moab Gegend ja genug, aber das Wetter war ziemlich unstet und wir hatten keine Lust, irgendwo abseits im Regen rumzuhocken. Hier im Ort könnte man dagegen bei Regen wenigstens in die Kneipe gehen. Den Ausschlag gaben dann die Kinder, die nach einem Pool verlangten. Da sie bisher sehr gutwillig alles mitgemacht hatten, wollten wir ihnen den Gefallen auch tun.
Das Auto bekam noch eine Wäsche spendiert und dann fuhren wir zum Canyonlands Campground gegenüber und ich ging ins office. Es stellte sich heraus, dass das Pärchen, das vor mir dran war und so nett gewirkt hatte, uns den letzten Zeltplatz weggeschnappt hatte. Und einen RV Platz für 40 $ wollte ich nicht.

Wir schauten im Campbook des AAA nach Alternativen und fuhren dann verschiedene Plätze ab, die allerdings alle dicht beieinander lagen. Der eine war zu groß, der andere hatte keinen Pool, aber beim Slickrock CG wurden wir fündig. Wir fanden sogar einen Stellplatz, auf den unser Zelt passte, was vor allem bei privaten Campgrounds bei unserem 6 Meter Zelt nicht unbedingt selbstverständich ist. Dieser Campingplatz hatte sogar überdachte Sites, das hatten wir noch nie gesehen, ist aber bei Regen bestimmt praktisch.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0115.JPG)

Die Kinder halfen uns noch beim Zeltaufbau, aber dann waren sie nicht mehr zu halten und stürmten zum Pool. Als es langsam dunkel wurde und sie immer noch nicht zurück waren, ging ich rüber um sie zu holen. Sie tobten mit einem amerikanischen Mädchen im Pool herum und dachten gar nicht an eine Rückkehr ins traute Zelt. Ich unterhielt mich eine Weile mit der sympathischen Mutter des Mädchens und sammelte meine beiden irgendwann ein.

Etwas später fing es leicht zu regnen an, aber wir waren viel zu müde, um jetzt sofort in eine Kneipe zu rennen und gingen stattdessen schlafen. Der Regen brachte keine Abkühlung, so dass es ziemlich heiß und stickig war, obwohl wir nur die Fliegengitter geschlossen hatten.

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 24.09.2008, 17:04 Uhr
Oh neeeein, Slickrock, unser Horror-Ground!
Trotzdem - Super-Bericht!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: mannimanta am 24.09.2008, 18:02 Uhr
Hi,
auf das Valley of the Gods waren wir schon durch Westernlady's Reisebericht
aufmerksam geworden. Durch eure tollen Bilder ist der erste super Eindruck
auch noch bestätigt worden. Sehr schöne Strecke!

Zitat
Zum Frühstück gab es Cornflakes für die Kinder und Rohkost, weil nichts anderes mehr da war. Aber es schmeckt auch toll. In den Supermärkten findet man überall schon fertig abgepackte Rohkost Sticks (Sellerie, Brokoli, Möhren etc.), die mit Ranch Dressing als Dip bei uns auf der Urlaubshitliste landeten. Zumindest was die kulinarische Seite anbelangt.
Nach diesem gesunden Start in den Tag ...

Respekt, Respekt! Denn nach so einem Frühstück würde ich nicht mal aufstehen... :zwinker:

Gruss,
Manni
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 24.09.2008, 18:20 Uhr
Oh neeeein, Slickrock, unser Horror-Ground!
Trotzdem - Super-Bericht!

Horror klingt ja schlimm!  :shock:
Jetzt bin ich neugierig, was war los?

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: carovette am 24.09.2008, 18:59 Uhr
Wenn ich die Bilder vom Valley of the Gods sehe, ärgere ich wieder mal im Nachhinein, dass wir es dieses Jahr ausgelassen hatten, wir konnten die Zeit einfach nicht abschätzen. Nächstes Jahr fahren wir aber definitiv dort durch. Sehr schöne Bilder wieder mal, die wecken mal wieder heftigst die Sehnsucht nach dort......

Dauert es eigentlich lange, bis euer Zelt ab- bzw. aufgebaut ist? Ich stelle mir das als einen Riesen Act vor. (wenn ich an unsere Zelt-Zeiten denke, bis wir immer das 4-Mann-Zelt aufgestellt hatten....   :roll: )

lg caro
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: et am 24.09.2008, 21:00 Uhr
Hallo Petra,

ich hab mir eigentlich vorgenommen erst wieder 2011 an einen usa-urlaub zu denken, aber wenn ich mich in Eure letzten Tage verfolge - ein Highlight sind die Fotos vom 07.08.2008 - dann ist es schwer vorstellbar sol lange durchzuhalten. Ihr seid wirklich fleißig - unsere kids wären da im letzten Jahr in den Streik getreten.
Die Nachmittagsgewitter um diese Jahreszeit sind zwar nicht gerade angenehm, aber punkto Licht/Luft und Fotostimmung ist der August ein besonderer Monat, ich war bisher 2 x im August und 1 x im Oktober am GC, August war immer besser, aber dafür mußte sich den schönen Anblick mit vielen Anderen teilen.

Freue mich schon auf die Fahrt nordwärts!

toni
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 25.09.2008, 07:38 Uhr
Dauert es eigentlich lange, bis euer Zelt ab- bzw. aufgebaut ist? Ich stelle mir das als einen Riesen Act vor. (wenn ich an unsere Zelt-Zeiten denke, bis wir immer das 4-Mann-Zelt aufgestellt hatten....   :roll: )

lg caro

Nö, es geht eigentlich. 10-15 Minuten. Nur wenn der Boden sehr hart ist und die Zeltnägel nicht gut reingehen, dauert es länger.
Am meisten Zeit im Gegensatz zum Motel kostet die ständige Packerei. Zwar haben wir Schlafsäcke, Decken etc. einfach in eine große Tasche gestopft und nicht immer einzeln in Beutel und die Isomatten nur zusammengefaltet, aber trotzdem ist man morgens bei der Abreise immer eine Weile am Räumen, bis Kocher, Laterne, Geschirr, Essen etc. wieder verstaut sind.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 25.09.2008, 08:55 Uhr
Oh neeeein, Slickrock, unser Horror-Ground!
Trotzdem - Super-Bericht!

Horror klingt ja schlimm!  :shock:
Jetzt bin ich neugierig, was war los?

Viele Grüße, Petra

Liebe Petra

Die Empfindungen sind halt doch immer wieder verschieden...

Gruss
Ruedi


Dienstag, 15. Juli 2008
Der Abend kann auf der einen Seite mit "Pleiten, Pech und Pannen" bezeichnet werden, wobei... also das Restaurant... aber der Reihe nach:

Obwohl wir wissen, dass irgendwo noch ein KOA wäre, versuchen wir unser Glück bereits auf dem zweiten Campground auf der rechten Seite der Strasse. Es ist 16.15 Uhr, es wäre also noch genügend Zeit gewesen... Der Slickrock Campground sieht auf den ersten Blick ganz passabel aus, mir gefallen die Bäume, sodass man das Fahrzeug teilweise in den Schatten stellen kann. Der Preis ist ebenfalls ok, ein Pool vorhanden, also rasch gebucht...

Mit den Kindern gehe ich in den Pool - Pool? Dieser ähnelt eher einer Brühe - also, so schlimm ists zwar nicht, aber getaucht wird nicht, was bei Flavia und Dominik doch unüblich ist. Anita sitzt im Campingstuhl und liest, doch schon nach kurzer Zeit kleben die Kleider am Körper, es ist sehr heiss. Vor dem Essen gehen wir duschen, doch in den Rest-Rooms mieft's gewaltig. Anita wird vom nächsten Tag an mit ziemlich hässlichen Mosquito-Stichen durch die Gegend laufen, durchaus möglich, dass auf diesem wirklich nicht appetitlichen Campground die Insekten giftiger sind als an anderen Orten... Also, liebe Leser, tut Euch diesen CG nicht an!

Das direkt daneben gelegene Buck's Grill House hingegen... Einsame Spitze! Im Verhältnis zu anderen Lokalitäten essen wir relativ teuer, d.h. ca. USD 45.-- im Durchschnitt inkl. alles, das Essen ist aber 1A, alle sind begeistert.

Zurück sitzen wir noch etwas draussen und lesen, aber erst, nachdem wir uns mit Anti-Brumm eingesprüht haben. Als es dann ans Schlafen geht, kühlen wir das RV noch eine halbe Stunde mit der Klimaanlage. Trotzdem ist es sehr heiss zum Schlafen, und Dominik und Anita haben einen sehr unruhigen Schlaf. Hoffentlich haben sie sich für morgen gut erholt...!


Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: carovette am 25.09.2008, 12:55 Uhr


Nö, es geht eigentlich. 10-15 Minuten. Nur wenn der Boden sehr hart ist und die Zeltnägel nicht gut reingehen, dauert es länger.
Am meisten Zeit im Gegensatz zum Motel kostet die ständige Packerei. Zwar haben wir Schlafsäcke, Decken etc. einfach in eine große Tasche gestopft und nicht immer einzeln in Beutel und die Isomatten nur zusammengefaltet, aber trotzdem ist man morgens bei der Abreise immer eine Weile am Räumen, bis Kocher, Laterne, Geschirr, Essen etc. wieder verstaut sind.



Das wär nix mehr für uns,  :never: da ziehen wir doch die Bequemlichkeit im Motel vor. Obwohl - so manches Mal ist so eine Übernachtung im Zelt mitten in der Natur bestimmt sehr reizvoll  - wenn ich da an Sonnenauf- und untergangsbilder denke... :daumen:

lg caro
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 26.09.2008, 18:06 Uhr
Liebe Petra

Die Empfindungen sind halt doch immer wieder verschieden...

Hallo Ruedi, jetzt wo Du es schilderst, erinnere ich mich, dass Julian meinte, es seien viele tote Fliegen im Pool und das sei eklig. Aber da sie auch am nächsten Tag unverdrossen da rumgesprungen sind, dachte ich mir nichts dabei. :zuck:

Die Waschräume hinten bei den Zeltplätzen waren völlig okay. Nichts besonderes, aber auch nicht irgendwie unangenehm. Kann ja auch verschieden gewesen sein weiter vorne.

Gleich geht's weiter.

Grüße, Petra

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 26.09.2008, 18:15 Uhr
Fortsetzung ...

10.8.

Canyonlands NP und Arches NP

Heute ließen wir den Tag gemütlich angehen, denn wir mussten nicht packen. Ich stand gegen halb sieben auf, kochte Kaffeewasser und genoss die morgendliche Kühle. Na ja, kühl ist vielleicht übertrieben, aber es war angenehm im Vergleich zum Zelt.
Bis wir die Kinder geweckt, gefrühstückt, Bilder von den Speicherkarten auf den Laptop überspielt und wieder aufgeräumt hatten, war es längst Vormittag.

Wir fuhren zum Island in the Sky Distrikt vom Canyonlands NP, hielten kurz am Visitor Center und fuhren dann verschiedene Viewpoints an.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1444.JPG)

Wir warfen auch einen Blick auf den Shafer Trail, der uns ordentlich Respekt einflößte. :zuberge:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0136.JPG)

Am meisten beeindruckt hat uns aber der Ausblick am Grand Viewpoint Overview. Diese weite Canyonlandschaft ist schon unglaublich.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0148.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0159.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0156.JPG)

Aber obwohl die Ausblicke toll waren, wurden wir nicht so recht warm mit diesem Nationalpark. Diese Weiten sind irgendwie schwer verdaulich, so dass wir nicht so recht wussten, was wir außer Viewpoints anfahren machen sollten. Ja ich weiß, es gibt Hikes, aber es war uns zu heiß. Jetzt wussten wir wieder warum August nicht so ganz der tollste Reisemonat ist.  :roll:  :wink:

Auf dem Rückweg Richtung Visitor Center drehten wir noch eine kurze Runde auf dem Willow Flat CG, was wir aber besser gelassen hätten, denn es tat direkt ein wenig weh. So ein idyllischer Platz und wir sind einfach wegen ein bisschen Regen in Moab geblieben.

Dann entschlossen wir uns, wenigstens mal den Anfang vom Shafer Trail anzuschauen. Vielleicht sah er ja von oben gar nicht mehr so furchterregend aus. Wir bogen also ein Stück hinter dem Visitor Center ab, standen aber plötzlich vor geschlossenen Schranken. Ein Schild belehrte uns, dass der Trail zur Zeit geschlossen war und nur an Wochenenden befahrbar sei. Das war wohl aber doch nicht der Fall, denn wir hatten Sonntag. So richtig böse war ich dennoch nicht, denn mein Vertrauen in die Straßenlage des Durango bei kibbeligem Untergrund war nicht allzu groß.  :roll:

Wir liefen dann ein Stück zu Fuß die Straße runter, aber es war kein schöner Weg zum Laufen und außerdem war es einfach zu heiß. Die Kinder streikten bald und wir hatten auch keine große Lust mehr und kehrten um.
Ursprünglich hatten wir überlegt, eine Zeltnacht auf einem der einfachen CGs entlang der White Rim Road einzulegen, den Plan aber wegen des unbeständigen Wetters wieder fallen lassen. Nun nahmen wir den geschlossenen Trail als Hinweis, zu anderer Zeit mal wieder zu kommen und fuhren zum Arches NP. Eigentlich war der erst für den nächsten Tag quasi als Stippvisite auf dem Weg nach Salt Lake City eingeplant, aber wir beschlossen das vorzuziehen und morgen dann gleich weiter zu fahren.

Die Fahrt in den Arches rein weckte viele schöne Erinnerung an unseren Aufenthalt vor 3 Jahren dort. Wir fuhren zur Windows Section und fanden gerade noch einen Parkplatz. Klar, hier ist man nicht alleine unterwegs. Wir liefen dann die verschiedenen “Fenster” ab und die Kinder kletterten wie die Gemsen auf den Steinen rum. Es war ein Betrieb wie in der Stuttgarter Königsstraße, aber den Kindern war das ganz egal. Im Canyonlands NP hatten sie sich eher gelangweilt, aber jetzt waren sie ganz in ihrem Element und happy.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0185.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0172.JPG)

Gegen 17 Uhr kehrten wir nach Moab zurück, kauften Leckeres zum Abendessen ein und fuhren dann zum Campground. Es gab Steaks vom Holzgrill, Garlic Mashed Potatoes (aus der Tüte) und Salat von der leckeren Salatbar im City Market.

Die Kinder mussten noch beim Aufräumen und Spülen helfen, dann durften sie zum Pool abziehen. Zu ihrer großen Freude war ihre Freundin Haylee wieder da und damit war für sie der Abend gerettet. Obwohl sie sich nur stichwortartig unterhalten konnten, amüsierten sie sich großartig und zeigten sich gegenseitig ihre tollsten Sprünge ins Wasser.
Ich unterhielt mich noch lange mit Joanne, Haylees Mutter, und die Kinder tauschten Adressen aus.

Fortsetzung folgt ...

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: mannimanta am 26.09.2008, 19:49 Uhr
Zitat
Wir warfen auch einen Blick auf den Shafer Trail, der uns ordentlich Respekt einflößte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0136.JPG)

Aus dieser Perspektive sehen die Switchbacks ja wirklich:" :shock: :shock: :shock:" aus.
Anschauen wollten wir uns den Shafer Trail auch mal, aber fahren...?
Na mal sehen...

Zitat
Die Kinder mussten noch beim Aufräumen und Spülen helfen, dann durften sie zum Pool abziehen. Zu ihrer großen Freude war ihre Freundin Haylee wieder da und damit war für sie der Abend gerettet

Das kommt mir so bekannt vor. :lol:
Schön, daß eure Kinder so unkompliziert sind.

Gruss,
Manni






Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Gusti am 27.09.2008, 16:31 Uhr
Hallo Petra,

wir sind auch dabei und schon gespannt was Du und Deine Familie so alles erlebt haben! :D Vorallem da wir einen Teil Eurer Strecke schon selber gesehen haben. :D

Gruss
Gusti
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 27.09.2008, 16:57 Uhr
Aus dieser Perspektive sehen die Switchbacks ja wirklich:" :shock: :shock: :shock:" aus.

Ja, genau so sehen sie aus. :zuberge:  :lol:


Das kommt mir so bekannt vor. :lol:
Schön, daß eure Kinder so unkompliziert sind.

Im großen und ganzen ja. Aber natürlich gab es auch hier und da Geschwisterstreit, genervte Eltern und missmutige Kinder. Das bleibt nicht aus bei 3,5 Wochen, in denen man sich in Auto und Zelt dicht "auf der Pelle hockt". Aber das hielt sich alles im ganz normalen Rahmen und ist zu Hause eigentlich auch nicht so viel anders.  :wink:
Eigentlich ist das Alter jetzt der ideale Zeitpunkt, so was zu machen. Sie sind alt genug, um sich auch mal theoretisch (z.B. in Ausstellungen) für verschiedene Themen (Indianer, Geysire u.ä.) zu interessieren, aber noch nicht im Alter, wo chillen am Pool wichtiger ist als beim Lagerfeuer helfen oder mit der Zwickel (sling shot) auf Bäume zu schießen.

