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Autor Thema: Canyons, Geysire und Ghosttowns - mit Kindern und Zelt von LV bis Montana  (Gelesen 26453 mal)

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Kauschthaus

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@Matze und Kate: der Ponderosa CG ist wirklich empfehlenswert. Er liegt auch klasse, man hat es nie weit irgendwohin in Cody.


wir waren am genau gleichen Abend in Cody und übernachteten auch auf dem Ponderosa Campground!

Vielleicht sind wir uns ja unwissentlich über den Weg gelaufen...

 :shock: Ist ja witzig! Schade, aber das nächste Mal tragen wir uns alle in den Kalender ein. :platsch:  :lol:

Gleich geht's weiter.

Viele Grüße, Petra

Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Kauschthaus

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Fortsetzung

15.8.

Cody

Den heutigen Tag wollten wir in Cody verbringen und deshalb hatten wir es am Morgen nicht eilig. Es hatte sich einigermaßen ausgeregnet, aber Zelt und Picknickbank waren natürlich klatschnass.

Auch im Vorzelt hatte das Wetter seine Spuren hinterlassen.



Da das Wetter insgesamt wieder ganz gut aussah, überließen wir der Sonne die Trockenarbeit und fuhren zum Eingang, wo sich die Wasch- und Duschräume sowie die Laundry befanden. Wir zelteten ziemlich abseits und ich hatte keine Lust, meine Wäscheberge 10 Minuten über den Zeltplatz zu tragen.



Nach dem Frühstück veranstalteten wir eine recht gründliche Aufräum- und Gepäcksortieraktion und überlegten uns eine erste grobe Zeiteinteilung des Tages, wobei wir keine Ahnung hatten, ob das alles so klappte, wie wir uns das vorstellten.

Habt ihr übrigens eure Schwimmwesten parat? Heute braucht ihr sie nämlich. Weniger weil nach dem Regen der letzten Nacht alles überschwemmt war, sondern weil ich leichtsinnigerweise den Kindern schon in Jackson versprochen hatte, dass wir auch mal eine Rafting Tour machen würden. Am Snake River ist uns leider die Zeit ausgegangen, aber hier in Cody auf dem Shoshone River konnte man ebenfalls raften und deshalb war ich eindeutig in der Pflicht, mein Versprechen einzulösen.

An der Zeltplatz Rezeption bekam ich Prospekt und Empfehlung für einen Anbieter und da wir keine Ahnung hatten, wie ausgebucht solche Touren sind, fuhren wir gleich hin. Das Büro befindet sich neben einem Walmart, und so verbanden wir das Angenehme mit dem Nützlichen. Wir buchten eine Rafting Tour für 13 Uhr und gingen anschließend einkaufen.

Die Zeit reichte dann gerade noch, um noch mal zum Zelt zurückzufahren und sich umzuziehen. Das Wetter war mittlerweile richtig schön und wir rüsteten uns mit Hosen aus, die schnell wieder trocken werden.

Das hätten wir aber gar nicht gebracht, denn es gab Regenhosen und Jacken bei Bedarf. Und außerdem Schwimmwesten, die zwar der Sicherheit sehr dienlich sind, aber die Bewegungsfreiheit doch leicht einschränken. Auf alle Fälle sah es lustig aus, als jeder samt festgezurrter Weste in den Bus stieg, der uns innerhalb von höchstens 10 Minuten zum Beginn der Tour brachte.





Die Aufteilung in drei verschiedene Boote brachte uns in ein Schlauchboot, in dem es einige Kinder und Teenies gab, so dass fast jede/r der Erwachsenen auch ein Paddel übernehmen musste. Also setzten Lothar und ich uns jeweils auf den Rand unserer Sitzreihe, zwischen uns die Kinder und vor uns die Wasserfälle … nein, das nun nicht, in den beiden Reihen vor uns saßen sehr nette Spanier oder spanisch sprechende Amerikaner und vier davon waren ebenfalls mit Paddel bewaffnet. Hinter uns saß unser Rafting Guide, der die Steuerung des Ganzen übernehmen sollte.
Es konnte also losgehen …





Die Strudel waren klasse, und unser Guide schien sich die größte Mühe zu geben, genau zum richtigen Zeitpunkt im dicksten Strudel das Boot quer zu legen, damit wir auch ordentlich Wasser abbekamen.

Wir hatten jedenfalls Spaß, auch wenn es durchaus etwas mehr Strudel hätten sein können. Wer richtig heftiges Wildwasser Rafting erwartet, ist hier sicher am falschen Ort, denn zumindest am Anfang der Tour war es etwas lahm.

