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Autor Thema: "Cowboy Up" Denver - Black Hills - Yellowstone - Ranchurlaub Sommer 2010  (Gelesen 37712 mal)

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anana

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So, es geht weiter am Tag 14 (siehe oben)


Nachdem also die Pferde alle wieder da sind und wir unser Frühstück genossen haben, geht es bei bestem Wetter und knallblauem Himmel zu den Corrals.

Hier unsere Tochter am "Outhouse"



Die Pferde sind gesattelt und warten schon auf uns



Heute sind wir wieder ein bißchen flotter unterwegs und halten uns eher im flacheren Gebiet auf.
Pause machen wir heute im Pferdeparadies: das Gras wächst einem förmlich uns Maul:



Casper läßt es sich schmecken, der kleine Trommelbauch braucht Nachschub (und die Schminke a.k. Sonnenschutzcreme muss auch bald nachgelegt werden :D)



Cowgirls rule! (Mama, Wrangler(in) und Tochter)



Auf dem Rückweg treffen wir noch auf einen Teil der 63 Rinder. Man kann sie kaum sehen vor den dunklen Büschen und einer erschreckt das Pferd unserer Anführerin ein bißchen



Heute Mittag haben wir uns auf Wunsch einer jungen Dame und weil es wirlich heiß ist (um die 30 Grad) eine längere Pause und einen dementsprechend kürzeren Nachmittagsausritt gewünscht.

Nach dem Essen geht es also an den Pond, Tochter ganz optimistisch im Badeanzug.... :shock:



Hier gibt es ganz viele Schmetterlinge



und einige begehen mit oder ohne Absicht (wir konnten das nicht befriedigend klären) Selbstmord



Da es zum schwimmen eh zu kalt ist, rettet Töchterchen jetzt erst mal Schmetterlinge.

Nach dem Absatteln am Nachmittag gibt es erst einmal ein paar "Treats" für die Pferde



und dann bringen wir sie vors Tor auf die Weide. Sie kennen den Ablauf genau und fangen dort an zu grasen bzw. wälzen sich erst einmal genüßlich. Sie laufen nicht etwa schon los auf die Nachtweide, das macht man als Herdentier wohl nur gemeinsam  :wink:

Halfter ab und Tschüß






Casper ist immer als erster am Boden





Der Rest der Herde wartet auf die weite Weide



Das Wrangler Pferd muss noch etwas warten, erst wird den Gästen geholfen, dann hat es auch Feierabend



and off they go



Die 2 hier mußten erst noch überredet werden, doch in den Feierabend zu gehen, die wollten schon wieder zurück  :lol:


viele Grüße
anana

anana

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Und dann noch ein paar Impressionen von der 63 Ranch, Haupthaus oder Lodge

gemütliche Stühle



Billard Tisch



The Front Porch



Kamin und gemütliche Sitzecke  





ein paar seltsame Details und Jagdtrophäen gibt es auch, aber die Ranch ist ja auch schon ein paar Jährchen alt, früher fand man das wahrscheinlich cool, heute gehört es zum Lokalkolorit.
(Eine schöne Geschichte ist auch die von dem großen Grizzley Fell, daß in der Lodge hängt. Dazu liegt in den Cabins ein kleines Büchlein mit der Ranchgeschichte und eben auch der Geschichte, wie Vorfahren der jetzigen Betreiber diesen Bär erlegt haben - sehr spannend und halt noch aus der Zeit, wo die Bären nicht geschützt waren. Beeindruckend, wenn man die Geschichte dazu liest)






Hinter unserer Hütte tummelt sich heute mal wieder das lokale Wildlife



viele Grüße
anana

Anti

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Das Innenleben der Ranch scheint wirklich sehr gemütlich zu sein, allerdings auch ein wenig irritierend mit den Füßen (von Ziegen?) als Queue-Halter...

carovette

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@Angie: Kaum zurück und schon wieder Tickets in der Hand? Du bist wohl "Kettenreisende" (in Anlehnung ans Kettenrauchen).  :wink:

"Kettenreisende" - ein neues Wort ist erfunden :D
Dieses Jahr habe ich bereits 45 Tage nach der Rückkehr die Tickets in der Hand. Letztes Jahr habe ich dafür wenigstens rund 10 Wochen gebraucht :wink: :lol:



Yiehhaaaaa - das kann ich toppen - 38 Tage nach Rückkehr wieder gebucht - für nächstes Jahr..... Nochmal passiert mir das nicht, dass ich einen Haufen Geld bezahle  :roll: - wenns auch günstiger geht.... :D

Anana - ich bin begeistert von Eurem Ranchurlaub. Und die Lage ist ja einfach TOP - wennn ich mir mal das Foto mit der Morgenstimmung ansehe - oder die Bambis am Abend *träum*

Angie

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Yiehhaaaaa - das kann ich toppen - 38 Tage nach Rückkehr wieder gebucht - für nächstes Jahr..... Nochmal passiert mir das nicht, dass ich einen Haufen Geld bezahle  :roll: - wenns auch günstiger geht.... :D

Aha, noch eine Frühbucherin :abklatsch:


Der Ranchurlaub gefällt mir. Ich bin vor langer, langer Zeit mal geritten, aber nicht lange, dann fehlte es mir an der Gelegenheit. Wenn ich diesen Reisebericht so verfolge, kribbelt es schon ein wenig :wink:
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

anana

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Hallo alle miteinander,
wir reiten weiter (keine Sorge, es ist der vorletzte Reittag, wir werden also auch noch ein bißchen was anderes erleben, für die, denen es langsam langweilig wird auf dem Pferderücken  :wink:)


Tag 15, Freitag, 30.07.2010

Abenteuer Wasserfall - small town Livingston - In Deutschland geht man kegeln, in Livingston....


Den heutigen Tag habe ich in 3 Abschnitte aufgeteilt, wir beginnen mit dem "Abenteuer Wasserfall":

Unsere amerikanischen Mitreisenden werden heute Mittag leider abreisen, sie müssen am Montag wieder zur Arbeit in der Nähe von Chicago und brauchen die Tage für die Heimfahrt mit dem Auto.

Also reiten wir heute alle zusammen und unsere Gastgeber haben sich auch etwas ganz besonderes für uns aufgehoben. Es geht den Creek flußaufwärts zum Wasserfall.

Kurz nachdem wir die (unsichtbare) Grenze der Ranch überschritten oder überritten haben, warnt uns dieses Schild vor Bären und anderem in der Absaroka-Bearthoot Wilderness (toller Name, oder? Hört sich schon so klasse an...).



Unsere Rancher haben Reiterlaubnis hier und auch im umliegenden Gallatin National Forest. Ansonsten kommt aber glaube ich selten jemand vorbei, denn der schmale Pfad wird schnell immer dichter umwuchert und ein übers andere Mal müssen Äste erst abgesägt werden, bevor wir weiter können.





Richtig spannend wird es hier:
Rancher Jeff steigt ab und fängt an im eiskalten Wasser Felsbrocken neu zu arrangieren. Wir müssen hier durch und er sagt, daß man ja normalerweise dem Pferd vertraut, sich instinktiv einen sicheren Weg zu suchen. Allerdings sind hier einige tiefe Löcher und es ist schon vorgekommen, daß ein Pferd gestürzt ist und bei den "Steinchen" hier, kann ich darauf echt gerne verzichten.



Wir müssen nun alle ganz konzentriert genau den Weg nachreiten, denn Jeff uns vorreitet und unsere Pferde nicht den vermeintlich einfacheren Weg nehmen lassen. Wir finden es alle ganz schön spannend und so niedlich der Bach auf den Fotos aussieht, die Strömung war stark und es ist schon ein bißchen ehrfurchtgebietend, wenn Du auf Dein Pferd mit seinen 4 beschlagenen Hufen vertrauen musst bzw. dieses auf der Spur halten musst, denn das Pferd rutscht da auch ganz schön.