Hallo Petra,

wir sind auch dabei und schon gespannt was Du und Deine Familie so alles erlebt haben! :D Vorallem da wir einen Teil Eurer Strecke schon selber gesehen haben. :D
i

Ich freue mich, herzlich willkommen im Forum und natürlich auch hier im Bericht.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: TheWurst am 27.09.2008, 19:13 Uhr
Ich bin vielleicht etwas spät, aber hoffentlich nicht zu spät um mitkommen zu dürfen...bin bis hierhin hinterhergehechelt und freue mich jetzt auf die Weiterfahrt...  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Matze am 28.09.2008, 11:15 Uhr
Petra, nachdem ich gerade unseren Urlaub "verarbeitet" habe, fahre ich gern bei Dir mit!

Vor allem als ebenfalls großer Campingfan - ob nun mit Zelt oder WoMo! Motel geht mir irgendwie ab, ich will in USA/Kanada draußen in der Landschaft sein und nicht abends in einem langweiligen Motel rumhängen!

Freue mich wirklich auf die Weiterreise - denn bis jetzt war es unterhaltsam und interessant. Mit tollen Fotos.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 30.09.2008, 23:47 Uhr
Hallo Matze, fein dass Du dabei bist. Die Heimreise von Kanada hättest Du Dir aber eigentlich sparen können.  :lol:


Fortsetzung

11.8.

Moab - Salt Lake City

Nach den üblichen Morgenroutine bauten wir unser Lager heute wieder ab. Es war Zeit, den Weg nach Norden unter die Räder zu nehmen. Geplant war, heute mindestens noch bis Salt Lake City zu fahren.

Gegen halb 11 fuhren wir los und erreichten bald die I-70, auf der wir nur ein kurzes Stück bis Green River bleiben wollten. Da wir durch die Hitze in Moab etwas müde waren, taten wir etwas für unseren Adrenalinspiegel und fuhren an einem Gas Exit bei Green River vorbei. Ein Blick auf die Karte ergab, dass mit der nächsten Tankstelle erst in frühestens 70 Meilen zu rechnen war. Allerdings wunderten wir uns, dass kein Schild zu sehen gewesen war, das auf diese Durststrecke aufmerksam macht. Trotzdem war uns ziemlich unwohl, denn der Sprit würde höchstens für die halbe Strecke reichen.
Ein paar Meilen weiter gab es aber glücklicherweise noch eine Ausfahrt und hier stand auch das vermisste Schild mit dem Tankstellenhinweis. Wir fuhren raus und tankten an einer riesengroßen Truckstop Tankstelle randvoll.

Die weitere Strecke führte uns über den Hw. 191/6 nach Provo und war außer der kurzen Jagd auf einen Zug völlig ereignislos.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1465.JPG)

Die Gegend um Provo ist städtisch mit jeder Menge Handel, Gewerbe und Industrie. An einem Food Exit lachte uns ein Panda Bär an und wir machten ein kleine Pause mit Orange Chicken und Reis und Sweet&Sour Sauce. Danach fahndeten wir vergeblich nach Gaskartuschen im nächsten Walmart, kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein und fuhren dann weiter auf die I-15 Richtung Salt Lake City.

Dort wurde unser Schwung allerdings etwas gebremst, denn wir standen eine Weile im Stau. Es war schon später Nachmittag und wir entschlossen uns, zum Antelope Island State Park zu fahren und uns den Campground dort anzuschauen. Wir folgten den Schildern zum Statepark, zahlten den Eintritt und ließen uns erklären, dass wir den Aufpreis fürs eventuelle Zelten auch im Visitor Center im Park zahlen konnten.

Wir überquerten den Damm zur Insel und suchten den Weg zum Campground. Dieser liegt noch ein Stück hinter dem Strand und hat wunderbare Plätze. Wir merkten uns ein paar Nummern von freien Plätzen und fuhren zum Visitor Center.
Hier gingen wir noch kurz durch die Ausstellung über Park und See. Der Große Salzsee ist ein Überbleibsel vom eiszeitlichen Lake Bonneville, der bis vor ca. 15000 Jahren einen großen Teil vom Great Basin eingenommen hat. Obwohl der Salzsee ja nicht gerade klein ist, ist er mit seiner Durchschnittstiefe von 6 m dagegen nur noch eine Pfütze. Der Lake Bonneville war fast so groß wie der Michigan Lake und etwa 300 m tief.

Nach dem Zeltaufbau gab es noch ein kleines Abendvesper und dann genossen wir den Sonnenuntergang und die herrliche Ruhe dort draußen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1494.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0197.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0191.JPG)


Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Matze am 01.10.2008, 19:24 Uhr
Einfach schön - so draußen in der Landschaft!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 01.10.2008, 19:49 Uhr
Einfach schön - so draußen in der Landschaft!

Ja, finde ich auch. Zumindest bei schönem Wetter.  :wink:

Heute Abend geht es weiter, jetzt muss ich erst mal die Kinder abfüttern und ins Bett jagen.

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 01.10.2008, 22:57 Uhr
...bin bis hierhin hinterhergehechelt und freue mich jetzt auf die Weiterfahrt...  :D

Du bist sicher durstig jetzt und bekommst den Platz direkt neben der Kühlbox mit O-Saft, Wasser, Cola und Bier.  :wink:

Viele Grüße, Petra

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 02.10.2008, 22:49 Uhr
Sorry, gestern Abend wird zu heute Abend.  :oops:

Fortsetzung

12.8.

Salt Lake City - Grand Teton NP

Das Wetter an diesem Morgen war einfach perfekt. Leicht kühl am Morgen, aber als die Sonne höher kletterte wurde es nicht gleich unangenehm heiß.
Wir frühstückten mit der schönen Aussicht auf den See, bauten das Zelt ab und packten das Auto.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0203.JPG)

Mittlerweile hatten wir einige Routine und waren mit unserem 3-D Puzzle bald fertig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0208.JPG)

Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem der Parkplätze am Strand, weil die Kinder natürlich auch an den See wollten. Hier gab es auch Toiletten- und Duschräume sowie Freiluftduschen gegen das Salzwasser.
Ich erinnerte mich an Berichte über das Wasser des Sees und blieb vorsorglich mit einem Buch in einiger Entfernung vom See sitzen. Sollten die anderen doch erst mal testen, wie es da vorne am Wasserrand so war.  8) :pfeifen:

Es dauerte auch nicht lange, dann kamen sie zurück und berichteten über stinkendes Wasser und Myriaden von Fliegen. Von Baden war keine Rede mehr, aber wir nutzten die Außenduschen noch zum Obst waschen.

Unser Weg heute führte uns zurück auf die I-15 und dann ab Brigham City auf den Hw. 89 nach Norden. Die Strecke zog sich ziemlich in die Länge, so dass wir keine größeren Stopps einlegten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1507.JPG)
Bear Lake

Am Bear Lake überquerten wir die Grenze nach Idaho und in Montpelier zwang uns eine gesperrte Straße zu einem Umweg über den Hw. 30 Richtung Border. Anlass genug für uns, einen kleine Irrfahrt in die falsche Richtung des Highways einzulegen, aber irgendwann landeten wir doch in Geneva und kamen bald darauf nach Wyoming.

Wyoming … allein das Wort hat einen Klang, der auf der Zunge zergeht. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber es gibt so ein paar Bundesstaaten, die für mich einfach klangvoller als andere sind. Die man mit Ranches, Cowboys, riesigen Weiden mit Bergen im Hintergrund und idyllischen Westernstädtchen verbindet.
Wir bewegten uns nun zumindest am Rande von Wyoming entlang und durchfuhren nette Ortschaften wie Afton und das idyllische Snake River Valley. 

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0209.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0215.JPG)
Snake River

Gegen 17.30 Uhr erreichten wir Jackson und fuhren gleich zum Visitor Center. Wir holten uns Infos über die Campgrounds bei Jackson und im Grand Teton NP und, da wir gerade an eine sehr nette auskunftsfreudige Dame geraten waren, gleich noch über die Lage der bekannten Barns und das abendliche Shoot Out in Jackson. Letzteres findet jeden Abend um 18 Uhr am Town Square statt. Die Zeit dafür reichte gerade noch und nach der langen Fahrt kam uns eine ordentliche Schießerei gerade recht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1512.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1531.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0249.JPG)

Nachdem die Bösen ihr verdientes Ende gefunden hatten, fuhren wir weiter in den Grand Teton NP.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1550.JPG)

Unser Ziel war der Colter Bay Campground, der immerhin noch ca. 45 Meilen von Jackson entfernt ist. Dieser CG ist sehr groß, aber so geschickt in verschiedene Loops angelegt, dass man das gar nicht so merkt.
Wir kamen gegen halb acht dort an, bauten das Zelt auf und ließen es uns nicht nehmen, noch ein Weilchen am Lagerfeuer zu sitzen. Schließlich waren wir in Wyoming.  :wink: :fire:

Fortsetzung folgt ...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: et am 05.10.2008, 10:33 Uhr
Hallo Petra,

ich will auch wieder hin - wenn ich deine bilder sehe, komm all die bilder im kopf wieder zum vorschein - bin voll und ganz bei dir, diese ecke der usa wirklich eine der besten, bis rauf nach montana.
Super Bericht, warte schon gespannt auf den nächsten Tag.

lg toni
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 05.10.2008, 20:23 Uhr
Eine schöne Gegend, in die ich am liebsten auch sofort wieder zurück würde. Ich bin sehr gespannt, wie Eure Reise weiter geht.

Ich hoffe, Ihr habt die 45 Meilen von Jackson nach Colter Bay nicht nur schnell runtergespult, sondern hattet am nächsten Tag auch Zeit, Euch den Park dazwischen mit den schönen Aussichtspunkten und Seen etwas näher anzuschauen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 05.10.2008, 21:08 Uhr
... diese ecke der usa wirklich eine der besten, bis rauf nach montana.


Ja, das fanden wir auch. Mit der Ecke der USA bin ich noch nicht fertig, es ist total schön "dort oben".

Ich hoffe, Ihr habt die 45 Meilen von Jackson nach Colter Bay nicht nur schnell runtergespult, sondern hattet am nächsten Tag auch Zeit, Euch den Park dazwischen mit den schönen Aussichtspunkten und Seen etwas näher anzuschauen.

Hatten wir, denn wir sind 2 Nächte geblieben. Sicher nicht genügend Zeit, um den Park wirklich kennenzulernen, aber es reichte für eine schöne Wanderung und verschiedene Fotostopps.

Ich bin sehr gespannt, wie Eure Reise weiter geht.


Morgen geht es mit dem Grand Teton weiter. Wir waren jetzt am langen WE unterwegs, deswegen die längere Unterbrechung.

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Westernlady am 06.10.2008, 09:28 Uhr
Hallo Petra,

ich hab die vergangenen Tage nachgeholt.

Oh je, mir hat's die Haare aufgestellt, als ich gelesen habe, dass Ihr wegen dem Stau den "kleinen Umweg" über Tuba City und die 264 gemacht habt. In mir hat alles gebrüllt "macht das nicht"... Die Strecke zieht sich fürchterlich.

Die Fahrt über die 59 von Many Farms nach Kayenta hat mir auch gut gefallen. Es ist toll, wie sich das Monument Valley dann ankündigt  :D

Mir gefällt Dein Stil zu Schreiben unheimlich gut  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 10.10.2008, 08:59 Uhr
Irgendwie stagniert es jetz hier.  :(

Morgen geht es mit dem Grand Teton weiter.
Es gibt ja glücklicherweise immer wieder ein Morgen...  :wink: :lol:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Canyoncrawler am 11.10.2008, 11:32 Uhr
Hallo Petra,

ich bin gerade auch noch zugestiegen, habe meine Isomatte, den Schlafsack und das kleine Zelt noch ins 3D-Puzzle geschmuggelt. Fällt gar nicht auf.  :D

Bin schon gespannt ob Euch Wyoming auch so gut gefallen hat wie mir und vor allem was ihr so in den Parks gemacht habt.

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 11.10.2008, 12:08 Uhr
Hallo Kate, Dein Zelt passt noch locker rein.  :lol:

Ich muss mich entschuldigen, aber diese Woche war "der Wurm drin". Nächste Woche wird es bestimmt besser!

Viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 13.10.2008, 08:19 Uhr
Ich muss mich entschuldigen, aber diese Woche war "der Wurm drin". Nächste Woche wird es bestimmt besser!
Na gut, Petra. Genehmigt  :wink: :lol:
Dann ist diese wunderschöne Reise wenigstens nicht so schnell wieder vorbei  8)
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.10.2008, 08:26 Uhr
Nicht daß es mit im Grand Teton nicht gefallen würde, Petra. Meist plant man ohnehin auf dem Weg zum oder vom Yellowstone zu wenig Zeit hier ein. Aber allmählich könnte ein wenig Tapetenwechsel nicht schaden...

Naja, die Woche ist ja noch nicht ganz um, ich bin mal bester Hoffnung  :wink: :lol:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.10.2008, 15:02 Uhr
Nicht daß es mit im Grand Teton nicht gefallen würde, Petra. Meist plant man ohnehin auf dem Weg zum oder vom Yellowstone zu wenig Zeit hier ein. Aber allmählich könnte ein wenig Tapetenwechsel nicht schaden...

Naja, die Woche ist ja noch nicht ganz um, ich bin mal bester Hoffnung  :wink: :lol:

Du hast ja recht. Deine Mahnung ist auf fruchtbaren Boden gefallen.  :oops:

Jetzt geht's weiter.

Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.10.2008, 15:08 Uhr
Fortsetzung

13.8.

Grand Teton NP

Heute war ein besonderer Tag, denn Lothar hatte Geburtstag. Nach der morgendlichen Gratulationsrunde der Familie kümmerte sich Lothar um ein schönes Feuer, damit wir alle wieder auftauen konnten. Die Nacht war elend kalt gewesen, und der frühmorgendliche Blick auf das Thermometer im Auto bestätigte die gefühlte Temperatur und zeigte nur 3° C an. :bibber: 

Das Feuer und die Sonne sorgten nach einer Weile für eine einigermaßen aushaltbare Temperatur und wir frühstückten gemütlich, zur Feier des Tages sogar mit Eiern und Speck.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0260.JPG)

Nach den beiden letzten Fahrtagen war uns heute nach Bewegung. Geplant war eine Wanderung um den Jenny Lake, aber natürlich auch der eine oder andere Fotostopp auf dem Weg dahin.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0266.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0289.JPG)

Wir parkten am Jenny Lake Overlook und folgten dem ausgeschilderten Weg zum Visitor Center. Der Trail ging am Seeufer lang und bot immer wieder schöne Ausblicke.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0291.JPG)

Da wir nicht den Ehrgeiz hatten, den See komplett zu umwandern, nahmen wir am Boat Dock vom South Jenny Lake ein Shuttle Boat, das uns für einen respektablen Preis zum gegenüber liegenden Ufer brachte. Vor hier aus konnte man entweder den Tail zu den Hidden Falls bzw. Inspiration Point und Cascade Canyon wählen oder weiter dem Rundwanderweg folgen. Wir entschlossen uns - schon allein aus Zeitgründen - zu einer Mischkalkulation und machten noch einen Abstecher zu den Hidden Falls. Diese haben uns aber nicht vom Hocker gehauen, und außerdem war es richtig voll dort. Kein Wunder, denn die beiden Shuttleboote spuckten im ca. 10 min Takt Leute aus, die sich alle auf den Weg zu den Fällen machten.

Ohne großes Bedauern wandten wir uns wieder unserer Seeumgehung zu und waren schnell allein auf weiter Flur. Anderen Wanderern begegneten wir selten, aber dafür vielen solchen Gesellen:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0313.JPG)

Der Weg und die vielen Blicke auf den See gefielen uns sehr, auch die Kinder waren mit Spaß dabei.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1572.JPG)         

Wir sahen aber auch viele Stellen mit abgestorbenen Bäumen. Wenn ich richtig informiert bin, ist daran der Mountain Pine Beetle schuld, der sich nach und nach durch die Wälder der Rockies frisst.  :(

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1577.JPG)

Nach insgesamt 3 Stunden erreichten wir müde und hochzufrieden wieder den Parkplatz, wo unser Auto brav gewartet hatte.
Wir fuhren zum Zeltplatz zurück, wo wir uns mit einem kühlen Bud bzw. Cola regenerierten, und widmeten uns dann den Vorbereitungen für das Geburtstagsdinner. Es gab Sirloin Steaks und Würstchen, und als Beilage Papikareis, Cheese Mashed Potatoes und Salat. Dazu genehmigten wir uns einen gut gekühlten Chardonnay von Beringer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0321.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0322.JPG)

Abends saßen wir wieder am Lagerfeuer und Lothar meinte, dass er einen wirklich schönen Geburtstag gehabt hatte.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Palo am 16.10.2008, 15:28 Uhr
Schoen, dass es weiter geht  :groove: Du schreibst weiterhin einen tollen Bericht mit Klasse Bildern !!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Matze am 16.10.2008, 17:40 Uhr
Toller Bericht! 

3° am Morgen - dass sind die harten Campingfans....! :clap: :clap:

Und auch die Geburtstagsmahlzeit sieht lecker aus - dazu einen guten Wein von Behringer :daumen:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 16.10.2008, 17:50 Uhr

Heute war ein besonderer Tag, denn Lothar hatte Geburtstag.