Nach einer guten Stunde kamen wir unterhalb einer Brücke an unserem Endpunkt an und mussten aussteigen. Der Bus samt Anhänger wartete schon und Menschen und Boote wurden wieder zur Station zurückgefahren.

Trotz Regensachen hatten wir den einen oder anderen Schwall Wasser abbekommen, so dass wir erst mal zum Zeltplatz fuhren, um uns trockenzulegen. Dann fuhren wir gegen 16.30 Uhr schnell ins Buffalo Bill Historical Center, da wir uns dort noch die verschiedenen Ausstellungen ansehen wollten.
Da der Ponderosa Campground aber kaum 1 km entfernt ist, war das aber alles kein Problem.

Der Eintritt für das Museum hätte auch für den nächsten Tag noch gegolten, aber uns reichten die knapp 2,5 Stunden aus.

Zuerst gingen wir zur Buffalo Bill Ausstellung, das ist ja klar. Es gibt einige Exponate von ihm und Fotos und Plakate seiner Shows, aber viel mehr noch vom zeitlichen Umfeld, also vom Leben im Westen, Ausrüstungen, Kleidung, Pony Express und vieles mehr.



Interessanter fanden wir das Plains Indian Museum, das einen guten Einblick in das Leben der Plains Indianer bot.





Das Firearms Museum durchwanderten wir auch noch, aber das ging relativ schnell. Es gab ein paar sehenswerte Exponate und außerdem Szenen von Jagdwaffen und -ausrüstung sowie einer Waffenschmiede und -fabrik. Ein Großteil der vielen Waffen jedoch waren irgendwelche Rifles und sonstige Gewehre, die zu hunderten in Vitrinen hingen und sich allenfalls auf den zweiten Blick voneinander unterschieden.

Gegen 18 Uhr hatten wir dann auch genug und beschlossen, auf die Suche nach einem China Buffet zu gehen. In der Nähe vom Walmart hatten wir ein Schild gesehen, und nun fahndeten wir nach dem zugehörigen Restaurant. Es stellte sich dann bei Nachfrage an einer nahe gelegenen Tankstelle heraus, dass es das Buffet gar nicht mehr gab, aber wir bekamen die Wegbeschreibung zu einem normalen China Restaurant. Das allerdings war ein ziemlicher Reinfall. Vor allem Julian hatte Pech, denn sein Sweat Sour Chicken, das er normalerweise liebt, bestand aus fettig und ganz dick panierten Hühnchenstreifen, die mit einer künstlich schmeckenden grell roten Sauce garniert waren. Das war einfach nur Fraß und somit blieb ihm die elterliche Litanei “… bestellt, also isst Du es auch …” vollständig erspart, nachdem ich davon probiert hatte. Annika aß ihren Reis mit ein bisschen Sauce, ich hatte einigermaßen akzeptables Huhn Szechuan Art, das ich redlich mit Julian teilte. Lothar aß irgendwas mit Shrimps, die sich heimtückischerweise später noch mal meldeten.

Wir parkten wieder in der Nähe vom Irma Hotel und bummelten bei deutlich besserem Wetter als am Vorabend durch den Ort. Dann legten wir schnell noch einen kurzen Zwischenaufenthalt am Campground ein, der den Shrimps gewidmet war. Aber danach ging es Lothar gleich wieder richtig gut und wir setzten unseren Abendspaziergang fort.

Auf unserem gestrigen Bummel durch Cody war uns eine Kneipe aufgefallen, die uns außerordentlich gut gefallen hatte. Gestern waren die Gäste noch vor dem Regen geflüchtet, aber heute konnte man wunderbar draußen sitzen. Und wir hatten Glück, zumindest bis 21 Uhr durften auch die Kinder draußen dabei sein.

Wir tranken jeder zwei Budweiser vom Faß und die Kinder bekamen Cola. Die Atmosphäre in dieser Biker/Rodeo Kneipe fanden wir einfach nur schön.





Der Mond half kräftig, eine wunderbare Stimmung zu erzeugen, aber leider hatten wir kein Stativ dabei und deshalb sind die Fotos nicht sehr scharf geworden.



Gegen 21 Uhr gingen wir wieder zum Ponderosa CG und freuten uns auf eine trockene Nacht und den Yellowstone am nächsten Tag.

Fortsetzung folgt …
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knutshome

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Hallo Petra,

auch ich habe es endlich geschafft aufzuschließen.

Hatten es ja gestern noch vom krank werden. :-)
Und schon heute habe ich den Arztbesuch nicht unbeschadet überstanden. Allerdings hat es mich schon einige Zeit gekostet deinen tollen Bericht zu lesen, da es mir immer noch vor den Augen ein wenig schwimmt und schaukelt, obwohl der Arztbesuch schon gute 5 Std her ist.
Hoffe morgen geht es wieder ohne Schaukeln ;-)

Freue mich auf jeden Fall auf die Weiterfahrt und noch mehr tollen Bildern.