Aber - wir schaffen es natürlich  :D und noch ein Stück durch den Wald, immer berauf und wir kommen am Wasserfall an.
Laut Jeff sind sie seit dem letzten September nicht mehr hier lang geritten, was auch die mehrfachen Sägeaktionen erklärt. Toll, und wir sind dabei!







Da es hier tw. recht steil ist und es auch nicht wirklich was zu knabbern gibt, werden die Pferde erstmals bei einer unserer Touren entweder angebunden oder es bleibt jemand in der Nähe.



nach einer Pause steigen wir alle wieder auf, manche bekommen etwas Hilfe  :D







Auf dem Rückweg:



Casper und seiner Reiterin macht es Spaß zu bummeln und dann im Trab aufzuholen




Später geht es weiter...

viele Grüße
anana

anana

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Das Innenleben der Ranch scheint wirklich sehr gemütlich zu sein, allerdings auch ein wenig irritierend mit den Füßen (von Ziegen?) als Queue-Halter...

Genau so ist es, die ausgestopften Köpfe nimmt man ja schon so als gegeben hin, die Füße fand ich auch recht befremdlich, andererseits wurde so auch alles verwendet, gelle  :wink:?

Wir haben uns immer damit getröstet, daß das alles schon alt ist...
viele Grüße
anana

anana

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  Und die Lage ist ja einfach TOP - wennn ich mir mal das Foto mit der Morgenstimmung ansehe - oder die Bambis am Abend *träum*

Ja Caro, die Lage ist wirklich TOP. Ich hatte ja bei Buchung schon gehofft, daß es schön sein müßte, aber die Realität war wirklich über alle Zweifel erhaben. WUNDERSCHÖN und wirklich viele Tiere und alles so schön "leer".

Wir haben auf unserer Tour auch noch andere Ranches gesehen im Vorbeifahren, die ich im Zuge der Recherche auch angeschaut hatte (im Netz). Wenn Du dann merkst, daß Du die ja vom Highway aus sehen kannst (und also umgekehrt Du auch auf der Ranch die Straße und den Verkehr) - bäh - das ist es ja nicht, was man will.

Dann gibt es auch noch Unterschiede im Pflegezustand der Pferde, meine Reittrainerin war diesen Sommer auch mit Freunden auf einer Ranch, alles ganz schön, aber die Pferde waren überhaupt nicht gut in Schuß und das will man ja auch nicht.

Wir hatten also schon einen echten Volltreffer mit der 63 Ranch!
viele Grüße
anana

anana

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[quote author=Angie
Der Ranchurlaub gefällt mir. Ich bin vor langer, langer Zeit mal geritten, aber nicht lange, dann fehlte es mir an der Gelegenheit. Wenn ich diesen Reisebericht so verfolge, kribbelt es schon ein wenig :wink:

[/quote]

Angie, vielleicht auf der nächsten Hawaii Tour als Unterbrechung?  :wink:
Man kann dort ruhig als Reitanfänger oder nach langer Pause aufkreuzen, jeder kann, keiner muss, alles geht easy.
Solange man nicht direkt Ekel, Angst oder Allergie vor Pferden hat und ein bißchen Herz für Wildwestromantik passt das schon!
(Floh ins Ohr setz....)  :lol:
viele Grüße
anana

sarahbonita

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Ich bin immer noch mit Begeisterung und viel Freude am mitlesen. Einfach klasse, euer Urlaub ist wirklich ein Traum.

Liebe Grüsse
Sarah

mannimanta

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Ich lese und lese....und träum' einfach weiter...


Gruss,
Manni

anana

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Noch schnell Teil 2 vom 30.07. nachgeliefert:

"Small Town Livingston"

Heute nachmittag wollen wir zum ersten Mal seit 5 Tagen den Ausfall wagen und lassen Ausritt Ausritt sein und fahren dafür ins Städtchen Livingston.