Oooch Petra, hättest Du doch gleich sagen können, daß Du die letzten Tage noch auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk warst  :wink: :lol:
Aber schön, daß Du weiterschreibst, die Bilder vom Grand Teton sind klasse  :daumen:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 16.10.2008, 20:43 Uhr
Petra, schön, dass es weiter geht! Ich hatte schon Angst, Du hättest Dich gemeinsam mit Markus' Bison Bill aus dem Staub gemacht :wink:

Ich lese immer noch sehr gerne mit: Die tollen Bilder aus dem Grand Teton NP wecken Urlaubserinnerungen und die Bilder vom Geburtstagsessen für Lothar machen einfach nur Hunger...

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 16.10.2008, 22:11 Uhr
Petra, schön, dass es weiter geht! Ich hatte schon Angst, Du hättest Dich gemeinsam mit Markus' Bison Bill aus dem Staub gemacht :wink:


Nein, ich wollte nicht in den Sonnenuntergang reiten ...  :lol:

Es kam einfach nur viel zusammen, vor allem ein neuer PC. Diverse Installationen, der Umzug des alten Rechners etc brauchten halt Zeit. Und da ich von einem ca. 11 Jahre alten Win98 PC auf einen Vista Rechner umgestiegen bin, dauert das alles noch ein wenig länger, weil ich keine Ahnung von "modernen PCs" habe.  :wink:
Dazu Handwerker, Klassenarbeiten, Elternabende, Herbstlaub, Gartenkahlschlag, heimtückische Wäscheberge und die ersten terminlichen Auswirkungen der Kommunalwahlen 2009. Sucht Euch was raus  ...  :roll: :lol:

Ich schreibe jetzt mal weiter, habe aber keine Ahnung, ob das heute noch was wird.  :?

Liebe Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: americanhero am 16.10.2008, 22:17 Uhr
also das Gegrillte sieht echt lecker aus, aber nur 3 Grad am Morgen? das waere mir ehrlich gesagt etwas zu kalt zum Campen.  :roll:
Die Grand Teton Bilder sind echt toll uns amchen Lust auf mehr


Greetz,

Yvonne
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 17.10.2008, 19:35 Uhr
Fortsetzung

14.8.

Grand Teton NP - Cody

Die Nacht war erstaunlicherweise nicht gar so kalt gewesen, scheinbar hatte sich das Wetter noch mal an den Sommer erinnert. Nach den gestrigen kulinarischen Genüssen fiel das Frühstück eher schmal aus. Cornflakes mit Milch für die Kinder und Obst- und Gemüsereste für alle.
Anschließend packten wir unseren Krempel wieder zusammen und waren gegen 9 Uhr abfahrtbereit. Der direkte Weg in den Yellowstone hätte uns zwar innerhalb kürzester Zeit auf den Hw. 89 Richtung Norden gebracht, aber das Wetter war so schön, dass wir auf einen Fotostopp bei den “Barns” nicht verzichten wollten. Und auch nicht auf einen Bummel durch Jackson. Und nicht auf den Signal Mountain ... also alles genügend Gründe für einen Umweg.

Deshalb fuhren wir an der Junction Colter Bay und Hw. 89 zunächst wieder nach Süden und dann auf die Teton Park Road. Bestärkt wurden wir durch ein großes Schild am Highway Richtung Norden, das Straßenbauarbeiten und Verzögerungen bis zu einer Stunde voraussagte.

Zum Signal Mountain führt die Signal Mountain Road, die sich mehr oder weniger kurvenreich in die Höhe schraubt. Ich weiß zwar nicht mehr, wer alles lt. Schild die Straße nicht befahren durfte, aber wirklich kapiert habe ich diese Verbote bis heute nicht. Wobei das natürlich anders aussehen mag, wenn man wirklich einen Trailer hinter sich her zieht.

Oben angekommen parkten wir und gingen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt hoch. Entgegen meiner Hoffnung sieht man von hier aber nicht auf die Teton Range sondern in die entgegengesetzte Richtung, die aber auch sehr fotogen ist. 

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0330.JPG)
Blick vom Signal Mountain Viewpoint

Wir fuhren die Teton Park Road weiter zum Südausgang des Parks an der Moose Entrance Station und gelangten bald wieder auf den Hw. 89. Die Dame von der Tourist Information in Jackson hatte uns auf einem groben DIN A4 Plan der Gegend eingezeichnet, wo die (als Foto Location) berühmten Scheunen zu finden sind.
Wir fuhren wenige Meilen auf dem Highway nach Norden und bogen dann nach Osten auf die Antelope Flats Road ab. Und da es ab dort kaum andere Straßen gab, war auch die Abzweigung zur Mormon Row noch nicht mal von uns zu verfehlen. Das lag auch daran, dass wir nicht die einzigen waren, die hier fotografieren wollten. Ein paar Autos standen bereits herum und ein freundlicher Mensch wies uns darauf hin, dass der Zaun, der die Büffel von der Straße trennte, kaputt sei und überdies ein Kalb dabei sei, dem wir besser nicht zu nahe kommen sollten. Das hatten wir allerdings sowieso nicht vor, aber wir hielten auf alle Fälle einen respektvollen Abstand ein, schließlich waren das unsere ersten Büffel, denen wir begegneten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0366.JPG)

Es gibt - so glaube ich zumindest - noch mehr solcher Barns, aber uns reichte das vorhandene Angebot völlig aus. Die nächste halbe Stunde schleppten wir das Stativ umher und auch die Kinder wurden aktiv und fanden immer neue Blickwinkel. Genau genommen waren die Scheunen und kleinen Häuschen eine Art Ghosttown, denn sie wurden nicht benutzt und nicht bewohnt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0339.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0353.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0359.JPG)

Wir bereuten den Umweg überhaupt nicht und freuten uns an der schönen Umgebung.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1599.JPG)

Irgendwann mussten wir uns aber doch losreißen und weiter fahren. Wir folgten der “unpaved” Mormon Road nach Süden, bis wir über eine besser ausgebaute Straße wieder auf festen Boden kamen. Und hier hatten wir unsere erste Büffelbegegnung ganz ohne kaputten Zaun.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0377.JPG)

Wir fuhren weiter nach Jackson, da uns der Ort gut gefallen hatte und wir noch etwas davon sehen wollten.
In die Million Dollar Bar durften wir leider mit den Kindern nicht rein. Da ich den usa-reise.de Bildschirmschoner nutze, kannte meine pferdebegeisterte Tochter das Foto von der Bar mit den Sätteln natürlich und war ziemlich enttäuscht, dass sie nicht mal probesitzen durfte. Da gleich am Eingang ein Aufpasser stand, der bei Bedarf Ausweise kontrollierte, versuchten wir das auch gar nicht.

Wir gingen stattdessen nebenan in den Cadillac Grill zum Lunch und schlenderten anschließend ein wenig durch den Ort.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0391.JPG)

Dann wurde es Zeit loszufahren. Da ich dem Wetter im Yellowstone keineswegs traute, hatte ich bereits Anfang des Jahres in drei verschiedenen Lodges für jeweils 2 Nächte Cabins vorgebucht. Das war zwar ein Flickwerk, da schon im Februar die preiswerten Cabins knapp waren, war aber schließlich nur als Notlösung gedacht, falls es regnet oder nachts sehr kalt ist.
Wir hatten im Vorjahr im Jasper und Banff NP schlechte Erfahrung mit dem Zeltwetter gemacht und hatten dort nur die Wahl zwischen Zelten bei eiskaltem Regen, sehr teuren Zimmern (in Jasper 250 CAD) oder weit fahren.
Aus Erfahrung klug geworden hatte ich also im Yellowstone vorgebucht, allerdings erst ab dem 16.8. Somit blieben uns noch 2 Nächte, die wir in Cody verbringen wollten. Im Grand Teton wollten wir nicht bleiben, da die Wetterlage etwas unklar war. Wir rechneten jedenfalls nicht mit übermäßiger Sonne.

Wir nahmen also wieder den Hw. 89 nach Norden, durchquerten ein weiteres Mal den Grand Teton NP und fuhren am Abzweig zur Colter Bay vorbei zum Südeingang des Yellowstone. Die Baustelle erwies sich als nicht ganz so schlimm wie angekündigt, wir mussten nur ca. 10 Minuten an einer Ampel warten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0396.JPG)
Irgendwo zwischen Südeingang und Grant Village

Beim Grant Village tankten wir und kauften Eis für die Kühlbox. Weiter ging es zur Lake Junction und nach dem Motto “links antäuschen und rechts vorbei” fuhren wir am Osteingang wieder aus dem Park heraus.
Der Yellowstone Lake war ein imposanter Anblick, und da wir auch noch auf die Tierwelt, die sich doch tatsächlich vor uns verstecken wollte, achten mussten, war die Fahrt recht kurzweilig.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0397.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0400.JPG)

Die Strecke Richtung Cody ist landschaftlich sehr schön, aber das Wetter wollte sie nicht so recht ins richtige Bild setzen, so dass wir kaum Fotos gemacht haben.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0403.JPG)

In Cody enterten wir erst einen MacDonalds und parkten dann in der Nähe vom Irma Hotel, da wir keinen richtigen Plan hatten, wo wir unterkommen wollten. Das Wetter war eklig, es war kalt, windig und regnerisch. Wir beschlossen, uns später darum zu kümmern und erst mal das Shooting vor dem Irma Hotel anzuschauen. Wir hatten schließlich lange keine Schießerei mehr erlebt. Erwartungsvoll stellten wir uns an den Rand des Geschehens und freuten uns auf eine ordentliche Knallerei und ein bisschen Handlung drumherum. Sogar ein paar Holzkulissen Buden waren aufgebaut. Wie üblich kam erst ein Ansager, der alles mögliche erzählte. Nur dieser hörte gar nicht mehr auf. Als er nach sage und schreibe 10 Minuten immer noch erzählte und kein Ende absehbar war, wurde es uns zu blöd und wir gingen wieder. Die Kinder verstanden eh kein Wort und begannen sich zu langweilen und uns ging es nicht viel anders, da wir die Pointen nicht kapierten.

Es begann leicht zu regnen und wir hatten keine große Lust auf Zelten. In seliger Unkenntnis der Übernachtungspreise in Cody fragten wir bei verschiedenen Motels nach Zimmern, aber 145 $ plus tax für ein einfaches Kettenmotel wie Super 8 erschienen uns zu heftig. Notgedrungen verlegten wir uns doch wieder auf die Zeltplatzsuche und konsultierten das AAA Campbook. Der Ponderosa CG am Ortsrand machte einen sehr guten Eindruck und für 25 $ bauten wir unser Zelt an einem abseits der Straße gelegenen, sehr schönen Platz in der Nähe des Flusses auf. Sogar drei Tipis standen in der Nähe und wir fühlten uns trotz des schlechten Wetters gut aufgehoben.

Anschließend wollten wir noch etwas in Cody bummeln, aber die meisten Shops hatten eh schon zu und außerdem begann es jetzt erst richtig zu regnen. Wir kehrten deshalb bald wieder um und krochen in die warmen und trockenen Schlafsäcke. Den Rest des Abends und einen guten Teil der Nacht prasselte der Regen auf unser Zelt, aber es war wenigstens nicht allzu kalt, so dass wir es gut aushielten.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Matze am 17.10.2008, 20:50 Uhr
Zitat
Notgedrungen verlegten wir uns doch wieder auf die Zeltplatzsuche und konsultierten das AAA Campbook. Der Ponderosa CG am Ortsrand machte einen sehr guten Eindruck und für 25 $ bauten wir unser Zelt an einem abseits der Straße gelegenen, sehr schönen Platz in der Nähe des Flusses auf. Sogar drei Tipis standen in der Nähe und wir fühlten uns trotz des schlechten Wetters gut aufgehoben.

Hatte ich diesen Campground nicht in meinen Reisebericht empfohlen...??  :D :D

Schöner Tagesbericht wieder!!!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: americanhero am 18.10.2008, 00:12 Uhr
ein schoener Tag, Petra. Gerade diese Barns sehen toll aus mit den Bergen im Hintergrund. Diese Ecke muss ich mir irgendwann auch mal ansehen

Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 19.10.2008, 12:37 Uhr
Ein sehr schöner Tag im Grand Teton NP :daumen:

Oben angekommen parkten wir und gingen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt hoch. Entgegen meiner Hoffnung sieht man von hier aber nicht auf die Teton Range sondern in die entgegengesetzte Richtung, die aber auch sehr fotogen ist.

Genau das gleiche Bild wie Ihr habe ich auch vom Signal Mountain gemacht, nur ohne das Holzgeländer.

Die Teton Range hättet Ihr sehen können, wenn Ihr etwas unterhalb vom Gipfel an dem Parkplatz an der ersten Spitzkehre angehalten hättet. Dort kann man ungefähr hundert Meter zu einem tollen Aussichtspunkt auf die Bergkette (Jackson Point Overlook) laufen.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Canyoncrawler am 19.10.2008, 13:36 Uhr
Hallo Petra,

bin auch noch an Bord. Schöner Tag im Grand Teton, haben wir ähnlich erlebt, nur dass wir schon am frühen Morgen vom Jenny Lake geflüchtet sind, da total überlaufen.

Auf den Ponderosa CG in Cody wollten wir auch, aber das Office hatte schon geschlossen. Wir sind dann auf dem KOA-Platz untergekommen, für günstige  :sprachlos: 29 USD für den Zeltplatz.
Nach einem Platz bei Sedona unser bisher teuerster Campingplatz. :(

Bin schon gespannt auf den Yellowstone.  :D
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: GoWest am 19.10.2008, 19:55 Uhr
Hey cool  :D Petra,

wir waren am genau gleichen Abend in Cody und übernachteten auch auf dem Ponderosa Campground!

Vielleicht sind wir uns ja unwissentlich über den Weg gelaufen...

Wir hatten uns die unteren Zeltplätze, die Tipis und die Cabins angesehen, entschieden uns dann aber wegen der unsicheren Wetterlage für eine der kleinen süssen Cabins (für 42$ die Nacht). Wie du geschrieben hattest, hat es in der Nacht ja tatsächlich geregnet und wir waren froh um das feste Dach über dem Kopf.

Das Shooting haben wir uns das Ganze angetan (auch wenns zwischendurch leicht geregnet hat). Nach dem Gelabber des Buffalo Bill musste man dann noch die Nationalhymne singen und dann haben sie ganz schön rumgeknallt.
Die Story fand ich etwas wirr (oder ich hab nicht alles verstanden :wink:), aber man hatte das Gefühl die Laienschauspieler hatten mächtig Spass an dem Ganzen.

Für uns war Cody leider der Abschied vom Yellowstone. Die nächsten Tage gings dann ab nach Süden.

Gerne verfolge ich jedoch weiter deinen Reisebericht. Bin gespannt wie du den Yellowstone erlebt hast.

Liebe Grüsse
GoWest
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 20.10.2008, 23:34 Uhr
@Matze und Kate: der Ponderosa CG ist wirklich empfehlenswert. Er liegt auch klasse, man hat es nie weit irgendwohin in Cody.


wir waren am genau gleichen Abend in Cody und übernachteten auch auf dem Ponderosa Campground!

Vielleicht sind wir uns ja unwissentlich über den Weg gelaufen...

 :shock: Ist ja witzig! Schade, aber das nächste Mal tragen wir uns alle in den Kalender ein. :platsch:  :lol:

Gleich geht's weiter.

Viele Grüße, Petra

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 20.10.2008, 23:45 Uhr
Fortsetzung

15.8.

Cody

Den heutigen Tag wollten wir in Cody verbringen und deshalb hatten wir es am Morgen nicht eilig. Es hatte sich einigermaßen ausgeregnet, aber Zelt und Picknickbank waren natürlich klatschnass.

Auch im Vorzelt hatte das Wetter seine Spuren hinterlassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1621.JPG)

Da das Wetter insgesamt wieder ganz gut aussah, überließen wir der Sonne die Trockenarbeit und fuhren zum Eingang, wo sich die Wasch- und Duschräume sowie die Laundry befanden. Wir zelteten ziemlich abseits und ich hatte keine Lust, meine Wäscheberge 10 Minuten über den Zeltplatz zu tragen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1624.JPG)

Nach dem Frühstück veranstalteten wir eine recht gründliche Aufräum- und Gepäcksortieraktion und überlegten uns eine erste grobe Zeiteinteilung des Tages, wobei wir keine Ahnung hatten, ob das alles so klappte, wie wir uns das vorstellten.

Habt ihr übrigens eure Schwimmwesten parat? Heute braucht ihr sie nämlich. Weniger weil nach dem Regen der letzten Nacht alles überschwemmt war, sondern weil ich leichtsinnigerweise den Kindern schon in Jackson versprochen hatte, dass wir auch mal eine Rafting Tour machen würden. Am Snake River ist uns leider die Zeit ausgegangen, aber hier in Cody auf dem Shoshone River konnte man ebenfalls raften und deshalb war ich eindeutig in der Pflicht, mein Versprechen einzulösen.