Viele Grüsse
Carmen

wuender

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Prima zu sehen, was man in Cody unternehmen kann, wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt. Naja, dass wir nur einen Abend dort hatten, hat uns wohl auch vor unangenehmen Begegnungen mit den Shrimps eines gewissen China-Lokas gerettet  :wink: :D

Morgen geht es nach Yellowstone? Da freue ich mich schon riesig drauf!

Schöne Grüße,
Dirk

americanhero

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also so eine Rafting Tour koennte mir auch gefallen, auch wenn es nicht ganz so wild war  :wink: Wieviel hat das denn gekostet?
Jetzt freu ich mich aber erts einmal auf dem Yellowstone, mal schauen, was ihr da so erlebt habt


Greetz,


Yvonne

Kauschthaus

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Fortsetzung

16.8.

Cody - Canyon Village, Yellowstone NP

Den Morgen verbrachten wir wie üblich mit Frühstück und dem Abbau unseres Lagers. Das Wetter hatte sich wohl endgültig auf schön eingependelt und wir freuten uns auf die Fahrt in den Yellowstone. Damit wir nicht die gleiche Strecke noch mal fahren müssen, wollten wir den Park über den Chief Joseph Highway und Cooke City ansteuern.

Wir hielten noch an einem Outdoor Store, um Gaskartuschen zu besorgen, und fuhren dann ca. 20 Meilen auf dem Highway 120 nach Norden, um dann auf den Chief Joseph Scenic Highway Highway 296 nach Westen abzubieten. Dieser Highway hatte den Beinamen “scenic” auf jeden Fall verdient, denn er führte uns durch eine sehr schöne Landschaft.







In Cooke City machten wir einen längeren Stopp. Die Kinder meldeten Hunger an und bekamen Pommes im örtlichen Saloon. Ich nenne das mal so, aber es war eine Mischung aus Restaurant und Kneipe mit einem riesigen Bar- und Billardbereich nebenan. Wir wunderten uns etwas, warum hier Kinder erlaubt sind, aber waren natürlich froh darum, dass hier einige Familien zu Mittag aßen. Die Erklärung, oder besser gesagt eine mögliche Erklärung dafür bekam ich kurze Zeit später, als ich die Restrooms aufsuchte. Im Vorraum stand eine junge Frau, die sich die Wartezeit mit dem Betrachten eines gerahmten Drucks an der Wand vertrieb. Neugierig schaute ich auch darauf und war ganz erstaunt, eine Reihe von satirischen Zeichnungen und Texten zu sehen, die ich im normalerweise sehr prüden Amerika auf keinen Fall erwartet hätte. Das sagte ich auch zu der Frau, die aber nur lachte und meinte “Oh, that’s Montana, it‘s the borderline of America”. Da sie aus Montana stammte, musste sie das ja beurteilen können und fortan wurde das Wort “borderline” zu einem geflügelten Wort bei uns, wenn wir uns mal wieder über irgendwas wunderten.  :wink:


Cooke City

Im General Store gab es anschließend noch ein Eis und dann wurde es Zeit weiterzufahren.



Wir passieren den Nordosteingang zum Yellowstone und dachten, dass es schon eine Leistung sei, bereits drei verschiedene Ein-/Ausgänge genutzt zu haben, aber noch kaum im Park gewesen zu sein.

Auf unserem Weg durch das Lamar Valley begegneten wir auch gleich den ersten Büffelherden, und noch waren wir in dem Stadium der Ekstase, wo man dafür auch anhält. Noch interessanter war allerdings ein wenig später ein Koyote, denn wir hatten bisher noch nie einen zu Gesicht bekommen. Der arme Kerl wollte nur über die Straße und war so irritiert über die vielen Zuschauer, dass er erst mal hin und her lief, bevor er sich das traute.





Gegen 19 Uhr erreichten wir das Canyon Village und bezogen die vorgebuchte Cabin. Diese war einfach aber sehr ordentlich eingerichtet, und am meisten freuten wir uns über die Heizung. Da wir noch Fleisch in der Kühlbox hatten, das unbedingt verbraucht werden musste, machten wir vor der Cabin Tür ein improvisiertes Picknick aus unseren Vorräten.