Raus aus unserem verwunschenen Tal in die richtige Welt - wobei - Livingston ist jetzt auch nicht gerade der Nabel derselben.
Ziemlich verschlafen geht es zu und so fahren wir ein wenig unmotiviert durchs Örtchen. Ein Halt bei Albertsons, wo wir neues Bier (auf der Ranch gilt "bring your own", d.h. man darf Alkohol trinken, aber sie schenken dort keinen aus. Kein Problem mit einer Flasche Wein zum Abendessen zu erscheinen, man muss sie nur mitbringen).

Anschließend begeben wir uns auf die Einkaufsstraße im Zentrum.



ein paar ganz nette Lädchen, aber außer uns ist wirklich kaum jemand auf den Beinen. Wo sind die nur alle?

Hier noch ein paar Details





Zuletzt fahren wir noch an den Fluß (Yellowstone River!) und besuchen einen Spielplatz.
Irgendwie denke ich, wir hätten mal doch lieber den Ritt machen sollen, so richtig spannend ist es in Livingston zumindest heute nicht  :lol:.



Auf dem Heimweg entdecken wir noch einen typischen Pferdeanhänger für die Gegend hier (in Deutschland hat man ja meist die Wahl zwischen 1 oder 2 Pferden im Hänger - hier wohl eher 10 oder 15?



Und Bully sieht jetzt auch schon richtig nach Ranchfahrzeug aus :pfeifen:




Und was ein Rancher so am Abend mit seinen Freunden macht, das präsentiere ich Euch morgen :lol:
viele Grüße
anana

Anti

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Gerade als ich antworten wollte, hast du schnell noch einen Teil hinterher geschoben... Macht nichts. Schade nur um den ausgelassenen Ausritt, wenn Livingston so öde ist.

Bei eurem Ausritt wurde mir das erste Mal bewusst, wie stark das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter sein muss. Der Mensch hofft, dass das Pferd sich nicht vertritt und das Pferd hofft, dass der Mensch weiß, was er da tut. Und dass dieser Ausritt Spaß gemacht haben muss, kann ich mir gut vorstellen, denn dort entlang zu wandern hätte mir auch schon gefallen!

Angie

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Angie, vielleicht auf der nächsten Hawaii Tour als Unterbrechung?  :wink:

Das geht beim nächsten Hawai'i-Urlaub nicht mehr, die Flüge sind nämlich schon  gebucht :wink:

Man kann dort ruhig als Reitanfänger oder nach langer Pause aufkreuzen, jeder kann, keiner muss, alles geht easy.
Solange man nicht direkt Ekel, Angst oder Allergie vor Pferden hat und ein bißchen Herz für Wildwestromantik passt das schon!
(Floh ins Ohr setz....)  :lol:

Ich habe weder Ekel noch Angst und glücklicherweise auch keine Allergie, was Pferde angeht.
Das war damals ohnehin der Hammer. Da ich zuvor als einzige unserer Gruppe noch nie auf einem Pferd saß, stand am Plan, 10 Stunden an der Longe zu reiten. 10 lange Stunden...

Auch wenn sich nachfolgendes unglaublich liest, aber es war wirklich so:

Ich sah die anderen ausreiten, in den nahe gelegenen Wald hinein - und ich an der ollen Longe! Das Pferd, der Reitlehrer und ich - sehr schön, aber das wollte ich nicht, ich wollte mit den anderen reiten.

Nach insgesamt 1 (in Worten: einer) Stunde gab der Reitlehrer auf mein Drängen die Erlaubnis, dass ich den anderen nachreiten dürfe. Das Problem war nur, dass ich mich in dem Gebiet überhaupt nicht auskannte :lol: Ich bin den Pferdespuren im Wald nach und wie ich mich erinnere, halbwegs flott (hat richtig Spaß gemacht :D :D) und habe meine Gruppe tatsächlich auch gefunden. Es war ein wunderschönes Erlebnis, das ich nie im Leben vergessen werde.