An der Zeltplatz Rezeption bekam ich Prospekt und Empfehlung für einen Anbieter und da wir keine Ahnung hatten, wie ausgebucht solche Touren sind, fuhren wir gleich hin. Das Büro befindet sich neben einem Walmart, und so verbanden wir das Angenehme mit dem Nützlichen. Wir buchten eine Rafting Tour für 13 Uhr und gingen anschließend einkaufen.

Die Zeit reichte dann gerade noch, um noch mal zum Zelt zurückzufahren und sich umzuziehen. Das Wetter war mittlerweile richtig schön und wir rüsteten uns mit Hosen aus, die schnell wieder trocken werden.

Das hätten wir aber gar nicht gebracht, denn es gab Regenhosen und Jacken bei Bedarf. Und außerdem Schwimmwesten, die zwar der Sicherheit sehr dienlich sind, aber die Bewegungsfreiheit doch leicht einschränken. Auf alle Fälle sah es lustig aus, als jeder samt festgezurrter Weste in den Bus stieg, der uns innerhalb von höchstens 10 Minuten zum Beginn der Tour brachte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1634.JPG)

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Die Aufteilung in drei verschiedene Boote brachte uns in ein Schlauchboot, in dem es einige Kinder und Teenies gab, so dass fast jede/r der Erwachsenen auch ein Paddel übernehmen musste. Also setzten Lothar und ich uns jeweils auf den Rand unserer Sitzreihe, zwischen uns die Kinder und vor uns die Wasserfälle … nein, das nun nicht, in den beiden Reihen vor uns saßen sehr nette Spanier oder spanisch sprechende Amerikaner und vier davon waren ebenfalls mit Paddel bewaffnet. Hinter uns saß unser Rafting Guide, der die Steuerung des Ganzen übernehmen sollte.
Es konnte also losgehen …

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1652.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1654.JPG)

Die Strudel waren klasse, und unser Guide schien sich die größte Mühe zu geben, genau zum richtigen Zeitpunkt im dicksten Strudel das Boot quer zu legen, damit wir auch ordentlich Wasser abbekamen.

Wir hatten jedenfalls Spaß, auch wenn es durchaus etwas mehr Strudel hätten sein können. Wer richtig heftiges Wildwasser Rafting erwartet, ist hier sicher am falschen Ort, denn zumindest am Anfang der Tour war es etwas lahm.

Nach einer guten Stunde kamen wir unterhalb einer Brücke an unserem Endpunkt an und mussten aussteigen. Der Bus samt Anhänger wartete schon und Menschen und Boote wurden wieder zur Station zurückgefahren.

Trotz Regensachen hatten wir den einen oder anderen Schwall Wasser abbekommen, so dass wir erst mal zum Zeltplatz fuhren, um uns trockenzulegen. Dann fuhren wir gegen 16.30 Uhr schnell ins Buffalo Bill Historical Center (http://www.bbhc.org/home/index.cfm?CFID=1703281&CFTOKEN=93811739), da wir uns dort noch die verschiedenen Ausstellungen ansehen wollten.
Da der Ponderosa Campground aber kaum 1 km entfernt ist, war das aber alles kein Problem.

Der Eintritt für das Museum hätte auch für den nächsten Tag noch gegolten, aber uns reichten die knapp 2,5 Stunden aus.

Zuerst gingen wir zur Buffalo Bill Ausstellung, das ist ja klar. Es gibt einige Exponate von ihm und Fotos und Plakate seiner Shows, aber viel mehr noch vom zeitlichen Umfeld, also vom Leben im Westen, Ausrüstungen, Kleidung, Pony Express und vieles mehr.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0415.JPG)

Interessanter fanden wir das Plains Indian Museum, das einen guten Einblick in das Leben der Plains Indianer bot.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0447.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0462.JPG)

Das Firearms Museum durchwanderten wir auch noch, aber das ging relativ schnell. Es gab ein paar sehenswerte Exponate und außerdem Szenen von Jagdwaffen und -ausrüstung sowie einer Waffenschmiede und -fabrik. Ein Großteil der vielen Waffen jedoch waren irgendwelche Rifles und sonstige Gewehre, die zu hunderten in Vitrinen hingen und sich allenfalls auf den zweiten Blick voneinander unterschieden.

Gegen 18 Uhr hatten wir dann auch genug und beschlossen, auf die Suche nach einem China Buffet zu gehen. In der Nähe vom Walmart hatten wir ein Schild gesehen, und nun fahndeten wir nach dem zugehörigen Restaurant. Es stellte sich dann bei Nachfrage an einer nahe gelegenen Tankstelle heraus, dass es das Buffet gar nicht mehr gab, aber wir bekamen die Wegbeschreibung zu einem normalen China Restaurant. Das allerdings war ein ziemlicher Reinfall. Vor allem Julian hatte Pech, denn sein Sweat Sour Chicken, das er normalerweise liebt, bestand aus fettig und ganz dick panierten Hühnchenstreifen, die mit einer künstlich schmeckenden grell roten Sauce garniert waren. Das war einfach nur Fraß und somit blieb ihm die elterliche Litanei “… bestellt, also isst Du es auch …” vollständig erspart, nachdem ich davon probiert hatte. Annika aß ihren Reis mit ein bisschen Sauce, ich hatte einigermaßen akzeptables Huhn Szechuan Art, das ich redlich mit Julian teilte. Lothar aß irgendwas mit Shrimps, die sich heimtückischerweise später noch mal meldeten.

Wir parkten wieder in der Nähe vom Irma Hotel und bummelten bei deutlich besserem Wetter als am Vorabend durch den Ort. Dann legten wir schnell noch einen kurzen Zwischenaufenthalt am Campground ein, der den Shrimps gewidmet war. Aber danach ging es Lothar gleich wieder richtig gut und wir setzten unseren Abendspaziergang fort.

Auf unserem gestrigen Bummel durch Cody war uns eine Kneipe aufgefallen, die uns außerordentlich gut gefallen hatte. Gestern waren die Gäste noch vor dem Regen geflüchtet, aber heute konnte man wunderbar draußen sitzen. Und wir hatten Glück, zumindest bis 21 Uhr durften auch die Kinder draußen dabei sein.

Wir tranken jeder zwei Budweiser vom Faß und die Kinder bekamen Cola. Die Atmosphäre in dieser Biker/Rodeo Kneipe fanden wir einfach nur schön.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0493.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0498.JPG)

Der Mond half kräftig, eine wunderbare Stimmung zu erzeugen, aber leider hatten wir kein Stativ dabei und deshalb sind die Fotos nicht sehr scharf geworden.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0501.JPG)

Gegen 21 Uhr gingen wir wieder zum Ponderosa CG und freuten uns auf eine trockene Nacht und den Yellowstone am nächsten Tag.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: knutshome am 21.10.2008, 14:14 Uhr
Hallo Petra,

auch ich habe es endlich geschafft aufzuschließen.

Hatten es ja gestern noch vom krank werden. :-)
Und schon heute habe ich den Arztbesuch nicht unbeschadet überstanden. Allerdings hat es mich schon einige Zeit gekostet deinen tollen Bericht zu lesen, da es mir immer noch vor den Augen ein wenig schwimmt und schaukelt, obwohl der Arztbesuch schon gute 5 Std her ist.
Hoffe morgen geht es wieder ohne Schaukeln ;-)

Freue mich auf jeden Fall auf die Weiterfahrt und noch mehr tollen Bildern.

Viele Grüsse
Carmen
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 21.10.2008, 20:30 Uhr
Prima zu sehen, was man in Cody unternehmen kann, wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt. Naja, dass wir nur einen Abend dort hatten, hat uns wohl auch vor unangenehmen Begegnungen mit den Shrimps eines gewissen China-Lokas gerettet  :wink: :D

Morgen geht es nach Yellowstone? Da freue ich mich schon riesig drauf!

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: americanhero am 21.10.2008, 20:34 Uhr
also so eine Rafting Tour koennte mir auch gefallen, auch wenn es nicht ganz so wild war  :wink: Wieviel hat das denn gekostet?
Jetzt freu ich mich aber erts einmal auf dem Yellowstone, mal schauen, was ihr da so erlebt habt


Greetz,


Yvonne
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 21.10.2008, 21:53 Uhr
Fortsetzung

16.8.

Cody - Canyon Village, Yellowstone NP

Den Morgen verbrachten wir wie üblich mit Frühstück und dem Abbau unseres Lagers. Das Wetter hatte sich wohl endgültig auf schön eingependelt und wir freuten uns auf die Fahrt in den Yellowstone. Damit wir nicht die gleiche Strecke noch mal fahren müssen, wollten wir den Park über den Chief Joseph Highway und Cooke City ansteuern.

Wir hielten noch an einem Outdoor Store, um Gaskartuschen zu besorgen, und fuhren dann ca. 20 Meilen auf dem Highway 120 nach Norden, um dann auf den Chief Joseph Scenic Highway Highway 296 nach Westen abzubieten. Dieser Highway hatte den Beinamen “scenic” auf jeden Fall verdient, denn er führte uns durch eine sehr schöne Landschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0512.JPG)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1698.JPG)

In Cooke City machten wir einen längeren Stopp. Die Kinder meldeten Hunger an und bekamen Pommes im örtlichen Saloon. Ich nenne das mal so, aber es war eine Mischung aus Restaurant und Kneipe mit einem riesigen Bar- und Billardbereich nebenan. Wir wunderten uns etwas, warum hier Kinder erlaubt sind, aber waren natürlich froh darum, dass hier einige Familien zu Mittag aßen. Die Erklärung, oder besser gesagt eine mögliche Erklärung dafür bekam ich kurze Zeit später, als ich die Restrooms aufsuchte. Im Vorraum stand eine junge Frau, die sich die Wartezeit mit dem Betrachten eines gerahmten Drucks an der Wand vertrieb. Neugierig schaute ich auch darauf und war ganz erstaunt, eine Reihe von satirischen Zeichnungen und Texten zu sehen, die ich im normalerweise sehr prüden Amerika auf keinen Fall erwartet hätte. Das sagte ich auch zu der Frau, die aber nur lachte und meinte “Oh, that’s Montana, it‘s the borderline of America”. Da sie aus Montana stammte, musste sie das ja beurteilen können und fortan wurde das Wort “borderline” zu einem geflügelten Wort bei uns, wenn wir uns mal wieder über irgendwas wunderten.  :wink:

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0526.JPG)
Cooke City

Im General Store gab es anschließend noch ein Eis und dann wurde es Zeit weiterzufahren.

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Wir passieren den Nordosteingang zum Yellowstone und dachten, dass es schon eine Leistung sei, bereits drei verschiedene Ein-/Ausgänge genutzt zu haben, aber noch kaum im Park gewesen zu sein.

Auf unserem Weg durch das Lamar Valley begegneten wir auch gleich den ersten Büffelherden, und noch waren wir in dem Stadium der Ekstase, wo man dafür auch anhält. Noch interessanter war allerdings ein wenig später ein Koyote, denn wir hatten bisher noch nie einen zu Gesicht bekommen. Der arme Kerl wollte nur über die Straße und war so irritiert über die vielen Zuschauer, dass er erst mal hin und her lief, bevor er sich das traute.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0541.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1707.JPG)

Gegen 19 Uhr erreichten wir das Canyon Village und bezogen die vorgebuchte Cabin. Diese war einfach aber sehr ordentlich eingerichtet, und am meisten freuten wir uns über die Heizung. Da wir noch Fleisch in der Kühlbox hatten, das unbedingt verbraucht werden musste, machten wir vor der Cabin Tür ein improvisiertes Picknick aus unseren Vorräten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1716.JPG)

Etwas später gesellte sich unsere Hüttennachbarin dazu und aus dem anfänglichen kurzen Small Talk wurde ein langes Gespräch. Sie kam aus Shanghai und ein Gespräch über China, Deutschland und Amerika dauert halt …  :wink:

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 21.10.2008, 22:13 Uhr
Naja, dass wir nur einen Abend dort hatten, hat uns wohl auch vor unangenehmen Begegnungen mit den Shrimps eines gewissen China-Lokas gerettet  :wink: :D

Ja, seid froh. Das war allerdings das erste Mal, dass wir bei einem Chinesen so reingefallen sind. Normalerweise ist das Essen sehr gut.

also so eine Rafting Tour koennte mir auch gefallen, auch wenn es nicht ganz so wild war  :wink: Wieviel hat das denn gekostet?

So aus dem Gedächtnis glaube ich irgendwas um 30 $ für Erwachsene. Reine Raftingzeit der 2 Stunden Tour war so etwa 1 1/4 Stunden.

Grüße, Petra


Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: User1211 am 23.10.2008, 10:41 Uhr
Hurra, der Yellowstone!! Eine Reise durch meinen Lieblingspark. Da komme ich doch grand mal mit.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.11.2008, 08:54 Uhr
Newsflash:
Deutsche Reisegruppe im Yellowstone N.P. verschollen +++ Offiziellen Meldungen zufolge haben sich die Reiseführer bei einem chinesischen Abendessen den Magen verdorben und anschließend ihre Mitfahrer hemmungslos allein in Wyoming ausgesetzt +++ Seit Tagen keine Spur, bislang auch keine Offizielle Stellungnahme der Reiseleitung

 :heulend:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 06.11.2008, 09:38 Uhr
Newsflash:
Deutsche Reisegruppe im Yellowstone N.P. verschollen +++ Offiziellen Meldungen zufolge haben sich die Reiseführer bei einem chinesischen Abendessen den Magen verdorben und anschließend ihre Mitfahrer hemmungslos allein in Wyoming ausgesetzt +++ Seit Tagen keine Spur, bislang auch keine Offizielle Stellungnahme der Reiseleitung

 :lachroll: :lachroll:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Heiner am 06.11.2008, 09:46 Uhr
Hi!

Etwas später gesellte sich unsere Hüttennachbarin dazu und aus dem anfänglichen kurzen Small Talk wurde ein langes Gespräch. Sie kam aus Shanghai und ein Gespräch über China, Deutschland und Amerika dauert halt …  :wink:

Ja wie soll sie denn weiterschreiben, wenn sie sich noch immer im Gespräch ist :wink:

Gruß Heiner
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 06.11.2008, 10:26 Uhr
Ich muss mich wohl schon wieder entschuldigen. Mir fehlt leider gerade Zeit, vor allem wegen der Fotoshow für Rodgau, die zeitaufwendiger als geplant ist.
Und als ob das nicht reicht, hat vor einigen Tagen die externe Festplatte einen Abflug gemacht (wörtlich zu verstehen) und weigert sich seitdem, ihre Daten wieder rauszurücken. Glücklicherweise droht kein Verlust, aber ich muss sie wieder zusammensammeln und über 3000 Fotos neu sichten und sortieren.  :roll: Ich hasse Murphy!  :koch:

Viele Grüße, Petra



Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 06.11.2008, 10:34 Uhr
Ich muss mich wohl schon wieder entschuldigen. Mir fehlt leider gerade Zeit, vor allem wegen der Fotoshow für Rodgau, die zeitaufwendiger als geplant ist.
Kann ich nachvollziehen, Petra. Ich sitze auch seit Wochen an meinem Filmchen für Rodgau, obwohl der nur 15 Minuten Länge haben wird. Gestern Nacht hatte ich den Schnitt endlich soweit, jetzt müssen nur noch die Kommentare gesprochen werden.
Man muß halt Prioritäten setzen und daher gedulde ich mich auch gern noch mit der Weiterfahrt... will schließlich auch Deinen Beitrag in Rodgau nicht missen  :wink: :lol:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 27.11.2008, 20:56 Uhr
Ich möchte mich für die längere Unterbrechung entschuldigen. Aber jetzt geht es zügig weiter, versprochen. :engel2:

... Fortsetzung

17.8.

Grand Canyon of the Yellowstone - Mud Volcano - Old Faithful

Die Nachttemperatur in der Cabin war so kalt, dass wir gegen 5 Uhr erst mal die Heizung anwarfen, damit wir weiter schlafen konnten. Zwei Stunden später war es angenehm warm und wir genossen den Luxus eines eigenen Bads. Wobei sich der Luxus rein auf die Tatsache beschränkte, dass wir überhaupt ein eigenes Bad hatten. Dieses war zwar absolut sauber und prima, aber auf das Notwendige beschränkt und nicht etwa mit Marmor und Whirlpool ausgestattet. Frühstück gab’s im Zimmer aus unseren Vorräten und dann machten wir uns auch gleich abmarschbereit und fuhren zum Grand Canyon of the Yellowstone. Wir parkten am Upper Falls Viewpoint und liefen den Rim entlang zu den Lower Falls.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0578.JPG)

Ein Stück hinter den Lower Falls kann man auf dem Uncle Tom’s Trail etwa dreiviertel des Canyons runter laufen und hat dort einen tollen Ausblick auf die Fälle. Wobei laufen irgendwie falsch klingt, denn es sind über 300 Treppenstufen auf dem Weg. Und natürlich gab es auch hier die üblichen Warnschilder, bei welchen gesundheitlichen Einschränkungen man diesen extrem beschwerlichen Weg besser nicht auf sich nimmt. Uns beeindruckte das aber wenig, denn den Ausblick wollten wir uns nicht entgehen lassen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0580.JPG)

Nachdem wir diese Stufen auch alle wieder raufgestiegen waren, ging es weiter am Rim entlang zum Artist Point. Unterwegs boten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Canyon.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0602.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0609.JPG)

Wir liefen den gleichen Weg wieder zurück zum Auto, was ohne Abstecher, Treppenmarathon und Fotos nur etwa 15 Minuten dauerte.