Etwas später gesellte sich unsere Hüttennachbarin dazu und aus dem anfänglichen kurzen Small Talk wurde ein langes Gespräch. Sie kam aus Shanghai und ein Gespräch über China, Deutschland und Amerika dauert halt …  :wink:

Fortsetzung folgt …
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Kauschthaus

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Naja, dass wir nur einen Abend dort hatten, hat uns wohl auch vor unangenehmen Begegnungen mit den Shrimps eines gewissen China-Lokas gerettet  :wink: :D

Ja, seid froh. Das war allerdings das erste Mal, dass wir bei einem Chinesen so reingefallen sind. Normalerweise ist das Essen sehr gut.

also so eine Rafting Tour koennte mir auch gefallen, auch wenn es nicht ganz so wild war  :wink: Wieviel hat das denn gekostet?

So aus dem Gedächtnis glaube ich irgendwas um 30 $ für Erwachsene. Reine Raftingzeit der 2 Stunden Tour war so etwa 1 1/4 Stunden.

Grüße, Petra


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User1211

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Hurra, der Yellowstone!! Eine Reise durch meinen Lieblingspark. Da komme ich doch grand mal mit.
Gruß
Thorsten


Doreen & Andreas

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Newsflash:
Deutsche Reisegruppe im Yellowstone N.P. verschollen +++ Offiziellen Meldungen zufolge haben sich die Reiseführer bei einem chinesischen Abendessen den Magen verdorben und anschließend ihre Mitfahrer hemmungslos allein in Wyoming ausgesetzt +++ Seit Tagen keine Spur, bislang auch keine Offizielle Stellungnahme der Reiseleitung

 :heulend:
Viele Grüße,
Andreas
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man-of-aran

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Newsflash:
Deutsche Reisegruppe im Yellowstone N.P. verschollen +++ Offiziellen Meldungen zufolge haben sich die Reiseführer bei einem chinesischen Abendessen den Magen verdorben und anschließend ihre Mitfahrer hemmungslos allein in Wyoming ausgesetzt +++ Seit Tagen keine Spur, bislang auch keine Offizielle Stellungnahme der Reiseleitung

 :lachroll: :lachroll:
und täglich träume ich vom Juli 2008...

Heiner

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Hi!

Etwas später gesellte sich unsere Hüttennachbarin dazu und aus dem anfänglichen kurzen Small Talk wurde ein langes Gespräch. Sie kam aus Shanghai und ein Gespräch über China, Deutschland und Amerika dauert halt …  :wink:

Ja wie soll sie denn weiterschreiben, wenn sie sich noch immer im Gespräch ist :wink:

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Kauschthaus

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Ich muss mich wohl schon wieder entschuldigen. Mir fehlt leider gerade Zeit, vor allem wegen der Fotoshow für Rodgau, die zeitaufwendiger als geplant ist.
Und als ob das nicht reicht, hat vor einigen Tagen die externe Festplatte einen Abflug gemacht (wörtlich zu verstehen) und weigert sich seitdem, ihre Daten wieder rauszurücken. Glücklicherweise droht kein Verlust, aber ich muss sie wieder zusammensammeln und über 3000 Fotos neu sichten und sortieren.  :roll: Ich hasse Murphy!  :koch:

Viele Grüße, Petra



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Doreen & Andreas

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Ich muss mich wohl schon wieder entschuldigen. Mir fehlt leider gerade Zeit, vor allem wegen der Fotoshow für Rodgau, die zeitaufwendiger als geplant ist.
Kann ich nachvollziehen, Petra. Ich sitze auch seit Wochen an meinem Filmchen für Rodgau, obwohl der nur 15 Minuten Länge haben wird. Gestern Nacht hatte ich den Schnitt endlich soweit, jetzt müssen nur noch die Kommentare gesprochen werden.
Man muß halt Prioritäten setzen und daher gedulde ich mich auch gern noch mit der Weiterfahrt... will schließlich auch Deinen Beitrag in Rodgau nicht missen  :wink: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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Kauschthaus

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Ich möchte mich für die längere Unterbrechung entschuldigen. Aber jetzt geht es zügig weiter, versprochen. :engel2:

... Fortsetzung

17.8.

Grand Canyon of the Yellowstone - Mud Volcano - Old Faithful

Die Nachttemperatur in der Cabin war so kalt, dass wir gegen 5 Uhr erst mal die Heizung anwarfen, damit wir weiter schlafen konnten. Zwei Stunden später war es angenehm warm und wir genossen den Luxus eines eigenen Bads. Wobei sich der Luxus rein auf die Tatsache beschränkte, dass wir überhaupt ein eigenes Bad hatten. Dieses war zwar absolut sauber und prima, aber auf das Notwendige beschränkt und nicht etwa mit Marmor und Whirlpool ausgestattet. Frühstück gab’s im Zimmer aus unseren Vorräten und dann machten wir uns auch gleich abmarschbereit und fuhren zum Grand Canyon of the Yellowstone. Wir parkten am Upper Falls Viewpoint und liefen den Rim entlang zu den Lower Falls.