Mit all deiner Erfahrung: Was würdest du sagen: Wäre das heute noch erlaubt, nach 1 Stunde an der Longe ohne Aufsicht ausreiten? Ich tippe auf "nein".


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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anana

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Zitat
Bei eurem Ausritt wurde mir das erste Mal bewusst, wie stark das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Reiter sein muss. Der Mensch hofft, dass das Pferd sich nicht vertritt und das Pferd hofft, dass der Mensch weiß, was er da tut.

Hi Anti,
tja, irgendwie schon, oder auch nicht. Ich denke der Mensch kann entweder reiten und hat so entsprechende Kenntnisse vom Verhalten des Pferdes, dann kann er auch fremde Pferde reiten, weil irgendwie ticken Pferde ja grundsätzlich ähnlich. Dann weiß man auch, was man so erwarten muß (Erschrecken etc.) Wenn man natürlich ein Pferd regelmäßig reitet oder gar besitzt, dann wird man auch feststellen, daß man die kleinen Eigenarten kennenlernt, die es von anderen Pferden unterscheidet, das Pferd seinerseits wird den Reiter erkennen und ggf. auch richtig begrüßen.
Wenn man ein Pferd nur hin und wieder reitet, gehe ich nicht davon aus, daß das Pferd eine großartige Beziehung zu einem aufbaut, das wäre nett, aber damit wären Reitschulpferde mit wechselnen Reitern m.E. doch schnell überfordert. Ob also das Pferd mir hier vertraut oder einfach gehorcht, ist schwer zu sagen.

Ich denke hier z.B. ist es nach dem Motto gegangen - aufmerksam sein - Anweisungen befolgen - aufgeklärt sein, was schieflaufen kann und dementsprechend vorausberechnend sehen, daß es eben läuft wie es soll. Das Pferd akzeptiert im Zweifelsfall die "Anweisung" des Reiters.

(Aber ganz ehrlich: ich bin zwar jahrelanger Freizeitreiter, aber von perfekt lange entfernt, wenn ich alleine denke, was meine Trainerin alles an mir kritisiert  :traurig:, ich lebe da auch ein bißchen nach dem Motto "Et hätt noch immer jut jejange". Ein bißchen Vertrauen muß man seinem neuen Pferdefreund natürlich auch, denn Pferde können Körpersprache und Körperspannung gut wahrnehmen und von daher ist ein unsicherer Reiter auch verunsichernd für sein Pferd.)

So ungefähr würde ich es sehen. Anders ist das Verhältnis wie gesagt mit dem eigenen Pferd oder dem Pferd, was ich mehrfach in der Woche sehe. Das kann sich zu sehr engen Beziehungen entwickeln, sehe ich immer wieder bei uns im Stall.

Zitat
Mit all deiner Erfahrung: Was würdest du sagen: Wäre das heute noch erlaubt, nach 1 Stunde an der Longe ohne Aufsicht ausreiten? Ich tippe auf "nein".

Liebe Angi,
ähnliches Thema wie bei Anti. Also erst mal: "All meine Erfahrung" ist sicherlich noch weit vom richtig guten Reiter entfernt. Ich bin nicht ängstlich und in der Theorie weiß ich ganz viel. Auf dem Pferd gibt es da durchaus noch einige Mängel, frag mal meine Trainerin  :oops:

Aber das mit dem aufs Pferd setzen und los ist eine grundsätzliche Gewissensfrage. Ohne Zweifel (das sagen die Statistiken) gehört Reiten zu den gefährlichen Sportarten. Ein Pferd ist groß, schwer und eben ein lebendiges Wesen, dazu ein Fluchttier, welches instinktiv mehr oder weniger oft erschrickt und dann einem unerfahrenen Reiter ziemliche Schwierigkeiten machen kann.