Wir folgten der Parkstraße Richtung Fishing Bridge und freuten uns über das Schauspiel einiger Bisons, die sich extra für uns am Wegesrand wälzten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0619.JPG)

Ein paar Meilen später erreichten wir unser nächstes Ziel, die Mud Volcano Area.
 
Mein Chemieunterricht liegt zwar schon ein paar Jahrzehnte zurück, aber zumindest weiß ich noch, dass man sich von vielen Säuren besser fernhält, wenn man nicht den Verlust irgendwelcher Körperteile riskieren will. Nun ja, und dass Schwefelwasserstoff den Wohlgeruch von faulen Eiern hat, wurde uns im Verlauf des Mud Volcano Trails auch wieder schlagartig in Erinnerung gerufen.
Annika konnte das von uns allen am wenigsten vertragen und lief abwechselnd mit der Hand vor der Nase oder gar nicht, je nachdem wie die Schwaden im Wind wehten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0630.JPG)

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1765.JPG)
Dragons Mouth Spring

Die Geräuschkulisse am Dragons Mouth Spring hat uns besonders beeindruckt. Es rumpelt und grollt laut hinter dem Felsenloch und wir fragten uns, ob da wohl jemand Lautsprecher versteckt hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1776.JPG)
Mud Volcano

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1761.JPG)
Mud Caldron

Der Sour Lake machte seinem Namen alle Ehre und wenn er nicht zufällig im Yellowstone zu Hause wäre, wäre er wohl eher ein Fall für die Sondermülldeponie.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1795.JPG)
Sour Lake

Als nächstes stand ein Abstecher zur Grant Village Lodge auf dem Programm, da wir mit jemandem Kontakt aufnehmen wollten, der dort wohnte. Leider funktionieren im Yellowstone keine Handys, zumindest nicht unsere deutschen, so dass wir auf prähistorische Technik zurückgriffen und eine handschriftliche Nachricht am Frontdesk hinterließen.

Wir waren etwas unschlüssig, was wir nun noch unternehmen sollten, zumal die Wege im Yellowstone ja nicht gerade kurz sind. Aber da wir sowieso meilenweit von unserer Lodge entfernt waren, kam es auf etwas mehr Fahrt auch nicht mehr an. Also fuhren wir noch zum Old Faithful Inn.
Der nächste Ausbruch ließ auch nicht lange auf sich warten und außer uns gab es noch den ein oder anderen Zuschauer.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/IMG_1817.JPG)
Old Faithful Ausbruch

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0680.JPG)
Zuschauer Old Faithful

Dann wurde es Zeit, den langen Heimweg anzutreten. Am Fishing Bridge Visitor Center warteten wir noch eine Weile für den Fall, dass unsere Nachricht über unseren Aufenthaltsstopp rechtzeitig angekommen war, aber das war sie wohl nicht. Gegen 20 Uhr fuhren wir dann ganz vorsichtig weiter, denn diese Abendzeit scheint für viele Tiere ein Signal zu sein, lieber die Straße als den eigenen Trampelpfad zu wählen.

Aber wir erreichten ganz ohne Wildunfall unsere Cabin, gönnten uns noch ein Abendvesper aus unseren Vorräten und gingen auch bald schlafen.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Elmar am 27.11.2008, 22:14 Uhr
Hallo Petra

Ich springe jetzt noch ganz leise in Euren roof pack. Als Hardcorecamper (http://www.bildercache.de/thumbnail/20081127-221008-117.gif) macht mir das bißchen Wasser nichts aus. Warum ich den Reisebericht erst jetzt entdeckt habe? Keine Ahnung :oops:
Ich freue mich auf die weitere Reise :grins:
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 28.11.2008, 08:51 Uhr
Sensationell, dass es weitergeht. Eine Riesensache - einer meiner Lieblingsparks.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: USAflo am 28.11.2008, 12:05 Uhr
Schön, dass es weitergeht! Ich bin auf mehr Yellowstone gespannt!

Tschau
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: HeikeME am 28.11.2008, 19:31 Uhr
Schön, dass es weitergeht! Ich bin auf mehr Yellowstone gespannt!

Tschau

Ich auch. Wir haben für nächstes Jahr auch die Cabins vorgebucht.

Viele Grüße
Heike  8)
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 30.11.2008, 17:16 Uhr
Hallo Elmar, willkommen!

Und fein, dass nach der längeren Pause nicht alle abgesprungen sind.  :oops:

Gleich geht es weiter. Aus irgendwelchen Gründen, die ich gar nicht mehr so nachvollziehen kann, gibt es nicht sonderlich viele Fotos von dem Tag. Dafür habe ich dann für den nächsten Tag ein paar mehr.

Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 30.11.2008, 17:22 Uhr
… Fortsetzung

18.8.

Mammoth Hot Springs

Auch dieser Tag begann in aller Frühe mit dem Einschalten der Heizung und dem Preisen der Entscheidung, sicherheitshalber Cabins vorgebucht zu haben.  :verneig:

Erst als wir keinen Kälteschock mehr befürchten mussten, standen wir auf und begannen den Tag. Frühstück gab es wieder auf dem Zimmer und anschließend packten wir unseren Krempel zusammen, da wir heute zur nächsten Cabin in Mammoth Hot Springs wechseln wollten.

Die Fahrt führte uns über Norris Junction und durch eine sehr schöne Landschaft.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0689.JPG)

Aber auch der eine oder andere Fotostopp konnte nicht verhindern, dass wir schon am frühen Mittag bei den Mammoth Hot Springs Cabins ankamen. Erfreulicherweise konnten wir trotzdem schon einchecken. Wir bekamen eine sehr hübsche Cabin, die sogar eine kleine Porch davor hatte. Ein eigenes Bad gab es nicht, aber sehr ordentliche Waschräume in 1-2 Minuten Gehweite.

Wir richteten uns ein und fuhren anschließend zum Visitor Center, um Informationen einzuholen. Sogar eine Post gab es und wir nutzten das gleich zum Briefmarken kaufen.

Da auch hier der General Store mit seinem Angebot allenfalls das Überleben sicherte, aber keinesfalls für abwechslungsreiche, geschweige denn leckere Ernährung sorgte, machten wir anschließend eine Versorgungsfahrt nach Gardiner. Wir tankten und gönnten dem Auto eine Wäsche, was es uns auch prompt dankte, indem es dem Münzwechsler einige State Quarters entlockte, die ich noch nicht hatte.

Gardiner wirkte wie ausgestorben, von irgendeiner Hochsaison war absolut nichts zu bemerken. Aber wir fanden eine Pizzeria, die eine der leckersten Pizzas hatte, die ich je gegessen habe.

Nach dem Essen fuhren wir zum örtlichen Supermarkt, der eine deutlich bessere Auswahl als die Stores im Park hatte. Ist ja auch logisch.

Wir fuhren zurück nach Mammoth Hot Springs und hielten an einem Parkplatz an den Lower Terraces. Obwohl wir nur ein wenig rumschlendern und eigentlich erst am nächsten Tag alles ausführlich besichtigen wollten, gefiel uns die Gegend so gut, dass wir gleich sämtliche Wege und Ausblicke abliefen. Gar so viel ist es ja auch wieder nicht.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0699.JPG)
Blick von den Lower Terraces auf Mammoth Hot Springs

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1857.JPG)

Anschließend gönnten wir uns im Ort noch ein Eis und schlenderten etwas herum.
Das “Dorfgrün” hinter dem Hotel wurde von einer Herde Elks besetzt, die sich auch durch die vielen Beobachter nicht aus der Ruhe bringen ließen. Allerdings stand ein Ranger in der Nähe, der allzu aufdringliche Tierbeobachter zurück pfiff. Wir standen eine Weile in der Nähe von ihm und zu unserer Überraschung redete er uns in perfektem Deutsch an. Es stellte sich dann heraus, dass er Deutscher ist und seit vielen Jahren den Sommer als Ranger im Yellowstone Park verbringt. Da hat er sich einen wirklich schönen Job rausgesucht, auch wenn es nach einer Weile nervtötend sein mag, alle paar Minuten idiotische Touristen zu verscheuchen.

Den Abend verbrachten wir auf unserer Porch mit Lesen und Unterhalten. Leider habe ich kein Bild von der Cabin. Da müssen wir irgendwie total geschlafen haben.  :(

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 30.11.2008, 23:44 Uhr
… Fortsetzung

19.8.

Mammoth Hot Springs - Artist Point - Old Faithful Inn / Upper Geyser Basin

Heute standen wir besonders früh auf, da wir möglichst ohne allzu großen Andrang den Upper Terrace Loop fahren wollten. Wir hielten kurz nach 8 Uhr am Parkplatz am Beginn des Drives und liefen über diverse Bretterpfade oberhalb der Main Terrace zu Springs, die wir gestern nur von unten gesehen hatten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1860.JPG)

Ich habe zwar keinen Vergleich, aber ich glaube in der kühlen Morgenluft gab es besonders viele Dampfschwaden, die sich malerisch über die ganze Gegend ausbreiteten. Das Ganze hatte eine geradezu mystische Atmosphäre und ich hätte mich nicht gewundert, wenn auch noch ein paar magische Geschöpfe aus dem Verbotenen Wald die Szenerie bereichert hätten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1872.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0731.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1875.JPG)

Es ist ganz unglaublich, was Wasser, Hitze, Kalkstein und Mineralien bewirken können, wenn man ihnen eine brüchige Felsstruktur gibt und lange genug Zeit zum Spielen lässt. 

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1881.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1866.JPG)

Wir liefen überall herum, genossen die herrliche Morgenstimmung und machten jede Menge Fotos. Gerade als wir wieder gehen wollten, kam eine Busladung Touristen, die laut plappernd die Stege besetzten und sich gegenseitig ans Geländer gelehnt fotografierten. :roll: Da waren wir froh, so früh dagewesen zu sein.

Wir gingen zum Auto zurück, fuhren auf den Upper Terrace Drive und feixten dabei, denn dieser ist für Busse gesperrt. Verfolgung war somit ausgeschlossen.  8)

Der Drive führte uns zu interessanten Gebilden, die hier einfach so am Straßenrand liegen.
 
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1897.JPG)
Orange Spring Mound

Am Ende des Loops liegt die Angel Terrace, die einen ganz besonderen Zauber hat.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1905.JPG)
Angel Terrace

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1912.JPG)
Hat hier jemand was von pflanzenfeindlicher Umgebung gesagt?

Die Upper Terrace hat uns außerordentlich gut gefallen und auch die Kinder waren begeistert.

Da wir die Strecke zwischen Nord- und Nordosteingang noch nicht kannten, beschlossen wir, diese zu fahren. Und als wir an der Tower Junction ankamen, war es im Grunde egal wie rum wir in die Old Faithful Area fahren. Also machten wir noch einen weiteren Abstecher zum Artist Point und fuhren dann über die Norris Junction zum Old Faithful Inn. Leider sahen wir außer den üblichen Bisons und Elks keine besonderen Tiere. Aber das ist tagsüber sicher auch zu viel verlangt.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0780.JPG)
Blick vom Artist Point auf die Lower Falls

Im Old Faithful Inn packte uns der kleine Hunger und wir gingen zum Lunch ins Restaurant. Ich hätte es geradezu als Sünde angesehen, hier nicht auch mal zu essen, zumal die Preise keineswegs übertrieben sind. Wir wählten das Buffet zu 13 $ für Erwachsene und 6,95 $ für Kinder. Annika aß sowieso nur ihre üblichen Pommes und einen Salat und wir anderen bedienten uns am Buffet. Dies war sicher nichts Besonderes, aber absolut okay für den Preis und das Ambiente. Und die Bedienung war sehr freundlich.
Anschließend schauten wir uns das Gebäude näher an und bewunderten die eigenwilligen Holzkonstruktionen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0801.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0803.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0804.JPG)

Und da wir schon einmal hier waren, beschlossen wir das Upper Geyser Basin gleich abzulaufen und nicht erst am nächsten Tag. Der Weg würde morgen noch länger sein, da wir die nächsten zwei Nächte bei den Lake Yellowstone Cabins vorgebucht hatten. Dieses geografisch etwas unbefriedigende Buchungsflickenmuster war das Ergebnis von den einzig freien Kapazitäten im gesamten Park für die preiswerteren Cabins bei der Vorbuchung im Januar. Und die Faithful Cabins konnten wir zu egal welchem Preis sowieso nicht buchen, da sie nur für max. 3 Personen buchbar sind. Zwei Kinder ist dort eins zu viel.

Bevor wir also morgen noch mal länger anreisen müssen, konnten wir genauso gut heute los marschieren. Wir versorgten uns mit Wasserflaschen aus dem Auto und liefen den Plankenweg vom Geyser Hill zum Morning Glory Pool und zurück dann auf dem asphaltierten Weg auf der anderen Seite des Firehole Rivers. Nach der längeren Anfahrt tat die Bewegung gut und das Farben- und Formenspiel der diversen Becken war wunderschön.

Leider war bei den Ausbrüchen das Glück nicht auf unserer Seite, die waren zeitlich in ziemlich weiter Ferne.  :(

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0822.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0823.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0830.JPG)
Beauty Pool

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0839.JPG)
Morning Glory Pool

Nach diesem Rundgang hatten wir keine Lust auf weitere Umwege und fuhren über Madison und Norris auf direktem Wege zurück nach Mammoth Hot Springs. Auf unserer Porch gab es noch ein Abendvesper und wie üblich lasen wir noch eine Weile bei Campinglaternenlicht.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: man-of-aran am 01.12.2008, 07:41 Uhr
Danke, danke, danke für die herrlichen Yellowstone-Bilder!
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: boehm22 am 01.12.2008, 09:00 Uhr
Whow,

heute hast Du mir diese Gegend so nahe gebracht, daß ein neuer Reise-Wunsch entstanden ist.  :D
Tolle Bilder, da will ich auch bald mal hin.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Canyoncrawler am 01.12.2008, 12:12 Uhr
Hallo Petra,

ich bin auch noch dabei.

Tolle Aufnahme von Dead Indian Pass am Chief Joseph Highway. Wir kennen den leider nur mit dunklen Wolken.  :heulend:

Schöne Impressionen aus dem Yellowstone.

Die Nebelschwaden über den geothermischen Bezirken am frühen Morgen haben wirklich etwas mystisches. Je kälter der Morgen, desto mehr Dampf, das war auch unser Eindruck.

Das das Buffet im Old Faithful Inn so günstig ist, wussten wir gar nicht. Bei dem stilvoll-rustikalen Ambiente haben wir automatisch an hohe Preise gedacht und es bei einem Coffee to go belassen.  :(

Freue mich schon auf die nächsten Tage mit Euch.
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: leia am 01.12.2008, 18:56 Uhr
War es denn wirklich sooooo kalt???? Ich hab nämlich auch Probleme für unsere Termine bezahlbare Cabins zu bekommen...

Deine Bilder lassen -trotz der zu erwartenden Kälte- meine Vorfreude beträchtlich steigen :D

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Heiner am 01.12.2008, 19:16 Uhr
Hi Petra!

Herrliche Bilder, in einen halben Jahr werden wir dort auf Euren Spuren wandern.
Das mit dem Buffet im Old Faithful Inn habe ich mir notiert.

Gruß Heiner
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 01.12.2008, 21:31 Uhr
War es denn wirklich sooooo kalt???? Ich hab nämlich auch Probleme für unsere Termine bezahlbare Cabins zu bekommen...


Ja und nein. Für Hardcore Camper ist es sicher gut auszuhalten. Uns und insbesondere mir war es aber echt zu kalt. Die eine Nacht im Grand Teton bei ca. 2-3 °C hat zumindest meine Ausrüstung (nicht sonderlich dicker Schlafsack, Fleece Inlet und Fleece Decke) an die Grenze des Erträglichen gebracht.
Auf alle Fälle sind wir in der Grand Canyon Lodge morgens gegen 4-5 Uhr schon von alleine aufgewacht, weil es klirrend kalt im Zimmer war.
Ich hatte vor dieser Reise übrigens noch mal den Reisebericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=14648.msg175668#msg175668) von Andreas gelesen. Die haben im Juli im Yellowstone auch geschlottert.  :lol:

Zelten wäre nicht wirklich angenehm gewesen, aber es wäre gegangen. Frost hatte es jedenfalls nicht.

Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 01.12.2008, 21:42 Uhr
Schöne Bilder aus einem der tollsten und abwechslungsreichen Nationalparks.

Ein Kommentar zu den Temperaturen: Wir haben nur etwas später - beginnend mit dem 22.8 - einige Nächste in Cabins im Grand Teton NP und Yellowstone NP verbracht. Und es war wirklich ordentlich kalt. Ich persönlich war froh, Cabins vorgebucht zu haben.

Der Yellowstone NP liegt halt sehr hoch, im Schnitt über 2400 Meter. Zudem war es diesen Sommer in der weiteren Umgebung zeitweise so kalt, dass es in den Rockies kräftigen Neuschnee gab und sogar die Straße durch den Rocky Mountains NP gesperrt werden musste.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 02.12.2008, 12:29 Uhr
Heute geht es wieder in etwas wärmere Gefilde.  :wink:

… Fortsetzung

20.8.