Ein Stück hinter den Lower Falls kann man auf dem Uncle Tom’s Trail etwa dreiviertel des Canyons runter laufen und hat dort einen tollen Ausblick auf die Fälle. Wobei laufen irgendwie falsch klingt, denn es sind über 300 Treppenstufen auf dem Weg. Und natürlich gab es auch hier die üblichen Warnschilder, bei welchen gesundheitlichen Einschränkungen man diesen extrem beschwerlichen Weg besser nicht auf sich nimmt. Uns beeindruckte das aber wenig, denn den Ausblick wollten wir uns nicht entgehen lassen.



Nachdem wir diese Stufen auch alle wieder raufgestiegen waren, ging es weiter am Rim entlang zum Artist Point. Unterwegs boten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Canyon.





Wir liefen den gleichen Weg wieder zurück zum Auto, was ohne Abstecher, Treppenmarathon und Fotos nur etwa 15 Minuten dauerte.

Wir folgten der Parkstraße Richtung Fishing Bridge und freuten uns über das Schauspiel einiger Bisons, die sich extra für uns am Wegesrand wälzten.



Ein paar Meilen später erreichten wir unser nächstes Ziel, die Mud Volcano Area.
 
Mein Chemieunterricht liegt zwar schon ein paar Jahrzehnte zurück, aber zumindest weiß ich noch, dass man sich von vielen Säuren besser fernhält, wenn man nicht den Verlust irgendwelcher Körperteile riskieren will. Nun ja, und dass Schwefelwasserstoff den Wohlgeruch von faulen Eiern hat, wurde uns im Verlauf des Mud Volcano Trails auch wieder schlagartig in Erinnerung gerufen.
Annika konnte das von uns allen am wenigsten vertragen und lief abwechselnd mit der Hand vor der Nase oder gar nicht, je nachdem wie die Schwaden im Wind wehten.






Dragons Mouth Spring

Die Geräuschkulisse am Dragons Mouth Spring hat uns besonders beeindruckt. Es rumpelt und grollt laut hinter dem Felsenloch und wir fragten uns, ob da wohl jemand Lautsprecher versteckt hat.


Mud Volcano


Mud Caldron

Der Sour Lake machte seinem Namen alle Ehre und wenn er nicht zufällig im Yellowstone zu Hause wäre, wäre er wohl eher ein Fall für die Sondermülldeponie.


Sour Lake

Als nächstes stand ein Abstecher zur Grant Village Lodge auf dem Programm, da wir mit jemandem Kontakt aufnehmen wollten, der dort wohnte. Leider funktionieren im Yellowstone keine Handys, zumindest nicht unsere deutschen, so dass wir auf prähistorische Technik zurückgriffen und eine handschriftliche Nachricht am Frontdesk hinterließen.

Wir waren etwas unschlüssig, was wir nun noch unternehmen sollten, zumal die Wege im Yellowstone ja nicht gerade kurz sind. Aber da wir sowieso meilenweit von unserer Lodge entfernt waren, kam es auf etwas mehr Fahrt auch nicht mehr an. Also fuhren wir noch zum Old Faithful Inn.
Der nächste Ausbruch ließ auch nicht lange auf sich warten und außer uns gab es noch den ein oder anderen Zuschauer.


Old Faithful Ausbruch


Zuschauer Old Faithful

Dann wurde es Zeit, den langen Heimweg anzutreten. Am Fishing Bridge Visitor Center warteten wir noch eine Weile für den Fall, dass unsere Nachricht über unseren Aufenthaltsstopp rechtzeitig angekommen war, aber das war sie wohl nicht. Gegen 20 Uhr fuhren wir dann ganz vorsichtig weiter, denn diese Abendzeit scheint für viele Tiere ein Signal zu sein, lieber die Straße als den eigenen Trampelpfad zu wählen.

Aber wir erreichten ganz ohne Wildunfall unsere Cabin, gönnten uns noch ein Abendvesper aus unseren Vorräten und gingen auch bald schlafen.

Fortsetzung folgt …
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Elmar

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Hallo Petra

Ich springe jetzt noch ganz leise in Euren roof pack. Als Hardcorecamper macht mir das bißchen Wasser nichts aus. Warum ich den Reisebericht erst jetzt entdeckt habe? Keine Ahnung :oops:
Ich freue mich auf die weitere Reise :grins:
Gruß Elmar

eausmuc on tour

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