Fortsetzung14.8. Grand Teton NP - CodyDie Nacht war erstaunlicherweise nicht gar so kalt gewesen, scheinbar hatte sich das Wetter noch mal an den Sommer erinnert. Nach den gestrigen kulinarischen Genüssen fiel das Frühstück eher schmal aus. Cornflakes mit Milch für die Kinder und Obst- und Gemüsereste für alle.
Anschließend packten wir unseren Krempel wieder zusammen und waren gegen 9 Uhr abfahrtbereit. Der direkte Weg in den Yellowstone hätte uns zwar innerhalb kürzester Zeit auf den Hw. 89 Richtung Norden gebracht, aber das Wetter war so schön, dass wir auf einen Fotostopp bei den “Barns” nicht verzichten wollten. Und auch nicht auf einen Bummel durch Jackson. Und nicht auf den Signal Mountain ... also alles genügend Gründe für einen Umweg.
Deshalb fuhren wir an der Junction Colter Bay und Hw. 89 zunächst wieder nach Süden und dann auf die Teton Park Road. Bestärkt wurden wir durch ein großes Schild am Highway Richtung Norden, das Straßenbauarbeiten und Verzögerungen bis zu einer Stunde voraussagte.
Zum Signal Mountain führt die Signal Mountain Road, die sich mehr oder weniger kurvenreich in die Höhe schraubt. Ich weiß zwar nicht mehr, wer alles lt. Schild die Straße nicht befahren durfte, aber wirklich kapiert habe ich diese Verbote bis heute nicht. Wobei das natürlich anders aussehen mag, wenn man wirklich einen Trailer hinter sich her zieht.
Oben angekommen parkten wir und gingen den kurzen Weg zum Aussichtspunkt hoch. Entgegen meiner Hoffnung sieht man von hier aber nicht auf die Teton Range sondern in die entgegengesetzte Richtung, die aber auch sehr fotogen ist.
Blick vom Signal Mountain ViewpointWir fuhren die Teton Park Road weiter zum Südausgang des Parks an der Moose Entrance Station und gelangten bald wieder auf den Hw. 89. Die Dame von der Tourist Information in Jackson hatte uns auf einem groben DIN A4 Plan der Gegend eingezeichnet, wo die (als Foto Location) berühmten Scheunen zu finden sind.
Wir fuhren wenige Meilen auf dem Highway nach Norden und bogen dann nach Osten auf die Antelope Flats Road ab. Und da es ab dort kaum andere Straßen gab, war auch die Abzweigung zur Mormon Row noch nicht mal von uns zu verfehlen. Das lag auch daran, dass wir nicht die einzigen waren, die hier fotografieren wollten. Ein paar Autos standen bereits herum und ein freundlicher Mensch wies uns darauf hin, dass der Zaun, der die Büffel von der Straße trennte, kaputt sei und überdies ein Kalb dabei sei, dem wir besser nicht zu nahe kommen sollten. Das hatten wir allerdings sowieso nicht vor, aber wir hielten auf alle Fälle einen respektvollen Abstand ein, schließlich waren das unsere ersten Büffel, denen wir begegneten.
Es gibt - so glaube ich zumindest - noch mehr solcher Barns, aber uns reichte das vorhandene Angebot völlig aus. Die nächste halbe Stunde schleppten wir das Stativ umher und auch die Kinder wurden aktiv und fanden immer neue Blickwinkel. Genau genommen waren die Scheunen und kleinen Häuschen eine Art Ghosttown, denn sie wurden nicht benutzt und nicht bewohnt.
Wir bereuten den Umweg überhaupt nicht und freuten uns an der schönen Umgebung.
Irgendwann mussten wir uns aber doch losreißen und weiter fahren. Wir folgten der “unpaved” Mormon Road nach Süden, bis wir über eine besser ausgebaute Straße wieder auf festen Boden kamen. Und hier hatten wir unsere erste Büffelbegegnung ganz ohne kaputten Zaun.
Wir fuhren weiter nach Jackson, da uns der Ort gut gefallen hatte und wir noch etwas davon sehen wollten.
In die Million Dollar Bar durften wir leider mit den Kindern nicht rein. Da ich den usa-reise.de Bildschirmschoner nutze, kannte meine pferdebegeisterte Tochter das Foto von der Bar mit den Sätteln natürlich und war ziemlich enttäuscht, dass sie nicht mal probesitzen durfte. Da gleich am Eingang ein Aufpasser stand, der bei Bedarf Ausweise kontrollierte, versuchten wir das auch gar nicht.