Fountain Paint Pot Area - Midway Geyser Basin - West Yellowstone - Ennis, MT

Der Morgen begann mit der Entscheidung, die wir am Vortag bei der Rückfahrt nach Mammoth Hot Springs schon angedacht hatten. Ich ging zur Rezeption und stornierte die Cabin Reservierung am Lake Yellowstone. Da alle Reservierungen bei Xanterra zentral erfasst sind, war das kein Problem.
Die Cabins waren uns zu weit ab von dem, was wir noch sehen wollten, und irgendwie war auch eine gewisse Sättigung zu spüren. Außerdem hatten wir nur noch eine Woche Reisezeit übrig und wollten noch ein bisschen was von Montana sehen, so dass uns die Entscheidung nicht sehr schwer fiel.

Beim gestrigen Abendspaziergang mit den Kindern hatte Lothar die alte Straße nach Gardiner entdeckt. Wir waren neugierig und beschlossen, da einfach mal lang zu fahren und zu gucken, ob und wo wir wieder rauskommen.
Diese unpaved road führt durch eine schöne, aber karge Landschaft und trifft nicht allzu weit vom Nordeingang bei Gardiner auf die neuere Straße.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0853.JPG)
Alte Straße nach Gardiner

Nachdem die Neugier nun befriedigt war, fuhren wir über die reguläre Straße wieder zurück und auch gleich weiter Richtung Old Faithful Area. Die Abzweigung bei Madison Richtung West Yellowstone ließen wir vorerst rechts liegen und hielten am Parkplatz vom Midway Geyser Basin.

Der Kontrast zwischen den dampfenden Geysirbecken und der idyllisch harmlos aussehenden Flusslandschaft um den Firehole River begeisterte uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0865.JPG)
Überlauf vom Excelsior Geyser Krater in den Firehole River (ca. 4050 gallons pro Minute)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0876.JPG)
Excelsior Geyser

Obwohl der Boardwalk durch das Basin nicht sehr lang ist, brauchten wir eine ganze Weile, da ein starker Wind wehte und die Dampfschwaden dementsprechend ständig ein anderes Bild der Geyser Becken zauberten. Unsere Fotos liefen heiß und der Grand Prismatic Spring katapultierte sich unangefochten auf Platz 1 meiner Lieblingsbecken.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0905.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0909.JPG)
Grand Prismatic Spring

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0920.JPG)
Opal Pool

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0928.JPG)
Turquoise Pool

Irgendwann rissen wir uns dann aber doch los und fuhren wieder ein Stück zurück nach Norden zum Lower Geyser Basin. Ein ca. 0,5 Meilen langer Rundweg führte uns unter anderem zum Fountain Paint Pot und verschiedenen anderen Geysiren. Der Red Spouter existiert erst seit 1959 und ist im Zuge des Hebgen Lake Erdbebens entstanden, dessen Epizentrum nur ca. 30 Meilen (Luftlinie) nordwestlich von hier war.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1937.JPG)
Silex Spring

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1941.JPG)
Fountain Paint Pot

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1945.JPG)
Jet Geyser

Man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Daran musste ich denken, als wir wieder zum Auto zurück gingen. Wir drehten auf dem Rückweg noch eine Runde auf dem Firehole Lake Drive und bogen dann bei Madison Richtung West Entrance ab.
In West Yellowstone gab es es spätes Mittagessen bei McD und danach holten wir uns Info- und Kartenmaterial im Tourist Office.

Ich hatte mal eine Sendung über Montana gesehen, in der von einer Ghosttown die Rede war, wo es tatsächlich spuken sollte. Leider war mir der Name entfallen, aber dafür wusste ich noch grob die Lage und war mir sicher, dass ich den Namen auch wiedererkennen würde. Dieses Problem beschäftigte sogar gleich zwei Mitarbeiter im Office, die sich rührend auf die Ghosttown Suche machten. Doch schon nach ein paar Minuten schlug eine Dame Garnet vor und ich erinnerte mich wieder. Wohl versehen mit einer Karte vom Gold West Country in Montana, Campground Informationen und sonstigen Broschüren und Flyern machten wir uns dann auf den Weg Richtung Ennis. Wir wollten in der Gegend zelten und am nächsten Tag Virginia und Nevada City besichtigen.

Wir kamen am Hebgen Lake vorbei und auch an dem See, der nach dem Erbeben 1959 entstanden war. Durch gewaltige Erdrutsche wurde damals der Madison River flussabwärts vom Hebgen Dam so aufgestaut, dass ein neuer See entstand. 

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1993.JPG)
Earthquake Lake

Die Strecke nach Ennis auf dem Hw. 287 gab uns einen ersten Eindruck von den Weiten Montanas.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1996.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1998.JPG)
Straße in Montana

In Ennis fanden wir einen schönen Zeltplatz. Das Ennis RV Village klingt vom Namen her zwar wie die Art Zeltplatz, die wir eher meiden, ist aber ein schön gelegener Platz mit größeren Wiesenplätzen für Zelte.

Wir bauten unser Zelt auf, grillten mal wieder ausführlich und hockten uns später mit unseren Nachbarn zusammen vors Feuer. Es war ein Ehepaar mit Tochter aus Regina, die Zelturlaub in Montana gemacht hatten. Nach anfänglichen Verständigungsproblemen fanden Julian und Annika und die ca. 9jährige zusammen und spielten Gameboy. Sie loggten sich alle bei Julians Mario DS Party ein und spielten einträchtig die verschiedenen Kurzspiele, die es da gibt. Das ergab sehr witzige Übersetzungssituationen, denn wer weiß schon, was Tellerbiene auf Englisch heißen könnte.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2012.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/IMG_2013.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2015.JPG)
Blick vom Zeltplatz

Wir Großen tranken ein paar Dosen Budweiser und unterhielten uns bis nach Mitternacht aufs Beste.

Fortsetzung folgt …

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: carovette am 02.12.2008, 13:06 Uhr
Klasse Bilder - der Yellowstone ist einfach ein wunderschönes Fleckchen Erde. Zu gerne würde ich da auch mal hin.....

Ich bleibe weiterhin dabei und freue mich schon auf die Weiterfahrt.

Grüssle Caro :D

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: USAflo am 02.12.2008, 14:06 Uhr
Toller Bericht weiterhin. Und schon cool zu sehen, dass sich auch in 13 Jahren soviel nicht verändert hat. Wir haben 1995 fast ein identisches Foto geschossen, nur, dass noch mehr Wasser den Überlauf hinablief:

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28988.msg374053#msg374053


(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13097/normal_IMG_0005.jpg)



Der Kontrast zwischen den dampfenden Geysirbecken und der idyllisch harmlos aussehenden Flusslandschaft um den Firehole River begeisterte uns.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_0865.JPG)
Überlauf vom Excelsior Geyser Krater in den Firehole River (ca. 4050 gallons pro Minute)



Tschau
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Heike & Heimo am 02.12.2008, 21:28 Uhr
Hallo Petra,

da sind wir fast zur selben Zeit am selben Ort gewesen. An diesem Tag waren wir im Old Faithfull Bereich. Zwei Tage später waren wir auch beim Midway Basin, bei Windstille und fantastischem Farbenspiel vom Dampf der senkrecht in den Himmel stieg und von der roten Umrandung beschienen wurde.

Bin gespannt wie es weiter geht

Heimo
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 02.12.2008, 21:56 Uhr
Hallo Petra,

da sind wir fast zur selben Zeit am selben Ort gewesen. An diesem Tag waren wir im Old Faithfull Bereich. Zwei Tage später waren wir auch beim Midway Basin, bei Windstille und fantastischem Farbenspiel vom Dampf der senkrecht in den Himmel stieg und von der roten Umrandung beschienen wurde.

Ich sehe schon, der usa-reise.de Kalender muss mehr ins Rampenlicht gerückt werden.  :shock:
Und ich werde künftig nur noch mit usa-reise.de Logo am Auto und am besten auch am Revers reisen.  :lol:

@USAflo: das Bild ist irre, danke! Außer vermutlich in der Höhe hat sich der Bewuchs nicht geändert. Wahnsinn nach all der Zeit!  :shock:

@all: das ist wirklich lieb, dass ihr nicht alle abgesprungen seid.
Ich hoffe nur, dass nicht in den nächsten Tagen ein "ghost town overflow" eintritt und doch noch alle flüchten.  8)

Morgen geht es weiter!

Liebe Grüße, Petra

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: knutshome am 03.12.2008, 23:10 Uhr
Hallo Petra,

ich bin nun auch wieder hinterhergehechtet und immer noch mit an Bord.
Aber unser Kurzurlaub an der Ostsee hat mich sozusagen zu einer Pause gezwungen. :-)

Freue mich auf die Weiterfahrt.

Liebe Grüsse
Carmen
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 04.12.2008, 00:02 Uhr
Carmen, Dein Wunsch ist mir Befehl!  :wink:


… Fortsetzung

21.8.

Ennis - Virginia City - Nevada City - Dillon

Heute hatten wir es nicht sonderlich eilig und standen erst gegen halb 8 auf. Der morgendliche Gang zu den Waschräumen war auf diesem Platz ein besonderes Vergnügen. Alles war nett eingerichtet und blitzsauber. Ich habe noch nie ein Bild von Waschräumen gemacht, aber hier ging ich extra noch mal mit dem Foto zurück.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/IMG_2031.JPG)
Washroom im Ennis RV Park

Die Nachbarn waren auch schon am Packen, wir hielten noch ein Schwätzchen und tauschten E-Mail Adressen aus. Wir frühstückten in Ruhe und bauten anschließend unser Lager wieder ab.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2025.JPG)

Da gestern nur ein Zettel an der Office Tür war, dass man sich einen Platz suchen und am Morgen bezahlten sollte, hielten wir beim Wegfahren noch am Büro. Sie wollten 17 $ für diesen schönen Platz, was wir als sehr preiswert empfanden.

Virginia City ist nur ca. 15 Meilen von Ennis entfernt, so dass wir uns ohne lange Verzögerung auf die Spuren des Goldrausches, der Plummer Bande und der Vigilantes begeben konnten.

Als im Jahre 1863 in der Alder Gulch Gold gefunden wurde, war das wie immer der Startschuss für einen gewaltigen Run auf das Gebiet. Binnen kurzer Zeit entstanden entlang dieser Schlucht einige Siedlungen, unter anderem auch Virginia City und Nevada City. Nur ein Jahr später lebten ca. 10 000 Menschen in der Gegend, alleine Virginia City hatte zur Blütezeit ca. 5000 Einwohner.
Der Verlierer dieses Treibens war Bannack, das seit 1864 Hauptstadt des neu gegründeten Territoriums Montana war. Schon 1865 musste es seine Würde als Montana Capital an Virginia City abgeben.
In den darauf folgenden Jahren, als das Gold knapper wurde, begann aber auch der Stern von Virginia City zu sinken und viele Einwohner zogen nach Helena, der neuen aufstrebenden Boomtown. Anfang der 1870er Jahre hatte Virginia City nur noch ein paar hundert Einwohner und als 1875 Helena Hauptstadt wurde, war der Untergang endgültig besiegelt.
Von diesem Schlag hat sich Virginia City nie erholt. Heute leben nur ca. 150 Menschen ganzjährig hier. Die Gebäude der alten Mining Town sind liebevoll hergerichtet und größtenteils auch stilecht eingerichtet. In einigen der alten Häuser gibt es auch Souvenir Shops sowie altmodisch eingerichtete andere Läden und Wirtschaften.

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Wir liefen mit großer Begeisterung umher, schauten uns alles an und machten jede Menge Fotos. In einem Fotoladen ließ ich mich von den Kindern überreden, ein Foto von ihnen als Cowboy und “feine Dame” mit langem Rock und Regenschirm machen zu lassen. Das war mit ca. 20 $ zwar nicht gerade billig, aber das Ergebnis war wirklich schön, so dass ich es nicht bereute.

Mittagessen gab es in einem wunderbar eingerichteten Lokal, das gleichzeitig Second Hand Shop war. Man saß an kleinen runden Tischen mitten im Laden, umgeben von jeder Menge Kram, der teils sehr schön und teils arg kitschig war. Vom alten Spielzeugauto aus Blech bis zu gebrauchten Cowboystiefeln konnte man hier alles haben.
Danach war Shoppen angesagt. Die Kinder bekamen Slingshots (Zwillen) aus Holz, und ich durchstöberte die Läden auf der Suche nach diesen Geschicklichkeitsspielen, bei denen man zwei gebogene Hufnägel auseinander fieseln oder einen Ring von zwei aneinander geketteten Hufeisen lösen muss. Ich wurde tatsächlich in zwei Läden fündig, womit ich gar nicht wirklich gerechnet hatte.

Obwohl der Ort und das Ambiente natürlich auch vermarktet werden, bietet Virginia jede Menge wunderbar erhaltene Relikte aus lange vergangenen Tagen. Ich kann einen Besuch nur wärmstens empfehlen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2128.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2168.JPG)

Zum Abschluss gingen wir noch zum Bahnhof, da wir gerne mit dem Zug nach Nevada City gefahren wären. Das hätte allerdings mit Wartezeit und Hin- und Rückfahrt zu viel Zeit gekostet, so dass wir mit dem eigenen Auto fuhren. Nevada City ist auf der Landstraße nur 1-2 Meilen entfernt, so dass wir schnell da waren und auch noch reichlich Zeit für die Besichtigung hatten.

Nevada City ist eine Art Freilichtmuseum und besteht aus einigen ursprünglichen Häusern und vielen Gebäuden aus anderen Gegenden, die abgetragen und hier wieder originalgetreu aufgebaut wurden.
Im Gegensatz zu Virginia City kostet es Eintritt, den wir aber mit 6 $ als nicht übertrieben empfunden haben.

Wir bekamen einen Plan mit Erläuterungen zu den verschiedenen Gebäuden und begannen unseren Rundgang. Einige Häuser kann man auch innen besichtigen, bei anderen muss man sich mit einem Blick durch die Fenster oder die offene Tür begnügen. Die “importierten” Gebäude sind so geschickt angeordnet, dass man gar nicht merkt, dass nicht alles schon immer hier stand.

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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2302.JPG)

Und hier trafen wir auch wieder auf die Geschichte von Henry Plummer und seiner Bande von “road agents”, die 1862-63 die ganze Gegend zwischen Bannack und der Alder Gulch unsicher machten, sowie ihren Gegenspielern, den Vigilantes, die nichts anderes als eine Bürgerwehr waren, extra gegründet um dem ruchlosen Treiben ein Ende zu bereiten.
Henry Plummer könnte eigentlich als Erfinder des organisierten Verbrechens bezeichnet werden. Vielleicht nicht unbedingt weltweit, aber vermutlich im Wilden Westen, und auf jeden Fall in West Montana.
Er war ein Verbrecher, der schon 9 Jahre wegen Mordes im Gefängnis verbracht hatte, und wegen einem anderen Mord  eigentlich wieder hätte sitzen müssen, wenn ihm nicht die Flucht gelungen wäre. Diese führte ihn 1862 nach Bannack, das weit ab von irgendwelchen Nachrichten über seine Vergangenheit lag, und wo er auf einige seiner früheren Kumpels und Zellengenossen traf. 
Dank seiner guten Umgangsformen, seinem energischen Auftreten und wohl auch mangels ernsthafter Mitbewerber wurde er zum Sheriff vom Beaverhead County gewählt und als erste Amtshandlung machte er einige seiner Spießgesellen zu Stellvertretern.

Er baute eine straff organisierte Verbrecherbande auf, die die Zahl der Überfälle auf Hab und Gut und Leben sprunghaft steigen ließ.
Das änderte sich erst als im Dezember 1963 ein gewisser George Ives in Nevada City wegen Raubmordes verurteilt und auch gleich gehängt wurde.
Viele Bürger hatten die Nase einfach voll und wollten wieder Sicherheit auf den Verbindungsstraßen und in den Orten. Deshalb gründeten 25 Männer die “Vigilantes” und begannen ernsthaft mit der Suche nach weiteren Bandenmitgliedern. Dabei stießen sie auf einen Brief, der auf Plummer als Bandenchef hinwies. Im Verlauf der nächsten Wochen wurden viele der Verbrecher gehängt und auch mit Plummer machte man kurzen Prozess.

Nach einer mehr als ausführlichen Runde durch den Ort schauten wir uns noch paar Gebäude an der Hauptstraße an. Auch hier gibt es einiges zu sehen. In der Music Hall ist eine Sammlung von interessanten Musikmaschinen ausgestellt und im Nevada City Hotel kann man in originalgetreu eingerichteten Zimmern übernachten.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2321.JPG)
Bahnhof von Nevada City

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2350.JPG)

Zumindest für heute hatten wir dann genug und fuhren weiter. Nach ca. 50 Meilen und einer guten Stunde Fahrt erreichten wir Dillon, den nächst größeren Ort in der Nähe von Bannack. Da wir auf dem Zeltplatz vom Bannack State Park zelten wollten, fuhren wir weiter. Leider wurde das Wetter immer kälter und windiger. Als wir am späten Nachmittag an der Abzweigung nach Bannack ankamen, hatte es nur 13 °C und es wehte ein eiskalter heftiger Wind.