Aufgrund der Gefahr von Unfällen werden die meisten Reitställe einen erklärten Anfänger nicht so schnell ins Gelände lassen, weil man da viel weniger Kontrolle hat, als z.B. in der Reithalle, ggf. sogar noch an der Longe.
Es geht ja auch darum, ein Pferd nicht zu verheizen. Ein Reiter, der noch gar nicht reiten kann, könnte dem Pferd in einer schnelleren Gangart wie Trab oder Galopp auch weh tun, wenn er sich an den Zügeln festhält und damit im Maul des Pferdes zieht und/oder dem Pferd immer schön kräftig in den Rücken plumpst. Das muß man erst mal lernen denke ich, wobei es natürlich auch Leute gibt, oft Sportler mit gutem Körpergefühl, die sich schnell an die Bewegungen eines Pferdes anpassen.
Ein Pferdebesitzer muß also wirklich abwägen, ob er dem Reiter das Risiko zumuten kann und vor allem auch sich, denn er wird ja später verklagt, wenn dann ein Unfall passiert und herauskommt, daß er einen blutigen Laien direkt auf einen Ausritt (vielleicht sogar noch mit Trab und Galopp) mitgenommen hat. Das werden die meisten lieber lassen.

Die meisten Reitschulen hierzulande machen ihren Unterricht meist drinnen in der Halle und reiten eher selten aus. Daraus folgt oft auch, daß die Pferde - wenn dann draußen - auch schon mal schneller scheuen oder zu unvorhersehbaren Reaktionen neigen. Dann gibt es aber auch ganz andere Ansätze, z.B. die Wanderreiter, die eigentlich mehr oder weniger nur draußen reiten und deren Pferde eine ganz andere Gelassenheit haben, als manches Stallpferd.
(Man kann so etwas nicht verallgemeinern, aber oft ist so).

Auf ein Pferd, was Straßenverkehr, Knacken in den Büschen, laute Menschen etc. ständig sieht, kann man sich eher "verlassen" als auf ein solches, welches diese Reize nur selten erlebt und dann vielleicht viel mehr Angst (Angst= Fluchttrieb) bekommt und schwerer zu halten sein wird.

Ich kenne einen Wanderreitbetrieb bei uns in der Gegend, da könntest Du auf jeden Fall direkt mit auf einen Ausritt, die haben super ausgebildetete Wanderreitpferde, gute und ausgebildete Wanderreitführer und die können Dein Können recht gut einschätzen. Dort macht man dann z.B. erst einmal einen Schrittausritt zum Ausprobieren und vielleicht kann man beim 2. Mal schon ein bißchen Traben oder auch Galoppieren. Meine Tochter war auch schon mit und ihr Pferd hat der Anführer einfach zur Sicherheit noch am Strick gehalten (als "Handpferd").

Das klappt aber auch nur, weil die Pferde wirklich brav sind und eben jeden Tag draußen, wie die Pferde auf der Ranch halt auch und man zum Anderen aber auch viel langsamer reitet und eben nur schnell, wenn es das Können aller Teilnehmer erlaubt.

Ist ein ganz heißes Eisen das mit dem Ausreiten. Ich kann schon verstehen, wenn Betriebe sagen, ne, sorry, bei uns müßt ihr erst mal vorreiten oder ein paar Mal in die Anfängerstunde/Longe, damit wir überhaupt sehen, ob und wie ihr reiten könnt, bevor wir euch raus lassen.

Aber, es gibt halt heutzutage auch jede Menge Reitweisen und Philosophien und so gibt es genausogut Betriebe, die dich gleich rauslassen und dich im Gelände schulen.

In Amerika muss man auch seitenlange Versicherungsausschlüsse unterschreiben (Das Land der vielen Klagen) und auf vielen Ranches darf man auch nur im Schritt reiten!


Gerade noch mal gelesen: OHNE AUFSICHT wird man sicher fast nie finden, das wäre mir auch selbst zu heikel (man kennt die Wege nicht und hat niemand dabei, der einem bei einem Sturz etc. helfen könnte. Also das gibt es hoffentlich nicht mehr in dieser Konstellation (=für Anfänger).
viele Grüße
anana