Wir gingen stattdessen nebenan in den Cadillac Grill zum Lunch und schlenderten anschließend ein wenig durch den Ort.
Dann wurde es Zeit loszufahren. Da ich dem Wetter im Yellowstone keineswegs traute, hatte ich bereits Anfang des Jahres in drei verschiedenen Lodges für jeweils 2 Nächte Cabins vorgebucht. Das war zwar ein Flickwerk, da schon im Februar die preiswerten Cabins knapp waren, war aber schließlich nur als Notlösung gedacht, falls es regnet oder nachts sehr kalt ist.
Wir hatten im Vorjahr im Jasper und Banff NP schlechte Erfahrung mit dem Zeltwetter gemacht und hatten dort nur die Wahl zwischen Zelten bei eiskaltem Regen, sehr teuren Zimmern (in Jasper 250 CAD) oder weit fahren.
Aus Erfahrung klug geworden hatte ich also im Yellowstone vorgebucht, allerdings erst ab dem 16.8. Somit blieben uns noch 2 Nächte, die wir in Cody verbringen wollten. Im Grand Teton wollten wir nicht bleiben, da die Wetterlage etwas unklar war. Wir rechneten jedenfalls nicht mit übermäßiger Sonne.
Wir nahmen also wieder den Hw. 89 nach Norden, durchquerten ein weiteres Mal den Grand Teton NP und fuhren am Abzweig zur Colter Bay vorbei zum Südeingang des Yellowstone. Die Baustelle erwies sich als nicht ganz so schlimm wie angekündigt, wir mussten nur ca. 10 Minuten an einer Ampel warten.
Irgendwo zwischen Südeingang und Grant VillageBeim Grant Village tankten wir und kauften Eis für die Kühlbox. Weiter ging es zur Lake Junction und nach dem Motto “links antäuschen und rechts vorbei” fuhren wir am Osteingang wieder aus dem Park heraus.
Der Yellowstone Lake war ein imposanter Anblick, und da wir auch noch auf die Tierwelt, die sich doch tatsächlich vor uns verstecken wollte, achten mussten, war die Fahrt recht kurzweilig.
Die Strecke Richtung Cody ist landschaftlich sehr schön, aber das Wetter wollte sie nicht so recht ins richtige Bild setzen, so dass wir kaum Fotos gemacht haben.
In Cody enterten wir erst einen MacDonalds und parkten dann in der Nähe vom Irma Hotel, da wir keinen richtigen Plan hatten, wo wir unterkommen wollten. Das Wetter war eklig, es war kalt, windig und regnerisch. Wir beschlossen, uns später darum zu kümmern und erst mal das Shooting vor dem Irma Hotel anzuschauen. Wir hatten schließlich lange keine Schießerei mehr erlebt. Erwartungsvoll stellten wir uns an den Rand des Geschehens und freuten uns auf eine ordentliche Knallerei und ein bisschen Handlung drumherum. Sogar ein paar Holzkulissen Buden waren aufgebaut. Wie üblich kam erst ein Ansager, der alles mögliche erzählte. Nur dieser hörte gar nicht mehr auf. Als er nach sage und schreibe 10 Minuten immer noch erzählte und kein Ende absehbar war, wurde es uns zu blöd und wir gingen wieder. Die Kinder verstanden eh kein Wort und begannen sich zu langweilen und uns ging es nicht viel anders, da wir die Pointen nicht kapierten.
Es begann leicht zu regnen und wir hatten keine große Lust auf Zelten. In seliger Unkenntnis der Übernachtungspreise in Cody fragten wir bei verschiedenen Motels nach Zimmern, aber 145 $ plus tax für ein einfaches Kettenmotel wie Super 8 erschienen uns zu heftig. Notgedrungen verlegten wir uns doch wieder auf die Zeltplatzsuche und konsultierten das AAA Campbook. Der Ponderosa CG am Ortsrand machte einen sehr guten Eindruck und für 25 $ bauten wir unser Zelt an einem abseits der Straße gelegenen, sehr schönen Platz in der Nähe des Flusses auf. Sogar drei Tipis standen in der Nähe und wir fühlten uns trotz des schlechten Wetters gut aufgehoben.
Anschließend wollten wir noch etwas in Cody bummeln, aber die meisten Shops hatten eh schon zu und außerdem begann es jetzt erst richtig zu regnen. Wir kehrten deshalb bald wieder um und krochen in die warmen und trockenen Schlafsäcke. Den Rest des Abends und einen guten Teil der Nacht prasselte der Regen auf unser Zelt, aber es war wenigstens nicht allzu kalt, so dass wir es gut aushielten.
Fortsetzung folgt …