Da wir wieder einmal die weite Einsamkeit der Gegend unterschätzt hatten, gab es auch keine Ausweichmöglichkeit in der Nähe. Wir fuhren noch ein Stück weiter in der Hoffnung auf einen Laden und eine Tankstelle, mussten aber wieder aufgeben und fuhren nach Dillon zurück. In der anderen Richtung gab es absolut nichts und die in unserer Karte eingezeichneten wenigen Orte bestanden eigentlich nur aus ein paar Farmen.

In Dillon tankten wir erst mal, schauten uns vergeblich nach einem Motel um und fuhren dann zu einem privaten Zeltplatz. Der lag zwar höchstens 1 km von der Interstate 15 entfernt, aber da der Wind alle Verkehrsgeräusche mühelos übertönte, störte das gar nicht. Wir durften unser Zelt auf einer großen Wiese in einer kleinen Senke aufstellen, aber das hielt den Wind nicht ab, beim Aufbau etwas Schabernack mit den Planen zu treiben.
Feuer war nicht drin, aber wir hatten noch einige Tüten mit gefriergetrocknetem Pork Sweet & Sour und Chicken Teriyaki, die übrigens super lecker sind. Wir trotzten also den Elementen, machten es uns so gut es ging im Vorzelt gemütlich, und gingen früh schlafen.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 04.12.2008, 11:30 Uhr
Der Verlierer dieses Treibens war Bannack, das seit 1864 Hauptstadt des neu gegründeten Territoriums Montana war. Schon 1865 musste es seine Würde als Montana Capital an Virginia City abgeben.
In den darauf folgenden Jahren, als das Gold knapper wurde, begann aber auch der Stern von Virginia City zu sinken und viele Einwohner zogen nach Helena, der neuen aufstrebenden Boomtown. Anfang der 1870er Jahre hatte Virginia City nur noch ein paar hundert Einwohner und als 1875 Helena Hauptstadt wurde, war der Untergang endgültig besiegelt.
Unglaublich, die haben Ihre Hauptstadt ja gewechselt, wie die Hemden  :lol:

Klasse Bericht, Petra. Vor allem die vielen Hintergrundinformationen zu den Orten und auch zu Henry Plummer und seinen Kumpanen machen das Ganze unheimlich lesenswert  :daumen:
Und die Bilder dazu sind auch absolut phantastisch  :verneig:

Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 07.12.2008, 21:36 Uhr
Danke, Andreas! Ich dachte, diese Gegend ist etwas weniger bekannt und da sollte man schon etwas mehr dazu schreiben.

… Fortsetzung

22.8.

Dillon - Bannack State Park - Coolidge - Drummond

Der Wind hatte in der Nacht heftig an unserem Zelt gezerrt, aber wir hatten trotzdem gut geschlafen und freuten uns, dass das Wetter am Morgen schön war. Es war zwar erst ziemlich kalt, aber die Sonne tat ihr Bestes, um uns wieder aufzuwärmen.
Dieses Angebot nahmen wir auch gleich an und frühstückten ausgiebig mit Eiern, Salat, Cornflakes sowie Kaffee und Kaba. Seltsame Mischung, ich weiß, aber was anderes gaben die Vorräte nicht her.
Auch auf diesem Platz waren die Waschräume angenehm und blitzsauber. Dies schien uns eine sehr angenehme Montana Campingplatz Eigenheit zu sein.

Wir packten zusammen, fuhren das zweite Mal auf den Hw. 278 und landeten gegen halb zwölf im Bannack State Park. Das Visitor Center ist in einem der ersten Häuser untergebracht, dort bezahlten wir 5 $ Eintritt (pro Auto) und kauften noch für weitere 2 $ einen Guide mit einem Ortsplan, schönen alten Fotos und Geschichten sowie Erklärungen zu verschiedenen Gebäuden. 

Seinen Ortsnamen verdankt Bannack einem Irrtum. Eigentlich sollte es nach den Bannock Indians benannt werden, aber schon damals galt was heute gesichertes Wissen ist, nämlich dass der größte Fehler immer vor der Tastatur sitzt. Nun gut, in diesem Fall saß der Fehler vor einem Telegrafen, denn durch eine fehlerhafte Übermittlung nach Washington DC wurde aus dem o ein a.

Im Juli 1862 fand ein gewisser John White zusammen mit einigen Kumpels Gold am Grasshopper Creek. Diesem Fund folgte der übliche Zustrom von Menschen, so dass im Herbst bereits 400 und im nächsten Frühling sogar 3000 Menschen hier lebten und arbeiteten.
Aber auch Bannack blieb das Schicksal der meisten Mining Camps nicht erspart. Nach wenigen Jahren verschwand ein Großteil der Bevölkerung wieder und nur einige Unverdrossene blieben und experimentierten mit verschiedenen Mining Technologien. Allerdings kam der Ort in den nächsten Jahrzehnten nie mehr über ein paar hundert Einwohner hinaus. Das Aus kam dann in den 1950er Jahren, als sich der Abbau von Gold endgültig nicht mehr lohnte und seit 1954 ist es ein Montana State Park.

Heute kann man über 60 Gebäude besichtigen, die in bester Ghosttown Manier nicht herausgeputzt sondern in ihrem Zustand erhalten werden.
Das Wetter war ideal zum Besichtigen. Es war sonnig aber nicht zu heiß, der Himmel wunderbar blau, und so war es kein Wunder, dass unsere Fotos wieder mal zu glühen begannen.

Eines der auffälligsten Häuser ist das Hotel Meade. Das Backsteingebäude wurde 1875 als County Courthouse gebaut. Bannack war bereits seit 1864 Sitz des Beaverhead Countys, aber irgendwie hat man sehr lange gewartet, um ein entsprechend würdiges Courthouse zu bauen. Das war dann auch prompt ein wenig spät, denn 1881 wurde trotz des erbitterten Widerstands von Bannack der County Seat nach Dillon verlagert. 
Danach stand das Gebäude längere Zeit leer, bis es 1890 von einem Dr. Meade gekauft und zum Hotel umgebaut wurde.
 
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Old Courthouse

Gleich daneben befindet sich Skinner’s Saloon, ein ehemals übler Schuppen, dessen Besitzer Cyrus Skinner ein flüchtiger Verbrecher war, der bereitwillig die übelsten Gesellen zu seinen Gästen zählte. Da verwundert es nicht mehr, dass der Saloon als Hauptquartier der “road agents” galt.

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Skinner’s Saloon

Heute weiß man allerdings, dass diese alten Geschichten durchaus nicht so klar in gut und böse, in schwarz und weiß eingeteilt werden können. Es gibt erhebliche Zweifel daran, dass die Vigilantes wirklich nur die Bösen aufs Korn nahmen, zumal ihr eigener Einfluss unverhältnismäßig (und nicht wirklich legitimiert) wuchs und die Verbrechensrate nach den vielen Hinrichtungen keineswegs abnahm.

Auch wenn man es nach all den Schauergeschichten nicht recht glauben mag, gab es in Bannack aber auch viele ehrbare Bürger, hart arbeitende Miner und nicht zuletzt auch Familien, und die entsprechende Infrastruktur mit Häusern, Schule und Kirche.

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Wir verbrachten drei sehr interessante und schöne Stunden in Bannack, aber dann drängte die Zeit und wir fuhren weiter. Ein genaues Tagesziel hatten wir nicht, wir wollten einfach so weit wie möglich Richtung Garnet fahren, das wir am nächsten Tag besichtigen wollten.

Wir begaben uns wieder auf den Hw. 278, aber bogen nach ein paar Meilen auf die NF-73 nach Norden ab. Auf unserer Karte vom Gold West Country war auf ca. halbem Weg zwischen Polaris und Wise River eine Ghosttown namens Coolidge eingezeichnet, die uns neugierig machte.

Die Straße führte uns über hügelige Wiesen und Weideland in bewaldete Höhen.
Wir bogen irgendwann auf eine unbefestigte Straße ab und stellten fest, dass sogar der Wald als Weide genutzt wurde. Waren wir noch bei den ersten Begegnungen mit Kühen am Straßenrand erschrocken, so gewöhnten wir uns bald daran, auf jeder noch so kleinen Graslichtung auf Rinder zu treffen, passten aber gut auf, falls doch mal eins auf die Straße springen wollte.

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Straße zwischen Polaris und Wise River

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Straße Richtung Coolidge

Die unpaved road endete an einem Parkplatz. Danach ging es noch einen knappen Kilometer zu Fuß weiter.

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Coolidge wurde 1914, also relativ spät, als Silver Mining Camp gegründet. Schon vorher wurden in der Gegend von Elkhorn Silberbergwerke betrieben, aber eingestellt, als Ende des 19. Jahrhunderts der Silberpreis einbrach.
Anfang des 20. Jahrhunderts lohnte sich allerdings der Abbau wieder und Coolidge entwickelte sich zu einem zwar kleinen aber florierenden Ort. Ca. 350 Menschen lebten hier unter meist sehr einfachen Bedingungen, allerdings gab es auch einige moderne Annehmlichkeiten wie Telefon und Elektrizität und ab 1922 auch eine Post. Der Transport des Silbererzes erfolgte mit einer Schmalspurbahn nach Divide. Obwohl die Kosten für das Betreiben der Mine und den Abtransport des verarbeiteten Silbererzes in dieser abgelegenen Gegend sehr hoch waren, lohnte sich das Ganze eine Reihe von Jahren.

Man kann es als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass zu dem Zeitpunkt, als eine ganze Reihe von Investitionen (u.a. eine neue Fabrik zur Verarbeitung von Silbererz) abgeschlossen waren, der Silberpreis im Zuge der großen Depression wieder einbrach.
Als 1927 ein Damm der Montana Power Company brach und ca. 12 Meilen Eisenbahngleise (Montana - Boston) sowie ein paar Brücken zerstörte, war der ökonomische Untergang besiegelt.
Wann genau Coolidge verlassen wurde, weiß ich nicht. Aber Ende der 20er Jahre wurde der Schuldistrikt aufgelöst und 1932 das Postamt aufgegeben.

Heute sieht man entlang eines Waldweges einige Hütten in den unterschiedlichsten Stadien des Verfalls.

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Der Abstecher hat uns gut gefallen und zufrieden gingen wir zum Auto zurück. Zurück auf der asphaltierten Straße fuhren wir bis Wise Rive, wo die Straße auf den Hw. 43 mündet. Vorher begegneten wir zu unserer großen Freude sogar noch richtigen Cowboys, die eine kleine Herde über die Straße trieben.

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Nach ein paar Meilen auf dem Hw. 43 bogen wir wieder nach Norden ab und folgten der # 569 nach Anaconda. Dort machten wir einen Versorgungsstopp im Supermarkt und bei McD. Ghosttowns erlaufen macht schließlich hungrig.
Dann ging es weiter auf dem Hw. 1 nach Norden. So langsam wurde es Zeit für die Zeltplatzsuche. Unser Campbook zeigte bei Philipsburg einige Forest Campgrounds an, die uns, insbesondere mir, aber überhaupt nicht zusagten.
Sie lagen in absolut düster wirkenden Nadelwäldern und obwohl ich schon oft und gerne im Wald kampiert habe, behagte mir diese Atmosphäre gar nicht. Die engen Baumreihen waren nicht idyllisch sondern einfach nur Beklemmungen auslösend.

Mehr aus Not als aus Liebe auf den ersten Blick wurden wir schließlich in Drummond fündig. Der Zeltplatz zeichnete sich zwar auch nicht durch Idylle aus, denn er liegt genau neben der I-90, aber nur zum Übernachten schien er ganz okay. Bedenken kamen mir erst, als ich hinter der vermeintlichen Office Tür auf einmal in der Wohnstube der Besitzer stand. Mr. und Mrs. Campingplatzbesitzer waren beide ungeheuer dick und im hinteren Teil des riesigen Raumes dudelte der Fernseher vor sich hin. Zwischendurch waberten die Rauchschwaden von seiner Zigarre und gaben dem Ganzen noch einen besonderen Touch.
Aber sie sahen nun wirklich nicht gefährlich aus, so dass wir 20 $ für eine Nacht zahlten und unser Zelt aufbauten. Während wir den Tisch für ein Abendvesper deckten, kam der Besitzer samt Zigarre zu uns rübergeschlendert und war einem Schwatz sichtlich nicht abgeneigt. Das war allerdings ganz interessant, denn er erzählte uns von Trockenheit und Waldbränden der letzten Jahre, dass in den letzten 5 Jahren nur ein Mal ein Bär gesichtet worden war und dass am Berg (er deutete in die Richtung) Elks wären. Letztere konnten wir mit dem Fernglas am nächsten Morgen auch einwandfrei sehen. Als ich noch überlegte, ob er vielleicht mit einer Einladung zu einem Bier rechnete, verabschiedete er sich jedoch (“enjoy your dinner”) und wir konnten endlich essen.

Auch hier waren die Waschräume tadellos sauber und gut eingerichtet, so dass wir uns für die eine Nacht durchaus nicht unwohl fühlten. Wir lasen noch ein wenig bei Laternenlicht und gingen recht früh schlafen.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 07.12.2008, 22:28 Uhr
Ich stimme Andreas absolut zu: Durch die Hintergrundinformationen zur Geschichte gewinnen die schönen Bilder von den Ghosttowns (die ich ja schon in Rodgau sehen konnte) noch einmal unheimlich an Wert  :daumen:

Ich bin noch begeistert mit dabei. Vor allem, weil sich unsere Routen in Virginia City erneut (und wohl auch zum letzten Mal) gekreuzt haben, wir allerdings den Schwerpunkt nicht so sehr auf den Ghosttowns hatten (und über Butte Richtung Helana weitergefahren sind).

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Schöne Grüße,
Dirk
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 12.12.2008, 00:13 Uhr
Wer hat an der Uhr gedreht?  :shock:

Ich wollte "nur kurz" den nächsten Tagesbericht zu Ende schreiben und jetzt ist es schon wieder Mitternacht. Thematisch passt das aber - wenn auch nicht beabsichtigt - sehr gut heute, denn jetzt ist Geisterstunde.  :wink:

… Fortsetzung

23.8.

Drummond - Garnet - Helena - Canyon Ferry Lake

Der Morgen war etwas frisch, aber die Sonne schaffte bald Abhilfe. Wir frühstückten, nutzten noch mal ausgiebig die Duschräume und packten dann alles wieder zusammen. Dieses ständige Auf- und Abbauen für nur eine Nacht war manchmal lästig, aber ein festes Standquartier hätte wesentlich mehr Fahrtzeiten verbraucht, und da bauten wir doch lieber 10 Minuten Zelt ab oder auf.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1154.JPG)
Zeltplatz bei Drummond

Anstelle uns zu helfen vergnügten sich die Kinder mit der Jagd auf Heuschrecken. Die gab es hier in solchen Massen, dass der Zeltplatz eigentlich Grasshopper Campground heißen müsste.

Unser heutiges Ziel war Garnet. Von dieser Ghosttown hatte ich das erste Mal durch einen TV Reisebericht gehört und war fasziniert, weil es hier tatsächlich spuken sollte. Nicht nur so ein bisschen und wenig glaubhaft, nein, Garnet kann mit so vielen Geistbegegnungen aufwarten, dass andere Ghost Towns eigentlich neidisch werden müssten.
Den Zettel mit dem Ortsnamen und Notizen über die Reportage habe ich zwar nie wieder gefunden, aber das Tourist Office in West Yellowstone konnte ja glücklicherweise bei der Suche helfen.

Von Drummond führt eine Frontage Road fast parallel zur I-90 nach Westen und dieser Straße folgten wir nun ca. 10 Meilen bis Bearmouth und bogen dann nach Norden ab.
Die Straße war größtenteils “unpaved”, aber ansonsten gut zu fahren.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2568.JPG)
Weg nach Garnet

Wir landeten nach weiteren 10 Meilen in den Bergen auf einem Parkplatz und folgten dem Wegweiser zum Fußweg nach Garnet.

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Wie ihr seht, ist Garnet nicht sehr groß, allerdings gibt es verstreut noch so einige Hütten und Häuschen, die hier nicht zu sehen sind, insgesamt sind es ca. 30 Gebäude.
Die große Cabin (Ole Dahl Cabin) mit dem grünen Dach unten im Bild kann man in der Wintersaison für ca. 25 $ pro Nacht mieten, mit etwas Glück sogar inklusive Geister Erlebnissen. Allerdings muss man ca. 10 Meilen auf Skiern oder Schneeschuhen zurücklegen, anders ist der Ort im Winter nicht zu erreichen.  
Das kleinere Gebäude rechts, mit der Sitzbank neben der Tür und ebenfalls mit grünem Dach, ist ein ehemaliger Saloon, hier ist das Visitor Center untergebracht.
Das hohe Gebäude links neben dem VC ist das ehemalige Wells Hotel, links davor befindet sich der Davey’s Store und daneben (gegenüber der Dahl Cabin) ist Kelly’s Saloon.

Wir gingen zuerst ins Visitor Center, wo eine sehr nette Dame Infos über den Ort bereit hielt. Garnet wird vom BLM (Bureau of Land Management) und der von interessierten Bürgern gegründeten Garnet Preservation Association unterhalten. Auch hier hält man sich an das bewährte Prinzip des „arrested decay“, also des Konservierens des Zerfalls.

Garnet wurde 1895 gegründet. Minen für Gold, Silber und u.a. Granat (nach dem übrigens Garnet benannt wurde) gab es zwar in der Gegend schon vorher, aber erst die Entdeckung größerer Goldvorkommen in der Nancy Hanks Mine brachte den Durchbruch für eine größere Siedlung.
1898 lebten ca. 1000 Einwohner in Garnet. Es gab eine Schule, vier Läden, vier Hotels, drei Mietställe, zwei Barber Shops, einen Fleischer, einen Doktor und - wie sollte es auch anders sein - 13 Saloons. Für einen mehr oder weniger reibungslosen Arbeitsalltag sorgte die Miner’s Union, welche die Mining Companies und Minenarbeiter fest am Bändel hatte.
Obwohl die Anzahl der Saloons die Vermutung nahelegen, gehörte der Ort nie zu den wilden Vertretern seiner Zunft. Die schlimmsten Wildwest Zeiten waren wohl sowieso schon vorbei und zudem sorgte ein geregeltes Gemeinschaftsleben mit Angeboten auch für die vielen Familien für ein einigermaßen friedliches Klima.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2571.JPG)
Time Line

Um 1905 waren die Vorkommen ausgebeutet und Garnets Bevölkerung schrumpfte auf ca. 150 unverzagte Seelen. 1912 zerstörte ein Feuer einen Großteil des “Businessviertels”, aber ein Wiederaufbau lohnte sich nicht. Der 1. Weltkrieg zog weitere Arbeitskräfte ab und dann kam die Große Depression. Eigentlich keine guten Voraussetzung für eine Wiederbelebung des Ortes. Trotzdem gab es ein kurzfristiges Comeback der Stadt, als 1934 der Goldpreis um das Doppelte angehoben wurde. Minen wurde wieder geöffnet und leerstehende Cabins füllten sich wieder mit Leben.
Mit dem zweiten Weltkrieg änderten sich die Voraussetzung jedoch wieder und der Abbau lohnte endgültig nicht mehr. Zudem war Dynamit für den nichtmilitärischen Bereich knapp, was die Minentätigkeit logischerweise stark beeinträchtigte.

Wir begannen unseren Rundgang in Kelly’s Saloon, einem vor 1898 gebauten False Front Building, wie es vor der Jahrhundertwende üblich war. Hier ging es früher recht zivilisiert zu, wenn auch die Unterhaltung sicher nicht auf Familien ausgerichtet war.
Heute ist der Saloon zusammen mit dem Wells Hotel das meistgenannte Gebäude, wenn es um Geister geht. Unabhängig voneinander berichten verschiedene Caretaker, die im Winter in Garnet wohnen, dass manchmal Klavierspiel und Gläserklirren aus dem Saloon zu hören ist.
Auch eine Mieterin der Dahl Cabin hatte ein einschneidendes Erlebnis mit Geistern. Sie war unterwegs zum (außen gelegenen) Toilettenhäuschen, als sie auf der Straße ein Pärchen sah. Sie wunderte sich und sprach sie an, aber niemand antwortete. Sie folgte ihnen bis zum Wells Hotel, hörte auch verschiedene Geräusche wie Gläserklingen und Musik, rannte dann aber lieber schnell zurück zur Cabin. Ehrlich gesagt, ich hätte die Geister nicht verfolgt sondern wäre froh gewesen, wenn sie mich nicht beachten.  :augenzu:

Die Dame aus dem Visitor Center erzählte von einem der Caretaker, dass er mit seinem Hund zum Saloon ging, weil er seltsame Geräusch gehört hatte, aber dass diese abrupt stoppten, als der Hund seine Nase von außen an die Fensterscheibe stupste.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1175.JPG)
Kelly’s Saloon

Diese Story steht allerdings in krassem Widerspruch zu einer anderen, aber es war ja auch nicht der gleiche Hund. Ein Kurator der Preservation Association berichtete, dass sein Hund auf einmal geradezu hysterisch bellend vom Wells Hotel weglief. Es war Fußtrappeln vom oberen Stockwerk zu hören, obwohl niemand dort war. Der Hund war danach auch nie mehr dazu zu bringen das Hotel zu betreten.

Auf alle Fälle trafen wir im Wells Hotel nur ein paar wenige weitere Touristen an, die uns aber nicht seltsam erschienen.
Hier (http://gorp.away.com/gorp/publishers/pruett/garnet2.htm) gibt es (allerdings auf englisch) noch ein paar Stories.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1185.JPG)
Wells Hotel

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1186.JPG)
Speisesaal

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1188.JPG)
Hotelküche

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2619.JPG)
Hotelzimmer

Wem ein Hotelzimmer zu teuer war, konnte im obersten Stockwerk auf dem Fußboden schlafen. Hier waren auf dem Boden mit Strichen Plätze markiert. Dort konnte man dann seine bedroll auslegen.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1176.JPG)
Davey’s Store

Der Ladenbesitzer F.A. Davey war einer der Langzeitbewohner des Ortes. Er betrieb seinen Laden, bis er 1947 starb. Das meiste Inventar wurde danach versteigert.

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_2629.JPG)

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1204.JPG)
Store Rückseite

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12297/normal_IMG_1180.JPG)
Dahl Saloon und Visitor Center

Der ehemalige Saloon wurde 1938 vom Ehepaar Dahl gebaut und betrieben. Marion Dahl lebte bis in die späten 60er Jahre in der Dahl Cabin.

Nach unserem Rundgang unterhielten wir uns noch eine Weile mit der Dame im Visitor Center und gingen dann zum Parkplatz zurück. Auf der anderen Seite des Platzes ist auch noch ein sogenannter Interpretive Trail über Minen, aber das war wenig interessant, da man kaum noch was sah.

Garnet hat uns sehr gut gefallen und obwohl ich nicht wirklich an Geister glaube, möchte ich niemals dort im Winter alleine als Caretaker leben. Diesen Job würde ich glatt ablehnen. :zuberge:

Wir verließen Garnet auf der anderen Zufahrtsstraße in nördlicher Richtung und fuhren über die Hw. 200 und 141 nach Helena, der Hauptstadt von Montana. Zurück in der Zivilisation frischten wir unsere Vorräte bei Safeway auf und kauften unter anderem lecker aussehendes mariniertes Steak für das zu erwartende abendliche Grillvergnügen.
Die Frage war nur, wo das stattfinden sollte. Nach ausgiebigem Studium der diversen Reiseführer, Broschüren und Campbooks entschieden wir uns, die fast letzten Tage an einem See zu verbringen, genauer gesagt dem Canyon Ferry Lake.
Dieser ist ein riesiges Wasserreservoir, das vom Missouri River aufgestaut wurde.

Hier fanden wir einen großen Campingplatz an einer Marina samt mini kleinem Strand. Aber als Abwechslung zu der Einsamkeit der letzten Tage war es ganz okay. Da Wochenende war, gab es nur noch einen Zeltplatz abseits vom Wasser, aber man sicherte uns zu, dass wir am nächsten Tag umziehen könnten.

Den Abend verbrachten wir mit Grillen und dem sicheren Wissen, dass es total warm war und erst mal auch bleiben würde. Aus den Bergen raus war es nämlich auf einmal wieder richtig Sommer.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Doreen & Andreas am 12.12.2008, 08:52 Uhr
Wow, wieder ein sehr interessanter Bericht, Petra.

Um 2005  waren die Vorkommen ausgebeutet und Garnets Bevölkerung schrumpfte auf ca. 150 unverzagte Seelen.
Donnerwetter, ich hätte nicht gedacht, daß es tatsächlich so lange wirtschaftlich war  :wink: :lol:

Wir begannen unseren Rundgang in Kelly’s Saloon, einem vor 1998  gebauten False Front Building, wie es vor der Jahrhundertwende üblich war.
Ich glaube, es war einfach zu spät für diesen Bericht  :zwinker: :nixwieweg:

Nichtsdesto Trotz habe ich Deine Ausführungen und die tollen Fotos wieder sehr genossen...
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 12.12.2008, 09:04 Uhr
Um 2005  waren die Vorkommen ausgebeutet und Garnets Bevölkerung schrumpfte auf ca. 150 unverzagte Seelen.
Donnerwetter, ich hätte nicht gedacht, daß es tatsächlich so lange wirtschaftlich war  :wink: :lol:

Wir begannen unseren Rundgang in Kelly’s Saloon, einem vor 1998  gebauten False Front Building, wie es vor der Jahrhundertwende üblich war.
Ich glaube, es war einfach zu spät für diesen Bericht  :zwinker: :nixwieweg:

Das müssen Geister gewesen sein ...  8)

Selbst nach 2 x lesen habe ich das nicht gemerkt.  :oops:

Wird gleich korrigiert.

Danke und viele Grüße, Petra
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Kauschthaus am 17.12.2008, 22:39 Uhr
Endspurt!   8)

… Fortsetzung

24.8.

Canyon Ferry Lake

Nach einer ungewohnt warmen Nacht frühstückten wir in aller Ruhe und sahen uns etwas auf dem Gelände von Campground und Marina um. Außer Plumpsklos und Wasserpumpen, die über das Gelände verteilt waren, gab es beim Hauptgebäude auch Waschräume und eine kleine Laundry. Für die Dusche konnte man sich für einen Dollar einen Schlüssel holen. Das war okay, da ein Zeltplatz nur 15 $  (bzw. 16 $ näher am Wasser) kostete.

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Die Kinder streiften durchs Gelände und gingen an den “Strand”, der aus einer schmalen kleinen Sand/Kiesbucht bestand. Dann wurde es Zeit für unseren Umzug zu einem schöneren Stellplatz. Wir schmissen Schlafsäcke, Matten etc. einfach ins Auto, zogen die Zeltnägel aus dem Boden und rafften unser Zelt mit den drei Stangen wie eine Ziehharmonika zusammen, so dass wir es tragen konnten.
Ich glaube, wir waren eine lustige Prozession. Links und rechts vom Zelt gingen Lothar und ich und hielten die 3 Stangen zusammen, vorne und hinten gingen Julian und Annika und hielten die überhängenden Zeltbahnen hoch, damit sie nicht am Boden schleiften.
Auf diese Weise trugen wir das Zelt wie ein Segel und der Wind merkte das natürlich sofort und blies uns kräftig den Marsch. Obwohl der Fußweg höchstens 3 Minuten dauerte, hielten wir unterwegs noch einmal an und änderten die Segel … ähm Zeltstellung. Mit den Stangen ins Längsrichtung ging es viel besser und der Wind gab auf.

Der Umzug hatte sich jedoch gelohnt, wir hatten nun einen wirklich schönen Blick aufs Geschehen am Wasser.
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Die Kinder genossen den “Ruhetag” und wollten natürlich nicht nur ins sondern auch auf das Wasser. Das erwies sich am Wochenende als schwierig, und deshalb reduzierte sich die geplante mehrstündige Motorbootfahrt auf zwei einstündige Fahrten mit dem Tretboot. Das war auch nett und die Kinder waren zufrieden.

Ansonsten verbrachten wir den Tag mit lesen, spazieren gehen und waschen sowie “schon mal alles zusammen packen, was man nicht mehr braucht”.

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Der Abend stand heute im Zeichen des Resteverbrauchs. Wir grillten die am Vorabend übrig gebliebenen Putenspieße, machten ein großzügiges Lagerfeuer mit unseren noch recht üppigen Holzvorräten und ließen die zwei Gaslaternen auf Höchstleistung im Dauerbetrieb brennen, was zwar für ein angenehmes Leselicht sorgte aber auch viele Insekten anzog.


25.8.

Canyon Ferry Lake - Lewis & Clark Caverns State Park - Livingstone

Am nächsten Morgen waren wir nach dem “Ruhetag” wieder voller Tatendrang. Mit anderen Worten, uns wäre es langweilig geworden, noch einen Tag hier zu verbringen.

Den Vormittag verbrachten wir mit dem Abbau des Zeltes und dem Sortieren, Säubern und Packen der Campingausrüstung, da wir die letzten beiden Nächte nicht mehr zelten wollten. Außerdem erschien es mir ratsam, die Packaktion für den Rückflug in homöopathischen Dosen vorzunehmen und nicht alles auf einmal.

Gegen 11 Uhr waren wir fertig und begaben uns auf die I-15 Richtung Süden. Wir wollten erst einen Abstecher nach Elkhorn machen und dann zu den Lewis & Clark Caverns fahren, die sich etwas südlich der I-90 zwischen Whitehall und Three Forks in den Tobacco Root Mountains befinden.

Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es zeitlich nicht passen würde. Da wir schon gefühlte 20 Mining Towns besucht hatten, aber noch keine Höhlen, strichen wir Elkhorn. Wir bogen auf den Hw. 69 ab und kamen bald auf die I-90 und die Abfahrt zu dem Lewis & Clark Caverns State Park.
Die Besichtigungstour der Tropfsteinhöhlen hatten uns unsere kanadischen Zeltnachbarn in Ennis empfohlen und da es sowieso auf dem Weg nach Billings lag, wollten wir der Empfehlung gerne folgen. Schon der Weg von der I-90 zum State Park war vielversprechend, hier sah man die Löcher in den Felsen schon von weitem.

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Die Kinder hatten allerdings gar keine Lust. Sie fanden weitere Besichtigungen völlig überflüssig und taten das auf der einige Meilen langen Bergstraße zwischen Eingang und Visitor Center in regelmäßigen Abständen kund. Höhle anschauen, wie langweilig! Was den Eltern aber auch immer in den Kopf kommt, wie blöd!

Wir ignorierten das allerdings, da wir unsere Pappenheimer kannten. Oben am Ende der Straße war ein großer Parkplatz. Visitor Center und eine kleine Wirtschaft waren geschlossen, aber der Ticketschalter war auf und wir kamen gerade noch rechtzeitig für die letzte Führung des Tages.

Ein ca. 15-20 min langer Fußweg führte uns zum Eingang der Höhlen, wo die Führung begann. Unterwegs hatten wir eine schöne Aussicht auf die Umgebung.

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Schon den Weg fanden die Kinder nicht mehr ganz so blöd. Sie liefen eifrig zu und hielten Ausschau nach Schlangen, von denen es hier einige geben sollte, von denen wir aber zu meiner insgeheimen Erleichterung nichts sahen.  

Oben am Eingang trafen wir auf unseren Guide, der uns dann ca. eine Stunde durch das Höhlensystem führte. Spätestens als wir alle auf dem Hosenboden durch einen kleinen niedrigen Gang rutschen mussten, vergaßen die Kinder ihre Vorbehalte gegen die Tour völlig und waren schwer begeistert.

Ohne Stativ, nur so aus der Hand mit schwachem oder gar keinem Blitz fotografiert, sind die Bilder nicht sehr gelungen, aber man bekommt doch einen Eindruck der Kalksteinformationen und Tropfsteingebilde.

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Obwohl die Höhlen nach Lewis & Clark benannt wurden, haben sie nichts von ihnen gewusst. Sie folgten 1805/06 dem Jefferson River unterhalb der Berge und hatten keine Ahnung, dass sich diese Höhlen quasi über ihnen befanden.
Erst in den 1890 Jahren entdeckten Farmer dieses unterirdische Labyrinth und erforschten es im Laufe der Zeit.

Auch die Führung selbst fanden wir sehr gelungen. Unser Guide war nett, kompetent und hatte viele kurzweilige Stories und Jokes auf Lager.

Anschließend fuhren wir wieder auf die I-90 Richung Osten. Wir wollten ein gutes Stück Richtung Billings fahren und irgendwo unterwegs ein Motel suchen.

Wir landeten dann etwas östlich von Bozeman in Livingstone in einem Rodeway Inn. Nicht idyllisch, aber zentral gelegen und nur zum Übernachten prima.
Abendessen gab es nebenan in einem Restaurant namens Clarks Crossing, wo es super nettes Personal und gute Hausmannskost gab. Mein Turkey mit Mashed Potatoes und Gravy war jedenfalls lecker und die anderen klagten auch nicht über ihr Essen.

Der Abend endete dieses Mal nicht mit Lagerfeuer und Grillen sondern im Motelzimmer mit Lesen und TV schauen.

Fortsetzung folgt …
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: Canyoncrawler am 18.12.2008, 06:13 Uhr
Hallo Petra,

schöne Eindrücke von den Ghosttowns und der Höhle in Montana.

Sehr informativ geschrieben. Schade dass die Reise bald zu Ende geht.  :(
Titel: Re: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana
Beitrag von: wuender am 20.12.2008, 08:34 Uhr
Diese Höhlen kannte ich noch gar nicht - die sehen ja richtig interessant aus. Dass Eure Kinder begeister waren, kann ich anhand der Bilder und der Beschreibung gut nachvollziehen. Die Bilder finde ich übrigens gar nicht mal so schlecht. Ich bekomme üblicherweise pro Höhlentour tonnenweise Ausschuss und maximal ein bis zwei halbwegs gescheite Fotos hin :D

Schöne Grüße,
Dirk